DE19939176A1 - Aufblaseinrichtung - Google Patents
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Abstract
Gegenstand der Erfindung ist eine Aufblaseinrichtung für Schutzkissen oder aufblasbare Behältnisse mit einem mit Speichergas gefüllten Druckbehälter (1), einer pyrotechnischen Auslöse- oder Antriebseinheit (4, 7) und einer von der pyrotechnischen Auslöse- oder Antriebseinheit (4, 7) betätigbare Einrichtung (5) zur Öffnung des Druckbehälters (1), wobei das in dem Druckbehälter (1) wenigstens ein Gas mit einer kritischen Temperatur > 85 C vorhanden ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufblaseinrichtung für Schutzkissen oder
aufblasbare Behältnisse mit einem mit Speichergas gefüllten Druckbehälter, einer
pyrotechnischen Auslöse- oder Antriebseinheit und einer von der pyrotechnischen
Auslöse- oder Antriebseinheit betätigbaren Einrichtung zur Öffnung des
Druckbehälters.
Aufblaseinrichtungen zum Befüllen aufblasbarer Behältnisse sind von den
verschiedensten Anwendungen bekannt. Typische Anwendungen für mit
verflüssigtem oder nicht verflüssigtem Speichergas arbeitende Aufblaseinrichtung
sind z. B. Rettungsinseln oder Schwimmwesten. Bei derartigen Aufblaseinrichtungen
bewirkt ein im allgemeinen mit CO2 gefüllter Druckbehälter nach Betätigung durch
eine Bedienperson oder durch eine automatische Auslöseeinrichtung das
Ausströmen des Speichergases in das aufzublasende Behältnis. Derartige Systeme
sind bevorzugt, wenn lange Standzeiten oder ein hoher Normalgasanteil gefordert
ist, der über dem Leervolumen des Behältnisses liegt. Aufgrund des hohen
Normalgasanteils, d. h. das Volumen des im Druckbehälter befindlichen Gases liegt
unter Umgebungsbedingungen über dem Leervolumen des Behältnisses, ergeben
sich aufgrund einer gewissen "Volumenreserve" lange Standzeiten. Die genannten
Aufblaseinrichtungen können jedoch nur in Bereichen eingesetzt werden, in denen
keine schnellen Aufblaszeiten gefordert werden.
Aus dem Stand der Technik sind weiterhin Gasgeneratoren für Airbags insbesondere
für Kraftfahrzeuge bekannt, bei denen das Gasvolumen zum Füllen eines Airbags
oder Schutzkissens durch den Abbrand einer pyrotechnischen Ladung erzeugt wird.
Typisch für diese Anwendung ist, daß Airbags im allgemeinen keine lange Standzeit
brauchen, aber sehr schnell gefüllt sein müssen, um z. B. bei einem Frontalaufprall
einen ausreichenden Schutz des Fahrers oder Beifahrers zu entwickeln. Beim
Abbrand der pyrotechnischen Ladung werden heiße Gase freigesetzt, die das
Schutzkissen gefüllt halten. Nach kurzer Zeit ist das Gas jedoch stark abgekühlt,
wodurch eine Erschlaffung des Schutzkissens eintritt. Im allgemeinen ist bei diesen
Systemen auch der Normalgasanteil geringer als das Leervolumen des zu
befüllenden Schutzkissens.
Weiterhin sind sogenannte Hybridgasgeneratoren bekannt, die insbesondere für
Seitenairbags in Kraftfahrzeugen eingesetzt werden. Bei den Hybridgasgeneratoren,
bei denen sowohl ein in einem Druckbehälter befindliches Gas als auch eine
pyrotechnische Ladung vorhanden sind, ist es grundsätzlich bekannt die
pyrotechnische Ladung so auszubilden, daß durch die Erhitzung des im
Druckbehälter enthaltenen Speichergases der Druck desselben bis zum Bruch einer
Berstvorrichtung erhöht wird, damit das Speichergas aus dem Gasgenerator
austreten kann. Weiterhin ist bekannt mit der pyrotechnischen Ladung ein
mechanisches Öffnungselement zu betätigen, das dann eine Membran durchstößt,
durch welche das Speichergas den Gasgenerator verlassen kann und in den
aufzublasenden Luftsack übergeht. Letztendlich ist es auch bekannt, die
pyrotechnische Ladung so auszubilden, daß durch ihren Abbrand ein gewisses
Gasvolumen freigesetzt wird, das sich mit dem im Druckbehälter befindlichen
Speichergas während des Austretens aus dem Gasgenerator vermischt und somit
einen Volumenbeitrag zum Füllen des Schutzkissens leistet. Derartige
Hybridgasgeneratoren sind z. B. aus der DE 196 38 838 A1, EP 0 906 898,
DE 196 02 009 A1, WO 98/06 998, DE 197 30 934 A1, DE 197 23 257 A1, EP 0 864 470,
EP 0 792 775, DE 197 26 598 A1 und der EP 0 800 965 bekannt.
Die bekannten Hybridgasgeneratoren sind jedoch darin nachteilig, daß sie
konstruktiv sehr aufwendig sind und/oder daß Speichergas unter einem so hohen
Druck eingefüllt werden muß, daß der Druckbehälter sehr schwer und teuer in der
Herstellung wird, wobei außerdem gesetzliche Vorschriften, wie die
Druckbehälterverordnung zu beachten sind, was nur durch zusätzliche technische
Prüfungen sichergestellt werden kann, und /oder entweder über zu lange
Aufblaszeiten oder zu kurze Standzeiten verfügen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die eingangs
bezeichnete Aufblaseinrichtung für Schutzkissen oder aufblasbare Behältnisse so
weiterzubilden, daß die Nachteile aus dem Stand der Technik weitgehend vermieden
werden und die Aufblaseinrichtung insbesondere mit geringem technischem
Aufwand und kostengünstig herstellbar sowie einem möglichst breiten Einsatzgebiet
zugänglich ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Aufblaseinrichtung für Schutzkissen oder
aufblasbare Behältnisse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die
vorliegende Erfindung beruht dabei auf der Erkenntnis, daß für das Expandieren
eines unter Druck stehenden Speichergases eine gewisse Wärmemenge aufgebracht
werden muß. Wird diese Wärmemenge ausschließlich aus der Umgebung bezogen,
dann kühlt sich das im Druckbehälter befindliche Speichergas ab, wodurch der
Expansionsvorgang verlangsamt wird. Gleichzeitig nimmt das Speichergas bei
geringerer Temperatur auch ein geringeres Volumen ein.
Bei der erfindungsgemäßen Aufblaseinrichtung weist zumindest ein in dem
Druckbehälter enthaltenes Gas eine kritische Temperatur von < 85°C auf. Dies
bedeutet, daß sich dieses Gas leicht verflüssigen läßt und z. B. bei
Umgebungstemperaturen im verflüssigten Zustand nur einen vergleichsweise
geringen Druck auf die Wand des Druckbehälters ausübt. Hierdurch wird
vorteilhafter Weise z. B. ermöglicht die Wand des Druckbehälters dünner und somit
auch kostengünstiger und leichter auszuführen. Es ist weiterhin bevorzugt, wenn
das im Druckbehälter enthaltene Flüssiggas ungiftig und nicht brennbar ist, weil die
erfindungsgemäße Aufblaseinrichtung dann hinsichtlich ihres Einsatzgebiets keinen
Beschränkungen aufgrund von möglichen Gesundheitsgefährdungen für den
Menschen oder besonderen Brandgefahren unterliegt, wie sie grundsätzlich in
Kraftfahrzeugen gegeben sind.
Bei der erfindungsgemäßen Aufblaseinrichtung ist es weiterhin möglich durch
geeignete Wahl der pyrotechnischen Ladung für die Übertragung einer
ausreichenden Wärmemenge zu sorgen, so daß z. B. eine gleichmäßige
Ausströmrate des Speichergases bewirkbar ist. Hierdurch, d. h. durch die geeignete
Wahl der pyrotechnischen Ladung, ist vorteilhafter Weise auch die Steuerung des
Ausströmverhaltens hinsichtlich der Temperatur des austretenden Gases, dessen
anteilmäßige Zusammensetzung in bezug auf Speichergas und Gas aus der
pyrotechnischen Reaktion und der Ausströmgeschwindigkeit steuerbar. Beispiele für
unterschiedliche pyrotechnische Ladungen der vorstehend beschriebenen Art, die
auch zusammen mit der erfindungsgemäßen Aufblaseinrichtung eingesetzt werden
können, sind bereits aus der US 4,632,714 und der US 5,553,889 bekannt.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der Druckbehälter
der Aufblaseinrichtung durch eine Membran verschlossen und die Einrichtung zur
Öffnung des Druckbehälters wird von einem beweglichen Kolben gebildet, der von
der durch die pyrotechnische Ladung gebildete pyrotechnischen Auslöse- oder
Antriebseinheit betätigbar ist.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist
zumindest die Außenwand des Druckbehälters allgemein Erhöhungen und
Vertiefungen zur Vergrößerung der für die Wärmeübertragung wirksamen
Oberfläche auf. Zu diesem Zweck ist jede Geometrie der äußeren und/oder inneren
Oberfläche des Druckbehälters zweckmäßig und sinnvoll, die die für die
Wärmeübertragung zur Verfügung stehende Oberfläche des Druckbehälters
vergrößert. Diese Ausgestaltung erlaubt eine besonders effiziente Nutzung der
durch Verbrennen der pyrotechnischen Ladung freigesetzten Wärmeenergie.
Besonders zweckmäßig ist die Ausgestaltung einer Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Aufblaseinrichtung, bei der die pyrotechnische Ladung in einer
vom Druckbehälter lösbaren Kartusche angeordnet ist. Der große Vorteil dieser
Ausgestaltung liegt in der Anpaßbarkeit der Aufblaseinrichtung an unterschiedliche
Einsatzgebiete, wobei bereits mit Speichergas vorgefüllte Druckbehälter mit
unterschiedlichen pyrotechnischen Ladungen kurz vor dem Einbau der
Aufblaseinrichtung, z. B. in einem Kraftfahrzeug, kombiniert und auf das
Einsatzgebiet abgestimmt werden kann. Die Anpassung an den jeweiligen
Verwendungszweck erfolgt dabei durch Auswahl einer bestimmten pyrotechnischen
Ladung, die durch ihr Abbrennverhalten, d. h. durch die Menge und Temperatur des
bei ihrer Verbrennung freigesetzten Gasvolumens und durch die Geschwindigkeit
des Abbrands, die wesentlichen Charakteristika der Aufblaseinrichtung wie
Ausströmrate, Ausströmvolumen und Temperatur des ausströmenden Gases
entscheidend beeinflusst.
Selbstverständlich können auch unterschiedlich befüllte Druckbehälter vorrätig
gehalten werden, wodurch sich die Variationsmöglichkeiten nochmals erhöhen und
eine erhebliche Kosteneinsparung zu erzielen ist. Hierbei ist eine ähnliche
Beeinflussung der vorgenannten Charakteristika der Aufblaseinrichtung durch
Variation des Volumens des Druckbehälters und der Zusammensetzung des im
Druckbehälter enthaltenen Speichergases hinsichtlich Art und Zusammensetzung
desselben erzielbar.
Wie bereits ausgeführt, wird zur Befüllung des Druckbehälters erfindungsgemäß
wenigstens ein Gas verwendet, das eine kritische Temperatur von < 85°C besitzt.
Als solches, für diesen Verwendungszweck geeignetes und ferner unbrennbares
sowie ungiftiges Gas ist z. B. Heptafluorpropan zu nennen. Selbstverständlich
können für diesen Zweck auch alle anderen Gase verwendet werden, die eine
kritische Temperatur < 85°C besitzen, den angestrebten Zweck nicht
beeinträchtigen und bevorzugt ungiftig und nicht brennbar sind. Weitere Beispiele
für derartige Gase sind Tetrafluorethan und von der Firma Solvay unter der
Bezeichnung Solkane 134a, Solkane 123 und Solkane 22 als Kältemittel
vertriebenen Gase sowie allgemein FCKW. Darüberhinaus können auch
Kombinationen eines derartigen Gases mit einem oder mehreren auf dem
vorliegenden Gebiet üblicherweise eingesetzten Gases oder Gasen, wie z. B. CO2,
Argon oder Stickstoff, verwendet werden. Bei einer derartigen Kombination eines
herkömmlich auf dem vorliegenden Gebiet eingesetzten Gases mit einem Gas mit
einer kritischen Temperatur < 85°C verfielfachen sich vorteilhafter Weise die zuvor
beschriebenen Kombinationsmöglichkeiten und erlauben eine noch größere
Anpassbarkeit an den jeweiligen Anwendungsfall.
Eine weitere Möglichkeit besteht im Einsatz von Mischungen der zuvor erwähnten
Kältemittel. Von den allgemein im Handel erhältlichen Gasmischungen sind die mit
der Bezeichnung R407B, R404A und R407A besonders gut für den Einsatz im
Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignet und daher bevorzugt. Insbesondere
kann eine derartige Mischung von Kältemitteln an Stelle eines einzigen Gases mit
einer kritischen Temperatur < 85°C eingesetzt werden. Der im Rahmen dieser
Beschreibung verwendete Begriff "ein Gas mit einer kritischen Temperatur < 85°C"
umfasst daher auch die zuvor beschriebene Mischung von Kältemitteln, d. h. als
Kältemittel eingesetzte Gase.
Bei einer besonderen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist eine
Überströmöffnung für heiße Gase und ein sich an diese Überströmöffnung
anschließender Gaskanal für heiße Gase zumindest teilweise um den Umfang des
Druckbehälters und entlang desselben ausgebildet. Hierdurch wird
vorteilhafterweise ermöglicht, daß die bei der pyrotechnischen Reaktion
freigesetzten heißen Gase zumindest einen Teil ihrer Wärmemenge an den
Druckbehälter und somit an das im Druckbehälter enthaltene Speichergas abgeben,
wodurch ein zu starkes Abkühlen des im Druckbehälter befindlichen Flüssiggases
beim Ausströmen vermieden wird. Ferner besitzt die Wandung des Druckbehälters,
je nach verwendetem Material, eine gewisse Wärmekapazität und wirkt als "Puffer"
bei der Übertragung der Wärme der heißen Gase aus der pyrotechnischen Reaktion,
so daß eine Überhitzung des im Druckbehälter befindlichen Flüssiggases vermieden
wird. Hierdurch wird einerseits vermieden, daß der Druck des Flüssiggases während
des Ausströmens zu stark ansteigt, und andererseits, daß sich das Gas mit einer
kritischen Temperatur von < 85°C eventuell aufgrund einer zu starken
Hitzeeinwirkung zersetzt.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und
unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher erläutert. Diese
Ausführungsbeispiele dienen dabei ausschließlich zur Erläuterung der Erfindung und
nicht zur Einschränkung derselben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Aufblaseinrichtung im Querschnitt;
Fig. 2a ein Schnitt entlang der Schnittlinie A-A in Fig. 1;
Fig. 2b ein Schnitt entlang der Schnittlinie B-B in Fig. 1;
Fig. 2c ein Schnitt entlang der Schnittlinie C-C in Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung in einer Perspektive wie in Fig. 2.
In Fig. 1 ist eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Aufblaseinrichtung schematisch im Querschnitt dargestellt. Bei dieser
Ausführungsform ist ein Druckbehälter 1 in einem Gehäuse 2 angeordnet. In dem
Druckbehälter sind an verschiedenen Positionen Verschlußstücke 3, 3', 3 ", 3''',
zur Aufnahme des Anzünders 4 für die pyrotechnische Heiz- bzw. Treibladung, des
Kolbensystems 5, der Verschlußmembran 6 und zur Bildung der Bodenabdichtung
durch das Verschlußstück 3''' angeordnet. Die pyrotechnische Heiz- oder
Treibladung 7 befindet sich in der dargestellten Ausführungsform zwischen dem
Anzünder 4 und dem Kolbensystem 5 und das Speichergas befindet sich in dem von
dem Verschlußstück 3" und der Verschlußmembran 6, dem Druckbehälter 1 und
dem durch das Verschlußstück 3''' gebildeten Bodenabdichtung umschlossenen
Raum 8.
In dem Druckbehälter 1 befinden sich Überströmöffnungen für Speichergas 9 und in
dem Gehäuse 2 Abströmöffnungen 10, die mit dem zu befüllenden Behältnis
verbunden sind. Die Überströmöffnungen für Speichergas 9 und die
Abströmöffnungen 10 stehen über Gaskanäle 11 miteinander in Verbindung, wobei
die Gaskanäle 11 durch den Zwischenraum von Druckbehälter 1 und Gehäuse 2
gebildet sind.
Fig. 2a zeigt einen Querschnitt der in Fig. 1 dargestellten Aufblaseinrichtung
entlang der Schnitlinie A-A. Der Druckbehälter 1 ist in dem Gehäuse 2 angeordnet
und ist durch Stege 12 von letzterem beabstandet. In zentraler Position befindet
sich das Kolbensystem 5. Durch Austrittsöffnungen 13 für die Verbrennungsgase,
die in Fig. 1 nicht dargestellt sind, können die durch Zündung der pyrotechnischen
Heiz- bzw. Treibladung entstehenden Verbrennungsgase in die Gaskanäle 11
eintreten.
Der in Fig. 2b dargestellte Querschnitt entlang der Schnittlinie B-B in Fig. 1 zeigt
die Anordnung der Überströmöffnungen für das Speichergas 9, durch die das
Speichergas nach Zerstörung der Membran 6 in die Gaskanäle 11 eintritt.
Fig. 2c entspricht einem Querschnitt durch die in Fig. 1 dargestellte
Aufblaseinrichtung entlang der Schnittlinie C-C. In dem Gehäuse 2 sind die
Abströmöffnungen 10 angeordnet, durch die das Speichergas und gegebenenfalls
die an der Heiz- bzw. Treibladung erzeugten Verbrennungsgase aus der
Aufblaseinrichtung aus und über nicht dargestellte Verbindungskanäle in das
ebenfalls nicht dargestellte, zu befüllende Behältnis überströmen.
Die in den Fig. 2a bis 2c dargestellten Stege 12 sind in einer bevorzugten
Ausführungsform durch Bohrungen oder Durchbrüche unterbrochen, wodurch eine
besonders gleichmäßige Durchströmung der Gaskanäle 11 bei geringem
Strömungswiderstand erreicht wird. Gleichzeitig wird sicher der eventuelle Austritt
von festen Verbrennungsrückständen, die von der Heiz- bzw. Treibladung stammen,
aus der Aufblaseinrichtung vermieden. Eines besonderen Filters hierfür bedarf es
dafür vorteilhafter Weise nicht.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung. Bei dieser sind besondere Rippen 14 auf der Außenwand
des Druckbehälters 1 angeordnet, die eine zusätzliche Fläche für den
Wärmeaustausch zur Verfügung stellen. Hierdurch wird ein besserer
Wärmeübergang von den heißen Verbrennungsgasen auf das (noch) im
Druckbehälter 1 befindliche Speichergas sichergestellt. Gleichzeitig wird einer zu
starken Abkühlung des im Druckbehälter befindlichen Speichergases beim
Ausströmen zumindest entgegengewirkt. Um einen noch besseren Wärmeübergang
zu gewährleisten, können im Inneren des Druckbehälters ebenfalls derartige Rippen
vorgesehen werden.
Selbstverständlich kann ein besserer Wärmeübergang auch durch eine andere
Profilierung des Druckbehälters 1 erzielt werden. In einem derartigen Fall können die
äußere und/oder die innere Oberfläche des Druckbehälters z. B. mit hervorstehenden
Dornen oder Stiften versehen sein, oder ein beispielsweise wellenförmiges Profil
aufweisen.
Bei der vorliegenden Erfindung ist besonders vorteilhaft, daß die Temperatur des
aus der Aufblaseinrichtung austretenden Gases bzw. Gasgemisches vergleichsweise
niedrig ist. Hierdurch können Verbrennungen aufgrund eines Kontakts mit einem
von einer erfindungsgemäßen Aufblaseinrichtung gefüllten Luftsack sicher
vermieden werden. Gleichzeitig liegt in dem befüllten Druckbehälter ein weitaus
geringerer Druck vor, als in herkömmlich befüllten Druckbehälter, wodurch sich der
Druckbehälter mit geringerem Gewicht, mit weniger Aufwand und somit auch
besonders kostengünstig herstellen läßt. Andererseits können auch existierende
Druckbehälter in der erfindungsgemäßen Aufblaseinrichtung eingesetzt und mit
maximalem Druck beispielsweise mit einem Gemisch von Heptafluorpropan und
Argon befüllt werden. Hierdurch können im Vergleich zu einer ausschließlich
Befüllung mit z. B. Argon bei gleichem Druckbehältervolumen größere Luftsäcke mit
geringerer Resttemperatur gefüllt werden, was besonders vorteilhaft auch mit
längeren Standzeiten des aufgeblasenen Luftsacks einhergeht. Durch eine
entsprechende Abstimmung bei der Kombination von pyrotechnischer Heiz- bzw.
Treibladung, Anteil des Gases mit einer kritischen Temperatur < 85°C und Anteil
des Gases mit einer kritischen Temperatur < 85°C lassen sich die Parameter
Ausströmgeschwindigkeit, Ausströmvolumen und Ausströmtemperatur sowie die
Standzeit des gefüllten Luftsacks auf besonders einfache und effiziente Weise
variieren und an die verschiedensten Anwendungsbereiche anpassen.
Ein besonderer Anwendungsbereich für die erfindungsgemäße Aufblaseinrichtung
besteht in der Kombination und zum Befüllen von Seiten-Airbags oder sogenannten
Airbag-Curtains. In diesem Einsatzgebiet kommen die besonderen Vorzüge der
erfindungsgemäßen Aufblaseinrichtung, insbesondere die lange Standzeit des
aufgeblasenen Airbags, besonders zum Tragen.
Claims (8)
1. Aufblaseinrichtung für Schutzkissen oder aufblasbare Behältnisse mit
- - einem mit Speichergas gefüllten Druckbehälter (1),
- - einer pyrotechnischen Auslöse- oder Antriebseinheit (4, 7) und
- - einer von der pyrotechnischen Auslöse- oder Antriebseinheit (4, 7) betätigbare Einrichtung (5) zur Öffnung des Druckbehälters (1),
2. Aufblaseinrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Druckbehälter (1) wenigstens ein zweites Gas mit einer kritischen
Temperatur < 85°C enthalten ist, insbesondere Argon, Stickstoff oder
Kohlendioxid.
3. Aufblaseinrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Überströmöffnung (13) für heiße Gase und wenigstens ein sich an diese
Überströmöffnung anschließender Gaskanal (13) für heiße Gase zumindest
teilweise um den Umfang des Druckbehälters (1) und entlang desselben
ausgebildet ist.
4. Aufblaseinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Speichergas ungiftig und unbrennbar ist.
5. Aufblaseinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das im Druckbehälter (1) befindliche Speichergas Heptafluorpropan,
Tetrafluorethan, Solkane R134a, Solkane 123, Solkane 22, Solkane 407C,
R407B, R404A, R407A, FCKW, Argon, Stickstoff und/oder Kohlendioxid
enthält.
6. Aufblaseinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung (5) zur Öffnung des Druckbehälters (1) von einem
beweglichen Kolben gebildet wird und der Druckbehälter (1) durch eine
Membran (6) verschlossen ist.
7. Aufblaseinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest die Außenwand des Druckbehälters (1) Erhöhungen und
Vertiefungen zur Vergrößerung der für die Wärmeübertragung wirksamen
Oberfläche, insbesondere Rippen (14) aufweist.
8. Aufblaseinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die pyrotechnische Heiz- bzw. Treibladung (7) in einer vom Druckbehälter (1)
lösbaren Kartusche angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999139176 DE19939176A1 (de) | 1999-08-20 | 1999-08-20 | Aufblaseinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999139176 DE19939176A1 (de) | 1999-08-20 | 1999-08-20 | Aufblaseinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19939176A1 true DE19939176A1 (de) | 2001-02-22 |
Family
ID=7918806
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999139176 Withdrawn DE19939176A1 (de) | 1999-08-20 | 1999-08-20 | Aufblaseinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19939176A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6431595B1 (en) | 1999-12-22 | 2002-08-13 | Trw Inc. | Long duration air bag inflator |
WO2011079423A1 (zh) * | 2009-12-31 | 2011-07-07 | Ling Jianjun | 一种带有喷射耗能器的机动车碰撞装置 |
CN105833972A (zh) * | 2016-03-17 | 2016-08-10 | 湖南天拓工程科技有限责任公司 | 一种基于co2液气相变的块石破碎方法 |
-
1999
- 1999-08-20 DE DE1999139176 patent/DE19939176A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6431595B1 (en) | 1999-12-22 | 2002-08-13 | Trw Inc. | Long duration air bag inflator |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |