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Die
Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für einen Reaktor einer Anlage
zum Erzeugen von Biogas. Reaktoren einer Biogasanlage werden im üblichen
Sprachgebrauch auch Fermenter genannt.
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Biogasanlagen
bieten nach der Novellierung europäischer Energiegesetzgebung
im Jahre 2004 für
landschaftliche Betriebe ein neues Geschäftsfeld. Durch die Produktion
von Biogas, durch dessen schadstoffarme Verbrennung insbesondere
mittels eines Gas- oder Zündstrahlmotors
elektrischer Strom erzeugt werden kann, ist es für Landwirte möglich, den
produzier ten Strom in das Versorgungsnetz großer Stromkonzerne bei einem
garantierten Ankaufspreis einzuspeisen.
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Das
Biogas wird durch einen biologischen, anaeroben Zersetzungsprozeß von landwirtschaftlichen
Produkten, wie Mais, Gerste, Getreide, Zuckerrüben und dergleichen, mit Hilfe
von Mikroorganismen gewonnen, wobei zur Beschleunigung und Optimierung
des Prozesses Gülle
und Festmist als Gärstoff
hinzugefügt
werden können.
Das aus dem Zersetzungsprozeß gewonnene
Biogas besteht aus schwefelhaltigem Methan. Für eine umweltschonende Verbrennung
kann das Biogas entschwefelt werden, wobei der abgebaute Schwefel
in dem Gärrest gebunden
wird, der schließlich
als Dünger
verwendet werden kann.
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In
der Praxis stellte sich heraus, daß sich mit der Hinzufügung von
Biomasse, insbesondere verschmutzten erdreichen Energiepflanzen,
wie sandigen oder lehmigen Zuckerrüben, unzersetzbare Bestandteile,
wie Sand, auf dem Boden des Reaktorbehälters absetzen. Im Verlauf
des Betriebs der Anlage nehmen diese Ablagerungen allmählich zu,
so daß dadurch
der Rauminhalt des Reaktors nicht unerheblich abnimmt. Dies hat
zum Nachteil, daß im
Verlauf der Betriebszeit der Wirkungsgrad der Biogaserzeugung im
Reaktor stetig fällt.
Um den Wirkungsgrad annähernd
konstant zu halten, muß die
Biogasanlage zu deren Wartung vollkommen stillgelegt werden, und
die restliche unzersetzte Biomasse muß zum Freilegen des mit Bestandteilen überdeckten
Bodens aus dem Behälter
entfernt werden.
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Des
weiteren sind die üblicherweise
notwendigen Wartungsarbeiten insofern sehr aufwendig, als sich bei
langen Betriebszeiten von mehreren Monaten die Ablagerungen zu steinharten
Sedimentierungen verfestigen, so daß der verkrustete Behälterboden
nur mit entsprechenden Abschlagwerkzeugen befreibar ist. Dabei besteht
allerdings die Gefahr einer Verletzung des Behälterbodens.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik
zu überwinden,
insbesondere eine Reinigungsvorrichtung für einen Reaktor einer Anlage
zum Erzeugen von Biogas zu entwickeln, mit dem der Aufwand zur Wartung
des Reaktors, insbesondere seines Be hälters, wegen der Sedimentierung
von unzersetzbaren Bestandteilen bei Wahrung eines konstant hohen
Wirkungsgrads der Biogas-Anlage deutlich reduziert wird, vorzugsweise minimiert
wird.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
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Danach
ist eine selbständige
Reinigungsvorrichtung für
den Reaktor vorgesehen, die ohne die Notwendigkeit menschlichen
Zutuns den Reaktorbehälter
frei von den unzersetzbaren Bestandteilen hält, in welchen Reaktorbehälter üblicherweise
Biomasse, wie Energiepflanzen, Gülle,
Festmist, etc., zum Bilden von Biogas einbringbar ist und aus welchem
gebildetes Biogas zur weiteren Verwendung, insbesondere zum Erzeugen
von elektrischem Strom, abziehbar ist. Erfindungsgemäß umfaßt die Reinigungsvorrichtung
einen in den Behälter
montierbaren und von außen
betreibbaren Mechanismus zum Sammeln von wasserunlöslichen,
unzersetzbaren Bestandteilen, wie Sand, und zum Entfernen der gesammelten
Bestandteile aus dem Behälter.
Mit der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung
ist es möglich,
auf durch sedimentierte Bestandteile veranlaßte Wartungsarbeiten völlig zu
verzichten. Ein direkter Zugriff auf den Innenraum des Behälters durch Wartungspersonal
ist nicht mehr notwendig. Durch die Beförderung der sedimentierten
Bestandteile zu einer ortsdefinierten Sammelstelle, nach deren Erreichen
oder von der nach einer kurzen Verweilzeit die Bestandteile entfernt
werden, kommt es zu keiner unerwünschten
Verfestigung und Krustenbildung der Bestandteile auf der Bodenoberfläche des
Behälters.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umfaßt der Mechanismus
zumindest eine Räumvorrichtung
zum Befördern
von auf einen Boden des Behälters
sedimentierten Bestandteilen zu einer vordefinierten Sammelstelle,
von welcher der Mechanismus die Bestandteile aus dem Behälter entfernt.
Dabei kann die Räumvorrichtung
wenigsten einen Tragarm, vorzugsweise mindestens zwei in entgegengesetzte
Richtungen erstreckende Tragarme, aufweisen, an dem wenigstens ein
dem Behälterboden
zuwendbares Räumschild
insbesondere austauschbar angebracht ist.
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Vorzugsweise
ist der wenigstens eine Tragarm von einer aktiven, im wesentlichen
zum Behälterboden
parallelen Lage zum Räumen
der auf den Behälterboden
sedimentierten Bestandteile in eine passive, vom Boden angehobene
Wartungsposition verstellbar, in welcher der wenigstens eine Tragarm
im montierten Zustand der Reinigungsvorrichtung in dem Reaktorbehälter im
wesentlichen senkrecht zur Bodenfläche des Behälters aufrecht steht, um durch eine
an der Oberseite des Behälters
ausgebildete Öffnung
hindurch demontierbar zu sein.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung weist die Räumvorrichtung eine Einrichtung
zum Ein- und Ausfahren,
insbesondere Auf- und Abschwenken oder -klappen, des wenigstens
einen Tragarms auf. Die Ein- und Ausfahreinrichtung hat einen motor- oder
handbetriebenen Seilzug, der an dem wenigstens einen Tragarm angebracht
ist.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführung
der Erfindung hat die Räumvorrichtung
mindestens zwei in entgegengesetzte Richtungen erstreckende Tragarme,
an denen jeweils insbesondere mehrere, vorzugsweise wenigstens zwei,
dem Behälterboden
zuwendbare Räumschilder
in einem Abstand voneinander insbesondere austauschbar angebracht
sind. Dabei können
die Räumschilder
eines Tragarms zu den Räumschildern
eines anderen Tragarms derart versetzt angeordnet sein, daß jedes
Räumschild
einen eigenen zu einem Behälterzentrum
konzentrischen Ringbereich bei Drehung des Tragarms um das Behälterzentrum
räumt.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung hat die Räumvorrichtung einen Antrieb
zum Drehen des wenigstens einen Tragarms insbesondere um das Zentrum
eines rotationsförmigen
Behälters,
wobei vorzugsweise der Antrieb eine Antriebswelle umfaßt, die sich
von einer geschlossenen Oberseite des Behälters hin zum Behälterboden
erstreckt und insbesondere an deren behälterbodennahen Ende der wenigstens
eine Tragarm angebracht ist. Vorzugsweise ist das Räumschild
aus gehärtetem
Stahl gebildet ist.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umfaßt der Mechanismus
der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung
zumindest eine Saugeinrichtung, die dazu ausgebildet ist, auf einen
Boden des Behälters
sedimentierte und an einer festgelegten Stelle am Boden des Behälters gesammelte
Bestandteile aus dem Behälter
abzuziehen. Vorzugsweise ist die Saugeinrichtung durch eine externe
Vakuumquelle, insbesondere eine Pumpe, und vorzugsweise durch eine
mit der Vakuumquelle verbundene Antriebshohlwelle der Räumvorrichtung
gebildet, welche die Bestandteile zu einer Sammelstelle, insbesondere
zu einem Sumpfbereich, zum Absaugen durch die Antriebshohlwelle
hindurch schiebt.
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Vorzugsweise
begrenzt der Reaktorbehälter einen
gasdichten Innenraum und umfaßt
eine verschließbare
Zuführöffnung zum
Beschicken von Biomasse, eine Mündung
für eine
Biogasabführleitung, einen
Abfluß für eine Gärrestflüssigkeit
und eine insbesondere mittig angeordnete gasdichte Durchführung für eine Antriebshohlwelle
zum Betreiben des Mechanismus zum Sammeln und Entfernen der Bestandteile.
Der Behälter
hat ein thermophiles Innenabteil und ein von dem Innenabteil getrenntes
mesophiles Außenabteil,
wobei im Betrieb der Biogas-Anlage die Temperaturen im Innenabteil
in einem Bereich von 42° bis
55° und
im Außenabteil
in einem Bereich von 30° bis
42° liegen.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der Mechanismus
der Reinigungsvorrichtung zumindest durch einen zum einen Sumpfbereich geneigten
Behälterboden
oder durch eine geneigte, installierte Bodenplatte gebildet. Dabei
kann die Neigung der Behälterbodenfläche ein
Gefälle
von über 1%,
vorzugsweise bis 10%, insbesondere 5%, aufweisen. Vorzugs ist der
Sumpfbereich im wesentlich im Zentrum eines rotationsförmigen Behälters ausgebildet
ist. Außerdem
kann der Sumpfbereich gegenüber
benachbarter Bodenabschnitte durch eine insbesondere sprungartige
Vertiefung ausgebildet sein.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung einen Reaktor für eine Anlage zum Erzeugen
von Biogas, welcher einen Behälter,
in dem Biomasse, wie Energiepflanzen, Gülle, Festmist etc., zum Bilden
von Biogas einbringbar ist und aus dem gebildetes Biogas zur weiteren
Verwendung, insbesondere zum Erzeugen von elektrischem Strom, abziehbar
ist, und der eine erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung
aufweist.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist ein Rührwerk zum Durchmengen der
Biomasse vorgesehen, das von außen
mit einem Antriebsstrang durch eine Behälterwand, insbesondere durch
die Behälterdecke,
hindurch betreibbar ist. Außerdem
kann der Reaktor mit einer Dosierstation ausgestattet sein, die ein
Biomassenreservoire umfaßt,
außerhalb
des Behälters
angeordnet ist und mit einer Zuführöffnung verbunden
ist, wobei insbesondere die Biomassenzufuhr der Dosierstation durch
eine Regelungseinrichtung geregelt ist, die mit einer Gär-Sensorik in dem Behälter kooperiert.
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Zudem
betrifft die Erfindung eine Anlage zum Erzeugen von Biogas mit einem
erfindungsgemäßen Reaktor
und einem mit Biogas betreibbaren Stromgenerator. Bei der Anlage
kann ein Gärreste-Zwischenlager über Leitungen
mit dem Reaktorbehälter gekoppelt
sein, um Gärreste
in das Zwischenlager zu befördern
und im Zwischenlager Wirtschaftsdünger zu bereiten. Der Reaktor
kann über
eine Wärmeleitung
mit dem Stromgenerator verbundenen sein, so daß durch den Stromgenerator
erzeugte Abführwärme zum
Erwärmen
des Reaktorbehälters
nutzbar ist. Schließlich
sind dem Stromgenerator eine Kondensationseinrichtung und eine Biogaskühlung vorgeschaltet.
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Weiter
Eigenschaften, Vorteile und Merkmale der Erfindung werden durch
die folgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführung anhand der beiliegenden
Zeichnungen deutlich, in denen zeigen:
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1 ein
schematisches Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Biogasanlage
mit einem erfindungsgemäßen Reaktor;
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2 eine
schematische Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Reaktors;
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3 eine
Draufsicht des erfindungsgemäßen Reaktors
gemäß 2;
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4 eine
Querschnittsansicht eines thermophilen Innenabteils des Reaktors
mit einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung;
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5 eine
Draufsicht des thermophilen Innenabteils gemäß 4;
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6 eine
Detailansicht VI gemäß 5.
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1 zeigt
ein Verfahrensablauf-Diagramm einer erfindungsgemäßen Biogasanlage 1,
in der landwirtschaftliche Nutzstoffe, wie Energiepflanzen, beispielsweise
Zuckerrüben,
Mais, Gerste, Weizen, oder Gülle
und Festmist, was auch Biomasse bezeichnet wird, mit Hilfe von anaeroben
Mikroorganismen zersetzt werden, wobei während des Zersetzungsverfahrens
methanhaltiges Biogas entsteht.
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Über ein
Biomassenreservoir 3 einer Dosierstation (nicht näher dargestellt)
gelangen Nutzstoffe, wie durch den Pfeil a angedeutet ist, in das
Gehäuse 4 eines
Reaktors, das im allgemeinen Sprachgebrauch auch Fermenter 5 bezeichnet
wird. Neben den Nutzstoffen a werden über eine Zulaufleitung 7 auch
Gülle und
Sickerwasser zugeführt,
was durch den Pfeil b angedeutet ist. Die Biomasse a sowie die Gülle und
das Sickerwasser b gelangen in ein thermophiles Innenabteil 9,
das durch eine umlaufende Trennwand 11 von einem um das
thermophile Innenabteil 9 herum erstreckenden mesophilen
Außenabteil 13 getrennt
ist.
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Über eine
Abzugsleitung 15 gelangt das durch die Mikroorganismen
in einem anaeroben Prozeß produzierte
Biogas zu einer Gaskühl-
und Kondensationseinrichtung 17. Das gekühlte Biogas
wird anschließend über eine
Leitung 19 einem mit Biogas betreibbaren Stromgenerator 21,
beispielsweise ein Blockheizkraftwerk, zugeführt, dessen Produktionsstrom
in ein nicht dargestelltes Stromnetz eingespeist werden kann, was
durch den Pfeil c angedeutet ist.
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Mit
der durch den Stromgenerator 21 erzeugten Abwärme werden
zumindest teilweise das thermophile und mesophile Abteil 9, 13 des
Fermenters 5 beheizt, was mit den Pfeilen d und e angedeutet sein
soll.
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Die
Gärreststoffe – eine mineralreiche
Wasserlösung – als Endprodukt
der Biogaserzeugung werden über
eine Leitung 23 abgeleitet und gelangen in ein Gärreste-Zwischenlager 25.
Das Gärreste-Zwischenlager 25 steht
in Wärmewechselbeziehung
mit der Gaskühl-
und Kondensationseinrichtung 17, was durch die Pfeile f
und g angedeutet sein soll. Dabei wird der Gaskühl- und Kondensationseinrichtung 17 Wärme zum
Erwärmen
der Gärreste
entzogen.
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Im
Gärreste-Zwischenlager 25 werden
die Gärreste
zur Weiterverarbeitung als Wirtschaftsdünger vorbereitet und schließlich abgegeben,
was durch den Pfeil h angedeutet ist.
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In
den 2 und 3 ist der erfindungsgemäße Fermenter 5 im
Detail dargestellt. Der Fermenter 5 besteht aus einem Betonbehälter 31,
mit einer um eine Mittellinie M kreisförmigen Außenwand 33, einer
konzentrischen, im wesentlichen auf halbem Radius zur äußeren Wand 33 liegenden
Innenwand 35, einem Boden 37, der sowohl mit der
Außenwand 33 als
auch mit der Innenwand 35 insbesondere einstückig gefertigt
ist, und einer Decke 39, die den Innenraum 41 des
Behälters 31 fluiddicht
abschließt.
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Innerhalb
der kreisförmigen
Innenwand 35 ist das thermophile Innenabteil 9 definiert,
wobei das mesophile Außenabteil 13 durch
die Außenseite
der Innenwand 35 und der Innenseite der Außenwand 33 begrenzt
ist. In dem Abteilen 9 und 13 sind Heizeinrichtungen 34 vorgesehen,
um die Abteile 9, 13 auf die jeweils notwendigen
Gärtemperaturen
einzustellen.
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Eine
fluidale Verbindung zwischen dem Innenabteil 9 und dem
Außenabteil 13 wird
durch eine Überlaufaussparung 43 in
einem oberen Bereich der Innenwand 35 gebildet.
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In
der Außenwand 33 ist
ein Durchgang ausgebildet, durch den eine Gasleitung 45 zum
Ableiten des in dem Fermenter 5 gewonnenen Biogas' fluiddicht eingearbeitet
ist. Ebenfalls in der Außenwand 33 am
unteren Ende ist ein Durchgang vorgesehen, in dem eine Abführleitung 49 fluiddicht
eingearbeitet ist, über
welche die flüssigen
Gärreste
aus dem Fermenter 5 abfließen können. Eine Siphon-Anordnung 51 der
Abführleitung 49 ist
im Bereich des oberen Endes des Fermenters 5 außenseitig
vorgesehen, so daß ein
Abführen
der flüssigen
Gärreste
zugelassen wird, wenn das Biomassenniveau H im Außenabteil 13 die
Höhe der
Siphonanordnung 51 überschreitet.
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Das
Biomassenniveau K des Innenabteils 9, begrenzt durch den
oberen Rand der Überlaufaussparung 43,
liegt aufgrund der Siphonanordnungshöhe etwas oberhalb des Biomassenniveaus
H des Außenabteils 13.
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In
der Decke 39 des Behälters 31 ist
ein abgedichteter Durchgang 53 vorgesehen, in dem fluiddicht
ein Beschickungsrohr 55 hindurchgeführt ist, über das die landwirtschaftlichen
Nutzstoffe über
die Dosierstation 3 in den Fermenter 5 eingebracht
werden können.
Ebenfalls versetzt zur Mittellinie M ist eine Rührwerköffnung 57 in den Deckel 39 eingebracht,
durch welche die Antriebswelle 59 eines Rührwerks 61 in
das Innenabteil 9 des Fermenters 5 gelangt. An
der Antriebswelle 59 sind ein Paar Schaufeln 63 angebracht,
durch welche der in dem Innenabteil 9 befindliche Brei
aus Biomasse durchmischt werden kann und ein kreisförmige Strömung um
die Mittellinie M innerhalb des thermophilen Innenabteils 9 induziert
wird.
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Ein
Rührwerk 65 (s. 3)
kann auch für das
Außenabteil 13 vorgesehen
sein, wobei die Antriebswelle des Rührwerks 65 durch die
Außenwand 33 fluiddicht
in das Außenabteil 13 gelangt
und eine Strömung
im Uhrzeigersinn induziert.
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Die
Decke 39 kann neben Sichtfenstern (nicht dargestellt) auch
Einstiege 67 und 69 aufweisen, um Wartungsarbeiten
durch Personal an dem Innenbereich des Behälters 33 vornehmen
zu können.
An der Innenseite der Außenwand 33 sowie
der Innenwand 35 ist eine Isolierschicht 71 angebracht. Zum
sicheren Betreten der Decke 39 sind Geländer 73 daran befestigt.
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Anhand
der 4, 5 und 6 wird nun detailliert
die in dem thermophilen Innenabteil 9 des Fermenters 5 montierte
Reinigungsvorrichtung beschrieben, insbesondere ein in dem thermophilen Abteil 9 eingerichteter
und von außen
betreibbarer Mechanismus der Reinigungs vorrichtung zum Sammeln von
wasserunlöslichen,
unzersetzbaren Bestandteilen, wie Sand, und zum Entfernen der gesamten
Bestandteile aus dem Behälter.
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Der
Mechanismus besteht im wesentlichen aus zwei Hauptbestandteilen,
nämlich
einer Räumvorrichtung 75 zum
Transportieren der unzersetzbaren Bestandteile an eine Sammelstelle
und einer Absaugeinrichtung 77 zum Entfernen der unzersetzbaren
Bestandteile aus dem Betonbehälter 31.
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Die
Räumvorrichtung 75 hat
zwei entgegensetzt orientierte Tragarme 79, 81,
an denen in einem Abstand voneinander Räumschilder 83 angebracht sind.
Für eine
hohe Verschleißfestigkeit
bestehen die Räumschilder 83 aus
gehärtetem
Stahl. Die Räumschilder 83 sind
derart radial versetzt angeordnet, daß jedes Räumschild 83 einen
bestimmten konzentrischen Ringbereich I, II, III, IV, V bei entsprechender
Drehung der Tragarme 79, 81 um die Mittellinie
M räumt
und die auf den Boden 37 liegende Bestandteile vor sich
herschiebt.
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Die
Drehung der Tragarme um die Mittellinie veranlaßt einen Elektromotor 89,
die Hohlwelle 90 mit integriertem Saugrohr anzutreiben,
an deren elektromotorfernen Ende die Tragarme 79, 81 schwenkbar angelenkt
sind.
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Die
Räumschilder 83 sind
in einem Winkel α von
ca. 5° gegenüber einer
Halbmesserlinie L geneigt angeordnet, so daß bei einer Drehung der Tragarme 79, 81 gegen
den Uhrzeigersinn U eine hin zum Mittelpunkt M gerichtete Räumkraftkomponente
den Bestandteilen mitgeteilt wird. Dabei können die Räumschilder 83 so lang
ausgelegt sein, daß benachbarte
konzentrische Ringbereiche I bis V leicht überlappt werden, wodurch tote
Räumbereiche
ausschließbar
sind. Die Räumvorrichtung 75 gewährleistet,
daß sämtliche
unzersetzbaren Bestandteile ins Zentrum des Behälters 4 als Sammerstelle
befördert werden.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Mechanismus werden
sich unzersetzbare Bestandteile, wie Sand, auf dem Boden 85 des
thermophilen Innenabteils 9 absetzen und mittels der Räumvorrichtung 75 hin
zu einem Sumpfbereich 87 transportiert, der als sprungartige
Vertiefung im Bereich des Boden-Mittelpunkts ausgebildet ist. Diese
von der Räumvorrichtung 75 transportierten
Bestandteile fallen in den Sumpfbereich 87 und werden durch
die Absaugeinrichtung 77 aus dem Sumpfbereich 87 abgesaugt
und nach außen
befördert.
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Die
Absaugeinrichtung 77 ist mit einer nicht näher dargestellten
Pumpe versehen, die auch durch den die Räumvorrichtung 75 betreibenden
elektrischen Motor 91 betrieben wird, der unabhängig von der
Energieerzeugung der Biogasanlage 1 arbeitet. Die Pumpe
ist an eine Hohlwelle 90 angeschlossen, die zum einem zum
Drehbewegen der Tragarme 79, 81 und zum anderen
zum Verlagern des Förderunterdrucks
der Pumpe in den Bereich des Sumpfs 87 dient.
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Um
eine einfache Wartung der Räumvorrichtung 75 zu
gewährleisten,
können
die Tragarme 79, 81 über einen Schwenk- oder Klappmechanismus 93 von
einer auf dem Boden 85 abgelegten Räumstellung in eine im wesentlichen
parallel zur Mittellinie M liegende senkrechte Stellung gebracht
werden, in der die Tragarme 79, 81 derart eng
aneinander liegen, daß sie
durch eine Demontageöffnung 97 in
der Decke 39 aus dem Behälter 4 herausgezogen
werden können.
Damit ist es beispielsweise möglich,
verschlissene Räumschilder 83 auszutauschen.
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Um
die Tragarme 79, 81 in die senkrechte Demontagestellung
zu bekommen, ist eine Seilzugeinrichtung 99 vorgesehen,
bei der Seile 101, 103 an den freien Enden der
Tragarme 79, 81 angreifen. Über einen Seilzugantrieb 105 werden
Zugkräfte zum
Aufziehen der Tragarme 79, 81 erzeugt. Die Schwenkbewegung
von der Räumstellung
zur Demontagestellung ist mittels der gestrichelten Linie R sowie
den Pfeilen P angedeutet.
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Beim
Verbringen der gewarteten Räumvorrichtung 75 in
die Räumstellung
sind keine zusätzlichen
Montagekräfte
notwendig, weil die Gewichtskraft der Tragarme 79, 81 sowie
der Räumschilder 83 dazu
ausreicht, daß sie
selbständig
unter dem Einfluß ihres
Gewichts den Weg zum Boden 85 durch die Biomasse hindurch
finden. Eine Entleerung des thermophilen Abteils 9 für die Demontage
der Räumvorrichtung 75 ist
nicht notwendig.
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Damit
der Transport von segmentierten Bestandteilen hin zum Sumpfbereich 87 vereinfacht
ist, ist der Boden 85 innenseitig kegelförmig und
hin zum Boden-Mittelpunkt geneigt, wobei ein Neigungsgefälle von
3% bis 5% in Betracht kommen kann.
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Die
in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Realisierung
der Erfindung in den verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung
sein.
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- 1
- Biogasanlage
- 3
- Biomassenreservoir
- 4
- Behälter
- 5
- Fermenter
- 7
- Zulaufleitung
- 9
- Innenabteil
- 11
- Trennwand
- 13
- Außenabteil
- 15
- Abzugsleitung
- 17
- Gaskühl- und
Kondensationseinrichtung
- 19
- Leitung
- 21
- Stromgenerator
- 23
- Leitung
- 25
- Gärreste-Zwischenlager
- 31
- Betonbehälter
- 33
- Außenwand
- 34
- Heizeinrichtung
- 35
- Innenwand
- 37
- Boden
- 39
- Decke
- 41
- Innenraum
- 43
- Überlaufaussparung
- 45
- Gasleitung
- 49
- Abführleitung
- 51
- Siphonanordnung
- 57
- Rührwerköffnung
- 59
- Antriebswelle
- 61
- Rührwerk
- 63
- Schaufeln
- 67,
69
- Einstieg
- 71
- Isolierschicht
- 73
- Geländer
- 75
- Räumvorrichtung
- 77
- Absaugeinrichtung
- 79,
81
- Tragarme
- 83
- Räumschilder
- 85
- Boden
- 87
- Sumpfbereich
- 89
- Elektromotor
- 90
- Hohlwelle
- 93
- Schwenk-
oder Klappmechanismus
- 97
- Demontageöffnung
- 99
- Seilzugeinrichtung
- 101,
103
- Seile
- 105
- Seilzugantrieb
- a,
b, c, d, e, f, g, h, P
- Pfeile
- α
- Winkel
- H,
K
- Biomassenniveau
- L
- Halbmesserlinie
- M
- Mittelpunkt,
Mittellinie
- U
- Uhrzeigersinn
- R
- gestrichelte
Linie
- I,
II, III, IV, V
- konzentrische
Ringbereiche