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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur chirurgischen Applikation eines Laserstrahls mit den Merkmalen
des Schutzanspruchs 1. Eine solche Vorrichtung kann insbesondere
bei der Behandlung von gutartigen Prostatavergrößerungen Verwendung finden,
die den Harnfluss behindern.
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STAND DER
TECHNIK
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Zur Behandlung von gutartigen Prostatavergrößerungen
ist der Einsatz von Vorrichtungen bekannt, die mit elektrischen
Hochfrequenzfeldern auf die Prostatavergrößerung einwirken. Nachteilig
bei der Verwendung derartiger Vorrichtungen ist aber das häufige Auftreten
stärkerer
Blutungen bei der Behandlung, da durch das elektrische Feld keine
hinreichende Koagulation an der verbleibenden Grenzfläche zu dem
abgetragenen Gewebe erreicht wird. Außerdem treten Tiefenschäden durch
ungewollten Wärmeeintrag
in die Tiefe des Gewebes auf.
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Eine bessere Koagulation von Prostatagewebe
wird mit Hilfe von Laserstrahlen erreicht. Zur chirurgischen Applikation
eines Laserstrahls auf Prostatagewebe über der Harnröhre ist
eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 bekannt. Der
Laserstrahl kommt hierbei von einem Nd:YAG Laser und weist eine
Wellenlänge
von 1,06 um auf. In dem Führungselement,
das eine vorne abgerundete Quarzkappe aufweist, damit es problemlos
in der Harnröhre
vorgeschoben werden kann, wird der aus dem distalen Ende des Lichtleiters
austretende Laserstrahl mit einem Umlenkprisma seitlich umgelenkt,
um den Laserstrahl auf die Prostata auszurichten. Diese Ausrichtung
des Laserstrahls wird als "Sidefiring" bezeichnet. Aufgrund
der geringen Absorption von Laserstrahlen mit einer Wellenlänge von 1,06 μm durch Wasser
und im Wesentlichen aus Wasser bestehendes Gewebe, wird die bestrahlte Prostata
von dem Laserstrahl in der Tiefe koaguliert. Hierdurch wird das
Gewebe nekrotisiert. Der Körper sorgt
anschließend
von sich aus dafür,
dass das nekrotisierte Gewebe abgeht. Von der Verwendung dieser
bekannten Vorrichtung wurde jedoch wieder Abstand genommen, da die
Nekrotisierung der Prostata in der Tiefe, die zudem mit Tiefenschäden in benachbartem
Gewebe einhergeht, unerwünscht
ist.
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Bei einer weiteren Vorrichtung mit
den Merkmalen des Oberbegriffs des Schutzanspruchs 1, die von der
amerikanischen Firma Laserscope vertrieben wird und die denselben
strukturellen Aufbau aufweist, wie der zuletzt beschriebene Stand
der Technik, kommt der Laserstrahl von einem sogenannten frequenzverdoppelten
Nd:YAG Laser. Die grüne
Laserwellenlänge
von 532 nm wird sehr effizient von Hämoglobin absorbiert und führt unter
bestimmten Voraussetzungen zu einer unmittelbaren Verdampfung des
bestrahlten Gewebes, die bei der Behandlung von gutartigen Prostatavergrößerungen
als "Photovaporization
of Prostate (PVP)" bezeichnet wird.
Das bestrahlte Gewebe muss gut durchblutet sein, d.h. eine hinreichende
Hämoglobinkonzentration
aufweisen. Es darf nicht schlecht durchblutet oder gar bereits denaturiert
sein. Bei einer ausreichend hohen Hämoglobinkonzentration ergibt
sich eine starke Absorption des Laserstrahls, so dass eine sogenannte
Ablationsschwelle überschritten
und das hämoglobinhaltige
Gewebe verdampft wird. Damit der Laserstrahl nicht schon auf seinem
Weg zu dem Gewebe abgeschwächt
wird, muss eine Spülflüssigkeit
in der Harnröhre
klar, also insbesondere unblutig sein. Während die Klarheit der Spülflüssigkeit
bei einem normalen Operationsverlauf sichergestellt werden kann,
weist die nach einem ersten Schritt des Verdampfens von Prostatagewebe
zurückbleibende Oberfläche keine
hämoglobinrote
sondern eine braungraue bis schwarze Farbe auf. Gewebe mit dieser
Farbe absorbiert den Laserstrahl mit der Wellenlänge von 532 Nm nur noch unzureichend.
In der Konsequenz geht der Ablationseffekt zurück. Der auftreffende Laserpuls
wird in das Gewebe gestreut und erzeugt dort Wärme, die zu Tiefenschäden führt. Zudem
geht der Operateur mit dem Führungselement
unwillkürlich
näher an
das Prostatagewebe heran, um den Ablationseffekt wieder zu verstärken. Hierbei
kann es passieren, dass ablatiertes Gewebe an der Quarzkappe des
Führungselements
anklebt und dort auch bei schwacher Absorption von dem Laserstrahl
stark erhitzt wird, woraus eine Überhitzung der
gesamten Vorrichtung resultieren kann.
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Aus der
DE 100 55 179 A1 ist ein
mit Holmium- und/oder Thuliumionen dotierter YAG Laser bekannt,
der einen Laserstrahl mit einer Wellenlänge von 2 μm abgibt. Der Laserstrahl kann
dabei sowohl gepulst als auch kontinuierlich abgestrahlt werden. Für chirurgische
Anwendungen wird der Laserstrahl in das proximate Ende einer wasserfreien
Quarzfaser eingekoppelt. Mit dem aus dem distalen Ende der Quarzfaser
austretenden Laserstrahl kann Gewebe geschnitten werden, wofür ein kontinuierlicher
Laserstrahl bevorzugt ist, und es können harte Materialien wie
beispielsweise Steine zertrümmert
werden, wofür einzelne
höherenergetische
Laserpulse bevorzugt sind. Die Eindringtiefe des Laserstrahls mit
der Wellenlänge
von 2 μm
in Wasser oder wasserhaltigem Gewebe liegt bei wenigen 10tel mm.
Tiefenschäden sind
hierdurch ausgeschlossen. Es entfällt aber auch die Möglichkeit,
durch eine Spülflüssigkeit
hindurch ein Gewebe zu bestrahlen, auch wenn diese Spülflüssigkeit
klar ist. Der Laserstrahl mit der Wellenlänge von 2 um wird für chirurgische
Operationen der Prostata daher bislang in der Weise eingesetzt,
dass mit dem aus der bloßen
Faser (bare fibre) austretenden Laserstrahl die Prostatalappen aus
der chirurgischen Kapsel der Prostata herausgeschält und in
die Blase gestoßen
werden. Dieses Verfahren ist als "Holmium Laser Enucliation of Prostate
(HoLEP)" bekannt.
In der Blase müssen
die Prostatalappen noch zerkleinert werden, bevor sie über die
Harnröhre
abgesaugt werden können.
Alternativ kann das Gewebe mit dem Laserstrahl auch direkt verdampft
werden. Hierzu muss das bloße
Ende der Faser aber direkt auf das Gewebe aufgesetzt werden. Hierbei
ergibt sich ein sehr unübersichtliches
Operationsfeld. Auch der Zeitbedarf für die Operation ist groß.
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AUFGABE DER
ERFINDUNG
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur chirurgischen Applikation eines Laserstrahls aufzuzeigen
mit der eine flächige
und schnelle Ablation von Prostatagewebe möglich ist, ohne dass die Gefahr
von thermischen Tiefenschäden
auftritt.
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LÖSUNG
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch
eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen der
neuen Vorrichtung sind in den Unteransprüchen 2 bis 12 beschrieben.
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BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Bei der neuen Vorrichtung zur chirurgischen Applikation
eines Laserstrahls ist das Austrittsfenster für den Laserstrahl an dem Führungselement
gegenüber
benachbarten Bereichen des Führungselements
zurückversetzt.
Das Austrittsfenster liegt also bei Anlage des Führungselements an einem Gewebe nicht
direkt an dem Gewebe an. Vielmehr ist das Austrittsfenster mit gewissem
Abstand zu dem Gewebe angeordnet. Über diesen Abstand liegt typischerweise
eine Spülflüssigkeit
vor. Dennoch ist die neue Vorrichtung insbesondere für die Applikation
eines Laserstrahls mit einer Wellenlänge im Bereich von 2 um geeignet
und hierfür
auch speziell vorgesehen. Der Laserstrahl dieser Wellenlänge wird
zunächst
von der Spülflüssigkeit
vor dem Austrittsfenster absorbiert. Dies führt jedoch sehr schnell zu
einer Verdampfung der Spülflüssigkeit
vor dem Austrittsfenster. Durch den Dampf der Spülflüssigkeit wird der Laserstrahl
dann nur noch wenig absorbiert. So gelangen wesentliche Anteile
des Laserstrahls durch eine Dampfblase, welche sich zwischen dem
Austrittsfenster und dem Gewebe gebildet hat, zu dem Gewebe und
führen
dort ohne die Gefahr von Tiefenschäden zu der gewünschten
Ablation. Die Blase aus der Dampfphase der Spülflüssigkeit zwischen dem Austrittsfenster
und dem Gewebe wird in seitlicher Richtung vor dem Austrittsfenster
durch das Führungselement
begrenzt. Diese Begrenzung bedeutet aber auch eine räumliche
Stabilisierung des Dampfkissens, das nicht seitlich ausweichen kann,
sondern seine Lage vor dem Austrittsfenster dauerhaft beibehält. Dies
gilt sowohl für
den Fall, dass der Laserstrahl kontinuierlich ist, als auch für den Fall,
dass er mit einer hohen Pulsfrequenz gepulst ist.
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Das Austrittsfenster kann bei der
neuen Vorrichtung um 0,1 bis 5 mm gegenüber den benachbarten Bereichen
des Führungselements
zurückversetzt sein.
Vorzugsweise ist es um 0,3 bis 3mm zurückversetzt. Der Versatz des
Austrittsfensters ist damit von der sieben Größenordnung wie die Reichweite
von Laserlicht mit der für
die neue Vorrichtung bevorzugten Wellenlänge von 2 um in Wasser bzw.
stark wasserhaltigen Flüssigkeiten
und Geweben, die nur wenige Zehntel mm beträgt. Der Laserstrahl gelangt
bei der neuen Vorrichtung nur dadurch mit relevanter Intensität bis zu
dem von dem Austrittfenster beabstandeten Gewebe, weil dazwischen
eine Dampfblase ausgebildet wird, die stabil vor dem Austrittsfenster liegt.
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Die dem Austrittsfenster benachbarten
Bereiche können
einen vor dem Austrittsfenster liegenden, nach vorne offenen Raum
in jeder seitlichen Richtung begrenzen. Die Dampfblase vor dem Austrittsfenster
kann dann unter keinen Umständen
seitlich entweichen. In der Regel wird es aber ausreichend sein,
wenn die dem Austrittsfenster benachbarten Bereiche die Dampfblase
irgendwie vor dem Austrittsfenster halten. Sie müssen hierzu nicht in einem
geschlossenen Ring um das Austrittsfenster gegenüber dem Austrittsfenster vorstehen.
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Der vor dem Austrittsfenster liegende
Raum, in dem sich das Kissen aus der Dampfphase der Spülflüssigkeit
ausbildet, kann eine Querschnittsfläche von 0,5 bis 20 mm2 aufweisen. Vorzugsweise beträgt die Querschnittsfläche 1,0
bis 3,0 mm2. Die Querschnittsfläche hängt dabei
natürlich
auch von den Gesamtabmessungen des Führungselements ab. In jedem
Fall kann der vor dem Austrittsfenster liegende Raum eine größere Querschnittsfläche als der
Lichtleiter aufweisen. Bevorzugt ist es dabei, dass die Querschnittsfläche des
Raums so groß ist, dass
der aus dem Austrittsfenster austretende Laserstrahl mit allen seinen
wesentlichen Anteilen durch das Kissen aus verdampfter Spülflüssigkeit
hindurch auf das Gewebe und nicht auf die benachbarten Bereiche
des Führungselements
trifft.
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Die dem Austrittsfenster benachbarten
Bereiche können
vor dem Austrittsfenster in einer schräg zu der Haupterstreckungsrichtung
des Lichtleiters verlaufenden Ebene enden. Hierdurch wird auch ohne
Umlenkung des Laserstrahls, der aus dem distalen Ende des Lichtleiters
austritt, eine gewisse seitliche Orientierung der Ablationswirkung
der neuen Vorrichtung erzielt. Dies ist insbesondere dann von Interesse,
wenn das Austrittsfenster der neuen Vorrichtung durch das bloße distale
Ende des Lichtleiters ausgebildet wird, wodurch die gesamte Vorrichtung
einen besonders einfachen Aufbau aufweist.
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Das Austrittsfenster wird jedoch
vorzugsweise von einem vor dem distalen Ende des Lichtleiters liegenden
optischen Element ausgebildet. Ein solches optisches Element kann
eine Sammel- oder Streulinse zur Fokussierung oder Aufweitung des aus
dem distalen Ende des Lichtleiters austretenden Laserstrahls aufweisen.
Insbesondere kann das optische Element den Laserstrahl aber auch
von der Haupterstreckungsebene des Lichtleiters weg seitlich umlenken.
D.h., die neue Vorrichtung kann auch zum Sidefiring vorgesehen werden.
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In einer konkreten Ausführungsform
der neuen Vorrichtung weist das Führungselement ein das distale
Ende des Lichtleiters aufnehmenden und die benachbarten Bereiche
vor dem Austrittsfenster ausbildenden rohrförmigen Bereich auf. Dabei können die
benachbarten Bereiche vor dem Austrittsfenster von dem einen Ende
des rohrförmigen
Bereichs aber auch von dem Rand einer radialen Ausnehmung in dem
rohrförmigen
Bereich ausgebildet werden.
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Bei der neuen Vorrichtung ist nicht
beabsichtigt, dass der Laserstrahl die benachbarten Bereiche vor
dem Austrittsfenster aufheizt. Um auch ein Aufheizen dieser Bereiche
durch Streustrahlung zu verhindern, ist es bevorzugt, wenn die benachbarten
Bereiche vor dem Austrittsfenster so ausgebildet sind, dass sie
den Laserstrahl nicht absorbieren. Dies kann dadurch realisiert
werden, dass jedwede auftreffenden Anteile des Laserstrahls reflektiert
werden. Hierzu kann eine reflektierende Oberflächenbeschichtung beispielsweise
aus Gold vorgesehen werden. Es ist aber auch möglich, dass die auftreffenden Anteile
des Laserstrahls transmittiert werden. Dies wird beispielsweise
erreicht, wenn die benachbarten Bereiche vor dem Austrittsfenster
aus Quarz ausgebildet sind.
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Um den Laserstrahl mit der besonders
bevorzugten Wellenlänge
von 2 um möglichst
verlustfrei zu leiten, kann der Lichtleiter eine wasserfreie Quarzfaser
aufweisen. Auch das Führungselement
kann im Wesentlichen aus Quarz bestehen. Abgesehen von den Transmissionseigenschaften
für den
Laserstrahl ist dies auch in Bezug auf die Verbindbarkeit mit der Quarzfaser
von Vorteil.
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In einer ganz besonders bevorzugten
Ausführungsform
der neuen Vorrichtung ist ein Laser vorgesehen, der einen kontinuierlichen
Laserstrahl mit einer Wellenlänge
von 2,0 +/– 0,2 μm in das
proximale Ende des Lichtleiters einkoppelt. Derartige Laser sind
grundsätzlich
bekannt.
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KURZBESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand
von in den Figuren dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispielen
weiter erläutert
und beschrieben.
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1 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel der
neuen Vorrichtung in einem Längsschnitt
durch deren Führungselemente.
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2 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel der
neuen Vorrichtung ebenfalls in einem Längsschnitt durch deren Führungselement,
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3 zeigt
ein drittes Ausführungsbeispiel der
neuen Vorrichtung wieder in einem Längsschnitt durch deren Führungselement;
und
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4 zeigt
ein vierte Ausführungsbeispiel der
neuen Vorrichtung in einem Längsschnitt
durch deren Führungselement
und unter schematischer Wiedergabe eines einen Laserstrahl einkoppelnden Lasers.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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1 zeigt
das distale Ende 1 eines Lichtleiters 2 aus dem
ein Laserstrahl 3 austritt, der am hier nicht dargestellten
proximalen Ende des Lichtleiters 2 eingekoppelt wird. Das
bloße
Ende 1 bildet damit hier ein Austrittsfenster 4 für den Laserstrahl 3.
Bei dem Lichtleiter 2, in dem der Laserstrahl 3 durch
Totalreflexion geführt
wird, handelt es sich um eine wasserfreie Quarz-Quarz-Faser 5,
die mit einem Kunststoffmantel 6 versehen ist. Am distalen
Ende 1 des Lichtleiters 2 ist über den Kunststoffmantel 6 ein Rohrabschnitt 7 geschoben,
in dem der Kunststoffmantel 6 verankert ist, so dass das
Austrittsfenster 4 eine definierte Relativlage zu dem distalen
Ende 8 des Rohrabschnitts 7 aufweist. Der Rohrabschnitt 7 bildet
ein Führungselement 9 für das distale
Ende 1 des Lichtleiters 2 und für den aus
dem Austrittsfenster 4 austretenden Laserstrahl 3.
Das distale Ende 8 des Rohrabschnitts 7 steht
in radialer Richtung zu der Haupterstreckungsrichtung des Lichtleiters 2 um
einen Abstand 10 über
das Austrittsfenster 4 für den Laserstrahl 3 über. Der
Abstand 10, um den das Austrittsfenster 4 zurückversetzt
ist beträgt
hier 0,5 mm und der Innendurchmesser des Rohrabschnitts 7 1,0 mm.
So liegt vor dem Austrittsfenster 4 ein nach vorne offener
Raum 11 von 0,5 mm Tiefe und etwa 0,8 mm2 Querschnittsfläche. In
und vor diesem Raum 11 wird eine Dampfblase stabilisiert,
zu der eine Spülflüssigkeit
vor dem Austrittsfenster 4 verdampft wird, wenn der Laserstrahl 3 mit
einer Wellenlänge
von etwa 2 μm
aus dem Austrittsfenster 4 austritt. Die Stabilisation
bezieht sich dabei auf die räumliche Lage
der Dampfblase, die nicht seitlich entweichen kann, insbesondere
wenn sich das distale Ende 8 des Rohrabschnitts 7 in
der Nähe
der Oberfläche
eines Gewebes befindet, zu dessen Ablation die in 1 dargestellte Vorrichtung vorgesehen
ist. Der Durchmesser der Dampfblase ist nicht auf den Durchmesser
des Raums 11 beschränkt.
Vielmehr kann der Durchmesser des über das distale Ende 8 vorstehenden
Teils der Dampfblase deutlich darüber hinaus gehen. Der Laserstrahl 3 mit
der Wellenlänge von
2 μm hat
zwar in Wasser basierten Spülflüssigkeiten
nur eine Reichweite von etwa 0,3 mm. Durch die Dampfphase der Spülflüssigkeit
hindurch, d.h. durch die von dem Austrittsfenster stabilisierte Dampfblase,
erreicht er jedoch das dahinter liegende Gewebe, um dieses zu ablatieren.
Dabei besteht keine Gefahr von Tiefenschäden in dem Gewebe, da auch
hier die Eindringtiefe des Laserstrahls 3 auf die erwähnten 0,3
mm begrenzt ist. Die dem Austrittsfenster 4 für den Laserstrahl 3 benachbarten
Bereiche 12 des Führungselements 9 sollen
sich weder durch den Laserstrahl 3 selbst noch durch gestreute Anteile
desselben aufheizen. Wenn der Rohrabschnitt 7 aus Metall
besteht, sind die Oberflächen
der Bereiche 12, auf die Anteile des Laserstrahls 3 auftreffen
können,
mit einer totalreflektierenden Beschichtung zu versehen, beispielsweise
zu vergolden. Wenn der Rohrabschnitt 7 aus Quarz besteht, das
eine hinreichende Transmission für
den Laserstrahl 3 aufweist, wird allein hierdurch ein Aufheizen der
Bereiche 12 vermieden. Die Vorrichtung, deren distales
Ende in 1 dargestellt
ist, ist für
die Ablation von Geweben geeignet, auf die das Führungselement 9 axial
ausgerichtet werden kann.
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Dies ist auch bei der Vorrichtung
der Fall, deren distales Ende in 2 in
einem Längsschnitt
wiedergegeben ist. Die Unterschiede zu der Ausführungsform gemäß 1 bestehen darin, dass das Austrittsfenster 4 für den Laserstrahl 3 nicht
durch das bloße
distale Ende 1 des Lichtleiters 2, sondern von
einem davor liegenden optischen Element 13 ausgebildet
wird. Das optische Element 13 kann ein einfacher Quarzzylinder
sein. Vorzugsweise handelt es sich um eine Linse 14, die
den aus dem Austrittsfenster 4 austretenden Laserstrahl 3 in
für die
Ablation des jeweiligen Gewebes besonders geeigneter Weise formt.
Der aus dem Austrittsfenster 4 austretende Laserstrahl 3 sollte
auch dabei nicht auf die dem Austrittsfenster 4 benachbarten
und vor dem Austrittsfenster 4 liegenden Bereiche 12 des
Führungselements 9 treffen,
zumindest soweit diese Bereiche 12 mit keiner total reflektierenden
Oberfläche versehen
sind. Durch die gegenüber
dem bloßen
distalen Ende 1 des Lichtleiters 2 vergrößerte Oberfläche des
Austrittsfensters 4 an dem optischen Element 13 ist
die Lebensdauer der Vorrichtung 2 gegenüber der Ausführungsform
gemäß 1 erhöht.
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Die Vorrichtung, deren distales Ende
in 3 wiedergegeben ist,
unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel
gemäß 2 darin, dass der Rohrabschnitt 7 distal
nicht senkrecht abgeschnitten ist, sondern sein distales Ende 8 in
einer schräg
zu der Haupterstreckungsrichtung des Lichtleiters 5 verlaufenden
Ebene 15 liegt. Die dem Austrittsfenster 4 benachbarten
Bereiche 12 des Führungselements 9 stehen
daher um keinen konstanten Abstand 10 über das Austrittsfenster 4 über. Der
Abstand 10 beträgt
vielmehr zwischen 0,3 und 1 mm. Zudem ist das optische Element 13 ein
optischer Keil 16, der den Laserstrahl 3 gegenüber der
Haupterstreckungsrichtung des Lichtleiters 5 etwas in Richtung der
kürzeren
Seite des Endes 8 des Führungselements 9 umlenkt.
Auf diese Weise wird zwar bei der in 3 dargestellten
Vorrichtung noch keine echtes Sidefiring erreicht, es ist aber bereits
die Laserbehandlung von Gewebe möglich,
welches sich seitlich versetzt vor dem Führungselement 9 befindet.
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Echtes Sidefiringa ist mit der Vorrichtung möglich, deren
distales Ende in 4 dargestellt
ist. 4 zeigt zugleich
auch das proximale Ende 17 des Lichtleiters 2,
in das der Laserstrahl 3 von einem Laser 18 kommend
mit einer Optik 19 eingekoppelt wird. Das Sidefiring ist
dadurch realisiert, dass innerhalb einer Quarzkappe 20,
die an ihrem distalen Ende 21 geschlossen ausgebildet ist,
ein Umlenkprisma 22 vorgesehen ist. Das Umlenkprisma 22 ist an
das distale Ende 1 des Lichtleiters 2 angesetzt und
lenkt den Laserstrahl 3 seitlich um. Dabei bildet die Austrittsseite
des Prismas 22 das Austrittsfenster 4 für den Laserstrahl 3 aus.
Vor dem Austrittsfenster 4 weist die Quarzkappe 20 eine
Ausnehmung 23 auf. Die Bereiche 12 des Führungselements 9,
die den vorne offenen Bereich 11 vor dem Austrittsfenster 4 seitlich
begrenzen, sind dabei der Rand der Ausnehmung 23. Der Abstand 10,
d.h. die Tiefe des Raums 11 entspricht hier somit der Wandstärke der
Quarzkappe 20 von typischerweise wenigen zehntel Millimetern.
Bei der Vorrichtung gemäß 4 wird eine vor dem Austrittsfenster 4 gebildete
Dampfblase in ihrer Lage radial zwischen dem Austrittsfenster 4 und einem
an das Führungselement 9 angrenzenden
Gewebe, beispielsweise einer gutartigen Prostatavergrößerung stabilisiert,
um dieses Gewebe durch die Gasblase hinweg mit dem Laserstrahl 3 gezielt
zu ablatieren. Der Laser 18 weist einen mit Ho und Tm-Ionen
dotierten YAG Laserkristall auf und erzeugt den Laserstrahl 3 mit
einer Wellenlänge
von 2 μm.
Das Lasermaterial kann auch eine mit Ho und Tm-Ionen dotierte Matrix
aus Glas aufweisen. Auf die geringe Reichweite des Laserstrahls 3 mit
dieser Wellenlänge
in Wasser und wasserhaltigen Geweben von wenigen Zehntel mm wurde
bereits mehrfach verwiesen. Nur durch die Dampfblase vor dem Austrittsfenster 4 hindurch
weist der Laserstrahl 3 eine größere Reichweite auf.
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- 1
- Distales
Ende
- 2
- Lichtleiter
- 3
- Laserstrahl
- 4
- Austrittsfenster
- 5
- Quarzfaser
- 6
- Kunststoffmantel
- 7
- Rohrabschnitt
- 8
- Distales
Ende
- 9
- Führungselement
- 10
- Abstand
- 21
- Distales
Ende
- 22
- Umlenkprisma
- 23
- Ausnehmung
- 11
- Raum
- 12
- Bereich
- 13
- Optisches
Element
- 14
- Linse
- 15
- Ebene
- 16
- Keil
- 17
- Proximales
Ende
- 18
- Laser
- 19
- Optik
- 20
- Quarzkappe