DE19944438A1 - Wärmespeicher - Google Patents
WärmespeicherInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F28—HEAT EXCHANGE IN GENERAL
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Abstract
Beschrieben wird ein Wärmespeicher mit einem Wärme speichernden Medium hoher Wärmekapazität und einem Wärme transportierenden Fluid führenden Leitungen. Hierbei wird vorgeschlagen, daß das Wärme speichernde Medium mit einer Festkörperschüttung gebildet ist und die Leitungen eine Vielzahl unabhängig ansprechbarer, beabstandet geführter Abschnitte umfaßt, um so Wärme gezielt in bestimmte Schüttungsbereiche herein und/oder aus diesen heraus zu führen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wärmespeicher.
Werden Sonnenkollektoren eingesetzt, um den Wärmebedarf eines
Hauses zu decken, so steht die Wärme in der Regel nicht dann
zur Verfügung, wenn sie tatsächlich benötigt wird. Typisch
stehen aus den Sonnenkollektoren große Wärmemengen nämlich im
Sommer zur Verfügung, die erst im Winter vor allem zum Heizen
benötigt werden. Eine geringe zeitliche Verschiebung zwischen
Wärmezufuhr und -nutzung ergibt sich zudem, wenn abends die
am Tag gesammelte Wärme verwendet werden soll, etwa zur
Brauchwasserverwendung.
Es ist bekannt, die mit den Sonnenkollektoren gesammelte Wär
me in einem Speicher mit hoher Wärmekapazität zu speichern
und aus diesem im Bedarfsfall, also dann wenn der Wärmebedarf
höher ist als die gesammelte Wärme, abzurufen. Dabei ist etwa
vorgeschlagen worden, bei einem Wohnhaus die Bodenplatte des
Kellergeschosses mit Kanälen zu versehen, durch welche zur
Wärmezufuhr Warmluft geblasen wird und durch welche zur Wär
meentnahme kalte Luft geleitet wird, die sich dadurch erwärmt
und in die Wohnräume geleitet werden kann.
Ein Problem hierbei ist jedoch, daß der Wärmespeicher, obwohl
er teuer ist, nur schlecht nachgerüstet werden kann, und ihm
viel Wärme zugeführt werden muß, bis ihm erstmals in sinnvol
ler Weise Nutzwärme entzogen werden kann.
Es ist weiter bekannt, große isolierte Behälter mit Wasser
oder einem anderen Fluid als wärmespeicherndes Medium vorzu
sehen, durch welches Leitungen geführt sind, um das Medium zu
erwärmen oder daraus Wärme abzuziehen.
Auch diese Behälter sind teuer und es dauert überdies lange,
bis der Speicher bis zu einem Niveau aufgewärmt ist, welches
eine Wärmeentnahme sinnvoll erscheinen läßt.
Es ist zudem aus Wärmetauschern bekannt, als Wärme speichern
des Medium Festkörper wie Metallspäne, Kunststoffspäne und
dergl. zu verwenden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Neues
für die gewerbliche Anwendung bereit zu stellen.
Die Lösung dieser Aufgabe wird unabhängig beansprucht. Bevor
zugte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird so
mit vorgeschlagen, daß bei einem Wärmespeicher mit einem Wär
me speichernden Medium hoher Wärmekapazität und einem Wärme
transportierenden Fluid führenden Leitungen vorgesehen ist,
daß das Wärme speichernde Medium mit einer Festkörperschüt
tung gebildet ist und die Leitungen eine Vielzahl unabhängig
ansprechbarer, beabstandet geführter Abschnitte umfaßt, um so
Wärme gezielt in bestimmte Schüttungsbereiche herein und/oder
aus diesen heraus zu führen.
Durch die Festkörperschüttung wird die interne Wärmeleitung
reduziert, so daß sich der Wärmespeicher zunächst selbst iso
liert.
Dank dieser Selbstisolation sind die einzelnen Schüttungsbe
reiche ohne zusätzliche Maßnahmen thermisch voneinander so
unabhängig, daß mit den dorthin geführten Leitungsabschnitten
selektiv Wärme zu- und vor allem auch wieder in nutzbarer
Weise abgeführt werden kann, noch bevor sich der gesamte
Speicher erwärmt hat. Dies erlaubt es einerseits, den Wärme
speicher schon kurz nach seiner Fertigstellung zu verwenden,
und zwar selbst dann, wenn ein Bau etwa gegen Herbst fertig
gestellt wird und der gesamte Wärmespeicher vor dem Winter
nicht mehr voll durchwärmbar ist. Andererseits ist es mög
lich, die Bereiche unterschiedlich stark zu erwärmen. So kann
auch im Herbst ein kleiner Bereich für die Brauchwassernut
zung auf höhere Temperaturen erwärmt werden, während für den
Heizungsbedarf ein größerer Bereich auf weniger hohe Tempera
turen erwärmt wird.
Die Festkörperschüttung hat dabei trotz Selbstisolation eine
so große verbleibende Restwärmeleitung, daß innerhalb eines
Schüttungsbereiches während der typisch täglich stattfinden
den Wärmebeschickung eine hinreichend große Wärmemenge ein
fließen kann. Es wurde erkannt, daß der sich allmählich, also
über den Zeitraum mehrerer Tage oder Wochen ergebende Wärme
fluß aus einem Speicherbereich dabei unkritisch ist, da er im
Regelfall zwar zur Erwärmung eines benachbarten Speicherbe
reiches führen wird, aber nicht zu einem Netto-Wärmeverlust
des Speichers. Man erhält also dank der Festkörperschüttung
einen in dem Sinn sehr dynamischen Speicher, daß Wärme beson
ders schnell nutzbar gemacht wird.
Der Wärmespeicher wird bevorzugt unterirdisch angeordnet, und
zwar in seiner besonders bevorzugten Variante im Garten unter
einer Schicht Muttererde. Hier führen die sich nach oben er
gebenden Wärmeverluste zu einer gezielten Erwärmung des Gar
tenbereiches, was etwa für die Anlegung von Frühbeeten usw.
nützlich ist. Durch Auslegung der abdeckenden Erdschicht und
gezielte Steuerung des Wärmeeintrags können dabei die Beet-
Temperaturen gezielt eingestellt werden, was für Frühbeete
und dergleichen von Vorteil ist.
Für die Festkörperschüttung kann Glas, insbesondere Altglas,
als wärmespeicherndes Medium verwendet werden. Dieses Materi
al hat den Vorteil, langfristig inert und verrottungssicher
zu sein und es kann ohne irgendeine Behandlung auch in Grund
wasserschutzgebieten eingesetzt werden.
Ein weiteres, für die Festkörperschüttung bevorzugtes Materi
al ist Holz, insbesondere in Form von Holzspänen und/oder Sä
gemehl. Dieses Material steht als Abfallstoff in großen Men
gen kostengünstig zur Verfügung. Es ist zur Erzielung eines
dicht gepackten Wärmespeichers zwar möglich, ausschließlich
Holzspäne und/oder Sägemehl zu verwenden, typisch werden aber
auch gröbere Holzteile, wie grob zerkleinertes Altholz usw.
verwendet.
Wenn Holz für den Wärmespeicher verwendet wird, kann dieses
zumindest zum Teil verrottungsgeschützt, insbesondere zement
ummantelt sein. In einem besonders bevorzugten Ausführungs
beispiel wird ein Wärmespeicher so aufgebaut, daß eine Außen
schicht den eigentlichen Kernspeicher umgibt. Für diese Au
ßenschicht bzw. diesen Außenbereich des Wärmespeichers wird
dann verrottungsgeschütztes Holz vorgesehen; eine Verdichtung
dieser Außenschicht verhindert auch sehr weitgehend das Ein
dringen von Bodenfeuchte in den Speicher, so daß im Inneren
auch gröberes und damit weniger gut verdichtbares Material
und/oder unbehandeltes Material eingesetzt werden kann. Er
forderlichenfalls kann auch eine umgebende Kunststoffhaut,
Teerschicht usw. verwendet werden.
Der Festkörperschüttung kann ein Mittel zur Speicherung la
tenter Wärme zugegeben werden und/oder sie kann aus einem
solchen Mittel hergestellt sein. Als Mittel zur Speicherung
latenter Wärme kann insbesondere Paraffin oder eine ähnliche
wachsartige Substanz vorgesehen werden, welche zusammen mit
Holz eingeschüttet wird. Dies ist besonders bevorzugt, weil
das Paraffin oder die andere wachsartige Substanz einerseits
Wärme latent speichert, also die Wärmekapazität eines Spei
chers wesentlich zu erhöhen vermag und andererseits auch ei
nen Schutz vor Verrottung durch Grundwasser und/oder Boden
feuchte bildet.
Die Festkörperschüttung wird bevorzugt so gewählt und gegebe
nenfalls nur soweit verdichtet, daß die Wärmeleitung in der
Schüttung gering bleibt, inbesondere niedriger als in Konvek
tionsströmungen erlaubendem Wasser. So können eine Vielzahl
unterschiedlicher Bereiche vorgesehen werden, die separat mit
Leitungen durchzogen werden.
In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die
Festkörperschüttung in einer Grube angeordnet und die Viel
zahl unabhängig ansprechbarer, beabstandet geführter Lei
tungsabschnitte sind in unterschiedlichen und von Schüttungs
material gegeneinander wärmeisolierten Tiefen angeordnet.
Es ist überdies bevorzugt, wenn im Wärmespeicher ein Primär
leitungskreislauf für Wärme in das Schüttungsmaterial hinein
transportierendes Fluid und ein Sekundärleitungskreislauf für
Wärme aus dem Schüttungsmaterial heraus transportierendes
Fluid vorgesehen ist. Dies erlaubt die simultane Zufuhr von
Wärme in einen Bereich und die Entnahme aus insbesondere ei
nem anderen Bereich.
Zur Bildung des bevorzugten Wärmespeichers wird bevorzugt zu
nächst eine unterste Isolierschicht vorgesehen, die zugleich
Wärme speichert und feuchtigkeitsdicht ist. Auf dieser wird
dann eine erste Speicherschicht angeordnet, die verdichtet
wird, um auf der verdichteten und damit glatten Fläche erste
Primär- und Sekundärleitungsabschnitte zu verlegen. Dazu kann
ein schützendes Sägespanbett gebildet sein. Dann wird eine
zweite Speicherschicht aufgeschüttet und gegebenenfalls ver
dichtet. Nach der Verdichtung werden die nächsten Primär- und
Sekundärleitungsabschnitte verlegt. Dies setzt sich fort, bis
die oberste Ebene erreicht wird, die von einer Isolierschicht
und Muttererde abgedeckt wird.
Es ist möglich und bevorzugt, die einzelnen Leitungsabschnit
te, die zu den unterschiedlichen Bereichen führen, über Ven
tile an Sammelleitungen anzuschließen und zu- und wegschalt
bar zu gestalten. Dabei können in einem bevorzugten Ausfü
hungsbeispiel die Abschnitte im Primär- und Sekundärleitungs
kreislauf unabhängig voneinander zu- und wegschaltbar sein,
um so die Wärmeentnahme unabhängig von der Zufuhr zu ermögli
chen.
Während der Wärmespeicher mit jedweder Wärmequelle verwendbar
ist, also insbesondere auch zur Speicherung der Abwärme indus
trieller Prozesse, ist er in einem besonders bevorzugten
Ausführungsbeispiel Bestandteil einer Heizungsanlage für ein
Gebäude mit einem Solarkollektor.
Die Erfindung wird im folgenden nur beispielsweise anhand der
Zeichnung beschrieben. In dieser zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Wärmespeichers
gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Ansicht von Ventilen im Wär
mespeicher von Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Ansicht des Leitungsverlauf
von Primär- und Sekundärleitungen im Wärme
speicher von Fig. 1.
Nach Fig. 1 sind durch einen allgemein mit 1 bezeichneten
Wärmespeicher 1 für ein Wohnhaus 2 Primärleitungen 3 und Se
kundärleitungen 4 geführt.
Der in Fig. 1 nur schematisch dargestellte Wärmespeicher 1
ist außerhalb des Wohnhauses unterirdisch im Garten angeord
net. Als zugleich Wärme speicherndes und isolierendes Materi
al im Wärmespeicher findet eine Schüttung aus Holzspänen und
Sägemehl Verwendung. Die Menge der Schüttung ist dem vorher
bestimmten Wärmebedarf des Hauses unter Berücksichtigung von
Wärmeverlusten im Speicher durch Wärmeleitung, verlängerten
Kaltwetterperioden usw. angepaßt.
Dabei sind in einer äußeren Schicht 1a zunächst zementumman
telte und damit verrottungssichere Holzspäne vorgesehen. Die
se Holzspäne sind verdichtet, um ein Durchdringen von Boden
feuchtigkeit und/oder Grundwasser in das Speicherinnere zu
verhindern.
Die äußere Schicht 1a bildet damit zugleich den Wärmespei
cherboden 1b, auf welchem eine erste Grob-Schicht aus nur
grob zerkleinertem Altholz, Holzspänen usw.. vorgesehen ist.
Diese erste Grob-Schicht ist mit einer ersten verdichteten
Fein-Schicht aus feinerem Material wie feineren Holzspänen
und Sägemehl abgedeckt. Durch die Verdichtung der ersten
Feinschicht ist eine von großen Unebenheiten freie Schicht
geschaffen, auf welcher Rohrleitungen verlegt sind. Die Rohr
leitungen sind wiederum mit einer ebenfalls verdichteten
Fein-Schicht abgedeckt, über welche eine weitere Grobschicht
aufgeschüttet ist. Damit sind die Rohrleitungen in ver
gleichsweise feines Material eingebettet und es besteht auch
bei der Verwendung von Kunststoffrohren keine Gefahr, daß
durch auch sehr grobe Schüttgutbestandteile die Rohre abge
quetscht und/oder zerstört werden können. An den Außenseiten
jeder Schicht ist dabei eine umgebende Schicht aus zementum
mantelten und damit verrottungssicheren Holzspänen vorgese
hen.
Der Schichtaufbau aus in Feinschichten eingebetteten Rohrlei
tungen und dicken Grobschichten setzt sich bis zur obersten
Schicht hin fort, wo eine Grobschicht mit verdichteten, ze
mentummantelten Holzspänen mit etwa 20 bis 30 cm Muttererde
abgedeckt ist. Während in der Zeichnung aus Gründe der Ver
anschaulichung nur vier unterschiedliche Schichten gezeigt
sind, können in einem praktischen Ausführungsbeispiel deut
lich mehr Schichten, z. B. 10 Schichten vorgesehen sein.
In den einzelnen Schichten sind dabei zu den Primärleitungen
3 und Sekundärleitungen 4 gehörende Leitungsabschnitte eng
nebeneinander und/oder übereinander liegend geführt, vgl.
Fig. 3. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind ein erstes Pri
mär- und Sekundärleitungsabschnitt 5a, 6a in der untersten
Materialschicht nahe des Wärmespeicherbodens vorgesehen, so
wie darüber liegend, gleichfalls in jeweiligen Feinschicht
einbettungen drei weitere Primär- und Sekundärleitungsab
schnitte 5b, 5c, 5d und 6b, 6c, 6d.
Oberhalb der Feinschichteinbettung der obersten Leitungsseg
mente 5d, 6d sind dabei als. Isolierung wiederum verdichtete,
zementummantelte Holzspäne und etwa 20 bis 30 cm Muttererde
vorgesehen.
Die Primärleitung 3 ist mit einem Solarkollektor 8 auf dem
Hausdach verbunden und umfasst eine Sammel-Hinleitung 31, mit
welcher erwärmtes Fluid aus dem Solarkollektor 8 zum Wärme
speicher transportiert wird und eine Sammel-Rückleitung 3II,
um Fluid vom Wärmetauscher zum Solarkollektor zurückzuführen.
In der Primärleitung 3 ist weiter eine Primärkreislauf-
Umwälzpumpe 9p vorgesehen.
Die Sekundärleitung 4 ist mit Wärmeverbrauchern im Haus 2
verbunden und umfasst eine Sammel-Hinleitung 4I, mit welcher
zu erwärmendes Fluid zum Wärmespeicher transportiert wird und
eine Sammel-Rückleitung 4II, um erwärmtes Fluid vom Wärme
speicher zum Verbraucher im Haus zu führen. Der Verbraucher
im Haus 2 kann eine Niedrigtemperatur-Fußbodenheizung (nicht
gezeigt) sein oder ein Wärmetauscher zur Erwärmung von
Brauchwasser. In der Sekundärleitung 4 ist weiter eine Sekun
därkreislauf-Umwälzpumpe 9s vorgesehen.
Die Leitungssegmente 5a-5d und 6a-6d in jeder Schicht füh
ren zu den jeweiligen Sammelleitungen 31 und 3II beziehungs
weise 4I und 4II, die sich über alle Schichten hinweg er
strecken. Mit Ausnahme der untersten Leitungssegmenten 4a, 5a
sind zwischen den Sammelleitungen und den in den Schichten
verlaufenden Rohrsegmenten Ventilanordnungen 10 vorgesehen.
Nach Fig. 2 sind die Ventilanordnungen 10 so ausgebildet, daß
durch die Hinleitung I zugeführtes Fluid entweder durch ein
Segment geleitet werden kann oder dieses umgeht. Die Ventil
anordnungen 10 sind weiter so gebildet, daß durch ein Seg
ment strömendes Fluid entweder zurück in die Hin-
Sammelleitung I zum nachfolgenden Segment strömen kann oder
in die Rück-Sammelleitung II gelangt.
Die Ventilanordnungen 10 sind wie die Umwälzpumpen 9p, 9s mit
einer Steuerung (nicht gezeigt) verbunden und von dieser ge
steuert.
Der Wärmespeicher der vorliegenden Erfindung wird aufgebaut
und betrieben wie folgt.
Für den Wärmespeicher der vorliegenden Erfindung wird, insbe
sonder beim Hausbau typisch während der Sommer- und Herbstmo
nate die erforderliche Grube ausgehoben und unter Verlegung
der Leitungen mit dem wärmespeichernden Holz unter Bildung
des vorbeschriebenen Aufbaus aufgeschüttet und mit Erde abge
deckt. Die Fluid- und Ventil-Steuerleitungen werden dann wie
erforderlich im Haus angeschlossen.
Die gegen Herbstende noch zur Verfügung stehende Wärmemenge
reicht bei üblicher Auslegung von Wärmespeichern und Solar
kollektoren nicht aus, um den auf Umgebungstemperaturen be
findlichen und somit kalten Wärmespeicher vor dem Winterein
bruch vollständig durchzuwärmen. Zudem findet während der
Herbstzeit nur noch während der Mittagszeit eine starke Fluid
erwärmung statt, während für den Rest des Tages dem Sonnen
kollektor zwar durch Fluidtransport Wärme entnommen werden
kann, aber das erwärmte Fluid dann nur mäßig warm ist. Mit
herkömmlichen Wärmespeichern ist es bei diesen Wärmeverhält
nissen nicht möglich, den Wärmespeicher so zu erwärmen, daß
zu einem späteren Zeitpunkt in nutzbarer Weise Energie ent
nommen werden kann.
Mit dem Speicher der vorliegenden Erfindung wird die gegen
Herbstende eingestrahlte Wärme selbst herunter bis zu Tempe
raturen des erwärmten Fluids von nur 25°C wie folgt genutzt.
Zunächst wird in den Morgen- und frühen Vormittagsstunden, al
so bei vergleichsweiser geringer Sonneneinstrahlung, die un
terste Bodenschicht und die dritte Schicht von unten erwärmt.
Dazu wird die Umwälzpumpe 6p im Primärkreislauf in Betrieb
gesetzt und die Ventile so angesteuert, daß das Fluid durch
die entsprechenden Leitungssegmente 5a und 5c strömt. Das
Fluid kann Temperaturen um 25°C bis etwa 30°C aufweisen.
Sobald über die Mittagszeit die Fluidtemperaturen ansteigen,
wird das Fluid in das Primär-Rohrleitungssegment 5b in der
unmittelbar über der Bodenschicht liegenden Schicht geleitet.
Dazu werden die Ventile entsprechend so geschaltet, daß war
mes Fluid im Primärkreislauf nur durch diese Schicht strömt.
Infolgedessen wird diese Schicht auf eine Temperatur erwärmt,
die über jener der umgebenden beiden Schichten liegt. Die
Wärmeverluste aus dieser Schicht in die Umgebung sind jedoch
gering, da einerseits die Wärmeleitung durch die Schichten
hindurch gering ist und andererseits der Temperaturgradient
deutlich niedriger ist als zu einer nicht erwärmten Schicht.
Dieser Erwärmungszyklus wird über mehrere Tage und/oder Wo
chen wiederholt. Wenn die Temperatur der unmittelbar über dem
Wärmespeicherboden liegenden Schicht dabei soweit angestiegen
ist, daß sie nahezu jener des in der Mittagszeit mit optima
len Wärmemengen aus dem Sonnenkollektor entnehmbaren Fluids
entspricht, kann dem Wärmespeicher bereits in, wenn auch der
nur geringen zugeführten Gesamt-Wärmemenge entsprechender
Menge, Nutz-Wärme über den entsprechend geschalteten Sekun
därkreislauf Wärme entzogen werden.
Zugleich wird das Fluid nun morgens und vormittags in die
obere, muttererdnahe Isolierschicht zugeführt und während der
Phase intensiverer Sonneneinstrahlung in die darunter liegen
de, bereits zuvor angewärmte Schicht eingeführt werden. Damit
erwärmt sich auch eine zweite innenliegende Schicht auf die
hohen Fluidtemperaturen, die im Herbst nur noch in den Mit
tagsstunden erzielbar sind. Wiederum sind die Wärmeleitungs
verluste gering. Zudem ist die jetzt hoch zu erwärmende
Schicht durch den vorherigen Zyklus bereits leicht angewärmt,
so daß die Gesamtmenge an zur Aufheizung benötigter Wärme ge
ring ist.
Im Folgenden wird entsprechend und insbesondere unter Berück
sichtigung der dann bedarfsbedingt einsetzenden Wärmeentnah
me, der bei gegebener Sonneneinstrahlung und gewählter, gege
benenfalls gesteuerter und/oder geregelter Umwälzgeschwindig
keit erzielbaren Fluidtemperatur und der bereits vorhandenen
Speicherbereichstemperaturen das erwärmte Fluid aus dem Son
nenkollektor jeweils in eine oder mehrere bestimmte der ther
misch selbtsioslierenden Schichten gesteuert. Die Speicher
temperaturen werden dazu in besonders bevorzugter Weise ge
messen und die gemessenen Temperaturen in der Steuerung mit
berücksichtigt.
Wenn im folgenden Sommer sehr hohe Fluidtemperaturen im Kol
lektor erreicht werden, kann das Fluid ohne weiteres selbst
mit Vorlauf-Temperaturen von weit über 100°C in den Speicher
eingeleitet werden, da insbesondere eine Entzündung des Hol
zes erst bei ca. 470°C entsteht. So sind sehr hohe Vorlauf
temperaturen nicht nur problemlos, sondern auch vorteilhaft
einsetzbar. Es versteht sich, daß bei Einspeicherung mit sehr
hohen Temperaturen gegebenenfalls Bereiche mit Latent-
Wärmespeichermitteln wie Paraffin usw. ausgespart werden.
Die Wärmeentnahme kann dabei unter Berücksichtigung des Um
standes, daß für Brauchwassererwärmung typisch höhere Tempe
raturen benötigt werden als für die Versorgung z. B. einer
Niedertemperatur-Fußbodenheizung gleichfalls so erfolgen, daß
sich die unterschiedlichen Temperaturen im Wärmespeicher op
timal ausnutzen lassen, welche sich aufgrund der gezielt
steuerbaren Wärmeeinspeicherung und des Selbstisolierungsef
fektes der einzelnen Schichten ergeben. Insbesondere kann et
wa ein bereits stark erwärmter Speicherbereich zunächst zur
Brauchwassererwärmung verwendet werden, bis mit dem Sekundär
kreislauffluid soviel Wärme abgeführt wurde, daß eine Brauch
wassererwärmung nicht mehr möglich ist, um dann noch eine
weitere Wärmeentnahme für Heizungszwecke vorzusehen. Es ver
steht sich, daß dazu im Haus entsprechende Vorrichtungen vor
gesehen sind, um das Sekundärkreislauffluid in der entspre
chenden Weise den jeweiligen Verbrauchern zuzuleiten.
Auf diese Weise kann auch die geringe, im Herbst und Winter
noch zur Verfügung stehende Wärmemenge sinnvoll zwischenge
speichert werden. Es versteht sich, daß die beschriebene Ein
speicherung aber auch im Sommer sinnvoll ist, um so den Spei
cher optimal mit Wärme aufzufüllen und durch Schaffung von
Bereichen mit besonders hoher Temperatur für eine besonders
gute Nutzung vorzusorgen.
Wenn der gesamte Speicher auf besonders hohe Temperaturen er
wärmt ist, wird es nicht ausbleiben, daß geringfügige Wärme
verluste trotz dicker Isolierschichten auftreten. Während
diese nach unten ins Erdreich typisch gering sind, können
aber insbesondere Wärmeverluste nach oben hin sinnvoll ge
nutzt werden, um etwa einen um ein oder einige Grad wärmeren
Bodenbereich vorzusehen, in welchem Frühbeete oder Pflanzun
gen mit wärmeempfindlichen Pflanzen angelegt werden.
Es versteht sich, daß in einem praktischen Ausführungsbei
spiel eine vom gezeigten Schichtaufbau und der gezeigten
Schichtzahl abweichende Wärmespeicherstruktur einsetzbar ist.
Insbesondere können mehr Schichten gebildet werden als ge
zeigt. Weiter können unterschiedlich dicke Schichten gebildet
werden, beziehungsweise Schichten mit unterschiedlicher Wär
mekapazität, etwa durch Einlagerung von Mitteln zur Speiche
rung latenter Wärme. Es können dazu besonders ummantelte oder
getränkte, etwa Paraffin-getränkte Holzteile vorgesehen wer
den.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß der Speicher nicht zwin
gend unterirdisch angeordnet werden muß. Vielmehr ist es auch
möglich, das wärmespeichernde und selbstisolierende Material
mitsamt Fluidleitungen, Temperatursensoren usw. auf insbeson
dere dem sonst nicht nutzbaren Spitzboden eines Hauses oder
in den niedrigen Kniebereich des Dachstuhls anzuordnen und so
gleichermaßen eine Isolation als auch eine aktive Wärmespei
cherung zu bewirken. Andere Plazierungen sind gleichfalls
möglich.
Claims (15)
1. Wärmespeicher mit einem Wärme speichernden Medium hoher
Wärmekapazität und einem Wärme transportierenden Fluid
führenden Leitungen, dadurch gekennzeichnet, daß das
Wärme speichernde Medium mit einer Festkörperschüttung
gebildet ist und die Leitungen eine Vielzahl unabhängig
ansprechbarer, beabstandet geführter Leitungsabschnitte
umfassen, um so Wärme gezielt in bestimmte Schüttungsbe
reiche herein und/oder aus diesen heraus zu führen.
2. Wärmespeicher nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß er unterirdisch angeordnet ist.
3. Wärmespeicher nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß er mit einer Schicht Muttererde ab
gedeckt ist.
4. Wärmespeicher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Festkörperschüttung mit
Glas, insbesondere Altglas, als wärmespeicherndem Medium
verwendet wird.
5. Wärmespeicher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Festkörperschüttung mit
Holz, insbesondere Holzspänen und/oder Sägemehl verwen
det wird.
6. Wärmespeicher nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß Altholz verwendet wird.
7. Wärmespeicher nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Holz zumindest zum Teil verrottungs
schützend behandelt, insbesondere zementummantelt ist.
8. Wärmespeicher nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest im Außenbereich des Wärme
speichers verrottungsgeschütztes Holz vorgesehen ist.
9. Wärmespeicher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Festkörperschüttung ein
mittel zur Speicherung latenter Wärme umfaßt und/oder
daraus gebildet ist.
10. Wärmespeicher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Festkörperschüttung eine
nur geringe Wärmeleitung besitzt.
11. Wärmespeicher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Festkörperschüttung in
einer Grube angeordnet ist und die Vielzahl unabhängig
ansprechbarer, beabstandet geführter Leitungsabschnitte
in unterschiedlichen und von Schüttungsmaterial gegen
einander wärmeisolierten Tiefen angeordnet sind.
12. Wärmespeicher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Primärleitungskreislauf
für Wärme in das Schüttungsmaterial transportierendes
Fluid und ein Sekundärleitungskreislauf für Wärme aus
dem Schüttungsmaterial transportierendes Fluid vorgese
hen ist.
13. Wärmespeicher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Leitungsab
schnitte durch eine oder mehrere Sammelleitungen verbun
den sind und Ventile zwischen Leitungsabschnitten und
Sammelleitungen vorgesehen sind.
14. Wärmespeicher nach den Ansprüchen 12 und 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Abschnitte im Primär- und Sekun
därleitungskreislauf unabhängig voneinander zu- und weg
schaltbar sind.
15. Heizungsanlage für ein Gebäude mit einem Solarkollektor
und einem Wärmespeicher nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
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