DE2002223B - Tragflügel mit Klappen zur Hochauftriebserzeugung - Google Patents
Tragflügel mit Klappen zur HochauftriebserzeugungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Tragflügel mit Klappen zur Hochauftriebserzeugung, die in eingefahrener
Stellung in seine Ober- und Unterschale eingebettet und durch Schwenkarme gegenüber dem Tragflügel
verschiebbar sind und dabei zugleich eine Anstellwinkeländerung erfahren.
Als Start- und Landehilfe für Luftfahrzeuge sind an Tragflügeln angeordnete Klappen bekannt, die
als »natürliche« Mittel der Strömungsbeeinflussung — deren Wirkungsweise also auf rein aerodynamischen
Vorgängen und Wirkungen beruht — zur Hochauftriebserzeugung dienen. Solche Flügelklappen
sind als sogenannte einfache Endkiappen ein ursächlicher Tragflügelbestandteil und im inneren
Spannweitenbereich nach abwärts schwenkbar angeordnet; sie können sich auch über die gesamte
Spannweite erstrecken.
Darüber hinaus sind Klappen bekannt, die gegenüber dem Tragflügel in Richtung der Flügelströmung
verschiebbar sind und so die Tragflügelfläche der Tiefe nach zusätzlich vergrößern. Derartige Klappen
können, wie in der deutschen Patentschrift 683 504 beschrieben, in eingefahrener Stellung in Aussparungen
an der Unterseite des Tragflügels eingebettet und aus dieser Lage durch Schwenkarme derart
bewegt werden, daß sie beim Ausfahren zugleich eine Anstellwinkeländerung erfahren, deren Größe
variabel ist. Diese Klappen sind jedoch für alle Flugzustände, bei denen ein vergrößertes Tragflügelprofil
ohne wesentliche Erhöhung des Profil- bzw. Reibungswiderstandes erwünscht ist, beispielsweise
für Start und Steigflug, nur begrenzt geeignet. Der zugehörige Tragflügel weist nämlich nach dem Aus- G5
fahren der Klappen an der Unterseite unstetige, den Strömungswiderstand erhöhende Krümmungsänderungen
auf. Ferner erzeugen die in ausgefahrener Stellung aus dem Tragflügel herausragenden Verstell-
und Führungselemente einen unerwünschten zusatzlichen Luftwiderstand. Diese Klappen sind also
im wesentlichen nur für die Landung vorteilhaft.
Bei einem weiteren bekannten Tragflügel (USA.-Patentschrift 2 405 726) mit einer Klappe zur Hochauftriebserzeugung
ist diese in eingefahrener Stellung in die Ober- und Unterschale des Tragflügels eingebettet.
In dieser Stellung dient die Profilhinterkante der Klappe zugleich als Profllhinterkante des Tragflügels.
Die Klappe wird also in eingefahrener Stellung von der Tragflügelschale nur teilweise ummantelt,
wobei die zum Ausfahren einen Spalt begrenzenden Hinterkanten der Ober- und Unterschale an der Profilhinterkante
der Klappe anliegen. Bei einer derartigen Anordnung muß die Klappe nahezu über ihre gesamte
Profiltiefe dieselbe Dicke aufweisen. Dies hat zur Folge, daß der Tragflügel bei voll ausgefahrener
Klappe kein aerodynamisch optimales Profil mehr aufweist. In eingefahrener Stellung der Klappe hat
der Tragflügel im Bereich seiner Hinterkante (Übergang Ober- und Unterschale / Profilhinterkante,
Klappe) keine glatte Oberfläche, was für den Schnellflug von Nschteil ist.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, einen für unterschiedliche Flugzustände
durch Klappen veränderbaren Tragflügel zu schaffen, dessen Gesamtprofil bei jeder Klappenstellung weitgehend
oder ganz in sich geschlossen ist, also weder Spalte noch Einbuchtungen aufweist, und der im
Bereich seiner Hinterkante entsprechend der jeweiligen Stellung der Klappen an deren Profil angepaßt
werden kann. ?\ιτ Veränderung des Tragflügelprofils
die Klappen in einfacher Weise verstellbar
Dazu wird bei einem Tragflügel der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
die Ober- und/oder Unterschale des Tragflügels an ihrer Hinterkante mittels der Klappen spreizbar
sind.
Nach der USA.-Patentschrift 3 179357 ist zwar ein im Flug veränderbarer Tragflügel bekannt, dessen
Fläche im Bereich seiner Hinterkante vergrößert und dessen Profilkrümmung dauei verändert werden kann.
Dazu ist jedoch ein komplizierter Mechanismus erforderlich; außerdem muß die Außenhaut des Tragflügels
gummielastisch sein und wird dadurch besonders störanfällig.
Demgegenüber wird nach der Erfindung ein veränderbarer Tragflügel durch an seiner Hinterkante
aus der Schale heraus bewegbare Klappen erreicht, ohne daß diese und der Tragflügel durch gummielastische
Materialien fest verbunden werden müssen. Dennoch vergrößern die Klappen in ausgefahrener
Stellung die Tragflügelwölbung und -fläche praktisch nahtlos und ohne Spalt, wobei der Tragflügel entsprechend
der jeweiligen Stellung der Klappen an deren Profil angepaßt ist. Diese Anordnung ist damit
für den Langsamflug, bei dem ein guter Gleitwinkel erwünscht ist, oder den Steigflug besonders geeignet.
In eingefahrener Stellung können die Klappen von der Tragflügelschale vollständig ummantelt sein.
Es wird somit in jeder Stellung der Klappen ein aerodynamisch optimales Profil erreicht.
Zur Erhöhung der Festigkeit des zu verwendenden biegsamen Schalenmaterials kann man zumindest
den hinteren unteren Teil desselben aus faserverstärktem Kunststoff herstellen.
Damit sich die Klappen beim Ausfahren ohne besondere Führungseinrichtungen nach abwärts bewegen
und dabei verdrehen lassen, kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, daß die
Klappen durch Schwenkarme am Tragflügel, angelenkt sind und der flügelfeste Schwenkbolzen zu der
Profllebene des Tragflügels und der klappenfeste Schwenkbolzen in der Profllebene der Klappe geneigt
ist.
Die Erfindung ist an Hand eines Beispiels, wie in der Zeichnung dargestellt, nachfolgend näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in
F i g. 1 eine perspektivische Teilansicht eines teilweise
aufgebrochen dargestellten Tragflügels mit von seiner Schale ummantelten Klappen,
F i g. 2 eine perspektivische Teilansicht des Tragflügels nach F ί g. 1 bei ausgefahrenen Klappen,
F i g. 3 einen Schnitt in Richtung der Flügeltiefe im Bereich der Hinterkante des Tragflügels nach
Fig. 1,
F i g. 4 einen Schnitt wie F i g. 3, jedoch gemäß F i g. 2 und
F i g. 5 eine perspektivische Ansicht eines Schwenkarmes.
Der Tragflügel nach F i g. 1 bzw. F i g. 2 ist mit einer Schale 1 versehen, die im Bereich der Hinterkante
2 spreizbar ist. Dabei ist vorgesehen, daß der obere sowie der untere Teil der Schale 1 durch einen
Steg 3 miteinander verbunden sind, der bei 60 °/o der Flügeltiefe etwa parallel zur Holmachse 4 verläuft.
Außerdem besteht der hintere untere Teil 5 der Schale 1 aus faserverstärktem Kunststoff; die
einzelnen Faserfäden dieses Schalenmaterials verlaufen zweckmäßig in Richtung der Flügeltiefe und
im wesentlichen parallel zueinander. Damit kann insbesondere dieser Bereich der Schale 1 hohen
Biegebelastungen ausgesetzt werden.
Zur Vergrößerung der Tragflügelwölbung und -fläche dienen hinter dem Steg 3 angeordnete und
sich in Spannweitenrichtung erstreckende Klappen 6 und 7, die in eingefahrener Stellung (F i g. 1 bzw.
F i g. 3) von der Schale 1 vollständig ummantelt und durch Schwenkarme 8 bzw. 9 gegenüber dem
Steg 3 verschiebbar sind. Die Schwenkarme 8 und 9 sind mittels Bolzen 10 bzw. 11, die in F i g. 1 bzw.
F i g. 2 nur schematisch dargestellt sind, am Steg 3 angelenkt. Dabei sind die Bolzen 10 und 11 gegenüber
der Vertikalen in Richtung der Tragflügelwurzel geneigt mit dem Steg 3 fest verbunden. Zur
Verbindung der Klappen 6 und 7 mit den Schwenkarmen 8 bzw. 9 sind weitere an den Klappen
6 und 7 befestigte Bolzen 12 bzw. 13 vorgesehen, die ebenfalls geneigt sind, jedoch in Richtung der
Holmachse 4 bzw, in einer rechtwinklig zum Steg 3 verlaufenden vertikalen Ebene (vgl. insbesondere
Fig.3).
Bei dieser Anordnung können die einzelnen Klap-
Bei dieser Anordnung können die einzelnen Klap-
S pen 6 und 7 ohne zusätzliche Lenk- und Führungselemente
teilweise oder vollständig aus dem Tragflügel heraus bewegt werden, wobei sie die Schale 1
spreizen. Dazu brauchen die Schwenkarme 8 und 9 lediglich in Richtung der Hinterkante 2 verschwenkt
to zu werden, was durch eine einfache Stoßstange möglich ist. Die Klappen 6 und 7 werden dabei entsprechend
der Neigung der Bolzen 10,12 bzw, 11,13 zwangsweise nach abwärts bewegt und gedreht; in
ausgefahrener Stellung bleibt die Schale 1 durch die
is Klappen 6 und 7 gespreizt. Das Gesamtprofil des
Tragflügels ist also auch nach dem Ausfahren in sich geschlossen. Soweit erforderlich, können für die einzelnen
Klappen 6 und 7 weitere Schwenkarme vorgesehen sein. Um bei ausgefahrenen Klappen 6 und 7
ao ein Ablösen der Strömung im Bereich der Tragflügelhinterkante 2 zu vermeiden, können diese jeweils
mit einem Spalt zur Grenzschichtbeeinflussung versehen sein.
Die in ausgefahrener Stellung der Klappen 6 und 7
as an die gespreizte Schale 1 des Tragflügels stoßenden
Klappenkanten können jeweils mit einer Fase versehen sein, damit jene zum Einfahren wieder leicht
in den Tragflügel hinein verschiebbar sind; die Schale 1 braucht dann also praktisch nicht stärker
gespreizt zu werden. Auch wird dadurch ein nahezu fugenloser Übergang zwischen der Schale 1 und den
ausgefahrenen Klappen 6 und 7 erreicht.
Als Schwenkarme 8 bzw. 9 sind, wie insbesondere F i g. 5 zeigt, solche mit nach einer Seite verjüngtem
Profil vorgesehen, deren gegabelte Enden gegeneinander verdreht sind; die einzelnen Gabelschenkel
14,15 und 16,17 sind dabei mit Bohrungen für die Bolzen 10 oder 11 bzw. 12 oder 13 versehen. Der
obere Gabelschenkel 14 des dem Steg 3 zugeordneten Schwenkarmes ist gegenüber dem unteren Gabelschenkel
15 nach abwärts geneigt. Derartige Schwenkarme sind bei eingefahrener Klappe zur
Flügelspitze hin gerichtet. Auf diese Weise kann &·τ
Hohlraum hinter dem Steg 3 für die Klappen 6 und 7 nahezu voll ausgenutzt werden.
Für die Dimensionierung des Tragflügels hinsichtlich Festigkeit und Steifigkeit braucht im wesentlichen
nur das Profil von der Tragflügelnase bis zum Steg 3 berücksichtigt zu werden, welches somit aus
einem an sich bekannten tragenden Tragflügelverband bestehen kann. Mit einem nach der Erfindung
gebauten Modell konnte ein einwandfreies Funktionieren der Anordnung nachgewiesen werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Tragflügel mit Klappen zur Hoohauftriebserzeugung,
die in eingefahrener Stellung In seine
Ober- und Unterschale eingebettet und durch Schwenkarme gegenüber dem Tragflügel verschiebbar
sind und dabei zugleich eine Anstellwinkeländerung erfahren, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ober- und/oder Unterschale des Tragflügels an ihrer Hinterkante (2) mittels der Klappen (6, 7) spreizbar sind.
2. Tragflügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schale (1, S) im Bereich
der Hinterkante (2) aus faserverstärktem Kunststoff besteht.
3. Tragflügel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß nur der untere Teil (5) der
Schale (1) aus faserverstärktem Kunststoff besteht.
4. Tragflügel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappen durch
Schwenkarme am Tragflügel angelenkt sind und der flügelfeste Schwenkbolzen zu der Profilebene
des Tragflügels und der klappenfeste Schwenk- as bolzen in der Profilebene der Klappe geneigt ist.
Family
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