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Die
Erfindung betrifft Verfahren zum Analysieren und ständigen Überwachen
von Abgasparametern in Triebwerken von Flugzeugen während des Flugs
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung
Einrichtungen zum Durchführen der
Verfahren.
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Derartige
Messungen werden gegenwärtig
in Prüfständen am
Boden durchgeführt,
und zwar mittels Probenahme und Absaugen der Gase. Die Gase werden über geheizte
Leitungen verschiedenen Analysegeräten zugeführt und untersucht. Hinsichtlich der
Verteilung von Spurengasen, unverbrannten Kohlenwasserstoffen (UHC),
Partikeln und Temperaturen ist der Abgasstrahl einer Gasturbine
oder eines Flugzeugtriebwerks nicht rotationssymmetrisch, d. h. für genaue
Untersuchungen sind Messungen des Profils in einem Schnitt senkrecht
zur Ausbreitungsrichtung der Abgase, d. h. Messungen an vielen Punkten
im Gasstrahl nötig.
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Nachteil
dieses Verfahrens ist es daher, daß es sehr aufwendig ist, insbesondere
wenn nicht nur eine Punktmessung durchgeführt werden soll, sondern das
Profil des Abgasstrahls vermessen werden soll. Ferner ist nachteilig,
daß die
Probennahme nicht rückwirkungsfrei
ist, d. h. den Triebwerkszustand beeinflußt.. Als besonders nachteilig
wird angesehen, daß die
Analyseverfahren aufwendig sind und nicht ohne Bediener über längere Zeiträume betrieben werden
können.
Ein weiterer großer
Nachteil ist ferner, daß die
bekannten Verfahren nur mit großem Aufwand
in fliegenden Flugzeugen eingesetzt werden könnten. Ein solcher Einsatz
ist daher bisher nicht durchgeführt
worden.
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In
DE 198 24 037 A1 ist
ein Emissionsüberwachungssystems
beispielsweise für
Flugzeuge beschrieben, in welchem die wich tigsten umweltrelevanten
Schadstoffe, wie unverbrannte Kohlenwasserstoffe HC, Kohlenmonoxid
CO, Stickstoffmonoxid NO und Kohlendioxid CO
2 an
Bord der Flugzeuge erfasst, registriert und für die Auswertung mittels Datenträger oder
sonstiger Datenüberwachungssysteme
den jeweiligen Auswertezentralen zur Verfügung gestellt werden. Hierbei
sind die Mess-Systeme entweder unmittelbar im Abgasstrom untergebracht oder
sie entnehmen einen Teilstrom aus dem Abgas zwecks Gasaufbereitung
und Vorbehaltung und leiten sie zu einem Messgerät.
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Hierbei
werden die Messdaten entweder mit den von den bordeigenen Messgeräten gelieferten Daten
zusammen so aufgenommen, dass sie einen chronologischen Verlauf
der Emissionen während des
Fluges darstellen. Die Emissionsdaten werden entweder per Kabelverbindung
an die Schnittstellen oder per Datenträger, wie Disketten, Karten
usw. oder durch drahtlose Übertragung
oder über
andere Wege zur Auswertezentrale geleitet, wo sie verarbeitet werden.
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Aus
EP 0881 373 A2 ist
eine Emissionssteuerung für
eine Gasturbine bekannt, wobei mittels eines Abgas-Überwachungssystems
die aktuelle Menge eines Emissionsbestandteils, wie beispielsweise Stickstoffmonoxid,
Kohlenmonoxid und/oder unverbrannte Kohlenstoffbestandteile gemessen
werden, ein erstes Signal an eine Steuereinheit abgegeben und interpretiert
wird und ein zweites Signal an eine Aktuatoreinrichtung gesendet
wird, um einen Fluidstrom zu dem Verbrennungsabschnitt zu steuern,
der von der Gasturbine abgegebene Emissionen in dem Abgas mitgeführt.
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Aufgrund
von neueren ökologischen
und ökonomischen
Anforderungen besteht der Bedarf, Analysen von Triebwerksabgasen
im Flug insbesondere unter Steig- und Reiseflugbedingungen durchzuführen. Dafür gibt es
zur Zeit kein erprobtes, operationell zu verwendendes Verfahren.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, Spurengase, wie CO, CO2,
NO, NO2, H2O, SO2 und andere, unverbrannte Treibstoff-Bestandteile und/oder
Partikel von Triebwerksabgasen von Flugzeugen im Flug ständig zu
analysieren und fortwährend
zu überwachen.
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Gemäß der Erfindung
ist diese Aufgabe bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 durch die Merkmale in dessen kennzeichnenden Teil gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand von
Unteransprüchen.
Ferner sind Einrichtungen zum Durchführen der Verfahren angegeben.
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Gemäß der Erfindung
wird zum Analysieren und ständigen Überwachen
von Abgasparametern in Triebwerken von Flugzeugen während des
Flugs außer
der Konzentration von Spurengasen, unverbrannten Treibstoff-Bestandteilen
und/oder Partikeln und der Temperatur im Abgasstrom unmittelbar
nach deren Austritt aus dem Triebwerk zusätzlich die räumliche
Verteilung der Spurengase, wie CO, CO2, NO,
NO2, H2O, SO2, der unverbrannten Treibstoff-Bestandteile
und/oder -Partikel erfasst. Auch diese Werte werden analog den erfassten
Konzentrations- und Temperaturwerten behandelt.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden aus den
erfaßten
Werten Spektren gebildet, aus welchen sowohl Gaskonzentrationen
und/oder Gasprofile als auch optional Temperaturen und Temperaturprofile bestimmt
werden. Hierbei wird zur Gewinnung der Abgasparameter die gesamte
zur Verfügung
stehende Spektralinformation eingesetzt.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die im Flugzeug oder in einer stationären Messwerterfassungseinrichtung
verarbeiteten und aufbereiteten Meßwertdaten zum Regeln/Steuern
der Verbrennung der Flugzeugtriebwerke während des Flugs verwendet.
Die in der stationären
Einrichtung am Boden verarbeiteten und/oder gegebenenfalls gespeicherten
Meßwertdaten
werden an das Flugzeug, vorzugsweise per Funk zurückübermittelt,
um dort zum Regeln/Steuern der Verbrennung der Flugzeugtriebwerke
während
eines Flugs verwendet zu werden.
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Gemäß der Erfindung
wird miniaturisiertes Instrumentarium zur vorzugsweise berührungslos durchgeführten Erfassen
der räumlichen
Verteilung von Spurengasen, unverbrannten Treibstoff-Bestandteilen und/oder
-Partikeln in Kombination mit berührungslos oder berührend arbeitenden
Messeinrichtungen, wie Sonden, Sensoren und Fühlern genutzt, die an geeigneten
Stellen des Triebwerksaufbaus, wie bespielsweise an Nebenstrom(Bypass-)Verkleidungen,
Mischern, einem Triebwerkskonus u.ä. angebracht sind, ohne die
Funktion des Triebwerks und die Flugsicherheit zu beeinträchtigen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 als
Längsschnitt
ein Schnittbild eines Triebwerks mit Nebenstrom und allen Einzelheiten zur Übersicht;
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2 schematisch
einen Längsschnitt
eines Teil eines Triebwerks mit Nebenstrom;
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3 vergrößert einen
Ausschnitt des rechten Teils von 2 und
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4 eine
Draufsicht auf eine Temperaturverteilung der Gase in einem Mischer.
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In 1 ist
in Form eines Längsschnitts
ein Schnittbild eines Triebwerks mit Nebenstrom und allen Einzelheiten
zur Übersicht
dargestellt. 2 zeigt schematisch einen Längsschnitt
eines in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichnetes Triebwerk,
bei welchem ein Nebenstrom 11 zwischen dem Hauptstrom (Heißgasstrom) 21 und
einer Triebwerksverkleidung 10 in 2 links,
wie durch einen Pfeil 12 gekennzeichnet, eintritt und rechts,
wie durch einen weiteren Pfeil 13 angedeutet, wieder austritt.
Die wesentlichen Elemente eines Heißgasteils 2 dese Flugzeugtriebwerks 1 sind
Verdichter 22, Brennkammer 23, Turbine 24 und
Austrittsdüse 25.
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Ein
gemäß der Erfindung
abgezweigter Nebenstrom 3 strömt zwischen einer Wandung 82 einer Heißgasdüse 8 und
einer zur Abweichabzweigung des Nebenstroms 3 installierten,
etwa parallel zur Heißdüsen-Außenwandung 82 verlaufenden
Wandung 31 hindurch. Der abgezweigte Nebenstrom 3 dient
zur Kühlung
von zwischen den beiden Wandungen 31 und 82 in 2 und 3 nicht
näher dargestellten,
integrierten Meßeinrichtungen.
Der Nebenstrom 11 und der Heißgasstrom 21 durchströmen einen
schematisch dargestellten Mischer 9 und treten als gemischter
Gasstrom 5 aus. Ferner ist schematisch am Ende eines heißen Konus 6 ein
austretender Heißgasstrom 21 angedeutet.
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In 3 ist
vergrößert ein
Ausschnitt der 2 wiedergegeben, und zwar sind
Bereiche angegeben, in denen nicht näher dargestellte Sensorik installierbar
ist. Zur Installation von in 2 und 3 nicht
näher dargestellten
Temperatursensoren sind die gesamten, dem Heißgasstrom 21 ausgesetzten Oberflächen des
heißen
Konus 6, der Heißgasdüse 8 und
des Mischer 9 vorgesehen.
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Eine
ebenfalls nicht näher
dargestellte Meßsensorik
zum Erfassen von im Abgas enthaltenen Spurengasen sowie Partikeln
ist zwischen der Außenwand 82 der
Heißgasdüse 8 und
der etwa parallel zu dieser verlaufenden Wandung 31 installiert.
Hierbei sind Wände 82 der
Heißgasdüse 8 mit
in 3 nicht dargestellten Bohrungen und/oder infrarotdurchlässigen Fenstern,
beispielsweise aus Germanium, Saphir u.ä. versehen, welche den „Blick" auf und durch das
Heißgas
ermöglichen.
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Vorzugsweise
wird eine Meßsensorik
an der kalten Wandung 31 des abgezweigten Nebenstroms 3 installiert.
In den Teil der Wandung 31, der über die Wandung 82 der
Heißgasdüse 8 hinausragt,
ist ebenfalls eine nicht näher
dargestellte Gas- und Partikel-Meßsensorik installiert, und
zwar vorzugsweise an der kalten Wandung 31, wodurch die
Sensorik „direkten
Blick" auf den aus
der Heißgasdüse 8 ausströmenden Heißgasstrom 21 hat.
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In
einem durch eine geschweifte Klammer gekennzeichneten Bereich 15 der
Nebenstromverkleidung 10, welcher über den über die Heißgasdüse 8 vorstehende Teil
der Wandung 31 hinrausragt, ist ebenfalls eine wiederum
nicht näher
dargestellte Gas- und Partikel-Meßsensorik unterzubringen, die ebenfalls
wieder einen „direkten
Blick" auf den Heißgasstrom 21 hat.
Eine in diesem Bereich installierte Sensorik erfaßt neben
dem Heißgasstrom 21 auch das
zur Kühlung
von Meßgeräten abgezweigte
kalte Nebenstromgas, das zwischen den Wandungen 31 und 82 hindurchströmt, was
bei der Analyse berücksichtigt
wird. In einem in der Gasströmungsrichtung nach
dem Mischer 9 liegenden Bereich 16 der Nebenstromverkleidung 10 ist
eine wiederum nicht näher
dargestellte Gas- und Partikel-Meßsensorik
installiert, die ebenfalls wieder eien „direkten Blick" auf das austretende
Gasgemisch hat.
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Schließlich zeigt 4 in
einer Draufsicht die Temperaturverteilung der Gase in einem speziellen Mischer,
einem sogenannten „lobe"-Mischer, wobei die
Unsymmetrie der Verteilung deutlich zu erkennen ist. Auf der Oberfläche der
Mischerstruktur sind in einer vorteilhaften Weise gemäß der Erfindung
in Bohrungen und/oder Nuten Temperaturfühler montiert. Derartige Bohrungen
können
auch auf den anderen Strukturen, wie beispielsweise der Außenfläche des heißen Knonus 6 oder
der Heißdüsen-Verkleidung 82 vorgesehen
sein.
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Gemäß der Erfindung
sind beispielsweise Komponenten des jeweils verwendeten Spektrometers
an kalten Teilen des Triebwerksaufbaus angebracht, wobei eine Sichtverbindung
zum Abgasstrahl sichergestellt ist. Hierfür geeignete Strukturen am Triebwerk
sind beispielsweise die Verkleidung des Bypass-Luftstroms bzw. die äußere Triebwerksverkleidung 10.
Hierbei kann mittels eines einzelnen Spektrometers ein Sichtstrahl
durch den Abgasstrahl erfaßt
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden Infrarotspektrometer im Spektralbereich von
etwa 3 bis 14 μm
Wellenlänge,
in Form vorzugsweise miniaturisierter Laserspektrometer (mit durchstimmbaren
Lasern), Fourier-Transform-Spektrometer,
Gitterspektrometer, Laser-Fluoreszenzspektrometer, alternativ auch
NDIR-(Non Dispersive Infra Red)Systeme, sowie DOA-(Differential
Optical Absorption)Spektrometer zur Gasanalyse verwendet. Diese
Geräte
bzw. Systeme werden als berührungslos
oder berührend
arbeitende Systeme eingesetzt, d. h. sie sind mit dem zu untersuchenden
Gasstrom in direktem Kontakt oder gewinnen die Meßinformation
ohne Kon takt. Ferner können
sie einzeln oder in Kombination eingesetzt werden.
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Ferner
werden bevorzugt durchstimmbare Infrarotdiodenlaser-Spektrometer
ebenfalls im Spektralbereich von etwa 3 bis 14 µm verwendet, die als Absorption-Spektrometer
arbeiten oder als laserinduzierte Fluoreszenz-Spektrometer und als
Strahlungsquelle (für
Absorptionsspektrometer) bzw. zur Anregung (der Fluoreszenz) die
DF-(Difference Frequency)Generation in AgGaS2 oder
in periodisch gepoltem LiNbO3 nutzen. Dies
geschieht durch Mischung zweier Farbstofflaser (Dye laser) im mittleren
Infrarot (MIR von 7 bis 9 µm)
oder Mischen von Farbstofflaser und Ti:Saphir-Laser (MIR im Bereich
von 4,8 bis 6,5 µm),
oder Mischen von Ti:Saphir- und Diodenlaser (MIR bei 5 und 4,3 µm) sowie
Mischen von Neodym:YAG (NdYAG) und Diodenlaser (MIR bei 3,2 µm). Als
Strahlungsempfänger
werden vorzugsweise thermoelektrisch gekühlte Infrarotdetektoren verwenden.
Aus den von diesen Absorptions- und laserinduzierten Fluoreszenz-Spektrometern
gemessenen Spektren werden sowohl Gaskonzentrationen, UHC-Konzentrationen
als auch Temperaturen bestimmt.
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Bevorzugt
wird ferner eine Anordnung aus einer Anzahl von Spektrometern dergestalt
eingesetzt, daß die
Sichtbündel
mehrerer Spektrometer mit ihren optischen Achsen parallel und senkrecht
zueinander angeordnet sind. Mit einem solchen Aufbau können dann
mehrere zueinander parallele und senkrechte Bündel durch das Gasvolumen erfaßt werden,
die – wie
ein Gitter mit gemeinsamen Kreuzungspunkten – den Gasstrahl senkrecht zur
Gasfluß-richtung,
d. h. senkrecht zur Triebwerksachse, durchschneiden. Die mit diesem
Aufbau gewonnenen Spektren werden einer tomographische Analyse gemäß der Patentanmeldung
198 21 956.3 unterzogen, aus welcher dann die räumliche Verteilung der Gaskomponenten,
der UHCs und ihrer Temperatur resultieren.
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Ein
Spektrometer weist jeweils als Sender vorzugsweise einen Laser und
als Empfänger
einen Infrarotdetektor auf, die an der den Gasstrahl umfassenden
Triebwerksstruktur einander gegenüber angeordnet und so justiert
sind, daß sich
ihre optischen Achsen decken und sich zwischen beiden das zu untersuchende
Gasvolumen befindet. Die Gesichtsfeldwinkel und die Aperturen von
Laser und Infrarotdetektor sind aneinander angepaßt, d. h.
der Gesichtsfeldwinkel des Detektors ist mindestens so groß wie der
des Lasers und die vom Laser ausgeleuchtete Fläche in einem Abstand vom Laser,
welcher dem Abstand zwischen Laser und Detektor entspricht, ist mindestens
so groß wie
die Detektorfläche.
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Dadurch
ist die Justierung vereinfacht und auch bei Einflüssen aufgrund
von Vibration und thermischer Ausdehnung ist eine Überdeckung
des Detektorgesichtsfeldes durch die Laserstrahlung sichergestellt.
Dabei ist zu gewährleisten,
daß benachbarte Laser
nur den ihnen zugeordneten Detektor bestrahlen und nicht auch diesem
benachbarte Detektoren. Ferner ist zu beachten, daß der Abstand
von Sender und Empfänger
vom Ort ihrer jeweiligen Montage abhängt und bei Verwendung mehrerer
parallel angeordneter Spektrometer der Abstand nicht zwangsläufig für alle gleich
ist.
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Die
zur Montage ausgewählten
kalten Teile des Triebwerksaufbaus, wie Bypass-Verkleidung, äußere Triebwerksverkleidung
u.ä. werden
bevorzugt auch als Wärmesenken
zur Kühlung
der Infrarotdetektoren und zur Temperaturstabilisierung der Laserquellen
genutzt; dies kommt besonders im Reiseflug großer Verkehrsmaschinen in großer Höhe zur Anwendung.
Für eine
direkte Strahlungsaussendung und einen direkten Strahlungsempfang
werden die dafür
erforderlichen Spektrometerkomponenten (Laser, Detektor) oder die
ganzen Spektrometer direkt an die vorstehend im einzelnen angegebenen
Strukturen des Triebwerks montiert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
gemäß der Erfindung
wird die Infrarotstrahlung der Infrarotspektrometer von den Strahlungsquellen über Strahlungsleitfasern
zum Triebwerksabgasstrahl geführt. Ebenso
wird bevorzugt auch die transmittierte Strahlung oder die Fluoreszenzstrahlung über Strahlungsleitfasern
zum Infrarotdetektor geführt.
Dazu werden als Strahlungsleitfasern Quarzfasern im Bereich bis 2,5 µm, Saphirfasern
im Bereich bis 3,8 µm,
Infrarot "SG" -Fasern bis 5 µm, Chalcogenide-Fasern
bis 11 µm,
und Silber-Halide-Fasern bis 16 µm verwendet.
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Jeweils
ein Sende- und ein Empfangsfaserbündel sind dabei einander gegenüber angeordnet und
so justiert, daß ihre
optischen Achsen aufeinander fallen und das zu betrachtende Gasvolumen
sich zwischen beiden befindet. Hierbei sind der Transmissionsgrad
der Fasern und damit die in ihnen auftretenden Verluste zu berücksichtigen.
Ist der Transmissionsgrad hoch, können Faserbündel großer Länge verwendet werden; ist er
gering, müssen
kurze Bündel
eingesetzt werden.
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Dementsprechend
ist in größerer oder
geringerer Entfernung vom Meßort
der übrige
Aufbau (Laser, Spektrometer) angebracht. Für Strahleinkoppel- und -auskoppeloptiken
(Strahlaufweitung, Kondensor) an den Strahlungsleitfasern kommen
IR-Materialien, wie beispielsweise Kalziumfluorid, Germanium, Silizium,
zum Einsatz. Ferner sind die Optiken hinsichtlich Apertur und Gesichtsfeldwinkel
aufeinander abzustimmen. Werden mehrere Spektrometer in paralleler/senkrechter
Orientierung verwendet, kann es durch Streuung der Laserstrahlung
im Gas- und Partikelstrom, zu einer Art "Übersprechen" zwischen den einzelnen
Spektrometern kommen; hierdurch gelangt Laserstrahlung von einem
Spektrometer zum Detektor der(des) benachbarten Spektrometer(s),
wodurch es zu Störungen
kommt.
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Um
ein solches „Übersprechen" zu vermeiden, werden
zu einer Messung die Laser der Spektrometer nicht gleichzeitig eingeschaltet,
sondern zeitlich nacheinander. Dadurch ist immer nur ein Spektrometer
in Betrieb und kann somit keine Streustrahlung von anderen Spektrometern
empfangen. Die jeweils notwendige und einzuhaltende Dauer des Betriebs
eines jeden Spektrometers hängt
wesentlich von den Absorptions- bzw. Fluoreszenz-Eigenschaften des
zu analysierenden Gases ab und ist so einzustellen, daß ein für die Meßaufgabe
ausreichendes Signal/Rauschverhältnis
erreicht wird.
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Bei
der Strahlungszuführung über Leitfasern wird
gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung nur eine einzige Laserquelle verwendet, deren Strahlung über einen
optischen Multiplexer sequentiell den einzelnen Sendefaserbündeln aller
beteiligten Spektrometer zugeführt wird.
Damit ist einerseits das Übersprechen
ausgeschlossen, andererseits ist es aus Aufwandsgründen vorteilhaft,
daß nur
eine Strahlungsquelle benötigt wird,
womit wiederum eine vorteilhafte Einheitlichkeit für die Spektrometer
erzielt wird.
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Noch
vorteilhafter ist es, wenn auch auf der Empfangsseite die Strahlung über Strahlungsleitfasern
eingekoppelt wird und über
einen Multiplexer segentiell einem einzigen Spektrometer zugeführt wird. Dadurch
ist bei geringstem technischen Aufwand gleichzeitig meßtechnisch
die größte Einheitlichkeit erreicht.
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Gemäß der Erfindung
ist es auch möglich,
einen Aufbau mit parallelen/senkrechten Meßstrecken so auszurüsten, daß die Senderstrahlung über Multiplexer
und Strahlungsleitfaser zum Gasstrom geführt wird, also nur mit einem
Laser, oder einer Breitbandquelle für alle Spektrometer, sowie
mit einer Anzahl direkt empfangender Spektrometer ausgerüstet ist.
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Zur
Messung von Partikeln im Gasstrom wird das Verfahren der laserinduzierten
Erwärmung
der Partikel (laser induced incandescence) angewendet. Ein starker
Laser im niederfrequenten Pulsbetrieb strahlt durch den Gasstrom.
Die Laserstrahlung erhitzt beim Aufreffen auf Partikel im Gasstrom
diese so stark, daß sie
sichtbare Strahlung emittieren. In diesem Fall weist das Meßsystem
eine Videokamera auf, mit der ein Bild des Gastroms aufgenommen wird.
Die vom Laser bestrahlten, leuchtenden Partikel erscheinen im Videobild
als helle Punkte, deren Größe ein Maß für die Größe der Partikel
ist. Aus dem Bild werden Größe und Verteilung
der heißen Partikel
bestimmt.
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Es
ist auch möglich,
anstelle einer Videokamera ein Leuchtdichtemeßgerät zu verwenden, welches integral
die Leuchtdichte der erhitzten Partikel erfaßt. Die Leuchtdichte ist proportional
der Summe der sichtbaren Oberflächen
aller leuchtenden Teilchen.
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Ferner
sind zur Unterstützung
der Bestimmung der Temperatur des Gasstroms und der Temperaturverteilung
ein Gasstrom gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung an im Gasstrom befindlichen
Triebwerksteilen, wie Heißgasdüse, Austrittskonus,
Mischer u.a., Temperaturfühler,
wie Thermoelemente, Thermowiderstände, Temperatur-Oberflächenwellensensoren
u.a. angebracht. Hierbei sind die Anzahl der Fühler und ihre Verteilung so
gewählt,
daß die
Temperaturverteilung in dem so zugänglichen Teil des Gasstroms
in einem räumlichen
Raster von Meßpunkten
erfaßt
wird, die vorzugsweise etwa 2cm Abstand voneinander haben.
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Hierbei
ist zu beachten, daß ein
Abgasstrom hinsichtlich der Temperaturverteilung nicht rotationssymmetrisch
ist, d. h. die Fühler
und Komponenten für
die spektrometrischen und die Partikel-Messungen sind in möglichst
enger Nachbarschaft zu montieren, so daß alle Messungen an demselben
Gasvolumen erfolgen. Die ermittelten Temperaturverteilungen dienen
einerseits als Vergleichsmessungen für die Temperaturbestimmung
aus den parallel gemessenen Gasspektren und andererseits als a priori
Information bei der Durchführung
der tomographischen spektralen Analyse der gemessenen Spektren.
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Als
Spektrometer zur Absorptions-, Emissions- und Fluoreszenzspektrometrie
können
auch flugtaugliche Gitterspektrometer und Fourier-Transform-Spektrometer
verwendet werden, die im kalten Bereich des Triebwerksaufbaus, in
Strukturen nahe den Triebwerken, wie Tragfläche, Heckrumpf oder im Hauptrumpf
installiert sind, und die, wie die Laserspektrometer, direkt oder
durch Strahlungsleitfasern optisch an den zu untersuchenden Gasstrom
angekoppelt sind. Dann können
anstelle von durchstimmbaren Lasern als Strahlungsquellen auch optisch breitbandige
Strahler, wie beispielsweise Globar-Strahler verwendet werden, die
ansonsten, wie vorstehend für
die Laser beschrieben, einzusetzen sind, nämlich mit direkten oder Faserkopplung,
mit Anpassung der Koppeloptiken, etc.. Die Spektrometer sollten
eine spektrale Auflösung
im Bereich von 1cm–1 haben, um beispielsweise
NO und andere Gase mit ausreichender Genauigkeit messen zu können. Für einige
Gase, wie beispielsweise CO, genügt auch
eine geringere spektrale Auflösung.
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Für eine Analyse
der unverbrannten Kohlenwasserstoffe werden bevorzugt Laserspektrometer verwendet,
da diese eine sehr hohe spektrale Auflösung ermöglichen und somit die Konzentrationsverteilung
einzelner Kohlenwasserstoffverbindungen bestimmt werden kann. Es
kann aber auch mit niedrig auflösenden Spektrometern
gemessen werden, da aus niedrig aufgelösten Spektren sich ein Summenwert
für die
Kohlenwasserstoffe ableiten läßt.
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Moderne
Triebwerke verfügen über einen starken
(kalten) Nebenstrom 11 (2) aus Luft,
der am Heißgasteil 2 vorbeigeführt ist
und keine Verbrennungsgase enthält.
Sozusagen im Zentrum des Nebenstroms 11 strömt das Heißgas, das
alle Verbrennungsprodukte enthält.
Der Nebenstrom 11 und die ihn einfassende Triebwerksverkleidung 10 ragen
in Ausströmrichtung
häufig über die
Heißgasdüse 8 hinaus.
Daher ist diese Nebenstromverkleidung 10 geeignet zur Montage
von Meßeinrichtungen,
die das Heißgas 21 analysieren.
Verfügen
die zu untersuchenden Triebwerke nicht über geeignete Montagestrukturen
in der Nähe
des Abgasstroms (auf einer Sichtlinie durch das Abgas), dann sind
gemäß der Erfindung
solche Strukturen anzubringen.
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Die
neueste Entwicklung von Triebwerken verfügt über einen Mischer 9,
in welchem der Heißgasstrom 21 und
der große
Nebenstrom 11 zusammengeführt und gemischt werden und
erst nach der Mischung das Triebwerk 1 endgültig verlassen.
Bei einem solchen Triebwerk können
die Meßeinrichtungen
vor und/oder nach dem Mischer angebracht werden.
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Hierbei
wird eine spektromerische Messung hinter dem Mischer 9 bevorzugt,
da hier die Profile der Gasverteilungen senkrecht zur Ausbreitungsrichtung
weitgehend ausgeglichen sind, d. h. die Verteilung nahezu homogen
ist, was die Verwendung einfacher Analyseverfahren bei der Auswertung
der Spektren erlaubt. Auf dem Mischer 9 selbst können Temperaturfühler an
dessen Eintritts- und an seinem Austrittsseite angebracht werden.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Meßeinrichtungen in
die den Heißgasstrom
umfassende und ihn führende
Umkleidung (Heißgasdüse integriert.
Dazu ist diese doppelwandig auszuführen, wobei zwischen den beiden
Wänden
kalte Nebenstromluft hindurchgeführt
wird. Zwischen den beiden Wänden
sind auch die Meßsysteme
oder Leitfasern mit Koppeloptiken untergebracht. Hierdurch werden
die Meßsysteme von
der kalten Nebenstromluft gekühlt.
Alternativ werden die miniaturisierten Systeme direkt – eventuell
thermisch isoliert – auf
die Außenseite
der Heißgasdüse aufgesetzt
und der Kühlung
durch den Nebenstrom ausgesetzt. Die Heißgasdüse ist dabei mit Bohrungen
und Befestigungen für
die Meßeinrichtungen
versehen, so daß eine
Durchstrahlung/Beobachtung des Heißgasstroms ermöglicht ist.
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- 1
- Triebwerk
- 10
- Triebwerksverkleidung
- 11
- Nebenstrom
- 12/3/5
- Pfeil
- 15/16
- Bereich
- 2
- Heißgasanteil
- 21
- Haupt-(Heißgas-)strom
- 22
- Verdichter
- 23
- Brennkammer
- 24
- Turbine
- 25
- Austrittsdüse
- 3
- abgezweigter
Nebenstrom
- 31
- Wandung
für 3
- 5
- gemischter
Gasstrom
- 6
- heißer Konus
- 8
- Heißgasdüse
- 82
- Wandung
von 8
- 9
- Mischer