DE19953041A1

DE19953041A1 - Verfahren und Einrichtung zur Fernauslesung, Übertragung und Verarbeitung von Daten von Verbrauchseinheiten

Info

Publication number: DE19953041A1
Application number: DE1999153041
Authority: DE
Inventors: Martin Terlunen
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1999-11-03
Filing date: 1999-11-03
Publication date: 2001-05-10

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fernauslesung, Übertragung und Verarbeitung von Daten von Verbrauchseinheiten bei der Lieferung von Energieträgern und Grundstoffen, wie Strom, Gas, Wasser und Wärme. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die mittels eines automatischen Zählers mit Auslesegerät am Netzanschluß ausgelesenen Daten über ein Satellitenmodem an mindestens einen Kommunikationssatelliten gesendet werden, der die entsprechenden Informationen und Nachrichten an eine mit ihm kommunizierende Erdstation versendet, wo die Daten gesammelt und z. B. auf einem PC mit entsprechender Software ausgegeben und aufbereitet werden, wobei die Verbindung zwischen dem Satelliten und der Erdstation als bi-direktionale Sat-Strecke ausgebildet ist. Die Erfindung gibt ferner eine Meß- und Kommunikationseinrichtung zur Durchführung des Verfahrens bekannt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Fern auslesung, Übertragung und Verarbeitung von Daten von Verbrauchs einheiten bei der Lieferung von Energieträgern und Grundstoffen, wie Strom, Gas, Wasser und Wärme. Das Verfahren und die Einrichtung gewährleisten außerdem Zutrittskontrolle und Sicherheit. Die Erfindung gibt ferner eine bevorzugte Meß- und Kommunikationseinrichtung zur Durchführung des Verfahrens an.

Bei Energie- und Grundstoffversorgungslieferanten besteht das Bedürfnis, die Abrechnung über die Lieferung von Verbrauchseinheiten zu automati sieren. Im liberalisierten Strommarkt besteht darüber hinaus die Notwen digkeit, zwischen Netzbetreibern, Netzbenutzern und Energiekunden ein hohes Maß an Informationen zu erfassen, auszutauschen und zu ver arbeiten. Der Stromlieferant als Netzbenutzer, der Strom einkauft oder selbst erzeugt, verkauft diesen Strom an den Kunden. Zwischen Energie kunden und Netzbenutzer besteht ein Energieliefervertrag, wobei der Netzbenutzer die Durchleitung der Energie bis zum Energiekunden er möglichen muß. Hierzu sind zunächst Zählereinheiten Kunden vorhanden. Die Zählerablesung erfolgt heute noch weitgehend manuell durch einen Mitarbeiter des örtlichen Energieversorgungsunternehmens. Der Mit arbeiter sucht den Energiekunden auf, liest den Zähler mit einem Aus lesegerät ab oder trägt den Wert manuell in Listen ein. Nur bei einigen wenigen auserwählten Großkunden findet heute schon eine Fernübertra gung der Zählerdaten statt. Die erfaßten Daten werden anschließend zur Rechnungstellung an den Endkunden in das Datenverarbeitungssystem des Versorgers eingegeben.

In der Zukunft erfordert die Stromdurchleitung bei allen größeren Kunden mit Leistungsmessung eine tägliche Ermittlung der viertelstündigen Lei stungsdaten. Diese Werte dienen dazu, den zwischen Netzbenutzer und -betreiber zuvor festgelegten, vereinbarten Fahrplan für die Leistungsdaten mit den tatsächlichen Werten abzustimmen und daraus die Abrechnung abzuleiten. Bei Überschreitungen gegenüber der angemeldeten Leistung des Kunden wird die Differenz zu höheren Kosten in Rechnung gestellt.

Die Handhabung einer größeren Zahl von Durchleitungsfällen stellt Netz betreiber wie Netzbenutzer derzeit vor folgende Schwierigkeiten:

- Die tägliche Auslesung der Daten bei einer Vielzahl von Energie kunden erfordert ohne Fernübertragung einen unverhältnismäßig hohen Arbeits- und Personalaufwand;
- Der Abgleich zwischen angemeldeten und tatsächlichen Fahrplänen erfolgt derzeit noch durch Eingabe aller Einzelwerte im Rahmen ein facher Standard-Software. Dadurch wird in erheblichem Umfang Per sonal gebunden.
- Der Netzbetreiber stellt dem Netzbenutzer die Kosten für Ablesung und Auswertung der Leistungs- und Arbeitsdaten in Rechnung. Diese be laufen sich derzeit auf bis zu DM 30.000,-- pro Jahr, was für Netz benutzer und Endkunden eine Durchleitung aus wirtschaftlichen Grün den verhindern kann.

Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das Zählen und Abrechnen im Hinblick auf die erhöhte Vernetzung und Anzahl der Stromanbieter zu vereinfachen. Das gleiche gilt auch für die Sparten Gas, Wasser und Wärme, wobei lediglich die Geräte entsprechend dem Pro dukt zu modifizieren sind. Es soll auch Zutrittskontrolle und Sicherheit gewährleistet werden. Prinzipiell läßt sich der Betriebsprozeß in drei Abschnitte gliedern:

1. Meß- und Kommunikationseinrichtung
2. Übertragungskanal
3. Informationsverarbeitung

Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird ein Verfahren der eingangs ge nannten Art vorgeschlagen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die mittels eines automatischen Zählers mit Auslesegerät am Netzanschluß ausgegebenen Daten über ein Satellitenmodem an mindestens einen Kommunikationssatelliten gesendet werden, der die entsprechenden In formationen und Nachrichten an eine mit ihm kommunizierende Erdstation versendet, wo die Daten gesammelt und z. B. auf einem PC mit entspre chender Software ausgegeben und aufbereitet werden.

Das Verfahren gemäß der Erfindung weist den wesentlichen Vorteil auf, daß bei den Endgeräten auf verfügbare Technik zurückgegriffen werden kann. Gegenüber der Übertragung der Daten über ein Festnetz oder ein Mobilfunknetz weist das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung den weiteren Vorteil auf, daß es ständig verfügbar ist und nicht durch Netzüberlastung beeinträchtigt wird. Durch die Satellitenübertragung wird ferner der Vorteil erreicht, daß das System flächendeckend und unabhän gig von jedem Netz Daten zu beliebigen Zeiten übertragen kann. Selbst die Auslesung von Zählern in Netzen geringer Kundendichte oder die Auslesung über Ländergrenzen hinweg stellt mit Hilfe des Satel litensystems kein Hindernis mehr dar. Bisher ist noch kein terrestrisches System realisiert worden, das mit vergleichbarer Verfügbarkeit Daten von einem beliebigen Punkt der Erde zu einem anderen überträgt und ver arbeitet.

Anhand der Zeichnungen soll an der prinzipiellen Darstellung einer Meß- und Kommunikationseinrichtung zur Durchführung des Verfahrens die Er findung näher erläutert werden.

In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 eine prinzipielle Darstellung der Vorrichtung gemäß der Erfindung.

Fig. 2 zeigt eine Detaildarstellung der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung.

Wie sich aus den Figuren der Zeichnung ergibt, ist in einem Gebäude 1 eines Stromverbrauchers eine Zähler- und Meßeinrichtung untergebracht. Diese besteht aus einem mit einer Intelligenz ausgestatteten Zähler, z. B. einem ABB-Alpha-Zähler 2, der beispielsweise den aktuellen Zählerstand alle fünfzehn Minuten über die Schnittstelle des Zählers ausliest. Diese ist mit einem Satellitenmodem 3 mit installierter Antenne 4 verbunden. Das Satellitenmodem dient dabei als Kommunikationsgerät mit dem auf einem bestimmten Orbit umlaufenden Satelliten 5.

Der Satellit kann beispielsweise ein ORBCOMM sein und dient der reinen Datenübertragung. Der Satellit 5 sendet dazu die Informationen und Nach richten entsprechend den Daten an eine Erdempfangsstation 6. Diese ist über eine Leitung 7 mit dem Internet 8 verbunden, an das zur Auswertung der Daten im Hinblick auf das entsprechende Produkt Strom, Wasser, Gas oder Wärme oder zur Zutrittskontrolle und Sicherheit die Lieferanten mit einem PC 9 angeschlossen sind. Aus Fig. 1 ist noch ersichtlich, daß der Netzwerk-Controller beim Service-Provider 10 untergebracht sein kann, der dann mit den Strom- oder Produktlieferanten 11 verbunden ist. Der Service-Provider kann ferner über eine ISDN-Leitung 12 mit einem weiteren System 13 verbunden sein, das mit dem Internet 14 in Verbindung steht.

Wichtig ist es, zu erwähnen, daß die Satellitenstrecke Satellit-Gebäude - Gebäude-Satellit eine bidirektionale Sat-Strecke beinhaltet. Somit ist der Betreiber (Service Provider) in der Lage, dem Zähler Tarifstrukturen vorzugeben.

Claims

1. Verfahren zur Fernauslesung, Übertragung und Verarbeitung von Daten von Verbrauchseinheiten bei der Lieferung von Energieträgern und Grundstoffen, wie Strom, Gas, Wasser und Wärme, dadurch gekenn zeichnet, daß die mittels eines automatischen Zählers mit Auslesegerät am Netzanschluß ausgelesenen Daten über ein Satellitenmodem an min destens einen Kommunikationssatelliten gesendet werden, der die ent sprechenden Informationen und Nachrichten an eine mit ihm kommunizie rende Erdstation versendet, wo die Daten gesammelt und z. B. auf einem PC mit entsprechender Software ausgegeben und aufbereitet werden, wobei die Verbindung zwischen dem Satelliten und der Erdstation als bi direktionale Sat-Strecke ausgebildet ist.

2. Meß- und Kommunikationseinrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen mit einer Intelligenz ausgestatteten, automatischen Zähler, z. B. ein ABB-Alpha-Zähler (2), ein damit verbundenes Kommunikationsgerät, wie ein Satellitenmodem (3), mit installierter Außenantenne (4), wobei das Satellitenmodem mit einem Satellitensystem, bestehend aus mindestens einem Satelliten (5), z. B. ein ORBCOMM, zur reinen Datenübertragung kommuniziert, mindestens eine Erdempfangsstation (6) zum Empfang der vom Satelliten gesendeten Daten mit einer Verbindungsleitung (7) zum Internet (8), an das die Lieferanten mit einem PC (9) zur Auswertung der Daten im Hinblick auf das zu liefernde Produkt (Strom, Gas, Wasser, Wärme) angeschlossen sind.