-
Die
Erfindung betrifft eine Möbeltür mit mindestens
zwei Rahmenelementen, die jeweils eine Vorderfläche und eine innere und eine äußere Seitenfläche aufweisen,
und mit mindestens einem Füllungselement,
das zwischen den inneren Seitenflächen der Rahmenelemente angeordnet
ist, wobei die inneren Seitenflächen
der Rahmenelemente jeweils rechtwinklig in Bezug auf das Füllungselement
angeordnet sind und an dessen Kanten anliegen.
-
Bei
der Gestaltung von Möbeltüren, die
eine gewisse räumliche
Tiefe aufweisen sollen, die deutlich über eine profilierte, ansonsten
aber gerade Fläche
hinausgeht, stellt sich im Falle einer massiven Möbeltür mit entsprechend
großer
Materialstärke
das Problem des Materialaufwandes. Demgegenüber ergeben sich bei einem
mehrteiligen Aufbau der Möbeltür Einschränkungen
für die
Ausführung
der sichtbaren Oberflächen
der Möbeltür, da die
Gestaltung der Oberflächen
mit dem zusammengesetzten Aufbau der Möbeltür verträglich sein muß.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Möbeltür zu schaffen, die einen neuen
und wirtschaftlichen Aufbau aufweist und einen stark dreidimensional
geprägten
Gesamteindruck bewirkt.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Möbeltür der eingangs
genannten Art gelöst,
bei der mindestens eines der Rahmenelemente gegenüber dem
Füllungselement
schräg
nach hinten gestellt ist, die Rahmenelemente jeweils mindestens
auf der Vorderfläche
und allen vier umgebenden Seitenflächen mit einer ununterbrochenen,
faltenfreien Tiefziehfolie beschichtet sind, und die Rahmenelemente jeweils
an den Kanten und Ecken ihrer Vorderfläche so verrundet sind, daß sich die
Folie beim Tiefziehen beschädigungsfrei
an das Rahmenelement anlegt.
-
Durch
den erfindungsgemäßen Aufbau
der Möbeltür kann diese
bei relativ großer
Gesamttiefe und einem dadurch bewirkten dreidimensionalen optischen
Gesamteindruck aus vergleichsweise flachen Rahmenelementen und Füllungselementen
aufgebaut sein. Obwohl sich durch den mehrteiligen Aufbau mit den
schräg
nach hinten gestellten Rahmenelementen bei der Fertigung der Rahmenelemente eine
Hinterschneidung der inneren Seitenflächen hinter die Vorderfläche ergibt,
können
die solchermaßen hinterschnittenen
Rahmenelemente auf ihrer Vorderfläche und ihren Seitenflächen mittels
Tiefziehen mit einer ununterbrochenen, faltenfreien Folie beschichtet
werden. Die erfindungsgemäße Möbeltür weist dank
dem Übergang
der Folie von der Vorderfläche zu
den dem Füllungselement
zugewandten inneren Seitenflächen
eine hochwertige Optik auf und bietet zudem durch die Wahl des Dekors
der Folie eine große
Gestaltungsfreiheit.
-
Die
jeweils an Übergängen zwischen
der Vorderfläche
und den Seitenflächen
und gegebenenfalls der Gehrungsfläche des Rahmenelements verrundeten
Kanten und Ecken unterstützen
die Beschichtung der Rahmenelemente mit der ununterbrochenen, faltenfreien
Folie, indem sie die mechanische Beanspruchung der Folie verringern.
-
Vorzugsweise
ist mindestens jeweils ein Rahmenelement links und rechts des Folienelements angeordnet,
von denen mindestens eines gegenüber dem
Füllungselement
schräg
nach hinten gestellt ist. Die seitlichen Rahmenelemente tragen besonders zum
dreidimensionalen Gesamteindruck der Möbeltür bei.
-
Bevorzugte
Ausgestaltungen und eine Weiterbildung der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
-
Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung grenzen mindestens zwei der Rahmenelemente
an einer Gehrung aneinander und sind jeweils gegenüber dem
Füllungselement
schräg
nach hinten gestellt. Durch die schräg nach hinten gestellten Rahmenelemente
ergibt sich auch an der Gehrungsfläche eine Hinterschneidung in
Bezug auf die Vorderfläche
des Rahmenelements. Da außerdem
am Übergang
der Gehrungsfläche
zur äußeren Seitenfläche eines
Rahmenelements eine vergleichsweise spitze Struktur entsteht, bei
der beim Aufbringen einer Folie die Gefahr des Überlappens der Folie mit sich
selbst besteht, ist hier die erfindungsgemäße Beschichtung mit einer faltenfreien
Folie besonders vorteilhaft.
-
Bevorzugt
weisen die Rahmenelemente jeweils einen Kern aus einer mitteldichten
Faserplatte (MDF-Platte) auf.
-
Im
folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung näher
erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1 einen
Querschnitt durch eine Möbeltür mit einem
Füllungselement
und einem linken und einem rechten Rahmenelement;
-
2 eine
skizzierte Frontansicht der Möbeltür;
-
3 einen
Schnitt durch eine Gehrung zwischen dem rechten Rahmenelement und
einem oberen Rahmenelement der Möbeltür entlang
der in 2 gezeigten Linie III-III;
-
4 eine
Detailansicht des Querschnitts aus 1; und
-
5 eine
dreidimensionale Teilansicht des linken Rahmenelements mit einer
Gehrungsfläche.
-
Die
in den 1 bis 5 dargestellte Möbeltür 10 weist
ein Füllungselement 12 auf,
das einen Kern 13 aus einer MDF-Platte hat und auf seiner
Vorderfläche 14 und
auf einer oberen, einer unteren und seitlichen Seitenflächen 16 mit
einer Folie 18 beschichtet ist. Die Folie 18 wurde
durch Tiefziehen aufgebracht und ummantelt die Vorderfläche 14 und
die Seitenflächen 16 des
Füllungselements 12 ununterbrochen
und faltenfrei. Dabei weist die Vorderfläche 14 dekorative
Profilierungen 20 auf, die ebenfalls von der Folie 18 abgeformt
werden.
-
Die
unteren, oberen und seitlichen Seitenflächen 16 des Füllungselements 12 sind
jeweils rechtwinklig zur Vorderfläche 14 ausgerichtet.
An den Kanten zwischen der Vorderfläche 14 und den Seitenflächen 16 ist
das Füllungselement 12 mit
weichen Kantenradien abgerundet.
-
An
dem Füllungselement 12 ist
an der linken Seitenfläche
ein linkes Rahmenelement 22 angebracht, an der rechten
Seitenfläche
ist ein rechtes Rahmenelement 24 angebracht, und an der
oberen Seitenfläche
ist ein oberes Rah menelement 26 angebracht. Die Rahmenelemente 22, 24, 26 sind
in ähnlicher
Weise wie das beschriebene Füllungselement 12 aufgebaut
und haben jeweils einen Kern 28 aus einer MDF-Platte. Sie
haben jeweils eine innere Seitenfläche 32, mit der sie
an den Seitenflächen 16 des Füllungselements 12 anliegen.
Die inneren Seitenflächen 32 sind
somit rechtwinklig in Bezug auf eine Hauptebene des Füllungselements 12 angeordnet. Die
Rahmenelemente 22, 24, 26 sind jedoch
gegenüber
dem Füllungselement 12 schräg nach hinten
gestellt, wie insbesondere in 1 und 4 zu
erkennen ist.
-
Das
obere Rahmenelement 26 grenzt jeweils an einer Gehrungsfuge
an das linke Rahmenelement 22 und das rechte Rahmenelement 24 an,
wie in 2 gezeigt ist.
-
Insgesamt
ergibt sich ein dreidimensionaler Gesamteindruck der Möbeltür 10,
da die Randelemente 22, 24, 26, die das
Füllungselement 12 auf drei
Seiten einrahmen, schräg
nach hinten gestellt sind. Dabei hat die Möbeltür 10, wie in 1 gezeigt, eine
gegenüber
einer vergleichbaren einteiligen, massiven Möbeltür eine deutlich geringere Materialstärke.
-
Die
Rahmenelemente 22, 24, 26 sind jeweils an
den durch ihre Gehrungsflächen 34 gebildeten Seitenflächen, an
den inneren Seitenflächen 32,
an den äußeren Seitenflächen 36 und
an ihren Vorderflächen 30 mit
einer ununterbrochenen, faltenfreien Folie 38 beschichtet.
Die Folie 38 ist mittels Tiefziehen auf die Rahmenelemente 22, 24, 26 aufgebracht. Dabei
wurden zunächst
einzeln die Rahmenelemente 22, 24, 26 und
das Füllungselement 12 mit
der Folie 38 bzw. 18 beschichtet, und erst dann
die Möbeltür 10,
beispielsweise mit geeigneten Befestigungselementen, zusammengesetzt
und/oder verleimt.
-
Die
Rahmenelemente 22, 24, 26 sind jeweils an
den Übergängen zwischen
ihrer Vorderfläche 30 und
ihren Seitenflächen 32, 36 bzw.
Gehrungsflächen 34 mit
weichen Kantenradien gerundet. Dies ist beispielsweise in den 4 und 5 zu
erkennen. Außerdem
sind die Rahmenelemente 22, 24, 26 auf ihrer
Vorderseite profiliert, wie am besten in 4 zu erkennen
ist.
-
Das
linke Rahmenelement 22 zeigt ferner auf seiner Vorderfläche 30 eine
Mulde 40, die nahtlos von der Folie 38 ausgekleidet
ist, und einen Türgriff 42.
-
Wie
in 4 beispielhaft für das rechte Rahmenelement 24 dargestellt
ist, ist an den Rahmenelementen 22, 24, 26 jeweils
die innere Seitenfläche 32 gegenüber der
Vorderfläche 30 hinterschnitten. Die
Gehrungsflächen 34 sind
aufgrund der nach hinten gestellten Rahmenelemente ebenfalls gegenüber der
Vorderfläche 30 hinterschnitten,
wie in 3 zu erkennen ist. Durch die erfindungsgemäße Beschichtung
mit der Folie 38 ist sichergestellt, daß trotz der Hinterschneidungen
die Folie 38 die Rahmenelemente sauber umschließt.
-
In 5 sind
die abgerundeten Übergänge zwischen
der Vorderfläche 30 und
den Seitenflächen bzw.
Gehrungsflächen 32, 34, 36 der
Rahmenelemente exemplarisch am in 2 oberen Ende
des linken Rahmenelements 22 dargestellt. Wie zu erkennen
ist, ergibt sich insbesondere am Übergang zwischen der Gehrungsfläche 34 und
der äußeren Seitenfläche 36 eine
zwar abgerundete, aber dennoch hervorstehende Ecke 44.
Durch das mittels Tiefziehen durchgeführte Beschichten des Rahmenelements 22 mit
der Folie 38 ist erfindungsgemäß dennoch ein ununterbrochener
und faltenfreier Verlauf der Folie 38 auch im Bereich der
Ecke 44 gewährleistet.
Insbesondere wird Faltenbildung und ein Überlappen der Folie 38 auch
an der Ecke 44 zuverlässig
verhindert, indem die Folie beim Tiefziehen in mehrere Richtungen
und/oder in mehreren Ebenen gedehnt und gestreckt wird.
-
Die
beschriebene Möbeltür kann auf
verschiedene Weise abgewandelt werden. So können die Rahmenelemente beispielsweise
auch stumpf aufeinandersto-ßen, und
es kann auf das obere Rahmenelement 26 verzichtet werden.
Wahlweise ist auch lediglich eines der linken und rechten Rahmenelemente 22, 24 gegenüber dem
Füllungselement 12 schräg nach hinten
gestellt, beispielsweise im Falle eine Möbels mit zwei Türen.
-
Aufgrund
des zusammengesetzten Aufbaus der Möbeltür 10 besteht die Möglichkeit,
innerhalb der Möbeltür 10 Rahmenelemente
und Füllungselemente
mit unterschiedlichen Dekorausführungen
zu verwenden. Es ist auch denkbar, ein anders aufgebautes Füllungselement 12 vorzusehen,
etwa mit einer Glasfront. Wahlweise können die Rahmenelemente und
das Füllungselement
auch einen Kern aus Holz oder einem anderen Material aufweisen.
-
An
den Rahmenelementen 22, 24 und 26 sowie
an dem Füllungselement 12 sind
auch über
die beschriebenen Beispiele hinausgehende Profilierungen ih rer Vorderflächen 14, 30 denkbar.
So können beispielsweise
individuell gestaltbare Profilierungen vor dem Tiefziehen eingebracht
werden.