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Die
Erfindung betrifft eine Brandschutzdecke für Fluchtwege in Gebäuden gemäß dem Oberbegriff des
Schutzanspruchs 1.
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Eine
Brandschutzdecke der eingangs genannten Art, die zur Abgrenzung
eines Fluchtweges von einem Bereich zur Kabel- und Rohrführung und dergleichen
in einem Gebäude
dient, ist nach der
DE 84
37 592 U1 bekannt. Diese umfasst mehrere, nebeneinander
angeordnete, die Breite des Fluchtweges überspannende Deckensegmente,
die auf waagerecht verlaufenden Schenkeln von an Wänden des Fluchtweges
befestigten, metallischen L-Profilen aufliegen. Bei dieser Brandschutzdecke
sind die Deckensegmente aus einer Kombination aus Metall- und Gipskartonplatten
gebildet, wobei die metallischen Oberflächen sichtseitig und die Gipskartonplatten
sichtabgewandt angeordnet sind. Diese feuerhemmende Decke erfüllt die
Norm der Brandschutzklasse F30 der DIN 4102, Teil 1.
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Vorteilhaft
an dieser Decke ist der an sich einfache Aufbau und die einfache
Montage vor Ort. Zunächst
werden einfache L-Profile
im Fluchtweg an die Wand geschraubt. Anschließend werden die Deckensegmente
auf den hervorstehenden Schenkeln der L-Profile abgelegt.
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Nachteilig
ist allerdings, dass die Segmente aufgrund ihres speziellen Aufbaus
(bestehend aus einer metallischen Schicht und einer Gipskartonplatte) vor
Ort nicht zugeschnitten werden können,
da ein optisch akzeptabler Schnitt mit einer Säge aufgrund des Schichtaufbaus
und der Materialkombination praktisch nicht möglich ist.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Segmente einer Brandschutzdecke
der eingangs genannten Art unter Beibehaltung Ihrer Vorteile dahin
gehend weiter zu bilden, dass diese auch am Montageort problemlos
zugeschnitten werden können.
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Diese
Aufgabe ist mit einer Brandschutzdecke der eingangs genannten Art
durch die im Kennzeichen des Schutzanspruchs 1 aufgeführten Merkmale
gelöst.
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Nach
der Erfindung ist somit vorgesehen, dass die Deckensegmente aus
vorzugsweise innenarmiertem Leichtbeton, vorzugsweise Porenbeton, gebildet
sind. Diese Maßgabe
führt zu
einem recht homogenen Grundaufbau jedes Deckensegments, bei dem
sowohl die vorzugsweise vorgesehene Armierung als auch der Beton
Tragefunktion übernimmt und
bei dem ein Zuschnitt am Montageort mit einer Säge ohne Weiteres möglich ist,
da die Oberfläche des
Deckensegments auch nach einem Zuschnitt vor Ort allen optisch Ansprüchen genügt. Darüber hinaus bietet
diese Konstruktion einen beidseitigen Brandschutz, da die metallische
Armierung regelmäßig mittig
im Deckensegment angeordnet ist. Dies führt schließlich dazu, dass diese erfindungsgemäße Brandschutzdecke
die F90-Norm für
Feuerbeständigkeit
erfüllt.
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Andere
vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die
erfindungsgemäße Brandschutzdecke einschließlich ihrer
vorteilhaften Weiterbildungen gemäß der abhängigen Schutzansprüche wird
nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Es
zeigt
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1 im
Schnitt den oberen Teil eines Fluchtweges mit der erfindungsgemäßen Brandschutzdecke;
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2 von
unten vier Deckensegmente der Brandschutzdecke gemäß 1;
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3 perspektivisch
ein an der Wand des Fluchtweges befestigtes L-Profil im Zusammenwirken
mit einem zwischen Deckensegmenten angeordnetem T-Profil;
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4 im
Schnitt von der Seite ein zwischen zwei Deckensegmenten angeordnetes
T-Profil;
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5 im
Schnitt ein L-Profil mit aufgelagertem Deckensegment;
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6 perspektivisch
eine Anordnung von L-Profilen, mit einem speziell segmentbreit ausgebildeten
L-Profil zur Montage der Brandschutzdecke;
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7 teilweise
geschnitten das Verbindungselement gemäß 6 zum Ein-
und Aushängen
des segmentbreiten L-Profils;
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8 im
Schnitt eine besonders bevorzugte Ausführungsform des Deckensegments
mit speziellem Schiebe-Klapp-Mechanismus
zum Öffnen
und Schließen
der Decke (dargestellt in geschlossenem Zustand); und
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9 im
Schnitt ein Teil der bevorzugten Konstruktion gemäß 8 in
geöffnetem
Zustand.
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Die
in den 1 bis 9 dargestellte Brandschutzdecke
für Fluchtwege
in Gebäuden
umfasst stets mehrere, nebeneinander angeordnete, die Breite des
Fluchtweges überspannende
Deckensegmente 1, die auf waagerecht verlaufenden Schenkeln von
an Wänden
des Fluchtweges befestigten L-Profilen 2 aufliegen. Die
metallischen L-Profile 2 sind dabei vorzugsweise aus Stahl,
insbesondere aus hochtemperaturbeständigem Stahl, gebildet. Darüber hinaus
weisen die L-Profile 2 einen Auflagebereich 4 für die Deckensegmente 1 auf,
der quer zum L-Profil gesehen vorzugsweise nicht breiter als 50
mm ausgebildet ist. Wie insbesondere in 3 und 5 zu
erkennen, sind die L-Profile 2 mit Schraubverbindungen
an Wänden
des Fluchtweges befestigt. Andere Befestigungsmethoden kommen selbstverständlich auch
in Betracht.
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Wesentlich
für die
erfindungsgemäße Brandschutzdecke
ist nun, dass die Deckensegmente 1 aus vorzugsweise mit
einer Innenarmierung 3 versehenem Leichtbeton, vorzugsweise
Porenbeton, gebildet sind. Alternativ oder ergänzend kann darüber hinaus
vorgesehen sein, dass der Leichtbeton (oder Porenbeton) mit Zuschlagstoffen
wie Styropor®, Glasschaum,
Vermiculit oder Perlit versehen ist.
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Gemäß http://www.bv-porenbeton.de "gehört Porenbeton
zur Gruppe der Leichtbetone. Es handelt sich um einen hochwärmedämmenden
Massivbaustoff, der aufgrund seiner geschlossenzelligen Porenstruktur
sowohl statische als auch bauphysikalische Eigenschaften übernehmen
kann – in
der Regel ohne Zusatzmaßnahmen
und Ergänzungsbaustoffe.
Er wird aus heimischen Rohstoffen hergestellt und besitzt die für Massivbaustoffe
charakteristische nahezu unbegrenzte Lebensdauer. Seine Eigenschaften
verdankt der Porenbeton den verwendeten Rohstoffen, dem ressourcenschonenden
Herstellungsprozess und vor allem der Luft. Denn bis zu 80 % seines
Volumens besteht dieser massive Baustoff aus Luft und nur zu 20
% aus Feststoffen. Für
die Produktion von 4 bis 5 m3 Porenbeton
ist lediglich 1 m3 an Rohstoffen erforderlich.
Dabei handelt es sich um Quarzsand, Zement und/oder Kalk als Bindemittel
und Wasser. Als Treibmittel wird zur Porenbildung in geringen Mengen
Aluminium eingesetzt. Neben dem Treibvorhang erhält der Porenbeton seine charakteristischen
Eigenschaften durch die Dampfhärtung
im Autoklaven. Zu den herausragenden Eigenschaften von Porenbeton
gehört
eine hohe Festigkeit bei einer relativ geringen Rohdichte. Verbunden
mit der geringen Rohdichte ist Porenbeton ein massiver Baustoff
mit einer ausgezeichneten Wärmedämmung. Hinzu
kommt ein normgerechter Schallschutz. Letztendlich lässt sich
Porenbeton nur durch die Summe seiner positiven Eigenschaften charakterisieren.
Porenbeton eignet sich für
den Neubau und die Modernisierung von Ein- und Zweifamilienhäusern, für mehrgeschossige
Wohnungsbauten und die Errichtung von Wirtschaftsbauten."
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Konstruktiv
ist vorgesehen, dass die Deckensegmente 1 eine maximale
Breite von 3 m und eine Dicke zwischen 50 mm und 100 mm aufweisen. Die
Innenarmierung 3 ist aus Metall gebildet und vorzugsweise
gitter- oder netzartig gleichmäßig verteilt im
Leichtbeton angeordnet.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Brandschutzdecke ist vorgesehen, dass die Deckensegmente 1 zumindest
fluchtwegseitig wahlweise funiert, lackiert, verputzt oder mit einem
Schicht stoff beschichtet sind. Dies führt zu einer optisch ansprechenden
Gestaltung, die aber nach wie vor eine Bearbeitung der Deckensegmente 1 vor
Ort bei der Montage der Brandschutzdecke gestattet.
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Aus
optischen, aber auch aus Korrosionsschutzgründen ist ferner vorteilhaft
vorgesehen, dass die L-Profilen 2 mit einer vorzugsweise
fluchtwegseitig aufgebrachten Lackschicht 5 versehen sind.
Um darüber
hinaus auch noch die Brandschutzeigenschaften zu verbessern, ist,
wie in 5 dargestellt, vorgesehen, dass die L-Profile 2 mit
einem vorzugsweise fluchtwegseitig aufgebrachten Dämmschichtbildner 6,
vorzugsweise Blähgraphit,
beschichtet sind. Diese Maßgabe
gewährleistet
im Brandfall einen dichten Abschluss zwischen Wand und Deckensegment.
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Aus
dem gleichen Grund ist ferner vorteilhaft vorgesehen (siehe 4 und 5),
dass an den Deckensegmenten 1 L- oder T-profilseitig Dämmschichtbildner 11,
vorzugsweise Blähgraphit,
angeordnet sind.
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Um
die Brandschutzdecke einfach montieren zu können, ist ferner vorteilhaft
vorgesehen, dass ein etwa segmentbreites (vorzugsweise zwischen
300 mm und 600 mm) L-Profil 2 mit mindestens einem an einer
Wand des Fluchtweges per Vertikalverschiebung ein- und aushängbaren
Verbindungselement 10 angeordnet ist. 7 zeigt
dabei die spezielle Ausbildung des Verbindungselements 10.
Dieses besteht in an sich bekannter Weise aus einer Öffnung im
Winkelblech, die in einem ersten Bereich schmaler und in einem zweiten
Bereich größer als
ein Schraubenkopf ausgebildet ist. Zur Montage der Deckensegmente 1 können also über den
Bereich am ausgehängten, segmentbreiten
L-Profil die Deckensegmente 1 über die
L-Profile hinweggehoben und plaziert werden. Das letzte einzusetzende
Deckensegment 1 wird dann mit dem segmentbreiten L-Profil
befestigt.
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Um
den Übergang
zwischen den Deckensegmenten 1 abzudichten, ist vorgesehen,
dass zwischen diesen quer zu den L-Profilen 2 T-Profile 7 angeordnet
sind, wobei der waagerechte Teil der T- Profile 7 fluchtwegseitig verläuft (also
angeordnet ist wie ein umgekehrtes T).
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Wie 3 zeigt
besteht dabei eine besonders bevorzugte Ausbildung der T-Profile 7 darin, dass
deren senkrechter Teil vorzugsweise beidseitig verlängerte,
auf den Auflagebereichen 4 der L-Profile 2 aufliegende
Randabschnitte 8 aufweist. Diese Maßgabe ergibt fluchtwegseitig
einen glattflächigen, optisch
ansprechenden Abschluss. Da den T-Profilen 7 dabei aufgrund
der Innenarmierung der Deckensegmente 1 keine Tragfunktion
zukommt, ist ferner vorteilhaft vorgesehen, dass diese aus Aluminium gebildet
sind.
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Um
im Brandfall den Durchtritt von Rauch durch die Brandschutzdecke
zu verhindern, aber auch, um im normalen Betrieb den regelmäßig beispielsweise
aufgrund eingesetzter Klimaanlagen bestehenden Luftdruckunterschied
(verbunden mit der insbesondere optisch unschönen Schlierenbildung) zwischen
dem abgeschotteten Bereich oberhalb der Brandschutzdecke und dem
Fluchtweg selbst bedeutungslos zu machen, ist, wie in 4 und 5 dargestellt,
wahlweise zwischen den L-Profilen 2 und/oder den T-Profilen 7 und
den Deckensegmenten 1 eine Dichtung 9 angeordnet.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemässen
Brandschutzdecke ist schließlich
in den 8 und 9 dargestellt.
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Prinzipiell
besteht auch diese Brandschutzdecke aus einem Deckensegment aus
Leichtbeton, das auf an den Rettungswegwänden angebrachten L-Profilen
aufliegt.
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Um
die Segmente leicht montieren und demontieren zu können, oder
auch, um schnell an den dahinter liegenden Installationsraum zu
gelangen, ist am segmentseitigen Ende des L-Profil 2 eine
zur Gebäudedecke
weisende Kante 12 vorgesehen. Diese ist beispielsweise,
wie dargestellt, als Abkantung des L-Profils 2 selbst ausgebildet.
Ferner sind an den Deckensegmenten 1 metallische Profile 13 vorgesehen sind,
die zu den L-Profilen 2 weisende Überstände 14 aufweisen.
Diese Überstände 14 sind
hakenförmig ausgebildet
und weisen mit ihren freien Enden einen Abstand zueinander auf,
der insbesondere eine waagerechte Verschieblichkeit des Deckensegments 1 zu
den beidseitig angeordneten L-Profilen 2 ermöglicht.
Darüber
hinaus sind die hakenförmigen Überstände 14 in
die zur Gebäudedecke
weisenden Kanten 12 einhängbar ausgebildet sind.
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Mit
Verweis auf 8 ermöglichen diese Maßgaben,
dass das Deckensegment 1 nach Anheben nach links geschoben
werden kann. Das auf diese Weise nunmehr das L-Profil nicht mehr
hintergreifende Ende des hakenförmigen Überstands 14 kann nunmehr
zusammen mit dem gesamten Deckensegment 1 am L-Profil 2 vorbei
in einer Schwenkbewegung nach unten bewegt werden. Da auf der anderen Seite
der Überstand 14 hakenförmig ausgebildet
ist, kann dieser an der Kante 12 des L-Profils eingehängt werden,
so dass sich die in 9 dargestellte Position ergibt.
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Umgekehrt
kann diese Konstruktion natürlich auch
bei der Montage der Brandschutzdecke vorteilhaft genutzt werden,
um zunächst
die Deckensegmente einseitig aufzuhängen und anschliessend in ihre
Endposition zu schwenken.
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Der
Vollständigkeit
halber wird in diesem Zusammenhang auf die Konstruktion gemäß der
DE 1 934 185 A1 verwiesen,
bei der die Deckensegmente aber an ihrer jeweiligen Längskante
aufgehängt
sind. Erfindungsgemäß sind im
Gegensatz dazu die Deckensegment mit ihrer jeweils relativ kurzen
Erstreckungsrichtung mit dem L-Profil verbunden.
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Um
die gesamte Konstruktion brandschutztechnisch zu optimieren, ist
ferner am zur Gebäudedecke
weisenden Ende des L-Profils 2 ein waagerecht verlaufender
Schenkel 15 vorgesehen. Dabei ist am Schenkel 15 ein
einen Spalt zwischen Deckensegment 1 und L-Profil 2 überragendes,
mindestens feuerhemmendes Plattenelement 16 (z. B. eine
dreilagige Gipsplatte) angeordnet. Rauchdichtigkeit wird durch eine
zwischen dem Deckensegment 1 und dem Plattenelement 16 angeordnete
Rauchdichtung 17, vorzugsweise ein Komprimierungsband,
gewährleistet.
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- 1
- Deckensegment
- 2
- L-Profil
- 3
- Innenarmierung
- 4
- Auflagebereich
- 5
- Lackschicht
- 6
- Dämmschichtbildner
- 7
- T-Profil
- 8
- Randabschnitt
- 9
- Dichtung
- 10
- Verbindungselement
- 11
- Dämmschichtbildner
- 12
- Kante
- 13
- Profil
- 14
- Überstand
- 15
- Schenkel
- 16
- Plattenelement
- 17
- Rauchdichtung