DE20000245U1 - Präparate-Radiographieplatte für die histologische Aufarbeitung von krebsverdächitgem Brustgewebe - Google Patents

Description

Beschreibung

Präparate - Radiographieplatte für die histologische Aufarbeitung von krebsverdächtigem Brustgewebe

Bei der operativen Abklärung von krebsverdächtigem Brustdrüsengewebe hat sich die Röntgenuntersuchung des entnommenen Drüsengewebes (Operationspräparats) noch während der Operation bewährt. Sie ermöglicht dem Operateur als Qualitätskontrolle eine unmittelbare Bestätigung, das krebsverdächtige Areal mit den krebstypischen im Röntgenbild sichtbaren Mikroverkalkungen vollständig entfernt zu haben. Röntgenuntersuchungen des Gewebes als Qualitätskontrollen während oder nach der Aufarbeitung des Operationspräparates durch den Pathologen werden dagegen selten durchgeführt. Dabei hat der Pathologe angesichts der oft voluminösen Gewebeproben ähnliche Schwierigkeiten wie der Operateur, das tumorverdächtige Areal mit Mikroverkalkungen aufzufinden. Als zwar letzter aber für die Diagnose wichtigster in der Reihe Operateur, Radiologe, Pathologe verfugt der Pathologe oft über die geringsten informationen hinsichtlich der Lokalisation des tumorverdächtigen Gewebes. Die Schwierigkeiten nehmen zu, wenn die Veränderungen multifokal (viele voneinander unabhängige Herde) auftreten.

Ergebnisse einer von uns durchgeführten Studie zeigten, daß das Aufsuchen von mikrokalkhaltigen Arealen im Oprationspäparat durch alleinige Betrachtung und Tasten mit einer hohen Fehlerrate verbunden ist. So wurden Mikroverkalkungen als Leitstrukturen zur Brustkrebserkennung teilweise nicht erfaßt. Wir haben daher das bisher praktizierte Verfahren aufgegeben. In Übereinstimmung mit den europäischen Leitlinien für die Pathologie - Anhang zu den europäischen Leitlinien für die Qualitätssicherung beim Mammographiescreening lamellieren wir in einem standardisierten Verfahren das Präparat nach der intraoperativen Präparateradiographie, Einfarbung und Formalinfixierung wie ein Stück Brot in viele schmale Scheiben senkrecht zur Längsachse. Danach werden in einer zweiten Präparateradiographie die Scheiben ohne Zeitdruck in der Radiologie am nächsten Tag geröntgt und die Scheibenanteile mit radiographischem Nachweiß von Mikrokalk gezielt histologisch aufgearbeitet.

Ziel war es, zu dem sich mehr und mehr durchsetzenden Verfahren, einen Standardcontainer zu entwickeln. Dieser nimmt das lamellierte Präparat so auf, dass

• sich die Lamellen nicht gegenseitig berühren

• diese ortsfest ausgerichtet werden können

• eine Radiographie möglich ist

• ein zielgenaues Aufsuchen der Stellen mit Mikroverkalkungen sichergestellt ist

• der Transport für den Transporteur handhabungssicher ist

Dieses Problem wird mit den in Schutzanspruch 1* aufgeführten Merkmalen

• Einsatz von röntgendurchlässigem Werkstoff

• Einbau von Fixierspitzen mit minimaler Abbildung auf dem Schirm

• Einbringen eines Koordinatensystems

• Ausflußsichere Ausführung

• Größe angepaßt / anpaßbar an gebräuchliche Filmformate

gelöst.

Mit der Erfindung wird erreicht, dass

die Gewebescheiben berührungsfrei durch das Unterteil (Fig. 1 ,Teil 1) aufgenommen werden können

die Gewebescheiben quasi kompressionslos mit Hilfe der Fixierspitzen (Fig. 1, Teil 4) festgelegt werden können

durch die spezielle Ausprägung der Fixierspitzen eine minimale Abbildung beim Röntgen erreicht wird (Fig. 1, Teil 4)

durch das Einbringen von röntgendurchlässigem Werkstoff in Verbindung mit einem Koordinatensystem (Fig. 1, Teil 5) eine eindeutige Orientierung möglich ist bedingt durch die Ausführung des Unterteils und des Deckels (Fig. 1, Teil 2) kein Formalin austreten kann

Arbeitsablauf

Nach dem Einfärben, der Formalinfixierung und dem Lamellieren werden die Präparatescheiben berührungsfrei nebeneinander auf die Fixierspitzen (Fig. 1,Teil 4) des Unterteils (Fig. 1, Teil 1) abgelegt. Danach wird der Decke! (Fig. 1, Teil 2) als Transportsicherung aufgesetzt und mittels des Schnellverschlusses (Fig.l, Teil 3) verriegelt. Es folgt die Präparateradiographie mit radiologischem Nachweis der Mikroverkalkungen in den Lamellen. Unter Verwendung der Koordinaten (Fig.l, Teil 5) erfolgt die gezielte histologische Aufarbeitung des tumorverdächtigen Drüsengewebes.

Liste der Bauteile

1. Unterteil (Fig. 1)

2. Deckel (Fig. 1)

3. Schnellverschluß (Fig. 1)

4. Fixierspitzen (Fig. 1)

5. Koordinatensystem (Fig. 1)

• •v

Claims (4)

1. Präparate-Radiographieplatte für die histologische Aufarbeitung von krebsverdächtigem Brustgewebe dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Bauteile (Fig. 1) aus röntgendurchlässigem Werkstoff bestehen.

2. Präparate-Radiographieplatte für die histologische Aufarbeitung von krebsverdächtigem Brustgewebe nach Schutzanspruch 1, in deren Unterteil (Fig. 1, Teil 1) ein röntgendurchlässiges, sich aber abbildendes Koordinatenkreuz (Fig. 1, Teil 5) eingebracht ist.

3. Präparate-Radiographieplatte für die histologische Aufarbeitung von krebsverdächtigem Brustgewebe nach Schutzanspruch 1, in deren Unterteil (Fig. 1, Teil) Fixierspitzen (Fig. 1, Teil 4) eingebracht sind, die so ausgeführt sind, daß sie nahezu keine störenden Überlagerungen auf dem Röntgenfilm verursachen und bewirken, daß die Präparate quasi kompressionslos ortsfest gehalten werden.

4. Präparate-Radiographieplatte für die histologische Aufarbeitung von krebsverdächtigem Brustgewebe nach Schutzanspruch 1, bei dem das Unterteil (Fig. 1, Teil) und der Deckel (Fig. 1, Teil 2) ausflußsicher ausgeführt sind.