DE20022613U1 - Werkzeugmaschine zum Reprofilieren von Radscheiben - Google Patents

Werkzeugmaschine zum Reprofilieren von Radscheiben

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Description

SI/CS 000657G
21. September 2001
Werkzeugmaschine zum Reprofilieren von Radscheiben
Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Bearbeiten von Eisenbahnrädern. Die Bearbeitung erstreckt sich nicht nur auf das Reprofilieren von Rädern von Einzelradfahrwerken sondern auch auf das Reprofilieren der Räder von Radsätzen. Sie erstreckt sich ebenso auf das Reprofilieren von Bremsscheiben, sei es an Einzelradfahrwerken oder an den Radsätzen von sonstigen Fahrwerken. Voraussetzung für die Durchführung der erfindungsgemässen Bearbeitung ist, dass das betreffende Eisenbahnrad bzw. der Radsatz in Achslagergehäusen drehbar gelagert ist. Dabei kann das zu bearbeitende Einzelrad bzw. der Radsatz im ausgebauten Zustand vorliegen, Einzelrad und Radsatz können aber auch im eingebauten Zustand bearbeitet werden.
Die Räder und Bremsscheiben von Schienenfahrzeugen verschleissen durch Materialabtrag, plastische Verformung sowie Brems- und Schleudervorgänge. Aus diesem Grunde müssen sie von Zeit zu Zeit reprofiliert werden und das geschieht üblicherweise durch spanende Bearbeitung. Bei ausgebauten Radsätzen erfolgt das Reprofilieren auf Überflurdrehmaschinen, die eine hohe Zerspanungsleistung aufweisen. Nachteilig ist dabei allerdings der Aufwand für die Demontage und Remontage des Radsatzes und das trifft besonders für die Radsätze von Triebfahrzeugen zu, wo vorgeschrieben ist, das gesamte Fahrzeug nach dem
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Ausbau eines Triebradsatzes wieder betriebstechnisch abzunehmen.
Aus diesem Grunde wurden die sogenannten Unterflurbearbeitungsmaschinen entwickelt, über welche das Eisenbahnfahrzeug mit eingebauten Radsätzen gezogen wird oder mit eigener Kraft fährt. Die Unterflurbearbeitungsmaschinen sind üblicherweise in einer besonderen Halle unterhalb des Schienenniveaus in einer Grube aufgestellt. Da sie für die Bearbeitung von schweren Fahrzeugen bei hohen Zerspanungskräften ausgelegt sind, haben sie auch ein entsprechend hohes Gewicht. Zusätzlich ist es erforderlich, dass eine Unterflurbearbeitungsmaschine auf einem schweren Fundament befestigt ist. Dementsprechend groß sind die Investitionen für Anlagen, in welchen Unterflurbearbeitungsmaschinen betrieben werden. Im Vergleich zu Überflurbearbeitungsmaschinen ist die Zerspanungsleistung von Unterflurbearbeitungsmaschinen etwas geringer.
Für Eisenbahn- und Nahverkehrsbetriebe, welche ihren Betrieb mit nur wenigen Fahrzeugen durchführen, ist die Investition . für eine Radsatzbearbeitungsmaschine, sei es eine Überflur- oder eine Unterflurbearbeitungsmaschine, kaum wirtschaftlich. Derartige Betriebe sind deshalb dazu übergegangen, die zu bearbeitenden Radsätze auszubauen und an Fachwerkstätten zu verschicken, wo die Reprofilierung der Radscheiben sowie eine Bearbeitung der Bremsscheiben vorgenommen werden können. Aber auch bei den Hauptbahnen gibt es nur wenige Werkstätten, welche mit Radsatzbearbeitungsmaschinen ausgerüstet sind. Die Folge davon ist, dass ausgebaute Radsätze oder ganze Züge bzw. Wagen zum Reprofilieren mitunter über weite Strecken
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überführt werden müssen. Besonders in Zeiten des erschwerten Betriebes, beispielsweise im Herbst oder Winter, fallen viele Radsätze an, die zwischendurch reprofiliert werden müssen. Zwischendurch in diesem Sinne heißt, dass die Radsätze bzw. Räder zwischen den eigentlichen, betrieblich festgelegten Revisionsintervallen überarbeitet werden müssen. Die Wetterbedingungen des Herbstes mit Regen und Blattfall führen bei vielen Schienenverkehrsunternehmen zu einem Spitzenbedarf an Radsatzbearbeitung. Mitunter reicht die Kapazität der installierten Radsatzbearbeitungsmaschinen nicht aus, um den Spitzenbedarf zu decken. Tauschzeiten, NichtVerfügbarkeit, Transport- und Logistikkosten kommen zu den eigentlichen Bearbeitungskosten für die Radsätze hinzu.
Daraus ergibt sich die Aufgabe für die vorliegende Erfindung, -eine universelle Radsatzbearbeitungsmaschine zu schaffen, die bei Bedarf an unterschiedlichen Orten eingesetzt werden kann. Hierdurch sollen die Transporte von Eisenbahnrädern, Radsätzen, Lokomotiven, Zügen oder Wagen verringert werden und zugleich soll die Maschine mit für eine Reprofilierung von Rad- oder Bearbeitung von Bremsscheiben ausreichender Genauigkeit arbeiten. Die Maschine soll sowohl mit eigenen
Energieversorgungseinrichtungen versehen sein, sie soll aber ebensogut auch an bereits vorhandene Energieversorgungseinrichtungen von Fachwerkstätten anschliessbar sein. Insbesondere soll die Maschine sowohl zum Bearbeiten von einzelnen, ausgebauten Eisenbahnrädern bzw. Radsätzen dienen als auch von Eisenbahnrädern oder Radsätzen, die eingebaut im Eisenbahnfahrzeug verbleiben.
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Die Aufgabe wird durch eine Werkzeugmaschine zum Reprofilieren von Radscheiben oder Bremsscheiben eines in Lagergehäusen drehbar gelagerten Eisenbahnrades oder Radsatzes gelöst, die
- ortsbeweglich ausgestaltet ist, wobei
- das Eisenbahnrad oder der Radsatz von einem Spannorgan, das an wenigstens einem Lagergehäuse angreift mit einer Radscheibe auf deren Umfang gegen Stützrollen gedrückt wird, von denen wenigstens eine
- das Eisenbahnrad oder den Radsatz in Umdrehung versetzt, während gleichzeitig
- ein Werkzeug eine der Rad- oder Bremsscheiben des Eisenbahnrades oder Radsatzes bearbeitet.
Für die Bearbeitung von Bremsscheiben kommen sowohl Bremsscheiben in Betracht, welche in die Radscheibe eines Eisenbahnrades integriert sind, als auch solche, die auf der Welle eines Radsatzes befestigt sind. Üblicherweise wird das Umrissprofil einer Radscheibe, mit welchem der Eisenbahnradsatz oder der Radsatz auf der Schiene abrollt, bearbeitet. Dabei kann es sich um das Umrissprofil derselben Radscheibe eines Radsatzes handeln, welche gleichzeitig in Umdrehung versetzt wird. Es kann aber auch das Umrissprofil der Radscheibe eines Radsatzes bearbeitet werden, welche der angetriebenen Radscheibe gegenüber liegt. Eine derartige Bearbeitung auf der gegenüberliegenden Seite eines Radsatzes kann von Vorteil sein, wenn an einem der Achslagergehäuse Zusatzeinrichtungen, wie z.B. Generatoren, etc., angeflanscht sind. Während bei der Umrissbearbeitung sowohl die Lauffläche als auch der Spurkranz oder Lauffläche und Spurkranz in ihrem Umriss bearbeitet werden, beschränkt sich das Reprofilieren von
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Bremsscheiben regelmässig darauf, diese Scheiben zu planen.
Die Bearbeitung kann spanabhebend erfolgen, sei es durch Drehen, Fräsen, Drehfräsen oder Schleifen. Es kann aber auch eine Bearbeitung vorgesehen sein, bei welcher die bearbeitete oder zu bearbeitende Oberfläche mit Hilfe eines Werkzeugs verfestigt wird, wie das beispielsweise vom Glattwalzen her bekannt ist.
Zusätzlich ist vorgesehen, dass das Eisenbahnrad oder der Radsatz vor oder nach der Nachbearbeitung einer Ultraschallprüfung unterzogen wird. In ähnlichem Sinne ist beabsichtigt, das Eisenbahnrad oder den Radsatz vor oder nach der Reprofilierung messtechnisch zu vermessen. Die üblichen Messverfahren sind dem einschlägigen Durchschnittsfachmann bekannt.
Die Werkzeugmaschine zeichnet sich durch einen ortsbeweglichen Tragrahmen aus. Er ist mit einem Spannorgan zum Angreifen an einem geschlossenen inneren und/oder äußeren Lagergehäuse eines Eisenbahnrades oder Radsatzes ausgestattet. Zusätzlich sind wenigstens zwei Stützrollen vorgesehen, die dem Spannorgan gegenüberliegend mit gegenseitigem Abstand voneinander am Außenumfang der Radscheibe andrückbar sind, an deren Lagergehäuse (-n) das Spannorgan angreift, wobei wenigstens eine der Stützrollen mit einem Antrieb versehen ist. Ausserdem ist in der ortsbeweglichen Maschine auch noch ein Werkzeug zum Bearbeiten der Radoder Bremsscheiben des Eisenbahnrades oder Radsatzes vorhanden. Ein derartiges Werkzeug ist üblicherweise auf einem Support angeordnet und führt die Bearbeitung an
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einer Stelle des ümfangs der Radscheibe durch, wo die Stützrollen nicht angreifen.
Nach einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist der Rahmen der Werkzeugmaschine auf Rollen oder Rädern gelagert und kann über Flur verfahren werden. Mit Hilfe der Rollen oder Räder kann die
Radsatzbearbeitungsmaschine an jede Stelle einer Werkstatt gebracht werden, welche die besten Platzverhältnisse bietet. Mit Hilfe der in einer Werkstatt üblicherweise vorhandenen Hebezeuge wird das Eisenbahnrad oder der Radsatz auf die Radsatzbearbeitungsmaschine gehoben und gegebenenfalls festgehalten, während die Bearbeitung stattfindet. Das gilt besonders für Eisenbahnräder oder Radsätze im ausgebauten Zustand, wobei mitunter noch nicht einmal eine Werkhalle vorhanden sein muss, sondern ein geeigneter Platz, überdacht oder im Freien, auf dem Werksgelände genügen kann.
Anders sind die Verhältnisse bei eingebauten Eisenbahnrädern oder Radsätzen. Im eingebauten Zustand ist das Eisenbahnrad oder der Radsatz mit dem zugehörigen Eisenbahnfahrzeug fest oder lose verbunden. Bei Eisenbahnfahrzeugen, welche auf Drehgestellen fahren, sind die Radsätze in die Drehgestelle fest eingebaut. Selbst im eingebauten Zustand kann das Reprofilieren der Eisenbahnräder oder Radsätze mit Hilfe der Werkzeugmaschine durchgeführt werden. Hierzu wird das Eisenbahnfahrzeug an besonders dafür vorgesehenen Anhebestellen aufgeständert. Die Höhe der Aufständerung beträgt zwischen 1 bis 2,5 m über Flur. In diesem Zustand wird die Werkzeugmaschine unter das aufgeständerte Eisenbahnfahrzeug geschoben und mit mindestens einem der
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Eisenbahnräder in Eingriff gebracht. Das Einfahren der ortsbeweglichen Werkzeugmaschine kann von der Seite des aufgeständerten Eisenbahnfahrzeugs her erfolgen. Üblich ist es aber, die ortsbewegliche Werkzeugmaschine auf Rollen oder Räder zu lagern, welche entlang des Werkstattgleises geführt werden. Hierbei wird die Werkzeugmaschine in Längsrichtung unter das aufgeständerte Eisenbahnfahrzeug geschoben, bis sie zum Eingriff mit einem Radsatz gebracht wird.
Während der Bearbeitung eines Eisenbahnrades oder Radsatzes wirkt auf die Werkzeugmaschine ein Drehmoment, das von einer Befestigung am Werkstattboden aufgefangen werden kann. Dazu ist es von Vorteil, zwischen dem Rahmen und dem Werkstattboden zusätzliche Befestigungsmittel anzubringen. Ebenso müssen Kräfte aufgrund von Beschleunigungen, hier insbesondere Rotationsbeschleunigungen von auf der.Radsatzwelle befindlichen Fahrzeugmotoren, von der Maschinenbefestigung aufgenommen werden. In diesem Zusammenhang könnte beispielsweise ein Werkzeugbruch zum plötzlichen Abbremsen des Radsatzes führen und kurzzeitig Kräfte hervorrufen, die die Schnittkräfte der spanenden Bearbeitung übersteigen.
Normalerweise reichen die Gewichtskräfte der Werkzeugmaschine an ihren Auflagerpunkten am Werkstattboden zur Übernahme der Schnittkräfte aus. Es kann aber auch eine Klemmung der Werkzeugmaschine am Werksgleis vorgesehen werden.
Andererseits ist die Werkzeugmaschine so ausgelegt, dass ein Versatz der Maschine um wenige mm gegenüber dem Radsatz während dessen Bearbeitung für das
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Bearbeitungsergebnis ohne Belang ist. Das gilt für einen Versatz in Umfangsrichtung des Radsatzes ebenso wie in axialer Richtung. Die Eigensteifigkeit der Werkzeugmaschine ist hoch genug, um einen derartigen Versatz zuzulassen.
In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, die Werkzeugmaschine auf einem Fahrzeug zu befestigen. Dabei kann es sich sowohl um ein Strassenfahrzeug als auch um ein Eisenbahnfahrzeug handeln. Mit Hilfe eines solchen Fahrzeugs wird die Werkzeugmaschine zum Ort ihres Einsatzes befördert. Dabei können auf dem Fahrzeug zugleich weitere Einrichtungen vorhanden sein, welche die Werkzeugmaschine mit der notwendigen Energie versorgen, sei es elektrische Energie, sei es die Energie eines Druckmediums, wie beispielsweise Hydraulik oder Pneumatik. Darüber hinaus ist es von Vorteil, wenn das Fahrzeug, mit dem die Werkzeugmaschine transportiert wird, gleichzeitig auch noch Hebezeuge aufweist, mit denen das Anheben bzw. Absenken eines Eisenbahnrades, eines Drehgestells oder Radsatzes für die Bearbeitung auf der Werkzeugmaschine erfolgen kann. Bei nicht befestigter Werkzeugmaschine kann eine Rampe vorgesehen sein, über welche die Werkzeugmaschine vom Transportfahrzeug herab gefahren wird, um an dem Ort aufgestellt zu werden, wo die Bearbeitung erfolgen soll. Selbst in einem solchem Falle kann die Energieversorgungseinrichtung für die Maschine vom Transportfahrzeug mitgeführt werden, es ist aber ebenso möglich, die Werkzeugmaschine an bereits vorhandene Infrastrukturen für die Energieversorgung einer Werkstatt anzuschliessen.
Das Spannorgan, mit dem das Lagergehäuse des Eisenbahnrades erfasst wird, kann sowohl mechanisch über
eine Spindel als auch elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch betätigbar sein. Für den Antrieb von einer oder mehreren der Stützrollen kann ein Elektromotor oder ein von einem Druckmedium, sei es hydraulisch oder pneumatisch, beaufschlagbarer Motor vorgesehen sein. Als Bearbeitungswerkzeuge kommen Dreh-, Räum-, Fräs-, Drehfräs-, Schleif- oder Festwalzwerkzeuge in Betracht. Mit Hilfe dieser Werkzeuge können sowohl der Umriss einer Radscheibe bearbeitet als auch die Wirkungsflächen einer Bremsscheibe geplant werden. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Räum-, Fräs-, Drehfräs- oder Schleifwerkzeug jeweils einen eigenen Antrieb aufweisen. Üblicherweise sind die Bearbeitungswerkzeuge auf Supporten angeordnet und bearbeiten die Radscheibe auf deren Umfang außerhalb der1 Stütz- bzw. Antriebsrollen. Für die Bearbeitung von Eisenbahnrädern im eingebauten Zustand bietet es sich an, die Spannorgane vertikal von oben nach unten wirksam werden zu lassen und die Stütz- bzw. Antriebsrollen seitlich außerhalb der senkrechten Radmitte anzuordnen. In der senkrechten Flucht unterhalb des Spannorgans kann sodann das Bearbeitungswerkzeug angreifen. Die Mess- und Prüfeinrichtungen hingegen können an beliebiger Stelle des Umfangs des zu prüfenden Eisenbahnrades vorgesehen sein, je nachdem wie es die Platzverhältnisse zulassen. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist ein Ultraschallprüfkopf vorgesehen, der die Radscheibe des Eisenbahnrades oder eines Radsatzes mit Ultraschall beaufschlagt. Dem Prüfkopf gegenüber liegt ein Messkopf, welcher die durchlaufenden Ultraschallimpulse empfängt.
Ebenso vorteilhaft ist es, das zu bearbeitende Eisenbahnrad bzw. die Radscheibe vor der Bearbeitung und auch nach der Bearbeitung zu vermessen. Hierdurch wird der Bearbeitungserfolg gesichert. Als Messinstrumente
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bieten sich mechanische Tastelemente oder optische Triangulationstaster an.
Selbstverständlich werden mit der erfindungsgemässen Reprofilierung von Eisenbahnrädern und deren Bremsscheiben hohe Genauigkeiten angestrebt. Das gilt besonders für Hochgeschwindigkeitsräder. Allerdings bei Fahrzeugen, welche mit geringeren Geschwindigkeiten laufen, beispielsweise Güterfahrzeugen oder Nebenbahnfahrzeugen, kann man sich auch mit geringeren Genauigkeiten begnügen. Hier steht der Zweck des .Vermeidens von unnötigen Radsatztransporten oder Fahrzeugüberführungen im Vordergrund. Ebenso ist die Werkzeugmaschine mit Leitblechen oder Transporteinrichtungen für Späne ausgestattet, ohne dass dies einer besonderen Erwähnung bedarf. Nachfolgend wird die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
Es zeigen jeweils in stark vereinfachter, schematischer Darstellung die Figuren 1 und 2 Seitenansichten von zwei unterschiedlichen Radsatzbearbeitungs-maschinen.
Oberhalb des Werkstattbodens 1 der Figur 1 .ist ein Eisenbahnfahrzeug 2 aufgeständert. Das Aufständern erfolgt mit Hilfe von senkrechten Säulen 3, welche seitlich neben dem Eisenbahnfahrzeug 2 auf dem Werkstattboden 1 stehen. Das Eisenbahnfahrzeug 2 selbst ruht auf Stützen 4, die entlang der Säulen 3 vertikal in der Höhe verfahrbar sind. Die Unterkante 5 des Wagenkastens des Eisenbahnfahrzeugs 2 befindet sich in einer Höhe zwischen 1 und 2,5 m oberhalb des Werkstattbodens 1.
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Die Figur 1 zeigt das Eisenbahnfahrzeug 2 von dessen Stirnseite her gesehen. Mit dem Eisenbahnfahrzeug 2 verbunden ist ein Radsatz 6, der dazu geeignet ist, mit seinen beiden Radscheiben 7 in einem Gleis zu laufen. Die Radscheiben 7 sind mit der Radsatzwelle 8 drehfest verbunden und außerhalb der beiden Radscheiben 7 in Achslagergehäusen 9 drehbar gelagert. Im vorliegenden Beispiel ist der Radsatz 6 eines Triebfahrzeugs 2 gezeigt, auf dessen Radsatzwelle 8 zusätzlich noch ein Antriebsmotor 10 angeordnet ist. Über die beiden Lagergehäuse 9 ist der Radsatz■6 mit dem Eisenbahnfahrzeug 2 verbunden; die Einzelheiten der Verbindung wurden in der Figur 1 aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen.
Unterhalb des aufgeständerten Eisenbahnfahrzeugs 2 ist der Rahmen 11 einer Werkzeugmaschine 12 in Arbeitsstellung gebracht. Der Rahmen 11 ist mit Hilfe von Rollen 13 der Räder entlang eines Werkstattgleises (nicht gezeigt) verfahrbar, über welches das Eisenbahnfahrzeug 2 zuvor in die Werkstatt gerollt wurde. Die Breite des Rahmens 11 der Werkzeugmaschine 12 ist so bemessen, dass sie zwischen den Säulen 3 der Aufständerung hindurchpasst.
Zu beiden Seiten des Rahmens 11 ragen Spannorgane 14 nach oben. An ihren äußeren oberen Enden sind die Spannorgane 14 mit Spannpratzen 15 versehen, womit sie von oben außen an den beiden geschlossenen Lagergehäusen 9 des Radsatzes 6 angreifen. Die Spannorgane 14 drücken den Radsatz 6 nach unten, bis die Radscheiben 7 mit Stützrollen 16 in Berührung kommen. Im vorliegenden Beispiel sind die Stützrollen 16 auf einer identischen Welle 17 angeordnet,
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die auf einem Widerlager 18 ruht, das im Rahmen 11 der Werkzeugmaschine 12 vorgesehen ist. Die Stützrollen 16 sind auf der Welle 17 drehbar gelagert und wenigstens eine der beiden Stützrollen 16 weist einen eigenen Antrieb (nicht gezeigt) auf, über welchen der Radsatz 6 bei Berührung von Radscheibe 7 und Stützrollen 16 in Umdrehung versetzt wird.
In dem vorliegenden, vereinfachten Beispiel sind die Stützrollen 16 so dargestellt, als ob sie sich senkrecht unterhalb der Radscheiben 7 befänden. Tatsächlich aber sind sie unterhalb der.senkrechten Radmitte der Radscheiben 7 seitlich um einen Winkel (nicht gezeigt) versetzt angeordnet. Insgesamt sind also in der Figur 1 vier derartige Stützrollen 16 vorgesehen. Das Widerlager 18 ist so ausgestaltet, das die Stützrollen 16 seitlich von unten her elastisch gegen die Radscheiben 7 gedrückt werden können. Diese Elastizität wird beispielsweise dadurch erreicht, dass das Widerlager 18 als Hydraulikoder Pneumatikzylinder ausgebildet ist, dem eine Druckerzeugung und ein Druckspeicher für das jeweilige Druckmittel zugeordnet sind. Durch die elastische Abstützung können sich die Stützrollen 16 eventuellen Unrundheiten der Radscheiben 7 anpassen, ohne dass es zum Schlupf beim Antrieb kommt.
Auf dem Rahmen 11 ist wenigstens ein Support 19 vorgesehen, welcher mit einem Werkzeug 20, im vorliegenden Falle beispielsweise einem Drehmeissel, bestückt ist. Anstelle eines einzelnen Supports 19 kann auch noch ein weiterer Support (nicht gezeigt) mit einem entsprechenden Werkzeug 20 auf dem Rahmen 11 angeordnet sein. Das Werkzeug 20 ist dazu vorgesehen, die Umrisskontur der Radscheiben 7 zu bearbeiten. Zu diesem
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Zweck wird es am Umfang einer Radscheibe 7 in Eingriff gebracht. Über eine der Stützrollen 16 wird der Radsatz 7 in Umdrehung versetzt, während das Werkzeug 20 auf dem Umfang der Radscheibe 7 durch Spanabtrag die Reprofilierung der Radscheibe 7 vornimmt.
In dem Ausführungsbeispiel der Figur 2 ist eine weitere Ausführungsform einer Radsatzbearbeitungsmaschine 12 dargestellt. Die Radsatzbearbeitungs-maschine 12 hat wiederum einen Rahmen 11, welcher auf Rollen 21 über Flur auf dem Werkstattboden 1 verfahrbar ist. Die Rollen 21 sind nicht spurgebunden, so dass die Werkzeugmaschine 12 des Ausführungsbeispiels der Figur 2 auch seitlich neben den Stützen 3 unter das aufgeständerte Eisenbahnfahrzeug 2 geschoben werden kann.
Auch der Radsatz 6 ist wieder mit dem Eisenbahnfahrzeug 2 verbunden. Aus dem Rahmen 11 ragt ein Spannorgan 14 nach oben, das mit einer Spannpratze 15 von oben am Lagergehäuse 9 des Radsatzes 6 angreift. Eine in einer Welle 17 des Rahmens 11 drehbar gelagerte Stützrolle 16 greift am Außenumfang der Radscheibe 7 an, die über das Lagergehäuse 9 gegen die Stützrolle 16 gepresst wird. Wie für das Ausführungsbeispiel der Figur 1 gilt für die Stützrolle 16 der Figur 2, dass zwei Stützrollen in seitlichem Abstand nebeneinander unterhalb der senkrechten Mitte der Radscheibe 7 vorgesehen sind.
Auf einem Support 19 ist ein Drehmeissel 20 in radialer Richtung auf die Radscheibe 7 zustellbar befestigt. Mit Hilfe des Drehmeißels 20 wird auch hier der Umriss der Radscheibe 7 des Radsatzes 6 bearbeitet. Im Falle des Ausführungsbeispiels der Figur 2 wird jeweils nur eine einzelne Radscheibe 7 bearbeitet. Nachdem die Radscheibe
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7 fertig bearbeitet ist, wird die Werkzeugmaschine 12 unter dem Eisenbahnfahrzeug 2 seitlich hervorgezogen und beispielsweise auf der rechten Hälfte der in der Figur 2 gewählten Darstellung in Richtung des Pfeils 22 wieder seitlich unter das Eisenbahnfahrzeug 2 geschoben, um die zweite Radscheibe 7 zu bearbeiten. Neben den Radscheiben 7 sind auf der Radsatzwelle 8 aber auch noch Bremsscheiben 23 drehfest befestigt. Die Werkzeugmaschine 12 ist auch dazu geeignet, die seitlichen Flächen 24 der Bremsscheiben 23 zu planen.
Neben den in den Figuren 1 und 2 gezeigten . Ausführungsbeispielen kann eine erfindungsgemäße Werkzeugmaschine 12 an beliebiger Stelle im Freien oder einer Werkstatthalle aufgestellt werden. Der so aufgestellten Werkzeugmaschine wird sodann ein einzelnes Eisenbahnrad oder ein Radsatz zugeführt, damit die Bearbeitung vollzogen werden kann. Nach Beendigung der Arbeiten wird die Werkzeugmaschine zu einem anderen Ort transportiert, der zum Ort der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Beispiele eine große räumliche Entfernung aufweisen kann. In den beiden vereinfachten Darstellungen der Figuren 1 und 2 sind alle, dem einschlägigen Fachmann bekannten Betriebsmittel der Übersichtlichkeit wegen weggelassen worden, wie beispielsweise Radsatzbefestigung, Antriebsaggregate, Energieversorgung, Energieanschlüsse sowie Mess- und Prüfeinrichtungen.
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Bezugszeichenliste
1 Werkstattboden
2 Eisenbahnfahrzeug
3 Säulen
4 Stütze
5 Unterkante
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7 Radscheibe
8 Radsatzwelle
9 . Lagergehäuse
10 Antriebsmotor
11 Rahmen
12 Werkzeugmaschine
13 Rollen
14 Spannorgan
15 Spannpratze
16 Stützrolle
17 Welle
18 Widerlager
19 Support
20 Drehmeißel
21 Rolle
22 Transportrichtung
23 Bremsscheibe
24 seitliche Fläche
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Claims (11)

1. Werkzeugmaschine zum Reprofilieren von Radscheiben oder Bremsscheiben eines in Lagergehäusen drehbar gelagerten Einsenbahnrades oder Radsatzes gekennzeichnet durch
- einen ortsbeweglichen Tragrahmen (11) mit
- einem Spannorgan (14, 15) zum Angreifen an einem geschlossenen inneren und/oder äußeren Lagergehäuse (9) eines Eisenbahnrades oder Radsatzes (6), und
- wenigstens eine Stützrolle (16), die dem Spannorgan (14, 15) gegenüberliegend mit gegenseitigem Abstand voneinander am Außenumfang der Radscheibe (7) andrückbar ist, an deren Lagergehäuse(-n) (9) das Spannorgan (14, 15) angreift,
- einem Antrieb für wenigstens eine der Stützrollen (16), sowie
- einem Werkzeug (20) zum Bearbeiten von Rad- (7) oder Bremsscheiben (23) des Eisenbahnrades oder Radsatzes (6).
2. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (11) auf Rollen (21) gelagert ist, die über Flur (1) verfahrbar sind.
3. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (11) auf Rollen (13) gelagert ist, die auf einem Gleis verfahrbar sind.
4. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (11) auf einem Fahrzeug befestigt ist.
5. Werkzeugmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrzeug mit einem Hebezeug versehen ist zum Anheben bzw. Absenken eines Eisenbahnrades, Drehgestells oder Radsatzes (6) zur Bearbeitung durch die Werkzeugmaschine (12).
6. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannorgan (14, 15) mechanisch, elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch betätigbar ist.
7. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Antrieb für die Stützrolle (16) bzw. -rollen ein Elektromotor oder ein von einem Druckmedium beaufschlagbarer Motor vorgesehen ist.
8. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Dreh- (20), Räum-, Fräs-, Drehfräs-, Schleif- oder Festwalzwerkzeug zum Bearbeiten von Rad- (7) oder Bremsscheiben (23) eines Eisenbahnrades oder Radsatzes (6) vorgesehen ist.
9. Werkzeugmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Räum-, Fräs-, Drehfräs- oder Schleifwerkzeug jeweils durch einen eigenen Antrieb antreibbar ist.
10. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Prüfkopf vorgesehen ist zu Beaufschlagung von wenigstens einer Radscheibe eines Eisenbahnrades oder Radsatzes (6) mit Ultraschall.
11. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Messwerkzeug vorgesehen ist zum Vermessen der Geometrie des Eisenbahnrades, der Bremsscheiben (23) oder des Radsatzes (6) vor und/oder nach der Bearbeitung.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102011012010A1 (de) 2011-02-22 2012-08-23 Emag Holding Gmbh Werkzeugmaschine mit Prüfvorrichtung

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DE102011012010A1 (de) 2011-02-22 2012-08-23 Emag Holding Gmbh Werkzeugmaschine mit Prüfvorrichtung

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