DE19944351C1

DE19944351C1 - Leiste aus Kunststoff sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung

Info

Publication number: DE19944351C1
Application number: DE1999144351
Authority: DE
Inventors: Heinrich Engels; Thomas Walter
Original assignee: ENGELS KUNSTSTOFF TECHNIK GmbH
Current assignee: ENGELS KUNSTSTOFF TECHNIK GmbH
Priority date: 1999-09-16
Filing date: 1999-09-16
Publication date: 2001-07-26
Anticipated expiration: 2019-09-17

Abstract

Leiste aus Kunststoff, die als Zierleiste und/oder Rammschutzleiste und/oder Transportsicherungsleiste verwendbar ist, umfassend eine äußere Schicht (2) und eine von dieser umgebene innere Schicht (3), die aus einem schaumartigen Kunststoffmaterial besteht, wobei die Leiste ein Spritzgußteil ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zur Herstellung einer Leiste aus Kunststoff sowie eine nach diesem Verfahren hergestellte Leiste.

Ein Verfahren der vorgenannten Art sowie eine nach diesem Verfahren hergestellte Leiste sind aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 28 46 600 A1 bekannt. Die darin beschriebene Leiste enthält einen stranggepreßten Abschnitt, der an seinen äußeren Enden mit einem nachträglich aufgesetzten Kopfstück versehen ist. Als nachteilig hierbei erweist sich, daß der Leiste keine beliebigen, dem vorgegebenen Design oder den vorgegebenen Geometrien angepaßte Formen verliehen werden können. Eine Abflachung an dem Ende der Leiste muß gemäß diesem Stand der Technik durch Aufsetzen eines vorgefertigten beispielsweise pfeilförmig zulaufenden Kopfstückes erzielt werden. Weiterhin nachteilig bei dem bekannten Verfahren ist, daß die Herstellung der Leiste in drei nacheinander ausgeführten Verfahrensschritten durchgeführt wird, nämlich erstens in dem Strangpressen der äußeren Schicht, zweitens in dem Einschäumen der inneren Schicht und drittens in dem Aufsetzen eventueller Kopfteile. Weiterhin als nachteilig erweist sich das aufgesteckte oder angeklebte Kopfstück, das bei entsprechender mechanischer Belastung von dem stranggepreßten Teil der Leiste abbrechen kann.

Das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Problem ist die Angabe eines Verfahrens der eingangs genannten Art, mit dem eine Leiste hoher mechanischer Stabilität kostengünstig herstellbar ist.

Dieses Problem wird durch ein Verfahren gemäß dem Anspruch 1 gelöst.

Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die Leiste ein Spritzgußteil ist, wobei dieses Spritzgußteil mittels eines Sandwich-Spritzgußverfahrens (2-Komponenten- Spritzgußverfahren) hergestellt wird und wobei die beiden Komponenten, die die äußere Schicht und die innere Schicht bilden, während des Spritzvorgangs in einer Spritzdüse zusammengeführt werden. Durch diese Art des Kunststoffspritzens kann die gewünschte Geometrie der Leiste effektiv und kostengünstig erzielt werden. Die Ausführung einer mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Leiste als Spritzgußteil bietet den Vorteil der mechanischen Belastbarkeit bei gleichzeitig kostengünstiger Herstellung. Die Leiste kann mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem einzigen Arbeitsgang hergestellt werden, weil sowohl die äußere Schicht als auch die innere Schicht gleichzeitig erzeugt werden können, wobei die vorgegebenen gewünschten Geometrien ebenfalls während dieses Sandwich- Spritzgußverfahrens erzielt werden können.

Die äußere Schicht kann beispielsweise thermoplastischen Hartkunststoff enthalten oder aus diesem bestehen, wobei insbesondere Zusätze von thermoplastischen Elastomeren zugefügt sein können. Ein Beispiel für eine derartige äußere Schicht ist Polypropylen insbesondere unter Zusätzen von TPE oder TPU. Ein weiteres derartiges Beispiel für die äußere Schicht ist Polyamid. Derartige Materialien bieten weiterhin den Vorteil, daß sie zusammen mit der inneren Schicht recycelbar sind, weil sie beispielsweise bei einer späteren Wiederverwendung komplett als innere Schicht mithin als Schaum in eine neue Leiste einspritzbar sind.

Die innere Schicht kann zum Beispiel als Polypropylen-Schaum ausgeführt sein. Weiterhin besteht die Möglichkeit die innere Schicht wie im vorgenannten erwähnt aus aufgeschäumten Regeneraten herzustellen.

Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Leisten können als Zierleisten oder Rammschutzleisten oder dergleichen in der Automobilindustrie Verwendung finden. Weiterhin können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Leisten in der Weißgeräteindustrie als beispielsweise Rammschutzleisten oder Transportsicherungen verwendet werden. Ebenso können im Landmaschinenbau mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Leisten als Rammschutzleisten oder als Zierleisten eingesetzt werden.

Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen

Fig. 1 eine Seitenansicht einer mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Leiste;

Fig. 2 einen Schnitt gemäß den Pfeilen II-II in Fig. 1 in vergrößerter Darstellung.

Wie aus den Figuren, und insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, weist eine mit dem erfindungsgemäßen Verfahren aus Kunststoff gefertigte Leiste 1 eine äußere Schicht 2 und eine innere von dieser umgebene Schicht 3 auf. Die äußere Schicht 2 ist härter ausgeführt als die innere Schicht 3, die aus einem aufgeschäumten oder schaumartigen Material besteht. Als äußere Schicht 2 kann jeder beliebige thermoplastische Hartkunststoff mit thermoplastischen Elastomeren verwandt werden, wie beispielsweise Polypropylen mit TPE oder TPU oder dergleichen. Möglich ist aber auch die Verwendung artverwandter Kunststoffe wie beispielsweise Polyamid mit beispielsweise ebenfalls aus Polyamid bestehenden Zusätzen.

Jeweils wird die äußere Schicht 2 als eine harte feste Schicht ausgeführt, beispielsweise aus hochwertigem Polypropylen, wohingegen die innere Schicht 3 als Schaum beispielsweise als Polypropylen-Schaum ausgeführt ist. Generell können als innere Schicht 3 beziehungsweise als Kernkomponente beliebige treibmittelhaltige und damit als Schaumstruktur vorliegende Materialien zum Einsatz kommen, wobei hier auch preiswerte Regenerate eingesetzt werden können.

Eine mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Leiste 1 wird als Sandwich-Spritzgußartikel hergestellt, wobei die beiden Komponenten, die letztlich die äußere Schicht 2 und die innere Schicht 3 bilden, in einer Spritzdüse zusammengeführt werden. Durch die Herstellung einer Leiste 1 nach dem Sandwich-Spritzgußverfahren können problemlos Strukturen erzielt werden, wie die in Fig. 1 links abgebildete verflachende Spitze. Bei dem Sandwich- Spritzgußverfahren besteht auch die Möglichkeit, zuerst die äußere Schicht 2 teilweise vorzuspritzen, um daran anschließend die innere aus Schaum bestehende Schicht 3 nachzuspritzen.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung einer Leiste aus Kunststoff, die als Zierleiste und/oder Rammschutzleiste und/oder Transportsicherungsleiste verwendbar ist, umfassend eine äußere Schicht (2) und eine von dieser umgebene innere Schicht (3), die aus einem schaumartigen Kunststoffmaterial besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (1) mittels eines Sandwich-Spritzgußverfahrens (2-Komponenten-Spritzgußverfahren) hergestellt wird, wobei die beiden Komponenten, die die äußere Schicht (2) und die innere Schicht (3) bilden, während des Spritzvorgangs in einer Spritzdüse zusammengeführt werden.

2. Leiste, die nach einem Verfahren nach Anspruch 1 hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (1) ein Spritzgußteil ist.

3. Leiste nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Schicht (2) thermoplastischen Hartkunststoff enthält oder aus diesem besteht, insbesondere unter Zusatz von thermoplastischen Elastomeren.

4. Leiste nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Schicht (2) Polypropylen enthält oder aus Polypropylen besteht, insbesondere unter Zusätzen von TPE oder TPU.

5. Leiste nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Schicht (2) Polyamid enthält, beziehungsweise aus Polyamid besteht.

6. Leiste nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Schicht (3) als Polypropylen-Schaum ausgeführt ist.

7. Leiste nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Schicht (3) aus aufgeschäumten Regeneraten besteht.

8. Leiste nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Leiste Strukturen wie spitz zulaufende oder verflachende Spitzen ausgebildet sind.