DE202005015667U1

DE202005015667U1 - Zementierbare Hüftgelenkspfanne

Info

Publication number: DE202005015667U1
Application number: DE202005015667U
Authority: DE
Original assignee: Eska Implants GmbH and Co KG
Current assignee: ORTHODYNAMICS GMBH, DE
Priority date: 2005-09-30
Filing date: 2005-09-30
Publication date: 2005-12-08
Anticipated expiration: 2015-10-01

Abstract

Zementierbare, in ein Acetabulum einpreßbare kalottenförmige Hüftgelenkspfanne (1), gekennzeichnet durch mehrere Nuten (2) in der Außenkalotte sowie einen im Polbereich P der Kalotte angeordneten Abstandshalter (3), dessen Höhe H die maximale Dicke der Zementschicht zwischen Acetabulum und Außenkalotte festlegt.

Description

Die Erfindung betrifft eine zementierbare, in ein Acetabulum einpreßbare kalottenförmige Hüftgelenkspfanne.
Derartige Hüftgelenkspfannen gibt es in einer unüberschaubaren Vielzahl seit vielen Jahrzehnten. Eine derartige Hüftgelenkspfanne ist beispielsweise aus der DE 16 16 151 A bekannt. Die darin beschriebene Gelenkpfanne weist an ihrer Außenfläche mehrere divergierende Befestigungsmittel auf, die eine ausreichende Länge aufweisen, um eine intramedulläre Befestigung im Beckenknochen zu erzielen. Die Fixation der Gelenkpfanne im präparierten Acetabulum erfolgt über ein Zement, üblicherweise PMMA.
Bei zementierbaren Hüftgelenkspfannen besteht seit jeher das Problem, die Dicke der Zementschicht zwischen der Hüftgelenkspfanne und dem Acetabulum zu vergleichmäßigen. Stark unterschiedliche Dicken in einzelnen Bereichen kann zu Instabilitäten des Sitzes der Endoprothese führen, da eine dickere Zementschicht eine andere Kräfteverteilung nach sich zieht, als eine dünnere Zementschicht. Bislang ist es nicht gelungen, eine Hüftgelenkspfanne so zu konstruieren, dass die Zementschicht beim Einsatz der Gelenkspfanne in das präparierte Acetabulum quasi automatisch gleich verteilt wird. Dies ist auch nicht trivial, da der Operateur vor dem Einsatz der Pfanne die exakte Menge des benötigten Zementes nicht vorher bestimmen kann.
Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Hüftgelenkspfanne der vorerwähnten Art anzugeben, welche das Problem löst.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Hüftgelenkspfanne mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Demgemäß wird vorgesehen, dass die Hüftgelenkspfanne erfindungsgemäß mehrere Nuten in der Außenkalotte sowie einen im Polbereich der Kalotte angeordneten Abstandshalter aufweist, dessen Höhe die maximale Dicke der Zementschicht zwischen Acetabulum und Außenkalotte festlegt.
Die Nuten dienen zur Aufnahme überschüssigen Zementes beim Einsatz der Gelenkspfanne in das Acetabulum. Die gleichmäßige Dicke wird durch die Höhe des Abstandshalters festgelegt. Der Operateur hat also die Gelegenheit, mehr Zement in das Acetabulum einzugeben, als für eine gleichmäßige Verteilung auf der gesamten Außenfläche der Kalotte benötigt würde, da überschüssiger Zement in den durch die Nuten gebildeten Ausgleichsraum aufgenommen werden kann.
Bevorzugt sind die mehreren Nuten radial auf den Polbereich der Kalotte zulaufend angeordnet. Dies unterstützt die Gleichverteilung des Zementes wesentlich, da die Nuten dann mit der Implantationsrichtung ausgerichtet sind, so dass ein leichtes Verdrängen von Zement in die Nuten möglich ist.
Die Nuten können gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform bis in den Bereich der Basiskante der Kalotte verlaufen, so dass weit überschüssiger Zement vom Operateur an der Basiskante entfernt werden kann.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der im äquatorialen Bereich der Basiskante ein umlaufender, radial abstehender Bund vorgesehen ist. Dieser Bund bildet in gewisser Weise eine Rückhaltevorrichtung für den Zement, der dadurch in dem Zwischenraum zwischen Acetabulum und der Außenkalotte gehalten wird.
Damit überschüssiger Zement, der nicht mehr durch das Volumen der Nuten aufgenommen werden kann, entfernt werden kann, ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, dass der Bund von den Nuten durchbrochen wird. Der Operateur kann an den Durchbruchsstellen den Zement in einfacher Weise entfernen. Die Nuten bilden also in diesem Falle gewissermaßen Abführkanäle.
Die Breite des Bundes entspricht in vorteilhafter Weiterbildung der Höhe des Abstandshalters. So kann eine möglichst gleichmäßige Zementschichtendicke gewährleistet werden.
Der Abstandshalter ist bevorzugt als eine konzentrisch um den Pol der Kalotte angeordnete Materialanhäufung, insbesondere mit zylindrischer Außenkontur, ausgebildet. In dieser Ausbildung leistet der Abstandshalter nur einen geringen Widerstand gegenüber dem Einpressen der Gelenkspfanne in das Acetabulum, bietet aber auch die Möglichkeit, eine Gewindebohrung zu beherbergen, welche für den Einsatz eines Revisionsinstrumentes geeignet ist für den Fall, dass nach Komplikationen die Hüftgelenkspfanne wieder entfernt werden muss.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Hierbei zeigen:
1 eine perspektivische Ansicht der Hüftgelenkspfanne, und
2 eine Aufsicht auf die Hüftgelenkspfanne gemäß 1 von oben.
Die Hüftgelenkspfanne 1 ist kalottenförmig ausgebildet. In ihrer Außenkalotte sind mehrere Nuten 2 angeordnet und zwar vorliegend radial auf den Polbereich P der Kalotte zulaufend.
Im äquatorialen Bereich der Basiskante 4 ist ein radial abstehender, umlaufender Bund 5 vorgesehen, der von den Nuten 2 durchbrochen wird. Die Nuten 2 bilden in diesem Fall einen Aufnahmeraum für überschüssigen Zement, aber auch Abführkanäle für darüber hinaus überschüssigen Zement, der dann durch die Durchbrechungen durch den Bund 5 nach außen gepresst wird und entfernt werden kann.
Im Polbereich P ist der Abstandshalter 3 angeordnet, der im vorliegenden Fall als konzentrisch um den Pol der Kalotte angeordnete Materialanhäufung mit zylindrischer Außenkontur ausgebildet ist. Der Abstandshalter 3 hat eine Höhe H, welche die Dicke der Zementschicht zwischen dem Acetabulum und der Hüftgelenkspfanne 1 festlegt.
Vorliegend weist der Bund 5 korrespondierend zu der Höhe H des Abstandshalters 3 eine radiale Breite B auf, welcher der Höhe H des Abstandshalters 3 entspricht.
2 veranschaulicht die Ausführungsform durch die Aufsicht auf die Hüftgelenkspfanne 1 gemäß 1. Gleiche Teile sind dabei mit denselben Bezugszeichen versehen wie in 3.

Claims

Zementierbare, in ein Acetabulum einpreßbare kalottenförmige Hüftgelenkspfanne (1), gekennzeichnet durch mehrere Nuten (2) in der Außenkalotte sowie einen im Polbereich P der Kalotte angeordneten Abstandshalter (3), dessen Höhe H die maximale Dicke der Zementschicht zwischen Acetabulum und Außenkalotte festlegt.
Hüftgelenkspfanne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Nuten (2) radial auf den Polbereich P zulaufend angeordnet sind.
Hüftgelenkspfanne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (2) bis in den Bereich der Basiskante (4) der Kalotte verlaufen.
Hüftgelenkspfanne nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im äquatorialen Bereich der Basiskante (4) ein umlaufender, radial abstehender Bund (5) vorgesehen ist.
Hüftgelenkspfanne nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bund (5) von den Nuten (2) durchbrochen wird.
Hüftgelenkspfanne nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite B des Bundes (5) der Höhe H des Abstandshalters (3) entspricht.
Hüftgelenkspfanne nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandshalter (3) als eine konzentrisch um den Pol der Kalotte angeordnete Materialanhäufung ausgebildet ist.
Hüftgelenkspfanne nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialanhäufung eine zylindrische Außenkontur aufweist.