DE19959102A1 - Innenbesichtigung von Gasflaschen - Google Patents
Innenbesichtigung von GasflaschenInfo
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Abstract
Die Vorrichtung zur Innenbesichtigung von Druckgasbehältern ist gekennzeichnet durch eine Halterung (2) mit mindestens einer CCD-Kamera (3, 6) und mindestens eine Beleuchtungseinrichtung (4, 7). Die Vorrichtung enthält insbesondere in einem Hüllrohr als Halterung (2) eine oder mehrere Beleuchtungseinrichtungen (4, 7), die das zu untersuchende Objekt schräg oder seitlich beleuchten, und eine oder mehrere CCD-Kameras (3, 6). Mit der Vorrichtung wird ein Verfahren ausgeführt, bei dem die mit Hilfe einer oder mehrerer CCD-Kameras (3, 6) aufgenommenen Bilder an eine Datenverarbeitungseinrichtung zur Auswertung weitergeleitet werden.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Innenbesichtigung von
Druckgasbehältern.
Gase werden in Stahl- oder Aluminiumflaschen unter einem Druck von ca. 200 bar
abgefüllt. Aufgrund des hohen Druckes werden die Gasflaschen in regelmäßigen
Abständen einer Sicherheits- und Reinheitsprüfung unterzogen. Hierbei werden die
Flaschen durch eine Wasserdruckprüfung auf ihre Druckbeständigkeit hin geprüft.
Anschließend müssen alle so geprüften Flaschen visuell auf Löcher und Risse unter
sucht werden, da die Druckprüfung keine Schlüsse auf die Oberflächenbeschaffen
heit zuläßt.
Um diesen Anforderungen hinsichtlich der Sicherheit und der Reinheit nachzukom
men, werden die Gasflaschen im Flaschenbehandlungszentrum einer Innen- und
Außenbehandlung unterzogen. Bei der Innenbehandlung werden Aluminiumflaschen
chemisch (gebeizt) und Stahlflaschen mechanisch (gestrahlt) gereinigt. Im Anschluß
an die Innenbehandlung werden die Flaschen visuell auf Rückstände, z. B. Strahlgut,
abgesucht. Gleichzeitig wird kontrolliert, ob die Innenbehandlung erfolgreich war
oder ob sie erneut durchgeführt werden muß.
Zur visuellen Prüfung der Flasche im Anschluß an die Wasserdruckprüfung und der
Innenbehandlung wird von dem Prüfpersonal eine kleine Glühlampe an einem Kabel
in die Flasche hinabgelassen, um von oben durch die Flaschenöffnung die In
nenoberfläche zu betrachten. Anhand von Vergleichsfotos muß nun entschieden
werden, ob die Flaschen den Anforderungen entsprechen. Diese Prüfmethode ist
sehr subjektiv und zudem noch von der jeweiligen Tagesform des Prüfpersonals ab
hängig.
Heute ist eine Vielzahl von Endoskopen und Kameras auf dem Markt, mit denen In
nenräume besichtigt werden können. Die Beleuchtung wird dabei von außen durch
eine weitere Öffnung mit oder ohne Fenster oder über Lichtleitkabel, mit Glühbirnen
oder Leuchtdioden direkt am Kopf angeordnet vorgenommen. Das Objekt kann über
ein starres oder bewegliches Endoskop oder mit einer CCD-Kamera direkt betrachtet
werden. Für eine gute Aufnahme des Objektes ist es erforderlich, die Objektivein
richtung in die richtige Position zu bringen. Dies wird bei Behältern oder Rohren mit
kleinen Öffnungen mit einem beweglichen Endoskop von Hand oder über eine ent
sprechende Mechanik gesteuert. Die am Kopf von Endoskopen integrierten Be
leuchtungseinrichtungen sind nur dann hilfreich, wenn das Objekt aus dem richtigen
Blickwinkel betrachtet werden kann. Mit den herkömmlichen Endoskopeinrichtungen,
welche Beleuchtungseinrichtungen direkt am Kopf beinhalten, konnten keine befrie
digenden Resultate erzielt werden.
Wegen der hohen Stückzahlen, wie sie bei der Kontrolle der Innenoberfläche von
Gasflaschen auftreten, können keine beweglichen Endoskope verwendet werden.
Bei den heute üblichen Endoskopen und lanzengeführten Miniaturkameras wird Auf
licht für die Beleuchtung der Objekte benutzt. Das hat zur Folge, daß das zu be
trachtende Objekt bei den starren Endoskopen nur geringe Helligkeitsunterschiede
aufweist. Dadurch werden Unregelmäßigkeiten, wie Strahlgut, Risse, Vertiefungen,
Rückstände etc., nur sehr schlecht abgebildet. Beziehungsweise muß dieser geringe
Helligkeitsunterschied durch eine höhere Auflösung ausgeglichen werden. Mit be
weglichen Endoskopen kann das zu betrachtende Objekt von der Seite beleuchtet
werden, wodurch ein wesentlich aussagefähigeres Bild erhalten wird. Dagegen
spricht jedoch der relativ hohe Aufwand für die Steuerung des Systems und die An
fälligkeit einer beweglichen Einrichtung. Des weiteren werden mögliche Fehlstellen
oder Rückstände nicht deutlich hervorgehoben wie bei einer echten Seitenlichtbe
leuchtung, da der Lichtwinkel und der Beobachtungswinkel gleich sind und sich da
durch nur ein geringer Helligkeitsunterschied ergibt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung bereitzustellen, die es ermöglicht, die
genannten Fehler bei Druckgasbehältern festzustellen und anzuzeigen, insbesondere
soll die Vorrichtung die Kontrolle von Druckgasflaschen in einer automatischen
Anlage schnell und mit möglichst geringem mechanischem Aufwand ermöglichen.
Der Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, den Innenraum von Druckgasbe
hältern, wie sie in der Gasbranche vorhanden sind, mit Innendurchmessern bis zu 30 cm
und Flaschenhöhen bis 2,00 m, mit kleinen Öffnungen bis 45 mm, vorzugsweise
Öffnungen bis 25 mm, mit einer Einrichtung zu untersuchen, die keine beweglichen
Teile enthält und die typischen Fehler besonders gut zur Ansicht bringt. Wobei diese
Einrichtung mit einem einzigen Arbeitsschritt (Ein- und Ausfahren einer Lanze) die
Wand- und die Bodenoberfläche eines Druckbehälters auf Abweichungen bewerten
kann. Im speziellen soll das Prüfsystem für große Flaschen (Durchmesser 200 mm)
wie kleine Flaschen (Durchmesser 100 mm und weniger) bei wechselnden Fla
schengrößen während einer automatischen Kontrolle geeignet sein.
Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den in Anspruch 1 beschriebenen
Merkmalen gelöst.
Die Vorrichtung dient vorteilhaft zur Abbildung der Druckgasbehälterinnenoberfläche
auf einem Monitor, wodurch die Innenbesichtigung von Druckgasbehältern durch
Personal erleichtert wird, oder zur automatischen oder teilautomatischen Erkennung
von Anomalien (Fehlern) der Druckgasbehälterinnenoberfläche, wobei insbesondere
eine automatische Bildauswertung eingesetzt wird.
Druckgasbehälter sind vorzugsweise Druckgasflaschen.
Die Vorrichtung ist in der Regel stabförmig, wobei der stabförmige Körper der Vor
richtung einen Durchmesser aufweist, der so bemessen ist, daß die Vorrichtung
durch die Öffnung des Druckgasbehälters in den Druckgasbehälter eingeführt wer
den kann. Die Vorrichtung enthält mindestens eine Kamera und eine Beleuchtungs
einrichtung. Vorzugsweise werden zwei oder mehr Kameras, insbesondere CCD-
Kameras, eingesetzt, womit Bilder der inneren Oberfläche eines Druckgasbehälters
aufgenommen werden. Die Bilddaten werden erfaßt und an eine Datenverarbei
tungseinrichtung weitergeleitet und ausgewertet.
Die Vorrichtung enthält vorzugsweise keine beweglichen Teile sondern justierbare,
fest stehende Teile. Die Vorrichtung enthält einen stabförmigen Körper zum Einfüh
ren in einen Druckgasbehälter durch die Füllöffnung. Keine Teile ragen außerhalb
des stabförmigen Körpers heraus oder sind außerhalb des stabförmigen Körpers an
gebracht. Der stabförmige Körper der Vorrichtung wird zum Beispiel aus einem rohr
artigen Teil (Hüllrohr), insbesondere einem zylindrischen Teil, gebildet, das als Trä
ger oder Halter für die Teile wie die Kamera dient. Beispielsweise werden in einem
dünnwandigen Rohr zwei Miniatur-CCD-Kameras eingebaut, wobei eine CCD-
Kamera (Wandkamera) mit ihrer optischen Achse parallel zur Druckgasbehälterach
se (Flaschenachse) angeordnet und mit einer Lichtstrahlumlenkeinheit (z. B. Spiegel
oder 90°-Prisma) ausgerüstet ist und zur Inspektion der Druckgasbehälterwand (Fla
schenwand) dient und eine CCD-Kamera (Bodenkamera) am Ende des Hüllrohres
zur Inspektion des Druckgasbehälterbodens angeordnet ist. Die Bodenkamera nimmt
in der Regel Bilder des Bodens direkt, ohne Umlenkeinheit, auf. Je nach Gestalt des
Bodens (z. B. flacher oder gewölbter Boden) wird die Bodenkamera parallel zur Be
hälterachse, die durch die Öffnung des Behälters verläuft, oder geneigt angeordnet.
Die Vorrichtung ist vorzugsweise drehbar und in der Höhe verstellbar (bei unbeweg
tem Druckgasbehälter). Alternativ kann die Vorrichtung festgestellt und der Druck
gasbehälter bewegt werden (Drehung und Höhenverstellung). Als weitere Alternative
sind auch Kombinationen von Bewegungen von Vorrichtung und Druckgasbehälter
sinnvoll, z. B. eine, höhenverstellbare, drehfixierte Vorrichtung und ein drehbarer
Druckgasbehälter. Die Bewegung der Vorrichtung und/oder des Druckgasbehälters
erfolgt vorteilhaft mittels eines Antriebes, insbesondere einem oder mehreren steu
erbaren Antrieben wie einem Schrittmotor. Die Bewegungen, das sind in der Regel
Bewegungsschritte, sind vorzugsweise automatisiert und werden von einer Steuer
einheit gesteuert.
Geeignete Kameras sind in der Regel CCD-Kameras und haben z. B. einen Durch
messer (des Kamerakörpers) im Bereich von 6 bis 9 mm. Es gilt zu beachten, daß
die Pixelauflösung der CCD-Kamera ausreichen muß, um die Oberflächenfehler hin
reichend sichtbar zu machen. Als geeignete Kamera wird z. B. die Kamera "Pen-
Cam" von der Fa. Liomat verwendet. Die Merkmale der Kamera sind Bildaufnehmer
typ: 1/4" Color IT CCD; 291000 Pixel (500 × 582 Pixel); Lichtempfindlichkeit 2,5 Lux
bei Lichtstärke 1,2; Abmessungen des Kamerakopfes ohne Objektiv: 9 mm Durch
messer und 300 mm Länge. Als Objektiv dient vorteilhaft ein 4-linsiges Objektiv mit
Brennweite f = 10 mm und Öffnungsverhältnis von z. B. 1 : 2,8 mit einer Länge von
12,7 mm und Anschluß M12 × 0,5 mm.
Eine wesentliche Rolle bei der optischen Oberflächenprüfung stellt die Beleuchtung
bzw. die Beleuchtungstechnik dar. Mit einem gezielten Einsatz der Beleuchtung las
sen sich eventuell vorhandene Unregelmäßigkeiten hervorheben. D. h., nur mit gut
abgestimmten einzelnen Komponenten kann das betrachtete Objekt gut sichtbar
wiedergegeben werden.
Aufgrund des lichtundurchlässigen Materials der Flaschenwand kann kein Seitenlicht
oder Durchlicht für eine gute Bildqualität eingesetzt werden. Bedingt durch die kleine
Flaschenöffnung bei Druckgasflaschen ist es außerordentlich schwierig, die Fla
scheninnenoberfläche richtig auszuleuchten. Unter den genannten Bedingungen läßt
sich keine weitere Lichtquelle wie eine Lichtquellenlanze, die zudem noch unabhän
gig bewegt werden müßte, verwenden.
Wird die Beleuchtung so angebracht, daß das Licht in einem Winkel auf das Objekt
fällt (Auflicht), erhält man eine relativ gleichmäßige Reflexion des Lichtes auf dem
betrachteten Objekt. Wird die Beleuchtung dagegen von der Seilte vorgenommen,
erhält man an den Unebenheiten auf der Oberfläche unterschiedliche Reflexionsver
hältnisse. Eine Erhebung zeigt von der Seite der Lichtquelle her einen Wechsel von
Hell nach Dunkel, bei einer Vertiefung liegt der Wechsel von Dunkel nach Hell. Mit
Hilfe dieser Hell/Dunkel-Wechsel lassen sich mit geringem Aufwand Aussagen über
die Oberflächenbeschaffenheit des Objektes machen.
Soll eine seitliche Beleuchtung bei der Inneninspektion von Gasflaschen angewendet
werden, so ergibt sich bei der Beleuchtung des Bodens das Problem, daß hier keine
Möglichkeit besteht, das Licht seitlich einzustrahlen. Deshalb wird im Bodenbereich
eine indirekte Beleuchtung eingesetzt.
Im Sinne dieser Erfindung wird die Beleuchtungstechnik eingesetzt, welche alle ein
zelnen Anforderungen erfüllen muß. Dies wird erreicht, dadurch daß ein oder mehre
re Projektoren, bestehend aus Halogenlampen mit integrierten Reflektoren, die ihrer
seits über Reflektoren das Licht in Lichtleitfasern (vorzugsweise Kunststofffaser-
Lichtleiter) einspeisen, eingesetzt werden. Der oder die Beleuchtungsprojektoren
sind am Kopf der Hüllrohres angebaut und können durch ihre kleinen Abmaße und
Gewichte mit dem Hüllrohr bewegt werden. Im Prinzip besteht der Projektor aus einer
Halogenlampe mit integriertem Reflektor. Diese Halogenlampe wird in ein Gehäuse
gebaut, welches seinerseits einen trichterförmigen Reflektor aufweist. D. h. die Halo
genlampe ist so angeordnet, das sie ihr Licht in den Reflexionstrichter einstrahlen.
Am Ausgang des Reflexionstrichters ist das Lichtleitfaserkabel angebracht. Über den
Reflexionstrichterwinkel ist die Lichtstromverteilung am Austritt aus dem Lichtkabel
vorgegeben. Dieser Beleuchtungsprojektor ist relativ klein (Abmaße ca. 6 × 6 × 12 cm).
Bei einer Leistung von 50 W kommen diese Projektoren ohne zusätzliche Küh
lung aus. Bei höheren Leistungen wird ein Miniaturgebläse integriert. Das Lichtleit
kabel wird durch das Hüllrohr zum jeweiligen Lichtaustrittspunkt geführt. Das Licht
leitkabel ist hierbei nur unwesentlich länger als das Hüllrohr selbst. Durch diese mi
niaturisierten Beleuchtungsquellen ist es möglich mehrere Beleuchtungsquellen di
rekt am Kopf des Hüllrohres anzuordnen und mit dem Hüllrohr mitzubewegen. Durch
dieses einfache Prinzip können mehrere Lichtquellen mit den unterschiedlichsten
Abstrahlwinkeln in einem gemeinsamen Hüllrohr eingebaut werden. Mit den Miniatur-
CCD-Kameras, die in unterschiedlichen Höhen eingebaut werden, können aussage
fähige Bilder erhalten werden. Durch die unterschiedlich angebrachten Beleuchtungsausgänge
müssen keine Endoskop- oder Kamerawechsel bei 10 oder 40, 50 l
Flaschen vorgenommen werden.
Die Miniaturkameras sind den Endoskopen vorzuziehen, da sich hierbei weniger
Platzprobleme aufgrund der geringen Flaschenöffnung (Durchmesser 25 mm) erge
ben. Bei Einsatz von Endoskopen kommen zusätzliche Fehlerquellen durch die er
forderlichen großen Baulängen (bis 1800 mm) hinzu, bedingt durch optische Lin
senfehler, Fertigungsfehler und Ablenkprismen am Ausgang des Hüllrohres zum An
schluß an CCD-Kameras.
Es können weitere Lichtquellen und Kameras angeordnet werden. Z. B. um den
Kopfbereich vom Flaschenhals aus zu betrachten, kann eine zusätzliche Lichtquelle,
von unten nach oben strahlend, angebracht werden.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung weiter erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Schema der Vorrichtung.
Fig. 2 veranschaulicht schematisch die Beleuchtung der Wand.
Fig. 3 veranschaulicht schematisch die Beleuchtung des Bodens.
Fig. 4 zeigt die Anordnung der Vorrichtung in einer Druckgasflasche.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung weist ein stabförmigen Körper (Hüllrohr) 2 auf,
der am unteren Ende die Kamera 3 (Bodenkamera) mit dem Objektiv 11 und dem
Datenkabel 18 und der zugeordnete Beleuchtungskörper 4 (auch als Beleuchtungs
einheit bezeichnet) mit dem Projektor 20 zur Betrachtung des Bodens der Druckgas
flasche trägt. Oberhalb der Kamera 3, im unteren Bereich des Hüllrohres 2, ist die
Kamera 6 (Wandkamera) mit Objektiv 10, dem Datenkabel 19 und Umlenkeinrichtung
5 zur Wandinspektion feststehend angeordnet. Für eine seitliche Beleuchtung
(Schrägbeleuchtung) der Druckgasflascheninnenwand dient der Beleuchtungskörper
oder die Beleuchtungseinheit 7, die über das Lichtleitfaserbündel 23 mit dem Pro
jektor 21 verbunden ist. Für eine indirekte oder Schrägbeleuchtung des Bodens dient
die Beleuchtungseinrichtung aus Beleuchtungskörper 4, Lichtleitfaserbündel 22 und
Projektor 20.
Als Hüllrohr wird z. B. ein Edelstahlrohr mit einem äußeren Durchmesser von 20 mm
und einer Wandstärke von 0,5 mm mit einer Länge von 1,6 m eingesetzt. Die Pro
jektoren (Abmaß 6 × 6 × 12 cm) werden direkt über dem Hüllrohr angeordnet. Durch
ihre geringe Baugröße können mehrere Projektoren fest mit dem Hüllrohr verbunden
werden. Der Abstand der Bodenkamera zu Wandkamera ergibt sich aus der Forde
rung, daß die gesamte Innenoberfläche erfaßt werden muß. D. h. der zulässige
Höchstabstand für Stahlflaschen beträgt max. die Höhe des sichtbaren Wandbe
reichs 14 (z. B. 120 mm).
Für die Ausleuchtung (siehe Fig. 2) des Wandbereiches 14 der Druckgasflaschenin
nenwand 1 wird die Lichtquelle 7 oberhalb der Kamera 6 angebracht. Die Lichtquelle
7 bildet einen schrägen Lichtkegel zwischen Lichtaustritt 12 und Wandbereich 14. In
dem beleuchteten Wandbereich 14 liegt das Betrachtungsfeld der Kamera 6. Der
Abstand dLK bezeichnet den Abstand zwischen Lichtaustritt 12 und Punkt 13 (Ka
merasichtfenster an Prisma 5. Der Abstand ergibt sich aus der Forderung, daß die
gesamte über der Kamera sichtbare Fläche ausgeleuchtet werden muss. Der Ab
strahlwinkel WA ergibt sich über die Beziehung
Bei idealer Re
flexion ergibt sich für den Lichtstrahl ein gleichschenkliges Dreieck und somit ein Ab
strahlwinkel von 22,3°. Der Abstand bKW bezeichnet den Abstand zwischen Fla
schenwand 1 und Behälterachse A-A.
Die Ausleuchtung des Bodens erfolgt vorteilhaft wie in Fig. 3 gezeigt. Der Boden wird
indirekt durch Reflexion über die Flaschenwand beleuchtet. Ausgehend von dem
Lichtaustrittswinkel muß der Abstrahlwinkel und der Abstand dW zwischen Licht
austritt und Boden so gewählt werden, daß der gesamte zu betrachtende Bereich
beleuchtet wird. Bei idealer Reflexion ergibt sich für den Lichtstrahl ein gleich
schenkliges Dreieck und somit ein Abstrahlwinkel WA von 30°.
Fig. 4 zeigt ein Beispiel für den Einsatz der Vorrichtung, die mit zwei Miniaturkame
ras 3, 6 und zwei fest installierte Beleuchtungseinrichtungen 4, 7 mit den Projektoren
8 (entspricht den Projektoren 20, 21 in Fig. 1) ausgerüstet ist. Die Vorrichtung ist hö
henverstellbar und drehbar. Die Projektoren 8 sind am Kopf der Vorrichtung fest in
stalliert. Von der Vorrichtung wird die Lanze 2 in die Flasche eingefahren. Das Ver
fahren wird im folgenden erläutert.
Für die unterschiedlichen Flaschenarten (z. B. für N2, O2, HCl, NH3, NO oder unter
schiedliche Qualitäten usw.) werden in der Regel verschiedene Auswertealgorithmen
verwendet. Zur Auswahl des richtigen Auswertealgorithmus in einem Steuerpro
gramm wird vor der eigentlichen Bildaufnahme dem System über eine Eingabetasta
tur die Prüfungsart mitgeteilt. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß die Prüf
methoden automatisch eingestellt werden, z. B. anhand der Daten eines Datenchips
an der Flasche (z. B. Transpondereinheit zur Druckgasflaschenkennzeichnung wie in
DE 198 57 722 (interne Bezeichnung MG 2202), DE 44 09 313 (MG 1901) oder EP 0 772 152
(MG 1968) beschrieben).
In eine Druckgasflasche 1 wird die Vorrichtung 2 automatisch eingefahren. Beim
Einfahren ist die Miniaturkamera 3 aktiv. Vor dem Einfahren der Vorrichtung 2 wer
den mit Hilfe der Beleuchtung 9 (Fig. 4) Bilder von dem Kopf der Druckgasflasche
aufgenommen und ausgewertet. Mit Hilfe dieser Daten wird die Flaschenöffnung auf
Verschlüsse oder Stopfen überprüft. Die genaue Flaschenhöhe wird anhand des
Verfahrweges im Zusammenhang mit den Daten aus der Prüfung auf Verschlüsse
festgestellt. Mit dieser Einrichtung können 50 l - Flaschen von 10 l - Flaschen sicher
unterschieden werden. Gleichzeitig wird mit diesem System eine Prüfung des Fla
scheninnengewindes vorgenommen. Nachdem die Vorrichtung 2 in die Druckgasfla
sche 1 eingefahren worden ist, wird (z. B. automatisch nach der Durchmesserprüfung
des Flaschengewindes) auf die Wandbeleuchtung 7 und die Miniaturkamera 6 mit
dem Umlenkprisma 5 umgeschaltet. Systematisch wird die gesamte Wandoberfläche
in einem Raster abgefahren, wobei die Bilder aufgenommen und einer Auswerteein
heit zugeführt werden. Diese Auswerteeinheit überprüft die Bilddaten auf relevante
Fehler wie Risse, Ablagerungen, farbliche Veränderungen und gibt diese Abwei
chungen, die anhand von gelernten Sollmustern auffallen, an eine Speichereinheit.
Durch die versetzte Anbringung der Beleuchtung 7 zur Kamera 6 wird erreicht, daß
das Licht schräg einfällt (siehe Fig. 2) und die Fehler dadurch besser sichtbar ge
macht werden. Bei Überschreitung einer zulässigen Fehlerzahl wird der Prüfvorgang
gestoppt und die Flasche 1 als schlecht, z. B. über eine Lampe, angezeigt. Über ei
nen an der Flasche 1 angebrachten Datenchip (z. B. Transpondereinheit wie in DE 198 57 722
(interne Bezeichnung MG 2202), DE 44 09 313 (MG 1901) oder EP 0 772 152
(MG 1968) beschrieben, worauf Bezug genommen wird) können auch
Daten ausgelesen oder Vermerke zu der Flasche gespeichert werden.
Die ermittelte Flaschengröße (die Flaschenhöhe wird über den Flascheninnenge
windedurchmesser beim Einfahren festgelegt) dient dem System z. B. zur Orientie
rung, wo sich die Lanzenspitze (unteres Ende der Vorrichtung 2) befindet. Hat die
Lanzenspitze den Bodenabstand erreicht bleibt sie stehen und die Miniaturkamera 3
(Bodenkamera) wird aktiviert. Die Beleuchtung 7 wird ausgeschaltet und die Be
leuchtung 4 wird eingeschaltet. Über eine kurze auf-/ab-Fahrt der Vorrichtung 2 wird
die Bildschärfe der Kamera 3 für den Bodenbereich automatisch eingestellt. Danach
wird der Bodenbereich durch eine Rotation der Vorrichtung 2 mittels der Kamera 3
aufgenommen und durch die Auswerteeinheit ausgewertet. Die Bildaufnahme des
Bodens erfolgt bei Schräglicht. Die Beleuchtung 4 ist so angeordnet, daß das Licht
über die Flaschenwand auf den Boden reflektiert wird (siehe Fig. 3). Dadurch werden
die Fehler wesentlich besser sichtbar gemacht und erkannt, die Bildauswertung ver
einfacht sich. Die Auswerteeinheit überprüft die Bilddaten auf relevante Fehler wie
Risse, Ablagerungen, farbliche Veränderungen, Strahlgut, Abrieb, Rückstände und
gibt diese Abweichungen an die Steuereinheit. Nach dieser Bildaufnahme wird auf
schnelle Ausfahrt der Vorrichtung 2 (Lanze) geschaltet und die Lanze wird aus der
Flasche 1 ausgefahren. Gleichzeitig wird die Auswertung beendet und die Flasche
freigeben oder als schlecht gekennzeichnet. Dies kann über eine Rot-Grün-
Signallampe erfolgen und oder über einen an der Flasche befindlichen Datenchip
gespeichert werden.
1
Druckgasbehälterwand
2
Halter (Hüllrohr; Lanze)
3
Bodenkamera
4
Beleuchtungseinheit der Bodenkamera
5
Umlenkeinheit (Spiegel oder Prisma)
6
Wandkamera
7
Beleuchtungseinheit der Wandkamera
8
Projektoren
9
Beleuchtung
10
,
11
Kameraobjektiv
12
Ausgangspunkt des Beleuchtungskegels der Wandbeleuchtungseinheit
13
Ausgangspunkt des Beobachtungskegels der Wandkamera
14
erfaßte Beobachtungsfläche
15
Ausgangspunkt des Beleuchtungskegels der Bodenbeleuchtungseinheit
16
Ausgangspunkt des Beobachtungskegels der Bodenkamera
17
erfaßte Beobachtungsfläche
18
,
19
Daten- und Versorgungsleitung
20
,
21
Projektor
22
,
23
Lichtleitfaserbündel
Claims (16)
1. Vorrichtung zur Innenbesichtigung von Druckgasbehältern, gekennzeichnet durch
eine Halterung (2) mit mindestens einer CCD-Kamera (3, 6) und mindestens einer
Beleuchtungseinrichtung (4, 7).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Hüllrohr als
Halterung (2) eine oder mehrere Beleuchtungseinrichtungen (4, 7), die das zu unter
suchende Objekt schräg oder seitlich beleuchten, und eine oder mehrere CCD-
Kameras (3, 6) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrich
tung einen Querschnitt von weniger als 45 mm, vorzugsweise weniger als 25 mm,
insbesondere 20 mm oder weniger, aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beleuchtungseinrichtungen (4, 7) so in der stabförmigen Halterung (2) angeordnet
sind, daß die zugeordneten CCD-Kameras (3, 6) die Betrachtungsobjekte im Schräg
licht erfassen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beleuchtungseinrichtung (4, 7) Lichtleitfasern zur Lichtübertragung und Lichtabgabe
enthält.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beleuchtung für die Bodenbetrachtung indirekt durch eine Beleuchtungseinrichtung
(4) über die Wand (1) des Druckgasbehälters mit einem definierten Abstand und
Winkel zum Boden und zur Flaschenachse erfolgt und die Kamera (3) in einem be
stimmten Winkel zur Flaschenachse (A-A) angebracht ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beleuchtung für die Wandbetrachtung indirekt durch eine Beleuchtungseinrichtung
(7) über die Wand (1) des Druckgasbehälters mit einem definierten Abstand zur
CCD-Kamera (6) und Winkel zur Flaschenachse (A-A) erfolgt und die Kamera in ei
nem bestimmten Winkel zur Flaschenachse angebracht ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bildsensorfläche der CCD-Kamera (6) für die Wandbetrachtung senkrecht zur Fla
schenachse (A-A) ausgerichtet ist und die Aufnahme der Wand (1) über einen Spie
gel oder ein Prisma (5) erfolgt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beleuchtungseinrichtungen (4, 7) mit Licht eines einfachen Projektors mit Halogen
lampe mit integriertem Reflektor und zusätzlichem Reflektor gespeist werden.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
CCD-Kamera (3, 6) eine Auflösung von mindestens 500 × 582 Bildpunkten aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druckgasbehälter eine Druckgasflasche ist.
12. Verfahren zur Innenbesichtigung von Druckgasbehältern mit einer Vorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung in
den Druckgasbehälter eingeführt wird und mit Hilfe einer oder mehrerer CCD-
Kameras (3, 6) Bilder der Behälterinnenoberfläche aufgenommen werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Hilfe einer
oder mehrerer CCD-Kameras (3, 6) aufgenommenen Bilder an eine Datenverarbei
tungseinrichtung zur Auswertung weitergeleitet werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrich
tung und/oder der Druckgasbehälter bewegt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung automatisch betrieben wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
Daten von oder auf einem Flaschenchip gelesen oder gespeichert werden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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