DE19960071C1 - Reaktorkammer zur Denitrifikation von Abwasser - Google Patents
Reaktorkammer zur Denitrifikation von AbwasserInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Reaktorkammer zur Denitrifikation von Abwasser.
Description
Die Erfindung betrifft eine Reaktorkammer zur
Denitrifikation von Abwasser.
Die Denitrifikation, also die Reduzierung von Nitrat
(NO3-N) zu elementarem Stickstoff (N2) ist ein
reduzierender Vorgang, der anoxische Abwasserbedingungen
voraussetzt. Im Abwasser darf sich kein gelöster
Sauerstoff befinden. Gleichzeitig müssen biologisch
abbaubare organische Substrate als H-Donator vorhanden
sein.
Im Sinne einer möglichst vollständigen
Stickstoffelimination aus Abwasser erfolgt diese in der
Regel zweistufig. In der ersten Stufe, der Nitrifikation,
wird der überwiegend als Ammonium vorliegende Stickstoff
zu Nitrat oxidiert. Es schließt sich die beschriebene
Denitrifikation an.
Aufgrund des hohen Sauerstoffbedarfs bei der
Nitrifikation und der notwendigen Abwesenheit von
Sauerstoff bei der Denitrifikation werden beide Stufen
verfahrenstechnisch getrennt.
Eine Verfahrensmöglichkeit besteht in einer der
Nitrifikation vorgeschalteten Denitrifikation. Diese
Variante ist insoweit vorteilhaft, als im Abwasser
enthaltene organische Bestandteile wie
Kohlenstoffverbindungen (häufig Methanol) simultan
abgebaut und dabei neben Stickstoff und Wasser auch
Hydrogencarbonate gebildet werden, die die in der
Nitrifikation gebildete Säure (H+) teilweise
neutralisieren, was sich günstig auf eine nachfolgende
Nitrifikation auswirkt. Allerdings ist hierzu eine
Rezirkulation von nitratreichem Abwasser vom Ablauf der
Nitrifikation zur Denitrifikation erforderlich.
In "Korrespondenz Abwasser, Heft 2/88, 120" beschreibt
Schlegel den Einsatz von getauchten Festbettkörpern zur
Nitrifikation. Unterhalb des vollständig vom Abwasser
durchströmbaren Festbetts sind Belüfter angeordnet,
welche Luft über die Grundfläche des Festbetts verteilen,
wobei die Luft anschließend das Festbett von unten nach
oben durchströmt. Mit dieser Belüftung wird im Rahmen der
Nitrifikation auf den Oberflächen des Festbetts
vorhandene Biomasse mit Sauerstoff versorgt, gleichzeitig
die Dicke des Biofilms, der auch als biologischer Rasen
bezeichnet wird, kontrolliert und eine Durchmischung des
Reaktors sichergestellt.
Für die Denitrifikation läßt sich dieses Verfahren
ersichtlich nicht einsetzen, da die Denitrifikation nur
unter Ausschluß von gelöstem Sauerstoff abläuft.
Durch die DE 43 39 630 C1 ist ein Festbettverfahren zur
simultanen Reduzierung des biologischen und chemischen
Sauerstoffbedarfs, zur Nitrifikation und Denitrifikation
von Abwasser bekanntgeworden. Dabei wird während eines
ersten Zeitintervalls der Reaktor bis zur Nitrifikation
belüftet und während eines zweiten Zeitintervalls mit
neuem Abwasser beschickt, wobei während des zweiten
Zeitintervalls die Belüftung zumindest zeitweise
abgeschaltet wird. Konkret wird dazu ein Reaktor
beschrieben, der aus mehreren, im strömungstechnischen
Sinne hintereinander geschalteten Teilreaktoren besteht,
die intervallartig zur Nitrifikation beziehungsweise
Denitrifikation genutzt werden.
Im Ergebnis arbeitet das bekannte Verfahren
diskontinuierlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache
Möglichkeit zur optimierten Denitrifikation eines
Abwassers in einem möglichst kontinuierlichen Verfahren
aufzuzeigen.
Dabei geht die Erfindung von einem Festbettreaktor aus,
der an die spezifischen Anforderungen einer
Denitrifikation konstruktiv angepaßt wird.
Grundüberlegung dabei ist es, innerhalb der Reaktorkammer
eine Strömungswalze (einen Kreislauf) für das Abwasser zu
erzeugen. Das Abwasser soll also im Kreislauf durch das
Festbett geführt werden. Damit wird das Ziel verfolgt,
die auf der Festbettoberfläche angesiedelte Biomasse
kontinuierlich mit sauerstoffreiem Substrat zu versorgen.
Auf diese Weise wird einerseits die Denitrifikation
beschleunigt und andererseits die Dicke des biologischen
Rasens (der Biomasse) kontrolliert. Gleichzeitig werden
Schlammablagerungen am Boden der Reaktorkammer aufgrund
der Zirkulationsströmung des Abwassers zumindest
reduziert.
Konkret schlägt die Erfindung in ihrer allgemeinsten
Ausführungsform eine Reaktorkammer zur Denitrifikation
von Abwasser vor, die folgende Merkmale aufweist:
- - einen Abwasser-Zulauf,
- - einen Abwasser-Ablauf,
- - mindestens einen, in allen Richtungen des Koordinatensystems vom Abwasser durchströmbaren Festbettkörper,
- - der Festbettkörper ist so ausgebildet und in der Reaktorkammer angeordnet, daß er
- - mit Abstand zum Boden der Reaktorkammer endet (also zwischen dem unteren Ende des Festbettkörpers und dem Boden der Reaktorkammer das Abwasser kein Festbett durchströmt), wobei
- - innerhalb des Festbettkörpers, und/oder
- - zwischen benachbarten Festbettkörpern, und/oder
- - zwischen Festbettkörper und Innenwand der Reaktorkammer,
- - mindestens ein Freiraum ausgebildet ist, der sich über die gesamte Höhe des Festbettkörpers erstreckt, und
- - in diesem Freiraum eine Einrichtung zur Zwangsführung des Abwassers in Richtung auf den Boden der Reaktorkammer angeordnet ist.
Der Festbettkörper wird so in der Reaktorkammer
angeordnet, daß er vollständig im Abwasser liegt. Mit
anderen Worten: Der Abwasserspiegel liegt oberhalb des
oberen Endes des Festbettkörpers. Dabei kann zwischen dem
Wasserspiegel und dem oberen Ende des Festbettkörpers der
genannte Zulauf beziehungsweise Ablauf angeordnet werden.
Zulauf und Ablauf können dabei diametral gegenüber
liegen.
Der Festbettkörper kann einteilig oder mehrteilig sein.
Er kann beispielsweise aus sogenannten Netzrohren
bestehen, die untereinander verankert, beispielsweise
verschweißt sind, jedoch derart, daß das Abwasser nicht
nur in Axialrichtung der Rohre, sondern auch senkrecht
dazu strömen kann. Der Festbettkörper kann auch aus
beweglichen Trägerkörpern (auch Füllkörper genannt)
bestehen, die beispielsweise durch Rückhaltemittel in
ihrer Beweglichkeit auf einen definierten Bereich im
Abwasser begrenzt werden. Insoweit unterliegt der Begriff
Festbettkörper keinen Beschränkungen.
Wesentlich für die Reaktorkammer ist, daß das Festbett
(unabhängig davon, ob fest oder als beweglicher Körper
konfektioniert) sich nicht über das gesamte Volumen
beziehungsweise über die gesamte Querschnittsfläche der
Reaktorkammer erstreckt. Vielmehr ist vorgesehen, daß
innerhalb des Festbettkörpers oder zwischen benachbarten
Festbettkörpern beziehungsweise zwischen einem
Festbettkörper und der Innenwand des Reaktors ein
Freiraum verbleibt, der sich entsprechend vertikal über
die Höhe des Festbettkörpers erstreckt.
Mit diesem Freiraum werden für das Abwasser im
wesentlichen zwei Zonen geschaffen, eine Zone, bei der
das Abwasser durch das Festbett geführt wird und eine
zweite Zone, durch die das Abwasser entsprechend
ungehindert strömen kann.
Sinn und Zweck dieses Freiraums ist es, dem Abwasser eine
gezielte Strömungsrichtung zu geben und damit eine
sogenannte Strömungswalze (Zirkulationsströmung)
innerhalb der Reaktorkammer auszubilden.
Zu diesem Zweck ist im Freiraum die genannte Einrichtung
zur Zwangsführung des Abwassers angeordnet, die
sicherstellt, daß das Abwasser von oben nach unten durch
den Freiraum strömt und, sobald es den Freiraum am
unteren Ende verlassen hat, zunächst umgelenkt wird und
anschließend durch den Festbettkörper wieder nach oben
zurückströmt, bevor es wieder in den Freiraum umgelenkt
und in Richtung auf den Boden der Reaktorkammer
zurückgeführt wird.
Grundsätzlich wäre es auch denkbar, die Strömungsrichtung
umzukehren.
Die gezielte Führung des Abwassers von oben nach unten
durch den Freiraum und von unten nach oben durch das
Festbettmaterial hat jedoch den Vorteil, daß das Abwasser
durch entsprechende Umlenkorgane am Boden der
Reaktorkammer, also unterhalb der Festbettzone, eine
zusätzliche Zwangsführung erfährt und damit die
Zirkulationsströmung optimiert werden kann.
Zur Optimierung dieser Zwangsströmung sieht eine
Ausführungsform vor, den Freiraum umfangsseitig von einem
wasserundurchlässigen Mantel zu begrenzen. Auf diese
Weise wird eine gezielte Trennung der genannten Zonen
erreicht.
Dabei kann der Mantel entlang mindestens einer
horizontalen Ebene mit einer Vielzahl von Durchbrechungen
ausgebildet sein.
Dies ermöglicht es, anstelle einer einzigen
Zirkulationsströmung über die gesamte Höhe der
Reaktorkammer mehrere Strömungswege für das Abwasser
auszubilden, wie anhand der Figurenbeschreibung näher
erläutert wird.
Dabei können die Durchbrechungen in ihrem Querschnitt
veränderbar sein, beispielsweise dadurch, indem den
Durchbrechungen benachbart mindestens ein Schieber
angeordnet ist, der die Durchbrechungen teilweise oder
vollständig verschließt beziehungsweise öffnet. Auf diese
Weise kann die Intensität der Zirkulationsströmungen
anwendungsspezifisch variiert werden,
Grundsätzlich kann die Reaktorkammer eine beliebige Größe
und einen beliebigen Querschnitt aufweisen.
Die genannte Strömungswalze läßt sich optimiert bei einer
Reaktorkammer mit kreisförmigem Querschnitt einstellen,
wobei der genannte Freiraum mittig in der Reaktorkammer
angeordnet wird.
Es ist aber ebenso möglich, mehrere Freiräume zum
Beispiel innerhalb des Festbettmaterials auszubilden und
entsprechend eine Vielzahl von Zirkulationsströmungen für
das Abwasser zu schaffen. Zur Vermeidung von Toträumen
sollte dabei eine symmetrische Anordnung, beispielsweise
rotationsymmetrische Anordnung der Freiräume gewählt
werden.
Um das Abwasser innerhalb des Freiraums gezielt zu führen
kann die Einrichtung als Rührwerk oder Düse ausgebildet
sein. In jedem Fall erfährt das Abwasser auf diese Weise
eine Beschleunigung und eine gezielte Strömungsrichtung.
Die Anordnung der Einrichtung an dem dem Boden der
Reaktorkammer benachbarten unteren Ende des Freiraums
schafft eine zusätzliche Sogwirkung für das Abwasser in
dem darüber liegenden Abschnitt des Freiraums.
Gleichzeitig herrscht im Bereich der Einrichtung die
höchste Strömungsenergie, so daß Schlammablagerungen im
Bodenbereich des Behälters (der Reaktorkammer) nachhaltig
vermieden werden.
Nach einer weiteren Ausführungsform kann in Verlängerung
und unterhalb des Freiraums mindestens eine
Umlenkeinrichtung für das Abwasser angeordnet werden.
Diese dient dazu, daß Abwasser gezielt in Richtung unter
und durch den Festbettkörper zu führen. Gleichzeitig
werden Reibungsverluste minimiert. Dazu kann die
Umlenkeinrichtung beispielsweise eine hyperbolische Form
besitzen. Mit der Hilfe eines Kegels als Umlenkkörper
kann gleichzeitig eine Justiereinrichtung zur Aufnahme
des Mantels des Freiraums geschaffen werden, der dazu an
seinem unteren Ende, welches den Festbettkörper nach
unten überragt und auf dem Kegel aufsteht,
Durchbrechungen aufweist, um die Abwasserzirkulation
nicht zu stören. Grundsätzlich kann der Mantel von oben
oder seitlich gegenüber der Innenwand der Reaktorkammer
gestützt werden. Es ist auch möglich, den Boden der
Reaktorkammer so auszubilden, daß eine verlustarme
Strömungsumlenkung - wie vorstehend beschrieben - ohne
zusätzliche Einbauten realisiert wird.
Bei der beschriebenen Reaktorkammer ist nicht
auszuschließen, daß insbesondere in Randzonen des
Festbettes, beispielsweise im Übergangsbereich zwischen
dem Festbett und dem Mantel des Freiraums beziehungsweise
im Übergangsbereich zwischen Festbett und Innenwand der
Reaktorkammer eine übermäßige Biomassenkonzentration
auftritt, die unerwünscht ist. Dies liegt daran, daß die
Strömungsgeschwindigkeit des Abwassers in diesen
Randzonen des Festbetts geringer sein kann als im Zentrum
des Festbetts.
Zu diesem Zweck sieht eine weitere Ausführungsform vor,
am unteren Ende des Festbettkörpers und/oder unterhalb
des Festbettkörpers Mittel zur Zuführung eines Fluids
unter Druck in den Festbettkörper anzuordnen, wobei diese
Mittel so angeordnet sein können, daß das Fluid zumindest
überwiegend nur die genannten Randzonen des
Festbettkörpers beaufschlagt.
Das Fluid kann das Abwasser selbst oder eine andere
Flüssigkeit sein; es ist aber auch möglich, als Fluid
Druckluft zu wählen. Da Luft (Sauerstoff) die
Denitrifikation des Abwassers jedoch stört sollten bei
Verwendung von Luft als Fluid die genannten Mittel
taktbar sein, das heißt, die Luft allenfalls in
bestimmten Zeitintervallen stoßartig abgeben, so daß der
Sauerstoffeintrag auf das notwendige Minimum reduziert
wird.
Bezüglich der möglichen Anordnung der genannten Mittel
gibt die nachfolgende Figurenbeschreibung ergänzende
Hinweise.
Dabei enthält die Figurenbeschreibung auch
Erfindungsmerkmale, die über die konkrete Beschreibung
des Ausführungsbeispiels hinaus allgemein anwendbar sind.
Die einzige Figur zeigt in schematisierter Darstellung
einen Längsschnitt durch eine Reaktorkammer mit
Kreisquerschnitt.
Entsprechend besitzt die Reaktorkammer, die das
Bezugszeichen 1 trägt, eine zylindrische Wand 12 und
einen Boden 10.
Mit 14 ist ein Abwasserspiegel symbolisiert.
Unmittelbar unterhalb des Wassserspiegels 14 ist ein
Abwasserzulauf 16 und diametral gegenüber ein
Abwasserablauf 18 zu erkennen.
Unterhalb von Zulauf 16 und Ablauf 18 liegt ein
ringförmiger Festbettkörper 20 im Abwasser. Der
Festbettkörper 20 besteht aus einer Vielzahl von
Netzrohren mit einer Kunststoffoberfläche, wobei die
Netzrohre untereinander punktuell verschweißt sind.
Durch die Ringform des Festbettkörpers 20 wird mittig ein
Freiraum 22 ausgebildet, der entsprechend koaxial zur
einer Mittenlängsachse M der Reaktorkammer 1 verläuft.
Der Freiraum 22 wird von einem zylindrischen Stahlmantel
24 umfangsseitig begrenzt, der entlang zweier
beabstandeter horizontaler Ebenen umfangsseitig mit
Schlitzen 26 beziehungsweise Rundlöchern 28 ausgebildet
ist. Die Schlitze 26 beziehungsweise Rundlöcher 28 sind
über getrennte, hier nicht dargestellte Schieber, die
außenseitig auf dem Stahlmantel 24 verlaufen, in ihrem
Querschnitt variabel einstellbar.
Unterhalb der Rundlöcher 28 ist am unteren Ende 22U des
Freiraums 22 ein Rührwerk 30 angeordnet, welches
motorisch (nicht dargestellt) angetrieben wird.
Der Stahlmantel 24 ist über das untere Ende 20U des
Festbettkörpers 20 verlängert, wobei dieser Abschnitt 24U
eine Vielzahl von Durchbrechungen aufweist, um eine
Durchströmbarkeit für das Abwasser zu schaffen.
Dieser Abschnitt 24U steht auf einem Kegel 32 auf, der
auf dem Boden 10 der Reaktorkammer 1 so angeordnet ist,
daß seine Spitze in der Mittelängsachse M liegt.
Der Festbettkörper 20 ist auf einem ringförmigen
Stahlträger 34 aufgestellt.
Entsprechend wird zwischen dem unteren Ende 20U des
Festbettkörpers 20 und dem Boden 10 der Reaktorkammer 1
ein Bereich 36 ausgebildet, der frei von Festbettmaterial
ist.
Am oberen Ende des Abschnitts 24U des Stahlmantels 24
verläuft umfangsseitig eine ringförmige Luftleitung 38,
die über eine (nicht dargestellte) Anschlußleitung mit
Druckluft versorgbar ist.
Zusätzlich verläuft eine ringförmige Wasserleitung 40
unterhalb des Festbettkörpers 20 unmittelbar benachbart
zur Wand 12, wobei die Austrittsöffnung der Wasserleitung
40 nach oben weist.
Im Normalbetrieb sind die Luftleitung 38 und die
Wasserleitung 40 nicht aktiviert.
Entsprechend sorgt das Rührwerk 30 dafür, daß das
Abwasser in Pfeilrichtung P1 den Freiraum 22 von oben
nach unten durchströmt.
Sobald es den Freiraum 22 nach unten verläßt strömt es in
Pfeilrichtung P2 radial nach außen, wobei diese
Strömungsbewegung durch den Kegel 32 unterstützt wird.
Das Abwasser durchströmt anschließend den Festbettkörper
20 von unten nach oben in Pfeilrichtung P3.
Sobald es den Festbettkörper 20 am oberen Ende verlassen
hat wird das Abwasser in Pfeilrichtung P4 wieder
umgelenkt und erneut in Pfeilrichtung P1 durch den
Freiraum 22 geführt.
Auf diese Weise wird eine Rotationsströmung innerhalb der
Reaktorkammer 1 ausgebildet. Auf der Oberfläche des
Festbettkörpers 20 aufwachsende Biomasse wird auf diese
Weise kontinuierlich mit stickstoffhaltigem Substrat
versorgt und in Abhängigkeit von der Förderleistung des
Rührwerks 30 kann gleichzeitig die Dicke des biologischen
Rasens (der Biomasse) gesteuert werden.
Aufgrund der beschriebenen konstruktiven Gestaltung der
Reaktorkammer 1 ist die Zirkulationsströmung über den
horizontalen Querschnitt der Reaktorkammer 1 betrachtet
nicht konstant. Insbesondere im Bereich der Außenwand des
Stahlmantels 24 beziehungsweise im Bereich der
Innenfläche der Wand 12 ist die Strömung geringer, so daß
es hier zu einer verstärkten Ausbildung eines
biologischen Rasens kommen kann.
Dem kann zum einen dadurch entgegengewirkt werden, daß
die Schlitze 26 beziehungsweise Rundlöcher 28 geöffnet
werden, so daß sich zusätzliche Zirkulationsströmungen
ausbilden, die durch die Pfeile PS beziehungsweise P6
gekennzeichnet sind.
Alternativ oder kumulativ besteht die Möglichkeit, die
Luftleitung 38 beziehungsweise die Wasserleitung 40 zu
aktivieren, so daß in den zuvor genannten Bereichen die
Strömungsenergie des Abwassers erhöht wird, was zu einem
verstärkten Abtrag des biologischen Rasens führt.
Im Sinne einer möglichst vollständigen Denitrifikation
erfolgt insbesondere die Zuschaltung (Aktivierung) der
Luftleitung 38 aber nur getaktet, das heißt,
intervallartig, wobei die Intervalle anwendungsspezifisch
gewählt werden, um möglichst wenig Sauerstoff in das
Abwasser zu bringen.
Im Fall der Öffnung der Schlitze 26 und/oder Rundlöcher
28 wird eine gezielte horizontale Teilströmung des
Abwassers im Festbett erreicht, die sich wiederum günstig
auf die Kontrolle des Biofilms auswirkt.
Claims (15)
1. Reaktorkammer zur Denitrifikation von Abwasser, mit
folgenden Merkmalen:
- 1. 1.1 einem Abwasser-Zulauf (16),
- 2. 1.2 einem Abwasser-Ablauf (18),
- 3. 1.3 mindestens einem, in allen Richtungen des Koordinatensystems von Abwasser durchströmbaren Festbettkörper (20),
- 4. 1.4 der Festbettkörper (20) ist so ausgebildet und in der Reaktorkammer (1) angeordnet, daß er
- 5. 1.5 mit Abstand zum Boden (10) der Reaktorkammer (1) endet,
- 6. 1.6 von unten nach oben von Abwasser durchströmbar ist und
- 1. 1.7.1 innerhalb des Festbettkörpers (20), und/oder
- 2. 1.7.2 zwischen benachbarten Festbettkörpern und/oder
- 3. 1.7.3 zwischen Festbettkörper (20) und Innenwand der Reaktorkammer (1)
- 7. 1.8 mindestens ein Freiraum (22) ausgebildet ist, der sich über die gesamte Höhe des Festbettkörpers (20) erstreckt und
- 8. 1.9 in den Abwasser vom Festbettkörper (20) umlenkbar ist,
- 9. 1.10 in dem Freiraum (22) ist eine Einrichtung (30) zur Zwangsführung des Abwassers in Richtung auf den Boden (10) der Reaktorkammer (1) angeordnet.
2. Reaktorkammer nach Anspruch 1, bei der der Freiraum (22)
umfangsseitig von einem wasserundurchlässigen Mantel (24)
begrenzt ist.
3. Reaktorkammer nach Anspruch 2, bei der der Mantel (24)
entlang mindestens einer horizontalen Ebene mit einer
Vielzahl von Durchbrechungen (26, 28) ausgebildet ist.
4. Reaktorkammer nach Anspruch 3, bei der die Durchbrechungen
(26, 28) in ihrem Querschnitt veränderbar sind.
5. Reaktorkammer nach Anspruch 3, bei der den Durchbrechungen
(26, 28) benachbart mindestens ein Schieber angeordnet ist,
mit dem die Durchbrechungen (26, 28) mindestens teilweise
verschließbar sind.
6. Reaktorkammer nach Anspruch 1, bei der der Freiraum (22)
mittig in der Reaktorkammer (1) ausgebildet ist.
7. Reaktorkammer nach Anspruch 1, bei der die Einrichtung (30)
aus einem Rührwerk besteht.
8. Reaktorkammer nach Anspruch 1, bei der die Einrichtung (30)
aus einer Düse besteht.
9. Reaktorkammer nach Anspruch 1, bei der die Einrichtung (30)
an dem, dem Boden (10) der Reaktorkammer (1) benachbarten
unteren Ende des Freiraums (22) angeordnet ist.
10. Reaktorkammer nach Anspruch 1, bei der in Verlängerung und
unterhalb des Freiraums (22) mindestens eine
Umlenkeinrichtung (32) für das Abwasser angeordnet ist,
entlang der das Abwasser unter den Festbettkörper (20)
führbar ist.
11. Reaktorkammer nach Anspruch 1, bei der am unteren Ende
(20U) des Festbettkörpers (20) und/oder unterhalb des
Festbettkörpers (20) Mittel (38, 40) zur Zuführung eines
Fluids unter Druck in den Festbettkörper (20) angeordnet
sind.
12. Reaktorkammer nach Anspruch 11, bei der die Mittel (38, 40)
so angeordnet sind, daß das Fluid zumindest überwiegend nur
Randzonen des Festbettkörpers (20) beaufschlagt.
13. Reaktorkammer nach Anspruch 12, bei der die Mittel (38, 40)
so angeordnet sind, daß das Fluid Randzonen des
Festbettkörpers (20) zum Freiraum (22) und/oder Randzonen
des Festbettkörpers (20) zur Innenwand der Reaktorkammer
(1) beaufschlagt.
14. Reaktorkammer nach Anspruch 11, bei der die Mittel (38)
Belüfter sind.
15. Reaktorkammer nach Anspruch 11, bei der die Mittel (38, 40)
taktbar sind.
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