DE19944352C2 - Formteil aus Kunststoff sowie Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Formteil aus Kunststoff sowie Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C44/00—Shaping by internal pressure generated in the material, e.g. swelling or foaming ; Producing porous or cellular expanded plastics articles
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 zur Herstellung eines Formteils
aus Kunststoff sowie ein nach diesem Verfahren hergestelltes
Formteil.
Ein Verfahren der vorgenannten Art sowie ein nach diesem
Verfahren hergestelltes Formteil sind aus der deutschen
Offenlegungsschrift DE 196 35 734 A1 bekannt. Bei dem darin
beschriebenen Verfahren handelt es sich um ein zweistufiges
Verfahren zur Herstellung der Formteile, bei dem zunächst die
äußere Hülle als hohles Formteils durch Ziehen, Gießen,
Extrudieren oder Innenhochdruckformen hergestellt wird. In
einem weiteren unabhängigen Verfahrensschritt wird diese
äußere Hülle mit dem Schaumausgangsmaterial ausgeschäumt. Als
dazu alternatives Verfahren wird vorgeschlagen, zunächst den
Schaum separat in einer Form aufzuschäumen und dann mittels
eines Schrumpfverfahrens oder durch Einziehen des
Außenformteils oder dergleichen das Außenformteil auf dem
Innenformteil anzubringen. Beiden Verfahren ist gemeinsam,
dass sie zweistufig aufgebaut sind, so dass das Innen-
und/oder das Außenteil nach dem Umformen zunächst aus der
Form genommen werden und in einem nächsten Verfahrensschritt
ausgeschäumt bzw. in einem nächsten Verfahrensschritt die
Außenhülle aufgeschrumpft oder aufgeklebt werden müssen.
Formteile der vorgenannten Art können beispielsweise in der
Automobilindustrie als Zylinderkopfabdeckungen,
Batteriekästen, Luftfiltergehäuse, Getriebeabdeckungen,
Kühlergrill, Stoßfänger oder andere Außenverkleidungen
verwendet werden. Auch in der Landmaschinenindustrie können
derartige Formteile als beispielsweise Batterieabdeckungen,
Luftfiltergehäuse, Getriebeabdeckungen oder allgemein als
Schallschutz verwendet werden. In der Weißgeräteindustrie
können Formteile aus Kunststoff für Gehäuse für die
Schallisolierung, für Trommeln und für Laugenbehälter
eingesetzt werden. In der Braungeräteindustrie können
beispielsweise Fernsehergehäuse und Radiogehäuse aus
derartigen Formteilen gefertigt werden. In der
Kommunikationsindustrie sind mögliche Anwendungsbeispiele
Telefongehäuse und Bildschirmgehäuse.
Bei all den vorgenannten Beispielen erweist es sich in der
Regel als sehr schwierig, Gehäuse zu entwickeln, die zum
einen leicht und kostengünstig herstellbar und zum anderen
schallisolierend und/oder wärmeisolierend sind.
Das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Problem ist
die Angabe eines Verfahrens der eingangs genannten Art, mit
dem ein Formteil der eingangs genannten Art effektiv und
kostengünstig hergestellt werden kann.
Dieses Problem wird durch ein Verfahren gemäß dem Anspruch 1
gelöst. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Formteil
mittels eines Sandwich-Spritzgußverfahren (2-Komponenten-
Spritzgußverfahren) hergestellt wird, wobei die beiden
Komponenten, die die äußere Schicht und die innere Schicht
bilden, während des Spritzvorgangs in einer Spritzdüse
zusammengeführt werden. Die Ausführung des Formteils als
Spritzgussteil senkt gegenüber anderen bekannten Verfahren
die Herstellungskosten und ermöglicht auf einfache Weise das
Ausbilden vorgegebener geometrischer Strukturen. Dies können
beispielsweise Verjüngungen im Randbereich sein, die durch
die Einbauorte vorgegeben sind. Durch das Zusammenführen der
beiden Komponenten in einer Spritzdüse lassen sich sehr
effektiv und präzise die gewünschten Geometrien mit den zu
verwendenden Materialien erzielen.
Das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Formteil
umfasst eine äußere Schicht und eine von dieser umgebene
innere Schicht, die aus einem schaumartigen
Kunststoffmaterial besteht. Die äußere härtere Schicht kann
den geometrischen Gegebenheiten beispielsweise bei einer
Ausführung als Zylinderkopfabdeckung angepasst werden.
Demgegenüber bietet die innere aufgeschäumte Schicht den
Vorteil, dass sie zum einen leicht ist und zum anderen
aufgrund ihrer Struktur schallisolierend und/oder
wärmeisolierend wirkt. Durch ein derartiges wärmeisolierendes
Formteil kann beispielsweise eine Autobatterie derart
abgedeckt werden, dass sie vor Wärme oder Kälte geschützt
wird. Weiterhin lässt sich bei einer Ausführung der inneren
Schicht als aufgeschäumte Schicht Material einsparen.
Die äußere Schicht kann beispielsweise thermoplastischen
Hartkunststoff enthalten oder aus diesem bestehen, wobei
insbesondere Zusätze von thermoplastischen Elastomeren
zugefügt sein können. Ein Beispiel für eine derartige äußere
Schicht ist Polypropylen insbesondere unter Zusätzen von TPE
oder TPU. Ein weiteres derartiges Beispiel für die äußere
Schicht ist Polyamid. Derartige Materialien bieten weiterhin
den Vorteil, daß sie zusammen mit der inneren Schicht
recycelbar sind, weil sie beispielsweise bei einer späteren
Wiederverwendung komplett als innere Schicht mithin als
Schaum in ein neues Formteil einspritzbar sind.
Die innere Schicht kann zum Beispiel als Polypropylen-Schaum
ausgeführt sein. Weiterhin besteht die Möglichkeit die innere
Schicht wie im vorgenannten erwähnt aus aufgeschäumten
Regeneraten herzustellen.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht eines mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Formteils;
Fig. 2 einen Schnitt gemäß den Pfeilen II-II in Fig. 1 in
vergrößerter Darstellung.
Das abgebildete Ausführungsbeispiel eines mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Formteils 1 stellt
eine Zylinderkopfabdeckung dar.
Wie aus den Figuren, und insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich
ist, weist ein mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestelltes, aus Kunststoff bestehendes Formteil 1 eine
äußere Schicht 2 und eine innere von dieser umgebene Schicht
3 auf. Die äußere Schicht 2 ist härter ausgeführt als die
innere Schicht 3, die aus einem aufgeschäumten oder
schaumartigen Material besteht. Als äußere Schicht 2 kann
jeder beliebige thermoplastische Hartkunststoff mit
thermoplastischen Elastomeren verwandt werden, wie
beispielsweise Polypropylen mit TPE oder TPU oder
dergleichen. Möglich ist aber auch die Verwendung
artverwandter Kunststoffe wie beispielsweise Polyamid mit
beispielsweise ebenfalls aus Polyamid bestehenden Zusätzen.
Jeweils wird die äußere Schicht 2 als eine harte feste
Schicht ausgeführt, beispielsweise aus hochwertigem
Polypropylen, wohingegen die innere Schicht 3 als Schaum
beispielsweise als Polypropylen-Schaum ausgeführt ist.
Generell können als innere Schicht 3 beziehungsweise als
Kernkomponente beliebige treibmittelhaltige und damit als
Schaumstruktur vorliegende Materialien zum Einsatz kommen,
wobei hier auch preiswerte Regenerate eingesetzt werden
können.
Ein mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes
Formteil 1 wird als Sandwich-Spritzgußartikel hergestellt,
wobei die beiden Komponenten, die letztlich die äußere
Schicht 2 und die innere Schicht 3 bilden, in einer
Spritzdüse zusammengeführt werden. Durch die Herstellung
eines Formteils 1 nach dem Sandwich-Spritzgußverfahren können
problemlos Strukturen erzielt werden, wie die in dem
abgebildeten Ausführungsbeispiel angedeuteten Verjüngungen im
Randbereich. Bei dem Sandwich-Spritzgußverfahren besteht auch
die Möglichkeit, zuerst die äußere Schicht 2 teilweise
vorzuspritzen, um daran anschließend die innere aus Schaum
bestehende Schicht 3 nachzuspritzen.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung eines Formteils (1) aus
Kunststoff, das als Abdeckung und/oder Gehäuse ausgeführt
ist, wobei das Formteil (1) eine äußere Schicht (2) und
eine von dieser umgebene innere Schicht (3), die aus
einem schaumartigen Kunststoffmaterial besteht, umfaßt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil (1) mittels
eines Sandwich-Spritzgußverfahrens (2-Komponenten-
Spritzgußverfahren) hergestellt wird, wobei die beiden
Komponenten, die die äußere Schicht (2) und die innere
Schicht (3) bilden, während des Spritzvorgangs in einer
Spritzdüse zusammengeführt werden.
2. Formteil, hergestellt nach einem Verfahren nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil (1) eine
äußere Schicht (2) und eine von dieser umgebene innere
Schicht (3), die aus einem schaumartigen
Kunststoffmaterial besteht, umfaßt.
3. Formteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Formteil (1) ein Spritzgußteil ist.
4. Formteil nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die äußere Schicht (2)
thermoplastischen Hartkunststoff enthält oder aus diesem
besteht, insbesondere unter Zusatz von thermoplastischen
Elastomeren.
5. Formteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
äußere Schicht (2) Polypropylen enthält oder aus
Polypropylen besteht, insbesondere unter Zusätzen von TPE
oder TPU.
6. Formteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
äußere Schicht (2) Polyamid enthält oder aus Polyamid
besteht.
7. Formteil nach einem der Anspruche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die innere Schicht (3) als
Polypropylen-Schaum ausgeführt ist.
8. Formteil nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die innere Schicht (3) aus
aufgeschäumten Regeneraten besteht.
9. Formteil nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem Formteil (1) Strukturen wie
Verjüngungen im Randbereich ausgebildet sind.
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