DE19956928C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des Zustands einer Fahrbahnoberfläche - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des Zustands einer FahrbahnoberflächeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Be
stimmung des Zustands einer Fahrbahnoberfläche nach den Oberbegriffen
der Patentansprüche 1 und 9.
Derartige Verfahren und Vorrichtungen, insbesondere zur Ermittlung von Eis
oder Nässe auf der Fahrbahn, sind beispielsweise aus der DE 41 33 359 C2
und der EP 0 898 148 A2 bekannt. Die bei den bekannten Systemen ver
wendeten optoelektronischen Sensoren weisen eine Lichtquelle auf, die
grundsätzlich im Dauerbetrieb arbeitet. Lediglich bei Stillstand des Fahrzeu
ges wird die Lichtquelle abgeschaltet.
Derartige Sensoren arbeitet mit einer Lichtquelle, die erfahrungsgemäß eine
durchschnittliche Leistung von ca. 10 Watt benötigt. Werden für spezielle
Fahrwerksregelsysteme zwei Sensoren benötigt, verdoppelt sich die benö
tigte Leistung, obwohl im Sommer auf trockener Fahrbahn kaum mit Eis-
oder Aquaplaning-Gefahr gerechnet werden muß. Der Leistungsbedarf der
Auswertung ist dagegen vernachlässigbar gering. Ein dauerhafter Leistungs
bedarf von ca. 10-20 Watt wirkt sich negativ auf die Energiebilanz der Batte
rie und den Kraftstoffverbrauch aus. Darüber hinaus sinkt die Lebenserwar
tung der Lichtquelle mit der Betriebszeit.
Weiterhin ist aus der DE 38 16 416 A1 ein Verfahren zur Bestimmung des
Zustandes einer Fahrbahnoberfläche bekannt, bei dem mittels einer Licht
quelle Licht auf die Fahrbahnoberfläche ausgesandt wird, bei dem das re
flektierte Licht mittels eines optoelektronischen Sensors erfasst und ausge
wertet wird und bei dem die Lichtquelle abhängig von einem Betriebspara
meter angesteuert wird. Dabei kann die Lichtquelle Licht im Pulsbetrieb aus
senden. Der Pulsbetrieb wird zur Energieeinsparung vorgegeben. Die Si
cherheit mit kritischer werdender Fahrsituation wird bei dieser Druckschrift
nicht berücksichtigt.
Ergänzend wird auf die Druckschriften DE 41 33 359 C2, DE 44 37 577 A1
und DE 197 36 138 A1 hingewiesen, die verschiedene Verfahren für opti
sche Messungen des Zustands einer Fahrbahnoberfläche im allgemeinen
beschreiben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine Vorrich
tung eingangs genannter Art derart zu verbessern, daß die vorgenannten
Nachteile vermieden werden.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 9 ver
fahrens- und vorrichtungsmäßig gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind die Gegenstände
der abhängigen Ansprüche.
Erfindungsgemäß wird die Lichtquelle, wenn nicht die volle Lichtleistung bzw.
wenn nicht eine Dauerlichtleistung benötigt wird, getaktet angesteuert. Erfah
rungsgemäß ist bereits nach einigen Millisekunden die für die spektrale Mes
sung notwendige Farbtemperatur erreicht, so daß der getaktete Betrieb die
Meßdynamik kaum beeinträchtigt. Ebenso hat sich herausgestellt, daß der
getaktete Betrieb die Lebenserwartung der Lichtquelle nicht negativ beein
flußt. Für eine Messung zur Bestimmung des Zustands der Fahrbahnober
fläche reicht erfahrungsgemäß ein Aufleuchten der Lichtquelle für ca. 10-100 ms
bereits aus.
Die jeweils vorzugebende Taktfrequenz kann abhängig von mindestens ei
nem Betriebsparameter variabel vorgegeben werden. Hierzu weist der Sen
sor entweder eine einfache Logikschaltung oder eine Intelligenz auf. Ebenso
erhält der Sensor Eingangssignale, die bestimmte Betriebsparameter wie
dergeben, wie z. B. die Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder die Außentemperatur.
Hierzu kann der Sensor beispielsweise an einem im Fahrzeug ohnehin
vorhandenen digitalen Informationsbus angeschlossen sein. Der Sensor
paßt die Taktfrequenz der Lichtquelle an die erforderliche Meßfrequenz des
Sensors an.
Allgemein sollen einerseits die Taktfrequenz der Lichtquelle und damit die
Meßfrequenz des Sensors zur Erhöhung der Sicherheit mit kritischer wer
dender Fahrsituation erhöht werden, andererseits soll bei unkritischen Fahr
situationen zur Energieeinsparung die Frequenz reduziert werden.
Besonders vorteilhaft ist die Vorgabe der Taktfrequenz proportional zur
Fahrzeuggeschwindigkeit, ggf. auch in Verbindung mit weiteren Parametern.
Die Taktfrequenz der Lichtquelle und damit auch die Meßfrequenz des Sen
sors steigen beispielsweise mit zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit bei
gleichbleibender Nässe, da das Kraftschlußpotential der Reifen sinkt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Taktfre
quenz abhängig von der Außentemperatur vorgegeben. Beispielsweise wird
die Taktfrequenz erhöht, wenn die Außentemperatur unterhalb einer ersten
Schwelle (z. B. 3°C) liegt. Ebenso kann die Taktfrequenz erhöht werden,
wenn ein schnelles Abfallen der Außentemperatur erkannt wird und die Au
ßentemperatur unterhalb eine zweite vorgegebene Schwelle fällt. Die zweite
vorgegebene Schwelle kann dabei höher als die erste vorgegebene
Schwelle sein.
Weiterhin kann die Taktfrequenz abhängig von einer im Fahrzeug empfan
genen Verkehrsinformation in Verbindung mit einem Navigationssystem vor
gegeben werden. Die Verarbeitung von Verkehrsinformationen in Verbin
dung mit im Fahrzeug verbauten Navigationssystemen ist bereits bekannt.
Ein entsprechendes Informationssignal kann an den Sensor zur Bestimmung
des Zustands der Fahrbahnoberfläche übermittelt werden. Wird durch diese
externe Verkehrsinformation in Verbindung mit der Standortbestimmung über
das Navigationssystem in der Nähe Eis, Schnee oder Regen gemeldet, wird
beispielsweise die Taktfrequenz erhöht.
Vorzugsweise wird die Taktfrequenz auch abhängig von einem Regensen
sorsignal und/oder von einem Scheibenwischersteuersignal vorgegeben.
Beispielsweise wird die Taktfrequenz erhöht, wenn der Regensensor eine
Regenintensität über einem bestimmten Schwellenwert erfaßt und/oder
wenn der Scheibenwischer mit einer besonders hohen Wischfrequenz betä
tigt wird.
Die Taktfrequenz wird vorzugsweise auch abhängig von Schlupfregelein
griffen vorgegeben. Treten beispielsweise ABS- oder ASC-Eingriffe auf, wird
die Taktfrequenz erhöht. Treten dagegen innerhalb einer vorgegebenen
Zeitspanne keine Schlupfregelsystemeingriffe auf, wird die Taktfrequenz re
duziert. In vergleichbarer Weise wird die Taktfrequenz auch abhängig von
Fahrdynamikregelsystemeingriffen vorgegeben. Die Taktfrequenz kann je
doch beispielsweise auch unabhängig von Fahrdynamikregelsystemeingrif
fen erhöht werden, wenn grundsätzlich eine höhere Fahrdynamik erkannt
wird.
Die Logik speichert das Verhalten über eine gewisse Zeit, so daß die
"Verringerung der Sensoraufmerksamkeit" abhängig ist von Ereignissen der
Vergangenheit. Nach Erkennen eines sehr kritischen Zustandes wird die
Taktfrequenz nur sehr langsam reduziert.
Weiterhin kann die Taktfrequenz abhängig von der Ladebilanz im Fahrzeug
vorgegeben werden, wobei die Taktfrequenz reduziert wird, wenn eine
schlechte Ladebilanz vorliegt, vorausgesetzt, die Sicherheit ist gewährleistet.
Die ladebilanzabhängige Taktfrequenzvorgabe erhält vorzugsweise eine
niedrigere Priorität im Vergleich mit der Priorität für sicherheitsrelevante
Funktionen. Hierbei kann bei Verwendung von zwei Sensoren ein Sensor in
den Energiesparmodus geschaltet werden, während derjenige mit der kriti
scheren aktuellen Information noch langsam weiterarbeitet.
Sollten zwei Sensoren, z. B. je ein Sensor pro Fahrspur, vorgesehen sein,
kann die Taktfrequenz der Lichtquelle des einen Sensors abhängig von der
Taktfrequenz der Lichtquelle des anderen Sensors vorgegeben werden. Ins
besondere kann die Taktfrequenz des ersten Sensors erhöht werden, wenn
der zweite Sensor bereits mit höherer Taktfrequenz arbeitet. Hierbei wird
davon ausgegangen, daß eine Kommunikationsmöglichkeit zwischen bei
den Sensoren, z. B. über Busverbindung, vorgesehen ist. (Synchronisation
bei Doppelsensorik für Überwachung beider Fahrspuren)
Ergänzend wird darauf hingewiesen, daß der Sensor bzw. die Lichtquelle
vorzugsweise grundsätzlich eingeschaltet wird, nachdem der Motor gestartet
wurde und eine Fahrzeuggeschwindigkeit oberhalb einer vorgegebenen
Schwelle (ca. Schrittgeschwindigkeit) vorliegt. Ein Ein- und Abschalten des
Sensors ist vorzugsweise jedoch auch manuell möglich. Durch die Erfindung
wird ein optimaler Kompromiß zwischen energiesparenden Maßnahmen und
der Sicherstellung von kundenrelevanten Funktionen erreicht.
Claims (16)
1. Verfahren zur Bestimmung des Zustands einer Fahrbahnoberfläche,
bei dem mittels einer Lichtquelle Licht auf die Fahrbahnoberfläche aus
gesandt wird und bei dem das reflektierte Licht mittels eines optoe
lektronischen Sensors erfaßt und ausgewertet wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lichtquelle abhängig von mindestens einem Be
triebsparameter mit vorgegebener Taktfrequenz getaktet angesteuert
wird, wobei die Taktfrequenz mit kritischer werdender Fahrsituation er
höht wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Taktfrequenz abhängig von der Fahr
zeuggeschwindigkeit vorgegeben wird.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Taktfrequenz abhängig von der
Außentemperatur vorgegeben wird.
4. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Taktfrequenz abhängig von einer im
Fahrzeug empfangenen Verkehrsinformation in Verbindung mit einem
Navigationssystem vorgegeben wird.
5. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Taktfrequenz abhängig von einem
Regensensorsignal und/oder von einem Scheibenwischersteuersignal
vorgegeben wird.
6. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Taktfrequenz abhängig von Schlupf
regelsystemeingriffen und/oder von Fahrdynamikregelsystemeingriffen
vorgegeben wird.
7. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Taktfrequenz abhängig von der La
debilanz im Fahrzeug vorgegeben wird.
8. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorhandensein von zwei Sensoren
die Taktfrequenz der Lichtquelle des einen Sensors abhängig von der
Taktfrequenz der Lichtquelle des anderen Sensors vorgegeben wird.
9. Vorrichtung zur Bestimmung des Zustands einer Fahrbahnoberfläche
mit einer Lichtquelle, durch die Licht auf die Fahrbahnoberfläche aus
gesandt wird, und mit einem optoelektronischen Sensor, durch den das
reflektierte Licht erfaßt und ausgewertet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel vorgesehen sind, durch die die Lichtquelle abhängig von
mindestens einem Betriebsparameter mit vorgegebener Taktfrequenz
getaktet angesteuert wird, wobei die Taktfrequenz mit kritischer wer
dender Fahrsituation erhöht wird.
10. Vorrichtung nach Patentanspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, durch die die
Taktfrequenz abhängig von der Fahrzeuggeschwindigkeit vorgegeben
wird.
11. Vorrichtung nach Patentanspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, durch die die
Taktfrequenz abhängig von der Außentemperatur vorgegeben wird.
12. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, durch die die
Taktfrequenz abhängig von einer im Fahrzeug empfangenen Ver
kehrsinformation in Verbindung mit einem Navigationssystem vorgege
ben wird.
13. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, durch die die
Taktfrequenz abhängig von einem Regensensorsignal und/oder von ei
nem Scheibenwischersteuersignal vorgegeben wird.
14. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, durch die die
Taktfrequenz abhängig von Schlupfregelsystemeingriffen und/oder von
Fahrdynamikregelsystemeingriffen vorgegeben wird.
15. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, durch die die
Taktfrequenz abhängig von der Ladebilanz im Fahrzeug vorgegeben
wird.
16. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 9 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Sensoren vorgesehen sind, und
daß Mittel vorgesehen sind, durch die die Taktfrequenz der Lichtquelle
des einen Sensors abhängig von der Taktfrequenz der Lichtquelle des
anderen Sensors vorgegeben wird.
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