DE19955323A1 - Rundknetmaschine mit gleitgelagerter Werkzeuganordnung - Google Patents

Rundknetmaschine mit gleitgelagerter Werkzeuganordnung

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Abstract

Eine Rundknetmaschine (1) zum Rundkneten vorzugsweise stangenförmiger Werkstücke (W) hat eine um eine Durchlaufachse (A) des Werkstückes (W) angeordnete Hämmervorrichtung (3) und darin radial gegeneinander wirkende, hubbewegbare Werkzeuganordnungen (4). Diese umfassen an Gleit- und Kontaktflächen (14) relativ zueinander und/oder miteinander bewegbare Bauteile, vorzugsweise Stößel (6), Ausgleichsplatte (7), Werkzeugträger (8) sowie Werkzeug (9). Ein Hubantrieb erzeugt in Richtung der Durchlaufachse (A) Hubbewegungen der Werkzeuganordnungen (4). Die Gleit- und Kontaktflächen (14) der Bauteile der Werkzeuganordnung (4) sind durch Mittel zur Gleitlagerung einander zugeordnet, wobei das Mittel zur Gleitlagerung vorzugsweise während der Hubbewegung die Bauteile in eine optimale Kraftübertragungsposition ausrichtet.

Description

Die Erfindung betrifft eine Rundknetmaschine zum Rundkneten vorzugsweise stangenförmiger Werkstücke W mit einer um eine Durchlaufachse A des Werkstückes W angeordneten Hämmervorrichtung und darin radial gegeneinander wirkende, hubbewegbare Werkzeuganordnungen, welche an Gleit- und Kontaktflächen relativ zueinander und/oder miteinander bewegbare Bauteile, vorzugsweise Stößel, Ausgleichsplatte, Werkzeugträger sowie Werkzeug umfassen, und einem Hubantrieb, welcher in Richtung der Durchlaufachse A Hubbewegungen der Werkzeuganordnungen erzeugt.
Als Rundkneten wird ein Freiformen zur Querschnittsverminderung an Werkstücken aus Metall mit zwei oder mehreren Werkzeuganordnungen bezeichnet. Die Werkzeuganordnungen umschließen oszillierend den zu vermindernden Querschnitt ganz oder teilweise, wirken gleichzeitig radial und/oder laufen relativ zum Werkstück um. Nahezu jeder metallische Werkstoff kann mit Rundknetverfahren bearbeitet werden, sofern eine ausreichende Dehnbarkeit des Materials vorhanden ist. Auch gesinterte Werkstoffe können rundgeknetet werden. Halbzeuge, beispielsweise aus Wolfram- und Nickellegierungen, können ebenfalls auf Rundknetmaschinen bearbeitet werden, wobei in Ausnahmefällen das Material auch in erwärmtem Zustand der Maschine zugeführt werden kann, falls dies erforderlich ist.
Beim Rundkneten üben die gegeneinander wirkenden Werkzeuganordnungen in schneller Folge auf das umschlossene Werkstück radiale Druckkräfte aus, indem sie zur Werkstückachse hin wegbegrenzte Hübe ausführen. Es wird dabei zwischen dem Vorschubverfahren zur Erzeugung langer reduzierter Querschnitte bei vergleichsweise flachen Übergangswinkeln und dem Einstechverfahren zur örtlichen Querschnittsverminderung bzw. zur Erzeugung steiler Übergangswinkel unterschieden. Die Verringerung des Außendurchmessers führt bei massiven Stäben zu einer Verlängerung des Werkstückes an den Enden. Rohre unterliegen einem komplizierteren Werkstofffluss. Längenzunahme, Innendurchmesserabnahme und Änderung der Wanddicken erfolgen wechselseitig in Abhängigkeit von den Werkstoffeigenschaften und der Werkzeuggeometrie. In jedem Falle bleibt das Gesamtvolumen konstant, da überwiegend inkompressible Werkstoffe bearbeitet werden. Dabei sind Toleranzen je nach Werkstückdurchmesser beziehungsweise Werkstückwerkstoff zwischen +/-0,02 mm und +/-0,2 mm herstellbar.
Es sind im Stand der Technik Rundknetmaschinen allgemein bekannt, welche durch ihren Hubantrieb unterschieden werden. Beispiele sind der Exzenterhubantrieb oder der Rollenhubantrieb.
Beim Exzenterhubantrieb sind Exzenterwellen in einem das Werkstück umgebenden Gehäuse angeordnet und wirken durch die Exzenterdrehung entsprechend ihrer Exzentrizität auf die ihr zugeordnete Werkzeuganordnung ein, welche in Ausnehmungen mit Längsführungen aufgenommen sind.
Beim Rollenhubantrieb ist eine Hämmerwelle um die Durchlaufachse A des Werkstücks W drehbar oder fest angeordnet. Die Hämmerwelle weist radiale Ausnehmungen auf, in denen Werkzeuganordnungen hubbewegbar aufgenommen sind. Die Hämmerwelle mit den Werkzeuganordnungen ist von einer Rollenbahn umgeben. In der Rollenbahn sind Rollen in einem Rollenkäfig gehaltenen. Die Stößel der Werkzeuganordnungen weisen jeweils einen Kopf auf, welcher in die Rollenbahn übersteht. Bei Drehung der Hämmerwelle relativ zum Rollenkäfig überrollen die Rollen in der Rollenbahn werkstückseitig die Köpfe und auf der dem Werkstück entgegengesetzten Seite stützen sie sich an einem Lauf- oder Lagerring ab. Das Überrollen erzeugt eine Hubbewegungen der Werkzeuganordnungen in Richtung der Durchlaufachse A. In der Regel werden die Werkzeuganordnungen bei rotierenden Hämmerwellen nach dem Überrollen wieder von den Fliehkräften oder Rückholfedern in ihre Ruhelage gedrückt.
Die EP 0919310 beschreibt eine Rundknetmaschine mit Exzenterhubantrieb, deren Stößel in Längsführungen geführt sind. Die Längsführungen sind ihrerseits gegenüber dem Gehäuse schwenkbar gehalten. Hierdurch werden Schwenkbewegungen ermöglicht, die von den Hubbewegungen überlagert werden. Die EP 0476350 offenbart einen Rollenhubantrieb, bei dem die Stößel hubbewegbar in Führungen geführt sind, so dass das Werkzeug definierte Hubbewegungen ausführt.
Bei der Bearbeitung von Werkstücken in derartigen Rundknetmaschinen hat es sich gezeigt, dass der Hub der einzelne Werkzeuge variiert. Auch ist die Kraftübertragung auf das Werkstück an jedem Werkzeug aufgrund unterschiedlicher Reibungsverhältnisse in den einzelnen Werkzeuganordnungen verschieden. Hierzu wurde festgestellt, dass die Oberflächen der sich berührenden Bauteile der einzelnen Werkzeuganordnungen herstellungs- und abnutzungsbedingte Unterschiede aufweisen. Aus diesem Grunde geraten bei der Bearbeitung mit Rundknetmaschinen des Standes der Technik die Werkzeuge häufig aus der Zentrierung und müssen in bestimmten Wartungsintervallen nachgestellt werden. Durch diese Unterschiede der Werkzeuganordnungen wirken die Kräfte der Werkzeuge bei der Bearbeitung nicht immer wie vorgesehen radial auf die Durchlaufachse A gerichtet. Desweiteren sind die auf das Werkstück wirkenden Kräfte durch derartige Unterschiede nicht immer gleich groß. Die Werkstücke werden somit beim Reduzieren des Querschnitts gewalkt. Dieses Walken ermöglicht nur geringe Genauigkeit bei der Herstellung, die für viele Anwendungsfälle mit höheren Genauigkeitsanforderungen nicht ausreichend ist. Die Vorteile des Kaltformens sind daher für diese Anwendungsfälle nicht nutzbar. Darüber hinaus wirken die Kräfte bei diesem Walken auch nachhaltig auf die Bauteile der Rundknetmaschine zurück, so dass diese höher belastet werden und schneller verschleißen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Rundknetmaschine zur Verfügung zu stellen, mit der die vorgenannten Nachteile überwunden werden und insbesondere eine Werkstückbearbeitung mit großer Genauigkeit bei geringem Verschleiß und damit geringem Wartungsaufwand gegenüber herkömmlichen Rundknetmaschinen ermöglicht wird.
Eine Lösung dieser Aufgabe wird mit der erfindungsgemäßen Rundknetmaschine dadurch erreicht, dass die Gleit- und Kontaktflächen der Bauteile der Werkzeuganordnung durch Mittel zur Gleitlagerung einander zugeordnet sind und dass das Mittel zur Gleitlagerung vorzugsweise während der Hubbewegung die Bauteile in eine optimale Kraftübertragungsposition ausrichtet.
Für die Gleitlagerung kommen alle die Flächen der Bauteile des Kraftübertragungswegs in Betracht, welche die Kraft vom Hubantrieb zum Werkzeug übertragen. Dies sind vorzugsweise Stößel, Ausnehmungen, Werkzeugträger und Werkzeuge, welche an ihren Gleitflächen relativ zueinander und zum Gehäuse oder der Hämmerwelle sowie an den Kontaktflächen miteinander bewegbar sind. Aber auch Ausgleichsplatten und keilförmige Zwischenstücke können mit der erfindungsgemäßen Gleitlagerung versehen sein. Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist, dass durch die Gleitlagerung die gesamte Anordnung der Bauteile der Werkzeuganordnung in die für die Kraftübertragung günstigste Lage gedrückt und dort entsprechend dem Hub bewegt werden. Damit wird erreicht, dass Unterschiede bei der Übertragung der Hubkraft in jeder Werkzeuganordnung der Rundknetmaschine durch die Gleitlagerung ausgeglichen werden.
Eine Ausgestaltung der Erfindung wird dadurch erreicht, dass das Mittel zur Gleitlagerung eine Gleitschicht erzeugt, welche die Reibung zwischen den relativ zueinander bewegten Bauteilen vermindert. Dabei werden Unterschiede der Oberflächen der entsprechenden Bauteile oder Gehäusebereiche ausgeglichen. Über die Gleitschicht werden die Hubkräfte von einem Bauteil auf das nächste übertragen, ohne dass die Kontaktflächen sich berühren. Auch bildet die Gleitschicht zwischen den relativ zueinander bewegten Bauteilen eine Schmierung, womit die Bildung von Abrieb vermindert wird.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung wird dadurch erreicht, dass das Mittel zur Gleitlagerung das Werkzeug in eine zentrierte Stellung zur Durchlaufachse A beziehungsweise zum Werkstück ausrichtet. Das Werkzeug wird so in eine Position gebracht, die für die Kraftübertragung auf das Werkstück am günstigsten ist. Mit dieser Ausgestaltung wird erreicht, dass sich die Kräfte der aufeinander gerichteten, jeweils gleichzeitig auf das Werkstück einwirkenden, gegenüberliegenden Werkzeuge im wesentlichen gegenseitig aufheben, so dass am Werkstück weitgehend unerwünschte Querkräfte und somit das Walken des Werkstücks vermieden werden.
Vorteilhafterweise wird durch diese erfindungsgemäßen Ausgestaltungen erreicht, daß hohe Bearbeitungsgenauigkeiten möglich sind und das Material des Werkstücks gleichmäßig bearbeitet wird. Darüber hinaus wird erreicht, dass die Werkzeugbewegungen auf einander abgestimmt erfolgen. Es werden Toleranzverbesserungen bis zu 50% möglich, so dass Toleranzen je nach Werkstückdurchmesser und Werkstückwerkstoff zwischen +/-0,01 mm und +/-0,1 mm herstellbar sind. Aufgrund der erfindungsgemäßen abgestimmten Kraftübertragung der Werkzeuge sind feinere Maße an Werkstücken herstellbar. Die Vorteile des Kaltformens können somit für Anwendungen genutzt werden, die bisher aufgrund spezifischer Besonderheiten, insbesondere geringerer Toleranzen, von der Herstellung durch Kaltformung ausgeschlossen waren.
Je nach Querschnittsabnahme und Verfestigungsverhalten des Werkstoffes werden durch das Rundkneten mit der erfindungsgemäßen Rundknetmaschine Steigerungen der Zugfestigkeit am Werkstück erreicht. Dieser Vorteil der Kaltumformung erlaubt, weniger feste Ausgangsmaterialien einzusetzen und dadurch einen zusätzlichen Kostenvorteil zu nutzen und gleichzeitig die Belastbarkeit des Werkstückes zu erhöhen. Zusätzlich steigern die Druckeigenspannungen in der Oberfläche die Biegewechselfestigkeit des Werkstücks. Ferner können Querschnitte in der Regel ohne zwischengeschaltete Wärmebehandlung weiter umgeformt werden. Erfahrungsgemäß werden beim Rundkneten mit der erfindungsgemäßen Rundknetmaschine pro Arbeitsgang größere Querschnittsabnahmen als bei herkömmlichen Rundknetmaschinen erreicht.
Vorteilhafte Ausführungen der erfindungsgemäßen Rundknetmaschine werden dadurch zur Verfügung gestellt, dass das Mittel zur Gleitlagerung magnetische, insbesondere elektromagnetische Führungselemente umfassen, welche mittels magnetischer Induktion eine Gleitschicht erzeugen und die Bauteile der Werkzeuganordnung relativ zueinander ausrichten. Desweiteren sind Wälzkörper oder pneumatische Führungselemente als Mittel zur Gleitlagerung möglich, welche mechanisch oder mit pneumatischem Druck die Bauteile der Werkzeuganordnung relativ zueinander ausrichten.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Rundknetmaschine wird dadurch erreicht, dass das Mittel zur Gleitlagerung eine hydraulische Flüssigkeit umfasst, welche die Gleit- und Kontaktflächen der Bauteile der Werkzeuganordnung beaufschlagt. Vorzugsweise gelangt die hydraulische Flüssigkeit dabei über Taschen an den Bauteilen zu den Gleit- und Kontaktflächen. Als Taschen werden dabei Ausformungen auf den jeweiligen Flächen der Bauteile vorgesehen. In einer Weiterbildung der Erfindung ist auch vorgesehen, dass die Taschen eine Form aufweisen, welche den Aufbau eines partiellen hydraulischen Drucks zwischen den Gleit- und Kontaktflächen unterstützen. Hierbei wird durch die Relativbewegung und die Form der Taschen der partielle Druck an den hierfür vorgesehenen Stellen erzeugt. Der partielle Druck wird so vorteilhafterweise genutzt, um die Bauteile entsprechend in eine optimale Kraftübertragungsposition zu drücken, während die Bauteile sich relativ zueinander bewegen.
Zur Erzeugung der hydraulischen Gleitlagerung ist erfindungsgemäß auch vorgesehen, dass externe druckerzeugende Mittel, vorzugsweise eine Hydraulikpumpe, den hydraulischen Druck erzeugen. Als druckübertragendes Medium dient hydraulische Flüssigkeit, welche die Bauteile der Werkzeuganordnung beaufschlagt. Insbesondere wenn nur geringer partieller Druck zur Ausrichtung der Bauteile erzeugt werden kann, werden die Bauteile durch Beaufschlagung mit externen Druck in die optimale Kraftübertragungsposition ausgerichtet.
Eine weitere Ausgestaltung der Rundknetmaschine wird dadurch erreicht, dass Werkzeug und Werkzeugträger miteinander verbunden und mittels Gleitlagerung relativ zueinander bewegbar sind.
Unabhängig von der Position des Werkstücks und der übrigen Werkzeuganordnung kann es erforderlich sein, das Werkzeug auszurichten. Vorteilhafterweise kann dies dadurch erreicht werden, dass das Werkzeug relativ zum Werkzeugträger und damit auch zu den anderen Kraftübertragungskomponenten verstellbar ist. Mit dieser Anordnung ist es möglich, das Werkzeug entweder zu zentrieren oder gezielt in eine nichtzentrierte Stellung zum Werkstück zu bringen.
Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Rundknetmaschine wird mit einem Rollenhubantrieb erreicht. Dieser weist in einer um die Durchlaufachse A des Werkstücks W drehbar angeordneten Hämmerwelle radiale Ausnehmungen auf. In den Ausnehmungen sind die Werkzeuganordnungen hubbewegbar aufgenommen. Eine Rollenbahn mit in einem Rollenkäfig gehaltenen Rollen umgibt die Hämmerwelle, wobei die Stößel Köpfe aufweisen, welche in die Rollenbahn überstehen. Beim Überrollen der Köpfe durch die Rollen werden Hubbewegungen der Werkzeuganordnungen in Richtung der Durchlaufachse A erzeugt. Dabei ist vorgesehen, dass das Mittel zur Gleitlagerung während der Hubbewegung die Rollen beziehungsweise den Kopf in eine optimale Kraftübertragungsposition ausrichtet. Mit dieser Ausführungsform wird erreicht, dass Kraftunterschiede, die durch die Bauteile dieses Hubantriebs bedingt sind, ebenfalls ausgeglichen werden können.
Da nahezu jeder metallische Werkstoff mit dem erfindungsgemäßen Rundknetverfahren bearbeitet werden kann, sofern er eine ausreichende Dehnung aufweist, sind die Einsatzmöglichkeiten vielfältig. Die Bearbeitung von gesinterten Werkstoffen ist dabei ebenso vorteilhaft möglich, wie die Bearbeitung von Legierungen, beispielsweise aus Wolfram oder Nickel, wobei in Ausnahmefällen das Material auch in erwärmten Zustand der Maschine zugeführt werden kann, falls dies erforderlich ist.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielhaft veranschaulicht. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Rundknetmaschine mit Rollenhubantrieb im Querschnitt senkrecht zur Durchlaufachse A mit Ausnehmungen und Taschen für eine hydraulische oder pneumatische Gleitlagerung;
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Rundknetmaschine mit Rollenhubantrieb im Querschnitt senkrecht zur Durchlaufachse A mit Ausnehmungen für hydraulische Gleitlagerung;
Fig. 1 zeigt eine Rundknetmaschine 1 mit Rollenhubantrieb zum Rundkneten stangenförmiger Werkstücke W bestehend aus einem Gehäuse 2, in dem eine um die Durchlaufachse A des Werkstückes W gelagerte Hämmerwelle 3 angeordnet ist. Die Hämmerwelle 3 weist gegeneinander wirkende und hubbewegbare Werkzeuganordnungen 4 auf, welche in radiale Ausnehmungen 5 aufgenommen sind. Die Werkzeuganordnungen 4 umfassen jeweils einen Stößel 6, der werkstückseitig an vorzugsweise keilförmige Ausgleichsplatten 7 anliegt. An der Ausgleichsplatte 7 ist mittels Werkzeugträger 8 wenigstens ein Werkzeug 9 befestigt. Der Rollenhubantrieb weist in einer um die Hämmerwelle 3 geführten Rollenbahn 10 Rollen 11 auf, welche in einem Rollenkäfig 12 gehalten sind und sich gegen einen Lauf- oder Lagerring abstützen. An der dem Werkzeug 9 entgegengesetzten Seite weist der Stößel 6 einen Kopf 13 auf, welcher in die Rollenbahn 10 hineinragt.
Bei Drehung des Rollenkäfigs 12 in der Rollenbahn 10 relativ zur Hämmerwelle 3 werden die Rollen 11 über die Köpfe 13 der Stößel 6 geführt. Jeder Stößel 6 führt während des Überrollens eine Hubbewegung aus, wobei die Ausgleichsplatte 7 und das Werkzeug 9 in Richtung der Durchlaufachse A des Werkstücks W bewegt werden. Dabei beaufschlagen alle Werkzeuge 9 der Hämmerwelle 3 das Werkstück W gleichzeitig.
In der Zeichnung ist die Durchlaufachse A senkrecht zur Bildebene durch das Werkstück W dargestellt. Im günstigsten Falle weisen alle Gleit-, Roll- und Kontaktflächen 14 der Werkzeuganordnungen 4 im Kraftübertragungsweg die erfindungsgemäße Gleitlagerung auf.
Die Ausnehmungen 5 der Hämmerwelle 3 sind mit Taschen 15 versehen. Die Taschen 15 sind mit einem nicht in der Zeichnung dargestellten Reservoir verbunden, in dem eine hydraulische Flüssigkeit enthalten ist. Durch die Taschen 15 gelangt die hydraulische Flüssigkeit an die Gleit-, Roll- und Kontaktflächen 14 der Werkzeuganordnungen 4 und des Hubantriebs. Durch die hydraulische Flüssigkeit wird ein partieller Druck erzeugt, der die Bauteile der Werkzeuganordnungen 4 im wesentlichen gleichmäßig beaufschlagt. Durch externe druckerzeugende Mittel, wie beispielsweise eine Hydraulikpumpe, die in der Zeichnung nicht dargestellt ist, kann der Druck im Reservoir erhöht und somit die Gleit-, Roll- und Kontaktflächen 14 weiter beaufschlagt werden. Durch die Einwirkung der hydraulischen Flüssigkeit auf diese Flächen 14 werden die diesen entsprechend zugeordneten Bauteile der Werkzeuganordnungen 4 in Ihrer Lage während der Hubbewegung zentriert. Darüber hinaus werden die Gleit-, Roll- und Kontaktflächen 14 mit der hydraulischen Flüssigkeit ständig benetzt, so dass eine Schmierung erzeugt wird, welche die Reibung zwischen den bewegbaren Bauteilen vermindert. Die Ausrichtung der Bauteile in den Ausnehmungen 5 und die Verminderung der Reibung bewirken, dass die Werkzeuganordnungen 4 im wesentlichen gleiche Bedingungen der Kraftübertragung aufweisen. Hierdurch wirken im wesentlichen gleiche Hubkräfte von jedem Werkzeug 9 aus zentriert auf das Werkstück W ein.
Unerwünschte Krafteinwirkungen auf die Werkzeuge 9 oder die Werkzeuganordnungen 4 werden vorteilhafterweise von der Gleitlagerung aufgefangen und ausgeglichen.
Fig. 2 zeigt eine Rundknetmaschine 1 zum Rundkneten stangenförmiger Werkstücke W wie in Fig. 1 mit einer hydraulischen Gleitlagerung. Die Ausnehmungen 5 sind dabei mit externen druckerzeugenden Mittel, beispielsweise einer Hydraulikpumpe, ausgestaltet. Während die Gleit-, Roll- und Kontaktflächen 14 mit Druck beaufschlagt werden, können die Bauteile in ihrer Lage in der Ausnehmung 5 ausgerichtet werden. Hierdurch werden die Vorteile der Erfindung erreicht werden, ohne dass besondere Ausformungen 15 an den Gleit-, Roll- und Kontaktflächen 14 notwendig sind.
Erfindungsgemäß ist der Einsatz einer magnetischen oder pneumatischen Gleitlagerung bei dieser Ausgestaltung ebenso möglich wie eine Gleitlagerung durch Wälzkörper, welche in der Zeichnung nicht dargestellt sind. Dabei werden die Bauteile der Werkzeuganordnungen 4 in den Ausnehmungen 5 so mit der entsprechenden Gleitlagerung gekoppelt, dass die gewünschte Ausrichtung der Bauteile möglich ist.

Claims (10)

1. Rundknetmaschine (1) zum Rundkneten vorzugsweise stangenförmiger Werkstücke (W) mit einer um eine Durchlaufachse (A) des Werkstückes (W) angeordneten Hämmervorrichtung (3) und darin radial gegeneinander wirkende, hubbewegbare Werkzeuganordnungen (4), welche an Gleit- und Kontaktflächen (14) relativ zueinander und/oder miteinander bewegbare Bauteile, vorzugsweise Stößel (6), Ausgleichsplatte (7), Werkzeugträger (8) sowie Werkzeug (9) umfassen, und einem Hubantrieb, welcher in Richtung der Durchlaufachse (A) Hubbewegungen der Werkzeuganordnungen (4) erzeugt, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleit- und Kontaktflächen (14) der Bauteile der Werkzeuganordnung (4) durch Mittel zur Gleitlagerung einander zugeordnet sind und dass das Mittel zur Gleitlagerung vorzugsweise während der Hubbewegung die Bauteile in eine optimale Kraftübertragungsposition ausrichtet.
2. Rundknetmaschine (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Gleitlagerung eine Gleitschicht zur Verminderung der Reibung zwischen den relativ zueinander bewegten Bauteilen der Werkzeuganordnung (4) erzeugt.
3. Rundknetmaschine (1) nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Gleitlagerung die Bauteile der Werkzeuganordnung (4) in eine zentrierte Stellung zur Durchlaufachse (A) und/oder dem Werkstück (W) ausrichtet.
4. Rundknetmaschine (1) nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Gleitlagerung pneumatische Führungselemente, Wälzkörper und/oder magnetische Führungselemente umfasst, welche eine Gleitschicht erzeugen und die Bauteile der Werkzeuganordnung (4) relativ zueinander ausrichten.
5. Rundknetmaschine (1) nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Gleitlagerung eine hydraulische Flüssigkeit umfasst, welche die Gleit- und Kontaktflächen (14) der Bauteile der Werkzeuganordnung (4) beaufschlagt.
6. Rundknetmaschine (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, die hydraulische Flüssigkeit durch Taschen (15) an den Bauteilen der Werkzeuganordnung (4) und/oder der Ausnehmungen (5) zu den Gleit- und Kontaktflächen (14) gelangt.
7. Rundknetmaschine (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Taschen (15) eine Form aufweisen, welche den Aufbau eines partiellen hydraulischen Drucks zwischen den Gleit-, Roll- und Kontaktflächen (14) unterstützt.
8. Rundknetmaschine (1) nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass externe druckerzeugende Mittel, vorzugsweise eine Hydraulikpumpe, im Gehäuse (2) hydraulischen Druck erzeugen, so dass die hydraulische Flüssigkeit die Gleit-, Roll- und Kontaktflächen (14) der Bauteile der Werkzeuganordnungen (4) beaufschlagt.
9. Rundknetmaschine (1) nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Werkzeug (9) und Werkzeugträger (10) miteinander verbunden und mittels Gleitlagerung relativ zueinander bewegbar sind.
10. Rundknetmaschine (1) nach Anspruch 1 bis 9 mit einem Rollenhubantrieb, wobei in einer um die Durchlaufachse (A) des Werkstücks (W) angeordneten Hämmerwelle (3) Werkzeuganordnungen (4) in radialen Ausnehmungen (5) hubbewegbar aufgenommen sind und eine Rollenbahn (9) mit in einem Rollenkäfig (12) gehaltenen Rollen (10) die Hämmerwelle (3) umgibt, wobei die Stößel (5) in die Rollenbahn (9) überstehende Köpfe (8) aufweisen, welche beim Überrollen der Rollen (10) Hubbewegungen der Werkzeuganordnungen () in Richtung der Durchlaufachse (A) erzeugen, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittei zur Gleitlagerung während der Hubbewegung die Rollen (10) and/oder die Köpfe (8) der Stößel (6) in eine optimale Kraftübertragungsposition ausrichtet.
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