DE19962124A1 - Hydraulisches Zweikreis-Lenksystem - Google Patents
Hydraulisches Zweikreis-LenksystemInfo
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- B62D5/06—Power-assisted or power-driven steering fluid, i.e. using a pressurised fluid for most or all the force required for steering a vehicle
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Abstract
Es wird ein hydraulisches Zweikreis-Lenksystem (1) angegeben mit DOLLAR A - einem ersten Kreis (2), der eine erste Steuereinheit (3) und einen über Arbeitsanschlüsse (l, r) damit verbundenen ersten Lenkmotor (4) aufweist, DOLLAR A - einem zweiten Kreis (9), der eine zweite Steuereinheit (12) und einen über Arbeitsanschlüsse (A, B) damit verbundenen zweiten Lenkmotor (10) aufweist, und DOLLAR A - einem Umschaltventil (5), das in einer ersten Stellung den ersten Kreis (2) wirksam und den zweiten Kreis (9) unwirksam und in einer zweiten Stellung den zweiten Kreis (9) wirksam und den ersten Kreis (2) unwirksam macht. DOLLAR A Bei einem derartigen Lenksystem soll das Lenkverhalten verbessert werden. DOLLAR A Hierzu sind die Arbeitsanschlüsse (A, B) des zweiten Kreises (9) bei der ersten Stellung des Umschaltventils (5) und die Arbeitsanschlüsse (l, r) des ersten Kreises (2) bei der zweiten Stellung des Umschaltventils (5) mit einer Druckquelle (LS, LS*) verbunden sind.
Description
Die Erfindung betrifft ein hydraulisches Zweikreis-
Lenksystem mit
- - einem ersten Kreis, der eine erste Steuereinheit und einen über Arbeitsanschlüsse damit verbundenen ersten Lenkmotor aufweist,
- - einem zweiten Kreis, der eine zweite Steuereinheit und einen über Arbeitsanschlüsse damit verbundenen zweiten Lenkmotor aufweist, und
- - einem Umschaltventil, das in einer ersten Stellung den ersten Kreis wirksam und den zweiten Kreis un wirksam und in einer zweiten Stellung den zweiten Kreis wirksam und den ersten Kreis unwirksam macht.
Ein derartiges hydraulisches Zweikreis-Lenksystem ist
aus DE 196 22 731 C2 bekannt. Hierbei schließt das Um
schaltventil jeweils die Arbeitsanschlüsse des unwirk
samen Kreises kurz, so daß sich eine Betätigung der da
zu gehörenden Steuereinheit nicht auf den entsprechen
den Lenkmotor auswirken kann. Die Umschaltung des Um
schaltventils erfolgt zum einen bei jedem An- und Ab
stellen des Fahrzeugs, um zu verhindern, daß sich das
Ventil festsetzt. Im Betrieb erfolgt ein Umschalten im
mer dann, wenn der Druck im ersten Kreis absinkt und
man deswegen vermutet, daß in diesem Kreis ein Fehler
aufgetreten ist.
Die nachveröffentlichte deutsche Patentanmeldung
DE 198 44 331 beschreibt ebenfalls ein hydraulisches
Zweikreis-Lenksystem, bei dem das Umschaltventil elek
trisch betätigbar ist. Beide Kreise haben unterschied
liche Steuereinheiten. In dem einen Kreis ist die Steu
ereinheit durch eine hydraulische Lenkeinheit gebildet.
In dem anderen Kreis ist ein Proportionalventil vorge
sehen. Der Eingang beider Kreise steht ständig unter
Druck, d. h. die Kreise haben entweder jeweils eine ei
gene Pumpe oder sie sind in Reihe geschaltet, so daß
der Tankanschluß des ersten Kreises mit dem Pumpenan
schluß des zweiten Kreises verbunden ist.
Zweikreis-Lenksysteme haben sich im Grunde bewährt. Sie
tragen erheblich zur Sicherheit von Fahrzeugen bei, was
insbesondere bei schweren Arbeitsmaschinen, die für den
öffentlichen Straßenverkehr zugelassen sind, von hohem
Wert ist.
In der Praxis können aber vereinzelt Probleme bei der
Umschaltung zwischen den beiden Kreisen auftreten. Bei
dem Kreis, auf den umgeschaltet wird, waren die Ar
beits- oder Motoranschlüsse kurzgeschlossen, also für
einige Zeit nicht unter Druck. Aufgrund von in der Pra
xis nicht zu vermeidenden Leckagen herrscht daher in
dem dem Lenkmotor benachbarten Abschnitt des entspre
chenden Kreises ein etwas niedrigerer Druck, der sich
beim Umschalten bemerkbar macht, beispielsweise durch
einen Ruck im Fahrzeug. Dieser Ruck ergibt sich da
durch; daß im Lenkmotor des neu zugeschalteten Kreises
erst einmal der entsprechende Druck aufgebaut werden
muß. Ein derartiger Ruck kann bereits für sich genommen
ein Fehlverhalten des Fahrers auslösen. Erschwerend
kommt hinzu, daß ein derartiger Ruck vom Fahrer viel
fach als Fehlersignal interpretiert wird, der in Ver
bindung mit dem Ruck in vielen Fällen zu unbewußten
"Panikreaktionen" des Fahrers führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Lenkver
halten zu verbessern.
Diese Aufgabe wird bei einem hydraulischen Zweikreis-
Lenksystem der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß die Arbeitsanschlüsse des zweiten Kreises bei der
ersten Stellung des Umschaltventils und die Arbeitsan
schlüsse des ersten Kreises bei der zweiten Stellung
des Umschaltventils mit einer Druckquelle verbunden
sind.
Damit hält man den Druck an den jeweiligen Lenkmotoren
immer auf einem Niveau, das so hoch ist, daß man zwi
schen den Lenkmotoren ohne nennenswerte Druckdifferen
zen hin- und herwechseln kann. Die Versorgung der Ar
beitsanschlüsse ist hierbei unabhängig von der Stellung
der jeweiligen Steuereinheit in dem entsprechenden
Kreis, d. h. der Druck wird auch dann aufrechterhalten,
wenn die entsprechende Steuereinheit geschlossen ist.
Damit wird keine zusätzliche Zeit benötigt, um die Ar
beitsanschlüsse durch die Steuereinheit hindurch
"aufzufüllen". Der Druck wird vielmehr bereits dort be
reit gehalten. Insbesondere dann, wenn die Arbeitsan
schlüsse beim Unwirksammachen des Kreises kurzgeschlos
sen sind, ist mit der Druckbeaufschlagung der Arbeits
anschlüsse keine Änderung der Reaktionen zu erwarten,
weil der höhere Druck auf beiden Seiten des entspre
chenden Lenkmotors vorhanden ist. Die Lenkmotoren kön
nen mechanisch miteinander verbunden sein, müssen aber
nicht.
Vorzugsweise dient eine LS-Leitung als Druckquelle. Ei
ne LS-Leitung ist eine Lastfühlleitung, die üblicher
weise immer den höchsten im System vorkommenden Druck
führt. Damit wird sichergestellt, daß die Arbeitsan
schlüsse des unwirksamen Kreises immer auf dem höchsten
Druck, der im System herrscht, gehalten werden. Hierbei
kann man davon ausgehen, daß nur wenig Hydraulikflüs
sigkeit benötigt wird, um den Druck in den Arbeitsan
schlüssen im unwirksamen Kreis aufrechtzuerhalten, da
durch Leckagen in dar Regel nur wenig Flüssigkeit ver
loren geht. Die Kapazität der Lastfühlleitung reicht
daher ohne weiteres aus.
Vorzugsweise ist die Druckquelle über eine Drossel mit
dem unwirksamen Kreis verbunden. Die Drossel sorgt da
für, daß bei einem Fehler im unwirksamen Kreis, bei
spielsweise einer größeren Leckage, der Lastfühldruck
im wirksamen System völlig verloren geht.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß
das Umschaltventil ein Ventilelement mit einer Kurz
schlußstrecke für die Arbeitsanschlüsse des unwirksamen
Kreises aufweist, die mit der Druckquelle verbunden
ist. Man nutzt also das Umschaltventil nicht nur dazu,
die jeweiligen Arbeitsanschlüsse des unwirksamen Krei
ses kurzzuschließen, sondern auch dazu, den Druck von
der Druckquelle über diese Kurzschlußstrecke in die
Verbindung zwischen den Arbeitsanschlüssen einzuspei
sen. Dies erspart einerseits unnötigen konstruktiven
Mehraufwand, stellt andererseits aber beim Umschalten
die jeweilige Funktion zuverlässig sicher.
Auch ist von Vorteil, daß eine Steuervorrichtung vorge
sehen ist, die die zweite Steuereinheit in Neutralstel
lung hält, wenn sich das Umschaltventil in der ersten
Stellung befindet. Dies ist insbesondere dann von Vor
teil, wenn die beiden Steuereinheiten unterschiedlich
ausgebildet sind, die zweite Steuereinheit beispiels
weise durch ein Proportionalventil gebildet ist. In
diesem Fall wird die Steuereinheit des zweiten Kreises
bei einer Lenkbewegung nicht bewegt, so daß die Ar
beitsanschlüsse durch diese Steuereinheit blockiert,
d. h. verschlossen; sind. Man hat daher ein geschlosse
nes System bei den Arbeitsanschlüssen des zweiten Krei
ses, das leicht auf dem gewünschten Druck gehalten wer
den kann.
Vorzugsweise weist sowohl das Umschaltventil als auch
die zweite Steuereinheit einen elektrischen Antrieb
auf. Dieser Antrieb kann entweder unmittelbar elek
trisch wirken, beispielsweise als Magnetantrieb. Er
kann aber auch mit einer hydraulischen Hilfskraftunter
stützung arbeiten, beispielsweise in Form einer Brüc
kenschaltung, deren eine Diagonale mit einer Druckdif
ferenz versorgt wird, während die andere Diagonale ei
nen Antrieb für das Ventilelement von Umschaltventil
bzw. Steuereinheit aufweist. Mit einem derartigen elek
trischen Antrieb läßt sich die gewünschte Abhängigkeit
zwischen dem Umschaltventil und der zweiten Steuerein
heit relativ einfach realisieren.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist ein
Akkumulator vorgesehen, der zumindest in der ersten
Stellung des Umschaltventils mit der Druckquelle ver
bunden ist, und bei einem Umschalten des Umschaltven
tils eine Erhöhung eines Speisedrucks im zweiten Kreis
bewirkt. Zusätzlich zu dem "hohen" Druck an den Ar
beitsanschlüssen des zweiten Kreises schafft man mit
dem Akkumulator die Möglichkeit, auch den Versorgungs
druck des zweiten Kreises im Moment des Umschaltens zu
erhöhen. Diese Erhöhung muß nur kurzzeitig wirken. Man
verhindert damit, daß nach dem Öffnen der zweiten Steu
ereinheit durch die Steuereinheit hindurch eine Druck
absenkung in den Arbeitsanschlüssen des zweiten Kreises
erfolgt.
Hierbei ist bevorzugt, daß das Umschaltventil eine Zwi
schenstellung zwischen der ersten und der zweiten Stel
lung aufweist, in der der Akkumulator mit einer Steuer
leitung einer Druckversorgungseinrichtung des zweiten
Kreises verbunden ist. Man schaltet den Akkumulator
druck also nicht unmittelbar in die Versorgungsleitung,
sondern man erhöht den Steuerdruck, beispielsweise den
Druck in der Lastfühlleitung für die Druckversorgung
des zweiten Kreises. Dadurch erreicht man eine sehr
viel schnellere Reaktion der Versorgungsseite, die zu
dem genau im Moment des Übergangs von einem Kreis auf
den anderen Kreis erfolgt. Wenn der zweite Kreis dann
wirksam gemacht wird, ist der Druck in diesem Kreis so
wohl auf der "Arbeitsseite" als auch auf der "Versor
gungsseite" auf dem erforderlichen hohen Niveau. Man
kann auch dafür sorgen, daß das Umschaltventil für ei
nen kurzen Moment (im Millisekundenbereich) in der Zwi
schenstellung verharrt, so daß in dieser Zeit eine Ver
bindung zwischen dem Akkumulator und der Versorgungs
einrichtung des zweiten Kreises hergestellt wird. Diese
Zeit muß im Grunde genommen nur so lang sein, daß der
Akkumulator seinen Druck entsprechend weitergeben kann.
Eine Alternative dazu ist, daß das Ventilelement des
Umschaltventils beim Wechsel von der ersten Stellung in
die zweite Stellung für einen entsprechenden Zeitraum
trotz Bewegung die entsprechenden Verbindung ermög
licht.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung
näher beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausgestaltung eines hydraulischen
Zweikreis-Lenksystems und
Fig. 2 eine zweite Ausgestaltung.
Fig. 1 zeigt ein Zweikreis-Lenksystem mit einem ersten
Kreis 2, der eine erste Steuereinheit 3 und einen er
sten Lenkmotor 4 aufweist, wobei Arbeitsanschlüsse l, r
des Lenkmotors 4 über ein später näher erläutertes Um
schaltventil 5 in einem Modul 26 mit Anschlüssen L, R
der Steuereinheit 3 verbunden ist. Die Steuereinheit 3
wird über ein Lenkhandrad 6 betätigt und gibt rich
tungsabhängig einen Strömungspfad von einer Pumpe 7 zu
den Anschlüssen L, R und einen Rücklaufpfad zu einem
Tank 8 frei oder verschließt ihn. Anstelle der darge
stellten Pumpe 7, die für den ersten Kreis 2 zuständig
ist, kann auch eine für ein Fahrzeug insgesamt vorgese
hene Druckquelle verwendet werden, die den benötigten
hydraulischen Druck über einen Anschluß P in das Lenk
system 1 einspeist. Ein Anschluß LS* dient als
Lastfühlsignalanschluß mit den ersten Kreis 2.
Ein zweiter Kreis 9 weist ebenfalls einen Lenkmotor 10
auf, der über ein Gestänge 11 mit dem ersten Lenkmotor
4 verbunden ist. Der zweite Lenkmotor 10 ist über Ar
beitsanschlüsse A, B mit einer zweiten Steuereinheit 12
verbunden, die als Proportionalventil ausgebildet ist.
Versorgt wird der zweite Kreis über ein Prioritätsven
til 13, an das weitere, nicht näher dargestellte hy
draulische Einheiten 14 angeschlossen sein können. Der
Aufbau eines Prioritätsventils 13 ist grundsätzlich be
kannt und wird daher nicht weiter erläutert. Das Prio
ritätsventil 13 wird über einen Druckanschluß P mit Hy
draulikflüssigkeit unter Druck versorgt und kann über
einen Anschluß T Hydraulikflüssigkeit zum Tank zurück
fließen lassen. Ferner ist ein Lastfühlanschluß LS vor
gesehen, über den der höchste im System auftretende
Druck an ein entsprechendes Steuerorgan, beispielsweise
eine Verstellpumpe oder ein Druckhalteventil, weiterge
leitet werden kann. Ein weiterer Anschluß S ist direkt
und permanent mit dem Tank verbunden. Die Differenz
zwischen den Drücken an den Anschlüssen P und S kann
dazu verwendet werden, das Umschaltventil 5 und die
zweite Steuereinheit 12 elektrohydraulisch zu steuern
und zwar mit Hilfe von Antrieben 15, 16.
In Fig. 1 ist eine erste Stellung des Umschaltventils 5
dargestellt. In dieser ersten Stellung verbindet ein
Ventilelement 17 die Arbeitsanschlüsse l, r des Lenkmo
tors 4 mit den entsprechenden Anschlüssen L, R der er
sten Steuereinheit 3. Ferner werden die beiden Arbeits
anschlüsse A, B des zweiten Lenkmotors 10 kurz ge
schlossen. Wenn das Umschaltventil 5 umgeschaltet wird,
das Ventilelement also in der anderen Stellung liegt,
dann werden sowohl die Anschlüsse L, R der ersten Steu
ereinheit 3 als auch die Arbeitsanschlüsse l, r des er
sten Lenkmotors 4 kurzgeschlossen und die Verbindung
zwischen den beiden Arbeitsanschlüssen A, B des zweiten
Kreises 9 getrennt.
In beiden Stellungen ist jedoch vorgesehen, daß die im
Ventilelement 17 oder mit dessen Hilfe ausgebildete
Kurzschlußstrecken 18, 19, die in den jeweiligen Stel
lungen des Ventilelementes 17 die Lenkmotoren 4, 10
kurzschließen, verbunden sind mit einer Leitung 20, die
über ein Wechselventil 21 mit dem höchsten im System
auftretenden Lastfühldruck versorgt wird. Dieser
Lastfühldruck kann entweder der normale System-
Lastfühldruck sein, der am Anschluß LS anliegt, oder es
kann der Lastfühldruck der Pumpe 7 oder eines anderes
anderen druckbestimmenden Teils des ersten Kreises 2
sein, der über den Anschluß LS* zugeführt wird. Dieser
Fall (LS*) wird bevorzugt, weil der dort anstehende
Druck den zum Lenken benötigte Druck besser wiedergibt.
Die Pumpe 7 ist in nicht näher dargestellter Weise als
Verstellpumpe ausgebildet. In der Leitung 20 ist eine
Drossel 22 angeordnet, die so dimensioniert ist, daß
bei einer größeren Leckage an den Arbeitsanschlüssen l,
r bzw. A, B der Lenkmotoren 4, 10 der Lastfühldruck im
System nicht völlig verloren geht. Auch die Steuerein
heit 3 kann eine Verbindung zu LS* haben.
Dementsprechend werden in den beiden Stellungen des Um
schaltventils 5 die Arbeitsanschlüsse A, B bzw. l, r
des jeweils unwirksam gemachten Systems mit Druck ver-
sorgt und damit auf dem höchsten im System vorkommenden
Druck gehalten, so daß mögliche Leckagen, die immer
wieder einmal auftreten, nicht zu einer Absenkung des
Drucks an den Arbeitsanschlüssen A, B bzw. l, r führen
können. Beim Umschalten des Umschaltventils 5 steht al
so an dem dann wirksam gemachten Lenkmotor 10, 4 sofort
der benötigte Druck zur Verfügung, so daß keine Zeit
zum Aufbau des Drucks benötigt wird. Diese Druckzufuhr
ist unabhängig von der Stellung bzw. dem Modus (offen
oder geschlossen) der jeweiligen Steuereinheit 3, 12.
So wird beispielsweise der zweiten Steuereinheit 12
über eine Leitung CF und ein Kompensationsventil 23
laufend Hydraulikflüssigkeit unter einem vorbestimmten
Druck zugeführt, der aber in der dargestellten Neutral
stellung der zweiten Steuereinheit 12 gar nicht an die
Arbeitsanschlüsse A, B des zweiten Lenkmotors 10 weiter
geleitet werden kann. Die Arbeitsanschlüsse A, B bzw.
l, r werden also sozusagen an den jeweiligen Steuerein
richtungen 3, 12 vorbei mit Hydraulikflüssigkeit ver
sorgt. Damit wird beim Umschalten des Umschaltventils 5
ein unangenehmer Ruck vermieden.
Eine Steuereinrichtung 24 wird ebenfalls vom Lenkhand
rad 6 mit Steuersignalen versorgt. Dargestellt ist, daß
das Lenkhandrad 6 über eine Welle 25 mit der Steuerein
richtung 24 verbunden ist. Es ist aber genauso gut
denkbar, daß am Lenkhandrad 6 elektrische oder mechani
sche Sensoren vorhanden sind, die die Steuereinrichtung
24 mit entsprechenden elektrischen, hydraulischen oder
pneumatischen Signalen versorgen. In nicht näher darge
stellter Weise steht die Steuereinrichtung 24 auch mit
den Lenkmotoren 4, 10 bzw. dem Gestänge 11 in Verbin
dung, um eine Information über den tatsächlich vorlie
genden Lenkwinkel zu gewinnen, mit dessen Hilfe die
zweite Steuereinheit 12 betrieben werden kann, so daß
die zweite Steuereinheit 12 in einem nicht näher darge
stellten Regelkreis arbeitet.
Vor allem sorgt aber die Steuereinrichtung 24 dafür,
daß in der ersten Stellung des Umschaltventils 5 die
zweite Steuereinheit 12 in der Neutralstellung, die in
Fig. 1 dargestellt ist, verbleibt, so daß die Arbeits
anschlüsse A, B des zweiten Lenkmotors 10 auf jeden
Fall von der Versorgung über die Leitung CF abgeschnit
ten sind, ihren Druck jedoch über die Leitung 20 halten
können. Die Arbeitsanschlüsse A, B sind also sozusagen
vom Rest des Systems getrennt.
Fig. 2 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, bei der
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.
Entsprechende Teile sind mit gestrichenen Bezugszeichen
versehen.
Geändert hat sich das Umschaltventil 5' und damit das
Modul 26', in dem das Umschaltventil 5' angeordnet ist.
Hinzu gekommen ist ein Akkumulator 27, der mit der Lei
tung 20 verbunden ist. Der Akkumulator 27 ist ein
Druckspeicher. In der Leitung 20 ist ein Rückschlagven
til 28 angeordnet, das zum Akkumulator 27 hin öffnet.
Der Akkumulator 27 speichert also immer den höchsten im
System auftretenden Druck aus den Lastfühlanschlüssen
LS bzw. LS*.
Das Umschaltventil 5' hat nunmehr nicht nur zwei Stel
lungen, sondern drei Stellungen. Die beiden äußeren
Stellungen auf dem Ventilelement 17' entsprechen den
beiden Stellungen der Fig. 1, d. h. in der in Fig. 2
dargestellten ersten Stellung des Umschaltventils 5'
sind die Arbeitsanschlüsse A, B des zweiten Kreises
kurzgeschlossen und werden über die Leitung 20 mit
Druck versorgt, während in der zweiten Stellung die Ar
beitsanschlüsse l, r des ersten Kreises 2 kurzgeschlos
sen sind und mit Druck versorgt werden.
Zwischen diesen beiden Stellungen befindet sich eine
dritte Stellung, die beim Wechseln des Ventilelements
17' von der ersten in die zweite Stellung durchlaufen
wird. Gegebenenfalls kann vorgesehen sein, daß das Um
schaltventil 5' in dieser dritten Stellung für einige
Millisekunden verharrt oder daß der Umschaltvorgang so
gesteuert wird, daß bei der Bewegung des Ventilelements
17' von der ersten in die zweite Stellung die nachfol
gend geschilderte Verbindung für einen kurzen Augen
blick aufrechterhalten wird.
In der dritten Stellung sind alle Arbeitsanschlüsse l,
r bzw. A, B blockiert. Es besteht lediglich eine Ver
bindung vom Akkumulator 27 zu einem Punkt H im Priori
tätsventil 13. Dementsprechend wird dieser Punkt H auf
den Druck im Akkumulator 27 gebracht. Dies ist aber der
höchste bislang im System aufgetretene Druck. Dieser
Druck wird über ein Rückschlagventil 30 weiter gegeben
und gelangt über ein Wechselventil 31 im Prioritätsven
til 13 auch an den Anschluß LS sowie über ein Rück
schlagventil 29 an den Anschluß LS*. Ob der Druck im
Akkumulator 27 tatsächlich auch am Anschluß LS er
scheint, hängt natürlich davon ab, welcher Druck dem
Wechselventil 31 von der "anderen" Seite, d. h. von den
weiteren hydraulischen Einheiten 14 zugeführt wird.
Dies ist aber unkritisch, weil der Akkumulatordruck auf
jeden Fall auf den Punkt H wirkt und diese Druckerhö
hung dazu führt, daß ein Ventil 32 öffnet, so daß die
Leitung CF mit einem Druckstoß versorgt wird. Dieser
Druckstoß gelangt auch an den Eingang der zweiten Steu
ereinheit 12. Dadurch erreicht man eine sehr schnelle
Reaktion auf der Versorgungsseite der zweiten Steuer
einheit 12, so daß man auch hier nicht mit einem Druck
abfall rechnen muß, sondern im Gegenteil sogar eventu
ell mit einer geringfügigen Druckerhöhung rechnen kann.
Diese Druckerhöhung erfolgt genau im Moment des Um
schaltens, d. h. wenn der zweite Kreis 9 wirksam wird,
liegen die benötigten Drücke sowohl an den Arbeitsan
schlüssen A, B als auch an der Versorgungsleitung CF
an.
Auch im umgekehrten Fall, also beim Wechseln vom zwei
ten Kreis 9 auf den ersten Kreis 2 kann auf diese Weise
ein Druckstoß im ersten Kreis 2 erzeugt werden, der
sich dann z. B. auf die Pumpe 7 auswirkt.
Claims (8)
1. Hydraulisches Zweikreis-Lenksystem mit
- - einem ersten Kreis, der eine erste Steuerein heit und einen über Arbeitsanschlüsse damit verbundenen ersten Lenkmotor aufweist,
- - einem zweiten Kreis, der eine zweite Steuer einheit und einen über Arbeitsanschlüsse da mit verbundenen zweiten Lenkmotor aufweist, und
- - einem Umschaltventil, das in einer ersten Stellung den ersten Kreis wirksam und den zweiten Kreis unwirksam und in einer zweiten Stellung den zweiten Kreis wirksam und den ersten Kreis unwirksam macht,
2. Lenksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß eine LS-Leitung (LS, LS*) als Druckquelle
dient.
3. Lenksystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Druckquelle (LS, LS*) über eine
Drossel (22) mit dem unwirksamen Kreis (9, 2) ver
bunden ist.
4. Lenksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß das Umschaltventil (5,
5') ein Ventilelement (17, 17') mit einer Kurz
schlußstrecke (18, 19) für die Arbeitsanschlüsse
(A, B; l, r) des unwirksamen Kreises (9, 2) auf
weist, die mit der Druckquelle (LS, LS*) verbunden
ist.
5. Lenksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß eine Steuervorrichtung
(24) vorgesehen ist, die die zweite Steuereinheit
(12) in Neutralstellung hält, wenn sich das Um
schaltventil (5, 5') in der ersten Stellung befin
det.
6. Lenksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß sowohl das Umschaltven
til (5, 5') als auch die zweite Steuereinheit (12)
einen elektrischen Antrieb (15, 16) aufweisen.
7. Lenksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß ein Akkumulator (27)
vorgesehen ist, der zumindest in der ersten Stel
lung des Umschaltventils (5') mit der Druckquelle
(LS, LS*) verbunden ist, und bei einem Umschalten
des Umschaltventils (5') eine Erhöhung eines Spei
sedrucks im zweiten Kreis bewirkt.
8. Lenksystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß das Umschaltventil (5') eine Zwischen
stellung zwischen der ersten und der zweiten Stel
lung aufweist, in der der Akkumulator (27) mit ei
ner Steuerleitung einer Druckversorgungseinrich
tung (13) des zweiten Kreises (9) verbunden ist.
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