DE19944043A1 - Fehlerstrom-Schutzeinrichtung und Verfahren zum Betreiben einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung - Google Patents
Fehlerstrom-Schutzeinrichtung und Verfahren zum Betreiben einer Fehlerstrom-SchutzeinrichtungInfo
- Publication number
- DE19944043A1 DE19944043A1 DE1999144043 DE19944043A DE19944043A1 DE 19944043 A1 DE19944043 A1 DE 19944043A1 DE 1999144043 DE1999144043 DE 1999144043 DE 19944043 A DE19944043 A DE 19944043A DE 19944043 A1 DE19944043 A1 DE 19944043A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- conductor
- current
- switching
- switching element
- protection device
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H3/00—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
- H02H3/26—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to difference between voltages or between currents; responsive to phase angle between voltages or between currents
- H02H3/32—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to difference between voltages or between currents; responsive to phase angle between voltages or between currents involving comparison of the voltage or current values at corresponding points in different conductors of a single system, e.g. of currents in go and return conductors
- H02H3/33—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to difference between voltages or between currents; responsive to phase angle between voltages or between currents involving comparison of the voltage or current values at corresponding points in different conductors of a single system, e.g. of currents in go and return conductors using summation current transformers
- H02H3/332—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to difference between voltages or between currents; responsive to phase angle between voltages or between currents involving comparison of the voltage or current values at corresponding points in different conductors of a single system, e.g. of currents in go and return conductors using summation current transformers with means responsive to dc component in the fault current
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H9/00—Details of switching devices, not covered by groups H01H1/00 - H01H7/00
- H01H9/54—Circuit arrangements not adapted to a particular application of the switching device and for which no provision exists elsewhere
- H01H9/548—Electromechanical and static switch connected in series
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Power Engineering (AREA)
- Emergency Protection Circuit Devices (AREA)
Abstract
Um ein sicheres und verschleißfreies Schalten einer Fehlerstrom-Schutzvorrichtung zu gewährleisten ist es vorgesehen, in dieser ein elektronisches Schaltelement, das insbesondere ein SiC-Halbleiterbauelement (14) aufweist, einzusetzen. Um bestehende Normen zu erfüllen, wird bevorzugt zusätzlich ein Kontaktschalter (16) vorgesehen, der vorzugsweise lastfrei geschaltet wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Fehlerstrom-Schutzvorrichtung mit
einer Erfassungseinheit zur Erfassung eines Fehlerstroms in
einem Leiter eines Leiternetzes und mit einer auf den Leiter
einwirkenden Schalteinheit.
Die Fehlerstrom-Schutzvorrichtung, auch als Schutzschalter
bezeichnet, wird in elektrischen Anlagen zum Schutz des Men
schen vor gefährlichen Körperströmen eingesetzt. Daneben er
füllt der Schutzschalter auch eine Brandschutzfunktion.
Bei den Schutzschaltern unterscheidet man den netzspannungs
unabhängigen sogenannten FI-Schalter (Fehlerstrom-Schutz
schalter), von dem netzspannungsabhängigen DI-Schutzschalter
(Differenzstrom-Schutzschalter). Der prinzipielle Aufbau ei
nes FI-Schalters ist in dem Artikel "Fehlerstrom-Schutzschal
ter zum Schutz gegen gefährliche Körperströme" aus "etz",
Band 110, 1989, Heft 12, Seiten 580 bis 584, beschrieben.
Beide Typen von Schutzschaltern weisen im Wesentlichen drei
Funktionsgruppen auf. Dies sind ein Summenstromwandler zur
Fehlerstromerfassung, ein Auslöser zur Umsetzung der vom Sum
menstromwandler übermittelten elektrischen Messgröße in eine
mechanische Bewegung und ein Schaltschloss mit Kontakten zu
den Leitern eines Leiternetzes. Der Summenstromwandler ist
Teil einer Erfassungseinheit, und der Auslöser und das
Schaltschloss sind Teile einer Schalteinheit. Bei Auftreten
eines unzulässigen Fehlerstroms im Leiternetz, dessen Leiter
durch den Summenstromwandler geführt sind, wird über den Aus
löser und das Schaltschloss eine Unterbrechung der Leiter
vorgenommen.
Aus Sicherheitsgründen schreiben Normen eine galvanische, al
so eine räumliche, Trennung der Leiter vor. Damit soll eine
sichere Trennstrecke nach Abschalten des Fehlerstroms sicher
gestellt werden.
Bei häufigem Gebrauch des Schutzschalters ist dessen Lebens
dauer aufgrund des sogenannten Kontaktabbrands begrenzt. Die
ser ist unter anderem durch das Entstehen von Lichtbögen bei
den Schaltvorgängen bedingt. Andererseits kann aber auch eine
zu lange Zeitspanne zwischen einzelnen Schaltvorgängen, bei
spielsweise aus Korrosionsgründen, zu einer Beeinträchtigung
der Funktionssicherheit führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fehlerstrom-
Schutzvorrichtung besonders funktionssicher auszubilden.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch eine Feh
lerstrom-Schutzvorrichtung mit einer Erfassungseinheit zur
Erfassung eines Fehlerstroms in einem Leiter eines Leiter
netzes und mit einer auf den Leiter einwirkenden Schaltein
heit, wobei die Schalteinheit ein elektronisches Schaltele
ment zur Unterbrechung des Stromflusses durch den Leiter um
fasst.
Durch die Anordnung eines elektronischen Schaltelements an
statt eines mechanischen Schaltschlosses mit Kontakten sind
die mit dem Schaltschloss verbundenen mechanischen Probleme
ausgeschlossen. Mit dem elektronischen Schaltelement lassen
sich beliebig viele Schaltvorgänge vornehmen, ohne dass die
Funktionsfähigkeit beeinträchtigt wird. Zudem ist das elek
tronische Schaltelement jederzeit und über nahezu unbegrenzte
Zeiträume ohne Sicherheitsbußen einsatzbereit.
Elektronische Schaltelemente an sich sind bekannt. Beispiels
weise sind hier Tyristoren und insbesondere Zwei-Richtungs-
Tyristoren, sogenannte "TRIAC's" zu nennen. Letztere sind zum
Schalten von Wechselströmen geeignet. Im Hinblick auf die ho
hen Sicherheitsanforderungen für Schutzschalter, die den Men
schen vor gefährlichen Körperströmen schützen sollen, werden
die elektronischen Schaltelemente im Allgemeinen wegen si
cherheitstechnischen Aspekten - z. B. sichtbare Trennstrecke -
nicht in Betracht gezogen. Dies schlägt sich unter anderem in
den gegenwärtig bestehenden Normen nieder, die eine galvani
sche Trennung vorsehen und somit ein elektronisches Schalt
element ausschließen. Die Erfindung geht von der überraschen
den Erkenntnis aus, dass elektronische Schaltelemente ein
ausreichend sicheres Schalten gewährleisten. Ein mit einem
elektronischen Schaltelement versehener Schutzschalter weist
eine ausreichend hohe Sicherheit gegen gefährliche Körper
ströme auf. Sie lassen sich also prinzipiell in Schutzschal
tern einsetzen.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das
Schaltelement ein SiC-Halbleiterbauelement.
Ein solches SiC-Halbleiterbauelement, kurz als SiC-Element
bezeichnet, ist besonders gut für die Anforderungen in einem
Schutzschalter geeignet und gewährleistet eine hohe Sicher
heit. Die Vorteile eines SiC-Halbleiterbauelements sind unter
anderem darin zu sehen, dass ein schnelles und robustes
Schalten ermöglicht ist. Ein SiC-Halbleiterbauelement gewährt
daher ein ausreichend schnelles Schalten zum Schutz des Men
schen. Entscheidend für ein sicheres und zuverlässiges
Schalten ist die Robustheit des SiC-Elements. Die Robustheit
äußert sich darin, dass das SiC-Element mit sehr hohen Span
nungen und Stromdichten betrieben werden kann, und das selbst
bei hohen Betriebstemperaturen bis in den Bereich von einigen
hundert °C. Diese Robustheit wird nicht zuletzt durch die
sehr hohe Durchbruchfeldstärke von SiC erreicht. Das bedeu
tet, dass sehr hohe Potentialdifferenzen auf geringstem Raum
sicher getrennt werden, ohne das ein Durchbruch auftritt.
Beispielsweise ist bei einem SiC-Bauelement eine Trennstrecke
von 0,01 mm ausreichend, um eine Potentialdifferenz von über
1 kV zu sperren. Damit erreicht SiC einen um den Faktor 10
besseren Wert als reines Silicium. Ein weiterer wesentlicher
Vorteil im Hinblick auf die Schutzfunktion ist in dem äußerst
geringen Sperrstrom zu sehen, der den Strom angibt, der im
Sperrzustand durch das SiC-Halbleiterbauelement fließt. Der
Sperrstrom liegt bei SiC unter einem µA/cm2.
In einer bevorzugten Ausführung bildet das Schaltelement,
insbesondere das SiC-Element, eine Schutzfunktion für das
Leiternetz gegen einen Überstrom und/oder gegen eine Über
spannung und/oder gegen eine thermische Überlast. Hierbei
wird in zweckdienlicher Weise insbesondere die Möglichkeit
eines SiC-Halbleiterbauelements der Strom- und Spannungs
begrenzung ausgenutzt. Die SiC-Halbleiterbauelemente haben
nämliche die Eigenschaft der eigensicheren Strombegrenzung.
Die SiC-Halbleiterbauelemente schützen also sowohl das Lei
ternetz als auch den Schutzschalter selbst.
Für den Überstromschutz wird insbesondere die strombegren
zende Wirkung des SiC-Elements ausgenutzt. Infolge der strom
begrenzenden Wirkung ist zugleich ein thermischer Überlast
schutz des Leitungsnetzes und auch des Schutzschalters er
reicht. Der Überstromschutz ist zudem vorzugsweise derart
ausgebildet, dass das SiC-Element ab einer bestimmten Strom
stärke den Leiter abschaltet. Dies ist im Hinblick auf Kurz
schlussströme von Vorteil. Das Schaltelement übernimmt also
neben der eigentlichen Schaltfunktion zusätzliche Schutz
funktionen für das Leiternetz. Die für das Leitungsnetz im
allgemeinen separat vorgesehene Kurzschlusssicherung und
thermische Überlastsicherung sind daher nicht notwendig, da
die Schutzfunktion jeweils im SiC-Element integriert ist.
Um ein möglichst schnelles Abschalten bei Auftreten eines
Fehlerstroms zu erreichen, ist das Schaltelement mit der Er
fassungseinheit über eine Signalleitung verbunden, über die
das Schaltelement gesteuert wird.
In einer zweckdienlichen Ausgestaltung weist die Schaltein
heit neben dem elektronischen Schaltelement zusätzlich einen
mechanischen Kontaktschalter auf, der den Leiter galvanisch
vom Leiternetz trennt. Der Kontaktschalter ist hierzu insbe
sondere in Reihe zum SiC-Element geschaltet. Die Schaltein
heit mit der Kombination des elektronischen Schaltelements
mit dem mechanischen Kontaktschalter verbindet deren Vorteile
miteinander. Insbesondere bleiben die Vorteile des Schaltele
ments im Hinblick auf den Schaltvorgang sowie seine Schutz
funktionen erhalten. Gleichzeitig gewährleistet der Kontakt
schalter ein vollständiges sichtbares Trennen der Leiter vom
Leiternetz, wodurch die Sicherheit erhöht ist. Dies bietet
zudem den Vorteil, dass eine derartige Schalteinheit beste
hende Normen erfüllt.
Vorzugsweise ist die Schalteinheit derart ausgeführt, dass
der Kontaktschalter lastfrei schaltet. Hierzu ist beim Tren
nen des Leiters insbesondere vorgesehen, dass zunächst das
elektronische Schaltelement den Stromdurchfluss unterbricht,
und erst anschließend der Kontaktschalter den Leiter galva
nisch trennt. Um den Leiter wieder an das Leiternetz anzu
schließen wird in umgekehrter Reihenfolge vorgegangen, d. h.
zunächst wird der Kontaktschalter geschlossen und erst an
schließend wird der Stromdurchfluss durch das elektronische
Schaltelement ermöglicht. Damit wird verhindert, dass bei den
Schaltvorgängen mit dem Kontaktschalter Lichtbögen entstehen,
die im Laufe der Zeit die Funktionsfähigkeit beeinträchtigen.
Um den Kontaktschalter im Hinblick auf eine mögliche Korro
sion der mechanischen Elemente vor Umwelteinflüssen zu schüt
zen, ist dieser bevorzugt in einem Relais integriert, das zur
Umgebung hin abgedichtet ist. Sämtliche mechanischen Elemente
im Schalter sind daher vor Umwelteinflüssen geschützt. Das
Gehäuse des Relais ist hierzu insbesondere mit einem geeig
neten Mittel, beispielsweise mit Kunstharz, vergossen.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung weiterhin gelöst durch
ein Verfahren zum Betreiben einer Fehlerstrom-Schutzvorrich
tung, die eine Erfassungseinheit zur Erfassung eines Fehler
stroms in einem Leiter eines Leiternetzes sowie eine auf den
Leiter einwirkende Schalteinheit aufweist, wobei ein Strom
fluss durch den Leiter mittels eines elektronischen Schalt
elements geschaltet wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Un
teransprüchen niedergelegt. Die Vorteile und bevorzugten Aus
führungsformen der Fehlerstrom-Schutzvorrichtung sind auf das
Verfahren sinngemäß anzuwenden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden an
hand der einzigen Figur erläutert. Sie zeigt in einem schema
tischen Blockschaltbild eine Fehlerstrom-Schutzvorrichtung.
Gemäß der Figur umfasst die Fehlerstrom-Schutzvorrichtung eine
Erfassungseinheit 2 und eine einen Schalter bildende Schalt
einheit 4. Die Erfassungseinheit 2 umfasst einen ersten und
einen zweiten Summenstromwandler 6a, 6b, an die jeweils eine
erste und eine zweite Auswerteeinheit 8a, 8b angeschlossen
sind. Durch die beiden Summenstromwandler 6a, 6b sind die Lei
ter 10 eines Leiternetzes 11 geführt. Während die erste Aus
werteeinheit 8a über Versorgungsleitungen 12 mit den Lei
tern 10 verbunden ist, wird die zweite Auswerteeinheit 8b
netzspannungsunabhängig betrieben. Der erste Summenstromwand
ler 6a mit angeschlossener erster Auswerteeinheit 8a ist da
her nach Art eines netzspannungsabhängigen DI-Schutzschalters
und der zweite Summenstromwandler 6b mit der dazugehörigen
zweiten Auswerteeinheit 8b ist als netzspannungsunabhängiger
FI-Schutzschalter ausgebildet. Über die beiden Summenstrom
wandler 6a, 6b und die Auswerteeinheiten 8a, 8b wird ein in den
Leitern 10 auftretender Fehlerstrom erfasst. Die Schutzvor
richtung ist hierzu bevorzugt allstromsensitiv zur Erfassung
aller Fehlerstromarten ausgebildet. Sobald der Fehlerstrom
einen unzulässigen Wert erreicht, wird jeweils von der Aus
werteeinheit 8a, 8b, die den unzulässigen Fehlerstrom detek
tiert, ein Signal über eine Signalleitung 13 an die Schalt
einheit 4 übermittelt.
Die Schalteinheit 4 weist für jeden Leiter 10 ein in diesen
geschaltetes elektronisches Schaltelement, insbesondere ein
SiC-Halbleiterbauelement 14 (SiC-Element), sowie einen je
weils in Reihe geschalteten mechanischen Kontaktschalter 16
auf. Die SiC-Elemente 14 haben jeweils zwei Anschlüsse für
den jeweiligen Leiter 10 sowie einen dritten Anschluss für
die Signalleitung 13. Über den dritten Anschluss wird das
SiC-Element 14 also geschaltet. Hierzu wird eine geeignete
Spannung angelegt. Diese Spannung wird von der ersten
und/oder zweiten Auswerteeinheit 8a, 8b bereitgestellt.
Zum Schalten der Kontaktschalter 16 ist ein Auslöser 18 vor
gesehen, der über eine mechanische Verbindung 20 mittels ei
nes Schaltschlosses 21 auf die Kontaktschalter 16 einwirkt.
Die Signalleitung 13 ist mit dem Auslöser 18 zur Übermittlung
eines Auslösesignals verbunden. Zweckmäßigerweise sind die
Kontaktschalter 16, der Auslöser 18 und die mechanische Ver
bindung 20 als Relais 22 ausgeführt. Dieses ist beispiels
weise ein herkömmliches elektromechanisches Schaltrelais. Um
eine Korrosion der mechanischen Elemente zu vermeiden, ist
das Relais zur Umgebung abgedichtet und insbesondere in einem
beispielsweise mit Kunstharz vergossenen Gehäuse integriert.
Die Schalteinheit 4 ist derart ausgebildet, dass bei Auf
treten eines unzulässigen Fehlerstroms zunächst die SiC-
Elemente 14 den Stromdurchfluss durch den Leiter 10 unterbin
den, und dass erst anschließend die Kontaktschalter 16 geöff
net werden. Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, dass
die SiC-Elemente 14 bei einer kleineren über die Signallei
tung 13 anliegenden Spannung schalten als der Auslöser 18. In
diesem Fall wird bei Auftreten des unzulässigen Fehlerstroms
von den Auswerteeinheiten 8a, 8b zunächst ein Signal geringer
Spannung abgegeben, was zu einem Schalten der SiC-Elemente 14
führt. Anschließend wird die bereitgestellte Spannung oder
die bereitgestellte Leistung erhöht, so dass sie zum Betäti
gen des Auslösers 18 ausreicht.
Alternativ hierzu werden die SiC-Elemente 14 und der Auslö
ser 18 über getrennte Signalleitungen angesteuert, wobei eine
Steuereinheit über die verschiedenen Signalleitungen zeitlich
gestaffelte Signale sendet (in der Figur nicht dargestellt).
Die Steuereinheit ist beispielsweise in den Auswerteeinhei
ten 8a, 8b integriert oder als deren gemeinsame Steuereinheit
ausgeführt.
Zum Wiederanschließen der Leiter 10 an das Leiternetz 11 ist
ein Schalthebel 24 vorgesehen, der über die mechanische Ver
bindung 20 auf die Kontaktelemente 16 einwirkt. Vom Schalt
hebel 24 führt eine Schaltleitung 26 weg, die an die beiden
Auswerteeinheiten 8a, 8b die Schaltstellung des Schalthe
bels 24 übermittelt. Über die Schaltleitung 26 erfahren die
Auswerteeinheiten 8a, 8b, wann der Schalthebel 24 die Kon
taktschalter 16 wieder geschlossen hat. Die Auswerteein
heiten 8a, 8b veranlassen daraufhin, dass der Stromdurchfluss
durch die SiC-Elemente 14 wieder ermöglicht wird.
Mit der derart gewählten Schaltabfolge zwischen den SiC-
Elementen 14 und den Kontaktschaltern 16 ist eine lastfreie
und somit schonende Betätigung der Kontaktschalter 16 er
möglicht.
Die Verwendung der elektronischen Schaltelemente, insbeson
dere der SiC-Halbleiterbauelemente 14, in der Fehlerstrom-
Schutzvorrichtung hat im Hinblick auf die Schaltungsfunktion
den wesentlichen Vorteil, dass beliebig viele Schaltvorgänge
vorgenommen werden können, ohne dass ein Verschleiß auftritt
und ohne dass das Schaltelement gewartet werden muss. Da die
SiC-Elemente 14 zudem aufgrund ihrer speziellen robusten Ei
genschaften auch dauerhaft für hohe Ströme geeignet sind, und
da sie im Sperrfall nur einen zu vernachlässigenden Sperr
strom durchlassen, erlauben die SiC-Elemente 14 einen siche
ren Betrieb der Fehlerstrom-Schutzvorrichtung insbesondere
auch über lange Zeiträume. Sie können zudem in Wechselspan
nungsnetzen mit unterschiedlichen Frequenzen genauso einge
setzt werden wie in Gleichspannungsnetzen. Sie eignen sich
daher in vorteilhafter Weise für den Einsatz in verschiedenen
Stromnetzen.
Die SiC-Elemente 14 gewährleisten einen sicheren Schutz vor
gefährlichen Körperströmen ohne entscheidende Sicherheits
einbußen gegenüber einer galvanischen Trennung der Leiter 10.
In einer zum Ausführungsbeispiel alternativen Ausführungsform
weist die Schalteinheit 4 zur Schaltfunktion daher aus
schließlich SiC-Elemente 14 auf. Die redundante Absicherung
über Kontaktschalter 16 entfällt demnach bei dieser alterna
tiven Ausführungsform.
Neben den Vorteilen im Hinblick auf die Schaltfunktion haben
die SiC-Elemente 14 zusätzlich eine Schutzfunktion für das
Leiternetz 11. Durch eine entsprechende Ausgestaltung werden
sie als Überstromschutz eingesetzt. Dies bedeutet zum einen,
dass sie bei Auftreten von Überströmen den Stromdurchfluss
begrenzen, und zum anderen, dass sie bei einem Überstrom ab
einem gewissen Schwellenwert den Stromdurchfluss gänzlich un
terbinden. Letzteres ist bei Auftreten von Kurzschlussströmen
gewünscht. Infolge der strombegrenzenden Wirkung der SiC-Ele
mente 14 ist zugleich ein thermischer Überlastschutz er
reicht. Alternativ oder zusätzlich werden die SiC-Elemente 14
durch ihre spezielle Ausbildung als Überspannungsschutz ein
gesetzt. Bei Einsatz der SiC-Elemente 14 kann daher auf einen
separaten Kurzschlusschutz oder thermischen Überlastschutz
für das Leiternetz 11 und auf einen thermischen Geräteschutz
verzichtet werden, da diese Schutzfunktionen bereits in die
SiC-Elemente 14 integriert sind.
Claims (12)
1. Fehlerstrom-Schutzvorrichtung mit einer Erfassungsein
heit (2) zur Erfassung eines Fehlerstroms in einem Lei
ter (10) eines Leiternetzes (11) und mit einer auf den Lei
ter (10) einwirkenden Schalteinheit (4), dadurch ge
kennzeichnet, dass die Schalteinheit (4) ein elektro
nisches Schaltelement (14) zur Unterbrechung des Stromflusses
durch den Leiter (10) umfasst.
2. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Schaltelement ein SiC-Halbleiterbau
element (14) aufweist.
3. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass das Schaltelement (14) eine Schutz
funktion für das Leiternetz (11) gegen einen Überstrom, gegen
eine Überspannung und/oder gegen eine thermische Überlast
bildet.
4. Schutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltele
ment (14) mit der Erfassungseinheit (2) über eine Signallei
tung (13) verbunden ist.
5. Schutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schalteinheit (4)
zusätzlich zum elektronischen Schaltelement (14) einen me
chanischen Kontaktschalter (16) aufweist.
6. Schutzvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Schalteinheit (4) derart ausgebildet
ist, dass der Kontaktschalter (16) lastfrei schaltet.
7. Schutzvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Kontaktschalter (16) in einem
zur Umgebung abgedichteten Relais (22) integriert ist.
8. Verfahren zum Betreiben einer Fehlerstrom-Schutzvorrich
tung, die eine Erfassungseinheit (2) zur Erfassung eines Feh
lerstroms in einem Leiter (10) eines Leiternetzes (11) und
eine auf den Leiter (10) einwirkende Schalteinheit (4) auf
weist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stromfluss
durch den Leiter (10) mittels eines elektronischen Schaltele
ments (14) geschaltet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass der Stromfluss mit Hilfe eines SiC-Halbleiterbauele
ments (14) geschaltet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Schaltelement (14) für einen Über
stromschutz, für einen Überspannungsschutz und/oder für einen
thermischen Überlastschutz des Leitungsnetzes (11) herangezo
gen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass der Leiter (10) über einen me
chanischen Kontaktschalter (16) galvanisch vom Leiter
netz (11) getrennt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, dass das Schaltelement (14) den Stromfluss durch den
Leiter (10) zeitlich gesehen vor dem Kontaktschalter (16) ab
schaltet und nach diesem zuschaltet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999144043 DE19944043A1 (de) | 1999-09-14 | 1999-09-14 | Fehlerstrom-Schutzeinrichtung und Verfahren zum Betreiben einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999144043 DE19944043A1 (de) | 1999-09-14 | 1999-09-14 | Fehlerstrom-Schutzeinrichtung und Verfahren zum Betreiben einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19944043A1 true DE19944043A1 (de) | 2001-03-15 |
Family
ID=7922000
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999144043 Withdrawn DE19944043A1 (de) | 1999-09-14 | 1999-09-14 | Fehlerstrom-Schutzeinrichtung und Verfahren zum Betreiben einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19944043A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005007334A1 (de) * | 2005-02-17 | 2006-09-07 | Siemens Ag | Summenstromwandler zur allstromsensitiven Erfassung eines elektrischen Differenzstromes |
WO2020030379A1 (de) * | 2018-08-08 | 2020-02-13 | Siemens Aktiengesellschaft | Schaltgerät und verfahren |
WO2021043497A1 (de) * | 2019-09-06 | 2021-03-11 | Siemens Aktiengesellschaft | Schutzschaltgerät, schutzschaltsystem und verfahren |
EP4012738A1 (de) * | 2015-05-05 | 2022-06-15 | Siemens Aktiengesellschaft | Schalteinrichtung |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19612216A1 (de) * | 1996-03-27 | 1997-10-02 | Siemens Ag | Elektronisches Abzweigschaltgerät |
DE19615047A1 (de) * | 1995-08-07 | 1997-10-23 | Rainer Dipl Phys Berthold | Fehlerstromgeschützte Steckdose |
-
1999
- 1999-09-14 DE DE1999144043 patent/DE19944043A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19615047A1 (de) * | 1995-08-07 | 1997-10-23 | Rainer Dipl Phys Berthold | Fehlerstromgeschützte Steckdose |
DE19612216A1 (de) * | 1996-03-27 | 1997-10-02 | Siemens Ag | Elektronisches Abzweigschaltgerät |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
JP 6-46522 A.,In: Patents Abstracts of Japan, E-1553,May 25,1994,Vol.18,No.275 * |
Cited By (10)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005007334A1 (de) * | 2005-02-17 | 2006-09-07 | Siemens Ag | Summenstromwandler zur allstromsensitiven Erfassung eines elektrischen Differenzstromes |
DE102005007334B4 (de) * | 2005-02-17 | 2007-02-08 | Siemens Ag | Summenstromwandler zur allstromsensitiven Erfassung eines elektrischen Differenzstromes |
EP4012738A1 (de) * | 2015-05-05 | 2022-06-15 | Siemens Aktiengesellschaft | Schalteinrichtung |
WO2020030379A1 (de) * | 2018-08-08 | 2020-02-13 | Siemens Aktiengesellschaft | Schaltgerät und verfahren |
CN112543986A (zh) * | 2018-08-08 | 2021-03-23 | 西门子股份公司 | 开关设备和方法 |
US11538642B2 (en) | 2018-08-08 | 2022-12-27 | Siemens Aktiengesellschaft | Switching device and method |
WO2021043497A1 (de) * | 2019-09-06 | 2021-03-11 | Siemens Aktiengesellschaft | Schutzschaltgerät, schutzschaltsystem und verfahren |
CN114365255A (zh) * | 2019-09-06 | 2022-04-15 | 西门子股份公司 | 保护开关装置、保护开关系统和方法 |
US20220337046A1 (en) * | 2019-09-06 | 2022-10-20 | Siemens Aktiengesellschaft | Circuit breaker device, circuit breaker system and method |
US11979015B2 (en) * | 2019-09-06 | 2024-05-07 | Siemens Aktiengesellschaft | Circuit breaker device, circuit breaker system and method |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69937860T2 (de) | Schutzschalter mit Lichtbogenfehlerschutz und PTC-Elemente zum Schutz gegen Kurzschluss und Überlastung | |
DE102019213604A1 (de) | Schutzschaltgerät, Schutzschaltsystem und Verfahren | |
EP2020014B1 (de) | Schalteinrichtung | |
DE19735412A1 (de) | Fehlerstrom-Schutzeinrichtung | |
EP2878057A2 (de) | Vorrichtung zum sicheren schalten einer photovoltaikanlage | |
DE3708005C2 (de) | ||
EP2243147A1 (de) | Fehlerstromschutzschalter | |
DE19944043A1 (de) | Fehlerstrom-Schutzeinrichtung und Verfahren zum Betreiben einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung | |
EP2548214B1 (de) | Fehlerstromschutzschalter | |
DE19651718C2 (de) | Fehlerstromschutzeinrichtung | |
EP2232661B1 (de) | Mit einem schutzschalter mechanisch kopppelbares modul | |
DE4040359C2 (de) | Einrichtung zum Kurzschlußschutz | |
DE3632760A1 (de) | Schutzschaltungsanordnung | |
WO2009043075A2 (de) | Fehlerstromschutzschalter | |
DE3316230A1 (de) | Leitungs- und/oder geraeteschutzschalter gegen ueberstrom und kurzschluss | |
DE19946098C2 (de) | Fehlerstromschutzeinrichtung | |
WO1986006563A1 (en) | Fault-current protection switch for a.c. and d.c. fault currents without energy storage | |
AT406208B (de) | Fi-schutzschalter mit überspannungsauslösung | |
EP4213175B1 (de) | Niederspannungs-schutzschaltgerät mit einer leiterplatte und einem spannungsabgriff und montageverfahren | |
DE19943801A1 (de) | Fehlerstrom-Schutzeinrichtung | |
DE19944409A1 (de) | Verfahren zur fehlerartabhängig empfindlichen Auslösung einer Differenzstromschutzeinrichtung, und Differenzstromschutzeinrichtung mit fehlerartabhängiger Empfindlichkeit | |
EP3696837A1 (de) | Vorrichtung zum schutz gegen elektrischen schlag oder zum schutz bei überstrom | |
EP0952653A2 (de) | Versagerschutz für ein Schutzschaltgerät | |
WO2024046809A1 (de) | Schutzschaltgerät und verfahren | |
WO2024046723A1 (de) | Schutzschaltgerät und verfahren |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |