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Die Erfindung betrifft ein bipolares
Doppelgelenkinstrument mit zwei an einer gemeinsamen Zangenschenkelachse
verschwenkbar gelagerten Zangenschenkeln, die durch jeweils wenigstens
ein Kniehebelelement und eine in einem elektrisch leitenden Rohrschaft
in Längsrichtung
bewegbare, an den Kniehebelelementen über eine zu der Zangenschenkelachse
parallele Zugstangenachse angreifende, elektrisch leitende, gegenüber dem
Rohrschaft isolierte Zugstange gegenläufig verschwenkbar sind, wobei
die Zangenschenkel und die jeweiligen Kniehebelelemente aus biokompatiblem
Metall bestehen und wobei die Zangenschenkel elektrisch gegeneinander
isoliert sind.
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Das im Folgenden Zugstange genannte
Bauteil dient zur Verschwenkung der beiden Zangenschenkel in beide
Richtungen, wobei eine Zugbewegung der Zugstange ein Schließen der
Zangenschenkel und eine Schubbewegung der Zugstange ein Öffnen der
Zangenschenkel bewirkt, sodass die Zugstange als Zug- und Schubstange
dient.
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Derartige Doppelgelenkinstrumente
haben Anschlüsse
an die verschiedenen Pole einer Hochfrequenzspannungsquelle, so
dass mit den je nach Anwendungszweck gestalteten Zangenschenkeln Hochfrequenzströme zum Koagulieren
und/oder Schneiden von dazwischen liegendem Gewebe fließen können. In
der
DE 196 08 716
C1 wird beispielsweise ein derartiges bipolares Fassinstrument
beschrieben, bei welchem zur gegenseitigen Isolierung der Zangenschenkel
und damit der beiden elektrischen Pole ein besonders geformtes Isolierteil
vorgesehen ist, welches gleichzeitig Bestandteil der Kraftübertragung
beim Spreizen oder Schließen
der Zangenschenkel ist, also einen Großteil der Anlenkkräfte beziehungsweise
der Hebelkräfte
bei der Betätigung des
Instruments übertragen
und dazu eine besondere und auch präzise Formgebung haben muss.
Wird dieses aus isolierendem Werkstoff bestehende, zwischen Metallteilen
angeordnete Isolierteil beschädigt, funktioniert
also das Instrument nicht mehr.
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Es besteht deshalb die Aufgabe, ein
im Folgenden der Einfachheit halber als „Instrument" bezeichnetes bipolares
Doppelgelenkinstrument der eingangs definierten Art zu schaffen,
bei dem die wesentlichen Kräfte
zur Betätigung
der Zangenschenkel über
im Wesentlichen aus Metall bestehende Teile übertragen werden und zur Isolierung
dienende Teile allenfalls einem geringen Verschleiß ausgesetzt
sind, so dass sich auch eine hohe Lebensdauer erreichen lässt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung
insbesondere vor, dass die Zugstange und ein Kniehebelelement eines
ersten Zangenschenkels elektrisch leitend miteinander verbunden
sind, dass die Zugstange und die Kniehebelelemente an der gemeinsamen
Zugstangenachse drehbar gelagert sind, dass die Zugstangenachse
zumindest an den Berührstellen
der an ihr angreifenden Zugstange und des Kniehebelelements des
ersten Zangenschenkels aus elektrisch isolierendem Werkstoff besteht,
dass zwischen der Zugstange und einem Kniehebelelement eines zweiten
Zangenschenkels wenigstens ein die Zugstange und das Kniehebelelement
des ersten Zangenschenkels von dem Kniehebelelement des zweiten
Zangenschenkels elektrisch isolierendes Zugstangenisolierteil vorgesehen
ist, dass der zweite Zangenschenkel an der Zangenschenkelachse elektrisch
leitend mit dem Rohrschaft verbunden ist und dass an der Zangenschenkelachse
zwischen dem ersten Zangenschenkel und dem zweiten Zangenschenkel
wenigstens ein die beiden Zangenschenkel elektrisch gegeneinander
isolierendes Zangenschenkelisolierelement vorgesehen ist.
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Dabei wird die elektrische, insbesondere hochfrequente
Energie beziehungsweise der elektrische Strom einerseits über die
Zugstange, andererseits über
den die Zugstange umgebenden Rohrschaft zu den Zangenschenkeln geleitet.
Von der Zugstange gelangt der Strom über das Kniehebelelement des
ersten Zangenschenkels zum ersten Zangenschenkel. Der zweite Zangenschenkel
sowie das zugehörige
Kniehebelelement sind an der Zugstangenachse durch das Zugstangenisolierteil
und an der Zangenschenkelachse durch das Zangenschenkelisolierelement
gegen den ersten Zangenschenkel und dessen Kniehebelelement elektrisch
isoliert und erhalten den elektrischen Strom über den Rohrschaft und die
mit dem Rohrschaft verbundene Zangenschenkelachse.
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Besonders vorteilhaft ist es dabei,
wenn die Zugstangenachse einen elektrisch isolierenden Überzug zur
elektrischen Isolierung der Zugstange und des Kniehebelelements
des ersten Zangenschenkels von der Zugstangenachse aufweist und/oder
wenn die Zugstangenachse aus elektrisch isolierendem Werkstoff besteht.
Insbesondere für eine
hohe mechanische Festigkeit des erfindungsgemäßen Instruments kann der Überzug hülsenförmig und
die Zangenschenkelachse beispielsweise aus Metall oder einem anderen
stabilen, aber elektrisch leitendem Werkstoff bestehen, ohne dass
die elektrische Funktion des Instruments beeinträchtigt wird. Der die Zugstangenachse
längs zumindest
teilweise umfassende Überzug
kann dabei vorzugsweise als Hülse
auf die Zugstangenachse aufgesteckt sein, sodass eine Mitbewegung
der Hülse
bei den Gelenkbewegungen an der Zugstangenachse möglich ist. Durch
die im Allgemeinen geringen Kräfte
bei diesen Bewegungen auf den elektrisch isolierenden Überzug kann
auch dessen Verschleiß,
beispielsweise durch Reibung gering sein, sodass eine Ausbildung des
elektrisch isolierenden Überzugs
als außenseitig auf
die Zugstangenachse aufgebrachte, beispielsweise aus mechanisch
hoch beanspruchbaren Kunststoff oder Keramik bestehende Isolierschicht ebenfalls
denkbar ist.
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Dabei wird von den isolierenden Bauteilen
lediglich die Zugstangenachse und/oder deren elektrisch isolierender Überzug bei
der Übertragung
der Anlenkkräfte,
insbesondere durch vergleichsweise geringe Scherkräfte durch
die an der Zugstange angreifenden Kniehebelelemente, beansprucht.
Besteht die Zugstangenachse aus isolierendem Werkstoff, kann der
Durchmesser der bestehenden Zugstangenachse jedoch für eine hohe
Stabilität
ausreichend groß dimensioniert
werden, ohne dass dabei die Außenabmessungen
des erfindungsgemäßen Instruments
insgesamt größer werden.
Die anderen Bauteile aus isolierendem Werkstoff übertragen dabei praktisch keine
Anlenkkräfte
von der Zugstange oder dem Rohrschaft auf die Zangenschenkel, sondern
isolieren zueinander weisende, keine Anlenkkräfte übertragenden Bereiche der kraftübertragenden
Bauteile gegeneinander elektrisch.
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Für
die elektrische Trennung der unterschiedlich gepolten, stromführenden
Teile an der Zugstangenachse ist es vorteil haft, wenn zwei Isolierscheiben
das Zugstangenisolierteil bilden und wenn die Isolierscheiben auf
der Zugstangenachse jeweils zwischen der Zugstange mit dem Kniehebelelement
des ersten Zangenschenkels und dem Kniehebelelement des zweiten
Zangenschenkels angeordnet sind. Dadurch sind an der Zugstangenachse beide
unterschiedlich gepolten, elektrischen Strom führenden Kniehebelelemente elektrisch
vollständig voneinander
getrennt beziehungsweise isoliert, wobei die Zugstangenachse selbst
ebenfalls elektrisch isoliert.
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Für
die elektrische Trennung der unterschiedlich gepolten, stromführenden
Teile an der Zangenschenkelachse ist es zweckmäßig, wenn die Zangenschenkelachse
elektrisch leitend ist, dass der erste Zangenschenkel über eine
Isolierhülse
an der Zangenschenkelachse elektrisch von dieser isoliert gelagert
ist, dass der zweite Zangenschenkel elektrisch leitend an der Zangenschenkelachse
gelagert ist und dass die Zangenschenkelachse mit dem Rohrschaft
elektrisch leitend verbunden ist. Der erste Zangenschenkel ist dabei
an der Zangenschenkelachse einerseits durch die Isolierhülse und
andererseits durch das Zangenschenkelisolierelement vollständig elektrisch
von dem zweiten Zangenschenkel isoliert.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform
sieht vor, dass das Zangenschenkelisolierelement aus zwei insbesondere
einstückig
miteinander verbundenen Isolierformteilen gebildet ist und dass
das oder die Isolierformteil(e) vorzugsweise auf der Zangenschenkelachse
jeweils zwischen den beiden Lagerstellen der Zangenschenkel angeordnet
ist (sind). Das Isolierformteil isoliert dabei die zueinander weisenden
Flächen
der beiden Zangenschenkel elektrisch gegeneinander, wobei außer den
auftretenden Gleitreibungskräften
an den zueinander weisenden, längs
zur Schwenkachse verlaufenden Flächen
beim Verschwenken der beiden Zangenschenkel gegeneinander praktisch
keine weiteren Kräfte
auf das Isolierteil einwirken.
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Die elektrische Isolierung zwischen
Zugstange und Rohrschaft kann zweckmäßigerweise so ausgestaltet
sein, dass die Zugstange mittels einer Isolierhülle oder eines isolierenden Überzugs
gegen den Rohrschaft elektrisch isoliert ist.
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Insbesondere für geringe äußere Abmessungen des erfindungsgemäßen Instruments
ist es zweckmäßig, wenn
die Zugstange an ihrer Anlenkstelle einen in Längsrichtung der Zugstange verlaufenden
Schlitz aufweist, in den das Kniehebelelement des ersten Zangenschenkels
mit einer Anlenkstelle eingreift. Dabei ist die Zugstange mit dem
in den Schlitz eingreifenden Kniehebelelement elektrisch leitend
verbunden, sodass eine außenseitige elektrische
Isolierung der Zugstange auf der Zugstangenachse auch das Kniehebelelement
in dem Schlitz der Zugstange elektrisch isoliert.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Zugstange
und das Kniehebelelement des ersten Zangenschenkels an ihren Anlenkstellen
von der Zugstangenachse quer zur Längsachse der Zugstange durchsetzt
sind und wenn das Kniehebelelement des zweiten Zangenschenkels gabelförmig zweigeteilt
ist und an der Zugstangenachse an deren Endbereichen angreift. Dadurch
kann eine kompakte Bauform des Schwenkgelenks an der Zugstangenachse
erreicht werden, wobei eine elektrische Isolierung der Zugstange
und des darin eingreifenden Kniehebelelements des ersten Zangenschenkels
gegen das Kniehebelelement des zweiten Zangenschenkels durch die
auf der Zugstange zwischen diesen Bauteilen vorgesehenen Isolierscheiben
auf einfache Weise und dabei ohne mechanische Beanspruchung der
Isolierscheiben erfolgen kann.
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Zweckmäßig ist es, wenn die Zangenschenkelachse
an ihren End bereichen in jeweils einem Aufnahmelager am distalen
Endbereich des Rohrschafts quer zu dessen Längsachse gelagert ist und wenn der
zweite Zangenschenkel eine Aufnahmeöffnung für die Zangenschenkelachse aufweist,
wenn der zweite Zangenschenkel im Bereich der Aufnahmeöffnung in
Längsrichtung
gabelförmig
zweigeteilt ist und wenn die zueinander weisenden Innenseiten der
Gabelholme des zweiten Zangenschenkels von jeweils einem Isolierformteil überdeckt
sind. Dadurch kann der elektrische Strom auf einfache Weise über die Zangenschenkelachse
zu dem zweiten Zangenschenkel geleitet und die beiden Zangenschenkel elektrisch
gegeneinander isoliert werden. Das in einer bevorzugten Ausführungsform
einstückige
und insbesondere U-förmige
Isolierformteil deckt dabei die zu dem ersten Zangenschenkel weisenden
Flächen
des ersten Zangenschenkels vollständig ab, wobei für eine ungehinderte
Verschwenkbarkeit der Zangenschenkel die Außenkonturen des Isolierformteils
mit den Außenkonturen
der Gabelholme des zweiten Zangenschenkels in etwa übereinstimmen können.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der
gemeinsamen Schwenklagerung der Zangenschenkel an der Zangenschenkelachse
sieht vor, dass der erste Zangenschenkel eine Aufnahmeöffnung für die Zangenschenkelachse
aufweist, dass der Bereich der Aufnahmeöffnung des ersten Zangenschenkels
in einen Zwischenraum zwischen den Gabelholmen des zweiten Zangenschenkels
eingreift und dass die Zangenschenkelachse die Aufnahmeöffnungen
des ersten Zangenschenkels und des zweiten Zangenschenkels gemeinsam
durchsetzt. Dadurch ist der auf der Zangenschenkelachse schwenkbar
gelagerte erste Zangenschenkel bei der Schwenkbewegung durch die
an ihm außenseitig
angeordneten Gabelholme des zweiten Zangenschenkels gegen quer zur Schwenkrichtung
der Zangenschenkel auftretende, seitliche Scherkräfte stabilisiert.
Diese Stabilisierung wirkt sich dabei in ähnlicher Weise durch den zwischen
die Gabelholme eingreifenden ersten Zangenschenkel vorteilhaft auf
den zweiten Zangenschenkel aus. Durch diese gegenüber der
Längsmitte
des erfindungsgemäßen Instruments
symmetrische Gestaltung der Zangenschenkel-Schwenklagerung kann das
Instrument gegen seitliche Quer-Kräfte von beiden Seiten gleichermaßen stabil
sein.
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Zweckmäßig ist es, wenn die Kniehebelelemente
des ersten Zangenschenkels und des zweiten Zangenschenkels jeweils
mit einem Ende an der Zugstangenachse und mit dem anderen Ende an dem
Kniehebelgelenk und einem mit dem jeweiligen Zangenschenkel insbesondere
einstückig
verbundenen zweiten Kniehebelelement angelenkt sind. Dadurch ist
das jeweilige Kniehebelgelenk eines Zangenschenkels durch die Verbindungsstelle
gebildet, an dem das an der Zugstange angreifende erste Kniehebelelement
und das als hinteres Ende des Zangenschenkels ausgebildete zweite
Kniehebelelement miteinander schwenkbar verbunden sind.
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Das erste, in den Schlitz der Zugstange
eingreifende erste Kniehebelelement greift mit seinem anderen Ende
am ersten Kniehebelgelenk dabei in einen in Längsrichtung des ersten Zangenschenkels verlaufenden
Schlitz ein. Dagegen greift das an der Zugstange angreifende, gabelförmige Kniehebelelement
des zweiten Zangenschenkels mit seinem anderen Ende am zweiten Kniehebelgelenk
zwischen die Gabelholme des zweiten Zangenschenkels ein. Dadurch
können
die das Kniehebelgelenk des ersten Zangenschenkels bildenden Teile
teilweise in dem freien Zwischenraum zwischen den Gabelholmen des
zweiten Zangenschenkels und des Kniehebelelements des zweiten Zangenschenkels
bewegt werden, wodurch eine platzsparende Anordnung beider Kniehebelgelenke
und durch die gegenüber
der Längsmitte
des Instruments symmetrische Ausgestaltung der Kniehebelgelenke
eine vergleichsweise hohe Stabilität gegenüber seitlichen Quer-Kräften erreicht
wird.
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Für
eine mechanisch und elektrisch langzeitig stabile elektrische Isolierung
der unterschiedlich gepolten, stromführenden Teile ist es vorteilhaft, wenn
die Zugstangenachse und/oder der elektrisch isolierende Überzug,
die Zugstangenisolierteile, die Isolierhülse und die Isolierformteile
aus elektrisch isolierendem Kunststoff oder Keramik sind und wenn die
Zugstangen-Isolierhülle
oder der Zugstangen-Überzug
aus elektrisch isolierendem Kunststoff ist.
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Nachstehend sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt in
zum Teil schematisierter Darstellung:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen bipolaren Doppelgelenkinstruments
in einer Ausführungsform
als bipolare Doppelgelenkzange mit geschlossenen Zangenschenkeln mit
einem Rohrschaft, einer darin bewegbaren Zugstange und zwei Handgriffen
zur Zug- und Schubbewegung der Zugstange gegenüber dem Rohrschaft in Längsrichtung,
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2 eine
vergrößerte, detaillierte
Teilansicht des distalen Endes der Doppelgelenkzange mit geöffneten
Zangenschenkeln,
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3 eine
vergrößerte, detaillierte,
teilweise seitlich aufgerissene Teilansicht gemäß 2,
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4 eine
vergrößerte, detaillierte
Explosionsdarstellung gemäß 2,
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5 eine
Ansicht von unten des distalen Endes der Doppelgelenkzange,
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6 eine
Seitenansicht des distalen Endes der Doppelgelenkzange mit zwei
Schnittlinien A–A und
B–B durch
die beiden Haupt-Gelenkachsen der Doppelgelenkzange,
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7 eine
Schnittdarstellung gemäß der Schnittlinie
A–A in 6 sowie
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8 eine
Schnittdarstellung gemäß der Schnittlinie
B–B in 7.
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Ein im Ganzen mit 1 bezeichnetes
bipolares Doppelgelenkinstrument ist in den 1 bis 8 in
einer bevorzugten Ausführungsform
als bipolare Doppelgelenkzange dargestellt und weist zwei an einer gemeinsamen
Zangenschenkelachse 2 verschwenkbar (Doppelpfeil Pf2) gelagerte
Zangenschenkel 3, 4 auf. Die Zangenschenkel 3, 4 sind
durch jeweils zwei Kniehebelelemente 5, 6 und 7, 8 und
eine in einem Rohrschaft 9 in Längsrichtung (Doppelpfeil Pf1)
bewegbare, an den Kniehebelelementen 5, 7 über eine zu
der Zangenschenkelachse 2 parallele Zugstangenachse 10 angreifende
Zugstange 11 gegenläufig verschwenkbar.
Die Zugstange 11 kann dabei mit Hilfe von am proximalen
Ende der Zugstange 11 an dieser angreifenden Handgriffen 31, 32 in
Zug- oder Schubrichtung (Doppelpfeil Pf1) bewegt werden. Die beiden
verschiedene elektrische Polaritäten
aufweisenden Zangenschenkel 3, 4 sind gegeneinander elektrisch
isoliert, wobei die Zangenschenkel 3, 4 und die
Kniehebelelemente 5, 6, 7, 8 aus
biokompatiblem Metall bestehen. Ebenso ist die Zugstange 11 gegenüber dem
elektrisch anders gepolten Rohrschaft 9 mittels einer Isolierhülle 28 elektrisch
isoliert.
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Für
eine Versorgung eines ersten Zangenschenkels 3 mit elektrischer
Energie ist die Zugstange 11 und ein Kniehebelelement 5 des
ersten Zangenschenkels 3 elektrisch leitend miteinander
verbunden, wobei das Kniehebelelement 5 und das Kniehebelelement 7 an
der in dem in den Fig. gezeigten Ausführungsbeispiel aus elektrisch
isolierendem Werkstoff bestehenden Zugstangenachse 10 drehbar
gelagert sind und von dieser quer zur Längsrichtung der Zugstange 11 durchsetzt
sind. Die Zugstangenachse 10 kann in einer nicht näher dargestellten Ausführungsform
auch mit Hilfe eines die Zugstangenachse 10 in Längsrichtung
außenseitig
zumindest teilweise umschließenden
elektrisch isolierenden Überzugs
gegenüber
der Zugstange 11 und dem Kniehebelelement 5 elektrisch
isoliert sein.
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Zur elektrischen Isolierung der Zugstange 11 und
des Kniehebelelements 7 an der Zugstangenachse 10 voneinander
ist jeweils zwischen der Außenseite
der Zugstange 11 und den zur Zugstange 11 weisenden
Seiten des Kniehebelelements 7 zwei Zugstangenisolierteile 12, 13 vorgesehen.
Dies ist in 3 und besonders
deutlich in der Schnittdarstellung der 8 erkennbar.
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Die Explosionsdarstellung in 4 zeigt, dass die Zugstangenisolierteile
durch zwei Isolierscheiben 12, 13 gebildet sind,
welche auf der Zugstangenachse 10 angeordnet sind. Das
Kniehebelelement 5 greift dabei an der Zugstange 11 in
einen in Längsrichtung
der Zugstange 11 verlaufenden Schlitz 14 ein und
ist dort an der Zugstangenachse 10 gelagert. Das zur Zugstange 11 weisende
Ende des Kniehebelelements 7 ist gabelförmig zweigeteilt und greift
dadurch jeweils an den Endbereichen der elektrisch isolierenden
Zugstangenachse 10 an dieser an und ist durch die Isolierscheiben 12, 13 elektrisch
von der Zugstange 11 isoliert. Da der Rohrschaft 9 dieselbe
elektrische Polarität
aufweist wie das Kniehebelelement 7, ist eine mögliche Berührung dieser
beiden benachbarten Bauteile oder eine starke Annäherung beider
Bauteile ohne beeinträchtigende
Auswirkung auf die elektrische Funktion des erfindungsgemäßen Instruments 1.
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Wie die 2, 3, 5 und 6 zeigen, ist das Kniehebelelement 5 an
einem Kniehebelgelenk 15 mit dem ein zweites Kniehebelelement 6 des
ersten Zangenschenkels 3 bildenden Ende des ersten Zangenschenkels 3 drehbar
und elektrisch leitend über eine
erste Kniehebelgelenkachse 16 verbunden, wodurch einerseits
eine Verschwenkung des ersten Zangenschenkels 3 mit Hilfe
der Zug- und Schubbewegung (Doppelpfeil Pf1) der Zugstange 11 möglich ist
und andererseits der elektrische Strom zum Zangenschenkel 3 gelangt.
Dabei greift das Kniehebelelement 5 in einen in Längsrichtung
des Zangenschenkels 3 verlaufenden Schlitz 17 ein
und ist dort an der Kniehebelgelenkachse 16 gelagert. Der
erste Zangenschenkel 3 ist drehbar an der Zangenschenkelachse 2 gelagert
und weist dazu eine Aufnahmeöffnung 18 auf,
die von der Zangenschenkelachse 2 quer zur Längsachse
des Zangenschenkels 3 durchsetzt ist.
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Für
eine Versorgung eines zweiten Zangenschenkels 4 mit elektrischer
Energie ist die elektrisch leitende Zangenschenkelachse 2 mit
ihren Enden in jeweils einem Aufnahmelager 19, 20 am
distalen Ende des Rohrschafts 9 quer zu dessen Längsachse elektrisch
leitend und insbesondere drehfest gelagert. Um die beiden an der
Zangenschenkelachse 2 drehbar gelagerten Zangenschenkel 3, 4 gegeneinander
elektrisch zu isolieren, ist dabei zwischen den zueinander weisenden
Seiten der beiden Zangenschenkel 3, 4 ein Zangenschenkelisolierelement
sowie eine den ersten Zangenschenkel 3 von der Zangenschenkelachse 2 elektrisch
trennende Isolierhülse 21 auf
der Zangenschenkelachse 2 vorgesehen. Dies zeigt besonders
deutlich die Schnittdarstellung in 7 und
auch 3.
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In 4 ist
ein das Zangenschenkelisolierelement bildendes, einstückiges Isolierformteil 22 erkennbar,
welches auf der Zangenschenkelachse 2 zwischen dem ersten
Zangenschenkel 3 und dem zweiten Zangenschenkel 4 angeordnet
ist. Der zweite Zangenschenkel 4 ist im Bereich einer Aufnahmeöffnung 23 gabelförmig zweigeteilt,
wobei die zueinander weisenden Innenseiten seiner Gabelholme 24, 25 von
dem entsprechend U-förmigen
Isolierformteil 22 überdeckt
sind. Dabei entsprechen die Außenkonturen
des Isolierformteils 22 etwa den Außenkonturen der Gabelholme 24, 25,
sodass die Schwenkbewegungen der Zangenschenkel 3, 4 nicht
durch das Isolierformteil 22 behindert werden.
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Die Gabelholme 24, 25 bilden
gemeinsam ein zweites Kniehebelelement 8 des zweiten Zangenschenkels 4.
Zwischen die Enden des Kniehebelelements 8 greift das Ende
des ersten Kniehebelelements 7 des zweiten Zangenschenkels 4 ein,
wodurch die Verbindungsstelle der beiden Kniehebelelemente 7, 8 ein
zweites Kniehebelgelenk 24 zur Verschwenkung des zweiten
Zangenschenkels 4 bildet, wie dies insbesondere in den 2 und 3 erkennbar ist. Die beiden Kniehebelelemente 7, 8 sind
an dem Kniehebelgelenk 24 durch eine Kniehebelgelenkachse 25 drehbar
und elektrisch leitend miteinander verbunden.
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In dem in den 1 bis 8 gezeigten
Ausführungsbeispiel überdeckt
das Isolierformteil 22 die das Kniehebelelement 8 bildenden
Gabelholme 24, 25 vollständig, sodass das Isolierformteil 22 dadurch
am Kniehebelgelenk 26 mit der Kniehebelgelenkachse 27 verbunden
ist. Dies erhöht
die Lagestabilität
des Isolierformteils 22 an den Gabelholmen 24, 25 durch die
Befestigung des Isolierformteils 22 an zwei beabstandeten
Achsen (2, 27). Die Isolierwirkung des Isolierformteils 22 an
dem Kniehebelgelenk 26 ist aber für die Funktion des erfin dungsgemäßen bipolaren Instruments 1 nicht
vonnöten,
da die zweite Kniehebelgelenkachse 27 wie auch die erste
Kniehebelgelenkachse 16 elektrisch leitend ist und insbesondere aus
biokompatiblem Metall besteht.
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Wie in den 2, 4, 4 und 6 erkennbar ist, weisen die Zangenschenkel 3, 4 an
den Zangeninnenflächen 29, 30 eine
Profilierung in Form einer Rasterung oder Riffelung auf, die im
geschlossenen Zustand der Zangenschenkel 3, 4 insbesondere
gegensinnig ineinander greifen können.
Dadurch kann beim Erfassen beispielsweise von zu behandelndem Gewebe
ein Abrutschen verhindert werden. Außerdem wird eine Vergrößerung der
Oberfläche
der Zangeninnenflächen 27, 28 erreicht,
sodass der elektrische Strom besonders gut in das Gewebe eingetragen
werden kann.