Die Erfindung betrifft flachbauende Getriebemotore nach dem Oberbegriff des An
spruches 1 oder des Anspruches 2, wie sie Gegenstand des Hauptpatents 1 99 43 021
sind.
Für den kompakten scheibenförmigen Getriebemotor nach dem Hauptpatent, der sich be
reits bewährt hat, sollen durch dieses Zusatzpatent erweiterte Anwendungsmög
lichkeiten und noch vorteilhaftere Fertigungsmöglichkeiten eröffnet werden.
Gegenstand des Zusatzpatentes ist gemäß der beiden Hauptansprüche
einerseits der Einsatz eines Taumelradgetriebes abtriebsseitig hinter dem
Scheibenläufermotor und andererseits eine herstellungstechnisch vorteilhafte Integration
des Triebelementes im axial flachbauenden Getriebe (bei dem es sich insoweit nun nicht
unbedingt um ein Taumelradgetriebe handeln muß, sondern insbesondere auch um das im
Hauptpatent näher beschriebene Wellgetriebe handeln kann) mit dem Rotor des antreiben
den Motors. Diese Integration ergibt eine noch einfacherer Montage des Getriebemotors
bei geringeren Anforderungen an die Teilelogistik, indem eine Trägerscheibe für die Lei
tungsführung des Scheibenläufer-Rotors einstückig im Kunststoffspritzguß zusammen mit
der schrägstehenden Welle für das Taumelrad erstellt wird. Die an Schleifringe ange
schlossene Leitungsführung für die elektromotorische Funktion des Rotors einem, bevor
zugt permanentmagnetischen, Stator gegenüber kann dann zweckmäßigerweise in der
MID-Technologie auf die Scheibe aufgebracht sein, die in unserer älteren deutschen Pa
tentanmeldung (DE 198 40 665 A1) näher dargestellt ist, worauf hier zur Vermeidung
von Wiederholungen Bezug genommen wird, also etwa im Kaschier- oder
Laminierverfahren, insbesondere aber auch durch additive oder semiadditive chemische
Metallisierungsverfahren.
Zu näherer Erläuterung der Zusatzerfindungen und ihrer vorteilhaften Weiterbildungen
bzw. Abwandlungen wird auf die Einzelheiten der Zeichnung und deren nachfolgende Be
schreibung verwiesen. In der Zeichnung zeigt, unter Beschränkung auf das Wesentliche
stark abstrahiert und nicht ganz maßstabsgerecht jeweils im Axial-Längsschnitt skizziert:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Scheibenläufer-Getriebemotor der im Hauptpatent be
schriebenen Art, nun aber in Ausstattung mit einem Taumelradgetriebe, und
Fig. 2 in Abwandlung gegenüber Fig. 1 den Getriebemotor mit integralem Übergang zwi
schen Motor und Getriebe.
In Abwandlung des Getriebeaufbaus nach Fig. 1 des oben zitierten Hauptpatentes ist das
abtriebsseitige, axial flachbauende Getriebe 15 des Getriebemotors 10 nun mit einer Tau
melscheibe 41 als Zwischenrad 19 ausgestattet. Die wird mittels Wälzlagern 42 von einem
Triebelement 18 in Form einer Welle 43 getragen, welche drehstarr mit der antreibenden
Motorwelle 16 verbunden aber deren Achse 44 gegenüber (bei der es sich zugleich um die
Getriebeachse handelt) verschwenkt ist. Deshalb ist das von der Welle 43 getragene Zwi
schenrad 19 nicht exakt quer zur Getriebeachse 44 orientiert, sondern der Querrichtung
gegenüber geneigt, wodurch es mit der Umdrehung des Triebelementes 18 eine taumel
förmige Drehbewegung ausführt.
Diese Taumelscheibe 41 steht radial über Klauen 25 nach Art einer Stirnverzahnung 45 mit
achsparallelen gehäusefesten Gleitführungen 26 in Eingriff, nämlich aufgrund der Taumel
bewegung in ständig sich verlagernder axialer Höhe (vgl. die momentanen Eingriffsposi
tionen jeweils links unten und rechts oben in der Zeichnung). Zugleich besteht ein Verzah
nungseingriff über ein kurzes Bogenstück von einer - jenem Eingriff gegenüber radial nach
innen versetzten - Kronverzahnung 46 an der Taumelscheibe 41 zu einer komplementären
Kronverzahnung 47 am axial benachbarten etwa glockenschalenförmigen Abtriebsring 20.
Dessen mit einem Ritzel 33 ausgestatteter Abtriebsstutzen 31 erfährt im Gehäuseschild 32
und/oder an einem koaxialen Wellenstumpf 49 auf dem Triebelement 18 seine Lagerung
48 bzw. 50.
So führt das Abwälzen der nur über ein kurzes Bogenstück miteinander in Eingriff stehen
den Kronverzahnungen 46-47 längs einander, abgestützt gegen die gehäusefesten Gleitfüh
rungen 26, zur gegenüber der Drehzahl der Motorwelle 16 untersetzten Drehbewegung des
koaxial aus dem Gehäuse des Getriebemotors 10 herausragenden Abtriebsstutzens 31.
Bei der Abwandlung gemäß Fig. 2 stellt der scheibenförmige Rotor 51 über seine Welle 16
mit der Taumelwelle 43 als dem Triebelement 18 für das Getriebe 15 samt dem La
ger-Wellenstumpf 49 ein einstückiges Kunststoff-Spritzgußteil dar. Zwischen der gegen
über der Getriebeachse 44 schrägstehenden Welle 43 für die Taumelscheibe 41 und der
Motorwelle 16 erstreckt sich eine zu letzterer koaxiale Verlängerung durch die Öffnung 17
in der Radscheibe 14 des Gehäuse-Grundkörpers 11 hindurch, in der ein wenigstens radial
stützendes Lager 52 angeordnet ist. Axial beiderseits des Rotors 51 ist der Stator des
Scheibenläufermotors 13 in Form von ringförmigen Permanentmagneten 53 mit axialer
Magnetisierung auf der zentralen Gehäuse-Radscheibe 14 bzw. auf dem motorseitigen Ge
häuse-Deckel 29 angeordnet. Die Rotor-Leiterbahnen 54 einschließlich deren Schleifrin
gen für die Kontaktgaben zu gehäusefesten Kommutator-Bürsten 55 sind auf wenigstens
einer der beiden Oberflächen der Rotorscheibe 51 angeordnet, vorzugsweise nach dem
oben schon zitierten MID-Verfahren in Form einer direkt auf den Kunststoff aufgebrachten
strukturierten Metallisierung.
So ist der Antriebsmotor 13 unmittelbar in das Getriebe 15 dieses axial flachbauenden Ge
triebemotors 10 integriert, wodurch sich der logistische und der Montage-Aufwand - bei
der Herstellung gegenüber getrennt aufgebauten und erst im Zuge des Einbaus in das Ge
häuse zusammenzufügenden Funktionsgruppen gemäß Fig. 1 oder gemäß den Ausfüh
rungsbeispielen des Hauptpatentes - deutlich verringern.
Bezüglich vorteilhafter Einsatzmöglichkeiten für derartige Getriebemotore 10 und deren
Funktion im einzelnen wird auf das Hauptpatent verwiesen. Danach kann der Abtriebsring
20 z. B. auf seiner äußeren Mantelfläche zum Aufspulen bzw. Bewegen eines Übertra
gungsmittels ausgebildet sein. Der Abtriebsring 20 kann auch mit wenigstens einem Ma
gneten bestückt sein, der mit einem außerhalb des Gehäuses drehbar gelagerten, wenig
stens teilweise ferromagnetischen oder ferromagnetisch bestückten Abtriebselement berüh
rungslos magnetisch gekoppelt ist, so daß der innerhalb des Gehäuses drehbar gelagerte
und mit wenigstens einem Magneten bestückte Abtriebsring 20 in einem hermetisch ge
schlossenen Gehäuse umlaufen kann.
Jedenfalls weist erfindungsgemäß der einfach zu montierende und wegen besonders flacher
Bauweise auch in schmalen Einbauräumen vielfältig einsetzbare Getriebemotor 10 gemäß
vorliegender Zusatzerfindung auf einer Seite eines radförmigen GehäuseGrundkörpers 11
einen Scheibenläufermotor 13 und gegenüberliegend konzentrisch damit ein Unterset
zungsgetriebe 15 auf, bei dem es sich nun um ein Taumelradgetriebe handelt. Das zentrale
Triebelement 18 des Untersetzungsgetriebes 15, sei es nun als Taumelrad- oder als Well
getriebe ausgelegt, kann besonders vorteilhaft im Kunststoffspritzguß einstückig mit der
Motorwelle 16 und einer Kreisscheibe als dem Leitungsträger für den Scheibenläu
fer-Rotor 51 ausgebildet sein, dessen Leiterbahnen 54 und Kommutator-Schleifringe als
elektrisch leitende Kaschierung gemäß dem MID-Verfahren in die Scheibenoberfläche
eingebracht sind.