DE19963333A1 - Verfahren zur Ermittlung von dreidimensionalen Oberflächenkoordinaten - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung von dreidimensionalen OberflächenkoordinatenInfo
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Abstract
Durch die Ausgestaltung eines zweidimensionalen Farbmusters 9, bestehend aus farbigen Musterelementen 10, gelingt es, ein besonderes kompaktes und daher störungssicheres Farbmuster für eine Codierung bereitzustellen. Ziel ist die Ermittlung des Projektionswinkels PHI für ein Musterelement in der Bildaufnahme des zweidimensionalen auf ein Objekt projizierten Farbmusters. Durch anschließende Triangulation bei bekannter Position des Projektors und einer Kamera können die dreidimensionalen Daten eines Objektpunktes berechnet werden.
Description
Die Erfindung betrifft eine dreidimensionale optische Vermes
sung der Oberfläche von Gegenständen. Dies spielt eine beson
dere Rolle bei der Konstruktion, beispielsweise im Nachbau,
bei der Fertigungskontrolle, insbesondere zur Qualitätsüber
wachung, im Re-Engineering, wie Reparaturen, Erweiterungen
von bestehenden Maschinen und Anlagen, eine große Rolle. Zu
nehmend wird sie auch bei nichttechnischen Objekten ange
wandt, wie beispielsweise bei der Qualitätskontrolle von Le
bensmitteln oder bei der Identifizierung und Authentifizie
rung von Personen. Weitere Einsatzgebiete sind dreidimensio
nale Modellierung von Objekten für virtuelle Realität, der
Multimedia- und Spielebereich.
Für die dreidimensionale Vermessung von Gegenständen wird
seit vielen Jahren das Prinzip des "codierten Lichtansatzes"
(CLA) verwendet. Dabei beleuchtet ein Projektor ein Objekt
nacheinander mit verschiedenen Lichtmustern, mit strukturier
tem Licht. Eine Kamera nimmt Bilder des so beleuchteten Ob
jektes auf. Projektor, Kamera und Objektpunkt bilden dabei
ein Dreieck. Zur Berechnung der Punktkoordinaten auf der Ob
jektoberfläche wird die Triangulation eingesetzt. Vorausset
zung dafür ist, daß die räumlichen Positionen von Projektor
und Kamera in einem festen Koordinatensystem vorher bekannt
sind. Außerdem muß für jeden Punkt des Objektbildes ein Win
kel Φ bekannt sein, unter dem der Projektor den Objektpunkt
beleuchtet (Fig. 2). Die anfangs bekannten Positionsdaten
werden durch einen Kalibriervorgang gewonnen, der zu einem
Objektpunkt zugehörige Kamerawinkel κ des Sichtstrahles der
Kamera ist durch die Bildpunktkoordinaten und durch die Daten
aus der optischen Kamerakalibrierung bekannt.
Der "Codierte Lichtansatz" löst die Bestimmung des Winkels Φ
dadurch, daß nacheinander eine Reihe von streifenförmigen
Lichtmustern mit variierender Streifenbreite auf das ruhende
Objekt projiziert wird und davon jeweils Bilder aufgenommen
werden und daß die hellen und dunklen Bildpunkte des so be
leuchteten Objektes für jeden Bildpunkt getrennt zu einer Co
dierung zusammengesetzt werden, so daß aus der Codierung auf
den Projektionswinkel Φ geschlossen werden kann.
Weil bei diesem Verfahren jeder Objektpunkt während sämtli
cher Bildaufnahmen mit den verschiedenen projizierten Mustern
seine Lage beibehalten muß, eignet dieses Verfahren sich gut
für statische, unbewegte Objekte, jedoch nicht für bewegte
oder sich verformende Objekte. Demnach ist der Einsatz bei
der Personenidentifizierung für Gesichter oder andere Körper
teile oder bei bewegten Objekten auf einer Transporteinrich
tung nicht zu empfehlen. Zur Verbesserung des Verfahrens wur
den verschiedenartige Vorschläge gemacht.
In der Literaturstelle [1] wird vorgeschlagen, nur ein einzi
ges Muster zu projizieren und dieses Muster aus Gruppen von
farbigen vertikalen Streifen zusammenzusetzen, die aus Teil
gruppen bestehen, welche im gesamten Muster einzigartig sind
und dadurch im Bild einer Farbkamera identifiziert werden
können. Wenn diese Teilgruppen nicht gestört oder beschädigt
werden, kann aus ihnen für jeden Farbstreifen die Projektor-
Lichtebene bestimmt und die Triangulation durchgeführt wer
den. Je länger jedoch die Teilgruppen sind, um so wahrschein
licher sind Störungen, die beispielsweise durch Tiefensprünge
oder Verdeckungen am Objekt entstehen. Dies führt zu nicht
oder falsch identifizierten Gruppen und damit zu Fehlern bei
der dreidimensionalen Koordinatenbestimmung.
In der Literaturstelle [2] ist bei Untersuchungen bei Gruppen
der Länge 6 mit vier Farben bei simulierten Störungen der Mu
ster herausgefunden worden, daß bis zu 20% aller Streifen
nicht bestimmt werden konnten und bis zu ca. 8% falsch ent
schieden wurden. Daher muß diese Methode der Bestimmung der
Streifennummer aus horizontalen Gruppen von vertikalen
Farbstreifen als nicht zufriedenstellend bewertet werden.
Allgemein kann gesagt werden, daß zur Bestimmung des Projek
tionswinkels eines Oberflächenpunktes eines Objektes dessen
Umgebung betrachtet werden muß, wenn nur ein einziges Muster
projiziert werden soll. Je größer die Umgebung eines Bild
punktes ist, die zur Bestimmung (Decodierung) des Projekti
onswinkels nötig ist, desto größer ist das Risiko der Beschä
digung der Codierung durch Tiefensprünge oder Verdeckungen.
Eine Lebersicht über bekannte Verfahren zur dreidimensionalen
Vermessung bietet die Literaturstelle [3].
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zuverlässige
Lichtcodierung zur dreidimensionalen Bestimmung von Oberflä
chenkoordinaten eines Objektes bei Verwendung nur eines ein
zigen projizierten Musters bereitzustellen, womit Verfäl
schungen durch fehlerhafte Auswertung der Codierung oder
durch eine Bewegung des Objektes eliminiert sind.
Die Lösung dieser Aufgabe geschieht durch die Merkmalskombi
nation entsprechend Anspruch 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen können den Unteransprüchen ent
nommen werden.
Die Erfindung beruht darauf, daß zweidimensionale Farbmuster
aus einzelnen Musterelementen zusammengesetzt werden können,
die sich farblich oder in ihrer spektralen Zusammensetzung in
einer vorgegebenen Art unterscheiden lassen und bei denen der
Projektionswinkel Φ im aufgenommenen Bild des mit dem Farb
muster beleuchteten Objektes eindeutig rekonstruiert und je
dem Musterelement zugeordnet werden kann. Dies geschieht, in
dem die Farbe bzw. die spektrale Zusammensetzung eines ausge
wählten Musterelementes gemessen wird und indem diese Farbe
oder spektrale Zusammensetzung mit einem der in einer Zeile,
welche beispielsweise ungefähr horizontal ausgerichtet ist,
benachbarten Musterelemente und mit einem der in einer Nach
barzeile befindlichen benachbarten Musterelemente verglichen
wird. Die Codierung für ein Musterelement besteht dabei also
aus der Farbe des Musterelementes selbst und aus dem Farb-
oder Spektral-Unterschied zu einem seiner Nachbarn in vor
zugsweise horizontaler Richtung und einem seiner Nachbarn in
einer Richtung, die ungefähr senkrecht dazu liegt. Damit ist
die zur Codierung nötige lokale Umgebung auf ein Minimum,
nämlich auf zwei der unmittelbaren Nachbarn beschränkt. Die
Codierung ist derart ausgelegt, daß in einem Farbmuster die
Kombination des einen aktuell betrachteten Musterelementes
mit einem seiner unmittelbar benachbarten Elemente in der
Zeile und mit einem seiner unmittelbar benachbarten Elemente
aus einer Nachbarzeile in Richtung der Zeile einzigartig ist.
Die geometrische Form der Musterelemente kann beliebig sein,
beispielsweise polygonförmig (Dreieck, Viereck, Sechseck. . .)
oder auch kreisförmig. Die Richtungen der vorzugsweise hori
zontalen Nachbarschaft innerhalb einer Zeile und der vorzugs
weise vertikalen Nachbarschaft in Richtung auf eine Nachbar
zeile müssen nicht aufeinander senkrecht stehen, können sich
jedoch um 90° unterscheiden. Es ist vorteilhaft, ein Farbmu
ster aus Musterelementen zusammenzusetzen, die längliche
Rechtecke darstellen. Insbesondere werden kurze, vertikal
stehende Streifen eingesetzt, die sich in horizontaler und in
vertikaler Richtung systematisch in ihren Farben oder in ih
rer spektralen Zusammensetzung unterscheiden. Werden z. B.
acht verschiedene Farben verwendet, beispielsweise additiv
aus den drei Grundfarben rot, grün, blau zusammengesetzte,
die mit den Zahlen 0, 1, 2,. . . 7 bezeichnet werden, so kann
ein Teil des Farbmusters aus der horizontalen Anordnung von
acht vertikalen Streifenabschnitten mit den Farben 0, 1, 2,
3, 4, 5, 6, 7 bestehen, und ein anderer Teil des Farbmusters
aus der Anordnung 0, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1. Diese beiden Teile
lassen sich alleine durch einen Vergleich mit einem der hori
zontalen Nachbarn unterscheiden, weil bei der ersten Gruppe
der Unterschied der Farbnummern aufsteigend und bei der zwei
ten Gruppe (modulo 8!) absteigend ist. Nebeneinander angeord
net ergibt sich z. B. die Farbsequenz der Länge 16: "0, 1, 2,
3, 4, 5, 6, 7, 0, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1". Diese kann periodisch
mehrmals nebeneinander, also in einer Zeile wiederholt wer
den. Um die verschiedenen Perioden des gesamten Farbmusters
voneinander unterscheiden zu können, wird oberhalb und unter
halb dieser Streifensequenz, d. h. in benachbarten Zeilen ei
ne andere Streifensequenz angeordnet, deren Farbnummern sich
in vertikaler Richtung durch verschiedene Differenzen der
Farbnummern unterscheiden lassen.
Um die Anzahl der Musterelemente bzw. deren Größe an die
Oberflächenstruktur und an die geforderte Genauigkeit der
Auflösung anzupassen, wird das Farbmuster mit entsprechend
langen Zeilen mit wiederholten Sequenzen und aus einer Viel
zahl von zumindest zwei unterschiedlich ausgebildeten Nach
barzeilen aufgebaut. Aus dem zweidimensionalen Farbmuster
läßt sich im aufgenommenen Kamerabild innerhalb der Sequen
zen, also innerhalb einer Zeile die horizontale Position ei
nes Oberflächenpunktes innerhalb der Sequenz und damit der
Projektionswinkel Φ bestimmen. Die horizontale Position ei
nes Musterelementes ist also direkt umrechenbar auf den Pro
jektionswinkel Φ. Insgesamt ist jede Farbe eindeutig klassi
fizierbar und von jeder anderen unterscheidbar.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, zwi
schen zwei Zeilen einen Trennstreifen mit einer von sämtli
chen Musterfarben unterschiedlichen Farbe oder spektralen Zu
sammensetzung zu plazieren. In dieser Variante ist die
Farbgleichheit zweier in Nachbar-Zeilen unmittelbar benach
barter Musterelemente zugelassen.
Im folgenden werden anhand von schematischen Figuren Ausfüh
rungsbeispiele beschrieben.
Fig. 1 zeigt Mustersequenzen S1 und S2 sowie ein daraus auf
gebautes Farbmuster,
Fig. 2 zeigt ein Schema zur Berechnung von dreidimensionalen
Koordinaten an einer Objektoberfläche mit einer Farb
musterprojektion,
Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt aus einem Farbmuster,
Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt aus einem Farbmuster, wobei
zwischen den Zeilen Trennstreifen vorhanden sind.
In der Fig. 1 sind im oberen Teil zwei Mustersequenzen S1
und S2 dargestellt. Die Sequenz S1 besteht hier aus zwei
gleichen Hälften 7, 8. Die Sequenz S2 besteht aus zwei unglei
chen Teilen 71, 81. Die Zahlen entsprechen jeweils einer im
Farbmuster vorhandenen Farbe, wie es im unteren Teil der
Fig. 1 dargestellt ist. In dem im mittleren Teil der Fig. 1
dargestellten Farbmuster 9 sind die Mustersequenzen S1 und S2
als Doppelzeile insgesamt viermal untereinander gereiht. In
dieser Mustersequenz ist die horizontale Differenz zwischen
zwei benachbarten Musterelementen 10 größer als 1. Die verti
kale Differenz ist für die erste Hälfte (7, 71) entweder 1
oder -7, was bei 8 verschiedenen Farben gleichwertig ist. Die
in Fig. 1 dargestellten Teilsequenzen 7, 8 der Mustersequenz
S1 enthalten alle Variationen, d. h. Teilmengen unter Beach
tung der Reihenfolge, von zwei aus acht Ziffern mit horizon
talen Differenzen, die ≠ 1 sind. Auch die um in der vertika
len Differenz 1, 2 oder 3 (modulo 8) erhöhten Nummern haben
die genannten Eigenschaften, so daß sich die Mustersequenz S2
als Nachbarzeile zur Sequenz S1 eignet, damit sich durch den
Vergleich eines Musterelementes mit unmittelbar benachbarten
Musterelementen aus benachbarten Zeilen ein Farbunterschied
ergibt, mit dessen Hilfe sich die erste Hälfte 7, 71 der Se
quenzen S1 und S2 von der zweiten Hälfte 8, 81 unterscheiden
läßt, so daß trotz der Wiederholung der Teilsequenz 7, 8 jedes
Musterelement durch Vergleich der Elemente in der Nachbarzei
le in der Gesamtsequenz in Zeilenrichtung eindeutig lokali
sierbar ist. Das Farbmuster 9 kann um weitere Sequenzen in
Zeilenrichtung erweitert werden, welche andere vertikale
Farbnummerndifferenzen, z. B. 0, 3 und 4, aufweisen. Nachdem
in einem Farbmuster 9 jeweils unterschiedliche Farben anein
anderstoßen und Grenzbereiche oder Grenzzonen bilden, kommt
es darauf an, die Farbunterschiede zu detektieren. Soll bei
spielsweise anstelle der vertikalen Differenz von 1 oder -7
die vertikale Differenz = 0 sein, d. h. die Farbgleichheit
zwischen vertikal benachbarten Musterelementen 10 wird zuge
lassen, so müssen in vorteilhafter Weise horizontale Trenn
streifen 13 zwischen den Zeilen 4 eingefügt sein. Diese
Trennstreifen weisen eine zu sämtlichen Farben der Musterele
mente 10 unterschiedliche Farbe auf. Die Farbe der Trenn
streifen kann vorzugsweise schwarz sein. In diesem Fall kann
beispielsweise, wenn der vertikale Unterschied zwischen be
nachbarten Musterelementen = 0 ist, die Unterscheidung zwi
schen den Musterelementen benachbarter Zeilen vorgenommen
werden, weil beispielsweise schwarze Trennstreifen 13 die
Grenzen zwischen Musterelementen in vertikaler Richtung dar
stellen.
Zur Decodierung der absoluten Position eines Musterelementes
10 innerhalb einer Sequenz im Kamerabild ist zunächst seine
Farbe zu bestimmen. Das Ziel ist, die Bestimmung des Projek
tionswinkels Φ. Um im Bild seine Nachbarn zu finden, sind
die Konturen des am Objekt 3 projizierten und durch die Kame
raoptik abgebildeten Musterelementes zu bestimmen. Dieses ist
im Bild allgemein nicht rechteckig und nicht genauso wie im
projizierten Muster ausgerichtet. Die zu detektierenden Kon
turen sind die Grenzen zu den benachbarten Musterelementen
10. Durch eine vorausgegangene Kalibrierung von Projektor 1
und Kamera 2 und durch die vorzugsweise horizontale Ausrich
tung der Zeilen im Projektionsmuster kann die Ausrichtung der
Musterlelemente und Sequenzzeilen im Bild rekonstruiert wer
den. Wenn eine der Konturen des Musterelementes überschritten
wird, verändert sich der Farbwert bzw. die spektrale Zusam
mensetzung. Dieser bzw. diese kann zum Vergleich der Farb
nummern mit dem Nachbarelement gemessen werden.
Bei Störungen und bei Fällen unsicherer Entscheidung kann
auch der Vergleich der berechneten dreidimensionalen Koordi
naten mit denen der Umgebung eines Objektpunktes 6 zur Ver
meidung oder Korrektur von Fehlern beitragen. Dies entspricht
einem Abgleich der errechneten Oberfläche im dreidimensiona
len Modell.
Anstelle eines herkömmlichen Projektors mit Diapositiv kann
auch ein steuerbarer Bildmatrix-Projektor verwendet werden,
welcher durch ein Videosignal gesteuert wird und mit einer
aktiven Matrix von Lichtmodulatoren das im Videosignal ent
haltene Musterbild erzeugt und mit einer Optik auf das Objekt
3 projiziert. Die Lichtmodulatoren der bilderzeugenden ge
steuerten Matrix können LCD-Elemente für Durchlichtdämpfung
oder solche mit reflektierenden Schichten sein. Es können
auch Matrizen von Mikrospiegeln, Laserdioden oder anderen
lichterzeugenden Elementen eingesetzt werden. Schließlich
kann ein flächiges Farbmuster 9 auch durch das zeilenweise
Bewegen, Scannen, wie beim Fernsehen, einer einzigen Licht
quelle über einen Raumsektor erzeugt und projiziert werden.
Die verschiedenen Technologien zur Lichtmodulation können in
solche mit Lichterzeugung, mit Lichtdämpfung beim Durchgang
von Licht, mit Lichtreflexion oder durch zweidimensionales
Scannen unterteilt werden.
Ein Vorteil der Mustererzeugung mit einem steuerbaren Matrix
projektor im Vergleich zur Projektion eines festen Diapositi
ves liegt darin, daß nach Auswertung eines zuerst aufgenomme
nen Referenzbildes das anschließend erzeugte Muster in seiner
lokalen Helligkeit, seinem Kontrast oder in der Anzahl oder
Auswahl der Farben gesteuert und damit optimal an die Eigen
schaften des Objektes in Bezug beispielsweise auf seine Hel
ligkeit oder Farbe angepaßt werden kann.
Fig. 2 zeigt ein Schema für eine dreidimensionale Koordina
tenvermessung durch Triangulation mit Farbprojektion. Zur
Triangulation sind der Projektor 1, die Kamera 2 und das Ob
jekt 3 an den Ecken eines Dreiecks angeordnet. Die Strecke
zwischen Projektor 1 und Kamera 2 wird als Basis 14 bezeich
net und ist bekannt. Der Projektor 1 bildet ein Farbmuster 9
auf der Oberfläche eines Objektes 3 ab. Zu vermessen sind ei
ne Vielzahl von Oberflächenpunkten 6 des Objektes 3, wobei
jeweils die dreidimensionalen Koordinaten des Objektpunktes
ermittelt werden. Zur Berechnung wird vorzugsweise das Ver
fahren der Triangulation eingesetzt. Bei diesen Berechnungen
sind zum einen der Kamerawinkel κ und zum anderen der Projek
tionswinkel Φ wichtig. Durch den Winkel Φ kann jedem Objekt
punkt 6 eine Position relativ zu Projektor 1 und Kamera 2 zu
geordnet werden. Der zugehörige Winkel κ des Sichtstrahles
der Kamera ist durch die Bildpunktkoordinaten und die Daten
aus der optischen Kamerakalibrierung bekannt. Die in Fig. 2
durch ein Farbmuster 9 in Form einer aufeinander folgenden
Reihe verschiedener Farben angegebene Beleuchtung stellt eine
Codierung dar, mittels der die Position eines Musterelementes
in dieser Sequenz eindeutig ermittelbar ist. Die Buchstaben
R-G-B stehen für Rot-Grün-Blau.
Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt entsprechend dem Ausschnitt
III-III in Fig. 1. Dabei sind die entsprechend der Codierung
in Bezug zu bringenden Elemente des Farbmusters 9 gekenn
zeichnet. Ein aktuell betrachtetes Musterelement 10 ist be
nachbart von Musterelementen 11, die in diesem rechtwinkligen
System horizontal benachbart sind und von Musterelementen 12,
die vertikal benachbart sind, also in benachbarten Zeilen
auftreten. Die Zeilen 4 stehen ungefähr senkrecht zu Spalten
5.
Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt aus einem Farbmuster 9 mit
Zeilen 4 und Spalten 5, wobei Musterelemente 10 markiert
sind. Durch die zwischen den Zeilen 4 vorhandenen Trennstrei
fen 13 mit einer zu den Farbelementen unterschiedlichen Farbe
wird die Variante der Erfindung angedeutet, die auch eine
Farbgleichheit von in Spalten 5 benachbarten Musterelementen
zuläßt.
Entsprechend der Erfindung wird ein zweidimensionales Farbmu
ster, bestehend aus farbigen Musterelementen 10, verwendet,
das außer in der Farbe eines Musterelementes auch in den Be
ziehungen zu den unmittelbaren Nachbarn dieses Musterelemen
tes Informationen enthält, d. h. codiert ist. Durch die Be
stimmung dieser Farben zusammen mit den Nachbarschaftsbezie
hungen kann auf die Position im Farbmuster zurückgeschlossen
werden. Es gelingt damit ein äußerst kompaktes und daher stö
rungssicheres Muster für die Codierung des Projektionswinkels
Φ für die dreidimensionale Vermessung durch die aktive Tri
angulation herzustellen. Somit ist es möglich, durch ein ein
ziges Muster, das mit einem Projektor 1, üblicherweise einem
Diaprojektor, auf ein zu vermessendes Objekt projiziert wird,
eine Codierung zur Positionserkennung von Objektpunkten 6
aufzubringen. Somit entfällt das Erfordernis, entsprechend
dem codierten Lichtansatz mehrfache Belichtungen mit wech
selnden Mustern durchzuführen. Entsprechend der Erfindung ist
eine einzige Beleuchtung mit diesem einzigen Muster ausrei
chend. Falls zur Erhöhung der Erkennungssicherheit ein Refe
renzbild bei gleichmäßiger weißer bzw. spektral gleich ver
teilter Objektbeleuchtung aufgenommen werden soll, wären ma
ximal zwei Beleuchtungen erforderlich. Die Aufnahme eines Re
ferenzbildes, eines normalen Farbbildes, das die Eigenfarben
des Objektes wiedergibt, ist zur Bestimmung der Farben im
Bild insbesondere bei farbigen Objekten hilfreich. Bei Objek
ten mit schwacher Farbvariation, zum Beispiel bei grauen oder
weißen Objekten, genügt eine Bildaufnahme des Objektes mit
projiziertem Muster für die Ermittlung der dreidimensionalen
Koordinaten.
Anwendungsfälle für die Erfindung sind insbesondere die Er
fassung der Gesichtsform einer Person, die Gesichtserkennung
oder auch die Erkennung von Gesten. Eine Zusammenfassung der
Vorteile ergibt folgendes:
- - es ist lediglich die Projektion eines einzigen Musters not wendig,
- - die Codierung ist durch die Beschränkung auf die allernäch sten Nachbarschaftsbeziehungen durch Vergleich in horizon taler und vertikaler Richtung äußerst störungsfrei,
- - die horizontale und vertikale Codierung geschieht gleich zeitig,
- - durch die Verwendung der waagerecht und senkrecht benach barten Musterelemente eines aktuell zu detektierenden Mu sterelementes geschieht weiterhin eine Minimierung des Ortsbereiches bei der Codierung, da diagonal benachbarte Elemente nicht berücksichtigt werden,
- - die Codierung ergibt die eindeutige Bestimmung eines Mu sterelementes im projizierten Farbmuster in Zeilenrichtung und damit die Bestimmung des Projektionswinkels Φ, wobei anschließend durch Triangulation die dreidimensionalen Ko ordinaten dieses Objektpunktes 6 berechenbar sind,
- - die Aufnahme eines Referenzbildes ermöglicht eine Störlicht kompensation, wobei das Referenzbild ohne Einfarbmuster mit gleichmäßiger Beleuchtung aufgenommen wird.
[1] K. L. Boyer, A. C. Kak, "Color-Encoded Structured Light
for Rapid Active Ranging", IEEE PAMI 9 (1), 1987
[2] H. Hügli, G. Maître, "Generation and Use of Color Pseudo Random Sequences for Coding Structured Light in Active Ranging", SPIE Vol. 1010 Industrial Inspection, 1988
[3] X. Jiang, H. Bunke, "Dreidimensionales Computersehen", Springer Verlag 1997
[2] H. Hügli, G. Maître, "Generation and Use of Color Pseudo Random Sequences for Coding Structured Light in Active Ranging", SPIE Vol. 1010 Industrial Inspection, 1988
[3] X. Jiang, H. Bunke, "Dreidimensionales Computersehen", Springer Verlag 1997
Claims (13)
1. Verfahren zur Ermittlung von dreidimensionalen Oberflä
chenkoordinaten mit
- - der Beleuchtung eines Objektes (3) mit einem Farbmuster (9) bekannter Struktur durch einen Projektor (1) und der Aufnahme eines Objektbildes durch eine Kamera (2), wobei Farbmuster aus Musterelementen mit jeweils unterschiedli cher Farbe oder jeweils unterschiedlicher spektraler Zu sammensetzung des projizierten Lichtes oder einer Kombina tion daraus bestehen,
- - der einmaligen Projektion des Farbmusters (9) auf das Objekt (3) zur Bildaufnahme, wobei das Farbmuster (9) min destens zwei benachbarte Zeilen (4) mit einer Vielzahl von Musterelementen (10) aufweist, wobei jeweils ein Mu sterelement (10) sich farblich oder in der spektralen Zu sammensetzung des projizierten Lichtes unterscheidet von sowohl einem innerhalb der Zeile benachbarten Musterele ment (11), als auch von einem in einer Nachbarzeile be findlichen benachbarten Musterelement (10), womit die Po sition des Musterelementes (10) in der Zeile (4) im Farb muster (9) des aufgenommenen Bildes eindeutig ermittelt werden kann und diesem Musterelement (10) ein Projektions winkel (Φ) zugeordnet wird, mit dem sich bei bekannter Relativposition zwischen Kamera (2) und Projektor (1) die dreidimensionalen Koordinaten betrachteter Objektpunkte ermitteln lassen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei für jedes betrachtete Mu
sterelement (10) die Kombination mit einem seiner unmit
telbaren Nachbarn in der Zeile zusammen mit einem seiner
unmittelbaren Nachbarn aus einer Nachbarzeile für das
Farbmuster in Zeilenrichtung einzigartig ist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
unterschiedliche spektrale Zusammensetzungen der Mu
sterelemente (10) im Bereich des ultravioletten oder in
fraroten Lichtes liegen.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
Musterelemente (1) einer Zeile (4) in Gruppen zu einer Se
quenz zusammengefaßt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei in jeweils einer Zeile
mehrere gleiche Sequenzen (7; 8) aneinandergereiht sind.
6. Verfahren nach Anspruch 4, wobei in jeweils einer Zeile
mehrere unterschiedliche Sequenzen (71; 81) aneinanderge
reiht sind.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Umriß der Musterelemente (10) vieleckig ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei Mustereleraente rechteckig
ausgeführt sind und das Farbmuster (9) senkrecht zueinan
der ausgerichtete Zeilen (4) und Spalten (5) aufweist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die vertikal benachbarten Zeilen (4) im Farbmuster (9)
vertikal mehrmals aneinandergereiht sind.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
zur Unterscheidung von Musterelementen (10) zwischen 3 bis
64 verschiedene Farben oder spektrale Zusammensetzungen
verwendet werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
jeweils zwischen zwei Zeilen Trennstreifen (13) mit einer
von sämtlichen Musterfarben unterschiedlichen Farbe oder
spektralen Zusammensetzung vorhanden sind und in nicht ho
rizontaler Richtung die Farbgleichheit zweier benachbarter
Musterelemente (10,12) zugelassen wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
zur Minimierung von Störeffekten durch Umgebungslicht oder
durch Objektfarben ein Referenzbild mit gleichmäßig weißer
bzw. spektral gleichverteilter Beleuchtung aufgenommen
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei als Projektor ein Ra
sterbildprojektor eingesetzt wird dessen Bildpunkte in Far
be und Helligkeit steuerbar sind, so daß nach Auswertung
eines zuerst aufgenommenen Referenzbildes das anschließend
erzeugte Farbmuster in seiner lokalen Helligkeit, seinem
Kontrast oder in der Anzahl oder Auswahl der Farben ge
steuert werden kann, um das Muster optimal an Farbe und
Helligkeit des Objektes anzupassen.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19963333A DE19963333A1 (de) | 1999-12-27 | 1999-12-27 | Verfahren zur Ermittlung von dreidimensionalen Oberflächenkoordinaten |
JP2001548904A JP3571325B2 (ja) | 1999-12-27 | 2000-12-12 | 三次元の表面座標の決定方法 |
DE50011040T DE50011040D1 (de) | 1999-12-27 | 2000-12-12 | Verfahren zur ermittlung von dreidimensionalen oberflächenkoordinaten |
US10/169,149 US6813035B2 (en) | 1999-12-27 | 2000-12-12 | Method for determining three-dimensional surface coordinates |
PCT/DE2000/004417 WO2001048438A1 (de) | 1999-12-27 | 2000-12-12 | Verfahren zur ermittlung von dreidimensionalen oberflächenkoordinaten |
EP00993638A EP1242786B1 (de) | 1999-12-27 | 2000-12-12 | Verfahren zur ermittlung von dreidimensionalen oberflächenkoordinaten |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19963333A DE19963333A1 (de) | 1999-12-27 | 1999-12-27 | Verfahren zur Ermittlung von dreidimensionalen Oberflächenkoordinaten |
Publications (1)
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ID=7934715
Family Applications (2)
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