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Die
Erfindung liegt auf dem Gebiet der Baustoffe und Bauelemente für eine Bodenbedeckung,
insbesondere beim Balkon- oder Terrassenbau.
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Stand der
Technik
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Beim
Bedecken von Bodenflächen,
beispielsweise beim Balkon- oder Terrassenbau, wird in der Regel ein
Schichtaufbau gewählt,
bei dem unterhalb einer oberen Deckschicht wenigstens eine Untergrundschicht vorgesehen
ist. Die Untergrundschicht dient hierbei unter anderem als Schicht
zum Ausgleichen von Bodenunebenheiten und als Untergrund zum Aufbringen
der Deckschicht. In Verbindung mit Balkon- oder Terrassenflächen wird
die Deckschicht üblicherweise
mit Hilfe von Fliesen oder Platten ausgebildet. Hierbei werden die Fliesen/Platten
mittels eines Klebemörtels
haftend auf der Untergrundschicht aufgebracht. Fugen zwischen den
verlegten Fliesen/Platten werden mittels Fugenmörtels verschmiert.
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Die
Untergrundschicht wird in der Regel aus einem Estrich hergestellt.
Mit Hilfe des Estrichs ist es möglich,
Bodenunebenheiten auszugleichen. Der Estrich wird üblicherweise
aus Kies, der je nach Anwendungsfall eine gewünschte durchschnittliche Korngröße aufweisen
kann, und einem zementhaltigen Bindemittel hergestellt. Unterhalb
des Estrichs ist bei bekannten Schichtanordnungen zum Bedecken von
Balkon- oder Terrassenflächen
eine Drainageschicht mit Hilfe von Drainagematten vorgesehen, die
häufig
aus Kunststoff sind. Die auf diese Weise gebildete Schichtanordnung
mit Deckschicht, Untergrundschicht und Drainageschicht führt in der
Praxis jedoch zu vielfältigen
Problemen. Bei Balkon- und Terrassenflächen, die aufgrund der Außenlage
und des Jahreszeiteneinflußes
sehr großen
Temperaturunterschieden ausgesetzt sind, kommt es häufig zu
nicht gewünschten
Veränderungen
der Deckschicht, weil die Untergrundschicht (Estrichschicht) nach
dem Eindringen von Wasser beim Gefrieren des Wassers seine Form
verändert.
Dieses kann in Form von Hebungen der Deckschicht beobachtet werden.
Zur Linderung solcher Probleme sind die Drainagematten vorgesehen,
die Wasser abführen
sollen. Allerdings sickert das Wasser, welches auf die Deckschicht
trifft, lediglich sehr langsam in den Fugenmörtel und die Untergrundschicht
ein, da der Fugenmörtel,
das Material der Untergrundschicht und der Klebemörtel, welcher
zum haftenden Aufbringen der Deckschicht auf der Untergrundschicht
verwendet wird, dazu vorgesehen sind, einen Wasserdurchlaß eigentlich
zu verhindern. Die Drainagematten können so in der Regel nur Wasser
ableiten, was von unten an den Schichtaufbau herangelangt.
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Aus
dem Dokument
DE 203 06 046 ist
die Nutzung eines drainagefähigen
Klebemörtels
für eine
Haftschicht zum haftenden Aufbringen einer Deckschicht aus einem
Platten- oder Fliesenmaterial bekannt. Der bekannte Klebemörtel aus
einem Quarzbaustoff in Form von Quarz kies, Quarzsplitt und / oder
Quarzmehl und einem Bindemittel hergestellt, wobei als Bindemittel
beispielsweise ein Kunstharz verwendet wird.
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Die Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine verbesserte Möglichkeit zum Ausbilden einer
drainagefähigen
Haftschicht auf Basis eines Klebmörtels beim Bedecken einer Bodenfläche, insbesondere
einer Balkon- oder einer Terassenfläche, zu schaffen, bei der die
Verarbeitung des Klebemörtels
erleichtert ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Anordnung mit mehreren Schichten nach dem
unabhängigen
Anspruch 1, einen Klebemörtel
nach dem unabhängigen
Anspruch 24 sowie ein drainagefähiges
Bauformteil nach dem unabhängigen
Anspruch 35 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
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Die
Erfindung sieht einen Klebemörtel
vor, welcher ein Granulat aus einem künstlich hergestellten Material
und ein mit dem Granulat vermischtes Bindemittel enthält.
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Ein
wesentlicher Vorteil der Erfindung ist, daß das künstlich hergestellte Material
mittels der Wahl geeigneter Ausgangsstoffe und geeigneter Herstellungsverfahren
hinsichtlich seiner Eigenschaften gezielt für die Verwendung in dem Klebemörtel beeinflußt werden
kann. Demgegenüber
sind zum Beispiel Materialeigenschaften bei natürlich vorkommenden Baustoffen
in wesentlichem Umfang vorbestimmt. So kann die Dichte des Granulatmaterials,
das heißt
das Gewicht pro Volumen, möglichst
niedrig gehalten werden, was den Transport und die Verarbeitung
des Klebemörtels
wesentlich erleichtert. Darüber
hinaus können
bei geeigneter Wahl der Herstellungsparameter weitere Eigenschaften
des Granulats, beispielsweise dessen Korngröße und / oder dessen Uniformität beeinflußt werden,
um so die Eigenschaften des daraus gebildeten Klebemörtels nach
Wunsch zu bestimmen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Granulat aus einem Wärmedämmaterial
und / oder einem Trittschalldämmaterial
sein. Dies hat den Vorteil, daß die
mit dem Klebemörtel
gebildeten Schicht wärmedämmend und
1 oder trittschalldämmend
ausgebildet werden kann. Mit Hilfe des Klebemörtels kann eine Anordnung mit
mehreren Schichten für
das Bedecken von Oberflächen
im Außenbereich,
insbesondere von Balkon- oder Terrassenflächen, gebildet werden, wobei
die Schichten eine Untergrundschicht und eine oberhalb der Untergrundschicht
angeordnete Deckschicht aus einem Fliesen- oder Plattenmaterial
umfassen und die Deckschicht mittels einer wahlweise unterbrochenen
Haftschicht aus dem Klebemörtel
haftend auf die Untergrundschicht aufgebracht ist. Aufgrund der
drainagefähigen
Struktur des Klebemörtels,
aus dem die Haftschicht gebildet ist, kann auf die Deckschicht auftreffendes
Wasser durch Fugen in der Deckschicht und anschließend durch
die drainagefähige
Haftschicht nach unten abgeleitet werden, so daß insbesondere Frostschäden vermieden
werden, die entstehen, wenn das Wasser aus der Haftschicht nicht
abgeführt
wird. Im Gegensatz zu üblichen
Klebemörteln,
die in der Regel eine Zusammensetzung aufweisen, um zu verhindern,
daß Wasser,
welches auf die Deckschicht trifft, in den unter der Haftschicht
angeordneten Estrich gelangt, weist der neue Klebemörtel im
ausgehärteten
Zustand gerade eine drainagefähige
Struktur auf, um das Wasser nach unten abzuleiten. Die Drainagefähigkeit
resultiert aus einer Porenstruktur der ausgehärteten Haftschicht, derart,
daß Wasser
drainieren kann. Hierzu kann der Fachmann in Abhängigkeit von dem Anwendungsfall,
insbesondere dem zu drainierenden Wasseraufkommen, eine geeignete
Mischung zwischen einem Baufüllstoff
und einem Bindemittel wählen,
wobei letzteres einerseits die Haftung der Deckschicht auf der Untergrundschicht sicherstellen
muß und
andererseits eine drainagefähige
Porenstruktur gewährleistet.
Die drainagefähige Struktur
des ausgehärteten
Klebemörtels
hat weiterhin den Vorteil, daß durchaus
Wasser in den Poren der Klebemörtelstruktur
verbleiben und gefrieren kann, ohne daß hierdurch das bekannte Heben
der Deckschicht eintritt. Dieses wird durch die geeignete Wahl eines
Bindemittels erreicht, daß der
Haftschicht eine Elastizität
verleiht, die Druckbelastungen in Folge des gefrierenden Wassers
aufnimmt. Der Klebemörtel
kann zweckmäßig eine
Mischung unterschiedlicher Granulate umfassen. Die verschiedenen
Granulate unterscheiden sich hierbei insbesondere bezüglich der
durchschnittlichen Korngröße.
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Um
die Verarbeitung des Klebemörtels
beim Verlegen der Deckschicht auf der Untergrundschicht zu erleichtern,
kann bei einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, daß der Klebemörtel ein
Stellmittel umfaßt.
Derartige Stellmittel sind als solche in Verbindung mit Klebemörtel bekannt,
insbesondere auch für
Klebemörtel
zum Verlegen von Fliesen an aufrechtstehenden Wänden.
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Ein
wesentliches Problem bei bekannten Schichtaufbauten im Balkon oder
Terrassenbereich entsteht infolge von Ausblühungen aufgrund von Kalkauswaschungen,
die sich unter Einfluß von
Wasser bilden. Um Bauschäden
aufgrund von Kalkausblühungen
zu unterbinden, sieht eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung vor,
daß der
Klebemörtel
frei von unter Wassereinfluß Kalzium
auswaschenden Verbindungen ist.
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Um
das Aufsteigen von Wasser aus der Untergrundschicht in die Haftschicht
zu unterbinden, sieht eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung
vor, daß die
Haftschicht kapillarbrechend ausgebildet ist. Auf diese Weise kann
der Umfang, in welchem Wasser aus der Untergrundschicht in die Haftschicht
gelangt, vermindert werden.
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Es
kann vorgesehen sein, daß die
Haftschicht dampfdruckausgleichend ist.
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Zur
Vermeidung von Bauschäden
infolge der jahreszeitabhängigen
Umgebungsbedingungen sieht eine bevorzugte Ausführungsform vor, daß die Haftschicht
frostbeständig
ist.
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Das
Drainieren von Wasser, welches auf die Deckschicht auftrifft, kann
dadurch weiter verbessert werden, daß die Deckschicht Fugen aufweist
und die Fugen mit einem drainagefähigen Fugenmörtel ausgefüllt sind.
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Das
Ableiten des Wassers durch eine Schichtanordnung mit Deckschicht,
Haftschicht und Untergrundschicht kann in einer zweckmäßigen Ausgestaltung
dadurch verbessert werden, daß die
Untergrundschicht eine drainagefähige
Estrichschicht ist. Auf diese Weise wird das Wasser effizienter
von der Haftschicht nach unten weggeführt. Zur Vermeidung von Kal kausblühungen kann
vorgesehen sein, daß die
drainagefähige
Estrichschicht frei von unter Wassereinfluß Kalzium auswaschenden Verbindung
ist.
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Zum
Ausbilden der Drainagefähigkeit
der Estrichschicht kann diese auf Basis eines künstlich hergestellten granulierten
Baustoffs gebildet sein, welcher wahlweise als Beimischung einen
Quarzbaustoff in Form von Quarzkies, Quarzsplitt und / oder Quarzmehl
enthält.
Das mit dem künstlich
hergestellten granulierten Baustoff der Estrichschicht vermischte
Bindemittel kann ein Harzwerkstoff sein, beispielsweise ein Kunstharz. In
Abhängigkeit
vom Umfang der gewünschten
Drainagefähigkeit
kann der Fachmann einen geeigneten granulierten Baustoff mit bestimmter
durchschnittlicher Körnung
und ein zugehöriges
Bindemittel sowie die gewünschte
Mischung dieser Stoffe auswählen.
Die Höhe
des Anteils des Bindemittels bestimmt hierbei nicht nur die Porengröße in der
Estrichschicht, sondern hat auch Einfluß auf den Umfang, in dem die
Estrichschicht Spannungen aufnimmt, die beispielsweise durch das
Gefrieren von Wasser in den Poren der Estrichschicht entstehen.
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Bei
einer zweckmäßigen Ausführungsform
können
der künstlich
hergestellte granulierte Baustoff und / oder der Quarzbaustoff eine
durchschnittliche Korngröße von etwa
2/3 einer Schichtdicke der drainagefähigen Estrichschicht aufweisen.
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Es
kann vorgesehen sein, daß die
drainagefähige
Estrichschicht mehrere übereinander
angeordnete, drainagefähige
Estrichteilschichten umfaßt,
die mittels künstlich
hergestellten granulierten Baustoffen und / oder Quarzbaustoffen
mit unterschiedlichen durchschnittlichen Korngrößen gebildet sind. Hierdurch
werden die Kosten gesenkt.
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Ferner
ist in einer vorteilhaften Ausführung
eine durchschnittliche Korngröße in der
Haftschicht kleiner als eine durchschnittliche Korngröße in der
drainagefähigen
Estrichschicht.
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Zur
Verbesserung der Wasserableitung im Bereich einer bedeckten Bodenfläche kann
ein drainagefähiges
Bauformteil zur Bodenverlegung aus einem Baustoff vorgesehen sein,
welcher ein Granulat aus einem künstliche
hergestellten Material und wahlweise als Zugabe ei nen Quarzbaustoff
in Form von Quarzkies, Quarzsplitt und / oder Quarzmehl und ein
Bindemittel umfaßt,
beispielsweise Kunstharz. Mit Hilfe eines derartigen Baustoffs können drainagefähige Bauformteile
in beliebigen Formen hergestellt werden, die im ausgehärteten Zustand über eine
Porenstruktur zum Ableiten von Wasser durch das Bauformteil hindurch
verfügen. Hierbei
kann der Fachmann in Abhängigkeit
von der zu drainierenden Wassermenge eine geeignete Mischung zwischen
Bindemittel und Granulat wählen,
wobei beispielsweise verschiedene Granulate mit unterschiedlicher
Korngröße zur Auswahl
stehen. Darüber
hinaus bestimmen das Mischungsverhältnis von Granulat und Bindemittel
sowie die Eigenschaften des Granulats die drainagefähige Porenstruktur.
Als Bindemittel können beliebige
Harzwerkstoffe verwendet werden. Die Mischung aus Granulat und Bindemittel
kann dann in eine Form gegossen werden, welche die gewünschte Form
des drainagefähigen
Bauformteils vorgibt. Nach dem Aushärten kann das drainagefähige Bauformteil
aus der Form herausgenommen werden und in beliebiger Weise mit Hilfe
von anderen Baustoffen im Bodenbereich einzeln oder im Verbund mit
anderen Bauformteilen verlegt werden. Beispielsweise kann das drainagefähige Bauformteil
als Randstein für
Flächen
im Außenbereich,
insbesondere Straßen,
Wege oder Terrassen, ausgeführt
sein. Auch eine plattenförmige
Ausbildung ist möglich
und besonders vorteilhaft für
Flächen
im Außenbereich
nutzbar. Die Formsteine können
auch in Verbindung mit einer Dachbegrünung verwendet werden, beispielsweise
als Randsteine oder Schornsteineeinfassungen.
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Das
Granulat aus dem künstlich
hergestellten Material für
den Klebemörtel
und das drainagefähige Bauformteil
ist in einer Ausgestaltung ein Glasmaterial, vorzugsweise ein Blähglasmaterial.
Blähglas
kann mit einer geringen Dichte hergestellt werden, so daß das Granulat
ein geringes Gewicht aufweist, was die Handhabung des Klebemörtels bei
der Verarbeitung erleichtert und die Transportkosten für den Transport
des Klebemörtels
minimiert. Neben der geringeren Dichte hat das Blähglasmaterial
in verschiedenen Ausgestaltungen die Vorteile, einfach und in einheitlicher
Größe herstellbar
zu sein, stark wärmedämmend sowie
schalldämmend
zu wirken und auch nach langer Dauer diese Eigenschaften nicht zu
verlieren.
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Bei
Blähglas
handelt es sich um ein aus einem Gemisch aus pulverisiertem Glas,
Wasser, Bindemittel und Blähmittel
hergestelltes Material. Blähglas
kann mittels verschiedener Verfahren hergestellt werden. Ein bekanntes
Herstellungsverfahren umfaßt
die Schritte Granulieren, Trocknen, Durchlaufen eines Blähprozesses,
Kühlen,
Sieben und anschließende
Qualitätskontrolle.
Im Blähprozeß wird das
zuvor zu runden Granulatteilchen granulierte Blähglasmaterial im Drehofen bei
hoher Temperatur, beispielsweise bei etwa 900°C, gebläht, wobei ein feinporiges Granulat
aus runden Elementen entsteht, ein sogenanntes Rundgranulat.
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Hierbei
wird als Rohstoff Glas, vorzugsweise Glas aus gebrauchten Produkten,
sogenanntes Altglas beziehungsweise Recycling-Glas, verwendet. Vorzugsweise
wird nur der Teil des Recycling-Glases verwendet, welcher von Herstellern
neuer Glasprodukte nicht oder nur mit Mühe wiederverwendet werden kann.
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Mittels
Sortierverfahren, beispielsweise Sieben, kann ein Granulat erhalten
werden, dessen Korngröße einen
gewünschten
Wert hat oder deren Wert in einem gewünschten Bereich liegt.
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Das
Blähglasgranulat
kann durch folgende Kenngrößen charakterisiert
werden, deren Werte bei der Qualitätskontrolle ermittelt werden.
Den Kenngrößen gegenübergestellt
sind typische Werte oder Wertebereiche.
Korngröße | 0,04 – 20 mm |
Schüttdichte
(Dichte des Granulats) | 140 – 530 kg/m3 |
Kornrohdichte
(Dichte eines Granulatelements) | 270 – 1100 kg/m3 |
Druckfestigkeit
(Druck zum Zerdrücken
des Granulats) | 0,8 – 6,5 kN/mm2 |
pH-Wert | 9 – 12 |
Wärmeleitfähigkeit | 0,07 – 0,08 W/mK |
Feuchtegehalt | kleiner
als 0,5 % |
Erweichungstemperatur | ca.
700°C |
Unterkornmaß | kleiner
als 15M.-% |
Überkornmaß | kleiner
als 10M.-% |
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Das
Granulat aus dem Bläglasmaterial
kann als chemische Bestandteile CaO, SiO2,
Al2O3, TiO2, Fe2O3,
Mn2O3, MgO, K2O, Na2O, SO3 und / oder Cl aufweisen.
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Die
Erfindung ist nicht auf die vorstehend Ausführungsform des Blähglases
beschränkt.
Grundsätzlich können unterschiedliche
granuliertes Blähglasmaterialien
einzeln oder als Mischungen verwendet werden, die nach unterschiedlichen
Herstellungsverfahren hergestellt oder bei Verwendung gleicher Herstellungsverfahren voneinander
abweichende Eigenschaften aufweisen.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist das Granulat aus einem Styropormaterial. Dies hat den Vorteil, daß das Granulat
und die daraus gebildeten Baustoffe eine geringere Dichte aufweisen
und sehr leicht sind. Darüber
hinaus wirkt Styropor auch wärmeisolierend
und trittschalldämmend.
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Ausführungsbeispiele
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf eine Zeichnung näher
erläutert.
Hierbei zeigen:
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1 eine
Schichtanordnung, bei der eine Deckschicht mit Hilfe einer Haftschicht
auf einer Untergrundschicht aufgebracht ist;
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2 einen
Randstein; und
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3 eine
Bodenplatte.
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1 zeigt
schematisch eine Anordnung von mehreren Schichten, insbesondere
zur Verwendung beim Balkon- oder Terassenbau, mit einer Deckschicht 1,
einer wahlweisen unterbrochenen Haftschicht 2, einer Untergrundschicht 3 und
einer Bodenschicht 4. Die auf der Bodenschicht 4 aufgebrachte
Untergrundschicht 3 ist als Estrichschicht ausgeführt, wobei
es sich um eine Estrichschicht bekannter An oder eine drainagefähige Estrichschicht
handeln kann. Der Vorteil der Verwendung einer drainagefähigen Estrichschicht
besteht darin, daß Wasser
welches durch die Haftschicht 2 nach unten geleitet wird,
besser abgeführt
werden kann. Die Untergrundschicht 3 bildet bei der Ausführung als
drainagefähige
Estrichschicht eine Drainageschicht, so daß die Verwendung von Drainagematten,
wie es im Stand der Technik üblich
ist, nicht notwendig ist. Dieses führt im Vergleich zu bekannten
Schichtaufbauten zu einer wesentlichen Kosteneinsparung. Mit Hilfe
der Untergrundschicht 3 können Unebenheiten der Bodenschicht 4 augeglichen
werden.
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Bei
der Ausführung
als drainagefähige
Estrichschicht umfaßt
die Untergrundschicht 3 ein Granulat aus einem künstliche
hergestellten Material und ein Bindemittel, bei dem es sich um ein
Kunstharz handeln kann. Das Granulat ist beispielsweise aus einem
Blähglasmaterial
oder Styropor und kann wahlweise als Zugabe einen Quarzbaustoff
in Form vom Quarzkies, Quarzsplitt und/oder Quarzmehl. Mit Hilfe
des Bindemittels wird im ausgehärteten
Zustand der Untergrundschicht 3 sichergestellt, daß die Partikel
des Granulats so zueinander fixiert sind, daß Poren gebildet sind, durch
welche Wasser drainiert werden kann. Die Verwendung von Granulaten
aus einem künstliche
hergestellten Material ermöglicht
die Auswahl einer gewünschten
Körnung
des Granulats.
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Die
Schichtdicke der Untergrundschicht 3 ist zweckmäßig größer als
etwa 1 cm. Größere Schichtdicken
sind notwendig, wenn Unebenheiten der Bodenschicht 4 ausgeglichen
werden müssen.
Im Vergleich zu bekannten zementhaltigen Estrichschichten hat die
drainagefähige
Estrichschicht den Vorteil, daß die
Aushärtung
der Schicht innerhalb weniger Stunden erfolgt. Demgegenüber ist
die Fortsetzung der Baumaßnahmen bei
zementhaltigen Estrichschichten, nämlich das Aufbringen der Deckschicht 1,
in der Regel erst 3 bis 4 Wochen nach dem Einbringen der Estrichschicht
möglich.
Hierdurch ergeben sich bei der Nutzung der drainagefähigen Estrichschicht
wesentliche Kosten- und Zeiteinsparungen.
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Oberhalb
der Untergrundschicht 3 ist mit Hilfe der wahlweise unterbrochenen
Haftschicht 2 die Deckschicht 1 aufgebracht, die
mit Hilfe von Fliesen oder Platten hergestellt wird. Die Haftschicht 2 ist
von einem Klebemörtel
gebildet, der einerseits eine Porenstruktur der Haftschicht 2 erzeugt,
die drainagefähig
ist, und andererseits eine ausreichende Haftung der Deckschicht 1 auf
der Untergrundschicht 3 gewährleistet. Zu diesem Zweck
umfaßt
der Klebe mörtel
ein Granulat aus einem künstliche
hergestellten Material und ein Bindemittel, beispielsweise Kunstharz.
Wie in Verbindung mit der drainagefähigen Estrichschicht beschrieben,
wird die gewünschte
Porenstruktur mit Hilfe der durchschnittlichen Korngröße des Granulats,
Art des Bindemittels und des Mischungsverhältnisses des Granulats und
des Bindemittels bestimmt.
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Es
kann alternativ vorgesehen sein, die Haftschicht 2 und
Untergrundschicht 3 als eine einzige Schicht auszubilden,
welche dann die beschriebenen Funktionen der Untergrundschicht 3 und
der Haftschicht 2, nämlich
insbesondere die Haftwirkung übernimmt.
Hierdurch können
die beiden Schichten in einem Arbeitsgang aufgebracht werden, wie
es in Verbindung mit dem Dickbettverfahren bekannt ist.
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Um
das Ableiten von Wasser, was auf eine Oberfläche 5 der Deckschicht 1 auftrifft,
zu verbessern, sind Fugen 6 in der Deckschicht 1 zweckmäßig mit
einem Fugenmörtel
ausgefüllt,
der im ausgehärteten
Zustand ebenfalls drainagefähig
ist. Der Fugenmörtel
umfaßt
ein Granulat aus einem künstliche
hergestellten Material, beispielsweise granuliertes Blähglas oder
Styropor, und / oder einen Quarzbaustoff in Form vom Quarzkies,
Quarzsplitt und/oder Quarzmehl sowie ein Bindemittel, zum Beispiel
Kunstharz. Im Unterschied zu dem Klebemörtel und dem Estrich wird die
durchschnittliche Korngröße des Granulats
für den
Fugenmörtel
in der Regel jedoch kleiner gewählt
werden. Es wäre
jedoch auch möglich,
anstelle des Fugenmörtels,
welcher im ausgehärteten
Zustand eine drainagefähige
Fugenstruktur bildet, üblichen
Fugenmörtel
zu verwenden, so daß Wasser,
welches dann in geringerem Umfang durch diesen Fugenmörtel gelangt,
von der drainagefähigen Haftschicht 2 dann
abgeleitet wird.
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Um
Kalkausblühungen
zu verhindern, die in Folge von Wassereinfluß bei bekannten Schichtaufbauten mit
zementhaltigen Baumaterialien, insbesondere im Terrassen- und Balkonbereich,
entstehen, sind der Fugenmörtel
und / oder der Klebemörtel
und / oder das Estrichmaterial frei von unter Wassereinfluß Kalzium
auswaschenden Verbindungen.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung eines Randsteins 20, der
aus einem Baustoff ist, welcher ein Granulat aus einem künstliche
hergestellten Material und ein Bindemittel umfaßt, beispielsweise Kunstharz.
Aufgrund des in dieser Art und Weise zusammengesetzten Baustoffes,
wobei wiederum ein geeignetes Granulat oder eine Mischung mehrerer
Granulaten mit gewünschter
durchschnittlicher Korngröße, ein
geeignetes Bindemittel sowie das gewünschte Mischungsverhältnis dieser
beiden Stoffe gewählt
werden können, weist
eine Porenstruktur auf, so daß das
Bauformteil 20 drainagefähig ist, was bei seiner Verwendung
als Randstein für
Flächen
im Außenbereich,
insbesondere bei Straßen,
Wegen oder Terrassen, die Wasserableitung gewährleistet. Mit Hilfe des Randsteins 20 ist
eine strapazierfähige
Oberfläche
gebildet, die aber auch eine ausreichende Durchlässigkeit für Wasser aufweist, so daß dieses
abgeführt
werden kann.
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3 zeigt
eine Darstellung einer Bodenplatte 30 zum Verlegen auf
einem Boden, die aus einem Baustoff gefertigt ist, wie dies in Verbindung
mit 2 für
den Randstein 20 beschrieben wurde. Grundsätzlich können mit
Hilfe des beschriebenen Baustoffes beliebige Formteile hergestellt
werden, die drainagefähig
sind. Aufgrund der Verwendung von Kunstharz oder eines anderen Harzwerkstoffes
in geeigneter Mischung mit dem Granulat können die Bauformteile darüber hinaus
frostbeständig
ausgeführt
werden. Weitere Zusatzstoffe können
beigesetzt werden, um diese Eigenschaft zu verbessern. Zur Vermeidung
von Kalkausblühungen
wird eine Ausführung
frei von unter Wassereinfluß Kalzium
auswaschenden Verbindungen bevorzugt.
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Die
in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung offenbarten
Merkmale der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen von Bedeutung
sein.