DE19952230A1 - Doppelachsanordnung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Doppelachsanordnung für ein KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Eine Doppelachsanordnung für ein Kraftfahrzeug umfaßt zwei in Fahrzeuglängsrichtung hintereinander angeordnete Starrachsen (3), die jeweils über Führungslenker an einem Abschnitt des Fahrzeuges (4) angelenkt sind, und zwei Federbalken (10), die jeweils auf einer Seite des Fahrzeuges gelenkig an den beiden Starrachsen (3) angekoppelt und zwischen den Kopplungsstellen mit den Starrachsen (3) an einem weiteren Abschnitt des Fahrzeuges (4) um eine Drehachse (12) in Fahrzeugquerrichtung schwenkbar gelagert sind. Zur Schaffung einer Doppelachsanordnung, die bei Beibehaltung eines einfachen konstruktiven Aufbaus eine verbesserte Stabilisierung der Starrachsen bei einem Auftreten von Rollmomenten sowie eine große Achsverschränkung bei unebenem Gelände ermöglicht, erfolgt die fahrzeugseitige Lagerung des Federbalkens (10) über ein Gummilager (13) mit einem großvolumigen Elastomerkörper (14), der in allen Raumrichtungen elastisch verformbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Doppelachsanordnung für ein Kraftfahrzeug, umfassend zwei
in Fahrzeuglängsrichtung hintereinander angeordnete Starrachsen, die jeweils über
Führungslenker an einem Abschnitt des Fahrzeuges angelenkt sind, und zwei
Federbalken, die jeweils auf einer Seite des Fahrzeuges gelenkig an den beiden
Starrachsen angekoppelt und zwischen den Kopplungsstellen mit den Starrachsen an
einem weiteren Abschnitt des Fahrzeuges um eine Drehachse in Fahrzeugquerrichtung
schwenkbar gelagert sind.
Derartige Doppelachsanordnungen werden vor allem als Hinterradanlenkung bei
Nutzfahrzeugen eingesetzt.
Eine Doppelachsanordnung der eingangs genannten Art ist aus der GB 2 063 784 A
bekannt. Diese erlaubt die Beibehaltung eines Bodenkontaktes aller Räder bei einer
Rotation des Fahrzeuges um eine Längsachse (Rollen) sowie um eine Querachse
(Nicken). Überdies kann in einem gewissen Umfang ein Verschränken der Starrachsen,
bei dem zwei einander diagonal gegenüberliegende Räder angehoben werden,
ausgeglichen werden. Die Führungsfunktion für die Starrachsen wird jeweils durch zwei
dreieckig angeordnete Lenkerstäbe übernommen, die jeweils mit einem Ende in der Mitte
der zugehörigen Starrachse angreifen und mit den anderen Enden an beiden Seiten des
Fahrzeuges gelagert sind. Die zwischen den Federbalken und den weiteren Abschnitten
des Fahrzeuges angeordneten Lager besitzen keine Führungsfunktion sondern dienen
lediglich der weiteren Abstützung der Starrachsen. Die Federbalken sind als
Blattfederpakete ausgebildet und an ihren Enden jeweils mit einer Starrachse gelenkig
gekoppelt. Hierzu sind zwischen den Blattfederpaketen und den Starrachsen elastische
Buchsen vorgesehen. Auch die Ankopplung der Führungslenkerstäbe an den
Starrachsen bzw. dem Fahrzeug sowie die Lagerung der Federbalken an dem Fahrzeug
erfolgt über elastische Buchsen.
Mit den bisher verwendeten elastischen Buchsen läßt sich zwar eine gute Längsfederung
der Räder erzielen, jedoch ist die Abstützung gegen Rollmomente sowie die
Geländegängigkeit nicht befriedigend. Zur Stabilisierung könnten herkömmliche
Stabstabilisatoren eingesetzt werden. Hierdurch würde sich jedoch der konstruktive
Aufwand deutlich erhöhen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Doppelachsanordnung zu
schaffen, die bei Beibehaltung eines einfachen konstruktiven Aufbaus eine Stabilisierung
der Starrachsen bei einem Auftreten von Rollmomenten ermöglicht sowie eine große
Achsverschränkung bei unebenem Gelände zuläßt.
Diese Aufgabe wird durch eine Doppelachsanordnung der eingangs genannten Art
gelöst, bei der die fahrzeugseitige Lagerung des Federbalkens über ein Gummilager mit
einem großvolumigen Elastomerkörper erfolgt, der in allen Raumrichtungen elastisch
verformbar ist.
Auf diese überraschend einfache Art und Weise kann ein Stabilisierungseffekt erzielt
werden, der dem eines Stabstabilisators entspricht. Bei einem Rollen des Fahrzeuges
um das möglichst hoch anzuordnende Rollzentrum wird der Elastomerkörper in
Fahrzeugquerrichtung gezielt zusammengedrückt, so daß eine Rückstellkraft entsteht,
die in bezug auf das Rollzentrum ein Stabilisatormoment erzeugt, das die Rollneigung
gering hält. Das Verformungsvermögen des großvolumigen Elastomerkörpers erlaubt
weiterhin eine hohe winklige Nachgiebigkeit, so daß das Gummilager
Verschränkungswinkel zuläßt, die bei der Verwendung von Stabilisatorstäben eine
aufwendige Bauweise bedingen würde.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt in dem Gummilager eine
beidseitige Axialabstützung in Fahrzeugquerrichtung durch axial zwischen dem
Federbalken und dem weiteren Fahrzeugabschnitt angeordnete Elastomerabschnitte,
wobei die Elastomerabschnitte Progressivpufferelemente umfassen, die bei einem
Zusammendrücken eine Axialfederkennlinie mit progressivem Verlauf aufweisen. Durch
diese Auslegung der Axialabstützung ergibt sich ein zunächst weiches
Stabilisatorverhalten des Gummilagers, das erst bei stärkeren Verformungen ein höheres
Stabilisatormoment erzeugt, welches einem harten Stabilisatorverhalten entspricht. Bei
einer Geradeausfahrt kommt lediglich der weich ausgelegte Abschnitt der
Axialfederkennlinie zur Wirkung, so daß Fahrbahnstöße geschluckt werden. Erst bei
einer Kurvenfahrt, bei der ein erhöhtes Rollmoment auftritt, steigt die Axialfederkraft und
damit das Stabilisatormoment deutlich an. Das großvolumige, allseitig elastisch
verformbare Gummilager ermöglicht damit eine Optimierung der Stabilisatorwirkung an
der Doppelachsanordnung.
Vorzugsweise ist fahrzeugseitig für jeden Federbalken ein Querzapfen vorgesehen, an
dem der zugehörige Federbalken in Fahrzeugquerrichtung über den Elastomerkörper
abgestützt ist. Der Elastomerkörper ist koaxial um den Querzapfen angeordnet und
zwischen Axialanschlägen des Querzapfens in Fahrzeugquerrichtung eingespannt. Der
Federbalken ist gegenüber dem Querzapfen in allen Raumrichtungen kippbewegbar und
translatorisch bewegbar an dem Elastomerkörper befestigt und wird im unbelasteten
Zustand der Doppelachsanordnung über den Elastomerkörper in einer definierten
Ausgangsstellung zentriert. Damit ergibt sich eine konstruktiv einfache Anordnung, die
überdies leicht montiert werden kann.
In einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erstreckt sich der
Elastomerkörper in Fahrzeugquerrichtung beidseitig über einen an diesem befestigten
Lagerabschnitt des Federbalkens hinaus, wobei die überstehenden Abschnitte des
Elastomerkörpers jeweils gegen einen Axialanschlag an dem Querzapfen anliegen und
einen axialen Verschiebungsweg für den Lagerabschnitt definieren und begrenzen. Die
überstehenden Abschnitte stellen überdies eine große Kippbeweglichkeit sicher, so daß
insbesondere auch größere Verschränkungswinkel der Starrachsen und damit einen
Offroad-Einsatz möglich sind.
Die Stabilisatorwirkung kann durch einen langen Hebelarm zu dem Rollzentrum des
Fahrzeuges verstärkt werden. Hierfür ist es besonders günstig, wenn die Mittelachsen
der Querzapfen sowie Schwenkachsen an den Enden des Federbalkens, über die die
Ankopplung an die Starrachsen erfolgt, in einer Ruhestellung der Doppelachsanordnung,
die durch ein Aufstehen der Räder an den Starrachsen auf einer ebenen Fläche im
unbelasteten Zustand definiert ist, in einer gemeinsamen Ebene liegen. Damit wird eine
Lenkbewegung der beiden Starrachsen beim Federn verhindert, woraus ein guter
Geradeauslauf resultiert.
Vorzugsweise sind hierzu weiterhin die Mittelachsen der Querzapfen unterhalb des
Federbalkens angeordnet, wodurch sich eine besonders niedrige Lage der Anlenkung
der Federbalken an dem Fahrzeug verwirklichen läßt. In Weiterführung dieser
Überlegung sind die Mittelachsen der Querzapfen bevorzugt unterhalb einer durch die
Mittelachsen der Starrachsen gebildeten Ebene angeordnet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Seitenansicht des
Ausführungsbeispiels einer Doppelachsanordnung nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Ansicht von oben auf die Doppelachsanordnung nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht von hinten der Doppelachsanordnung nach Fig. 1,
Fig. 4 eine Detaildarstellung eines Gummilagers im Schnitt, und in
Fig. 5 eine Axialfederkennlinie des in der Doppelachsanordnung verwendeten
Gummilagers.
Das Ausführungsbeispiel zeigt eine Doppelachsanordnung 1 für die Hinterräder 2 eines
Nutzfahrzeuges, die zwei in Fahrzeuglängsrichtung hintereinander angeordnete, parallele
Starrachsen 3 aufweist. Die Starrachsen 3 sind an einem Fahrzeugrahmen 4 angelenkt.
Hierzu ist zunächst eine obere Anlenkung in Form von Führungslenkern vorgesehen, die
allein die Seitenkräfte der Doppelachsanordnung an ein Rollzentrum P übertragen. Diese
Führungslenker umfassen für jede Starrachse 3 jeweils zwei stabartige Lenker 5 in
Dreiecksanordnung, die jeweils mit einem Ende in der Mitte der zugehörigen Starrachse
3 angreifen und mit dem anderen Ende an einem seitlichen Abschnitt des
Fahrzeugrahmens 4 angelenkt sind. Die Anlenkstellen sind dabei gelenkig ausgestaltet
und können beispielsweise wie in der GB 2 063 784 A mit kugeligen Lagern 6 oder
alternativ auch mit kardanischen Aufhängungen versehen werden. Die Anlenkung kann
sowohl unterhalb als auch oberhalb einer Starrachse 3 erfolgen.
Aus Fig. 2 ist zu erkennen, daß die Enden der stabartigen Lenker 5 auf Seiten der
Starrachse 3 in einem gemeinsamen Gelenk aufgenommen werden, wie dies in der
linken Bildhälfte dargestellt ist, oder aber, wie in der rechten Bildhälfte dargestellt,
separat gelagert sind, wobei sich dann die Wirkungslinien der Lenker 5 in einem Punkt 7
über der Drehachse 8 der betreffenden Starrachse 3 schneiden. Dieser Punkt 7 liegt im
Rollzentrum P des Fahrzeuges.
An beiden Seiten in Fahrzeugquerrichtung ist jeweils ein Wipplager angeordnet, über das
die beiden Starrachsen 3 miteinander verbunden und an einem weiteren Abschnitt des
Fahrzeugaufbaus abgestützt sind. Das Wipplager dient der Längsführung der
Starrachsen und der Radlastaufnahme; es übernimmt keine Führungsfunktion
hinsichtlich der Fahrzeugseitenkräfte, erzeugt aber ein progressives Stabilisatormoment.
Das Wipplager umfaßt einen Federbalken 10, der hier als Blattfederpaket ausgebildet ist.
Dieser Federbalken 10 ist mit seinen beiden in Fahrzeuglängsrichtung liegenden Enden
jeweils gelenkig mit einer der Starrachsen 3 verbunden. Die Ankopplung erfolgt dabei,
wie insbesondere aus Fig. 3 zu erkennen ist, über eine kardanischen Aufhängung.
Dazu ist an den Starrachsen 3 jeweils in Radnähe eine Gabel 9 angeordnet, zwischen
deren Flanken ein an dem Federbalken 10 angebrachtes, nachgiebiges Lager 6 im
wesentlichen achsparallel zu der Drehachse 8 der Starrachse 3 aufgenommen ist. Aus
Fig. 1 ist zu erkennen, daß die Mittelachse 11 der Aufhängung der Enden des
Federbalkens 10 jeweils unterhalb einer gemeinsamen Ebene der Drehachsen 8 der
Starrachsen 3 angeordnet ist.
Zwischen den Kopplungsstellen mit den Starrachsen 3, d. h. in dem Ausführungsbeispiel
in seiner Mitte, ist der Federbalken 10 an dem weiteren Abschnitt des Fahrzeuges um
eine Drehachse 12 in Fahrzeugquerrichtung schwenkbar gelagert. Die Ankopplung
erfolgt dabei über ein Gummilager 13 mit einem großvolumigen Elastomerkörper 14, der
in allen Raumrichtungen elastisch verformbar ist, wozu im Bereich des Gummilagers 13
ein für die Bewegung des Federbalkens 10 ausreichender Freiraum bereitgestellt ist.
Hierzu ist fahrzeugseitig für jeden Federbalken 10 ein Querzapfen 15 an einem Abschnitt
des Fahrzeugrahmens 4 angebracht. Die beiden Querzapfen 15 sind entlang der
gemeinsamen Drehachse 12 orientiert, die in Fahrzeugquerrichtung parallel zu den
Drehachsen 8 der Starrachsen 3 verläuft und die gleichzeitig die Mittelachse 12 der
Querzapfen 15 repräsentiert. Dabei ist die axiale Länge der Querzapfen 15 größer als die
Breite eines Lagerabschnittes 16 des Federbalkens 10, so daß dieser in Axialrichtung
bzw. in Fahrzeugquerrichtung auf dem Querzapfen 15 verschoben werden kann. Der
Verschiebungsweg liegt dabei in der Größenordnung der Breite des Lagerabschnittes 16.
Wie Fig. 4 entnommen werden kann, ist der Federbalken 10 mit dem Lagerabschnitt 16
außenseitig an dem großvolumigen Elastomerkörper 14 befestigt, der wiederum koaxial
um den Querzapfen 15 angeordnet und zwischen Axialanschlägen 17 und 18 des
Querzapfens 15 in Fahrzeugquerrichtung eingespannt ist. Der Elastomerkörper 14 ist mit
seinen sich beidseitig über den Lagerabschnitt 16 hinaus erstreckenden
Elastomerabschnitten 14a und 14b als Linearfeder ausgebildet. Weiterhin sind jeweils
zwischen den Anschlägen 17 bzw. 18 und dem Lagerabschnitt 16 weitere
Elastomerabschnitte angeordnet, die als Progressivpufferelemente 20 mit einer
progressiv zunehmenden Federkennlinie ausgebildet sind. Deren Breite ist jedoch kleiner
als die der überstehenden Elastomerabschnitte 14a bzw. 14b, so daß bei einer axialen
Verschiebung zunächst lediglich die weicheren Elastomerabschnitte 14a bzw. 14b
wirksam werden, bevor bei größeren Verschiebungen dann die Progressivpufferelemente
20 in Anlage gegen die zugehörigen Anschläge 17 bzw. 18 gelangen und eine
progressive Verhärtung der Federung bewirken.
Dies ist anhand der in Fig. 5 dargestellten Federkennlinie 22 des Gummilagers 13 zu
erkennen, die einen symmetrischen Verlauf der Kraft F über den Verschiebungsweg v
zeigt. Bei kleinen axialen Verschiebungswegen v kommt lediglich der lineare Abschnitt 24
zur Wirkung, der auf eine Verformung des Elastomerkörpers 14 zurückzuführen ist.
Dabei sind die Progressivpufferelemente 20 wirkungslos, so daß sich bei einer
Geradeausfahrt eine stoßfreie Abstützung ergibt. Bei größeren Verschiebungswegen
wird der progressive Zweig 25 der Federkennlinie 22 erreicht, der durch ein Einsetzen
der Federwirkung der Progressivpufferelemente 20 gekennzeichnet ist. Die schraffierte
Fläche 23 repräsentiert hierbei das Energieaufnahmevermögen der
Progressivpufferelemente 20.
Die Progressivpufferelemente 20 können, wie in Fig. 4 oben links beispielhaft gezeigt
ist, mit einem Fenster 21 ausgebildet werden, über dessen Form sich die Progressivität
der Federkennlinie 22 beeinflussen läßt.
Damit ist der Federbalken 10 gegenüber dem Querzapfen 15 in allen Raumrichtungen
kippbewegbar und translatorisch bewegbar. Im unbelasteten Zustand der
Doppelachsanordnung 1 erfolgt über den Elastomerkörper 14 weiterhin eine Zentrierung
des Federbalkens 10 gegenüber dem Querzapfen 15 und damit dem Fahrzeugrahmen 4,
so daß dieser in einer Ruhestellung der Doppelachsanordnung bei einem Aufstehen der
Räder 2 an den Starrachsen 3 auf einer ebenen Fläche im unbelasteten Zustand eine
definierte Ausgangsstellung einnimmt bzw. nach einer Auslenkung in die
Ausgangsstellung zurückkehrt.
Das Gummilager weist, wie bereits erläutert, eine Axialfederkennlinie mit progressivem
Verlauf auf, wodurch eine Stabilisatorwirkung erzielt wird, die zunächst weich, bei
stärkeren Auslenkungen jedoch härter ist. Die Abstimmung der Stabilisatorwirkung
erfolgt bei der beschriebenen Doppelachsanordnung allein über die Auslegung der
Federkennlinie 22 der Elastomerabschnitte 14a, 14b und 20. Hierdurch können
zusätzliche Stabstabilisatoren entfallen.
Zur Optimierung der Stabilisatorwirkung werden bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel die Querzapfen 15 mit dem Gummilager 13 möglichst tief, d. h.
bodennah angeordnet. Hierzu liegen die Mittelachsen 12 der Querzapfen 15 sowie
Schwenkachsen an den Enden des Federbalkens 10, über die die Ankopplung an die
Starrachsen 3 erfolgt, in einer Ruhestellung in einer gemeinsamen Ebene. Überdies sind
die Mittelachsen 12 der Querzapfen 15 unterhalb des Federbalkens 10 angeordnet. Des
weiteren verlaufen die Mittelachsen 12 der Querzapfen 15 unterhalb einer durch die
Mittelachsen 8 der Starrachsen 3 gebildeten Ebene.
Das vorstehend beschriebene Wipplager gibt die Achslasten gummigedämpft weiter und
ermöglicht damit eine Längsfederung der Räder 2 mit gutem Abrollkomfort.
Bei einem Rollen des Fahrzeuges weicht das Wipplager seitlich elastisch aus, wie dies in
Fig. 2 in der oberen Bildhälfte anhand des Weges v dargestellt ist. Dabei wird der
Elastomerkörper 14 zusammengedrückt. Die hierdurch erzeugte Rückstellkraft wirkt über
den Hebelarm e auf das Rollzentrum P als Stabilisatormoment zurück. Je nach Größe
des Rollwinkels bzw. des Verschiebungsweges v ergibt sich ein unterschiedliches
Stabilisatormoment, das aufgrund des progressiven Kennlinienverlaufes bei
Geradeausfahrt einen weichen Stabilisierungseffekt bewirkt, so daß
Fahrbahnunebenheiten geschluckt werden.
Der großvolumige Elastomerkörper 14 erlaubt überdies eine große, gegenseitige
Achsverschränkung, so daß auch bei einer Geländefahrt eine hohe Bodenhaftung
bestehen bleibt. Beim Verschränken der Starrachsen 3 wird der Federbalken 10
zusätzlich zu einer Wippbewegung um die Drehachse 12 seitlich verdreht. Dies ist
beispielhaft in der unteren Bildhälfte von Fig. 2 anhand der Verschiebungswege u
dargestellt. Eine Achsverzwängung wird durch die Gummilagernachgiebigkeit vermieden,
woraus eine gute Geländegängigkeit resultiert.
1
Doppelachsanordnung
2
Rad
3
Starrachse
4
Fahrzeugabschnitt
5
stabartiger Lenker
6
nachgiebiges (kugeliges) Lager
7
Schnittpunkt der Lenkerwirklinien
8
Drehachse der Starrachse
9
Gabel
10
Federbalken
11
Mittelachse der Aufhängung der Enden des Federbalkens
12
Mittelachse der Querzapfen
13
Gummilager
14
Elastomerkörper
14
a überstehender Elastomerabschnitt
14
b überstehender Elastomerabschnitt
15
Querzapfen
16
Lagerabschnitt des Federbalkens
17
Axialanschlag
18
Axialanschlag
19
Spannvorrichtung
20
Progressivpufferelemente
21
Fenster
22
Federkennlinie
23
Energieaufnahmevermögen
24
linearer Abschnitt der Federkennlinie
25
progressiver Zweig der Federkennlinie
Claims (7)
1. Doppelachsanordnung für ein Kraftfahrzeug, umfassend zwei in
Fahrzeuglängsrichtung hintereinander angeordnete Starrachsen (3), die jeweils über
Führungslenker an einem Abschnitt des Fahrzeuges (4) angelenkt sind, und zwei
Federbalken (10), die jeweils auf einer Seite des Fahrzeuges gelenkig an den beiden
Starrachsen (3) angekoppelt und zwischen den Kopplungsstellen mit den
Starrachsen (3) an einem weiteren Abschnitt des Fahrzeuges (4) um eine
Drehachse (12) in Fahrzeugquerrichtung schwenkbar gelagert sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die fahrzeugseitige Lagerung des Federbalkens (10) über ein
Gummilager (13) mit einem großvolumigen Elastomerkörper (14) erfolgt, der in allen
Raumrichtungen elastisch verformbar ist.
2. Doppelachsanordnung für ein Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Gummilager (13) eine beidseitige Axialabstützung in
Fahrzeugquerrichtung durch axial zwischen dem Federbalken (10) und dem weiteren
Fahrzeugabschnitt angeordnete Elastomerabschnitte (14a, 14b, 20) erfolgt, wobei
die Elastomerabschnitte (14a, 14b, 20) Progressivpufferelemente (20) umfassen, die
bei einem Zusammendrücken eine Axialfederkennlinie mit progressivem Verlauf
aufweisen.
3. Doppelachsanordnung für ein Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß fahrzeugseitig für jeden Federbalken (10) ein Querzapfen (15)
vorgesehen ist, an dem der zugehörige Federbalken (10) in Fahrzeugquerrichtung
über den Elastomerkörper (14) abgestützt ist, daß der Elastomerkörper (14) koaxial
um den Querzapfen (15) angeordnet und zwischen Axialanschlägen (17, 18) des
Querzapfens (15) in Fahrzeugquerrichtung eingespannt ist, und daß der
Federbalken (10) gegenüber dem Querzapfen (15) in allen Raumrichtungen
kippbewegbar und translatorisch bewegbar an dem Elastomerkörper (14) befestigt
ist, und im unbelasteten Zustand der Doppelachsanordnung (1) über den
Elastomerkörper (14) in einer definierten Ausgangsstellung zentriert wird.
4. Doppelachsanordnung für ein Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Elastomerkörper (14) sich in
Fahrzeugquerrichtung beidseitig über einen an diesem befestigten Lagerabschnitt
(16) des Federbalkens (10) hinaus erstreckt, wobei die überstehenden Abschnitte
(14a, 14b) des Elastomerkörpers (14) jeweils gegen einen Axialanschlag (17, 18) an
dem Querzapfen (15) anliegen und einen voreingestellten maximalen axialen
Verschiebungsweg für den Lagerabschnitt (16) definieren und begrenzen.
5. Doppelachsanordnung für ein Kraftfahrzeug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittelachsen (12) der Querzapfen (15) sowie
Schwenkachsen (11) an den Enden der Federbalken (10), über die die Ankopplung
an die Starrachsen (3) erfolgt, in einer Ruhestellung der Doppelachsanordnung (1),
die durch ein Aufstehen der Räder (2) an den Starrachsen (3) auf einer ebenen
Fläche im unbelasteten Zustand definiert ist, in einer gemeinsamen Ebene liegen.
6. Doppelachsanordnung für ein Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelachsen (12) der Querzapfen (15) unterhalb
der Federbalken (10) angeordnet sind.
7. Doppelachsanordnung für ein Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelachsen (12) der Querzapfen (15) unterhalb
einer durch die Drehachsen (8) der Starrachsen (3) gebildeten Ebene angeordnet
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999152230 DE19952230A1 (de) | 1999-10-29 | 1999-10-29 | Doppelachsanordnung für ein Kraftfahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999152230 DE19952230A1 (de) | 1999-10-29 | 1999-10-29 | Doppelachsanordnung für ein Kraftfahrzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19952230A1 true DE19952230A1 (de) | 2001-05-03 |
Family
ID=7927371
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999152230 Withdrawn DE19952230A1 (de) | 1999-10-29 | 1999-10-29 | Doppelachsanordnung für ein Kraftfahrzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19952230A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2003010015A1 (en) * | 2001-07-26 | 2003-02-06 | Starvalley Pty Ltd | Vehicle suspension stabilising arrangement |
Citations (3)
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GB2063784A (en) * | 1979-11-29 | 1981-06-10 | Knaggs P | Twin axle suspensions |
DE4135289A1 (de) * | 1990-11-14 | 1992-05-21 | Boler Co | Tandem-rad- und achsaufhaengung |
DE3302627C2 (de) * | 1982-02-22 | 1993-01-21 | Volkswagen Ag |
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1999
- 1999-10-29 DE DE1999152230 patent/DE19952230A1/de not_active Withdrawn
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