DE19937491A1 - Sicherheitseinrichtung für das Bordnetz eines Fahrzeugs - Google Patents
Sicherheitseinrichtung für das Bordnetz eines FahrzeugsInfo
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Abstract
Es wird eine Sicherheitseinrichtung für das Bordnetz eines Fahrzeugs vorgeschlagen, bei der eine unmittelbar an einem Pol (1) einer Fahrzeugbatterie (2) angeordnete Polklemme (3) eine Anschlußeinheit bildet und Sicherheitseinrichtungen zur Überwachung des Stromflusses und zum Abschalten von angeschlossenen Stromkreisen enthält. Eine in der Polklemme (3) angeordnete Steuerlogik (4) steuert mittels niederohmigen Leistungshalbleiterschaltern (6, 7) den Magnetschalter (14) und den Startermotor (15), so daß in einem Kurzschlußfall eine Stromabschaltung erfolgen kann. Über einen weiteren in der Polklemme (3) angeordneten steuerbaren Schalter (9) kann in einer Kurzschluß- oder Notsituation außerdem eine Abschaltung des Bordnetzes erfolgen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung für das Bordnetz eines Fahrzeugs gemäß
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es ist allgemein bekannt, Stromkreise in einem Bordnetz eines Fahrzeugs mittels
Schmelzsicherungen gegen zu hohe Strombelastungen abzusichern. Im Generatorpfad kann
hierzu beispielsweise eine träge Schmelzsicherung mit einem Nennstrom von 150 A
Verwendung finden, wobei der Bordnetzpfad mit einer trägen 110 A-Schmelzsicherung
abgesichert sein kann. Die Verwendung derartiger Schmelzsicherungen erfordert einen
entsprechend hohen Platzbedarf und sie haben außerdem den Nachteil, daß im Falle einer
vorübergehenden Störung, bei der die Schmelzsicherung durchgebrannt ist, eine Funktion
des entsprechenden Stromkreises erst nach Austausch der Schmelzsicherung
wiederhergestellt werden kann.
Aus der DE 41 10 240 C1 ist eine Einrichtung zur Absicherung eines Hauptstrompfades in
einem Kraftfahrzeug bekannt, die ein Stromerfassungsmittel zur Überwachung des
Stromflusses im Hauptstrompfad sowie ein elektronisch ansteuerbares, batterienah
untergebrachtes Abschaltmittel umfaßt. In einer Kurzschlußsituation kann mit dem
Abschaltmittel eine Unterbrechung des Hauptstrompfades erfolgen. Als Abschaltmittel wird
ein elektrisch zündbares, pyrotechnisches Element oder ein zumindest elektromagnetisch
wirkendes Element verwendet.
Auch aus der DE 198 11 626 A1 ist eine Sicherheitseinrichtung für die
Stromversorgungsanlage eines Fahrzeugs bekannt, die mittels einer Einrichtung zur
Stromüberwachung Richtung und Größe des Stroms bestimmt und dies an eine
Steuereinheit übermittelt. Erkennt die Steuereinheit das Auftreten eines Kurzschlusses,
werden von ihr Relais-Umschalteinrichtungen betätigt, um die Verbindung zur Störungsstelle
zu unterbrechen und um gegebenenfalls einen anderen Verbindungsweg einzurichten.
Die Verwendung von Schmelzsicherungen und Relais zur Absicherung eines Bordnetzes
erfordert, wie bereits erwähnt, einen hohen Platzbedarf. Die Verwendung von Relais ist
außerdem sehr aufwendig, da die Relais den in Kraftfahrzeugen auftretenden hohen
mechanischen Beanspruchungen standhalten müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sicherheitseinrichtung für das Bordnetz eines
Fahrzeuges zu schaffen, mit der eine verbesserte Absicherung in möglichst unmittelbarer
Nähe eines Batteriepols möglich ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erhält man durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale. Die
Sicherheitseinrichtung ist zusammen mit einem Stromsensor in einer eine Polklemme der
Fahrzeugbatterie bildenden Anschlußeinheit untergebracht. Die Sicherheitseinrichtung
umfaßt Einrichtungen zur Überwachung des Stromflusses und zur Unterbrechung des
Stromflusses, wenn beispielsweise eine Strom-Grenzwertüberschreitung festgestellt wird. Mit
einer in der Polklemme untergebrachten Sicherheitseinrichtung ist die Schaffung eines
kurzschlußsicheren Bordnetzes möglich.
Die bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß die Batteriespannung über einen in der
Polklemme angeordneten niederohmigen Leistungshalbleiterschalter an den Startermotor
des Fahrzeugmotors anlegbar ist, so daß die Starterleitung nach einem Startvorgang wieder
stromlos ist.
Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist auch vorgesehen, daß
die Batteriespannung über einen in der Polklemme angeordneten niederohmigen
Leistungshalbleiterschalter an den Magnetschalter des Startermotors des Fahrzeugmotors
anlegbar ist. Dadurch können der bisher in Magnetschaltern verwendete massive
Brückenkontakt und die flexible Verbindungsleitung zwischen Magnetschalter und
Startermotor entfallen.
Die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung ist insbesondere in Verbindung mit einem
autonomen Startsystem verwendbar, bei dem der Ritzeleinzug über den Magnetschalter
sowie der Startvorgang bis zum Rundlauf des Verbrennungsmotors ohne weitere
Beeinflussung durch den Fahrer selbsttätig erfolgen.
Der in der Polklemme verwendete Stromsensor ist vorzugsweise ein Hallsensor, der am
Strompfad zwischen dem Batteriepol und den Anschlußklemmen der Polklemme angeordnet
ist. Eine in der Polklemme befindliche Steuerlogik überwacht mittels des Stromsensors den
zu einer oder mehreren Anschlußklemmen der Polklemme führenden Strom, so daß im Falle
eines unzulässigen Stromflußwertes die Steuerlogik die in der Polklemme befindlichen
Leistungshalbleiterschalter zur Unterbrechung des Stromflusses entsprechend ansteuern
kann.
In der Polklemme kann außer den Leistungshalbleiterschaltern auch ein von der Steuerlogik
ansteuerbarer weiterer Schalter angeordnet sein, mit dem das Bordnetz mit Generatorpfad
vom Batteriepol abgetrennt werden kann. Eine Abtrennung des Bordnetzes kann dabei nicht
nur im Kurzschlußfall, sondern beispielsweise auch in einer Unfallsituation oder in einer
sonstigen Notsituation selbsttätig erfolgen. Die Erkennung einer Unfallsituation kann dabei
mit an sich bekannten Unfallsensoren, die auch als Crashsensoren bezeichnet werden,
durchgeführt werden.
In der Polklemme kann mittels eines Temperatursensors eine Temperaturüberwachung
vorgenommen werden, um bei Überschreiten einer maximal zulässigen Betriebstemperatur
eine Strompfadabtrennung vornehmen zu können. In der Polklemme kann eine
Verpolschutzdiode angeordnet sein, mit deren Hilfe die Steuerlogik eine verpolt
angeschlossene Fremdstarterbatterie erkennen und ein sofortiges Abschalten der
Polklemme vornehmen kann.
Eine an die Polklemme angeschlossene externe Batteriesicherungseinheit für mehrere
Stromkreise des Bordnetzes kann Sicherungselemente in Form von
Leistungshalbleiterschaltern enthalten, die von einer das Bordnetz überwachenden
Überwachungseinrichtung angesteuert werden. Treten im Bordnetz an einem oder mehreren
Verbrauchern Fehlfunktionen oder zu hohe Strombelastungen auf, kann die
Überwachungseinrichtung die entsprechenden Verbraucher vom Bordnetz abschalten,
sofern dies aus sicherheitsrelevanten Gründen zulässig und/oder erforderlich ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Schaltbildes näher erläutert, welches eine
Sicherheitseinrichtung für das Bordnetz eines Fahrzeugs zeigt.
Unmittelbar am Pluspol 1 einer Fahrzeugbatterie 2 ist eine erfindungsgemäß ausgebildete
Polklemme 3 angeordnet, die eine Anschlußeinheit mit den Anschlußklemmen M, S, B bildet.
In der Polklemme 3 befindet sich eine Steuerlogik 4, an die ein als Stromsensor dienender
Hallsensor 5, drei Leistungshalbleiterschalter 6 bis 8, ein steuerbarer Schalter 9, eine
Verpolschutzdiode 10, ein Temperatursensor 11, ein Transitschalter 12 und eine
lichtemittierende Diode 13 angeschlossen sind. An einer Klemme A1 wird das
Zündanlaßsignal zugeführt, während weitere Anschlußklemmen A2 bis A5 zur Übertragung
von Zustandsinformationen oder von Steuersignalen dienen können. Beispielsweise kann an
der Anschlußklemme A2 ein Unfallzustandssignal (Crashsignal) der Steuerlogik 4 zugeführt
werden, um in einer Unfallsituation ein Abklemmen der Polklemme 3 zu bewirken.
Die Anschlußklemme M ist für den Anschluß eines Magnetschalters 14 und die
Anschlußklemme S für den Anschluß des Startermotors 15 vorgesehen. An der
Anschlußklemme B ist das Bordnetz über eine Batteriesicherungsdose 16 angeschlossen.
Der Startermotor 15 wird von der Polklemme 3 über den sehr niederohmigen
Leistungshalbleiterschalter 7 geschaltet, so daß die Starterleitung nach dem Startvorgang
wieder stromlos geschaltet werden kann. Dabei erfolgt der Einzug des Ritzels des
Startermotors 15 über den Magnetschalter 14, der über den ebenfalls sehr niederohmigen
Leistungshalbleiterschalter 6 betätigt wird. Die Leistungshalbleiterschalter 6, 7 können im
durchgeschalteten Zustand einen Durchgangswiderstand im Bereich von 1 mOhm haben.
Der gesamte Startvorgang wird von der Steuerlogik 4 überwacht und initiiert, wenn an der
Anschlußklemme A1 ein entsprechendes Startsignal anliegt. Während des Startvorganges
wird mittels des Hallsensors 5 der Stromfluß gemessen und mit einer Sollkennlinie
verglichen. Treten unzulässige Abweichungen vorn der Sollkennlinie auf, veranlaßt die
Steuerlogik 4 eine Unterbrechung des Startvorganges. Eine Fehlermeldung kann durch
Ansteuerung der lichtemittierenden Diode 13 erfolgen.
Die an die Anschlußklemme B angeschlossene Leitung 17 kann als Generatorpfad
bezeichnet werden. Im Falle eines Frontalaufpralls erhält die Steuerlogik 4 ein
entsprechendes Unfallzustandssignal, worauf die Steuerlogik 4 den als Relais ausgebildeten
steuerbaren Schalter 9 betätigt und den Generatorpfad 17 unterbricht. Gleichzeitig können
die Leistungshalbleiterschalter 6 und 7 gesperrt werden. Über die Anschlußklemme A5 kann
außerdem mittels des Leistungshalbleiterschalters 8 eine Notversorgung von verschiedenen
Verbrauchern, wie Warnblinkern oder Telefon erfolgen.
Der in der Polklemme 3 integrierte Hallsensor 5 kann auch einen Rückstrom feststellen,
worauf ebenfalls von der Steuerlogik 4 eine Abschaltung der Polklemme veranlaßt werden
kann, sofern der Rückstrom unzulässig hoch wird (Kurzschluß). Andererseits kann über Hin-
und Rückstrom der Batterieladezustand errechnet werden.
Mit gepunkteter Linie 18 ist eine verpolt angeschlossene Fremdstarterbatterie 19 markiert,
die bewirkt, daß die Verpolschutzdiode 10 in Durchlaßrichtung betrieben wird, so daß die
Steuerlogik 4 diesen Verpolzustand erkennen und eine entsprechende Abschaltung der
Polklemme 3 vornehmen kann.
In der Batteriesicherungsdose 16 können anstelle von Schmelzsicherungen ebenfalls
steuerbare Leistungshalbleiterschalter zum Einsatz kommen, die bei unzulässig hohen
Stromwerten von einer Steuereinrichtung gezielt abgeschaltet werden können.
Der im Bordnetz befindliche Generator 20 besitzt einen Differenzstromsensor 21, der den
Generator 20 bei Auftreten einer Leitungsunterbrechung oder eines Masseschlusses oder
Kurzschlusses abschaltet.
1
Pluspol
2
Fahrzeugbatterie
3
Polklemme
4
Steuerlogik
5
Hallsensor
6
,
7
,
8
Leistungshalbleiterschalter
9
steuerbarer Schalter
10
Verpolschutzdiode
11
Temperatursensor
12
Transitschalter
13
Diode
14
Magnetschalter
15
Startermotor
16
Batteriesicherungsdose
17
Leitung
18
gepunktete Linie
19
Fremdstarterbatterie
20
Generator
21
Differenzstromsensor
M, S, B Anschlußklemmen
A1 bis A5 Anschlußklemmen
M, S, B Anschlußklemmen
A1 bis A5 Anschlußklemmen
Claims (9)
1. Sicherheitseinrichtung für das Bordnetz eines Fahrzeugs, die mittels eines an einen Pol
(1) der Fahrzeugbatterie (2) angeschlossenen Stromsensors den Stromfluß überwacht
und im Falle einer Grenzwertüberschreitung den Stromfluß von der Fahrzeugbatterie zu
angeschlossenen elektrischen Verbrauchern unterbricht, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sicherheitseinrichtung mit dem Stromsensor in einer eine Polklemme (3) der
Fahrzeugbatterie (2) bildenden Anschlußeinheit untergebracht ist.
2. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Batteriespannung über einen in der Polklemme (3) angeordneten niederohmigen
Leistungshalbleiterschalter (7) an den Startermotor (15) des Fahrzeugmotors anlegbar
ist.
3. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Batteriespannung über einen in der Polklemme (3) angeordneten niederohmigen
Leistungshalbleiterschalter (6) an den Magnetschalter (14) des Startermotors (15) des
Fahrzeugmotors anlegbar ist.
4. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stromsensor ein Hallsensor (5) ist, der am Strompfad
zwischen dem Batteriepol (1) und den zum Bordnetz und/oder weiteren elektrischen
Verbrauchern führenden Anschlußklemmen (M, S, B) der Polklemme (3) angeordnet ist.
5. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet daß der Stromsensor mit einer in der Polklemme (3) befindlichen
Steuerlogik (4) in Verbindung steht, die den zu einer oder mehreren Anschlußklemmen
(M, S, B) der Polklemme (3) führenden Strompfad im Falle eines unzulässigen
Stromflußwertes unterbricht.
6. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerlogik
(4) einen im Strompfad zwischen Batteriepol (1) und Anschlußklemme (B) angeordneten
steuerbaren Schalter (9) oder Leistungshalbleiter steuert.
7. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Temperaturüberwachung ein Temperatursensor (11) in der
Polklemme (3) angeordnet ist.
8. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mittels einer Verpolschutzdiode (10) in der Polklemme (3) eine
verpolt angeschlossene Fremdstarterbatterie (19) erkannt wird und ein Abklemmen der
Polklemme (3) erfolgt.
9. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine an die Polklemme (3) angeschlossene
Batteriesicherungsdose (16) für mehrere Stromkreise des Bordnetzes
Sicherungselemente in Form von Leistungshalbleiterschaltern enthält, die von einer
Überwachungseinrichtung angesteuert werden.
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