DE19957225A1 - Kühlluft-Führungssystem insbesondere im Hochdruck-Turbinenabschnitt eines Gasturbinen-Triebwerkes - Google Patents
Kühlluft-Führungssystem insbesondere im Hochdruck-Turbinenabschnitt eines Gasturbinen-TriebwerkesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Kühlluft-Führungssystem im Hochdruck-Turbinenabschnitt eines Gasturbinen-Triebwerkes, wobei ein Teil des aus dem Kompressorabschnitt des Triebwerkes austretenden und an der Gasturbinen-Brennkammer vorbeigeführten Lufststromes über ein erstesVordrallsystem in eine der ersten Turbinen-Scheibe vorgelagerte Vordrallkammer gelangt und von dieser aus insbesondere den luftgekühlten Schaufeln dieser Scheibe zugeführt wird, und wobei ein Teil des Luftstromes über ein zweites Luftübertrittssystem, das in Radialrichrung betrachtet weiter außen als das erste Vordrallsystem liegt, in die Zwischenräume zwischen den Fußabschnitten jeweils zweier nebeneinanderliegender Schaufeln gelangen kann. Erfindungsgemäß ist das zweite Luftübertrittssystem ebenfallls als Vordrallsystem ausgebildet und leitet unabhängig vom ersten Vordrallsystem einen Teil des an der Gasturbinen-Brennkammer vorbeigeführten Luftstromes in eine in Radialrichtung betrachtet im wesentlichen in Höhe der Schaufel-Fußabschnitte vorgesehene zweite Vordrallkammer ein. Von hier aus gelangt der Luftstrom in die besagten Zwischenräume und wird dann in einen im Schaufel-Abströmbereich vorgesehenen Kühlluftkanal eingeleitet, der über Diffusionslöcher im Annulus mündet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Kühlluft-Führungssystem im Hochdruck-
Turbinenabschnitt eines Gasturbinen-Triebwerkes, wobei ein Teil des aus
dem Kompressorabschnitt des Triebwerkes austretenden und an der
Gasturbinen-Brennkammer vorbeigeführten Luftstromes über ein in einer
Trennwand vorgesehenes erstes Vordrallsystem in eine der ersten Turbinen-
Scheibe vorgelagerte Vordrallkammer gelangt und von dieser aus insbeson
dere den luftgekühlten Schaufeln dieser Scheibe zu Kühlzwecken zugeführt
wird, und wobei ein Teil des Luftstromes über ein zweites Luftübertrittssy
stem, das in Radialrichtung betrachtet weiter außen als das erste Vordrallsy
stem liegt, in die Zwischenräume zwischen den Fußabschnitten jeweils
zweier nebeneinanderliegender Schaufeln gelangen kann. Zum technischen
Umfeld wird beispielshalber auf die US 5,281,097 verwiesen.
Kühlluft-Führungssysteme nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sind in
mannigfachen Ausführungsformen bekannt geworden. Dabei wird mit Hilfe
des sog. Vordrallsystemes, welches bspw. in Form eines geeigneten
Schaufelgitters, daneben aber auch in Form von in die besagte Trennwand
eingebrachten Bohrungen, deren Achse bezüglich der Rotationsachse des
Triebwerkes teilweise in Umfangsrichtung weist, ausgebildet sein kann, dem
in die hinter dieser Trennwand liegende und dabei der ersten Turbinen-
Scheibe vorgelagerte Vordrallkammer eintretenden Luftstrom ein Drall auf
geprägt, der der Rotationsrichtung der Turbinen-Scheibe gleichgerichtet ist.
Auf diese Weise ist sichergestellt, daß dieser Kühl-Luftstrom bzw. diese in
die Vordrallkammer eintretende Luftströmung günstig relativ zur Oberfläche
der rotierenden Scheibe verläuft, wobei vorteilhafterweise aufgrund der Um
lenkung der Luftströmung im Vordrallsystem die Relativ-Temperatur dieses
Kühlluftstromes im rotierenden System herabgesetzt wird, so daß auch hier
durch eine verbesserte Kühlwirkung erzielt wird.
Zumeist ist das besagte Vordrallsystem in Radialrichtung (bezüglich der Ro
tationsachse des Triebwerkes betrachtet) weiter innenliegend als die
Schaufel-Fußabschnitte vorgesehen, so daß zum einen der in Höhe dieses
Vordrallsystemes liegende Abschnitt der Scheibe eine ausreichende Küh
lung erfährt, und daß von der sog. ersten Vordrallkammer aus, in welche
dieses Vordrallsystem mündet, in strömungsgünstiger Weise in der Scheibe
verlaufende Kühlluftkanäle versorgt werden können, durch welche der be
sagte Luftstrom den luftgekühlten, d. h. teilweise hohl ausgebildeten Schau
feln dieser Scheibe zugeführt wird. Keine ausgeprägte Kühlung erfährt hier
mit jedoch der sog. Fußabschnitt jeder einzelnen Schaufel, mit welchem er in
der Scheibe befestigt ist, sowie der entsprechende Bereich der Scheibe. Da
her wird im bekannten Stand der Technik ein Teil des in die besagte erste
Vordrallkammer eingeleiteten Luftstromes unter Passieren eines engen
Durchströmquerschnittes aus dieser heraus in die Zwischenräume zwischen
jeweils zwei einander benachbarten Schaufel-Fußabschnitten geleitet, um
auch dort Kühlluft bereitzustellen.
Mit zunehmender Leistungssteigerung neu entwickelter Triebwerkskonzepte
steigt das Verdichtungsverhältnis des Kompressorabschnittes und damit
zwangsläufig auch die Temperatur des aus dem Kompressorabschnitt aus
tretenden, und an der Gasturbinen-Brennkammer vorbeigeführten und somit
zur Kühlung verwendeten Luftstromes. Insbesondere der die Schaufel-
Fußabschnitte aufnehmende Bereich der Turbinen-Scheibe kann dann mög
licherweise nicht mehr ausreichend gekühlt werden, was sich auf die Le
bensdauer dieser Scheibe negativ auswirkt.
Eine Abhilfemaßnahme für diese geschilderte Problematik aufzuzeigen, ist
Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
Die Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß das zweite
Luftübertrittssystem ebenfalls als Vordrallsystem ausgebildet ist und unab
hängig vom ersten Vordrallsystem einen Teil des an der Gasturbinen-Brenn
kammer vorbeigeführten Luftstromes in eine in Radialrichtung betrachtet im
wesentlichen in Höhe der Schaufel-Fußabschnitte vorgesehene zweite Vor
drallkammer einleitet. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Inhalt der Unteran
sprüche.
Erfindungsgemäß wird somit die in die Zwischenräume zwischen zwei ne
beneinanderliegenden Schaufel-Fußabschnitten einzubringende Kühlluft
über ein eigenständiges sog. zweites Vordrallsystem geführt, und zwar un
abhängig von dem über das andere, bereits bekannte sog. erste Vordrallsy
stem geleiteten Luftstrom. Während dabei das erste Vordrallsystem einen
Teil des an der Brennkammer vorbeigeleiteten Luftstromes in eine sog. erste
Vordrallkammer einleitet, die wie bereits erwähnt in Radialrichtung weiter
innen liegend als die Schaufel-Fußabschnitte vorgesehen ist, führt das erfin
dungsgemäße zweite Vordrallsystem einen anderen Teil des an der Brenn
kammer vorbeigeführten Luftstromes in eine zweite Vordrallkammer, die sich
in Radialrichtung betrachtet im wesentlichen in Höhe der zu kühlenden
Schaufel-Fußabschnitte befindet. Da bekanntermaßen mittels eines Vordrall
systemes die Relativ-Temperatur des hindurchgeleiten Luftstromes, bezogen
auf das rotierende System, abgesenkt werden kann, steht somit an der rich
tigen Stelle - nämlich auf Höhe der Schaufel-Fußabschnitte - ausreichend
kühle Luft zur Kühlung des entsprechenden Scheibenbereiches zur Verfü
gung. Insbesondere gilt dies, wenn das zweite Vordrallsystem im in die
zweite Vordrallkammer eintretenden Luftstrom einen solchermaßen abge
stimmten Drall erzeugt, daß diese Luftströmung annähernd mit der gleichen
Geschwindigkeit wie die Turbinen-Scheibe rotiert. Zu erwähnen ist in diesem
Zusammenhang ferner, daß mit dem erfindungsgemäßen Kühlluft-
Führungssystem der in das zweite Vordrallsystem eingeleitete Luftstrom zu
vor - abweichend vom bekannten Stand der Technik - vorteilhafterweise kei
ne unerwünschte Erwärmung an der Turbinen-Scheibe erfahren hat.
Weiter genutzt werden kann das Kühlpotential des auf erfindungsgemäße
Weise in die Zwischenräume zwischen benachbarten Schaufel-Fußab
schnitten eingebrachten Luftstromes, wenn dieser in einen in den Schaufeln
in deren Abströmbereich vorgesehenen Kühlkanal eingeleitet und von die
sem aus über auf der Schaufeloberfläche vorgesehene Diffussionslöcher in
den das Arbeitsgas führenden Strömungskanal ausgeblasen wird. Dies so
wie weitere Vorteile und Merkmale gehen auch aus der folgenden Beschrei
bung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles hervor. Dabei zeigt die bei
gefügte Fig. 1 einen Ausschnitt eines Gasturbinen-Triebwerkes mit einem
erfindungsgemäßen Kühlluft-Führungssystem, Fig. 2 eine perspektivische
Teilansicht des zweiten Vordrallsystemes, sowie Fig. 3 eine auf der Turbi
nen-Scheibe aufzusetzende, für ein erfindungsgemäßes Kühlluft-
Führungssystem besonders geeignete Schaufel in Perspektivdarstellung.
Erfindungswesentlich können dabei sämtliche näher beschriebenen Merk
male sein.
Unter Bezugnahme auf Fig. 1 ist mit der Bezugsziffer 1 die Stufe-I-Lauf-
Scheibe im Hochdruck-Turbinenabschnitt eines nicht näher dargestellten
Gasturbinen-Triebwerkes bezeichnet, die an ihrem Außenumfang wie üblich
eine Vielzahl von lediglich teilweise dargestellten Schaufeln 2 trägt, die in
den das Arbeitsgas führenden Strömungskanal 3 des Triebwerkes hineinra
gen. Den wie üblich mit der Lauf-Scheibe 1 um eine in der Figurendarstel
lung unten liegende Rotationsachse 4 rotierenden sog. Lauf-Schaufeln 2
sind im Strömungskanal 3 wie üblich starr angeordnete Leitschaufeln 5 vor
gelagert, d. h. das Arbeitsgas strömt im wesentlichen gemäß Pfeilrichtung A
im Strömungskanal 3. Diese Pfeilrichtung A ist im übrigen gleich der Axial
richtung des Triebwerkes und wird daher im weiteren ebenfalls mit dem
Buchstaben A bezeichnet, während sich die Radialrichtung R senkrecht
hierzu erstreckt und von der zentral innen liegenden zur Axialrichtung A pa
rallelen Rotationsachse 4 des Triebwerkes ausgehend nach außen gerichtet
ist.
Dem lediglich ausschnittsweise dargestellten Hochdruck-Turbinenabschnitt
ist wie üblich eine Brennkammer (nicht dargestellt) vorgelagert, stromauf de
rer wie üblich ein sog. Kompressorabschnitt des Triebwerkes vorgesehen ist.
Linksseitig des figürlich dargestellten Triebwerks-Ausschnittes folgt gegen
Axialrichtung A betrachtet somit zunächst die Brennkammer und darauf der
Verdichter- oder Kompressorabschnitt. Dabei wird - wie bekannt - nicht der
gesamte vom Kompressor geförderte Luftstrom durch die Triebwerks-
Brennkammer hindurchgeleitet und dort durch Verbrennung von zugeführ
tem Kraftstoff energetisch angereichert, sondern ein Teil des im Kompres
sorabschnitt verdichteten Luftstromes wird an der Brennkammer vorbeige
führt und kann somit, da keine weitere Erhitzung erfolgte, sowohl als sog.
Sperrluft für den Turbinen-Innenraum als auch als Kühlluft für zu kühlende
Bauteile im Turbinenabschnitt verwendet werden.
So bedürfen insbesondere die Schaufeln 2, aber auch die diese tragende
Turbinen-Scheibe 1, d. h. hier die Stufe-I-Lauf-Scheibe 1, einer intensiven
Kühlung durch einen relativ kalten Luftstrom, der in der Figurendarstellung
generell durch Pfeile 6 dargestellt ist, weshalb für diesen wie bereits erläutert
an der Brennkammer vorbeigeleiteten Luftstrom sowie für Teile desselben im
folgenden die Bezugsziffer 6 verwendet wird. Wie üblich wird nun die Stirn
seite 1a der Scheibe 1 mit diesem Luftstrom 6 beaufschlagt, d. h. zumindest
ein Teil dieses Luftstromes 6 gelangt in eine der Scheibe 2 vorgelagerte sog.
erste Vordrallkammer 7a, die von dem in Axialrichtung A betrachtet noch
mals davor liegenden Innenraum 8 des Triebwerks sowie von einer diesen
Innenraum 8 umgebenden Ringkammer 10 durch eine Trennwand 9a abge
trennt ist. Von der besagten ersten Vordrallkammer 7a aus wird der einge
brachte Kühl-Luftstrom 6 dann durch in der Turbinen-Scheibe 1 sowie in den
Schaufeln 2 vorgesehene Kühlkanäle 14a in die Innenräume der teilweise
hohlen und somit luftgekühlten Lauf-Schaufeln 2 geleitet, so wie dies in Fig. 3
vereinfacht dargestellt ist. Über insbesondere im Bereich der Schaufel-
Anströmkante in den Oberflächen der Schaufeln 2 vorgesehene Diffusions
löcher 15a gelangt diese dann erwärmte Kühlluft in den Strömungskanal 3.
Zurückkommend zur Kühlluft-Führung im Hochdruck-Turbinenabschnitt des
Triebwerkes sowie zurückkommend auf Fig. 1 wird in die bereits genannte in
Radialrichtung R außerhalb des Triebwerks-Innenraumes 8 liegende Ring
kammer 10 ein Teil des an der wie üblich ringförmigen Brennkammer quasi
durch deren Zentralbereich hindurch vorbeigeführten Luftstromes 6 einge
leitet. Dabei besitzt diese in die Ringkammer 10 eingeleitete bzw. darin be
findliche Luftströmung 6 lediglich einen geringen Drall. Hingegen ist es er
wünscht, daß der Luftstrom 6 in der Vordrallkammer 7a stark drallbehaftet
ist, d. h. quasi zusammen mit der Scheibe 1 um die Rotationsachse 4 rotiert.
Aus diesem Grunde wird der Luftstrom 6 in die erste Vordrallkammer 7a wie
bekannt über ein sog. erstes Vordrallsystem 11a eingeleitet. Dieses Vordrall
system 11a verleiht der hindurchtretenden Luftströmung 6 einen mit der Ro
tationsrichtung der Scheibe 1 gleichgerichteten Drall.
Es bestehen verschiedene Möglichkeiten, wie ein derartiges dem Fachmann
bekanntes Vordrallsystem ausgebildet sein kann. Beispielsweise kann ein
bezüglich der Rotationsachse 4 ringförmiges Schaufelgitter aus geeignet
gestalteten Schaufeln vorgesehen sein. In einer alternativen, hier bevorzug
ten Ausführungsform wird das Vordrallsystem 11a durch bezüglich der Rota
tionsachse 4 ringförmig angeordnete, in die Trennwand 9a eingebrachte
Bohrungen 16a bzw. allgemein Durchtrittsöffnungen gebildet, deren jeweilige
Achse jedoch nicht parallel zur Axialrichtung A verläuft, sondern mehr oder
weniger stark in Umfangsrichtung (diese steht bei der Darstellung nach Fig. 1
senkrecht zur Zeichenebene) geneigt bzw. angestellt ist. Somit wird sicher
und auf einfache Weise dem durch diese Bohrungen 16a oder Durchtrittsöff
nungen hindurch geführten und dann in die erste Vordrallkammer 7a eintre
tenden Luftstrom 6 der gewünschte Drall aufgeprägt.
Hier ist nun wesentlich, daß neben dem ersten Vordrallsystem 11a noch ein
zweites Vordrallsystem 11b vorgesehen ist, über das ein an der Brennkam
mer vorbeigeleiteter Luftstrom 6 (jedoch nicht derjenige, der in die Ring
kammer 10 eintritt) in eine zweite Vordrallkammer 7b eingeleitet wird, die
sich in Radialrichtung R betrachtet im wesentlichen in Höhe der Fußab
schnitte 2a der auf der Turbinen-Scheibe 1 aufgesetzten Lauf-Schaufeln 2
befindet. Bezüglich der Gestaltung dieser Schaufeln 2 wird nun auf Fig. 3
verwiesen. Wie ersichtlich handelt es sich hierbei um im grundsätzlichen
Aufbau durchaus übliche Turbinen-Schaufeln, die neben dem von den Ar
beitsgasen im Strömungskanal 3 beaufschlagten Gasleitabschnitt 2b sowie
einem Deckbandsegment 2c den soeben genannten Fußabschnitt 2a besit
zen, mit welchem sie an der Turbinen-Scheibe 1 befestigt sind. Neben einer
Grundplatte 2a' weist dieser Fußabschnitt 2a insbesondere ein bekanntes
sog. Tannenbaumprofil 2a" auf, mit welchem die Schaufel 2 in eine entspre
chende Aussparung in der Scheibe 1 in Axialrichtung A einsetzbar bzw. ein
gesetzt ist. Gegen Herausfallen ist die Schaufel 2 im fertigt montierten Zu
stand durch eine Schließplatte 17 gesichert, vgl. Fig. 1. Stark vereinfacht ist
hierin ferner ein Dämpferelement 18 dargestellt, welches jeweils zwischen
zwei in Umfangsrichtung auf der Scheibe 1 nebeneinander eingesetzten
Schaufeln 2 eingelegt ist.
Zurückkommend auf das bereits erwähnte zweite Vordrallsystem 7b besteht
dessen Funktion darin, insbesondere die Turbinen-Scheibe 2 im Bereich der
Schaufel-Fußabschnitte 2a bestmöglich zu kühlen. Dies kann auf einfache
und höchsteffiziente Weise dadurch erfolgen, daß in Zwischenräume, die
sich zwischen zwei jeweils nebeneinander liegenden Schaufel-Fußab
schnitten 2a befinden, ein Kühl-Luftstrom 6 eingeleitet wird. Diese mit der
Bezugsziffer 19 bezeichneten Zwischenräume liegen dabei in Radialrichtung
R betrachtet zwischen der Grundplatte 2a' und dem Tannenbaumprofil 2a",
wie sowohl Fig. 1 als auch Fig. 3 zeigt.
In die besagten Zwischenräume 19 hinein gelangt der Luftstrom 6 aus der
zweiten Vordrallkammer 7b über eine im Stirnseitenbereich des Schaufel-
Fußabschnittes 2a vorgesehene Übertrittsöffnung 20. Damit nun der
Luftübertritt aus der zweiten Vordrallkammer 7b über die selbstverständlich
gemeinsam mit der Scheibe 1 rotierenden Übertrittsöffnungen 20 in die je
weiligen Zwischenräume 19 hinein möglichst verlustarm erfolgt, sollte die
Luftströmung 6 in der Vordrallkammer 7b im wesentlichen mit der gleichen
Geschwindigkeit wie die Scheibe 1 bzw. wie die relativ groß dimensionierten
Übertrittsöffnungen 20 um die Rotationsachse 4 rotieren. Dies kann jedoch
mit Hilfe des bereits genannten, der zweiten Vordrallkammer 7b vorgeschal
teten zweiten Vordrallsystemes 11b erreicht werden. Daß darüber hinaus im
zweiten Vordrallsystem 11b die Relativtemperatur der Luftströmung 6 im ro
tierenden System (wie an sich bekannt) abgesenkt wird, ist ein besonders
vorteilhafter zusätzlicher Effekt des zweiten Vordrallsystemes 11b.
Im übrigen ist in Fig. 2 eine perspektivische Ansicht mit Blick von der zweiten
Vordrallkammer 7b schräg gegen Axialrichtung A auf dieses zweite Vordrall
system 11b dargestellt. Man erkennt hierbei die auch in Fig. 1 dargestellte
Trennwand 9b zwischen der zweiten Vordrallkammer 7b und dem die nicht
näher dargestellte Brennkammer umgebenden sog. Brennkammerkessel 21,
durch den hindurch der an der Brennkammer vorbeigeleitete Luftstrom 6
geführt wird. In diese Trennwand 9b sind nun teilweise in Umfangsrichtung U
ausgerichtete Bohrungen 16b eingebracht, d. h. die Achsen dieser Bohrun
gen 16b liegen quasi in einer von der Axialrichtung A sowie der Umfangs
richtung U aufgespannten gewölbten Fläche. Somit wird sicher und auf ein
fache Weise dem durch diese Bohrungen 16b hindurch geführten und dann
in die zweite Vordrallkammer 7b eintretenden Luftstrom 6 der gewünschte
Drall aufgeprägt.
Die somit vom Brennkammerkessel 21 kommende und über das zweite Vor
drallsystem 11b in die Zwischenräume 19 eintretende Luftströmung 6 kann
dort sowohl die Schaufel-Fußabschnitte 2a als auch insbesondere den hier
liegenden Randbereich der Scheibe 1 gut und hocheffizient kühlen. Um da
nach noch verbleibendes Kühlpotential dieses Luftstromes 6 nicht ungenutzt
in den Strömungskanal 3 abzuleiten, wird dieser Luftstrom 6 aus jedem Zwi
schenraum 19 in einen im Abströmbereich jeder Schaufel 2 innerhalb dieser
vorgesehenen Kühlkanal 14b eingeleitet. Von diesem im wesentlichen längs
der Schaufel-Abströmkante verlaufenden Kühlkanal 14b aus wird der Luft
strom 6 dann über auf der Schaufeloberfläche vorgesehene Diffusionslöcher
15b in den das Arbeitsgas führenden Strömungskanal 3 ausgeblasen. Somit
erfährt auch noch der Abströmbereich der Schaufel 2 eine Kühlung, wobei
das zwischen der zweiten Vordrallkammer 7b und dem Strömungskanal 3 im
Bereich der Diffusionslöcher 15b herrschende Druckgefälle die besagte Luft
strömung 6 unterstützt.
Um dabei zu verhindern, daß der Luftstrom 6 aus dem Zwischenraum 19
direkt in den in Axialrichtung A hinter der Turbinen-Scheibe 1 liegenden
Raum 21 gelangt, ist dieser Zwischenraum 19 nach hinten, d. h. zum der
Übertrittsöffnung 20 gegenüberliegenden Ende hin durch eine am Fußab
schnitt 2a der Schaufel 2 vorgesehene Dichtfläche 22, die mit der Oberfläche
der Scheibe 1 zusammenwirkt bzw. auf dieser aufliegt, abgedichtet. Das be
reits kurz erwähnte, jeweils zwischen zwei benachbarten Schaufeln 2 vorge
sehene Dämpferelement 18 dichtet zusätzlich den Spalt zwischen den bei
den Schaufeln 2 ab, so daß die Luftströmung 6 wie gewünscht geführt wird.
In diesem Zusammenhang sei ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen
Kühlluft-Führungssystemes genannt. Falls nämlich ein Dämpferelement 18
abhanden kommen sollte, so wird der Zwischenraum 19 aufgrund der daraus
folgenden praktisch ungedrosselten Abfuhröffnung sowie aufgrund der
ebenfalls relativ großen Übertrittsöffnung 20 mit einem derart großen Luft
strom 6 durchströmt, daß nahezu kein heißes Arbeitsgas aus dem Strö
mungskanal 3 in den Schaufel-Fußabschnitt 2a gelangen kann, so daß auch
noch dann jegliche temperaturbedingte Schädigung der Scheibe 1 in diesem
Bereich verhindert wird. Aber nicht nur in derartigen Sonderfällen, sondern
generell wird mit einem erfindungsgemäßen Kühlluft-Führungssystem insbe
sondere der Randbereich einer Turbinen-Scheibe 1 bestmöglich vor Überhit
zung geschützt, wobei noch darauf hingewiesen sei, daß selbstverständlich
eine Vielzahl von Details insbesondere konstruktiver Art durchaus abwei
chend vom gezeigten Ausführungsbeispiel gestaltet sein können, ohne den
Inhalt der Patentansprüche zu verlassen.
1
Turbinen-Scheibe = Stufe-I-Lauf-Scheibe
1
a Stirnseite (von
1
)
2
Lauf-Schaufel
2
a Fußabschnitt (von
2
)
2
a' Grundplatte
2
a" Tannenbaumprofil
2
b Gasleitabschnitt
2
c Deckbandsegment
3
Strömungskanal
4
Rotationsachse
5
Leitschaufel
6
Luftstrom
7
a erste Vordrallkammer
7
b zweite Vordrallkammer
8
Triebwerks-Innenraum
9
a, b Trennwand
10
Ringkammer
11
a erstes Vordrallsystem
11
b zweites Vordrallsystem
14
a, b Kühlkanal
15
a Diffusionslöcher im Schaufel-Anströmbereich
15
b Diffusionslöcher im Schaufel-Abströmbereich
16
a, b Bohrung (eines Vordrallsystemes)
17
Schließplatte
18
Dämpferelement
19
Zwischenraum
20
Übertrittsöffnung
21
Raum (hinter
1
)
22
Dichtfläche
A Axialrichtung
R Radialrichtung
U Umfangsrichtung
A Axialrichtung
R Radialrichtung
U Umfangsrichtung
Claims (3)
1. Kühlluft-Führungssystem insbesondere im Hochdruck-Turbinen
abschnitt eines Gasturbinen-Triebwerkes, wobei ein Teil des aus dem
Kompressorabschnitt des Triebwerkes austretenden und an der
Gasturbinen-Brennkammer vorbeigeführten Luftstromes (6) über ein
in einer Trennwand (9a) vorgesehenes erstes Vordrallsystem (11a) in
eine der ersten Turbinen-Scheibe (1) vorgelagerte Vordrallkammer
(7a) gelangt und von dieser aus insbesondere in die jeweils mit zu
mindest einem Kühlluftluftkanal versehenen Schaufeln (2) dieser
Scheibe (1) geleitet wird, und wobei ein Teil des Luftstromes (6) über
ein zweites Luftübertrittssystem, das in Radialrichtung (R) betrachtet
weiter außen als das erste Vordrallsystem (11a) liegt, in die Zwischen
räume (19) zwischen den Fußabschnitten (2a) jeweils zweier neben
einanderliegender Schaufeln (2) gelangen kann,
dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Luftübertrittssystem eben
falls als Vordrallsystem (11b) ausgebildet ist und unabhängig vom er
sten Vordrallsystem (11a) einen Teil des an der Gasturbinen-Brenn
kammer vorbeigeführten Luftstromes (6) in eine in Radialrichtung (R)
betrachtet im wesentlichen in Höhe der Schaufel-Fußabschnitte (2a)
vorgesehene zweite Vordrallkammer (7b) einleitet.
2. Kühlluft-Führungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der über das zweite Vordrallsystem
(11b) sowie die zweite Vordrallkammer (7b) in die Zwischenräume
(19) zwischen den Fußabschnitten (2a) jeweils zweier nebeneinander
liegender Schaufeln (2) gelangende Luftstrom (6) in einen in den
Schaufeln (2) in deren Abströmbereich vorgesehenen Kühlkanal (14b)
eingeleitet wird, und von diesem aus über auf der Schaufeloberfläche
vorgesehene Diffussionslöcher (15b) in den das Arbeitsgas führenden
Strömungskanal (3) ausgeblasen wird.
3. Kühlluft-Führungssystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum (19) zwischen den
Fußabschnitten (2a) jeweils zweier nebeneinanderliegender Schaufeln
(2) durch ein zwischen den Fußabschnitten (2a) eingespanntes
Dämpferelement (18) sowie durch eine an jedem Fußabschnitt (2a)
vorgesehene, mit der Oberfläche der Scheibe (1) zusammenwirkende
Dichtfläche (22) in Strömungsrichtung (A) der Arbeitsgase betrachtet
nach hinten abgedichtet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999157225 DE19957225A1 (de) | 1999-11-27 | 1999-11-27 | Kühlluft-Führungssystem insbesondere im Hochdruck-Turbinenabschnitt eines Gasturbinen-Triebwerkes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999157225 DE19957225A1 (de) | 1999-11-27 | 1999-11-27 | Kühlluft-Führungssystem insbesondere im Hochdruck-Turbinenabschnitt eines Gasturbinen-Triebwerkes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19957225A1 true DE19957225A1 (de) | 2001-06-07 |
Family
ID=7930615
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999157225 Withdrawn DE19957225A1 (de) | 1999-11-27 | 1999-11-27 | Kühlluft-Führungssystem insbesondere im Hochdruck-Turbinenabschnitt eines Gasturbinen-Triebwerkes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19957225A1 (de) |
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