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Die Erfindung betrifft eine Technologie
und eine Anlage zum Klimaschutz durch maximierte Nettoproduktion
von Sauerstoff bei gleichzeitiger Nettoreduktion von Kohlendioxid
durch die Nutzung relevant umweltschädigender industrieller und
landwirtschaftlicher Abprodukte. Sie beinhaltet die ganzjährige Erzeugung
von Sauerstoff bei einem kontinuierlichen Verbrauch von Kohlendioxid
unter Verwendung spezieller Arten von Mikroalgen durch die Schaffung
eines künstlichen
Wachstumsmilieus, da diese Mikroalgen weder unter europäischen Klimabedingungen
noch in natürlichen
Gewässern
gedeihen. Die Technologie wird vorzugsweise dort eingesetzt, wo
Kohlendioxid in konzentrierter Form auftritt. Die Schaffung der
Voraussetzungen zur Anwendung dieser Maßnahmen werden mit einem verhältnismäßig geringem
technischen Aufwand vorzugsweise unter Verwendung vorhandener Zusatzstoffe,
nicht industriell weiterverwertbarer Wärmeenergie kommerzieller Anlagen,
alternativen Energiequellen und geeigneter räumlicher Bedingungen geschaffen.
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Stand der Technik
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Es ist eine Tatsache, dass der Mensch
durch die Verwertung des für
sein Leben notwendigen Planeten Erde rücksichtslosen Raubbau statt
sinnvoller Nutzung betreibt. Dies wird deutlich durch eine fortschreitende Klimaänderung,
verursacht durch den anthropogenen Treibhauseffekt, der dazu führt, dass
Spurengase wie Kohlendioxid und Methan die Selbstreinigungskraft
der Atmosphäre
schwächen,
die schützende
Ozonhülle ausdünnen und
somit das Eindringen vermehrter ultravioletter Strahlung ermöglichen,
die das Leben auf der Erde gefährden.
Der dadurch bedingte Verlust von Grünpflanzen, durch deren Aufnahme
von Kohlendioxid und der sich daran anschließenden Wandlung zu Sauerstoff
das ökologische
System im Gleichgewicht gehalten wird, führt dazu, dass das Klimasystem
in seiner Gesamtheit zu kollabieren droht und eine Sauerstoffverknappung
bei allen sauerstoffabhängigen
Lebensarten auftreten kann. Es ergibt sich die Frage, wie das anthropogene
Kohlendioxidproblem bei gleichzeitiger Sauerstofferzeugung gelöst werden
kann. Einen Teil der Lösung
des Problems hat uns die Natur aufgezeigt; es gilt nur, der Natur
mit entsprechenden technischen Mitteln zu helfen.
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Es ist bekannt, dass Mikroalgen zur
Herstellung von Medikamenten, Nahrungsergänzungsstoffen sowie Futter-
und Düngemitteln
in angelegten Plantagen gezüchtet
und weiter verarbeitet werden. Derartige Anlagen befinden sich vorzugsweise
in tropischen und subtropischen Regionen, wo ein für das Wachstum
dieser Algen günstiges
Klima herrscht. Das sind vor allem Wärme und Sonnenlicht. Für das Gedeihen
der Mikroalgen ist das in Europa und adäquaten Zonen herrschende gemäßigte Klima
nicht optimal.
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Es ist bekannt, dass das Vermögen von
Pflanzen und Algen durch deren Fotosynthese für die Umwandlung von Kohlendioxid
in Sauerstoff an das Vorhandensein von Energie, im Wesentlichen
in Form von Sonnenlicht, gebunden ist und daher dem Jahresgang der
Sonneneinstrahlung unterliegt, während
die anthropogene Kohlendioxidfreisetzung das ganze Jahr über erfolgt
und insbesondere in derjenigen Jahreszeit Spitzenwerte erreicht,
in der die Sonneneinstrahlung besonders niedrig ist. Folglich hat
die natürliche
Vegetation in den kühleren
Klimazonen eine zumindest jahreszeitlich begrenzte Wirkung auf die
Reduzierung der freigesetzten Kohlendioxidmengen.
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Es ist andererseits bekannt, dass
beim Verbrennen von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Erdöl und Erdgas
zur Energie- und Wärmegewinnung
große
Mengen Kohlendioxid entstehen, die als Ursache für eine globale langfristige
Klimaerwärmung über den
anthropogenen Treibhauseffekt angesehen werden. Um eine solche globale
Klimaerwärmung
abzuwenden, sind zahlreiche Maßnahmen
eingeleitet worden. Zu diesen Maßnahmen gehören die Energieeinsparung,
die rationelle Nutzung von Energieressourcen, der Einsatz alternativer
Energien wie Solarenergie, Windenergie, Erdwärme und dergleichen. Auf Grund
des hohen Energiebedarfs der Industrieländer und der zukünftig steigenden
Energienachfrage der Entwicklungs- und Schwellenländer haben
diese Alternativenergien eine nur sehr begrenzte Wirkung. Es besteht
daher notwendigerweise ein sehr großer Bedarf für Initiativen
zur Senkung der erzeugten Mengen an Kohlendioxid, vor allem in den Industriestaaten.
Weiterhin sind aus
DE
197 21 280 C2 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur fotobiologischen Trennung
von kohlendioxid- und methanhaltigen Gasgemischen bekannt. Dabei
wird das Kohlendioxid aus dem Gasgemisch durch lichtinduzierte Assimilation
und anschließende
Dissimilation einer Algenkultur entfernt, wobei die Algenkultur
in kurzen Abständen
zwischen einem Zustand , in dem sie unter Lichteinwirkung Kohlendioxid
aufnimmt und einem Zustand der Dunkelheit, in dem sie das Kohlendioxid
abgibt, wechselt und anschließend
das bei der Dissimilation freigesetzte Kohlendioxid in einem Fotosynthesereaktor
durch Algenkulturen in Algenbiomasse und Sauerstoff umgewandelt
wird.
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Vom Botanischen Institut der Universität Köln ist bekannt,
dass durch die Nutzung von Abgasen eines Kalkbrennofens der CO2 – Ausstoß reduziert
und in einem Bioreaktor Algenbiomasse produziert wird. Der durch
Fotosynthese freigesetzte Sauerstoff wird an die Umwelt abgegeben.
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Aus der von Franziska Jander verfassten
Dissertation „Massenkultur
von Mikroalgen mit pharmazeutisch nutzbaren Inhaltsstoffen unter
Verwendung von CO2 und NaHCO3,
gewonnen aus den Abgasen eines Blockheizkraftwerkes" der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen
Fakultät
der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
ist weiterhin bekannt, dass ein Teil des Kohlendioxidausstoßes eines
mit Erdgas betriebenen Blockheizkraftwerkes zur Verbesserung des
Wachstums von Algenkulturen genutzt werden kann.
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Aufgabenstellung
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine
Anlage zur Anwendung der Klimaschutztechnologie durch maximierte
Nettoproduktion von Sauerstoff durch den Einsatz von naturnahen
Mikroalgenkulturen vorwiegend zur Reduzierung der durch die Verbrennung
fossiler und biologischer Energieträger erzeugten Kohlendioxidmengen
im großen
Maßstab
und andererseits die Fotosynthese-Möglichkeiten
der Mikroalgen in Zonen des gemäßigten Klimas
in kontinuierlicher Weise tages- und jahreszeitunabhängig zur
Erzeugung von Sauerstoff zu nutzen. Die Technologie basiert auf
den 3 Hauptelementen der Fotosynthese, nämlich
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Die Klimaschutz-Formel der Anwendungstechnologie
lautet, bezogen auf die der Fotosynthese Kohlendioxid + industrielle
und landwirtschaftliche Abprodukte + Wasser
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Gleichzeitig entstehen biologische
und ökonomisch
wertvolle Endprodukte zur Herstellung von Medikamenten, Nahrungsergänzungs-,
Futter- und Düngemitteln
und für
weitere probiologische und technische Anwendungsgebiete.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass
nach den Merkmalen des 1. Schutzanspruchs mit vollständig bzw. überwiegend
vorhandenen Mitteln und erneuerbaren Energiequellen gearbeitet wird.
Dazu gehört
vorrangig die Herstellung eines künstlichen Wachstumsmilieus
für Mikroalgen
in naturnahen großflächigen Kulturen unter
europäischen
Klimabedingungen. Zur Schaffung dieser künstlichen Lebensräume für Mikroalgen
ist Europa durch seine hohe Industrialisierung geradezu prädestiniert.
Denn gerade hier entstehen die industriellen, nicht genutzten Abprodukte,
die zur Schaffung des für
die Mikroalgen geeigneten Milieus genutzt werden. Zur Schaffung
eines solchen Milieus trägt
die Nutzung dieser industriell nicht mehr verwertbaren Abprodukte
bei.
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Dazu gehört z. B. die ungenutzte Wärmeenergie
aller energieerzeugenden Industriezweige. Mit der Wärmeenergieerzeugung
verbunden ist die Entstehung von Kohlendioxid.
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Vorteilhafterweise wird dieses Kohlendioxid,
auch in chemisch gewandelten Formen, zur Intensivierung der Wachstumsrate
der Mikroalgenkulturen genutzt, weil deren Sauerstoffabgabe dadurch
vergrößert wird.
Besonders günstig
gedeihen die Mikroalgen in salzhaltigen Medien (nicht Meerwasser).
Vorteilhaft ist es, wenn Kalilagerstätten zur Verfügung stehen,
da aus den Restkalisalzen mit Hilfe der Chloralkali-Elekrolyse Natronlauge
(NaOH) gewonnen wird, in diese Natronlauge das Abgas-CO2 eingeleitet
und sich damit Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3)
bildet. Die Algenkulturen können
bei dieser Technologie das Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3) besser verwerten. Ein weiteres, vor allem
bei der industriellen Tierhaltung in der Landwirtschaft entstehendes
und für
die Umwelt schädliches
Abprodukt, die Gülle,
wird als zusätzliche
Nährlösung zur sodahaltigen
Wachstumskultur in definierten Mengen beigegeben, um eine größere Wachstumsgeschwindigkeit
der Algenkulturen pro Wachstumsperiode zu erreichen und damit die
Fotosyntheseprozesse der Algen effizienter zu gestalten. Gleichzeitig
wird damit die Abgabe des Spurengases Methan in die Atmosphäre verringert.
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Äußerst nachhaltig
zeigt sich der Nutzen bei der Verstromung von Biomasseabfällen ( i.d.F.
forstwirtschaftliche Reste). Die durch die Nutzung der dabei entstehenden
industriellen Abprodukte, wie Kohlendioxid und Restwärme, erzeugte
neue Biomasse basiert auf einem ökologisch
sowie ökonomisch
sinnvollen Kreislauf. Es wird „grüner" Strom erzeugt; und
gemäß der erfinderischen
Anwendung die Wandlung des Kohlendioxids in Sauerstoff erreicht
und dies bei gleichzeitig über
100-fach höherer
Sauerstoffabgabe an die Umwelt, als die Ausgangsbiomasse hätte je erreichen
können.
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Dadurch, dass die Sauerstoff-Umsatzrate
der Mikroalgen weit über
der Umsatzrate der natürlichen
Vegetation wie Bäume,
Strauchwerk, Gras und dergleichen liegt, sind Mikroalgen besonders
geeignet, gemäß dem angestrebten
Klimaschutz, Kohlendioxid mit einer viel höheren Effektivität kontinuierlich,
tages- und jahreszeitunabhängig in
Sauerstoff umzuwandeln, als dies die übliche, uns allgemein bekannte
Vegetation ermöglicht.
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Ausführungsbeispiele
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Weitere Einzelheiten und Vorteile
des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus den nachfolgenden Beschreibungen
und dazugehörigen
Zeichnungen, in denen 2 bevorzugte Ausführungsbeispiele dargestellt sind.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung der Klimaschutztechnologie in einem ökologisch
und ökonomisch
sinnvollen System zur Erzeugung von elektrischen Strom und Sauerstoff
durch den Verbrauch von Kohlendioxid unter Verwendung von Mikroalgen
für ein
Biomassekraftwerk in einem 1. Ausführungsbeispiel und
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2 eine
schematische Darstellung zur Erzeugung von Sauerstoff unter Verwendung
der Mikroalge Spirulina platensis für eine Sport- und Veranstaltungsanlage
in einem 2. Ausführungsbeispiel.
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Für
jedes der beiden Ausführungsbeispiele
wird eine spezifische Bezeichnung verwendet, durch die eine spätere Verbreitung
der Erfindung erleichtert werden soll.
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1. Ausführungsbeispiel – SpiruLipp
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Dieses Ausführungsbeispiel nach 1 betrifft eine Anlage zum
Klimaschutz zur maximalen Nettoproduktion von Sauerstoff bei gleichzeitiger
Nettoreduktion von Kohlendioxid unter Nutzung von CO2-Abgasen, sodahaltigem
Wasser, zusätzlichen
Nährlösungen,
der Abwärme
und der Fotosynthesemöglichkeiten
der Mikroalgen am Beispiel eines Biomassekraftwerks. Das Biomassekraftwerk
befindet sich in einem Gebiet mit einer stillgelegten Kaligrube,
die sich als Wärmespeicher
eignet. Zur Erzeugung von Wärme
und elektrischem Strom werden im Kraftwerk nicht mehr industrie-ökonomisch
verwertbare biologische Abfälle
(Frischholz aus der Forstwirtschaft) verbrannt.
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Der fotosynthetische Reaktionsprozess
Kohlendioxid / Sauerstoff erfolgt durch natürliche Umwandlungsprozesse
in Algenkulturen. Diese befinden sich in mehreren Becken, deren
Größe nach
der geforderten Leistungsfähigkeit
so bemessen ist, dass das vom Kraftwerk produzierte Kohlendioxid
im Wesentlichen vollständig
in Sauerstoff umgewandelt werden kann. Als Algen werden vorzugsweise
Spirulina platensis und Chlorella vulgaris verwendet. Um einen hohen
Wirkungsgrad bei der Umwandlung von Kohlendioxid in Sauerstoff zu
erreichen, müssen
optimale Bedingungen geschaffen werden. Zu diesen gehört die Anreicherung
des Wachstumsmilieus der Algenkulturen mit Abgas- CO2 ,
das diesen über
Pump- und Steuersysteme geregelt, und über Verteilerdüsen direkt
zur CO2- Sollbegasung und zur Herstellung
des pH-Wertes zugeführt wird.
Diese Düsentechnik
dient gleichzeitig der sanften Umwälzung der Algen zur Auslösung des
Flashing Light Effects (der Lichtaufnahme) und der Vermeidung von
für die
Algen schädlichen
Schereffekten.
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Der andere Teil des Abgas – CO2 wird zur Bindung des Kohlendioxids in Natronlauge
(NaOH) geleitet, die mit Hilfe der Chloralkali-Elektrolyse und der
Kalisalze mit Alternativenergie erzeugt, das CO2 bindet
und Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3) bildet.
Durch das Natriumhydrogencarbonat und der Beigabe einer definierten
Menge tierischer Gülle
als zusätzliche
Nährlösung wird
ein optimaler Wachstumsprozess der Mikroalgen erreicht.
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Die Mischung aus Abgas – C02, Natriumhydrogencarbonat und Gülle wird
den Algenkulturen Spirulina platensis (3 % NaHCO3,
Abgas – CO2 zur Steuerung des pH-Werts der Nährlösung auf
einen pH-Wert von 10 bis 11 sowie einer definierten Güllemenge)
und der Chlorella vulgaris (0,5 % NaHCO3 ,
Direktverwertung von 1 % Abgas-CO2 , pH-Wert
8 über
Abgas – CO2 – Steuerung
sowie einer definierten Güllemenge)
zugegeben und die Mikroalgen verwerten über die fotosynthetischen Reaktionen
das Kohlendioxid, das Natriumhydrogencarbonat sowie die Güllebeigabe
zu Sauerstoff und Biomasse. Diese zum obigen Vorgang benötigte Natronlauge
(NaOH) wird durch die Chloralkali-Elektrolyse aus dem in diesem
Ausführungsbeispiel
ausreichend zur Verfügung
stehenden Kali-Rohsalzen gewonnen. Es ist ökologisch vorteilhaft, alternativen
oder Nachtstrom zu verwenden.
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Bei einer Erwärmung der Algenkulturen auf
einen Sollwert von +27°C
bis +30°C
wird durch deren intensiveres Wachstum die Sauerstoffproduktion
erhöht.
Diese Erwärmung
der Algenkulturen kann durch eine direkte oder indirekte Nutzung
der Abwärme
des Kraftwerkes erfolgen. Bei der direkten Nutzung wird die Abwärme in Abhängigkeit
von der Temperatur der Algenkulturen diesen geregelt zugeführt. Bei
der indirekten Nutzung wird die Abwärme zunächst in einen Wärmespeicher
geleitet. Vorzugsweise können
Grubenbaue (unterirdische Hohlräume)
als natürliche
Wärmespeicher
des Kalibergwerkes dienen. Vorteilhaft ist, dass derartige Grubenbaue
ganzjährig
eine konstant hohe Temperatur (um +35° C) aufweisen.
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Die Abwärme des Kraftwerkes wird durch
ein als geschlossener Kreislauf angelegtes Rohrleitungssystem in
die Grubenbaue geleitet und verbleibt dort vorzugsweise in einer
künstlich
angelegten Salzsole als Speichermedium. Entsteht bei den Algenkulturen
Wärmebedarf,
wird diese fehlende Bedarfsmenge vom Speichermedium zugeführt.
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Um den Prozess der Sauerstofferzeugung
kontinuierlich betreiben zu können,
muss eine ständige Lichteinwirkung
auf die Algenkultur gewährleistet
sein. Deshalb muss bei unzureichenden Lichtverhältnissen, vor allem nachts,
eine künstliche
Beleuchtung vorgesehen werden.
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Die Größe der Becken mit den Algenkulturen,
die Temperatur, die Lichteinwirkung sowie die Konzentration des
Abgas-CO2, des Natriumhydrogencarbonates
(NaHCO3) und der Gülle können so optimiert werden, dass
eine hohe Sauerstoffausbeute erreicht wird.
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Die ausgewählten Mikroalgenarten erreichen
gegenüber
Pflanzen ein wesentlich intensiveres Wachstum und damit die ideale
Fähigkeit
zur Mehrproduktion von Sauerstoff. So beträgt die Vermehrungsrate der Spirulina
platensis bei optimalen Verhältnissen
in 45 Tagen ca. das 130-fache, das der Chlorella vulgaris ca. das
350-fache. Die Spirulina platensis wird trotz ihrer geringeren Vermehrungsrate
bevorzugt, da sich deren Inhaltsstoffe besser nutzen lassen.
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Die durch ihr Wachstum überschüssigen Mikroalgen
werden regelmäßig geerntet
und einer Verwertung zugeführt.
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Insbesondere Natriumhydrogencarbonat
(NaHCO3) fördert das Wachstum der Alge
Spirulina platensis, da deren Ursprungswachstumskulturen Sodaseen
sind, die in Europa nicht existieren. Ausgangsmaterialien zur Herstellung
von Soda stehen in Mitteleuropa durch den hier betriebenen Salzbergbau
in ausreichender Menge zur Verfügung,
wobei es sich in den meisten Fällen
um auf Halde gelagerte Kalisalze handelt, für die es bislang keine ausreichenden
Möglichkeiten
der Nutzung gab bzw. die bislang keiner Nutzung zugeführt werden
konnten. Wenn, wie hier im Ausführungsbeispiel,
die Sauerstoffproduktion direkt neben einem Kraftwerk betrieben
wird, das sich in unmittelbarer Nähe solcher Kalisalzvorkommen
befindet, entsteht zusätzlich
noch der Vorteil eines geringen Transportweges.
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Weiterhin ist es von erheblicher
Bedeutung, dass mit der hohen Sauerstoffproduktion der Mikroalgenkulturen
der CO2-Ausstoß eines Biomassekraftwerkes
fast vollständig
verhindert und so ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz geleistet
wird, da der gewonnene Sauerstoff wiederum zur effizienteren Verbrennungstechnologie
und damit zu einer Verminderung des CO2 – Abgasvolumens
genutzt werden kann.
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Die Sauerstofferzeugung kann kontinuierlich
unabhängig
von der Tages- und Jahreszeit erfolgen.
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2. Ausführungsbeispiel – SpirOLymp
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Dieses 2. Ausführungsbeispiel betrifft die
Anwendung der Technologie zur Erzeugung von Sauerstoff, um die Sauerstoffunterversorgung
großer
Menschenansammlungen zu vermeiden. Es wird als SpirOLymp bezeichnet.
Damit wird das Ziel verfolgt, bei vorwiegend seitlich rundum geschlossenen
Objekten, wie z.B. Sportstadien, die zumeist auf einer konisch-kesselartigen
Bauweise basieren und oben teilweise oder vollständig offen sind, die von Menschenansammlungen
verbrauchte Atemluft durch mit Sauerstoff angereicherte Frischluft
auszutauschen. In der Zeichnung nach 2 ist
ein Stadion 1 in konisch-kesselartiger Bauweise schematisch
dargestellt. Bei ungünstigen
Bedingungen wie hohe Lufttemperaturen und keiner oder nur geringer
natürlicher
Luftbewegung vollzieht sich der Prozess der Lufterneuerung langsamer
als für
einen erforderlich konstanten Sauerstoffanteil der Atemluft nötig ist.
Die Akteure und Zuschauer sind somit gesundheitsschädigenden
Bedingungen ausgesetzt. Deshalb ist die Zielstellung für dieses
Ausführungsbeispiel
darauf gerichtet, in das Stadion 1 mit Sauerstoff angereicherte
frische Atemluft einzuleiten. Dieser Sauerstoff wird in einer Mikroalgenkultur 2 in
drei Becken durch die Fotosynthese produziert. Verwendet wird die
Mikroalge Spirulina platensis. Zweckmäßigerweise wird die Mikroalgenkultur 2 auf
das Volumen des Stadioninneren (Kubatur) ausgerichtet. Der auf der
Grundlage der Fotosynthese durch die Mikroalge Spirulina platensis
außerhalb
des Stadions 1 produzierte Sauerstoff wird in den benötigten Mengen
kontinuierlich entnommen, gesammelt und von einer an geeigneter
Stelle errichteten Verdichterstation 3 möglichst
gleichmäßig verteilt
und über
eine mit Austrittsöffnungen 4 versehene
Ringleitung 5 in den Stadioninnenraum 6 geleitet.
Während
die warme verbrauchte sauerstoffarme Luft nach oben entweicht, strömt die mit
Sauerstoff angereicherte Atemluft nach. Die Technologie hat den
Vorteil, dass durch Steuerung der Wärmezufuhr, der zugeführten Nährlösungen und
der künstlichen
Beleuchtung 10 die Algenkultur den Erfordernissen bei Stadionruhe
angepasst werden kann. Die trotz dieser Reduzierungsmaßnahmen
bei Nichtbenutzung des Stadions entstehenden Sauerstoffmengen werden dem
Rasen 7 des Stadions als Wachstumsförderer und/oder dem Hauptgebäude 8 des
Stadions 1, in dem sich zahlreiche Trainingstätten befinden,
zur Atemluftverbesserung zugeführt.
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Gleiches gilt für geschlossene große Räume. So
eignet sich die Sauerstoffanreicherung der Atemluft besonders für Hallen 9,
in denen Großveranstaltungen
durchgeführt
werden. Hierbei wird ebenfalls nach der Raumkubatur die Mikroalgenkultur 2A konzipiert.
Im Gegensatz zu der vorstehend beschriebenen Anwendung bei oben
offenen Objekten wird jedoch die verbrauchte Atemluft abgesaugt
und der Algenkultur Spirulina platensis als kohlendioxidhaltiges
Gas zur pH – Wertsteuerung
der Mikroalgenkultur 2A zugeführt. Je nach vorgesehener Dosierungsmenge
der Sauerstoffzufuhr kann die Biomasse mit Hilfsmitteln wie CO2 – Gas,
Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3), dosierten
Güllegaben
und zusätzlicher
Wärme-
sowie Lichteinwirkung zur erhöhten
Sauerstoffabgabe angeregt werden. Dadurch kann auch die Größe der Mikroalgenkultur
verringert werden. Auch hier wird die gewachsene Algenmasse geerntet
und einer Weiterverarbeitung zugeführt.
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Weitere Anwendungsbeispiele sind
unter anderem Krankenhäuser, öffentliche
Einrichtungen und Institutionen, Industrieobjekte sowie Großveranstaltungszentren.