DE2000642C2 - Verfahren zur Gewinnung von Kalium-Chlorid, Magnesium-Chlorid und Natrium-Chlorid aus natürlichen steinsalzarmen bis steinsalzreichen Carnallititen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Kalium-Chlorid, Magnesium-Chlorid und Natrium-Chlorid aus natürlichen steinsalzarmen bis steinsalzreichen CarnallititenInfo
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Description
Ein älteres, nicht zum Stand der Technik gehörendes Verfahren zur Gewinnung von Kalium-Chlorid
und Natrium-Chlorid oder Natrium-Chlorid aus natürlichen KCI- und NaCI- oder NaCI-enthaltendcn
Lagern im bergmännischen Aussolverfahren, bei welchem durch Einleiten von Wasser und Herausziehen
von Lösung KCI und NaCI oder NaCI aus dem Lager herausgelöst wird, wobei innerhalb der Lagerstätte
von einem Tagesschachi 1 ausgehend eine Richtstrecke 2 bis in den Lagerbereich geführt wird, von
dieser ein der Neigung des Lagers folgendes Bohrloch 3 gebohrt und dieses durch Auslaugen mit Wasser auf
etwa 4 bis 10 irr erweitert wird, ist dadurch gekennzeichnet,
daß im unregelmäßig horizontalen bis steilsieh-"nden
oder unregelmäßig steilstehenden Lager danach von diesem als Spülschacht bezeichneten erweiterten
Bohrloch parallele Spiilstrecken 4 unler Verwendung von über Rohrleitungen 11 und eine besondere
Spülvorrichtung 13 zugeführtem Wasser in etwa horizontaler Richtung und dem Lagenerlauf
folgend aufgefahren werden, deren Abstand voneinander der mittleren Lagermächtigkeit angepaßt wird
und vorzugsweise bei 3 m Lagermächtigkeit 10 m, bei Mächtigkeiten bis 10 m und darüber bis 25 m beträgt,
zur Lenkung des Aussolvorganges die zwischen den Spülstrecken anstehenden LagersiJiweben 7 durch geneigte
Schlitzlöcher 15, deren Abstand voneinander praktisch etwa 0,5 bis etwa 5 m und deren Anzahl je
lfd. m Lagerlänge bei schmalen Lagern zwei und bei mächtigen Lage 1 3 bis 5 m beträgt, aufgeschlossen
werden, weiterhin die in den Spülstrecken entstehenden KCI- und NaCI- oder NaCl-entr.dltende ungesättigte
Lösung 14 durch die Schlii/Iöclv r in die darunter
liegende Solschwebe I60 eingeleitet und dabei durch
Auflösen von KCI und NaCI oder NaCl die Aufnahmemenge der Lösung erhöht wird, was gleichzeitig die
freie Oberfläche der Solschwebe für die spätere eigentliche Aussolung vergrößert, danach die Lösung der
nächst tieferen Solschwebe zusammen mit über ventilgesteuerte Rohrleitungen 17 und damit örtlich mengenregelbar
zufließendem Wasser zugeführt wird, diese KCI und NaCI oder NaCI bis zur praktischen Sättigung
aufnimmt und dann die gesättigte Lösung über ventilgesteuerte im Bereich der Solschwebe verlegte
Standrohre 19 und Rohrleitungen 20 einem Sammelbecken 21 zuläuft, dann die gesättigte Lösung über die
Steigleitung 22 nach übertage gepumpt wird, diese anschließend in bekannter Weise auf KCl und NaCl oder
NaCI verarbeitet wird und das bei Verdampfung der Lösung anfallende Wasser so oft dem Spiilstreckenvortrieb
und den Solschwcben aufgegeben wird, bis die restlose Aussolung des Lagers erreicht ist.
In Fortentwicklung dieses Verfahrens wurde nun gefunden, daß dieses Verfahren auch zur Gewinnung von KCI, MgCI2 und NaCI aus natürlichen
steinsalzarmen bis steinsalzreichen Carnallititen geeignet ist. Dabei wird im bergmännischen Aussolverfahren durch Einleiten von Wasser und Herausziehen von Lösung KCl, MgCl2 und NaCI aus
dem Lager herausgelöst, wobei innerhalb der Lagerstatte von einem Tagesschacht 1 ausgehend eine
Richtstrecke 2 bis in den Lagerbereich geführt wird, von dieser ein der Neigung des Lagers folgendes Bohrloch 3 gebohrt und dieses durch Auslaugen mit Wasser auf etwa 4 bis 10 m2 erweitert wird
und im unregelmäßig horizontalen bis steilstehenden
oder unregelmäßig steilstehenden Lager danach von diesem als Spülschacht bezeichneten erweiterten Bohrloch parallele Spiilstrecken 4 unter Verwendung von
über Rohrleitungen Il und eine besondere Spülvorrichtung 13 zupeführteni Wasser in etwa horizonialer
Richtung und "dem Lagerverlaiif folgend aufgefahren
werden, deren Absland voneinander der minieren Lagermächtigkeit angepaßt wird und vorzugsweise
bei 3 ni Lagermäehtigkeit 10 m, bei Mächtigkeiten bis
10 ni und darüber bis 25 m beträgt, zur Lenkung de·,
Aussolvorganges die zwischen den Spiilstrecken anstehenden Lagerschweben 7 durch geneigte Sehlil/-löcher
15, deren Abstand voneinander praktisch etwa 0,5 bis etwa 5 m und deren Anzahl je lfd. m Lagerlänge
bei schmalen Lagern zwei und bei mächtigen Lagern 3 bis 5 m beträgt, aufgeschlossen werden. Die Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, daß die in den Spülstrecken entstehende KCl-, MgCI2- und NaCI-en!-
haltende ungesättigte Lösung 14 durch die Schlitzlöcher
in die darunter liegende Solschwebe \6a eingeleitet und dabei durch Auflösen von KCI, MgCL und
NaCI die Aufnahmemenge der Lösung erhöht wird, was gleichzeitig die freie Oberfläche der Solschwebe
für die spätere eigentliche Aussolung vergrößert, danach die Lösung der nächst tieferen Solschwebe zusammen
mit über ventilgesteuerte Rohrleitungen 17 und damit örtlich mengenregelbar zufließendem Wasser
zugeführt wird, di:-se KCI, MgCl2 und NaCI bis zur
praktischen Sättigung aufnimmt und dann die gesättigte Lösung über ventilgesteuerte im Bereich der
Solschwebe verlegte Standrohre und Rohrleitungen 20 einem Sammelbecken 21 zuläuft, dann die gesättigte
Lösung über die Steigleitung 22 nach übertage gepumpt wird, diese anschließend in bekannter Weise auf
MgCI2 verarbeitet wird, wobei ein KCl-NaCI-enthaltendcs
Kristallisat als Nebenprodukt entsteht, und so oft den Spülstreckenvortrieben und den Solschweben
Frischwasser zugeführt wird, bis die restlose Aussolung des Lagers erreicht ist, und die in den Solkammern
bei der Aussolung anfallenden KCl- NaCI-enthaltenden Bodenschlämme mittels der praktisch
gesättigten Lösung ausgespült oder durch mechanische Fördermittel abgefördert und der Weiterverarbeitung
über Tage zugeführt werden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist weiter dadurch gekennzeichnet, daß zum Auffahren der Spülstrecken
im Lager mittels einer Spülvorrichtung Frischwasser gegen den Carnallitit enthaltenden
Streckenstoß, insbesondere durch den natürlichen hydrostatischen Druck, gesprüht und die Spülstrecke
jeweils auf eine Länge von etwa 2 m selbsttätig aufgefahren wird und die dabei anfallende KCI-, MgCI2-
und NaCI-Lösung durch Schlitzlöcher in die Solschwebe abläuft und dadurch, daß die Schlitzlöcher mit bekannten Bohrmaschinen oder -wagen oder mittels verlängerbarer
Schraubstahlrohre, durch welche Frischwasser unter Ausnutzung des hydrostatischen Druckes
aufgegeben wird, als Spüllöcher hergestellt werden. Weiter ist das Verfahren gemäß der Etfindung dadurch
gekennzeichnet, daß der Laugenstand 18 in den durch Schlitzlöcher perforierten Solschweben durch
Regelung der Mengenzufuhr bis auf etwa 1 m unter der Solsclnvebenstrecke gehalten wird und daß die Aussolung einer horizontalen bis steilstehenden Lagerstätte blockweise durch zwei oder mehrere übereinander zu Kammern 6 angeordneten Bauscheiben 7
und gegebenenfalls über die gesamte anstehende Lagerhöhe erfolgt und dabei die Einteilung des Lagers in
Bauabschnitte sowie Bauscheiben durch horizontale und senkrechte Pfeiler, wie durch 8 bzw. 10. erfolet.
Claims (3)
1. Verfahren zur Gewinnung von KCI, MgCl2
und NaCl aus natürlichen steinsalzarmen bis steinsalzreichen Carnallititen, gegebenenfalls mit
geringen Mengen an Kieserit, im bergmürmKchen
AussnUeriahren, hei weichem durch Einleiten von
Wasser und Herausziehen win Lösung KCI, MgCL
und NaCI aus dem Lager herausgelöst wird, wobei innerhalb der Lagerstätte von einem
Tagesschacht ausgehend eine Richtstrecke bis in den Lagerbereich geführt wird, von dieser
ein der Neigung des Lagers folgendes Bohrloch gebohrt und dieses durch Auslaugen mit
Wasser auf etwa 4 bis 10 m' erweitert wird und im unregelmäßig horizontalen bis steilstehenden oder
unregelmäßig steiistehetiden Lager danach von diesem
als Spülschacht bezeichneten erweiterten Bohrloch parallele Spülstrecken unter Verwendung vun
über Rohrleitungen und eine besondere Spülvorrichtung zugeführtem Wasser in etwa horizontaler
Richtung und dem Lagerverlauf folgend aufgefahren werden, deren Abstand voneinander der
mittleren Lagermächtigkeit angepaßt '»-ird und vorzugsweise
bei 3 m Lagermächtigkci' 10 m, bei Mächtigkeiten bis 10 m und darüber bis 25 m beträgt,
zur Lenkung des Aussolvorganges die /.•■vischen
den Spülstrecken anstehenden Lagerschweben durch geneigte Schlitzlöcher, deren Abstand
voneinander praktisch etwa 0.5 bis etwa 5 m und deren Anzahl je lfd. m Lagerlänge bei schmalen
Lagern zwei und bei mächtigen Lagern 3 bis 5 m beträgt, aufgeschlossen werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die in den Spülstrecken entstehende KCI-, MgCl2- und NaCI-enthaltende
ungesättigte Lösung durch die Schlitzlöcher in die darunter liegende Solschwebe eingeleitet und dabei
durch Auflösen von KCI, MgCl2 und NaCI die Aufnahmemenge der Lösung erhöht wird, was
gleichzeitig die freie Oberfläche der Solschwebe für die spätere eigentliche Aussolung vergrößert, danach
die Lösung der nächst tieferen Solschweje zusammen mit über ventilgesteuerte Rohrleitungen
und damit örtlich mengenregelbar zufließendem Wasser zugeführt wird, diese KCI, MgCI2 und NaCl
bis zur praktischen Sättigung aufnimmt und dann die gesättigte Lösung über ventilgesteuerte im Bereich
der Solschwebe verlegte Standrohrc und Rohrleitungen einem Sammelbecken zuläuft, dann die
gesättigte Lösung über die Steigleitung nach übertage gepumpt wird, diese anschließend in bekannter
Weise auf MgCI2 verarbeitet wird, wobei ein KCl-NaCI-enthaltcndes
Kristallisat als Nebenprodukt entsteht, und so oft den SpülstreckenvTrtricben und
den Solschwcben Frischwasser zugeführt wird, bis die restlose Aussolung des Lagers erreicht ist, und
die in den Solkammern bei der Aussolung anfallenden KCl-NaCI-enthaltenden Bodenschlümmc mittels
der praktisch gesättigten Lösung ausgespült oder durch mechanische Fördermittel abgefordert und
der Weiterverarbeitung über Tage zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zum Auffahren der Spülstrecken im Lager mittels einer Spülvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß Frischwasser gegen den Camallitit enthaltenden Streckenstoß,
insbesondere durch den natürlichen hydrostatischen Druck, gesprüht und die Spülstreckc jeweils
auf eine Länge von etwa 2 m selbsttätig aufgefahren wird und die dabei anfallende KCI-, MgCI2-
und NaCI-Lösung durch Schlitzlöchcr in die Solschwebe
abläuft.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzlöcher mit be-
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