DE19938155B4 - Verfahren zur Herstellung eines Stärke-Faser-Substrats für die Verarbeitung zu biologisch abbaubaren Formkörpern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Stärke-Faser-Substrats für die Verarbeitung zu biologisch abbaubaren Formkörpern Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Stärke-Faser-Substrats, geeignet zur Verarbeitung zu biologisch abbaubaren Formkörpern nach dem Prinzip der druckthermischen Verfestigung mittels Waffelbacken, Extrudieren oder Spritzgießen, dadurch gekennzeichnet, daß DOLLAR A a) ganze Kartoffeln grob zerkleinert werden, das Fruchtwasser entzogen wird, anschließend stabilisiert und getrocknet werden, DOLLAR A b) und/oder Schälabfälle gegebenenfalls zerkleinert und getrocknet werden, DOLLAR A c) wobei die Trocknung unterhalb der Verkleisterungstemperatur der Stärkebestandteile so lange erfolgt, bis eine Endfeuchte < 18% ist und DOLLAR A d) anschließend das gesamte getrocknete Produkt weiter zerkleinert wird, wobei mindestens ein Anteil von 80% des getrockneten Produkts auf eine Teilchengröße < 350 mum zerkleinert wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Stärke-Faser-Substrats für die Verarbeitung zu biologisch abbaubaren Formkörpern gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Es sind verschiedene Verfahren zur Herstellung biologisch abbaubarer Formkörper aus Stärke nach dem Prinzip der druckthermischen Verfestigung, wie das modifizierte Waffelbackverfahren, Extrusion und Spritzgießen bekannt.
  • In der WO 91/12186, WO 95/15698, WO 97/00015 wird von einem Gemisch aus nativer Kartoffelstärke, verschiedenen Zusätzen (z.B. Naturfasern, Verdickungsmittel, Füllstoffe, Feuchthaltemittel, Färbemittel, Antioxidantien u.a.) und Wasser ausgegangen. Diese Masse wird auf den unteren Formteil einer mehrteiligen, vorzugsweise zweiteiligen Form aufgegeben und durch Erhitzen der geschlossenen Form ausgebacken.
  • In der WO 95/20628 wird ein Verfahren beschrieben, welches eine viskose Masse verwendet, die neben Wasser und Stärke biologisch abbaubares Fasermaterial enthält. Diese viskose Masse wird unter Ausbildung eines Fasermaterial-Stärke-Verbundes in einer Backform gebacken.
  • Stärke und reaktive Zusätze wie Siloxan und Salze bilden in der EP 0 608 031 A1 Grundlagen des zu verarbeitenden Teiges.
  • In der DE 197 51 234 A1 wird zum Stärke-Faser-Gemisch ein Schäumungsmittel zur Ausbildung einer porösen Struktur verwendet.
  • Bei dem in der DE 40 08 862 beschriebenen Verfahren wird aus Altpapier und/oder Pappe und Stärke eine Mischung hergestellt, die dann im Extruder plastifiziert wird. Zur Beschleunigung der Verarbeitung wird der Mischung Polyvinylalkohol zugesetzt.
  • Aus der WO 98/36024 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Ausgangsmaterials zur späteren Fertigung eines faserverstärkten Kunststoff Formteils bekannt. Für das Ausgangsmaterial werden zerkleinerte Fasern und Kunststoff in gekörnter Form getrennt voneinander in eine Mischkammer einer Matrixpressmaschine gegeben. In der Mischkammer werden die Bestandteile innig vermischt und anschließend erwärmt, wobei die Fasern vom Kunststoff zumindest bereichsweise umschlossen werden. Beim Verlassen der Maschine wird das Feststoff Gemenge zerkleinert und kann als granu= liertes Ausgangsmaterial zum späteren Formen verwendet werden. Dieses Verfahren erfordert die Zugabe eines Bindemittels.
  • Aus der US 5 061 507 A ist ein Verfahren zur Herstellung eines Nahrungsmittels bekannt, wozu Kartoffelmasse mit Wasser und Eiweiß vermischt und durch mehrere Rohrstücke mit jeweils abnehmenden Querschnitt gepresst und anschließend erhitzt wird. Damit lassen sich den Pommes frites ähnliche Nahrungsmittel herstellen.
  • Alle bisherigen Druckschriften gehen vom Einsatz reiner nativer Stärke als Matrixbildner aus. Das Verfahren der industriellen Stärkegewinnung ist jedoch sehr energie- und wasserintensiv.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren zur Herstellung eines Stärke-Faser-Substrats anzugeben, das zu biologisch abbaubaren Formkörpern verarbeitet werden kann, wobei bei der Verarbeitung eines gesondert hergestellten Stärke-Faser-Substrats weitgehend auf den Einsatz reiner Stärke als Matrixbildner verzichtet werden soll. Das so gewonnene Substrat soll sich zur Herstellung von biologisch abbaubaren Formkörpern durch Waffelbackverfahren, Extrusion und Spritzgießen eignen.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe in Verbindung mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen dadurch gelöst, daß
    • a) ganze Kartoffeln grob zerkleinert werden, das Fruchtwasser entzogen wird, anschließend stabilisiert und getrocknet wird,
    • b) und/oder Schälabfälle gegebenenfalls zerkleinert und getrocknet werden,
    • c) wobei die Trocknung gemäß a) und b) unterhalb der Verkleisterungstemperatur der Stärkebestandteile so lange erfolgt, bis eine Endfeuchte < 18 % eingestellt ist und
    • d) anschließend das gesamte getrocknete Produkt weiter zerkleinert wird, wobei mindestens ein Anteil von 80 % des getrockneten Produkts auf eine Teilchengröße < 350 μm zerkleinert wird.
  • Vorteilhaft wird mindestens ein Anteil von 80 % des getrocknete Produkts auf eine Teilchengröße von < 100 μm zerkleinert. Die Zerkleinerung erfolgt vorzugsweise durch stufenweises Vermahlen ohne nennenswerte Erwärmung.
  • Es ist bezüglich Schritt a) vorteilhaft, die Kartoffeln auf einer Ernte- und Verarbeitungsmaschine grob zu zerkleinern und das Fruchtwasser dort abzutrennen. Das so gewonnene Produkt wird durch Schwefeln stabilisiert. Es ist aber auch möglich, diese Teilschritte stationär durchzuführen.
  • Bei der Trocknung gemäß Schritt c) werden die zerkleinerten Kartoffeln oder die Schälabfälle unterhalb der Verkleisterungstemperatur der Stärke (unterhalb von 60 °C) auf eine End feuchte < 18 % getrocknet. Diese Endfeuchte ermöglicht eine weitere Zerkleinerung und garantiert eine Lagerstabilität bis zur Weiterverarbeitung.
  • Gemäß Schritt d) schließt sich an die Trocknung eine weitere Zerkleinerung durch stufenweises Vermahlen an, wobei wenigstens ein Anteil von 80 % des getrockneten Produkts auf eine Teilchengröße von < 350 μm, vorzugsweise < 100μm zerkleinert wird.
  • Dies ist die Voraussetzung für einen entsprechenden Aufschlußgrad der Stärkekörner, um in Anwesenheit von Wasser und hoher Temperatur die Ausbildung einer Stärkematrix zu erzielen.
  • Dem Stärke-Faser-Substrat wird bei verschiedenen Anwendungen ein Verdickungsmittel zugesetzt. Vorteilhaft wird als Verdickungsmittel ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Stärke-Faser-Substrat zugesetzt, das im Schritt c) durch Trocknen oberhalb der Verkleisterungstemperatur der Stärkebestandteile gewonnen wird. Damit steht ein vergleichsweise preiswertes Verdickungsmittel zur Verfügung.
  • Es kann zur Erhöhung der Festigkeit im Endprodukt vorteilhaft sein, dem Stärke-Faser-Substrat zusätzlich noch Faserstoffe zuzusetzen.
  • Vorteilhaft wird bei einem Stärke-Faser-Substrat aus Kartoffeln mit niedrigem Stärkegehalt stärkereicher Rohstoffund/oder native Stärke zugesetzt, um den Stärkeanteil im Substrat auf einen erforderlichen Wert anzuheben.
  • Vorteilhaft wird auch bei einem Stärke-Faser-Substrat aus Schälabfällen mit niedrigem Stärkegehalt stärkereicher Rohstoff und/oder native Stärke zugesetzt.
  • Ebenso kann bei einem Stärke-Faser-Substrat aus Kartoffeln und Schälabfällen mit niedrigem Stärkegehalt stärkereicher Rohstoff und/oder native Stärke zugesetzt werden.
  • Im Gegensatz zu den bisher bekannten Lösungen wird bei vorliegender Erfindung die Kartoffel bzw. der Schälabfall als stärkehaltiger, pflanzlicher Rohstoff direkt eingesetzt. Der Rohstoff wird erfindungsgemäß aufgearbeitet, und setzt die für den Herstellungsprozeß der Formkörper notwendige Stärke aus den eingesetzten Rohstoffen frei. Damit kann eine entsprechende Produktqualität gewährleistet werden.
  • Die Verwendung des Stärke-Faser-Substrats erfolgt so, daß
    • – aus dem Stärke-Faser-Substrat ohne und mit Zusatzstoffen Formkörper durch Extrudieren hergestellt werden,
    • – aus dem Stärke-Faser-Substrat ohne und mit Zusatzstoffen Formkörper durch Spritzgießen hergestellt werden,
    • – aus dem Stärke-Faser-Substrat mit Zusatzstoffen Formkörper durch druckthermische Verfestigung mittels Waffelbacken hergestellt werden.
  • Als Zusatzstoffe werden Verdickungsmittel, vorzugsweise ein verkleistertes Stärke-Faser-Substrat, und/oder native Stärke und/oder Naturfasern dem Stärke-Faser-Substrat zugesetzt.
  • Beim Extrudieren und Spritzgießen können ohne den Einsatz von Zusatzstoffen und/oder ohne zusätzliches Wasser, mit dem geringen Anteil der Restfeuchte, nur durch hohe Temperatur und hohen Druck Formkörper hergestellt werden, die sich z.B. als Verpackungsmittel eignen. Der Gesamtwassergehalt sollte unter 30%, vorzugsweise unter 20% liegen. Der Einsatz von Zusatzstoffen hängt von den Anforderungen an die herzustellenden Formkörper ab.
  • Beim druckthermischen Verfestigen mittels Waffelbacken werden dem Stärke-Faser-Substrat neben Wasser noch weitere Zusatzstoffe wie Verdickungsmittel und ggf. Faserstoffe zugesetzt Der Gesamtwassergehalt sollte 60–65% betragen. Der Einsatz von Zusatzstoffen hängt von den Anforderungen an die herzustellenden Formkörper ab.
  • Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß mit geringem technologischem Aufwand ein preiswerter Rohstoff (Stärke-Faser-Substrat) als Ausgangsstoff für nachfolgende Verarbeitungsprozesse wie modifiziertes Waffelbackverfahren, Extrusion und Spritzgießen hergestellt werden kann.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
  • 1 ein Schema zur Darstellung des Gewinnungs- und Aufarbeitungsprozesses
  • 2 eine Darstellung der Verteilungsdichte bei unterschiedlicher Siebmaschenweite für vorzerkleinertes Stärke-Faser-Substrat
  • 3 eine Darstellung der Verteilungsdichte bei unterschiedlicher Siebmaschenweite für getrocknetes, gemahlenes Stärke-Faser-Substrat
  • 4 eine Darstellung des E-Moduls bei unterschiedlichen Rezepturen
  • 5 eine Darstellung des E-Moduls bei unterschiedlichen Rezepturen
  • 6 eine Darstellung der Wasseraufnahme bei Rezepturen entsprechend 5
  • 7 ein Schema zur Darstellung der Verarbeitung des Stärke-Faser-Substrats
  • Der Gewinnungs- und Aufarbeitungsprozeß eines erfindungsgemäßen Stärke-Faser-Substrats ist in der 1 dargestellt.
  • Ausgangsprodukt sind gelagerte oder erntefrische Kartoffeln und/oder Schälabfälle. Die Kartoffeln werden grob zerkleinert, das Fruchtwasser wird entzogen, die Masse stabilisiert und getrocknet. Die Schälabfälle werden ggf. grob zerkleinert und getrocknet. Der Trocknungsprozeß findet bei einer Temperatur von etwa 60 °C statt, bei der eine Verkleisterung der enthaltenen Stärkebestandteile unterbleibt.
  • Der Trocknung schließt sich eine weitere Zerkleinerung durch vorzugsweise stufenweises Vermahlen an. Dabei werden mindestens 80 % des Trockenprodukts auf eine Teilchengröße von < 350 μm, vorzugsweise < 100 μm zerkleinert.
  • 2 zeigt eine Teilchengrößenverteilung im Feuchtsubstrat. Die Eigenschaften der Stärkebestandteile Amylopektin und Amylose werden genutzt, um in Anwesenheit von Wasser und hoher Temperatur die Ausbildung einer Stärkematrix zu erzielen. Voraussetzung dafür ist der entsprechende Aufschlußgrad der Stärkekörner. Diesbezügliche Untersuchungen zeigten, daß der Stärkeaufschluß im Stärke-Faser-Substrat, wie es die Ernte- und Verarbeitungsmaschine liefert, für die weitere Verarbeitung unzureichend ist.
  • In der 2 sind zwei Maxima in der Partikelgröße bei 1400 und 630 μm erkennbar. Es wird deutlich, daß keine Teilchen mit einer Größe von weniger als 100 μm vorliegen. Versuche zur Verarbeitbarkeit haben gezeigt, daß die Partikel zu groß sind, um optimale Verarbeitungseigenschaften zu erzielen. Es treten Entmischungen auf und sowohl Qualität als auch geforderte Eigenschaften der Stärkeformkörper sind nicht akzeptabel. Daraus ergibt sich die zwingende Notwendigkeit des weiteren Substrataufschlusses. Da die weitere Zerkleinerung des Feuchtsubstrates vor allem aus energetischer Sicht aufwendig ist, wird der erforderliche Aufschlußgrad durch Mahlen des Rohsubstrates nach dem Trocknungsprozeß erreicht. 3 zeigt die Ergebnisse der Siebanalyse nach dem Mahlprozeß im getrockneten, gemahlenen Substrat.
  • In 3 wird deutlich, daß durch den Mahlprozeß ein guter Aufschlußgrad erzielt werden kann, was daran erkennbar ist, daß die meisten Teilchen eine Partikelgröße kleiner 100 μm aufweisen, das heißt im Größenbereich der Stärkekörner selbst liegen.
  • Die Verbesserung der Substrateigenschaften durch den Mahlprozeß läßt sich durch die bessere Verarbeitbarkeit nachweisen. Die daraus hergestellte Ausgangsmasse zeigte ein gutes Fließverhalten während des Verformungsprozesses, was sich dadurch bemerkbar macht, daß weniger Masse zur Herstellung eines Formkörpers eingesetzt werden muß. Die Masse breitet sich gut in der Form aus und paßt sich ihr gut an.
  • Ein weiteres wichtiges Kriterium stellt die Entmischung der angeteigten Masse dar. Durch verschiedene Zusätze kann eine Verbesserung der Produktqualität erreicht werden. Die Zugabe von Fasermaterialien führt beispielsweise zur Erhöhung der Festigkeit der Formkörper. Durch die Verwendung eines entsprechend zerkleinerten Stärke-Faser-Substrats ist deutlich eine bessere Mischbarkeit mit den Zusatzstoffen sowie eine geringere Entmischung in den Produkten gegeben. Die Homogenität der Erzeugnisse wird wesentlich verbessert, was auch eine Qualitätsverbesserung zur Folge hat.
  • Zum Vergleich zeigt 4 die Festigkeit von Proben aus unzerkleinertem und zerkleinertem Substrat.
  • Beispiel 1 ohne Zusatz von Naturfaserstoffen
    Figure 00070001
  • Der E-Modul gilt als ein Maß für die Festigkeit des Materials. In 4 sind die E-Moduln für je eine Probe aus unzerkleinertem und getrocknetem, gemahlenem Stärke-Faser-Substrat gegenübergestellt. Es ist erkennbar, daß die Festigkeit bei der Rezeptur 2 eindeutig höher ist.
  • Zum weiteren Vergleich zeigt 5 die Festigkeit beim Zusatz von Papierfaser als Faserstoff und 6 die Wasseraufnahme beim Zusatz von Papierfaser als Faserstoff für verschiedenen Rezepturen.
  • Beispiel 2
    Figure 00080001
  • Beispiel 3
    Figure 00080002
  • Durch den Einsatz von zerkleinertem Stärke-Faser-Substrat kommt es zu einer Erhöhung der Festigkeit und die Wasseraufnahme wird geringer, was ebenso positiv zu bewerten ist.
  • Die Verarbeitung des Stärke-Faser-Substrats läuft nach dem Schema in 7 ab.
  • Das gewonnene Stärke-Faser-Substrat wird mit verschiedenen Zusätzen und Wasser gemischt. Die Verarbeitung der entstandenen Masse erfolgt im Ausführungsbeispiel nach dem bekannten Prinzip des Waffelbackens.
  • In den Ausführungsbeispielen wurde folgende Grundrezeptur verwendet, die ergänzt werden kann:
    Stärke-Faser-Substrat 15–40%
    Verdickungsmittel, vorzugsweise vorverkleistertes Stärke-Faser-Substrat 1–5%
    Naturfaserstoffe 5–30%
    Wasser 60–65%
    1. Beispiel
    Stärke-Faser-Substrat 37%
    Verdickungsmittel, vorzugsweise vorverkleistertes Stärke-Faser-Substrat 3%
    Wasser 60%
    2. Beispiel
    Stärke-Faser-Substrat 22,5%
    Verdickungsmittel, vorzugsweise vorverkleistertes Stärke-Faser-Substrat 2,5%
    Naturfaserstoff 10%
    Wasser 65%
    3. Beispiel
    Stärke-Faser-Substrat mit geringerem Stärkegehalt 17,5%
    stärkereiches natives Stärke-Faser-Substrat und/oder native Stärke 5%
    Verdickungsmittel, vorzugsweise vorverkleistertes Stärke-Faser-Substrat 2,5%
    Naturfaserstoff 10%
    Wasser 65%
    4. Beispiel
    Stärke-Faser-Substrat aus Schälabfällen 17,5%
    stärkereiches natives Stärke-Faser-Substrat und/oder native Stärke 5%
    Verdickungsmittel, vorzugsweise vorverkleistertes Stärke-Faser-Substrat 2,5%
    Naturfaserstoff 10%
    Wasser 65%

Claims (13)

  1. Verfahren zur Herstellung eines Stärke-Faser-Substrats, geeignet zur Verarbeitung zu biologisch abbaubaren Formkörpern nach dem Prinzip der druckthermischen Verfestigung mittels Waffelbacken, Extrudieren oder Spritzgießen, dadurch gekennzeichnet, daß a) ganze Kartoffeln grob zerkleinert werden, das Fruchtwasser entzogen wird, anschließend stabilisiert und getrocknet werden, b) und/oder Schälabfälle gegebenenfalls zerkleinert und getrocknet werden, c) wobei die Trocknung unterhalb der Verkleisterungstemperatur der Stärkebestandteile so lange erfolgt, bis eine Endfeuchte < 18 % eingestellt ist und d) anschließend das gesamte getrocknete Produkt weiter zerkleinert wird, wobei mindestens ein Anteil von 80 % des getrockneten Produkts auf eine Teilchengröße < 350 μm zerkleinert wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Anteil von 80 % des getrockneten Produkts auf eine Teilchengröße von < 100 μm zerkleinert wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerkleinerung gemäß Schritt d) durch vorzugsweise stufenweises Vermahlen ohne nennenswerte Erwärmung erfolgt.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartoffeln auf einer Ernte- und Verarbeitungsmaschine zerkleinert werden, das Fruchtwasser dort abgetrennt wird, und die zerkleinerten Kartoffeln durch Schwefeln stabilisiert werden.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Stärke-Faser-Substrat zur Verarbeitung ein Verdickungsmittel zugesetzt wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Verdickungsmittel ein Stärke-Faser-Substrat zugesetzt wird, welches durch Trocknen oberhalb der Verkleisterungstemperatur der Stärkebestandteile gewonnen wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem Stärke-Faser-Substrat zusätzlich Faserstoffe zugesetzt werden.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Stärke-Faser-Substrat aus Kartoffeln mit niedrigem Stärkegehalt ein stärkereiches Stärke-Faser-Substrat und/oder native Stärke zugesetzt wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Stärke-Faser-Substrat aus Schälabfällen mit niedrigem Stärkegehalt ein stärkereiches Stärke-Faser-Substrat und/oder native Stärke zugesetzt wird.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Stärke-Faser-Substrat aus Kartoffeln und Schälabfällen mit niedrigem Stärkegehalt ein stärkereiches Stärke-Faser-Substrat und/oder native Stärke zugesetzt wird.
  11. Verwendung des Stärke-Faser-Substrats nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Stärke-Faser-Substrat ohne und mit Zusatzstoffen Formkörper durch Extrudieren hergestellt werden.
  12. Verwendung des Stärke-Faser-Substrats nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Stärke-Faser-Substrat ohne und mit Zusatzstoffen Formkörper durch Spritzgießen hergestellt werden.
  13. Verwendung des Stärke-Faser-Substrats nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Stärke-Faser-Substrat mit Zusatzstoffen Formkörper durch druckthermische Verfestigung mittels Waffelbacken hergestellt werden.
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