DE19944779A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung magnetischer Eigenschaften von Proben - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung magnetischer Eigenschaften von ProbenInfo
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Abstract
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, mit denen eine Ermittlung der magnetischen Kennlinie mit hoher Genauigkeit möglich ist. DOLLAR A Erfindungsgemäß gelingt die Lösung der Aufgabe dadurch, daß mit Hilfe bekannter Meßmethoden an einer für die Messung zugänglichen Stelle im Außenraum des zu vermessenden Erzeugnisses die magnetische Kennlinie ·B(H)·E bestimmt wird, danach durch eine Modellbildung die magnetische Kennlinie an der gleichen Stelle berechnet wird, wobei ·B(H)·E als magnetische Kennlinie des Meßobjekts angenommen und aus der Differenz DOLLAR I1 die angenommene Kennlinie des Erzeugnisses ·B(H)·E mit der Beziehung ·B(H)·E·-DELTAB(H)· DOLLAR I2 korrigiert wird. DOLLAR A Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur Bestimmung der magnetischen Kennlinien von Werkstoffen durch gleichzeitiges Ermitteln und Registrieren der magnetischen Feldstärke und der magnetischen Induktion.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur Bestimmung der
magnetischen Kennlinien von Werkstoffen durch gleichzeitiges Ermitteln und
registrieren der magnetischen Feldstärke und der magnetischen Induktion.
Die Bestimmung magnetischer Kennlinien von Werkstoffen, aus denen
verschiedene Bauelemente und ganze Erzeugnisse hergestellt werden, ist
insbesondere für Abnahmeprüfungen fertiger Produkte und die Kontrolle ihrer
magnetischen Eigenschaften in Zwischenphasen des Fertigungsablaufs von
großer Bedeutung um eine effektive Steuerung technologischer
Fertigungsabläufe zu ermöglichen.
In der Regel wird diese Aufgabe experimentell gelöst mit Hilfe eines
magnetischen Meßsystems, bestehend aus folgenden Hauptkomponenten:
Magnetisierungssystem, gesteuerte Stromquelle, Meßgeräte zur Erfassung der Induktion B und Feldstärke H des magnetischen Feldes, Steuerungs- und Meßdatenverarbeitungseinrichtung. Die Steuerung und Meßdatenverarbeitung wird in der Regel vom Rechner übernommen. Bei der Beurteilung der magnetischen Kennwerte einer Probe besteht das Hauptproblem darin, daß mit Hilfe bekannter Sensoren die Werte von Induktion B und Feldstärke H nur im Raum um die Probe herum und nicht direkt im Inneren der Probe gemessen werden können. Infolge der ungleichmäßigen Magnetisierung der Proben und der Nichtlinearität der B(H)-Kennlinie weichen die auf diese Weise für Proben unterschiedlicher Form experimentell ermittelten Werkstoffkennlinien stark voneinander ab. Eine exakte analytische Lösung ist nur für den Fall kugel- oder ellipsoidförmiger Proben aus homogenen und isotropen Werkstoffen, die im gleichmäßigen Fremdfeld ummagnetisiert werden, möglich. Bei der Simulation des magnetischen Feldes elektromagnetischer Systeme mit verschiedenen Softwaremodulen werden die magnetischen Eigenschaften der Systemelemente in der Regel als bekannt vorausgesetzt.
Magnetisierungssystem, gesteuerte Stromquelle, Meßgeräte zur Erfassung der Induktion B und Feldstärke H des magnetischen Feldes, Steuerungs- und Meßdatenverarbeitungseinrichtung. Die Steuerung und Meßdatenverarbeitung wird in der Regel vom Rechner übernommen. Bei der Beurteilung der magnetischen Kennwerte einer Probe besteht das Hauptproblem darin, daß mit Hilfe bekannter Sensoren die Werte von Induktion B und Feldstärke H nur im Raum um die Probe herum und nicht direkt im Inneren der Probe gemessen werden können. Infolge der ungleichmäßigen Magnetisierung der Proben und der Nichtlinearität der B(H)-Kennlinie weichen die auf diese Weise für Proben unterschiedlicher Form experimentell ermittelten Werkstoffkennlinien stark voneinander ab. Eine exakte analytische Lösung ist nur für den Fall kugel- oder ellipsoidförmiger Proben aus homogenen und isotropen Werkstoffen, die im gleichmäßigen Fremdfeld ummagnetisiert werden, möglich. Bei der Simulation des magnetischen Feldes elektromagnetischer Systeme mit verschiedenen Softwaremodulen werden die magnetischen Eigenschaften der Systemelemente in der Regel als bekannt vorausgesetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art anzugeben, mit denen eine Ermittlung der
magnetischen Kennlinie mit hoher Genauigkeit möglich ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen der
Patentansprüche 1 und 2 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf einer komplexen Verbindung des
Experiments mit einer Computersimulation und stellt ein experimentelles
Modellbildungsverfahren dar. Dabei wird mit Hilfe bekannter Meßmethoden an
einer, für die Messung zugänglichen, Stelle im Außenraum des zu vermessenden
Meßobjekts die magnetische Kennlinie B(H)E bestimmt. Durch eine
Modellbildung der experimentellen Anordnung und mit Hilfe bekannter
Berechnungsverfahren wird die magnetische Kennlinie an der gleichen Stelle
berechnet, wobei B(H)E als magnetische Kennlinie des Meßobjekts
angenommen wird. Die berechnete magnetische Kennlinien des Meßobjekts
B(H)(1) stimmt im allgemeinen mit der experimentell ermittelten B(H)E nicht
überein. Es wird die Differenz B(H)(1)-B(H)E = ΔB(H) (1)|E
bestimmt, mit der die angenommene Kennlinie des Meßobjekts B(H)E wie
folgt korrigiert wird:
B(H)E-ΔB(H) (1)|E = B(H)1.
Danach wird B(H)1 als magnetische Kennlinie des Meßobjekts angenommen
und durch Modellbildung des Experiments die Kennlinie an den gleichen Stellen
nochmals berechnet. Die neue Kennlinie B(H)(2) stimmt mit der experimentell
ermittelten Kennlinie B(H)E ebenfalls nicht überein, aber die Differenz
ΔB(H) (2)|E = B(H)(2)-B(H)E ist kleiner geworden. Dieser Prozeß wird solange
fortgesetzt bis der Wert ΔB(H) (1)|E kleiner als die vorgegebene zulässige
Abweichung wird. Die Kennlinie B(H)i ist dann die gesuchte Kennlinie des
Meßobjekts.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles näher
erläutert.
In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 Verteilung der magnetischen Feldstärke in Abhängigkeit vom
Abstand zur Oberfläche der Probe bei unterschiedlichen
Aussteuerungen,
Fig. 2 Veranschaulichung des experimentellen
Modellbildungsverfahrens,
Fig. 3 prinzipieller Aufbau der Meßanordnung,
Fig. 4 Anordnung zur Messung der magnetischen Kennlinie,
Fig. 5 Übertragungsfunktion des Feldstärkesensors,
Fig. 6 Verteilung der magnetischen Induktion entlang des
ferromagnetischen Zylinders bei unterschiedlichen magnetischen
Feldstärken,
Fig. 7 experimentell ermittelte Magnetisierungskurven für lange
Proben,
Fig. 8 experimentell ermittelte Magnetisierungskurven für kurze
Proben
und
Fig. 9 Veranschaulichung der iterativen Berechnung der magnetischen
Feldstärkewerte.
Die Untersuchung verschiedener Verfahren zur Bestimmung der magnetischen
Kennlinie des Werkstoffs zylinderförmiger Meßobjekte hat gezeigt, daß die
Bestimmung der magnetischen Kennlinie des Werkstoffs kurzer Meßobjekt
(Länge/Durchmesser < 10) selbst mit ferromodulierten Sensoren zur Erfassung
der magnetischen Feldstärke im Abstand kleiner als 0,3 mm von der
Meßobjektoberfläche sehr erschwert ist. Die Verwendung anderer Sensoren
(Hall-Sensoren, magnetische Widerstandssensoren) liefert noch schlechtere
Ergebnisse. Die Ursache dafür ist das, für kurze Meßobjekte charakteristische,
stark ungleichmäßige Entmagnetisierungsfeld.
Zur Verringerung dieser Erscheinung wird das Meßobjekt im Zentrum der
Magnetisierungsspule zwischen zwei langen (Länge/Durchmesser = 15)
Zylindern aus weichmagnetischem Werkstoff angeordnet. Aber auch bei dieser
Anordnung weicht die Anzeige des an der Oberfläche des Meßobjekts
angeordneten Feldstärke-Sensors noch wesentlich von der Feldstärke im
Inneren des Meßobjekts ab.
In Fig. 1 ist die Abhängigkeit der magnetischen Feldstärke H vom Abstand d
zwischen der Meßobjektoberfläche und dem ferromodulierten Sensor bei
verschiedenen Werten der Induktion B dargestellt. Die Abmessungen des
Meßobjekts sind hierbei: Länge = 20 mm, Durchmesser = 10 mm. Der Versuch
wurde in einer Spule durchgeführt. Zur Verringerung des
Entmagnetisierungsfeldes wurde das Meßobjekt zwischen zwei Zylindern
(Länge = 150 mm, Durchmesser = 10 mm) aus weichmagnetischem Werkstoff
angeordnet. Der Luftspalt zwischen den Stirnflächen des Meßobjekts und der
Zylinder betrug 0,16 mm. Für die magnetische Feldstärke H im Inneren des
Meßobjekts (d = 0) wurden Werte von H verwendet, die an einem ringförmigen
Meßobjekt (Toroid) aus dem gleichen Werkstoff gemessen wurden. Aus Fig. 1
ist ersichtlich, daß die Feldstärke H nicht linear vom Abstand d abhängt. Die
Nichtlinearität ist um so ausgeprägter je größer die Induktion 8 ist.
Die gemessene Magnetisierungskurve des Meßobjekts B(Häuß) kann mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren korrigiert werden. Für jeden Wert der Induktion
B wird die Entmagnetisierungsfeldstärke Hentm berechnet und die H-Werte der
Magnetisierungskurve entsprechend korrigiert H = Häuß-Hentm. Zur
Bestimmung von Hentm ist die Kenntnis des Entmagnetisierungsfaktors N
erforderlich, der experimentell ermittelt oder näherungsweise berechnet werden
kann. Bei weichmagnetischen Werkstoffen (µr < 100) ist N für kurze
Meßobjekte praktisch unabhängig von µr und nur durch die Form des
Meßobjekts bestimmt. Für ellipsoidförmige Meßobjekte gilt der Zusammenhang
zwischen den relativen Permeabilitäten des Werkstods µr und des Meßobjekts
Die relative Permeabilität des Meßobjekts µrm ist praktisch unabhängig von µr.
Für zylindrische Meßobjekte gelten ähnliche Beziehungen. Daraus folgt, daß die
Korrektur der Magnetisierungskurve für kurze Meßobjekte aus
weichmagnetischen Werkstoffen schlecht möglich ist.
Die durchgeführten Untersuchungen haben gezeigt, daß mit bekannten B- und
H-Sensoren die Bestimmung magnetischer Kennlinien für kurze zylinderförmige
Meßobjekte aus weichmagnetischen Werkstoffen mit einer akzeptablen
Genauigkeit (5%) nicht möglich ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Bestimmung der magnetischen Kennlinien
von Werkstoffen beruht auf einer komplexen Verbindung experimenteller
Untersuchungsschritte mit einer Computersimulation. Die experimentell
ermittelten Daten dienen als Ausgangsdaten zur Berechnung des magnetischen
Feldes der experimentellen Anordnung und als Kriterium für die Genauigkeit
der Lösung. Die Aufgabe besteht darin, das magnetische Feld im Meßobjekt aus
den bekannten B- und H-Werten an den außerhalb des Meßobjektes liegenden
Meßstellen zu berechnen.
Das Verfahren läuft in den nachfolgend beschriebenen Schritten ab. Das
Meßobjekt wird in der Mitte eines Magnetisierungssystems, das von einer
Spüle gebildet wird, zwischen zwei Zylindern aus bekannten
weichmagnetischem Werkstoff angeordnet. Die Luftspalte zwischen den
Stirnflächen des Meßobjekts und der Zylinder sind fixiert und bekannt. Zur B-
und H-Messung können beliebige Sensoren verwendet werden. Das Meßobjekt
wird zunächst vollständig entmagnetisiert und danach nach dem bekannten
Programm ummagnetisiert.
Auf diese Weise wird die gemessene Magnetisierungskurve des Meßobjekts
B(H)E in diesem konkreten Magnetisierungssystem experimentell bestimmt.
Durch die Modellierung der experimentellen Anordnung und mit Hilfe
bekannter Berechnungsverfahren wird die magnetische Kennlinie an der Stelle
berechnet, an der die Messung durchgeführt wurde, wobei B(H)E als
magnetische Kennlinie des Meßobjekts angenommen wird. Die berechnete
magnetische Kennlinie des Meßobjekts B(H)(1) stimmt im allgemeinen mit der
experimentell ermittelten B(H)E nicht überein. Aus den berechneten und den
experimentell ermittelten Werten wird die Differenz
B(H)(1)-B(H)E = ΔB(H) (1)|E bestimmt, mit der die angenommene Kennlinie
des Meßobjekts B(H)E mit der Beziehung: B(H)E-ΔB(H) (1)|E = B(H)(1)
korrigiert wird. Die zu den jeweiligen Verfahrensschritten gehörigen Verläufe
der B-H-Kennlinien sind in Fig. 2 dargestellt. Im nächsten Schritt wird B(H)(1)
als magnetische Kennlinie des Meßobjekts angenommen und durch
Modellbildung des experimentellen Anordnung die Kennlinie an den gleichen
Stellen nochmals berechnet. Die neue Kennlinie B(H)(2) stimmt mit der
experimentell ermittelten Kennlinie B(H)E zwar ebenfalls nicht überein, aber
die Differenz ΔB(H) (2)|E = B(H)(2)-B(H)E ist kleiner geworden. Dieser
Prozeß wird solange fortgesetzt bis der Wert ΔB(H) (1)|E kleiner als die
vorgegebene zulässige Abweichung wird. Die Kennlinie B(H)i ist dann die
gesuchte Kennlinie des Meßobjekts.
Zur Verifizierung der so bestimmten Magnetisierungskennlinie können auch
andere experimentell ermittelte Kennlinien und Parameter des Meßobjekts
herangezogen werden. Das erfindungsgemäße Verfahren bietet die Möglichkeit,
die Vorteile der Magnetmeßtechnik und der Computersimulation zu verbinden.
Um eine bestimmte Genauigkeit der Magnetisierungskennlinie des Meßobjekts
zu erreichen, können z. B. das Experiment vereinfacht und die
Magnetfeldberechnung verfeinert werden und umgekehrt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch zwei wesentliche Vorteile
aus:
- 1. Der iterative Prozeß zur Bestimmung der Magnetisierungskennlinie konvergiert immer, da bei korrekter Durchführung des Experiments die experimentell ermittelte Kennlinie einen hohen Korrelationsgrad zur wahren Kennlinie des Meßobjektwerkstoffs hat. Sie stellt im Grunde genommen eine Projektion der wahren Kennlinie unter anderen Bedingungen dar.
- 2. Die Nachteile der Computersimulation, insbesondere die Rechenfehler, haben einen wesentlich kleineren Einfluß, da die Ergebnisse nach jeder Berechnung mit experimentellen Daten verglichen werden.
Das vorgeschlagene Verfahren kann zur Lösung eines breiten
Aufgabenspektrums der experimentellen Modellbildung herangezogen werden.
Experiment und Modellierung können abwechselnd angewendet werden, wobei
eine sukzessive Verfeinerung des Experiments und des Modells ermöglicht
wird.
Der prinzipielle Aufbau der Versuchsanordnung ist in Fig. 3 dargestellt.
An dem das Meßobjekt M darstellenden Erzeugnis ist außen eine Meßstelle mit
einem Feldstärkesensor HS angeordnet. Ferner befinden sich am Meßobjekt M
ein Induktionssensor BS in Form einer Meßspule und eine Magnetisierungspule
MS. Der Feldstärkesensor HS und der Induktionssensor BS sind jeweils mit
Auswertegeräten verbunden und die Magnetisierungspule MS ist mit einer
Spannungsquelle E und einem Strommeßgerät A über einen Umschalter S zum
Umschalten der Magnetisierungsrichtung verbunden.
Den Aufbau der Magnetisierungsspule und die Anordnung der Sensoren
erläutert Fig. 4.
Das Meßobjekt M, der Feldstärkesensor HS und der Induktionssensor BS sind
hierbei innerhalb der Magnetisierungsspule MS zwischen zwei Zylindern Z aus
weichmagnetischem Werkstoff angeordnet. Die Zylinder Z dienen zur
Gewährleistung einer gleichmäßigen Magnetisierung des Meßobjekts. Zur
Realisierung eines konstanten Luftspalts zwischen Meßobjekt und Zylinder Z
sind Distanzstücke DS aus nichtmagnetischem Werkstoff angebracht. Die
Magnetisierungsspule entspricht den standardisierten Anforderungen und
besteht aus drei seriell geschalteten Sektionen mit den Windungszahlen w1 und
w2 = w3.
In Fig. 5 sind die Übertragungsfunktion des verwendeten ferromodulierten
Sensors und in Fig. 6 die Verteilung des Induktion entlang des
ferromagnetischen Zylinders bei verschiedenen Werten der Feldstärke
dargestellt.
Fig. 7 zeigt in den Kurven 2 bis 4 experimentell ermittelte
Magnetisierungskurven für lange Meßobjekte (Länge/Durchmesser = 30). Sie
unterscheiden sich dadurch, daß die Feldstärke in unterschiedlichem Abstand
von der Oberfläche des Meßobjekts gemessen wurde (0,3; 0,55; 0,85 mm).
Kurve 1 stellt die mit einem Toroid aus gleichem Werkstoff ermittelte
Magnetisierungskurve dar. Wie aus Fig. 7 hervorgeht, ist der Einfluß des
Abstandes des H-Sensors zur Oberfläche im Bereich bis 1 mm gering. Wie
bereits gezeigt, kann für lange Meßobjekte die Magnetisierungskurve des
Werkstoffs durch Bestimmung des Entmagnetisierungskoeffizienten N, des
Entmagnetisierungsfeldes und Korrektur der experimentell ermittelten Kennlinie
ermittelt werden.
In Fig. 8 sind die experimentell ermittelten Magnetisierungskurven für kurze
Meßobjekte (Länge/Durchmesser = 2) dargestellt. Die Kurve 1 zeigt eine
experimentell ermittelte Magnetisierungskurve, die Kurven 2 bis 4 erläutern die
Abhängigkeit der H-Sensoranzeige vom Abstand des Sensors zur
Meßobjektoberfläche.
Zur Realisierung des hier vorgeschlagenen Verfahrens wurde die Kurve 2
verwendet. Die Kurven 3 und 4 wurden zur Verifizierung der Ergebnisse
herangezogen.
Das Modell des magnetischen Feldes wurde mit Hilfe des skalaren magnetischen
Potentials entwickelt. Dabei wurde eine Kombination der iterativen
Finite-Elemente-Methode und der Boundery-Elemente-Methode verwendet.
Das mathematische Modell kann folgendermaßen formuliert werden:
Die Grenzbedingungen an der Meßobjektoberfläche lauten:
In diesen Gleichungen stehen i und e für interne (Di) und externe (De)
Meßobjekträume. Die Normale zur Meßobjektoberfläche ist von Di nach De
gerichtet; r und z sind Koordinaten des Beobachtungspunktes im zylindrischen
Koordinatensystem; µ und µ0 bedeuten absolute Permeabilität des
Meßobjektwerkstoffs und Permeabilität des Vakuums; M1 ist der Punkt, der
dem Zentrum des H-Sensors entspricht.
Im folgenden wird der Algorithmus zur Koordinatenbestimmung eines Punktes
der Kennlinie des Meßobjektwerkstoffes beschrieben. Dabei gilt die Annahme,
daß die unter diesem Punkt liegenden Punkte bereits bestimmt und im Modell
enthalten sind. Für den gesuchten Punkt seien der Magnetisierungsstrom und
die experimentell ermittelten Induktions- und Feldstärkewerte (BEi, HE(M1))
bekannt. Es wird angenommen, daß der Anfangswert der Feldstärke im
Meßobjekt der der Induktion BEi entspricht H (0)|i = HE(M1) ist. Jetzt kann die
B(H)-Kennlinie ergänzt und in das Modell aufgenommen werden. Danach wird
H(0)(M1) < HE(M1)1 und B (0)|i < BEi berechnet. Jetzt werden die präzisierten
Werte berechnet H (0)|i = HE(M1)-ΔH(0), wobei ΔH(0) = H(0)(M1)-HE(M1)
ist, und die B(H)-Kennlinie entsprechend korrigiert. Dieser Prozeß wird
fortgesetzt solange die Bedingungen |H(k)(M1)-HE(M1)| < ε1, (ε1 ist die
vorgegebene Abweichung der Feldstärke) erfüllt ist. In Fig. 9 ist zur
Verdeutlichung des iterativen Algorithmus die Annäherung der Feldstärke
dargestellt. Falls dabei B (k)|i < BEi sein sollte, so wird die Korrektur der
B(H)-Kennlinie folgendermaßen fortgesetzt:
Dieser Prozeß wird fortgesetzt solange die Bedingungen |B (m)|i-BEi| < ε2 (ε2 ist
die vorgegebene Abweichung der Induktion) erfüllt ist.
Die Werte für ε1 und ε2 werden so gewählt, daß der Modellierungsfehler eine
Ordnung höher ist als der Fehler des Experiments. Die
Konvergenzgeschwindigkeit des Algorithmus beträgt 5-6 Iterationen.
E Spannungsquelle
A Amperemeter
MS Magnetisierungsspule
M Meßobjekt
BS Sensor zur Messung der Induktion
HS Sensor zur Messung der Feldstärke
Z Zylinder
DS Distanzstück aus nichtmagnetischem Werkstoff
A Amperemeter
MS Magnetisierungsspule
M Meßobjekt
BS Sensor zur Messung der Induktion
HS Sensor zur Messung der Feldstärke
Z Zylinder
DS Distanzstück aus nichtmagnetischem Werkstoff
Claims (4)
1. Verfahren zur Bestimmung der magnetischen Kennlinien von Werkstoffen
durch gleichzeitiges Ermitteln und registrieren der magnetischen Feldstärke (H)
und der magnetischen Induktion (B), gekennzeichnet durch folgende
Verfahrensschritte:
- a) Mit Hilfe bekannter Meßmethoden wird an einer für die Messung zugänglichen Stelle im Außenraum des zu vermessenden Erzeugnisses die magnetische Kennlinie B(H)E bestimmt;
- b) Durch eine Modellbildung und mit Hilfe bekannter Berechnungsverfahren wird die magnetische Kennlinie an der gleichen Stelle berechnet, wobei B(H)E als magnetische Kennlinie des Meßobjekts angenommen wird;
- c) Es wird die Differenz B(H)(1)-B(H)E = ΔB(H) (1)|E bestimmt, wobei die berechnete magnetische Kennlinien des Erzeugnisses B(H)(1) und B(H)E die experimentell ermittelte Kennlinie ist;
- d) mit der so ermittelten Differenz wird die angenommene Kennlinie des Erzeugnisses B(H)E mit der Beziehung B(H)E-ΔB(H) (1)|E = B(H)(1) korrigiert;
- e) danach wird B(H)(1) als magnetische Kennlinie des Erzeugnisses angenommen und durch Modellbildung des Experiments die Kennlinie an der gleichen Stelle nochmals berechnet;
- f) Die Verfahrensschritte a) bis e) werden solange wiederholt bis der Wert ΔB(H) (i)|E kleiner als die vorgegebene zulässige Abweichung ist.
- g) Die Kennlinie B(H)(i) ist dann die gesuchte Kennlinie des Erzeugnisses.
2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - an dem das Meßobjekt (M) darstellenden Erzeugnis außen eine Meßstelle mit einem Feldstärkesensor (HS) angeordnet ist,
- - sich an dem Meßobjekt (M) ein Induktionssensor (BS) in Form einer Meßspule und eine Magnetisierungspule (MS) befinden,
- - der Feldstärkesensor (HS) und der Induktionssensor (BS) mit Auswertegeräten verbunden sind und
- - die Magnetisierungspule (MS) ist mit einer Spannungsquelle und einem Strommeßgerät über einen Umschalter verbunden sind.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßobjekt
(M), der Feldstärkesensor (HS) und der Induktionssensor (BS) innerhalb der
Magnetisierungspule (MS) zwischen zwei Zylindern aus weichmagnetischem
Werkstoffangeordnet sind.
4. Anordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Magnetisierungspule (MS) aus drei seriell geschalteten Sektionen (W1, W2, W3)
besteht, wobei eine erste Sektion (W1) mit großer Windungszahl unmittelbar
um die Meßanordnung angeordnet ist und zwei weitere Sektionen (W2, W3) mit
jeweils gleicher und gegenüber der ersten Sektion (W1) geringerer
Windungszahl an den Spulenenden der ersten Sektion (W1) koaxial angeordnet
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999144779 DE19944779A1 (de) | 1999-09-17 | 1999-09-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung magnetischer Eigenschaften von Proben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999144779 DE19944779A1 (de) | 1999-09-17 | 1999-09-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung magnetischer Eigenschaften von Proben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19944779A1 true DE19944779A1 (de) | 2001-03-22 |
Family
ID=7922483
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999144779 Withdrawn DE19944779A1 (de) | 1999-09-17 | 1999-09-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung magnetischer Eigenschaften von Proben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19944779A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4226413A1 (de) * | 1991-08-12 | 1993-02-18 | Fujitsu Ltd | Biologisches magnetometer und verfahren zur bestimmung einer verteilung des elektrischen stroms in einem lebenden organ |
-
1999
- 1999-09-17 DE DE1999144779 patent/DE19944779A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4226413A1 (de) * | 1991-08-12 | 1993-02-18 | Fujitsu Ltd | Biologisches magnetometer und verfahren zur bestimmung einer verteilung des elektrischen stroms in einem lebenden organ |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
EICHMANN,A.R., et.al.: New Procedures for in Situ Measurement of the Magnetic Properties of Materials: Applications of the Magnescope. In: IEEE Transactions On Magnetics, Vol.28, No.5, Sept. 1992, S.2462-2464 * |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
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