Die Erfindung betrifft einen Spiegel zur Laserbearbeitung und ein Verfahren zur
Kühlung der Spiegel bei der Laserbearbeitung, wobei diese Spiegel in ihrer Masse
optimiert sind. Die Erfindung kann bevorzugt bei der Laserbearbeitung,
insbesondere für strahlformende Laserspiegel für zwei- und dreidimensionale
Laseroberflächenbearbeitung von Halbzeugen oder Fertigprodukten aus beliebigen
Werkstoffen und -kombinationen, beispielsweise Scannerspiegel, eingesetzt
werden (beispielsweise Abtragen, Bohren, Schneiden, Schweißen, Härten,
Beschichten usw.). Die Erfindung findet insbesondere beim Plasmatiefschweißen,
beim Wärmeleitschweißen, beim Verdampfen von Kunststoffoberflächen mit einer
Bearbeitungsgeschwindigkeit v bis zu 300 m/s, beim
Hochgeschwindigkeitsschweißen im makrokristallinen Bereich, bei der Erzeugung
von Strahlprofilen und bei der Kunststoffbearbeitung mit einem Top-Hat-Profil
(Zylinderhut-Profil) der Laserbearbeitung Anwendung.
Beim Umgang mit Laserleistungen < 2 kW von CO2-Lasern (λ = 10,6 µm), Nd:YAG-
Lasern (λ = 1,06 µm) und Diodenlasern (λ = 0,94 µm) werden bevorzugt
metallische Spiegeloptiken eingesetzt. Aufgebaut sind diese Spiegel aus dem
Spiegelkörper und dem zur Realisierung der Wasserkühlung angeflanschten oder
integrierten Kühlkörper (vgl. EP 0570142 und US 5303081). Am häufigsten
kommen metallische Spiegelkörper aus Kupfer oder Aluminium zur Anwendung,
bei denen gleichzeitig die gute Wärmeleitfähigkeit genutzt wird. Bei den
Spiegeloberflächen werden Reflexionsgrade bis zu 99% angegeben. Durch
Auftragen von Schichten wird der meist unzureichenden chemischen Beständigkeit
und der geringen Kratzfestigkeit entgegengewirkt, wobei dabei die Reflexion
geringfügig vermindert werden kann. Trotz des hohen Reflexionsgrades der
Spiegeloberfläche ergeben sich bei Laserleistungen im Bereich < 1 kW
Temperaturerhöhungen im Bereich von einigen 10 K.
Bei Kupferspiegeln wird vordergründig die gute Wärmeleitfähigkeit (402 W/mK)
für die notwendige Kühlung des Spiegels, die bei sehr dickem Kupferspiegelkörper
auch gelegentlich ohne Wasserkühlung auskommen kann, wenn die
Selbstkühlung durch Wärmeleitung des Kupferspiegels hierfür ausreichend ist,
gesehen und die Nachteile der hohen Massendichte (8,93 g/cm3) in Kauf
genommen. Wegen der notwendigen Kühlung, der guten Wärmeleitfähigkeit, der
notwendigen Steifigkeit bei der Fertigung (Herstellung) und im Gebrauch werden
die Kupferspiegel allgemein mit großer Dicke ausgeführt. So werden beispielsweise
allgemein übliche Planspiegel mit einer vom Durchmesser abhängigen Dicke von
10 mm (bei ∅ 25 mm) und von 30 mm (bei ∅ 150 mm) angeboten.
Für Scannerspiegel ist eine extrem kleine Masse des Spiegelträgers zur Erreichung
hoher Scanfrequenzen Voraussetzung. In EP 0570152 werden wassergekühlte
Laserstrahlscannerspiegel vorgeschlagen und insbesondere in den Fig. 3, 4, 5,
6, 7 und 8 beschrieben. Nachteilig dabei ist neben der vorgeschlagenen
Wasserkühlung zusätzlich die aufwendige konstruktive Ausführung (insbesondere
unter Berücksichtigung der Anforderungen an Masse und Steifigkeit).
Insbesondere durch die damit einhergehende Masseerhöhung werden nur kleinere
Ablenkfrequenzen ermöglicht, was die Anwendungsbreite stark einschränkt. Aber
auch bei Strahlführungssystemen, wo die Spiegel zwar nur langsam bewegt
werden, wie beispielsweise in Flexarmen (Gelenkarmen) durch Industrieroboter,
wird ebenfalls eine möglichst geringe Masse und hohe Steifigkeit der
Umlenkspiegel für das Strahlführungssystem gefordert.
Bei wassergekühlten Laserspiegeln, wo mit Drücken bis zu 6 bar gearbeitet wird
und gegebenenfalls Druckstöße zu erwarten sind, ist weiterhin üblich der
Forderung nach größerer Steifigkeit wiederum durch große Dicken der
Laserspiegel entgegenzuwirken, um ein Verbiegen der Spiegeloberfläche zu
verhindern. Dabei ist die Durchbiegung umgekehrt dem E-Modul und der dritten
Potenz ihrer Dicke proportional. Die notwendige Erhöhung der Dicke ist aber
gleichzeitig mit dem unerwünschten Masseanstieg verbunden.
Im Stand der Technik (vgl. EP 0570152 und US 5303081) wird weiterhin versucht
dem unerwünschten Temperaturanstieg bei Laserspiegeln durch Anflanschen oder
Integrieren eines wassergekühlten Kühlkörpers entgegenzuwirken, wie
beispielsweise Ausarbeiten von Kühlkanälen in den massiven metallischen
Spiegelkörper. Dabei ist aber das Ausarbeiten von Kühlkanälen in einen massiven
metallischen Kupferkörper sehr schwierig und ist meist mit Kompromissen
hinsichtlich Masse, Steifigkeit und Kühleffekt verbunden.
Bekannt und üblich ist weiterhin, bei Kupferspiegeln, die für höhere
Laserleistungen verwendet werden sollen, zur thermischen Stabilisierung eine
intensive Wasserkühlung einzusetzen. Die erhöhte Oberflächentemperatur wird
dabei durch den massiven Kupferträger hindurch an die intensive Wasserkühlung
geleitet und dadurch versucht, den Spiegel thermisch zu stabilisieren. Diese
Methode ist üblich und wird allgemein praktiziert, sie stellt aber eine prinzipiell
falsche Methode dar.
Darüber hinaus sind noch Wasserkühlungen zur Kühlung der Spiegel denkbar
(vergleiche beispielsweise DE 196 22 472 C1, aber diese können beispielsweise bei
Schwingspiegeln nie sinnvoll eingesetzt werden, da durch die Wasserkühlung,
bzw. durch die Einrichtungen dafür, diese Schwingspiegel eine zu große Masse
erhalten würden und damit das notwendige Schwingen des Schwingspiegels nicht
mehr, bzw. nur noch sehr stark eingeschränkt (d. h. auf maximal 50 Hz) möglich
wäre. Außerdem würden durch diese großen Massen auf alle Fälle das
Schwingverhalten und dessen Regelung sehr nachteilig beeinflußt.
Von Modelluntersuchungen zum Materialabtragen mittels Laserstrahlen ist
bekannt, daß Laserstrahlen in Metalle nicht bzw. nur wenig unter die Oberfläche
eindringen (vgl. beispielsweise DE 195 08 584 C1). So beträgt beispielsweise die
Eindringtiefe von Rubinlaserstrahlung bei Wolfram 0,025 µm [Visser "Laser oder
Elektronenstrahlen?" in "Laser und angewandte Strahlentechnik" 2 (1970) 1 und
Pahlitzsch und Visser "Bearbeitbarkeit verschiedener Werkstoffe durch Laser- und
Elektronenstrahlen" in VDI-Zeitschrift (1968) Nr. 25 - September (I) - S. 1111-1120].
Die Erwärmung der tieferliegenden Schichten erfolgt dabei durch Wärmeleitung.
Des weiteren ist aus Dissertationen und anderen Veröffentlichungen
(beispielsweise JP 8211210 und US 4932767) bekannt, daß die Spiegel (im
Regelfall werden bei Industrieanwendungen hierfür Kupferspiegel eingesetzt), die
bei der Laserbearbeitung mittels Laser hoher Leistung eingesetzt werden, zu deren
Kühlung rückseitig mit einer Wasserkühlung versehen werden müssen. Es wird in
diesen Veröffentlichungen darauf hingewiesen, daß diese Wasserkühlung sehr
dicht/direkt unter der Spiegeloberfläche erfolgen sollte. Dies ist mit den in den
Veröffentlichungen aufgezeigten Lösungen nicht bzw. nicht richtig möglich, da die
eingesetzten Spiegel eine zu große Dicke und Masse aufweisen, um eine Kühlung
direkt unter der Spiegeloberfläche realisieren zu können. Die Tatsache, daß die
Spiegelkühlung direkt unter der Spiegeloberfläche mit diesen Lösungen des
Standes der Technik nicht möglich ist hat zur Folge, daß sich durch die Energie des
auftreffenden Laserstrahles die Spiegeloberfläche überhitzt und deformiert, was
Ungenauigkeiten und damit Präzisionsverluste bei der Laserstrahlablenkung durch
den Spiegel mit sich bringt. Dadurch ist ein Einsatz für hoch präzise
Laserbearbeitung mit Hochleistungslasern für diese Verfahren nach dem Stand der
Technik nicht möglich. Ein weiterer Nachteil dieser Verfahren nach dem Stand der
Technik ist, daß sie für eine hoch präzise Laserbearbeitung nur dann verwendbar
sind, wenn Laser mit geringerer Laserleistung zum Einsatz kommen. Das aber
wiederum bedeutet, daß die Verfahren nach dem Stand der Technik nicht
eingesetzt werden können, wenn die beabsichtigte Laserbearbeitung einen Laser
höherer Leistung (Laserleistung < 1 kW) zwingend erfordert.
Um auch bei der Laserbearbeitung mittels Hochleistungslasern (ab 1 kW) mit hoher
Präzision arbeiten zu können, gab es Untersuchungen dazu, ob die Masse und
Dicke des Spiegels für die Laserbearbeitung reduziert werden kann. Diese
Überlegungen scheiterten aber daran, daß sich dünnere Spiegel bereits bei
wirkenden Wasserdrücken von ≦ 6 . 105 Pa durch die Wasserkühlung deformieren
und somit eine hoch präzise Laserbearbeitung ebenfalls nicht möglich ist.
Aus EP 0418519 ist darüberhinaus beim Einsatz in Laserschweißprozessen eine
Möglichkeit bekannt, bei der die Prozeßdurchführung ohne Wasserkühlung
realisiert wird. Dabei werden ganz definiert Spiegelstrukturierungen eingesetzt und
die Spiegelkühlung erfolgt mit gasförmigem Stickstoff. Die Lösung aus EP 0418519
erfordert jedoch zwingend, daß der Spiegel stabil in einer gekühlten
Fassung gehaltert ist. Daraus folgert aber, daß diese Spiegelvariante für einen
Einsatz als Scannerspiegel aufgrund der für sie zwingend notwendigen
Randbedingungen undenkbar ist und daß dadurch diese Spiegelvariante in ihrer
Anwendungsbreite sehr stark eingeschränkt ist.
Es ist nunmehr Aufgabe der Erfindung, einen masseoptimierten Spiegel zur
Laserbearbeitung vorzuschlagen, der die Nachteile des Standes der Technik nicht
aufweist.
Es ist somit Aufgabe der Erfindung einen masseoptimierten Spiegel der genannten
Art anzugeben, bei dem auch bei hohen Laserleistungen bzw. hohen
Laserleistungsdichten die spiegelnde Oberfläche nicht deformiert wird, bei dem
Überhitzung ausgeschlossen werden kann, der auch komplikationslos als
Schwingspiegel/Scannerspiegel, bei welchem die Schwingfrequenz präzise regelbar
ist, eingesetzt werden kann und der in einer großen Anwendungsbreite einsetzbar
ist.
Es ist auch Aufgabe der Erfindung, einen masseoptimierten Spiegel der genannten
Art aufzuzeigen, der insbesondere für schnelle Ablenkbewegungen,
Strahlführungssysteme, wo extreme Massereduzierungen gefordert werden und
für Bearbeitungsköpfe, wo konstruktiv bedingt nur begrenzte Platzverhältnisse
zum Einbau zur Verfügung stehen, einsetzbar ist.
Darüberhinaus ist es Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zur Kühlung des
masseoptimierten Spiegels zu entwickeln, mit dem die Nachteile des Standes der
Technik beseitigt werden können.
Demgemäß ist es Aufgabe der Erfindung ein Verfahren der genannten Art
vorzuschlagen, durch welches der masseoptimierte Spiegel realisiert werden kann,
das beim Einsatz des masseoptimierten Spiegels nicht hinderlich ist bzw. die
Anwendungsbreite des masseoptimierten Spiegels nicht einengt.
Diese Aufgaben werden den Spiegel betreffend erfindungsgemäß mit einem
masseoptimierten Spiegel gemäß einem oder mehreren der Ansprüche von 1 bis
24 und das Verfahren zur Kühlung des masseoptimierten Spiegels betreffend
gemäß einem oder mehreren der Ansprüche von 25 bis 31 gelöst.
Der masseoptimierte Spiegel, insbesondere strahlformende Laserspiegel, der
insbesondere für die zwei- und dreidimensionale Oberflächenbearbeitung von
Halbzeugen oder Fertigprodukten aus beliebigen Werkstoffen und
Werkstoffkombinationen (beispielsweise sind hier Scannerspiegel gemeint), zur
Laserbearbeitung insbesondere mit Laserleistungen bis zu 20 kW ist
erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des Spiegels auf das
zwingend notwendige Mindestmaß reduziert ist und die dadurch nicht mehr
gewährleistete Selbstkühlung des Spiegels durch mindestens eine mit dem Spiegel
gekoppelte zusätzliche Kühleinrichtung kompensiert wird. Dabei sollte die
zwingend notwendige Mindestdicke so gewählt werden, daß der Spiegel sich
während des Laserbearbeitungsprozesses nicht verformt, insbesondere eine
Deformation durch das eventuell mit Druck auf die Spiegeloberfläche auftreffende
Kühlungsmittel und/oder bei Scannerspiegeln die Schwingdeformation
unterbunden ist, und daß gerade noch eine übliche optische Bearbeitung
(beispielsweise Diamantfräsen) erfolgen kann.
In bestimmten Anwendungsfällen ist es von Vorteil, wenn der gesamte Spiegel aus
einem gut temperaturleitfähigen/wärmeleitfähigen und hochreflektierendem
Material, beispielsweise Kupfer und/oder Molybdän und/oder Silber und/oder Gold
und/oder Aluminium und/oder deren Legierungen, besteht.
In anderen Anwendungsfällen ist es günstig, wenn der Spiegelgrundkörper aus
einem gut temperaturleitfähigen/wärmeleitfähigen Material, beispielsweise eine
Keramik, wie z. B. Siliciumcarbid und/oder Si-infiltriertes Siliciumcarbid (SiSiC),
Siliciumnitrid, Silicium, Diamant, ein Metall und/oder einer Metallverbindung,
besteht und der Spiegel an seiner spiegelnden Oberfläche mit dem gut
temperaturleitfähigen und hochreflektierenden Material (beispielsweise Kupfer
und/oder Molybdän und/oder Aluminium und/oder Silber und/oder Gold)
beschichtet ist. Dabei kann die Beschichtung der Oberfläche des Spiegels mit dem
hochreflektierenden und gut temperaturleitfähigen/wärmeleitfähigen
Spiegelmaterial so aufgebaut sein, daß der Übergang vom reinen Grundmaterial
des Spiegels zum Material der spiegelnden Oberfläche des Spiegels kontinuierlich
über eine Gradientenschicht erfolgt, wie es beispielsweise mittels bekannter Rapid-
Prototyping-Verfahren erhalten werden kann, wobei diese Beschichtung
anschließend in bekannter Weise nach- und feinbearbeitet (z. B. feingeschliffen)
werden kann. Sofern die für den konkreten Anwendungsfall notwendige
Haftfestigkeit der Beschichtung aus hochreflektierendem und gut
temperaturleitfähigem/wärmeleitfähigem Spiegelmaterial auf der Oberfläche des
Spiegelgrundkörpers erreicht wird, kann auch diese Beschichtung für diesen
Anwendungsfall vorteilhafterweise so aufgebaut sein, daß der Übergang vom
reinen Grundmaterial des Spiegels zum Material der spiegelnden Oberfläche des
Spiegels abrupt erfolgt und sich zwischen Spiegelgrundmaterial und der
spiegelnden Oberfläche des Spiegels eine Grenzfläche befindet, was erreicht
werden kann, wenn beispielsweise die spiegelnde Oberfläche des Spiegels als Film
durch Adhäsion auf das Spiegelgrundmaterial aufgebracht und/oder als Schicht
oder Film auf das Spiegelgrundmaterial aufgepreßt (beispielsweise durch
heißisostatisches Pressen -HIP-) ist.
Es ist weiterhin von Vorteil, wenn die spiegelnde Oberfläche des Spiegels zur
Erhöhung der Kratzfestigkeit mit einer hauchdünnen, die spiegelnde Wirkung
nicht nachteilig beeinflussenden Schutzschicht (Schutzfilm) versehen ist, wodurch
die Anwendungsbreite weiter erhöht wird. Als eine solche hauchdünne
Schutzschicht kann beispielsweise eine hauchdünne Kohlenstoffschicht eingesetzt
werden. Diese hauchdünne Schutzschicht kann durchaus auch eine
Antireflexschicht, beispielsweise ThF4ZnSe-Schicht, sein, wobei unter hauchdünn
zu verstehen ist, daß diese Schicht nicht dicker sein darf als die halbe
Laserlichtwellenlänge.
Bei dem erfindungsgemäßen masseoptimierten Spiegel hat es sich als äußerst
vorteilhaft herausgestellt, wenn für die zusätzliche Kühlung des Spiegels
Einrichtungen vorgesehen werden, die eine Kühlung mittels eines Gases,
vorzugsweise eines expandierenden Gases, ermöglichen. Es wird hierbei
vorteilhafterweise zusätzlich zur Gaskühlung die adiabatische Entspannung eines
Gases zur zusätzlichen Kühlung des Spiegels genutzt. Dabei hat es sich als sehr
vorteilhaft erwiesen, wenn das expandierende Gas, das zur Spiegelkühlung
vorgesehen ist, rein und getrocknet, d. h. partikelarm, ist und es hat sich als
günstig und kostensparend erwiesen, den Spiegel mittels Druckluft zu kühlen.
Diese Kühlung des Spiegels mittels des expandierenden Gases kann dann je nach
Anwendungsfall vorzugsweise an der Spiegelvorderseite und Spiegelrückseite
gleichzeitig oder, wenn dies für die optimale Spiegelkühlung ausreichend ist,
ausschließlich an der Spiegelvorderseite oder ausschließlich an der Spiegelrückseite
erfolgen.
Für den Fall, daß der Spiegel nur an seiner Vorderseite gekühlt wird, ist es nicht
zwingend, daß das Spiegelgrundmaterial gut temperaturleitfähig/wärmeleitfähig
ist, wenn die spiegelnde Oberfläche gut temperaturleitfähig/wärmeleitfähig und
gut reflektierend ist. Für diesen Fall ist es vorteilhaft, wenn das
Spiegelgrundmaterial Diamant, Silicium, Quarz, Glas und/oder Quarzglas ist.
Für den Fall, daß der Spiegelgrundkörper des masseoptimierten Spiegels aus
Diamant besteht, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn dieser masseoptimierte
Spiegel aus Diamant auf seiner der Laserstrahlung zugewandten Seite eine
hauchdünne Antireflexschicht und auf der Spiegelrückseite eine hauchdünne
Reflexschicht aufweist.
Für den Fall, daß der Spiegel an seiner Vorder- und Rückseite gleichzeitig oder
ausschließlich an seiner Rückseite gekühlt wird hat es sich zur Verbesserung der
Kühlung (Verwirbelung der Luft größere Oberfläche für Wärmeaustausch) und für
alle angesprochenen Varianten der Spiegelkühlung zur Verbesserung der Stabilität,
der Strahlbeständigkeit (Bestrahlungsdichte) und zur Realisierung der optischen
Bearbeitungsqualität des Spiegels als vorteilhaft erwiesen, wenn der Spiegel an
seiner Rückseite eine Rippenstruktur aufweist.
Das Verfahren zur Kühlung der masseoptimierten Spiegel gemäß einem oder
mehreren der Ansprüche von 1 bis 24 ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß der masseoptimierte Spiegel während des
Laserbearbeitungsprozesses derart gekühlt wird, daß über eine Düse ein
expandierendes Gas (vorzugsweise Druckluft), das vorteilhafterweise vor dem
Einsatz gereinigt und getrocknet (partikelfrei und trocken) wird, genau auf die
Stelle der Spiegeloberfläche (Reaktionsfläche), auf die der Laserstrahl unmittelbar
auftrifft, geblasen wird, ohne daß der Laserstrahl selbst beeinflußt wird. Dabei hat
es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn das expandierende Gas (vorzugsweise
Druckluft) mit einem Druck von 0,5 .105 Pa bis 2 . 105 Pa und einer
Strömungsgeschwindigkeit von 10 bis 500 NI (NI = Normliter = 1 Liter Luft bei 105 Pa
und 20°C) pro Minute auf die Reaktionsfläche geblasen wird.
In bestimmten Anwendungsfällen, beispielsweise, wenn eine Spiegelkühlung
ausschließlich an der Reflektionsfläche (also Spiegelvorderseite) nicht ausreichend
ist, ist es für das Verfahren zur Kühlung der masseoptimierten Spiegel von Vorteil,
wenn der Spiegel zusätzlich auch an der Spiegelrückseite, beispielsweise durch
Anblasen mit einem expandierenden Gas (beispielsweise Druckluft), das
vorzugsweise auch gereinigt und getrocknet (partikelarm und trocken) ist, gekühlt
wird. Wenn die Spiegelrückseite bei der Spiegelkühlung mit eingesetzt wird, hat es
sich zur Verbesserung der Kühlung (Verwirbelung der Luft, größere Oberfläche für
Wärmeaustausch) und für alle angesprochenen Varianten der Spiegelkühlung zur
Verbesserung der Stabilität, der Strahlbeständigkeit (Bestrahlungsdichte) und zur
Realisierung der optischen Bearbeitungsqualität des Spiegels als vorteilhaft
erwiesen, wenn der Spiegel auf seiner Rückseite eine Rippenstruktur aufweist, die
beispielsweise für den Fall, daß das Spiegelgrundmaterial Silicium (vorzugsweise
einkristallines Silicium) ist, mittels Ätzen (vorzugsweise anisotropes Ätzen gemäß
US 4,600,934) hergestellt werden könnte.
Es hat sich im Laufe der Untersuchungen herausgestellt, daß mit den Lösungen
des Standes der Technik keine masseoptimierten Spiegel realisierbar sind, wenn
mit höheren Laserleistungsdichten gearbeitet werden soll und/oder wenn die
spiegelnde Wirkung des Spiegels hochpräzise sein soll. Nur mit einem Verfahren
zur Spiegelkühlung, wie es hier erfindungsgemäß beschrieben ist sind solche
masseoptimierten Spiegel sinnvoll auch bei höheren Laserleistungsdichten
realisierbar und einsetzbar, was besonders im Bereich der Scannerspiegel ein
großer Vorteil ist, da je leichter (masseoptimierter) die Spiegel sind, desto kleiner ist
ihr Trägheitsmoment, was bedeutet, das mit den masseoptimierten Spiegeln beim
Einsatz als Scannerspiegel viel höhere Schwingfrequenzen möglich sind.
Die hier beschriebene Erfindung hat gegenüber dem bekannten Stand der Technik
besonders große Vorteile im Bereich der Scannerspiegel. Es sind bis heute im Stand
der Technik keine Spiegel bekannt, mit denen ein geformter Rohlaserstrahl im
Bereich bis zu 20 kW umgelenkt werden kann, die mit einer Kühlung versehen
sind und bis zu einer Frequenz von 500 Hz angesteuert werden können. Im
bekannten Stand der Technik gibt es keine derartige Lösungen und es gibt im
Stand der Technik erst recht keine derartigen Lösungen, die für eine
Industrieanwendung tauglich sind. Mit der hier vorgeschlagenen Lösung wird aber
nunmehr eine Lösungsmöglichkeit aufgezeigt mit der die zugrunde liegende
Aufgabe gelöst wird, alle Nachteile des Standes der Technik beseitigt werden und
die industriell breite Anwendung finden kann.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß nur die Oberflächenschichten des
Spiegels, die im direkten Strahlungseinfluß stehen, gekühlt werden müssen. Somit
konnte ermittelt werden, daß diese Oberflächenschichten den Hauptteil des
Kühlungsbedarfes des Spiegels erfordern. Es wurde überraschenderweise
gefunden, daß dieser Kühlungsbedarf des Spiegels nicht wie bisher allgemein
angenommen vom Wärmeleitkoeffizienten des Festkörpers bestimmt wird,
sondern daß dieser Kühlungsbedarf vielmehr vom Wärmeübergangskoeffizienten
des Festkörpers zum Kühlgas abgeleitet wird, der ein Vielfaches des
Wärmeleitkoeffizienten beträgt, wenn ein Gas zur Kühlung eingesetzt wird. Das
Gefundene konnte in mehreren Versuchsdurchführungen bestätigt werden.
Die erzielten Ergebnisse konnten weiter vervollständigt und verbessert werden,
indem durch Wärmeleitung übertragene Energie zusätzlich an der Spiegelrückseite
mittels einer Gasströmung abgeführt wurde.
Mit der hiermit vorgeschlagenen Lösung wird eine ideale Lösung der gestellten
Aufgaben aufgezeigt, die mit den Lösungen des Standes der Technik in keinster
Weise vergleichbar ist. Besonders vorteilhaft wirkt bei der hier vorgeschlagenen
Lösung eine adiabatische Zustandsänderung des Gases, die durch Entspannung
des Gases im Düsensystem zu einer Temperaturabsenkung führt. Diese
vorgeschlagene Lösung konnte auch im Bereich höherer Laserstrahlleistungen bis
20 kW, die höheren Kühlungsbedarf aufweisen, erfolgreich angewandt werden.
Dabei wird die genau errechnete Gasmenge (beispielsweise durch Verdampfung
von flüssigem Stickstoff) mit tiefen Temperaturen den Spiegeloberflächen
zugeführt und dadurch Wärme vom Gas absorbiert und abgeführt, wobei die
Berechnung der Gasmenge nach den allgemein üblichen Formeln erfolgt.
Die Aufgaben werden, wie in den Patentansprüchen und in der oben genannten
Beschreibung der Erfindung geschrieben erfindungsgemäß gelöst, indem für die
höheren Laserleistungen bei der Lasermaterialbearbeitung die Spiegelaufgaben
nicht mehr wie beim bekannten Stand der Technik funktionell geteilt werden
(nach dem Stand der Technik: Spiegelfläche und Ableitung der entstehenden
Temperaturerhöhung an der Spiegeloberfläche durch den Kupferkörper mittels
Wasserkühlung, durch Kühlbohrungen oder angeflanschte Kühlplatten), sondern
die Kühlung der Spiegeloberfläche nach der erfindungsgemäßen Lösung bereits an
der Verursacherstelle der Temperaturerhöhung erfolgt. Damit kann auf die große
Masse des Spiegels bei Laserspiegeln, die bisher nach dem Stand der Technik als
notwendiger Wärmespeicher (Kapazität) zwingend war, verzichtet werden. Mit der
vorgeschlagenen erfindungsgemäßen Lösung können Laserspiegel mit den
bekannten Vorteilen der Metalloptiken für die Bearbeitung im Multikilowattbereich
erstmals extrem massearm gestaltet werden. Einschränkungen hinsichtlich geringer
Dicken bestehen bei der erfindungsgemäßen Lösung nur noch durch die
Fertigung, hinsichtlich der mindestens geforderten optischen Qualität an die
Spiegeloberfläche und der notwendigen statischen bzw. dynamischen
Festigkeiten/Steifigkeiten des Spiegelträgers.
An dieser Stelle sollte noch angemerkt werden, daß wenn davon ausgegangen
wird, daß nur eine ganz geringe Oberflächenstruktur Träger des größten Anteils
von Wärmeenergie ist, muß die Oberfläche gekühlt werden. Hierfür kann nur Gas
mit größter Reinheit (z. B. gereinigte Luft) verwendet werden. Im Inneren des
Spiegels unterliegt die Ableitung der Wärmeenergie den Gesetzmäßigkeiten der
Wärmeleitung. Für die Kühlung wird vorteilhafterweise Druckluft verwendet. Diese
muß trocken, ölfrei und frei von Schwebstoffen sein. Sie wird in Düsen auf die
Vorderseite des Spiegels oder die Vorder- und Rückseite des Spiegels gleichzeitig
geblasen. Speziell auf der Reaktionsfläche ist es wichtig, daß die Düsen genau in
Richtung der bestrahlten Fläche zeigen und die Luft kalt und stetig ohne
Verwirbelungen zugeführt werden kann. Durch die adiabatische Entspannung bis
zum Spiegel entsteht ein Temperatursturz in der Luft, der vorteilhaft die
Kühlwirkung im Wärmeaustausch mit den Spiegeloberflächen verstärkt.
Es ist bei der Bestrahlung des Spiegels nicht entscheidend, welche Temperatur zu
einem stationären Zustand führt, sondern wie dick die absorbierende
Spiegeloberflächenschicht ist. Die absorbierte Wärme ist daher in engem
Zusammenhang mit der Oberflächenrauhigkeit zu sehen und nicht von der
Planheit abhängig, die ein Maß für die Reflektionsgüte der Abbildung ist. Gleiches
gilt auch für strahlformende Spiegel.
Mit diesen Ausführungen sollte verdeutlicht werden, daß beim Spiegel die
Kühlung der reflektierenden Fläche wichtiger ist, als die Kühlung der
Spiegelrückseite. Die Grundidee der erfindungsgemäßen Lösung ist, daß die
Temperatur, die auf der reflektierenden Fläche des Spiegels entsteht, auch an
dieser reflektierenden Spiegelfläche oder zumindest zu einem großen Teil an dieser
reflektierenden Spiegelfläche wieder entfernt wird. Das ist vom Denkansatz
deshalb neu, weil man bisher nach dem Stand der Technik die Kühlung der
Reflektionsfläche nicht für möglich gehalten hat.
Die Besonderheit beim Schwingspiegel (Scannerspiegel) ist, daß die Masse
besonders klein sein soll und damit auch die Kühlleistung genau auf die
Anwendung abgestimmt sein muß. Geht man davon aus, daß die
Oberflächentemperatur des Spiegels trotz Gaskühlung sehr hoch ist, kann mit
geringen Gasmengen wegen der großen Temperaturdifferenz Gas - Spiegel
ausreichend gekühlt werden. Für die Gaszuführung können nach Berechnung der
Wärmeleitwerte der Kontaktwerkstoffe (beispielsweise Luft - Kupfer) und dem
Reflektionsgrad des Spiegels genaue Berechnungen durchgeführt werden.
Mit der hier dargestellten Erfindung konnten sämtliche Nachteile des Standes der
Technik beseitigt werden.
Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele dienen der näheren Erläuterung der
Erfindung.
1. Ausführungsbeispiel
Zur Durchführung eines Laserhärtungsprozesses (CO2-Laser; Laserleistung 3865 W;
zu bearbeitender Werkstoff Stahl C45; Defokussierung des oszillierenden
Laserspots 10,4 mm; Auslenkung des Spots über die Spurbreite (2 × Amplitude)
18,2 mm; Bahngeschwindigkeit 403 mm/min) werden je ein Scannerspiegel und
ein Umlenkspiegel eingesetzt. Beide Spiegel bestehen aus einem gesintertem
Bronzetarget, das an seiner Reflektionsfläche mit einer Cu-Schicht beschichtet ist.
Die in diesem Beispiel galvanisch aufgetragene Cu-Schicht ist 20 µm dick, so daß
gerade noch eine übliche optische Bearbeitung (beispielsweise Diamantfräsen)
erfolgen kann. Bei beiden Spiegeln ist das gesinterte Bronzetarget an seiner
Rückseite (also die Seite, die nicht mit der Cu-Schicht versehen ist) mit
rippenförmigen Versteifungen zur Verbesserung der Kühlung, Stabilität und zur
Realisierung der optischen Bearbeitungsqualität versehen. Beide Spiegel haben
folgende Abmessungen und Prozeßdaten:
1. Scannerspiegel: Durchmesser 32 mm, Dicke 2,5 mm, Masse 12,5 g,
Schwingfrequenz 200 Hz, Auslenkwinkel +/-2,5°
Bei dem Scannerspiegel ist der Spiegel auf den Spiegelträger, der an der
Galvanoscannerwelle mittels Schrauben befestigt ist, mit einem geeigneten Kleber
geklebt, wobei die Klebeflächen zur Verbesserung der Haftung vorzugsweise
vorher aufgerauht sein sollten.
2. Umlenkspiegel: Durchmesser 36 mm, Dicke 3,5 mm Masse 16,5 g
Es sei an dieser Stelle jedoch angemerkt, daß anstelle der Sinterbronze als
Spiegeltargetmaterial (Spiegelgrundmaterial) auch Silicium, Keramik oder
Kohlenstoff-Faser-Kompositionen dienen können und für den Fall, daß nur mittlere
Laserleistungen (Laserleistung 1 bis 3 kW) zum Einsatz kommen kann der Spiegel
auch aus massivem Kupfer sein.
Die Kühlung beider Spiegel während des
Bearbeitungsprozesses erfolgt durch gezieltes Anblasen der Spiegelvorderseite und
der Spiegelrückseite mittels partikelfreier getrockneter (Restwassergehalt = 0,0033 g/m3;
Restölgehalt </= 0,003 mg/m3; Wirkungsgrad des Partikelfilters 99,99999%
bezogen auf eine Teilchen größe von 0,01 µm) Druckluft (Durchflußmenge:
Spiegelvorderseite = 50 l/min und Spiegelrückseite = 22 l/min). Die zum Anblasen
mit der Druckluft verwendeten Düsen gestalten sich wie folgt:
1. Anblasen der Reflektionsfläche des Spiegels
Die Düse ist fächer- bzw. flächenförmig gestaltet, es wird mit der
Druckluftströmung der gesamte belastete Teil der Spiegeloberfläche abgedeckt
(vorteilhaft ist der Einsatz einer Fächerstrahldüse) und die Düse steht schräg zur
Spiegeloberfläche im Winkel von 15°.
2. Anblasen der Spiegelrückseite
Es werden analoge Düsenkanäle, vorzugsweise Lavaldiffusor, eingesetzt, wie beim
Anblasen der Spiegelvorderseite (Reflektionsfläche des Spiegels) Allerdings wird zur
Kühlung der Spiegelrückseite die Druckluft nahezu senkrecht auf die Oberfläche
geblasen.
Die Kühlung der Spiegel in diesem Beispiel an Spiegelvorder- und -rückseite hat
den Vorteil, daß der Prozeß auch über unbegrenzte Zeit geführt werden kann.
Eine Kühlung nur an der Spiegelrückseite hätte zur Folge, daß bei den in diesem
Beispiel eingesetzten Laserleistungen eine Materialbearbeitung nur zeitlich
begrenzt möglich wäre.
Nur aufgrund der hier eingesetzten erfindungsgemäßen Spiegelkühlung konnten
bei den eingesetzten Laserleistungen Spiegel mit so geringer Masse angewandt
werden, so daß auch Scannerspiegel, für die ja eine geringe Spiegelmasse
besonders wichtig ist, mit der erfindungsgemäßen Spiegelkühlung ausgestattet
und damit auch bei solch hohen Laserleistungen eingesetzt werden können. Die
Spiegel mit dieser Kühlung haben die Erwartungen voll erfüllt und der
Bearbeitungsprozeß konnte mit hoher Qualität bis zum Ende geführt werden.
2. Ausführungsbeispiel
Im Ausführungsbeispiel 2 wurde analog Ausführungsbeispiel 1 ebenfalls ein
Laserhärtungsprozeß durchgeführt, wobei Versuchsaufbau, Versuchsdurchführung
und zu bearbeitender Werkstoff analog zu Ausführungsbeispiel 1 gewählt
wurden. Der einzige Unterschied zu Ausführungsbeispiel 1 bestand beim
Ausführungsbeispiel 2 darin, daß hier ein Scannerspiegel aus massivem Kupfer,
und zwar OHC-Kupfer, eingesetzt wurde. Dieser Scannerspiegel aus OHC-Kupfer
war durch folgende Parameter gekennzeichnet:
- - Spiegeldurchmesser = 30 +/- 0,1 mm
- - Dicke des Spiegels = 2,8 +/- 0,1 mm
- - Masse des Spiegels = 17,7 g
- - Spiegeloberfläche unbeschichtet
- - Spiegeloberflächengenauigkeit < 1 µm (Spiegeloberflächengenauigkeit = λ/20
bei λ = 10,6 µm)
- - Spiegeloberflächenrauheit Ra < 6 nm
- - Spiegelrückseite angerauht
Die Spiegelkühlung an Spiegelvorderseite und Spiegelrückseite erfolgte analog zu
Ausführungsbeispiel 1.
Bei diesem Versuch gemäß Ausführungsbeispiel 2 konnten die gleichen guten
Ergebnisse wie beim Versuch gemäß Ausführungsbeispiel 1 erreicht werden und
es kam zu keinerlei Spiegeldeformierungen, trotz der hohen Laserleistung und
trotz der geringen Spiegeldicke und Spiegelmasse.
3. Ausführungsbeispiel
Im Ausführungsbeispiel 3 wurde analog der Ausführungsbeispiele 1 und 2
ebenfalls ein Laserhärtungsprozeß durchgeführt, wobei Versuchsaufbau,
Versuchsdurchführung und zu bearbeitender Werkstoff analog zu den
Ausführungsbeispielen 1 und 2 gewählt wurden. Der einzige Unterschied von
Ausführungsbeispiel 3 zu den Ausführungsbeispielen 1 und 2 bestand darin, daß
in Ausführungsbeispiel 3 ein Scannerspiegel aus Silicium (Spiegeldurchmesser = 32
+/- 0,1 mm, Spiegeldicke = 0,6 +/- 0,1 mm, Masse = 1,4 g) eingesetzt wurde. Die
Oberfläche des Scannerspiegels war hochpoliert und danach mit einer
Haftvermittlerschicht und darauf mit einer Goldschicht, die plasmaunterstützt für
einen Einfallswinkel von 45° aufgetragen ist, beschichtet. Die
Scannerspiegeloberflächen besitzt einen Reflexionsgrad von 99,8% und eine
Rauheit von ≦ 6 nm und die Scannerspiegeloberflächengenauigkeit ist < 1 µm
(Spiegeloberflächengenauigkeit = λ/20 bei λ = 10,6 µm). Die Rückseite des
Scannerspiegels wurde oberflächenstrukturiert mit parallelen Nuten zur
Verbesserung der Gaskühlung durch anisotropes Ätzen von einkristallinen (110)-
orientierten Si-Spiegelsubstraten (gemäß US 4,600,934 und US 5,956,058). Die
Nuten sind jeweils parallel zu (110)-Richtungen begrenzt von (111)-Ebenen
eingebracht. Vorteilhafterweise ist die Drehachse des Scannerspiegels zu den
parallel liegenden Nuten senkrecht (also 90° versetzt) zugeordnet.
Die Kühlung des Spiegels an seiner Vorder- und Rückseite erfolgte analog der
Ausführungsbeispiele 1 und 2.
Auch die Ergebnisse nach dem Versuch gemäß Ausführungsbeispiel 3 waren sehr
zufriedenstellend und standen den Ergebnissen der Versuche aus den
Ausführungsbeispielen 1 und 2 nicht nach, sondern konnten diese Ergebnisse
bestätigen. Es kam auch im Ausführungsbeispiel 3 zu keinerlei
Spiegeldeformationen trotz der geringen Spiegelabmessungen und Spiegelmasse
und trotz der hohen Laserleistungen.
Mit allen nach dem Stand der Technik bekannten Verfahren wäre die in den 3
Ausführungsbeispielen beschriebenen Prozesse mit den dabei eingesetzten
Laserleistungen nicht durchführbar gewesen.
In allen 3 Ausführungsbeispielen wurden die Spiegeloberflächen so stark belastet,
daß sie ohne die beschriebene Luftkühlung (Wärmeübergangskoeffizient) stark
beschädigt oder sogar schmelzen würden. Das bedeutet, nach dem Stand der
Technik wären diese Ausführungsbeispiele nicht realisierbar.