DE19955737B4 - Verfahren und Vorrichtung zum Verbinden von wenigstens zwei aneinanderliegenden Werkstücken nach der Methode des Reibrührschweißens - Google Patents
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Abstract
Verfahren
zum Verbinden von wenigstens zwei aneinanderliegenden Werkstücken nach
der Methode des Reibrührschweißens, wobei
die Werkstücke dabei
einen Verbindungsbereich zwischen sich einschließen, mittels eines rotierend
angetriebenen stiftartigen Vorsprungs, der bei seiner Rotation in
Kontakt mit dem Verbindungsbereich der Werkstücke den Verbindungsbereich
wenigstens teilweise plastifiziert, und wobei der stiftartige Vorsprung
zur Ausführung
einer Punktschweißverbindung durch
den sich plastifizierenden Werkstoff wenigstens des ersten zum stiftartigen
Vorsprung gerichteten Werkstücks hinein
bis wenigstens teilweise in ein letztes unteres sich plastifizierendes
Werkstück
hinein und nachfolgend wieder aus den Werkstücken heraus bewegt wird, so
daß sich
der plastifizierte Werkstoff aller Werkstücke verbindet, dadurch gekennzeichnet,
daß der
durch das Ein dringen des rotierenden stiftartigen Vorsprungs verdrängte Werkstoff
in der unmittelbaren Umgebung des rotierenden stiftartigen Vorsprungs
gehalten wird, und nach Abschluß der
Plastifizierung der Werkstücke
in wenigstens annähernd
gleichem Maße
wie der stiftartige Vorsprung aus den Werkstücken herausbewegt wird in die
sich während
der Plastifizierung ausgebildet habenden Löcher...
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden von wenigstens zwei aneinanderliegenden Werkstücken nach der Methode des Reibrührschweißens, wobei die Werkstücke dabei einen Verbindungsbereich zwischen sich einschließen, mittels eines rotierend angetriebenen stiftartigen Vorsprungs, der bei seiner Rotation in Kontakt mit dem Verbindungsbereich der Werkstücke den Verbindungsbereich wenigstens teilweise plastifiziert, und wobei der stiftartige Vorsprung zur Ausführung einer Punktschweißverbindung durch den sich plastifizierenden Werkstoff wenigstens des ersten, zum stiftartigen Vorsprung gerichteten Werkstücks hinein bis wenigstens teilweise in ein letztes unteres, sich plastifizierendes Werkstück hinein und nachfolgend wieder aus den Werkstücken heraus bewegt wird, so daß sich der plastifizierte Werkstoff aller Werkstücke verbindet.
- Des weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Verbinden von wenigstens zwei aneinanderliegenden Werkstücken nach der Methode des Reibrührschweißens, wobei die Werkstücke dabei einen Verbindungsbereich zwischen sich einschließen, umfassend eine rotierend antreibbare Achse, an deren antriebsabgewandtem Ende ein stiftartiger Vorsprung ausgebildet ist, der bei seiner Rotation in Kontakt mit dem Verbindungsbereich der Werkstücke den Verbindungsbereich wenigstens teilweise plastifiziert und wobei der stiftartige Vorsprung im wesentlichen längs seiner Drehachse durch den sich plastifizierenden Werkstoff wenigstens eines ersten zum stiftartigen Vorsprung gerichteten Werkstücks hindurch bis wenigstens teilweise in ein letztes unteres sich plastifizierendes Werkstück hinein bewegbar ist.
- Ein Verfahren dieser Art ist bekannt (
DE-OS 196 30 271 ). Hierin wird offenbart, daß ein Verbund zweier metallischer Werkstücke hergestellt wird, indem ein erstes Werkstück im Bereich einer Fügezone gegen ein Basiswerkstück angelegt wird, und ein Reibelement unter Relativbewegung gegenüber den Werkstücken in Richtung auf eine Fügezone gegen das Werkstück angedrückt wird, wobei das Reibelement unter Bildung einer Schmelze in den Bereich der Fügezone dringt und anschließend aus dem Verbund zurückgezogen wird, wodurch eine Reibschweißverbindung der Werkstücke im Bereich der Fügezone erzeugt wird. In den Umfangs- und Randzonen eines Stempels bilden sich wulstförmige Materialsammlungen, die im Anschluß unmittelbar entfernt werden. Hierfür muß eine zusätzliche Vorrichtung vorgesehen werden. - Des weiteren sind ein Verfahren und eine Vorrichtung ähnlicher Art bekannt (EP-B-0 615 480). Das Reibrührschweißen, vielfach auch FSW (Friction Stir Welding) genannt, ist vom Grundsatz her seit mehreren Jahren be kannt und ist immer weiterentwickelt worden. Ursprünglich wurde das Reibschweißen derart ausgeführt, daß zwei Werkstücke, die miteinander durch Reibschweißung verbunden werden sollen, gegeneinander im gewünschten Verbindungsbereich bewegt werden und dabei mit einer voreinstellbaren Kraft gegeneinander gedrückt werden. Durch die durch die Reibung entstehende Wärme erfolgt letztlich eine Plastifizierung des Werkstoffs der Werkstücke in dem Verbindungsbereich. Ist der Werkstoff ausreichend plastifiziert, kann zumindest im oberflächennahen Bereich der Verbindung eine ausreichende Durchmischung der Werkstoffe beider Werkstücke erfolgen, so daß bei Abkühlung die gewünschte Schweißverbindung zwischen beiden Werkstücken ausgebildet wird.
- Bei dem eingangs genannten Verfahren bzw. der eingangs genannten Vorrichtung wird ein stiftartiger Vorsprung von einem Antrieb bzw. einem Motor in geeignet große Rotation versetzt, an den Stirnbereich zweier zu verbindender, nahezu stoßartig aneinander gelegter Werkstücke angesetzt und der stiftartige Vorsprung wird geeignet geführt, was beispielsweise mit einer speziellen Führungsvorrichtung oder auch mit einem Roboter geschehen kann, und zusätzlich beispielsweise in eine Translationsbewegung längs der Stoßkanten beider zu verbindender Werkstücke versetzt. Ist nach Beginn des Schweißvorganges durch die infolge der Rotation des stiftartigen Vorsprungs mit dem Werkstoff der Werkstücke der angrenzende Werkstoffbereich erzeugte Reibungswärme mit dem Werkstoff der Werkstoff ausreichend plastifiziert, wird unter Aufrechterhaltung der Rotationsbewegung des stiftartigen Vorsprungs die Translationsbewegung längs der Stoßkante zwischen den beiden Werkstücken ausgeführt, so daß beispielsweise eine Längsnaht ausgebildet wird.
- Es ist bekannt, daß zum Verbinden zweier oder mehrerer metallischer Werkstücke sogenannte Punktschweißverbindungen hergestellt werden können, die vielfach gegenüber Niet- oder auch Schraubverbindungen den Vorteil haben, daß zur Ausbildung der Punktschweißverbindung keine zusätzlichen Verbindungselemente (Niete, Schrauben und dergleichen) verwendet werden müssen, und daß zudem die Punktschweißverbindung den Vorteil hat, daß die Ausbildung einer Punktschweißverbindung schneller vonstatten gehen kann, da keine die Niete bzw. die Schrauben aufnehmenden, die Werkstücke durchquerenden Bohrungen ausgebildet werden müssen, durch die die Niete bzw. die Schrauben hindurchgesteckt und dann durch die Ausbildung eines Nietkopfes bzw. das Verschrauben mit einer Mutter gegeneinander gedrückt bzw. miteinander verbunden werden müssen.
- Während die Ausbildung einer Punktschweißverbindung zweier aneinanderliegender, zu verbindender Werkstücke aus Eisen bzw. Stahl einschließlich seiner Legierungen mehr oder weniger unproblematisch mit handelsüblichen, eingeführten Punktschweißvorrichtungen durchzuführen möglich ist, ist die Ausbildung einer Punktschweißverbindung bei zwei oder mehreren aneinanderliegenden, zu verbindenden Werkstücken aus Aluminium bzw. Aluminiumlegierungen, wie sie beispielsweise im Flugzeugbau aber auch im Kraftfahrzeugbau Verwendung finden, bisher nach wie vor problematisch. Das hat seinen Grund darin, daß Aluminium bzw. Aluminiumlegierungen mit dem Sauerstoff der Umgebungsluft im Oberflächenbereich eine äußerst hinderliche Oxidschicht bildet, die einerseits einen beträchtlichen elektrischen Widerstand zwischen den zu verbindenden Werkstücken bildet und zudem in dem bei der Ausführung der Punktschweißverbindungen entstehenden plastifizierten Bereich der Werkstücke enthalten ist, so daß Störungen aus Aluminiumoxiden in den plastifizierten Bereich der zu verbindenden Werkstücke eingelagert sind. Das führt dazu, daß die an sich im Idealfall guten Punktschweißverbindungen herkömmlicher Art insbesondere bei zu verbindenden Werkstücken aus Aluminium nicht die Festigkeit zeigen, die in vielen Verbindungsfällen unbedingt erforderlich sind.
- Aus diesem Grunde ist insbesondere im Flugzeugbau, wo es bekanntermaßen auf allerhöchste Verbindungsgüten bei der Verbindung von Werkstücken ankommt, trotz vielfältiger Versuche und trotz des tatsächlich auch erfolgten Einsatzes von Punktschweißverbindungen herkömmlicher Art zur Ausbildung der erwähnten Nietverbindungen zwischen zu verbindenden Werkstücken zurückgegangen worden. Gleiches gilt sinngemäß auch für die Kraftfahrzeugindustrie, in der in zunehmendem Maße auch Aluminiumkonstruktionen im Chassis- und Karosseriebereich eingesetzt werden.
- Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit denen eine hochfeste und hochbelastbare Verbindung zwischen zu verbindenden metallischen und auch nichtmetallischen Werkstücken auf einfache Weise möglich ist, ohne daß zusätzliche Verbindungselemente zur Ausbildung der Verbindung benötigt werden, die mit hoher Präzision und reproduzierbar auf einfache Weise an die Menge der Werkstücke zur Ausbildung einer diese gemeinsam verbindenden Verbindung angepaßt werden können, die geeignet sind, werkstoffoxidfreie Verbindungen auszubilden und quasi eine ebene Oberfläche auf beiden Seiten des Verbindungsortes nach Ausführung des Verbindungsvorganges gewährleisten können, wobei das Verfahren und die Vorrichtung einfach ausgeführt bzw. einfach realisiert werden können soll, und wobei das Verfahren und die Vorrichtung auch zur Anwendung mit bzw. in Fertigungsrobotern geeignet sein sollen.
- Gelöst wird die Aufgabe gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch, daß der durch das Eindringen des rotierenden stiftartigen Vorsprungs verdrängte Werkstoff in der unmittelbaren Umgebung des rotierenden stiftartigen Vorsprungs gehalten wird, und nach Abschluß der Plastifizierung der Werkstücke in wenigstens annähernd gleichem Maße wie der stiftartige Vorsprung aus den Werkstücken herausbewegt wird in die sich während der Plastifizierung ausgebildet habenden Löcher zurückgeführt wird.
- Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht im wesentlichen darin, daß, anders als bei den bisherigen unterschiedlichen Verfahren zur Verbindung zweier oder mehrerer Werkstücke, keine Vorbereitung des Verbindungsortes erforderlich ist. Es müssen keine Löcher in den Werkstücken gebohrt werden, es sind keine zusätzlichen Verbindungsmittel erforderlich, es ist kein gesonderter Arbeitsvorgang, wie beispielsweise die Ausbildung eines Nietkopfes oder das Verschrauben einer Schraubverbindung mit einer Mutter und dergleichen, erforderlich und es ist auch bei der Verwendung von Werkstücken aus Aluminium und Aluminiumlegierungen, die erfindungsgemäß verbunden werden sollen, nur in sehr untergeordneter Form mit der Einbindung von geringen Oxidmengen zu rechnen, da der gesamte Verbindungsbereich aller zu verbindender Werkstücke plastifiziert und durchmischt wird, d.h. oberflächennahe Einbindungen von Oxidmengen, wie beim klassischen Punktschweißen, nicht auftreten können. Da der gesamte plastifizierte Werkstoff nach Ausführung des erfindungsgemäßen Verbindungsvorganges wiederum in den sich im Zuge der Ausführung des Verfahrens in den Werkstücken gebildet habenden Loches im Verbindungsbereich in das Loch zurückfließt, ist die Oberfläche auf der aktiven Seite, d.h. der Seite, die durch den stiftartigen Vorsprung beaufschlagt wird, völ lig eben, wohingegen die Gegenseite, die durch das verfahrensmäßig letzte zu verbindende Werkstück gebildet wird, per se eben ist, da bei der Ausführung des Verfahrens diese nicht durchquert wird. Des weiteren wird verhindert, daß bei der Ausführung des Verfahrens der durch das Eindringen des rotierenden stiftartigen Vorsprungs in das erste Werkstück hinein und durch die Werkstücke hindurch bzw. in das untere Werkstück hinein verdrängte Werkstoff unkontrolliert in die Umgebung abfließt und somit für die Ausführung der Verbindung nicht mehr zur Verfügung steht. Des weiteren wird sichergestellt, daß der gesamte plastifizierte Werkstoff die Schweißverbindung bildet und die Oberfläche des Werkstücks, von der aus der stiftartige Vorsprung in die Werkstücke eindringt, nach Abschluß der Ausbildung einer Verbindung wiederum vollständig plan ist.
- Vorteilhafterweise dringt der rotierende stiftartige Vorsprung in ein erstes Werkstück hinein und durch die Werkstücke hindurch bzw. in das untere Werkstück hinein ein. Dadurch wird eine optimale Verbindung der Werkstücke hergestellt.
- Die Vorrichtung zum Verbinden von wenigstens zwei aneinanderliegenden Werkstücken nach der Methode des Reibrührverfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß der stiftartige Vorsprung von einem mit diesem zusammen rotierend antreibbaren ersten Hülsenelement umgeben ist, wobei bei axialer Bewegung des stiftartigen Vorsprungs in die Werkstücke hinein bzw. durch diese hindurch das erste Hülsenelement eine Bewegung in entgegengesetzter axialer Richtung ausführt.
- Der Vorteil, der durch die erfindungsgemäße Vorrichtungslösung erreicht wird, entspricht im wesentlichen dem Vorteil, der oben im Zusammenhang mit der erfin dungsgemäßen Verfahrenslösung genannt worden ist. Die Drehgeschwindigkeit des stiftartigen Vorsprungs ist dabei in Abhängigkeit der Werkstücke, der Anzahl der Werkstücke und des Werkstoffs der Werkstücke wählbar und einstellbar. Zudem kann die Drehgeschwindigkeit des stiftartigen Vorsprungs auch im Zuge der Ausbildung der Verbindung selbst variiert werden, insbesondere dann, wenn der stiftartige Vorsprung wenigstens teilweise in ein letztes unteres, sich plastifizierendes Werkstück hineinbewegt wird, d.h. um zu verhindern, daß die Plastifizierung derart im unteren Werkstück stattfindet, um ein Durchbrechen der äußeren Oberfläche des unteren Werkstücks bzw. eine Plastifizierung dieser Oberfläche zu vermeiden. Des weiteren wird der durch die Plastifizierung infolge des Eindringens des stiftartigen Vorsprungs in die Werkstücke hinein ausgeübte Bewegungsvorgang gezielt zur axialen Verschiebung der ersten Hülse in axial entgegengesetzter Richtung zur Eindringrichtung des stiftartigen Vorsprungs in die Werkstücke hinein genutzt, wobei die erste Hülse sich dann, wenn der Plastifizierungsvorgang abgeschlossen ist und der stiftartige Vorsprung aus den Werkstücken herausgeleitet wird, in axial dazu entgegengesetzter Richtung wieder auf die Werkstücke zu bewegt, um den plastifizierten Werkstoff gezielt in den Plastifizierungsbereich der Werkstücke hineinzudrücken.
- Vorteilhafterweise ist der Betrag der axialen Bewegung des stiftartigen Vorsprungs und des ersten Hülsenelements derart gewählt, daß der Betrag im wesentlichen gleich ist. Dadurch kann auf einfache Weise gewährleistet werden, daß tatsächlich der gesamte plastifizierte Werkstoff nach Abschluß der Ausbildung der Verbindung wiederum in die Werkstücke bzw. in den Plastifizierungsbereich beider Werkstücke zurücküberführt wird.
- Um dabei sicherzustellen, daß plastifizierter Werkstoff sowohl im Zuge des Eindringens des stiftartigen Vorsprungs in die Werkstücke hinein als auch im Zuge der Bewegung des stiftartigen Vorsprungs aus den Werkstücken hinaus nicht unkontrolliert in den Umgebungsbereich der Vorrichtung abfließt, ist vorteilhafterweise der stiftartige Vorsprung mit einem nicht rotierenden äußeren zweiten Hülsenelement umgeben, mit dem die Werkstücke zu Beginn der Ausführung des Verbindungsvorganges aneinander gedrückt werden. Dieses äußere zweite Hülsenelement hat somit einerseits die Aufgabe, die zu verbindenden Werkstücke wenigstens im Bereich der auszubildenden Verbindung im Zusammenwirken mit einem Gegenlager aneinander zu drücken, so daß zunächst im Verbindungsbereich der Werkstücke keine Spalten zwischen den Werkstücken vorhanden sind, und eine äußere Hülle zu bilden, die es dem plastifizierten Werkstoff im Zuge des Eindringens des stiftartigen Vorsprungs in die Werkstücke und des Herausziehens des stiftartigen Vorsprungs aus den Werkstücken nicht ermöglicht, unkontrolliert zu den Seiten abzufließen.
- Dabei wird vorteilhafterweise das erste Hülsenelement, das zusammen mit dem stiftartigen Vorsprung rotiert, in dem äußeren zweiten Hülsenelement geführt.
- Grundsätzlich ist es möglich, die axiale Bewegbarkeit des stiftartigen Vorsprungs und die axiale Bewegbarkeit des ersten Hülsenelements in entgegengesetzter Richtung dazu durch äußere Mittel erfolgen zu lassen, beispielsweise durch einen geeignet ausgebildeten Arbeits- und Werkzeugkopf eines Fertigungsroboters. Um aber die Steuerungssequenzen eines Roboters oder einer sonstigen Einrichtung, mit der die erfindungsgemäße Vorrichtung betrieben wird, so weit wie möglich vom Fertigungsroboter bzw. von der Einrichtung fernzuhalten und ggf. schnell bei Betriebsstörungen die Vorrichtung gegen eine andere austauschen zu können, ohne eine Programmierung des Fertigungsroboters bzw. der Einrichtung vornehmen zu müssen, wird die Vorrichtung vorteilhafterweise derart ausgestaltet, daß die Steuerung der axialen Bewegbarkeit des stiftartigen Vorsprungs und die damit gekoppelte Steuerung der axialen Bewegbarkeit des ersten Hülsenelements in dazu entgegengesetzter Richtung durch als Wendelnuten in einem Stellringelement ausgebildete Kulissenführungen über darin hineingreifende Stellbolzen steuerbar ausgebildet, d.h. die axiale Bewegbarkeit des stiftartigen Vorsprungs und die damit gekoppelte axiale Bewegbarkeit des ersten Hülsenelements wird vorrichtungsintern realisiert.
- Dazu ist vorteilhafterweise ein Gehäuse vorgesehen, in dem das Stellringelement mittels eines vom Gehäuseäußeren aus betätigbaren Handhebels drehbar aufgenommen wird.
- Grundsätzlich kann der stiftartige Vorsprung in unmittelbarer axialer Verlängerung mit dem Ende einer Antriebsachse oder selbst auch noch als Antriebsachse ausgebildet sein, die beispielsweise in einen Roboter geeignet eingespannt wird. Da der stiftartige Vorsprung aber einer sehr großen mechanischen und thermischen Belastung bei der Ausführung einer Verbindung gemäß der Erfindung ausgesetzt ist, ist es vorteilhaft, den stiftartigen Vorsprung als gesondertes Teil auszubilden, um diesen im Bedarfsfalle schnell auswechseln zu können. Dazu ist vorteilhafterweise ein in der Vorrichtung rotierend aufgenommenes Stifthalteelement vorgesehen, mit dem der stiftförmige Vorsprung lösbar verbindbar und auch rotierend antreibbar ist.
- Da zur Ausführung einer Verbindung gemäß der Erfindung mehrerer Werkstücke der stiftartige Vorsprung eine Bewegung in axialer Richtung auf die Werkstücke zu ausführen muß, müßte die Vorrichtung, wenn sie beispielsweise in einem Fertigungsroboter oder eine sonstige geeignete Einrichtung eingespannt ist, entsprechend der axialen Bewegung verschoben werden, wobei diese Verschiebung beispielsweise der Antriebskopf eines Fertigungsroboters ausführen müßte. Um den Roboter von dieser Bewegungssequenz in beiden axialen Richtungen zu befreien und diese Möglichkeit der Bewegung auf die Vorrichtung selbst zu verlagern, ist es schließlich vorteilhaft, in das Stifthalteelement ein Wellenelement in Rotationsrichtung fest aber axial verschiebbar eingreifen zu lassen.
- Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die nachfolgenden schematischen Zeichnungen anhand eines Ausführungsbeispieles eingehend beschrieben. Darin zeigen:
-
1a . bis1e . im Schnitt den schematischen Aufbau eines Kopfes der Vorrichtung10 , umfassend einen stiftartigen Vorsprung, ein erstes und ein zweites Hülsenelement, zwei beispielhaft zu verbindende Werkstücke und in unterschiedlichen Schritten zur Ausbildung einer Verbindung zweier Werkstücke den sich durch Plastifizierung des Werkstoffs der Werkstücke bildenden Verbindungsbereich vom Beginn der Ausbildung der Verbindung an bis zu ihrem Abschluß und -
2 in Form einer auseinandergezogenen Darstellung eine Vorrichtung gemäß der Erfindung in beispielhaft realisierter Form. - Es wird zunächst Bezug genommen auf
2 , in der eine Vorrichtung10 , mit der auch das hier beschriebene Verfahren ausgeführt werden kann, in auseinandergezogener Darstellung dargestellt ist. Kernelemente der Vorrichtung10 sind der stiftartige Vorsprung16 , das erste Hülsenelement18 , das zweite Hülsenelement21 sowie die Antriebsachse14 , die hier aus dem Stifthalteelement28 und dem Wellenelement29 gebildet werden, vergleiche auch die entsprechenden Elemente in1a . bis1e . Der stiftartige Vorsprung16 und das erste Hülsenelement18 können einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen, sie können aber auch geeignet profiliert sein, so daß sich ein Transportkanal für den plastifizierten Werkstoff30 ergibt. Der stiftartige Vorsprung16 , der im ersten Hülsenelement18 aufgenommen wird, und das erste Hülsenelement18 selbst werden im zweiten Hülsenelement21 , das hier in Form eines Gehäusebodens der Vorrichtung10 ausgebildet ist, geführt. - Zur Übertragung axialer Kräfte wird das erste Hülsenelement
18 in einen Hülsenhalter31 eingeschraubt. Der stiftartige Vorsprung15 wird mit Hilfe einer Stiftmutter32 am Stifthalteelement28 befestigt. Der Hülsenhalter31 mit dem ersten Hülsenelement18 ist genau wie das Stifthalteelement28 mit dem stiftartigen Vorsprung16 drehbar gelagert. Der Hülsenhalter31 und das Stifthalteelement38 sind über Lager33 ,34 in Haltelagerträgern35 ,36 gelagert. Mittels Halteringen37 ,38 werden die Lagerpakete zusammengehalten. Die Haltelagerträger35 ,36 gleiten axial im Stellring23 und gewährleisten so die axiale Bewegung des ersten Hülsenelements18 und des stiftartigen Vorsprungs16 . Die Haltelagerträger35 ,36 sind gegen ein Verdrehen gesichert. Dieses wird durch Stellbolzen24 , beispielsweise je drei, bewirkt, die durch das Stellringelement23 hindurch in im ringförmig ausgebildeten Gehäuse25 Nuten (hier nicht dargestellt) greifen, die nur eine axiale Bewegung zulassen. - Das Stellringelement
23 ist drehbar im Gehäuse25 gelagert. Axiale Bewegungen werden durch die Lagerung im als Gehäuseboden fungierenden zweiten Hülsenelement21 und im als Gehäuseabschluß fungierenden Wellenlager träger39 unterbunden. Das Stellringelement23 weist dort, wo die Stellbolzen24 von den Haltelagerträgern35 ,36 zum Stellringelement23 durchstoßen, Wendelnuten auf. Es ergibt sich somit eine Steigung der Wendelnuten gegenüber der Drehachse17 . Eine Verdrehung des Stellringelements23 bewirkt eine axiale Bewegung des ersten Hülsenelements18 und des stiftartigen Vorsprungs16 . Die Verdrehung wird über einen Handhebel27 von außen26 erreicht, der in das Stellringelement23 eingeschraubt wird. Der Handhebel27 wird in einer am Umfang des Stellringelements geführten Nut (nicht dargestellt) geführt. - Das für den Betrieb der Vorrichtung
10 notwendige Drehelement wird über das einen Teil der Achse14 bildende Wellenelement29 eingeleitet, beispielsweise angetrieben durch einen hier nicht dargestellten Fertigungsroboter oder eine sonstige Antriebseinrichtung, und über eine Gleitfeder zum ebenfalls zur Antriebsachse14 gehörigen Stifthalter28 übertragen. Der Stifthalter28 ist wiederum über eine Gleitfeder mit dem Hülsenhalter21 verbunden. So kann das erforderliche Drehmoment zum stiftartigen Vorsprung16 und zum ersten Hülsenelement18 übertragen werden. Das Wellenelement29 ist im Wellenlagerträger39 über die Lager33 ,34 gelagert. Eine Deckscheibe40 sichert das Lagerpaket. - Das Wellenelement
29 besitzt an seiner einen Seite ein für eine Werkzeugaufnahme (Fertigungsroboter, Antriebseinrichtung) passendes Profil. Am Gehäuse25 ist ein Haltehebel angebracht, über den das Mitdrehen der Vorrichtung10 bei einer Einleitung eines Drehmoments in das Wellenelement verhindert wird. - Zur Ausführung des Verfahrens mit der vorbeschriebenen Vorrichtung
10 , vergleiche auch die1a . bis1c ., wird die Vorrichtung10 mit ihrem Wellenelement19 in eine Werkzeugaufnahme einer Antriebseinheit (Fertigungsroboter, Antriebseinrichtung) eingeführt und fixiert. Unter der Vorrichtung10 werden zwei Werkstücke11 ,12 , beispielsweise in Form von Werkstücken aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen, aufeinander fixiert. Dabei wird unter der Vorrichtung ein Gegenlager22 postiert. Über die Antriebseinheit werden die drehenden Teile der Vorrichtung10 , nämlich das erste Hülsenelement18 sowie der stiftartige Vorsprung16 , auf die für die Ausbildung einer Punktschweißverbindung nötige Drehzahl gebracht. Die Vorrichtung10 wird dabei mit dem Handhebel festgehalten, wobei diese Halterung natürlich auch durch das Antriebswerkzeug (Fertigungsroboter, Antriebseinrichtung) bewirkt werden kann. Zunächst wird das zweite Hülsenelemente21 , das den Gehäuseboden der Vorrichtung10 darstellt, mit der Oberseite eines hier in den1a . bis1e . oben dargestellten Werkstücks11 durch Zuführung der Vorrichtung10 in Kontakt gebracht. Der Werkstoff des oberen Werkstücks11 wird unter dem rotierenden stiftartigen Vorsprung16 und zunächst auch dem rotierenden ersten Hülsenelement18 plastifiziert. - Durch Betätigung des Handhebels
27 , ggf. auch durch den Fertigungsroboter oder einer sonstigen Antriebseinrichtung, wird das Stellringelement23 verdreht. Über die erwähnten Wendelnuten, die Stellbolzen24 und den Haltelagerträger35 wird das Stifthalteelement28 mit dem stiftartigen Vorsprung16 herunterbewegt entsprechend dem Pfeil19 . Der stiftartige Vorsprung16 dringt in den Werkstoff ein, vergleiche1b . Das erste Hülsenelement18 wird aufgrund des vorbeschriebenen Mechanismusses entsprechend dem Pfeil20 in entgegengesetzter axialer Richtung bewegt. Dazu sind auf vorbeschriebene Weise ausgebildete Wendelnuten, hier jedoch in entsprechend entgegengesetzter Richtung ausgebildet, vorgesehen. Das erste Hülsenelement28 schafft aufgrund der entgegengesetzten axialen Bewegung20 zur axialen Bewegung19 des stiftartigen Vorsprunges16 ein Raumvolumen, in den das durch den in die Werkstücke11 ,12 stiftartigen Vorsprung16 erzeugte Volumen des plastifizierten Werkstoffs40 eindringen kann. Ist die gewünschte axiale Eindringtiefe erreicht, vergleiche1c ., wird der Handhebel27 zurückbewegt. Nun öffnet der sich in seine Ausgangsstellung zurückbewegende stiftartige Vorsprung16 das Raumvolumen der Löcher in den Werkstücken11 ,12 für den durch das erste Hülsenelement18 zurückgedrückten Werkstoff. Wenn der Handhebel27 wieder in seiner Ausgangsstellung ist, kann die Vorrichtung10 von den Werkstücken11 ,12 abgehoben werden. - Es sei in diesem Zusammenhang noch darauf hingewiesen, daß im vorbeschriebenen Beispiel lediglich zwei Werkstücke
11 ,12 vorgesehen sind, die mittels der erfindungsgemäßen Punktschweißverbindung miteinander verbunden werden sollen. Es ist mit der Vorrichtung10 bzw. dem erfindungsgemäßen Verfahren ebenfalls möglich, mehr als zwei Werkstücke miteinander zu verbinden. Die Verfahrensführung ändert sich als solche dabei grundsätzlich nicht. Auch die Vorrichtung10 behält dabei ihren vorbeschriebenen prinzipiellen Aufbau bei. -
- 10
- Vorrichtung
- 11
- Werkstück
- 12
- Werkstück
- 13
- Verbindungsbereich
- 14
- Achse
- 15
- Ende (Achse)
- 16
- stiftartiger Vorsprung
- 17
- Drehachse
- 18
- erstes Hülsenelement
- 19
- axiale Bewegung (stiftartiger Vorsprung)
- 20
- entgegengesetzte axiale Bewegung (erstes
- Hülsenelement)
- 21
- zweites Hülsenelement
- 22
- Gegenlager
- 23
- Stellringelement
- 24
- Stellbolzen
- 25
- Gehäuse
- 26
- Gehäuseäußeres
- 27
- Handhebel
- 28
- Stifthalteelement
- 29
- Wellenelement
- 30
- plastifizierter Werkstoff
- 31
- Hülsenhalter
- 32
- Stiftmutter
- 33
- Lager
- 34
- Lager
- 35
- Haltelagerträger
- 36
- Haltelagerträger
- 37
- Haltering
- 38
- Haltering
- 39
- Wellenträger
- 40
- Deckscheibe
Claims (10)
- Verfahren zum Verbinden von wenigstens zwei aneinanderliegenden Werkstücken nach der Methode des Reibrührschweißens, wobei die Werkstücke dabei einen Verbindungsbereich zwischen sich einschließen, mittels eines rotierend angetriebenen stiftartigen Vorsprungs, der bei seiner Rotation in Kontakt mit dem Verbindungsbereich der Werkstücke den Verbindungsbereich wenigstens teilweise plastifiziert, und wobei der stiftartige Vorsprung zur Ausführung einer Punktschweißverbindung durch den sich plastifizierenden Werkstoff wenigstens des ersten zum stiftartigen Vorsprung gerichteten Werkstücks hinein bis wenigstens teilweise in ein letztes unteres sich plastifizierendes Werkstück hinein und nachfolgend wieder aus den Werkstücken heraus bewegt wird, so daß sich der plastifizierte Werkstoff aller Werkstücke verbindet, dadurch gekennzeichnet, daß der durch das Ein dringen des rotierenden stiftartigen Vorsprungs verdrängte Werkstoff in der unmittelbaren Umgebung des rotierenden stiftartigen Vorsprungs gehalten wird, und nach Abschluß der Plastifizierung der Werkstücke in wenigstens annähernd gleichem Maße wie der stiftartige Vorsprung aus den Werkstücken herausbewegt wird in die sich während der Plastifizierung ausgebildet habenden Löcher zurückgeführt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der rotierende stiftartige Vorsprung in ein erstes Werkstück hinein und durch die Werkstücke hindurch bzw. in das untere Werkstück hinein eindringt.
- Vorrichtung zum Verbinden von wenigstens zwei aneinanderliegenden Werkstücken nach der Methode des Reibrührschweißens, wobei die Werkstücke dabei einen Verbindungsbereich zwischen sich einschließen, umfassend eine rotierend antreibbare Achse, an deren antriebsabgewandtem Ende ein stiftartiger Vorsprung ausgebildet ist, der bei seiner Rotation in Kontakt mit dem Verbindungsbereich der Werkstücke den Verbindungsbereich wenigstens teilweise plastifiziert und wobei der stiftartige Vorsprung im wesentlichen längs seiner Drehachse durch den sich plastifizierenden Werkstoff wenigstens eines ersten zum stiftartigen Vorsprung gerichteten Werkstücks hindurch bis wenigstens teilweise in ein letztes unteres sich plastifizierendes Werkstück hinein bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der stiftartige Vorsprung von einem mit diesem zusammen rotierend antreibbaren ersten Hülsenelement (
18 ) umgeben ist, wobei bei axialer Bewegung (19 ) des stiftartigen Vorsprungs (16 ) in die Werkstücke (11 ) hinein bzw. durch diese hindurch das erste Hülsenelement (18 ) eine Bewegung in entgegengesetzter axialer Richtung ausführt. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Betrag der axialen Bewegung (
19 ) des stiftartigen Vorsprungs (16 ) und des ersten Hülsenelements (18 ) im wesentlichen gleich ist. - Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der stiftartige Vorsprung (
16 ) von einem nicht rotierenden äußeren zweiten Hülsenelement (21 ) umgeben ist, mit dem die Werkstücke (11 ,12 ) bei der Ausführung des Verbindungsvorganges gegeneinander drückbar sind. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Hülsenelement (
18 ) in dem äußeren zweiten Hülsenelement (21 ) geführt wird. - Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Bewegbarkeit (
19 ) des stiftartigen Vorsprungs (16 ) und die damit gekoppelte axiale Bewegbarkeit (20 ) des ersten Hülsenelements (18 ) in entgegengesetzter Richtung durch als Wendelnuten in einem Stellringelement (23 ) ausgebildete Kulissenführungen über darin hineingreifende Stellbolzen (24 ) steuerbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gehäuse (
25 ) vorgesehen ist, in dem das Stellringelement (23 ) mittels eines vom Gehäuseäußeren (26 ) aus betätigbaren Handhebels (27 ) drehbar aufgenommen wird. - Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Stifthalteelement (
28 ) vorgesehen ist, mit dem der stiftförmige Vorsprung (16 ) lösbar verbindbar und rotierend antreibbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in das Stifthalteelement (
28 ) ein Wellenelement (29 ) in Rotationsrichtung fest aber axial verschiebbar eingreift.
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