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Die Erfindung betrifft eine Führungsschiene zur
Führung
eines Laufwagens entlang einer vorgegebenen Bahn mit einem Führungsprofil.
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Linearführungen mit im wesentlichen
geraden oder gekrümmtem
Verlauf sind in vielfältigen Ausbildungen
bekannt, insbesondere in Form von Kugelumlaufführungen oder in Form von profilierten Führungsschienen,
auf denen Führungsrollen
von Laufwagen abrollen.
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Problematisch sind regelmäßig Übergänge von
aneinander anstoßenden
Führungsschienenabschnitten,
die beispielsweise stets dann auftreten, wenn eine längere, einer
vorgegebenen Bahn folgende Führungsschiene
aus mehreren Führungsschienenabschnitten
zusammengesetzt ist, beispielsweise aus geradlinigen Abschnitten
und aus Kreisbogenabschnitten von 15° oder 30°. Geschliffene Führungsschienen
lassen sich nur äußerst schwierig
mit der erforderlichen Präzision
aneinander anschließen, wobei
Sprünge,
Spalte usw. praktisch unvermeidlich sind.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht
darin, eine gekrümmte
Führungsschiene
mit hoher Führungspräzision und
großem
Verschleißwiderstand
zu schaffen, die konstruktiv und herstellungstechnisch vereinfacht
ist und bei der ein herkömmliches,
beispielsweise stanggepreßtes
Führungsprofil
als Ausgangsmaterial verwendet werden kann.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Führungsschiene
zur Führung
eines Laufwagens entlang einer vorgegebenen Bahn mit Führungsprofil
mit der Maßnahme
gelöst,
daß das
Führungsprofil
mindestens zwei parallele, jeweils eine Führungsbahn festlegende langgestreckte
Führungselemente
aufweist, die in längsverlaufende
Aufnahmenuten des Führungsprofils
formschlüssig
eingesetzt und darin lagefixiert sind.
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Bevorzugt sieht die Erfindung vor,
daß die Führungselemente
Führungswellen
mit rundem Querschnitt sind. Die Führungswellen bestehen bevorzugt
aus Stahl und sind gehärtet.
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Zweckmäßigerweise ist vorgesehen,
daß die Aufnahmenuten
jeweils zwei parallele Nutseitenwände aufweisen, deren gegenseitiger
Abstand dem Durchmesser der Führungswellen
entspricht, so daß die
Führungswellen,
nachdem sie ggf. vorab entsprechend der vorgegebenen Krümmung gebogen
worden sind, von außen
in die Aufnahmenuten eingesetzt und darin fixiert werden können.
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Zweckmäßigerweise besteht das Führungsprofil
entweder aus einem harten Kunststoff oder aus Metall, insbesondere
aus Leichtmetall. Bevorzugtermaßen
besteht das Führungsprofil
aus einem Strangpressprofil, so daß zur Herstellung der Führungsschiene
ein relativ kostengünstiges
und leicht verfügbares
Material eingesetzt werden kann.
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Zweckmäßigerweise hat das Führungsprofil einen
rechteckigen Querschnitt mit zwei parallelen Seitenflächen, wobei
in jeder Seitenfläche
wenigstens eine Aufnahmenut eingearbeitet ist.
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Bevorzugt sieht die Erfindung weiter
vor, daß die
Aufnahmenuten durch Auffräsen
von in dem Führungsprofil
vorhandenen, einen runden Querschnitt aufweisenden Nuten gebildet
sind.
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Die Erfindung sieht weiterhin bevorzugt
vor, daß das
Führungsprofil
kreisbogensegmentförmig ausgebildet
ist, d.h. beispielsweise viertel- oder halbkreisförmig, wobei
weiterhin zweckmäßig ist,
wenn das Führungsprofil
geradlinige Endabschnitte aufweist, damit bei einer Verbindung mit
einer anschließenden,
geradlinigen Führungsschiene
nach Möglichkeit
keine sprunghafte Krümmungsänderung
auftritt.
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Zweckmäßigerweise sind endseitige
Stirnflächen
des Führungsprofils
bearbeitet, so daß sie senkrecht
zu einer (lokalen) Längsrichtung
des Führungsprofils
sind und stoßfrei
mit geradlinigen oder gekrümmten
weiteren Führungsschienen
verbindbar sind.
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Zweckmäßigerweise sind die Führungselemente
durch regelmäßig beabstandete
Befestigungselemente in den Aufnahmenuten fixiert. Die Befestigungselemente
können
scheibenförmig
sein und eingefräste
Ausnehmungen zur formschlüssigen Fixierung
der Führungselemente
aufweisen. Zweckmäßigerweise
sind die Befestigungselemente mit Schrauben an dem Führungsprofil
gehalten.
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Das Führungsprofil kann zylindrische
Ausnehmungen aufweisen, in die die Befestigungselemente formschlüssig eingesetzt
sind.
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Die Erfindung zeichnet sich weiterhin
dadurch aus, daß die
Führungswellen
endseitige Zentrierbohrungen für
die Aufnahme von Zentrierstiften zum zentrierten Anschluß an Führungswellen
einer weiteren Führungsschiene
aufweisen.
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Erfindungsgemäß ist weiter vorgesehen, daß die Führungsschiene
aus mehreren geraden und/oder gekrümmten Führungsschienenabschnitten zusammengesetzt
ist. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn Anschlußstellen
von aneinander anschließenden
Führungselementen
längsversetzt
zu Anschlußstellen
von aneinander anschließenden Führungsprofilabschnitten
angeordnet sind. Besonders günstig
ist es, wenn auch die Anschlußstellen der
Führungselemente
längsversetzt
zueinander angeordnet sind.
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Weiterhin kann ein Mittel zum Erzeugen
eines auf die Führungselemente
in Längsrichtung
wirkenden Vorspanndrucks vorgesehen sein, insbesondere ein endseitig
angeordnetes Federpaket, um ein Auseinanderklaffen von aneinander
anschließenden Führungselementen
zu verhindern, wenn äußere Spannungen,
Dehnungen o.ä.
innerhalb einer aus mehreren Führungsschienenabschnitten
zusammengesetzten Führungsschiene
auftreten.
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Weitere Vorteile und Merkmale der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels,
wobei auf eine Zeichnung Bezug genommen ist, in der
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1 eine
perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Führungsschiene mit einem darauf
verfahrbaren Laufwagen zeigt,
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2 eine
Querschnittsansicht durch Führungsschiene
und Laufwagen nach 1 entlang
Linie II–II
zeigt,
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3a, b den Aufbau der erfindungsgemäßen Führungsschiene
erläutern,
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4 eine
Querschnittsansicht eines Strangpressprofils zeigt, aus der das
Führungsprofil der
erfindungsgemäßen Führungsschiene
hergestellt ist,
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5 eine
Querschnittsansicht des Führungsprofils
einer erfindungsgemäßen Führungsschiene
entlang Linie V–V
in 3b zeigt, und
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6 eine
Querschnittsansicht der erfindungsgemäßen Führungsschiene entlang Linie
VI–VI in 3a zeigt.
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Zunächst sei auf 1 und 2 Bezug
genommen, in denen der grundsätzliche
Aufbau der erfindungsgemäßen gekrümmten Führungsschiene
bzw. der Linearführung
als Ganzes mit einem Laufwagen dargestellt ist.
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1 zeigt
einen etwa viertelkreisförmigen Abschnitt
der gekrümmten
Führungsschiene 1 zur Führung eines
Laufwagens 2 entlang einer vorgegebenen gekrümmten Bahn,
wobei die Führungsschiene 1 im
wesentlichen aus einem entsprechend der vorgegebenen gekrümmten Bahn
(in diesem Fall ein Viertelkreis) gekrümmten Führungsprofil 4 mit
daran angebrachten Führungswellen 6 (Führungselementen)
besteht. Alternativ sind gerade oder einen kleineren Winkel beschreibende
Ausführungen
möglich, z.B.
15° oder
30° Bogenwinkel.
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Wie die Querschnittsansicht nach 2 zeigt, ist das Führungsprofil 4 als
Strangpressprofil aus Leichtmetall hergestellt. Das Führungsprofil 4 weist
im wesentlichen quadratischen Querschnitt mit zwei parallelen Seitenflächen 8 auf,
wobei in jeder Seitenfläche 8 zwei
nach außen
offene Nuten 10' mit kreisförmigem Querschnitt
(unten) und zwei Aufnahmenuten 10 mit U-förmigem
Querschnitt (oben, wird noch im einzelnen erläutert) eingearbeitet sind.
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In den beiden in 2 oben dargestellten Aufnahmenuten 10 sind
die Führungswellen 6,
die einen kreisrunden Querschnitt aufweisen und mit ihren nach außen weisenden
Oberflächenbereichen
jeweils eine Führungsbahn 7 festlegen,
fixiert, wobei der Laufwagen 2 mit auf den Führungswellen 6 abrollenden
Führungsrollen 12 präzise geführt ist.
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3a und 3b erläutern, wie die erfindungsgemäße Führungsschiene 1 aus
dem Führungsprofil 4 und
den Führungswellen 6 zusammengesetzt
wird. Zunächst
wird ein Längenabschnitt
aus Strangpressprofil in der erforderlichen Länge bereitgestellt und, soweit
erforderlich, in eine gewünschte
Kurvenform zur Festlegung der vorgegebenen gekrümmten Bahn des Laufwagens 2 gebogen,
wobei es sich bspw. um ein Kreisbogensegment handeln kann, das mit
endseitigen geradlinigen Übergangsabschnitten
versehen sein kann.
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4 zeigt
das zum Einsatz kommende Strangpressprofil bzw. Führungsprofil 4 im
Querschnitt im Ausgangszustand, wobei die Nuten 10' mit ursprünglich kreisförmigem Querschnitt
deutlich zu erkennen sind. Nachdem das Führungsprofil 4 ggf.
in eine gekrümmte
Form gebracht worden ist, werden die oberen beiden Nuten 10' mit einem Scheibenfräser zu Aufnahmenuten 10 mit
U-förmiger
Querschnittsform aufgefräst,
so daß der
nach außen
geöffnete
Nutbereich zwei parallele Nutseitenwände 14 erhält, wie
in 5 dargestellt ist,
und weiterhin einen im Querschnitt kreisbogenförmigen (halbkreisförmigen)
Nutgrund aufweist.
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Zur Fixierung der Führungswellen
in den Aufnahmenuten 10 sind scheibenförmige Befestigungselemente 16 vorgesehen,
die in regelmäßigen Abständen entlang
des Führungsprofils
bzw. der Führungswellen 6 angeordnet
und mit Befestigungsschrauben 20 gehalten sind, die in
Gewindebohrungen 22 in dem Führungsprofil 4 eingreifen
(6).
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Zur Aufnahme der Befestigungselemente 16 werden
zylindrische Ausnehmungen 24 in das Führungsprofil 4 eingefräst, wie 3b und 5 zeigen, wobei die Befestigungselemente 16 ihrerseits
mit eingefrästen
Ausnehmungen 26 versehen werden, um die Führungswellen 6 formschlüssig in
den Aufnahmenuten 10 zu fixieren. Die Befestigungselemente 16 schließen dabei
im wesentlichen bündig
sowohl mit einer Oberseite 28 des Führungsprofils 4 als
auch mit den Seitenflächen 8 ab,
so daß die
Führungsrollen 12 des
Laufwagens 2 die Befestigungselemente 16 ungehindert
passieren können.
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Wenn eine Verbindung eines geraden
oder gebogenen Führungsschienenabschnitts
mit einem anderen geraden oder gebogenen Führungsschienenabschnitt zur
Bildung eines Führungsschienenverlaufs
beliebiger Form und Länge
gewünscht
ist, erfolgt dies zweckmäßigerweise
so, daß Endabschnitte
der Führungswellen 6 gemäß 3b mit einer zentrischen
Längsbohrung
(Sackloch) 30 versehen werden, in die Zentrierstifte 32 passgenau
eingesteckt werden und etwa zur Hälfte aus den Zentrierbohrungen 30 vorstehen,
so daß in
entsprechender Weise mit Zentrierbohrungen versehene Führungswellen
eines anschließenden
Führungsschienenabschnitts
sauber zentriert angeschlossen werden können. Weiterhin ist es sehr
zweckmäßig, wenn die
vorstehend beschriebenen Übergangs-
oder Anschlußstellen
von aneinander anschließenden
Führungselementen
längsversetzt
zu Anschlußstellen von
aneinander anschließenden
Führungsprofilabschnitten
angeordnet sind, wie dies in 3 angedeutet
ist. Wie insbesondere 3a zeigt,
besitzen die Führungswellen 6 eine
größere Länge als
das Führungsprofil 4 und
stehen (zumindest einseitig) stirnseitig über dieses über, so daß Anschlußstellen von aneinander anschließenden Führungsprofilen 4, die
aufgrund der Herstellungsweise der Führungsprofile (insbesondere
Strangpressen) und deren begrenzter Präzision durchaus gewisse Stufen,
sprunghafte Krümmungsänderungen,
Spalte o.ä.
aufweisen können,
durch die Führungswellen 6 gewissermaßen überbrückt werden
und sich auf die Führungspräzision der
Führungsschiene
insgesamt nicht oder nur verschwindend gering auswirken. Die Führungswellen 6 können hierbei
wesentlich weiter über
das Führungsprofil überstehen
als in 3a dargestellt
ist, beispielsweise bis etwa in einen mittleren Bereich eines anschließenden Führungsprofils
hinein. Die Führungswellen
eines anschließenden
Führungsschienenabschnitts
können
dann kürzer
sein als dessen Führungsprofil,
um wiederum die gewünschte Überlappungswirkung
mit einem übernächsten Führungsschienenabschnitt
zu erhalten. Alternativ sind gleiche Längen von Führungsprofil und Führungswellen
in längsversetzter
Anordnung möglich.
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Schließlich ist in 3a noch angedeutet, daß die beiden
Führungswellen 6 nicht
nur eine andere Länge
als das Führungsprofil
aufweisen, d.h. stirnseitig überstehen,
sondern auch untereinander unterschiedlich weit überstehen, so daß keine
gemeinsame Anschlußstelle
beider Führungswellen
an ein und derselben Längsposition
der Führungsschiene
entsteht. Stattdessen sind die Anschlußstellen der beiden Führungswellen
längsversetzt
zueinander angeordnet, wodurch ein nochmals verbesserter Ausgleich
etwaiger Toleranzen der Anschlußstellen
erreicht wird.
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Da zur Erzielung einer auch an den Übergängen der
Führungswellen
praktisch stoßfreien
Führung
eines auf der Führungsschiene
geführten
Laufwagens nach Möglichkeit
verhindert wer den muß, daß zwischen
aneinander anschließenden
Führungswellen
ein Spalt (Abstand in Längsrichtung) entsteht,
ist es zweckmäßig, ab
einer gewissen Anzahl von in Längsrichtung
aneinander anschließenden
Führungselementen
oder auch ab einer bestimmten Länge
einer aus mehreren Führungsschienenabschnitten
zusammengesetzten Führungsschiene
einen in Längsrichtung
auf die Führungswellen
wirkenden Vorspanndruck aufzubringen, um ein axiales Auseinanderklaffen
der Führungswellen
an Übergangsstellen
so weit wie möglich
zu unterdrücken.
Hierzu kann ein endseitig an der Führungsschiene angeordnetes
Federpaket vorgesehen sein, wobei gleichzeitig sichergestellt sein
muß, daß die Befestigungselemente 16 die
Führungswellen
nicht voll kraftschlüssig
fixieren, sondern im wesentlichen lediglich formschlüssig führen, damit
die Führungswellen
bedarfsweise einen geringen axialen Ausgleichsweg zurücklegen
können.
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Die erfindungsgemäße Führungsschiene weist den Vorteil
auf, daß ein
stranggepreßtes
Profilmaterial herkömmlicher
Art verwendet werden kann, das nicht aus einem besonders maßhaltigen, verschleißfesten
oder gut oberflächenbearbeiteten Material
bestehen muß,
wobei aufgrund der Verwendung von geschliffenen Führungswellen
aus gehärtetem
Stahl eine hohe, an Übergängen praktisch
stoßfreie
Führungspräzision verbunden
mit großem
Verschleißwiderstand
erzielt wird.
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- 1
- Führungsschiene
- 2
- Laufwagen
- 4
- Führungsprofil
- 6
- Führungswelle
(Führungselement)
- 7
- Führungsbahn
- 8
- Seitenfläche
- 10
- Aufnahmenut
- 10'
- Nut
- 12
- Führungsrolle
- 14
- Nutseitenwand
- 16
- Befestigungselement
- 20
- Befestigungsschraube
- 22
- Gewindebohrung
- 24
- Ausnehmung
(von 4)
- 26
- Ausnehmung
(von 16)
- 28
- Oberseite
(von 4)
- 30
- Zentrierbohrung
- 32
- Zentrierstift