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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ermittlung und Anzeige der
passgenauen Größe eines Thrombosestrumpfes.
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Eine
sich ausbildende Thrombose ist nicht nur schmerzhaft und bedarf
einer langwierigen Behandlung, sie kann in extremen Fällen sogar
eine lebensbedrohliche Gefährdung
des betroffenen Patienten bedeuten. Aus diesem Grund werden beispielsweise
bettlägerigen
Patienten mit Bewegungsarmut regelmäßig neben der bekannten medikamentösen Behandlung
auch Thrombosestrümpfe
verordnet. Die Ermittlung der sachgerechten Größe des Thrombosestrumpfes ist
für den
Patienten von erheblicher Bedeutung, weil ein zu großer Thrombosestrumpf
seine Wirkung gar nicht oder nicht ausreichend entfaltet und ein
zu klein ausgewählter
Thrombosestrumpf das Bein des Patienten abschnürt und die ohnehin dringend
erforderliche Blutzirkulation zusätzlich unterbindet. Beide Zustände müssen unbedingt
vermieden werden, da sie für
den Patienten folgenschwer ausgehen können. In der Krankenhauspraxis
werden zumeist Thrombosestrümpfe
ausgewählt,
deren Größe ausschließlich anhand
der Erfahrungen des Pflegepersonals bestimmt werden. Diese geschätzten Größen können jedoch
zu den eingangs genannten Folgen führen. Zum Teil werden die Beinlänge und
der Beinumfang mittels eines Maßbandes bestimmt.
Diese Vorgehensweise ist jedoch aus hygienischen Gründen abzulehnen,
wenn die Maßbänder mehrfach
verwendet werden, da eine hinreichende Desinfektion derselben, insbesondere
bei sich nach Gebrauch selbst aufrollenden Ausführungen kaum möglich ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Ermittlung
und Anzeige der passgenauen Größe eines
Thrombosestrumpfes bereitzustellen, die einfach zu handhaben ist
und eine sehr genaue Größenermittlung
der für
einen Patienten erforderlichen Thrombosestrümpfe ermöglicht.
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Diese
Aufgabenstellung wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der sich anschließenden Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Ermittlung und Anzeige der passgenauen Größe eines Thrombosestrumpfes
besteht aus einem Gehäuse mit
einer Sende-Empfangseinheit, einer Messeinrichtung, einer zentralen
Verarbeitungseinheit (CPU) und einer Anzeigeeinrichtung. Die Sende-Empfangseinheit
wird zur Erfassung der Beinlänge
eines Patienten und die Messeinrichtung zur Ermittlung des Beinumfanges
des Patienten eingesetzt. In der zentralen Verarbeitungseinheit
sind vordefinierte Werte der Beinlänge und des Beinumfanges in
Relation zueinander gespeichert, sodass die von der Sende-Empfangseinheit
und der Messeinrichtung erfassten Messgrößen darin zwischengespeichert
werden können,
um sie anschließend
in der Weise miteinander zu verknüpfen, dass in der zentralen
Verarbeitungseinheit ebenfalls gespeicherte Größenwerte von Thrombosestrümpfen ermittelbar
sind und mit Hilfe der Anzeigeeinrichtung zur Anzeige gebracht werden können.
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Folglich
werden zur Ermittlung und Anzeige der passgenauen Größe eines
Thrombosestrumpfes mit einer derartigen Vorrichtung in aufeinander
folgenden Schritten mittels der Sende-Empfangseinheit die Beinlänge des
Patienten und mittels der Messeinrichtung der Beinumfang des Patienten
ermittelt. In der zentralen Verarbeitungseinheit sind sodann die bestimmten
Werte mit Korrespondenzwerten vergleichbar, aus denen die passende
Thrombosestrumpfgröße bestimmbar
ist.
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Durch
die Erfindung ist es erstmals gelungen, die Thrombosestrumpfgröße individuell
auf den einzelnen Patienten abgestimmt zu ermitteln. Mit der Lösung können sogar
für unterschiedlich
geformte Beine eines Patienten verschiedene Thrombosestrümpfe bestimmt
und dementsprechend verordnet werden. Damit kann ein erhebliches
Gefahrenpotential für
schwer kranke und bettlägerige
Patienten ausgeschlossen werden. Die erforderlichen hygienischen
Anforderungen sind vollends erfüllbar.
Die Vorrichtung ist sehr einfach zu handhaben und gestattet darüber hinaus
den Ausschluss menschlicher Fehlentscheidungen und die Speicherung
wichtiger personenbezogener Patientendaten, sodass diese Daten nachhaltig
zur Verfügung
stehen.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung kann die Sende-Empfangseinheit eine
Licht-, Infrarot-, Laser- oder Ultraschallsignale sendende und deren
reflektiertes Signal empfangende Einheit sein. So sind beispielsweise
Distanz-Sensoren für
diesen Einsatzzweck verwendbar und in vorteilhafter Weise einsetzbar.
Diese stehen zu einem akzeptablen Preis-Leistungsverhältnis zur Verfügung und
gestatten Messbereiche zwischen 3 cm bis 150 cm.
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Weiterhin
lassen sich im Zuge des Einsatzes standardisierter elektronischer
Bauteile zur Vereinfachung und kostengünstigen Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
als Messeinrichtung Gabellichtschranken verwenden, wobei entsprechend einer
bevorzugten Ausführung
IR-Gabellichtschranken einsetzbar sind. Diese können beispielsweise eine Taktscheibe
aufweisen oder über
eine Drehgeberfunktion verfügen.
In jedem Fall lassen sie sich vorteilhaft mit einem Maßband verknüpfen und
gestatten damit entsprechend einer sehr vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung die Verwendung eines Einweg – Maßbandes. Es sind erfindungsgemäß auch andere
elektronische Bauelemente oder -Baugruppen als Sende-Empfangseinheit oder
Messeinrichtung verwendbar und miteinander kombinierbar. Insofern
sind die zuvor genannten Beispiele nicht einschränkend und lediglich zur Darstellung
sehr vorteilhafter Ausführungsformen
zu verstehen.
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Für die Anzeigeeinrichtung
können
an sich bekannte LED's
(lichtemittierende Dioden) oder LCD-Displays zum Einsatz kommen.
Dabei ist es beispielsweise möglich,
auf dem Gehäuse
die Größenwerte
der Thrombosestrümpfe
aufzutragen und jedem Größenwert
eine LED zuzuordnen, die durch ihr Aufleuchten den korrekten Größenwert
anzeigt. Darüber
hinaus können
auch Symbole, also beispielsweise Zahlenwerte aus mehreren LED's gebildet werden,
um damit den ermittelten Größenwert
anzuzeigen.
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Mittels
eines Tasters, der entsprechend einer Ausbildungsvariante der Erfindung
folgend als ein Multifunktionstaster ausgestaltet sein kann, sind
zumindest die Einschaltfunktion und die Ausschaltfunktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung
realisierbar. Darüber
hinaus kann der Taster jedoch auch zum Einsatz kommen, um beispielsweise
die jeweils gemessenen Werte abzuspeichern. Er erfüllt damit gleichfalls
eine „SET-Funktion". Ferner können mittels
des Tasters Lösch-
bzw. Korrekturmöglichkeiten der
erfassten Werte und die Aktivierung oder Deaktivierung der Anzeigeeinrichtung
gesteuert beziehungsweise angewählt
werden.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung soll nachfolgend anhand der Figur näher erläutert werden,
wobei die Erfindung nicht auf das beschriebene Beispiel beschränkt ist.
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Die
Darstellung zeigt eine Vorrichtung zur Ermittlung und Anzeige der
passgenauen Größe eines Thrombosestrumpfes.
Ein Gehäuse
(1) weist eine Sende-Empfangseinheit (2) zur Erfassung
der Beinlänge
eines Patienten auf, die aus einem Distanz-Sensor besteht. Dieser
funktioniert auf optischer Basis, das heißt, es wird ein optisches Signal
ausgesendet, das an einer Reflektorfläche am Ende des Beines des
Patienten reflektiert und von dem Sensor sensiert, das heißt erfasst
wird. Der messbare Entfernungsbereich liegt etwa zwischen 20 cm
und 150 cm. Als Reflektorfläche
kann jeder beliebige Gegenstand eingesetzt und im einfachsten Falle
sogar die Hand einer Pflegeperson verwendet werden.
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Darüber hinaus
weist die in der Figur dargestellte Vorrichtung eine Messeinrichtung
(5) zur Ermittlung des Beinumfanges des Patienten auf.
Als Messeinrichtung kommt hier eine IR-Gabellichtschranke mit inkrementaler
Drehgeberfunktion zum Einsatz. Diese Messeinrichtung ermöglicht die
Nutzung eines Einweg-Maßbandes
(6), das aus hygienischen Gründen nach Erfassung des Beinumfanges des
Patienten an einer hierfür
vorgesehenen Perforation (4) abgetrennt wird. Das Einweg-Maßband (6) wird
durch einen Schlitz (7) aus dem Gehäuse (1) herausgeführt.
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Die
von der Sende-Empfangseinheit (2) und der Messeinrichtung
(5) erfassten Messwerte werden in einer zentralen Verarbeitungseinheit
(CPU) gespeichert. In dieser in der Figur nicht dargestellten zentralen
Verarbeitungseinheit sind Vergleichswerte vorgespeichert, sodass
aus der Abhängigkeit
zwischen den gemessenen Werten die Größenwerte des Thrombosestrumpfes
bestimmbar sind. Der somit ermittelte Größenwert wird mittels einer
als LCD-Display ausgeführten
Anzeigeeinrichtung (8) zur Anzeige gebracht.
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Der
Taster (8) ist als Multifunktionstaster ausgeführt, das
heißt
er dient nach jeder Messwerterfassung als Eingabetaster zur Speicherung
des erfassten Wertes und schaltet nach Beendigung der Messungen
die Anzeigeeinrichtung (8) ein. Darüber hinaus erfüllt er die
Funktionen „Einschalten" und „Ausschalten" der Vorrichtung
zur Ermittlung und Anzeige der passgenauen Größe eines Thrombosestrumpfes.
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Sende-Empfangseinheit
- 3
- Laserlicht
- 4
- Perforation
- 5
- Messeinrichtung
- 6
- Einweg-Maßband
- 7
- Schlitz
- 8
- Anzeigeeinrichtung
(Display)
- 9
- Multifunktionstaster