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Die
Erfindung betrifft eine Einlage, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 sowie eine Orthese gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 23.
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Es
sind Orthesen bekannt, bei denen die von der Orthese gestützte oder
geförderte
Bewegung motorisch unterstützt
wird. Ein Beispiel für
eine derartige Orthese ist aus der EP-0 510840 A1 ersichtlich. Bei
einer derartigen Orthese wird der Elektromotor zur Therapieunterstützung eingesetzt.
Ein derartiger Elektromotor erfordert jedoch die Verwendung von
Energiequellen, in der Regel also Batterien, nachdem eine Orthese
mobil eingesetzt werden muss. Batterien haben typischerweise begrenzte
Energiespeicherfähigkeiten,
die eine versorgungsunabhängige
Speisung des Elektromotors über
einen längeren
Zeitraum hinweg verhindert. Derartige Lösungen sind daher eher für die Bewegung
eines Patienten in einem Therapieraum und zur Diagnose geeignet.
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Fußorthesensysteme
sind regelmäßig durch die
Bewegung des Patienten in Verbindung mit dessen Gewicht einer erheblichen
Belastung unterworfen. Typischerweise besteht eine Orthese, aber
auch eine Einlage, aus einer Metalllegierung, aus Holz oder mindestens
teilweise aus Kunststoff. Durch geeignete Dimensionierung und Materialwahl
wird versucht, die kinematischen Eigenschaften eines natürlichen
Beines oder Fußes
soweit wie möglich
anzunähern.
Gerade bei muskulären
Defiziten des Patienten gelingt dies lediglich in unbefriedigender
Weise, so dass die Hersteller von Orthesen, gerade aber auch von
Prothesen, die für
das Gehen erforderliche Kraft soweit wie möglich zu reduzieren.
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Hierzu
ist es bespielsweise bekannt, mit recht harten Materialien zu arbeiten,
um die Reduktion der eingebrachten Bewegungsenergie so gering wie
möglich
zu halten. Andererseits beansprucht eine zu geringe Dämpfung die
Gelenke, so dass häufig
zusätzliche
Dämpfungselemente
eingebaut werden, die den erforderlichen Energieaufwand erhöhen.
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Ein
weiterer Nachteil der bislang verwendeten Orthesen, Prothesen sowie
Einlagen besteht darin, dass der Benutzer oder Patient häufig nicht
zum ermüdungsfreien
oder ermüdungsarmen
Gehen über einen
längeren
Zeitraum in der Lage ist.
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Häufig ist
die betreffende Orthese einseitig vorgesehen, und unterschiedliche
Geheigenschaften des Beines mit der Orthese gegenüber dem
Bein ohne die Orthese tragen zur Ermüdung bei.
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Ferner
ist es bereits an sich bekannt geworden, über Piezokristalle Schwingungen
beispielsweise bei Tennisschlägern
zu beeinflussen. Ein Tennisschläger
hat eine Eigenfrequenz von etwa 200 Hz, und durch die geeignete
Beschaltung des Piezoelements lässt
sich die Frequenz und das Dämpfungsverhalten
des Tennisschlägers
beeinflussen, um eine Optimierung des Schwingungsverlaufs während der Berührungsphase
zwischen dem Tennisball und dem Tennisschläger zu erzielen.
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Demgegenüber liegt
der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Einlage gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 beziehungsweise eine entsprechende Orthese gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 18 zu schaffen, die die Voraussetzung schafft, ein
besser angepasstes und insbesondere ermüdungsärmeres Gehen über einen
längeren
Zeitraum zu ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anspruch
1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß ist eine
Einlage mit einem elektrischen Schaltkreis, der auch einen Mikroprozessor
und/oder ein ASIC umfassen kann, ausgestattet. Mit einer Spannungsquelle
und einem Sensor, die bevorzugt durch ein Verformungselement wie ein
Piezoelement gebildet sind, lässt
sich die Verformung und/oder die Belastung der Einlage dynamisch erfassen.
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Typischerweise
erfährt
die Einlage während eines
Schrittes des Benutzers eine Verformung, und zwar sowohl in der
Abdrückphase
als auch in der Auftreffphase des betreffenden Schrittes. Während der Abdrückphase
nimmt die Belastung zunächst – ausgehend
von der Gewichtsbelastung – bis
zur Maximallast, zu um dann bis zur Nulllast abzufallen. Während der
Auftreffphase nimmt die Belastung von der Nulllast ausgehend bis
zur Maximallast steil zu, um dann auf die Gewichtsbelastung abzufallen.
Die Relativhöhe
zwischen Maximallast und Gewichtsbelastung hängt stark von dem je betreffenden
Schritt ab und ist insbesondere beim Laufen deutlich höher als beim
Gehen.
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Während für die Weiterleitung
der erforderlichen Schnellkraft während der Abdrückphase
die Maximallast mindestens nicht deutlich reduziert werden sollte
bzw. höchstens
die Belastung zeitlich vergleichmäßigt werden sollte, ist es
für die
Auftreffphase zur Vermeidung hoher Gelenkbelastung der Patienten
günstig,
wenn die Maximallast reduziert wird. Dies umsomehr, da eine Einlage
typischerweise wesentlich steifer als eine Schuhsohle ist, so dass
ein Einlagenträger
normalerweise höhere
Gelenkbelastungen erfährt.
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Die
Belastungsreduktion lässt
sich erfindungsgemäß mit dem
Verformungselement und dem elektrischen Schaltkreis realisieren.
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Erfindungsgemäß besonders
günstig
ist es, wenn die Erfassung der Verformung und Belastung der Einlage
einhergeht mit einer Vergleichmäßigung der
Belastungskurve während
der Auftreffphase. Typischerweise sollte in der Abdrückphase
des Schritts die Einlage nicht stark einfedern, da ansonsten der Einlagenträger lediglich
unnötig
Kraft verbraucht. Hingegen ist es günstig, wenn in der Auftreffphase die
Belastungsspitze abgebaut und die Belastung vergleichmäßigt wird.
Erfindungsgemäß ist es
dementsprechend vorgesehen, dass die jeweiligen Belastungszustände erfasst
werden und insbesondere während
der Auftreffphase der Pufferspeicher oder Energiespeicher über das
erfindungsgemäße Verformungselement,
das beispielsweise als Piezoelement ausgebildet sein kann, aufgeladen
und dannach unter Abmilderung der Belastungsspitze die abgespeicherte
elektrische Energie wieder in mechanische Energie umgewandelt und
insofern die Energie wieder abgegeben wird.
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Erfindungsgemäß ist es
besonders günstig, wenn
das erwünschte
Belastungsreduktionsverhalten an die Wünsche und Erfordernisse des
Einlagenträgers
anpassbar ist. Dies lässt
sich besonders einfach dadurch realisieren, wenn anstelle eines
einfachen elektrischen Schaltkreises ein Mikroprozessor oder ein
ASIC verwendet wird, der durch drahtlose Kommunikation einstellbar
ist.
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Als
Energiespeicher kommt ein beliebiges geeignetes elektrisches Energiespeichermedium, beispielsweise
ein Kondensator oder ein Akkumulator, in Betracht, wobei die Spannungsversorgung
des elektrischen Schaltkreises, Mikroprozessors oder ASIC entweder
ebenfalls durch den Energiespeicher realisierbar ist, oder zusätzlich eine
kleine Batterie, etwa in Form einer Knopfzelle – vorgesehen ist.
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Erfindungsgemäß ist es
bevorzugt, als Verformungselement ein Piezoelement zu verwenden. Ein
derartiges Piezoelement lässt
sich bevorzugt so einbauen, dass die maximale Durchbiegung der Einlage,
also die Durchbiegung der Längsrichtung,
auf das Piezoelement wirkt, so dass die Wirkung des Elements als
Spannungsquelle und Sensor einerseits, aber auch als Aktor andererseits,
sich auf den Schritt, den der Einlagenträger durchführt, intensiv auswirkt.
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Bevorzugt
ist das Piezoelement in Form von piezo-elektrischen Fasern, die
an sich bekannt sind, ausgebildet. Durch Verlängerung und Verkürzung einer
derartigen Faser wird die Spannung erzeugt, und erfindungsgemäß bevorzugt
ist es, die piezoelektrischen Fasern deutlich außerhalb der sogenannten neutralen
Faser der Einlage der Faser vorzusehen, also etwa auf der Einlagenoberseite
und/oder der Einlagenunterseite.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung ist es vorgesehen, anstelle einer linearen
Durchbiegung eine Verdrehung der Einlage zu erzeugen, wodurch der
Gang des Einlagenträgers
je nach Vorgabe des die Einlage verordnenden Orthopädens erleichtert
wird und ggf. auch eine Harmonisierung des Gangbildes erzeugt wird.
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Die
erfindungsgemäße Einlage
kann bei den bekannten orthopädischen
Indikationen eingesetzt werden, speziell bei Pronation, Supination,
Dorsialflexion und Plantarflexion, wobei es auch möglich ist, die
an einer Stelle gewonnene Energie auszunutzen, um eine Unterstützung an
einer anderen Stelle der Einlage zum orthopädische zutreffenden induzierten Zeitpunkt
des Bewegungsablaufs bereitzustellen.
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Besonders
günstig
ist es, dass durch die Energieaufnahme und Energieabgabe durch das
erfindungsgemäße Piezoelement,
bevorzugt in Form der piezoelektrischen Fasern, zugleich auch der
Verformungswiderstand der Einlage über den elektrischen Schaltkreis
dynamisch gesteuert wird. Je nach erwünschtem Verformungswiderstand
wird insofern die Verformung erschwert oder gefördert.
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Erfindungsgemäß ist es
besonders günstig, wenn
eine vergleichsweise harte Einlage aus Kunststoff mit Karbonfasern
mindestens im Bereich der neutralen Faser realisiert ist. Dort sind
eine oder mehrer Gewebeschichten realisiert und die Oberseite und
die Unterseite der Einlage ist durch die erfindungsgemäßen piezoelektrischen
Fasern, die gerade verlaufen, also nicht gewebt sind, bereitgestellt.
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Erfindungsgemäß besonders
günstig
ist es, dass durch die Bereitstellung eines mit einem Sensor verbundenen
Mikroprozessors oder ASIC's,
also eines kundenspezifischen Schaltkreises, die Möglichkeit
eröffnet
wird, die Bewegungsparameter zu erfassen und damit auch gegebenenfalls
zu steuern. Durch die Realisierung eines Sensors lässt sich
zunächst
die Verformung der Einlage oder Orthese erfassen, so dass die Verformung
für die
Diagnose erfasst werden kann und festgestellt werden kann, ob eine
richtige Einstellung vorliegt.
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Durch
die Realisierung einer dämpfungsarmen
Einlage ist gewährleistet,
dass die eingebrachte Bewegungsenergie so vollständig wie möglich beim Ausfedern zur Verfügung gestellt
wird, so dass der die Einlage tragende Patient auch über längere Strecken
ermüdungsarm
gehen kann. Die Einlage wirkt hier als gesteuerter Energiespeicher,
und es besteht auch die Möglichkeit,
durch die Verwendung eine Piezoelements die durch die Verformung
eingebrachte Energie zu speichern und beim Ausfedern wieder abzugeben.
Auch hier ist die Verwendung eines Sensors zur Erfassung der Einfederphase
und der Ausfederphase sinnvoll.
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Weitere
Vorteile, Einzelheiten und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung mehrere Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnung.
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Es
zeigen:
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1 eine
Draufsicht einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Einlage
in schematischer perspektivischer Darstellung;
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2 eine
Seitenansicht der Einlage in der Ausführungsform gemäß 1;
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3 eine
Unteransicht der Einlage in der Ausführungsform gemäß 1 und 2;
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4 eine
schematische Schnittansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einlage;
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5 ein
Diagramm der von dem erfindungsgemäßen Sensor zu erfassenden Vertikalkraft bei
einer relativ raschen Schrittbewegung eines Einlagenträgers;
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6 eine
schematische Ansicht der Vertikal-, der Vorwärts-/Rückwärtskraft und der Seitwärtskraft
eines Einlagenträgers
bei langsamer Bewegung; und
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7 eine
Darstellung der Vertikalkraft eines Einlagenträgers bei einer Hüpfbewegung
auf einem Meßbett;
und
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8 ein
schematischer elektrischer Schaltkreis für eine erfindungsgemäße Einlage.
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Die
in 1 dargestellte Einlage 10 ist von ihrer
Form her in an sich bekannter Weise ausgebildet. Sie besteht aus
Kunststoff, der durch ein mehrlagiges Karbonfasergewebe verstärkt ist.
Ein derartiges Material hat einen recht hohen Verformungswiderstand
und ist zwar elastisch, hat jedoch eine recht geringe Dämpfung.
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Erfindungsgemäß ist an
zentraler Stelle und über
deutlich mehr als der Hälfte
der Länge
der Einlage 10 eine Aussparung 12 an der Unterseite
der Einlage vorgesehen. Die Aussparung 12 ist großflächig und
erstreckt sich beispielsweise über
ein Drittel oder zwei Drittel der Einlage an dieser Stelle. Die Aussparung 12 ist
oben durch eine durchgehende aber dünne Kunststoffsicht abgedeckt,
so dass der dort aufliegende Fuß des
Patienten die Aussparung 12 nicht spürt. Die Aussparung 12 nimmt
ein Piezoelement 14 auf, dass in 2 und 3 dargestellt ist.
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Der
Verformungswiderstand des Piezoelements 14 in spannungsfreiem
Zustand ist vergleichsweise gering, so dass insgesamt die Durchbiegung der
erfindungsgemäßen Einlage 10 mit
der Aussparung leichter möglich
ist, als wenn ein durchgehendes Karbonfasergewebe, also ohne Aussparung, vorgesehen
wäre.
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Durch
die hier dargestellte Maßnahme
wird zunächst
die Möglichkeit
eröffnet,
eine bessere einfedernde Einlage 10 bereitzustellen. Das
Piezoelement 14 als aktives Element erlaubt es, die durch
Verformung eingebrachte Energie einerseits zu erfassen und andererseits
eine Spannung abzugeben, wobei die Spannung und der zugehörige Strom
in einem Pufferspeicher abgespeichert werden kann.
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Für das Unterstützen des
Ausfederns wird das Piezoelement 14 mit einer entsprechenden Spannung
aus dem Energiespeicher beaufschlagt, so dass es die Ausfederung
unterstützt.
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Um
die erwünschte
Funktion gesteuert bereitstellen zu können, sind in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel – wie es
aus 3 ersichtlich ist – Sensoren 16, 18 und 20 an
der Unterseite der Einlage vorgesehen. Die Sensoren können als
Dehnungsmeßstreifen
ausgebildet sein, die sich beim Einfedern der Einlage dementsprechend
längen
und beim Ausfedern verkürzen.
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Während bei
dieser Ausführungsform
separate Sensonsen 16 bis 20 vorgesehen sind,
versteht es sich, dass anstelle dessen auch die Möglichkeit besteht,
die von dem Piezoelement 14 abgegebene Spannung auszuwerten
und insofern dieses Element als Sensor agieren zu lassen.
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Die
erforderliche Steuerung wird in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
durch einen ASIC 22 realisiert, der über nicht dargestellte, in
die Einlage integrierte gedruckte Leitungen mit den Sensoren 16 bis 20 verbunden
ist. Beim Einbringen der Leitungen ist zu berücksichtigen, dass sich die
Einlage durchbiegt. Daher ist es nicht ausreichend, die gedruckten Leiterbahnen
kurzerhand auf der Unterseite der Einlage zu realisieren. Vielmehr
ist es erfindungsgemäß bevorzugt,
die Leiterbahnen in der neutralen Faser vorzusehen, so dass die
erfindungsgemäße Einlage bevorzugt
an der Art einer mehrschichtigen Leiterplatte (Multilayer) realisiert
ist.
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Bevorzugt
ist die erfindungsgemäße Einlage mit
verschiedenen Sensoren realisiert, wobei anstelle der Durchbiegungssensoren
auch Belastungssensoren realisiert werden können. In diesem Fall wird bevorzugt
die Fersenbelastung und die Ballenbelastung je separat erfasst.
Auch durch die Erfassung dieser Belastungsgrößen, die durch Drucksensoren realisierbar
ist, lässt
sich der Gehvorgang des Patienten bestimmen und die erwünschte Bereitstellung
der Daten des Gehvorgangs realisieren.
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In
bevorzugter Ausgestaltung ist es ferner vorgesehen, dass die erfassten
Bewegungsparameter in dem ASIC 22 in Datenform gespeichert
werden. Um die Übermittlung
für die
Patientendiagnose zu bestimmen, ist es in diesem Zusammenhang günstig, wenn
der ASIC 22 mit einer Einheit für die drahtlose Kommunikation
ausgerüstet
ist, so dass erfasste Daten dem Orthopäden oder Orthopädietechniker übermittelt
werden können
und hierbei nach Bedarf eine Anpassung der Einlage an den Patieten
in der gewünschten
Weise vorgenommen werden kann.
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Für die Spannungsversorgung
der elektrischen Einheiten ist bevorzugt zusätzlich – unabhängig von dem Pufferspeicher – eine recht
klein dimensionierte Batterie, etwa in Form einer Knopfzelle, vorgesehen,
die ebenfalls in die Einlage integriert werden kann und hier nicht
dargestellt ist.
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Bevorzugt
ist die erfindungsgemäße Einlage in
einer anderen Weise ausgebildet. Bei der in 4 dargestellten
Ausführungsform
weist die Einlage 10 im Bereich der sogenannten neutralen
Faser 24 Karbonfasergewebe 26 auf, das in an sich
bekannter weise mit Harz getränkt
ist und mehrlagig und steif ausgebildet ist.
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An
der Oberseite 28 und der Unterseite 30 der Einlage
sind diese flächig
bedeckend piezoelektrische Fasern 32 und 34 vorgesehen.
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Die
Haupt-Lagen der piezoelektrischen Fasern erstrecken sich in Längsrichtung
der Einlage, aber bevorzugt ist auch eine Schicht in Querrichtung vorgesehen.
Der Einfachheit halber zeigt der in 8 dargestellte
Schaltkreis lediglich ein Piezoelement, wobei in der Praxis aber
mehrere piezoelektrische Fasern ein Piezoelement bilden, und mehrere
Piezoelemente vorgesehen sind, wobei mehrere Piezoelemente mit entsprechender
Beschaltung – allerdings unter
Verwendung des gleichen Microprozessors oder ASIC – realisiert
werden können.
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Bei
Durchbiegung der Einlage ändert
sich die Länge
der neutralen Faser nicht, hingegen werden die piezoelektrischen
Fasern 32 gestaucht und die piezoelektrischen Fasern 34 gedehnt.
In beiden Fällen entsteht
dadurch endseitig je eine Spannung, und die piezoelektrischen Fasern
lassen sich als Spannungsquelle verwenden.
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Wenn
die Spannung, die die piezoelektrischen Fasern abgeben, kurzgeschlossen
wird, wirkt ein derartiger Kurzschluss aussteifend auf die Einlage,
so dass sich ihr Verformungswiderstand erhöht.
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Andererseits
kann auch eine Spannung – sei es
positiv oder sei es negativ – auf
die piezoelektrischen Fasern eingeleitet werden, so dass sie als
Aktor wirken und die Einlage entsprechend verformen. Auch dieser
Effekt lässt
sich erfindungsgemäß ausnutzen,
wobei der Einfachheit halber in dem schematischen Schaltbild gemäß 8 lediglich
die Beaufschlagung mit positiver Spannung dargestellt ist. Es versteht
sich, dass mit an sich bekannten einfachen elektrischen Mitteln
auch eine Beaufschlagung mit negativer Spannung realisierbar ist,
nämlich
indem der Energiespeicher, der als Kondensator ausgebildet ist, über Schalttranssistoren
so verbunden wird, dass sein Pluspol mit Masse verbunden ist, so
dass an seinem Minuspol negative Spannung bereitgehalten wird.
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Auch
wenn in 4 das Karbonfasergewebe 26 lediglich
einlagig dargestellt ist, versteht es sich, dass in der Praxis eine
mehr lagige Ausgestaltung nicht nur wünschenswert, sondern auch erforderlich
ist. Bevorzugt ist eine gerade Anzahl von Gewebeschichten vorgesehen
und in der Mitte der Gewebeschichten, also wiederum in der neutralen
Faser 24, verlaufen nicht dargestellte Leiterbahnen für den Anschluss
des Verformungselements 14 an den elektrischen Schaltkreis.
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Bei
dieser Ausführungsform
wirkt das Piezoelement 14 insofern sowohl als Spannungsquelle
als auch als Sensor.
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Aus 5 die
Gewichtsbelastung F während eines
Laufschrittes eines Einlagenträgers
dargestellt. Ausgehend von der Gewichtsbelastung G nimmt die aufgebrachte
Vertikalkraft bis zur Maximallast 40 zu. Der Einlagenträger drückt sich
zu diesem Zeitpunkt mit maximaler Kraft ab, wobei zu diesem Zeitpunkt die
gesamte Kraft über
den Zehen-Ballenbereich und die Zehen aufgebracht wird. Hieran anschließend nimmt
die aufgebrachte Kraft recht rasch ab, da der Fuß sich von der Unterlage ablöst. Diese
Abdrückphase 42 wird
erfindungsgemäß per Sensor
erfasst, wobei auch der Energiespeicher aufgeladen wird. Wie vorstehend
erläutert,
wird die Klemmenspannung der piezoelektrischen Fasern 32 und 34 belastet,
so dass zum einen der Energiespeicher aufgeladen und zum anderen
die Einlage weniger elastisch wird.
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Während der
Schwebephase 44 verbleibt die Ladung auf dem Energiespeicher
gepuffert. Hieran schließt
sich die Auftreffphase 46 an, in welcher die ohne Beeinflussung
aufgebrachte Maximallast 48 wieder erreicht wird, und zwar
nach einem relativ steilen Anstieg. Hier erfolgt die Krafteinleitung
typischerweise über
die Ferse des Einlagenträgers. Nachdem
der Fuß abgerollt
ist, stellt sich die Belastung erneut auf die Größe entsprechend der Gewichtsbelastung
durch den Einlagenträger
ein.
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Erfindungsgemäß ist es
vorgesehen, den die Gelenke beanspruchenden Aufprall im Bereich
der Auftreffphase 48 zu beeinflussen. Für den Patienten oder Einlagenträger stellt
die über
die Ferse eingeleitete Belastung eine höhere Gelenkbelastung dar, da die
Ferse weniger als die Zehenballen einfedert.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird
nun die im Zwischenspeicher gespeicherte Energie ausgenutzt und über das
Piezoelement 14 die Einlage verformt, so dass die Auftreffphase
weicher gemacht wird und die aufzunehmende Kraft über einen
längeren
Zeitpunkt verteilt wird. Hierdurch sinkt zugleich die eingeleitete
Maximallast, was in 5 mit der gestrichelt dargestellten
Kurve 50 angedeutet ist.
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Auch
wenn hier lediglich beispielshaft die Vertikallast der Einfachheit
halber dargestellt ist, versteht es sich, dass in der Praxis neben
der Vertikallast auch eine Horizontalbelastung und auch eine Seitwärtsbelastung
erfolgt und von der Einlage bzw. dem Schuh des Patienten abgefangen
werden muss. Dies ist in 6 schematisch dargestellt. Hier
zeigt die Kurve 52 wiederum die aufgebrachte Vertikallast, entsprechend
dem Pfeil 54. Zum Zeitpunkt 1. trifft der Fersenballen
in dem dort dargestellten Schritt auf der Unterlage auf, und zum
Zeitpunkt 2. ist das gesamte Gewicht des Einlagenträgers auf
dem betrachtetem Fuß,
der zusätzlich
die dynamische Schrittbelastung aufnimmt.
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Zum
Zeitpunkt 3. erfolgt Belastung des Fußes des Patienten in vertikaler
Richtung mit seinem Gewicht, so dass eine geringere Vertikallast
als zum Zeitpunkt 2. eingeleitet wird. Die Zeitbereiche 1.
und 2. stellen insofern die Auftreffphase, einschließlich des
Abrollens, dar. Hingegen ist im Zeitpunkt der Beginn der Abdrückphase
dargestellt. Hier nimmt die Vertikallast erneut zu, um das Abdrücken zu
bewerkstelligen.
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Aus
dem Vergleich der 5 und 6 ergibt
sich, dass bei den in 6 dargestellten Schritt die
Kraftzunahme zwischen Gewichtsbelastung und Maximallast geringer
ist. Dies entspricht einem vorsichtigen Schritt, der eine geringere
dynamische Belastungszunahmen erfordert. Während der Schwebephase nach
der Abdrückphase
ist die Gewichtsbelastung des betrachteten Fußes erneut auf null reduziert.
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In
punktierter Darstellung ist eine Kurve 56 dargestellt,
die die Gewichtsbelastung des anderen Fußes des Patienten zeigt.
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Die
Kurve 58 zeigt die Vorwärts/Rückwärtsbelastung
des Fußes
des Patienten, entsprechend dem Pfeil 60, und die Kurve 62 zeigt
die Seitwärtsbelastung
entsprechend dem Pfeil 64. Auch hier sind wieder entsprechende
Kurve 66 bzw. 68 für den anderen Fuß punkiert
dargestellt. Die Messung erfolgt auf einer Meßplatte 70, wie es
in 6 rechts oben schematisch dargestellt ist.
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Aus 7 ist
eine weitere Belastungskurve der Vertikalkraft ersichtlich. Diese
Belastungskurve entsteht bei einem Sprung auf der Meßplatte 70 gemäß 6.
Hier werden beide Füße im Wesentlichen
gleichmäßig belastet.
Die Gewichtsbelastung zum Zeitpunkt T0 entspricht
dem Ruhezustand des Einlagenträgers.
Zum Zeitpunkt T1 beginnt der Einlagenträger in die
Hocke zu gehen, um den Sprung vornehmen zu können. Zum Zeitpunkt T2 ist der Tiefpunkt der Hocke erreicht, und
von diesem Zeitpunkt an drückt
der Einlagenträger
sich zum Sprung ab, so dass die Kraft entsprechend der Kurve 72 zunimmt. Die
Maximallast ist zum Zeitpunkt T3 in der
Höhe bei Punkt 74 erreicht.
Zu diesem Zeitpunkt haben die Zehen des Einlagenträgers die
Unterlage noch nicht verlassen. Sie drücken nach, so dass noch Kraft
aufgebracht wird, bis zum Zeitpunkt T4 der
Sprung beginnt. Bis zum Zeitpunkt T5 ist
die Belastung dementsprechend auf Null reduziert.
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Mit
dem Zeitpunkt T5 wird die Auftreffphase eingeleitet,
und es ist ersichtlich, dass bei einem Sprung die eingeleitete Maximallast 76 deutlich
höher als
die Maximallast 74 während
der Auftreffphase ist. Es entsteht eine kurzfristige Belastungsspitze,
die in jeder Beziehung für
die Gelenke des Einlagenträgers
sehr belastend ist, während
die Belastung entsprechend dem Verlauf im Bereich 78 abnimmt
und durch das Einfedern des Patienten bei 80 auch eine Last
unterhalb seiner Gewichtsbelastung erreicht wird. Die Ruhelage ist
zum Zeitpunkt T6 wieder erreicht.
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Es
ist ersichtlich, dass es wünschenswert wäre, die
stark gelenkbelastende Maximalbelastung 76 erneut abzutragen.
Dies lässt
sich mit der erfindungsgemäßen Einlage
in der hier dargestellten Ausführungsform
realisieren.
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In 8 ist
ein entsprechender Schaltkreis dargestellt. Das in 8 dargestellte
Piezoelement 14 dient bei der hier dargestellten Ausführungsform zugleich
als Spannungsquelle und als Sensor. Es ist mit einem elektrischen
Schaltkreis 82 verbunden, der unter anderem den Mikroprozessor 22 aufweist.
Hierzu wird ein Anschluss des Verformungselements 14 mit
Masse 84 verbunden. Zur Speicherung der von dem Piezoelement 14 abgegebenen
Energie ist der anderer Anschluss über einen Widerstand 86 und eine
Diode 88 mit einem Kondensator 90 verbunden. Über eine
Zenerdiode 92 wird die maximal in dem Kondensator als Pufferspeicher
oder Energiespeicher gespeicherte Spannung begrenzt. Die Zenerdiode 92 dient
zugleich zur Bereitstellung einer Referenzspannung über den
Spannungsteiler mit den Widerständen 94 und 96.
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Die
Spannung des Verformungselements 14 wird über einen
Differenzverstärker 98 die
sie mit der Referenzspannung vergleicht, weitergeleitet, wobei in
der Praxis auch hier wiederum ein Spannungsteiler-Widerstandsnetzwerk
vorgesehen ist, das aus Gründen
der Einfachheit der Darstellung nicht eingezeichnet ist.
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Das
insofern erfasste Sensorsignal über
einen A/D-Wandler 100 digitalisiert und der Mikroprozessor 22 zugeleitet. Über eine
Diode 102 wird aus der Spannung am Kondensator 90 zugleich
die Versorgungsspannung für
den A/D-Wandler 100 und den Mikroprozessor 22 gewonnen;
zusätzlich
ist eine ebenfalls über
eine Diode 104 angeschlossene Knopfzelle 106 vorgesehen,
die auch dazu dient, die von dem Mikroprozessor in seinem Zwischenspeicher 108 abgespeicherten
Daten zu sichern. Über eine
drahtlose Kommunika tionseinheit 110 lässt sich der Mikroprozessor
steuern und programmieren, um den gewünschten Bewegungsablauf zu
realisieren.
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Der
Mikroprozessor 22 ist ferner an einen Verstärker 112 angeschlossen,
der ein Leistungssteuerelement 114, das hier als Transistor
dargestellt ist, ansteuert. Das Leistungs-Steuerelement 114 leitet
die aus dem Kondensator 90 gewonnene Energie dem Verformungselement 14 zu,
um gesteuert von dem Mikroprozessor 22 die erwünschte Verformung – sei es
in positiver oder in negativer Richtung, einzuleiten.
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In
einer weiter modifizierten Ausgestaltung ist zwischen der Diode 88 und
der Zenerdiode 92 ein weiterer Leistungstransistor vorgesehen,
der von Mikroprozessor 22 gesteuert wird. Hierdurch lässt sich auch
der Aufladevorgang des Energiespeichers 90 steuern.