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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein feuchtigkeitsdichter Papierventilsack
für hydraulisch
abbindende feinkörnige
oder pulverförmige
Materialien. Es ist allgemein üblich,
dass feinkörnige oder
pulverförmige
Materialien in Papiersäcken
in der Weise abgefüllt
werden, dass ein Füllstutzen
in die Füllöffnung – dem so
genannten Ventil – an
einem Ende des Sackes eingeschoben wird und das Material durch diesen
Stutzen hindurch mit Hilfe eines Luftstroms eingeblasen wird. Diese
Transportluft muss aus den gefüllten
Säcken
wieder entfernt werden, damit die gefüllten Säcke feste, transportfähige Stapel
bilden können.
Arbeitet die Abfüllmaschine
mit einer hohen Geschwindigkeit, so kann die Entfernung dieser Transportluft
aus den Säcken
während des
Füllvorgangs
ein gravierendes Problem darstellen.
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Zur
Lösung
des Problems sind entsprechend dem Stand der Technik schon zahlreiche
Lösungen bekannt,
die sich jedoch in der Praxis als nicht optimal erwiesen haben.
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Entsprechend
den Gebrauchsmustern
DE 201
14 611 sowie
DE 90
10 669.5 bestehen die entsprechenden Säcke aus Kunststoff-Folien,
die vorzugsweise in der Nähe
des Füllventils
noch zahlreiche Entlüftungsöffnungen
aufweisen, aus denen die Transportluft relativ schnell während des
Füllvorgangs
entweichen kann. Nachteilig bei diesen Verpackungsmaterialien ist
die Tatsache, dass die Entlüftungswirkung
bei zu kleinen Löchern
meist unzureichend ist, während
bei größeren Löchern Teile
des Füllguts
austreten können.
Außerdem
besteht noch der gravierende Nachteil, dass Feuchtigkeit von außen in den
Sack eindringen kann, was insbesondere bei feuchtigkeitsempfindlichen
Materialien ein erhebliches Problem darstellen kann. Für feuchtigkeitsempfindliche
Materialien sind deshalb entsprechend dem Stand der Technik zusätzliche
Maßnahmen
erforderlich, die jedoch auch mit gewissen Nachteilen verbunden
sind.
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So
ist aus der
DE-OS 31 45 259 ein
Verpackungsmittel für
Schüttgüter bekannt,
wobei die Sackhülle
aus einer perforierten Folie besteht und der entsprechende luftdurchlässige Bereich
mit einem luftdurchlässigen
Filtermaterial wenigstens einseitig abgedeckt ist. Auf diese Weise
soll die Transportluft beim Einfüllen
problemlos aus dem Sackinneren entweichen können, wobei das luftdurchlässige Filtermaterial
den gleichzeitigen Austritt von staubförmigen bzw. feinkörnigen Füllgut verhindern
soll. Die Herstellung dieser Sackhülle ist jedoch wegen des speziellen
Filtermaterials sehr teuer.
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Gemäß der
DE-OS 44 19 914 wird ein
Verfahren zum Abfüllen
von Schüttgut
in Säcke
offenbart, bei dem das entsprechende Schüttgut in der gewünschten
Menge in einem Sack abgefüllt,
der Sack verschlossen und anschließend bereichsweise perforiert
wird. Erfindungswesentlich ist hierbei, dass die nach dem Perforieren
im Sack enthaltene Luft durch die Perforierung hindurch abgesaugt
und nachfolgend der Sack im Bereich der Perforierung wieder dicht
verschlossen wird. Dieses Verfahren ist technisch nur relativ aufwendig
zu realisieren, weshalb es sich in der Praxis nicht bewährt hat.
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Schließlich ist
aus der
DE 698 08
058 T2 ein Papiersack bekannt, der insbesondere für feuchtigkeitsempfindliche
pulverförmige
Materialien, wie z. B. Gips und Zement, verwendet werden kann. Der
entsprechende Sack weist hierbei eine Papierinnenwand auf, die porös und von
einer Dampfsperre umgeben wird, jedoch von der Papierinnenwand getrennt
ist, sowie eine Papieraußenwand,
wobei an einer oder beiden der Vorder- und Rückseite(n) Perforationen durch
die Dampfsperre hindurch vorhanden sind und die Perforationsdichte
bzw. Anzahl der Perforationen ganz spezielle Werte annehmen muss. Nachteilig
bei dieser vorgeschlagenen Lösung
ist die Tatsache, dass die Herstellung des entsprechenden Papiersacks
technisch aufwendig und somit relativ kostenintensiv ist.
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Der
vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, einen Papierventilsack
zu entwickeln, welcher die genannten Nachteile des Standes der Technik
nicht aufweist, sondern kostengünstig hergestellt
werden kann, ausreichend gegenüber Luftfeuchtigkeit
abgedichtet ist und gleichzeitig eine sehr gute Entlüftung aufweist.
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Diese
Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der entsprechende feuchtigkeitsdichte Papierventilsack aus
einer äußeren Papierhülle (1)
sowie mindestens zwei den Innenbereich auskleidenden Lagen aus perforierten
Folien (2) besteht, wobei die Löcher (3) der perforierten
Folien (2) versetzt zu einander liegen.
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Es
hat sich hierbei überraschenderweise
gezeigt, dass durch diese relativ einfache Maßnahme ein Sack mit vergleichsweise
hohen Entlüftungswerten
zur Verfügung
steht, der aber gleichzeitig nach der Befüllung gegen eindringende Luftfeuchtigkeit weitgehend
dicht ist, so dass die entsprechenden abgepackten Materialien eine
ausreichend gute Lagerstabilität
besitzen.
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Der
erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Papierventilsack besteht somit aus einer äußeren Papierhülle (1),
die aus den üblichen
Papiermaterialien wie z. B. Kraft-Sackpapier besteht. Im Innenbereich enthält der erfindungsgemäße Papierventilsack
mindestens zwei Lagen aus perforierten Folien (2), die vorzugsweise
aus Kunststoffen, wie z. B. Polyethylen oder Polypropylen bestehen
und eine bevorzugte Schichtdicke von 10 bis 50 μm aufweisen.
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Es
ist erfindungswesentlich, dass die Löcher (3) der perforierten
Folien (2) versetzt zueinander liegen. Dies ermöglicht beim
Befüllen
der feinkörnigen oder
pulverförmigen
Materialien eine rasche und gute Entlüftung der Säcke. Während des Einfüllens des
entsprechenden Materials werden dann die beiden Folienschichten
aufeinander gedrückt,
womit eine "geschlossene
Folienschicht" entsteht,
die weitgehend dicht gegen Luftfeuchtigkeit ist.
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Die
Größe und Anzahl
der Löcher
(3) in den perforierten Folien (2) kann in weiten
Grenzen variiert werden. Es hat sich jedoch als besonders vorteilhaft erwiesen,
dass die Folie (2) Löcher
(3) mit einem Durchmesser von 1 bis 10 μm, insbesondere 2 bis 5 μm, aufweisen.
Auch die Anzahl der Löcher
(3) in den perforierten Folien (2) sind relativ
unkritisch. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
weisen die perforierten Folien (2) 1 bis 5 Löcher (3)
pro cm2 der Folienfläche auf.
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Es
ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch möglich, dass der erfindungsgemäße Ventilsack
noch eine zweite Lage aus Papier (5) im Innenbereich in
der Form aufweist, so dass die Schicht aus perforierten Folien (2)
von beiden Seiten mit einer Papierlage umgeben sind. Diese zusätzliche
Papierschicht zwischen dem Füllmaterial
und den perforierten Folien dient im Wesentlichen dazu, die Folien
(2) vor Beschädigung
durch das eingeblasene Füllmaterial
zu schützen.
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Außerdem kann
der erfindungsgemäße Papierventilsack
noch am Boden eine Füllöffnung – ein so
genanntes Ventil – besitzen,
die vorzugsweise aus einem Thermoventil oder GS-Ventil besteht.
Die entsprechenden Ventile mit einem Durchmesser von vorzugsweise
10 bis 15 cm dienen dazu, den Füllstutzen
aufzunehmen, durch den das feinkörnige
oder pulverförmige
Material hindurch in den Sack eingefüllt wird.
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In
der beiliegenden 1 ist
der Schichtaufbau des erfindungsgemäßen Papierventilsacks graphisch
dargestellt. Dieser besteht aus einer äußeren Papierhülle (1),
zwei perforierten Folien (2) sowie einer inneren Papierschicht
(4). Die beiden perforierten Folien (2) sind so
im Papierventilsack angebracht, dass die Löcher (3) der perforierten
Folien (2) versetzt zueinander liegen.
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Der
Papierventilsack entsprechend der vorliegenden Erfindung eignet
sich hervorragend für feuchtigkeitsempfindliche,
hydraulisch abbindende feinkörnige
oder pulverförmige
Materialien, da der entsprechende Ventilsack weitgehend dicht gegenüber Luftfeuchtigkeit
ist und trotzdem eine ausgezeichnete Entlüftung ermöglicht.