DE19937291A1 - Kühlelement - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kühlelement (1) als austauschbarer Bestandteil einer inneren Verkleidung eines Lichtbogenofens, das aus Kupfer oder einer niedrig legierten Kupferlegierung besteht und von Kühlmittelkanälen (4) durchzogen ist. Zur Vermeidung von thermisch bedingten Verformungen des Kühlelements (1) durch Gefügeveränderungen ist die dem Inneren des Lichtbogenofens zugewandte Seite (2) des Kühlelements (1) mittels sich in Richtung auf die Kühlmittelkanäle (4) erstreckender gitterartig angeordneter Nuten (3, 3a) in eine Vielzahl von Flächensegmenten (15) unterteilt. In dem Kühlelement (1) auftretende Spannungen wirken sich aufgrund der durch die Nuten (3, 3a) gebildeten Zwischenräume nicht auf benachbarte Flächensegmente (15) aus.
Description
Die Erfindung betrifft ein Kühlelement als austauschbarer Bestandteil einer inneren
Verkleidung eines Lichtbogenofens.
Aus der DE 29 07 511 C1 ist ein Kühlelement für Schachtöfen bekannt, das aus
Kupfer oder einer niedrig legierten Kupferlegierung besteht und aus einem ge
schmiedeten oder gewalzten Rohblock gefertigt ist. Im inneren des Kühlelements
sind in der Gebrauchslage vertikal verlaufende Kühlmittelkanäle angeordnet, die
durch mechanisches Tiefbohren eingebracht sind. Auf der dem Inneren eines
Schachtofens zugekehrten Seite des Kühlelements sind horizontal verlaufende
Nuten zur Lagefixierung von feuerfestem Material eingearbeitet.
In der Praxis hat sich beim Einsatz ähnlicher Kühlelemente in einem Lichtbogenofen
gezeigt, daß sich die Kühlelemente verformen. Dies ist darauf zurückzuführen, daß in
einem Lichtbogenofen höhere Temperaturen als in einem Schachtofen herrschen
und bedingt durch die Schmelzzyklen starke Temperaturschwankungen auftreten.
Während der Schmelzphase des Lichtbogenofens dehnt sich das Kühlelement ther
misch bedingt aus, wobei die dem Ofeninneren zugewandte Seite des Kühlelements
wesentlich höheren Temperaturen ausgesetzt ist als die rückwärtige Seite. Bei höhe
ren Temperaturen treten Änderungen des Gefüges und der Werkstoffeigenschaften
ein, wobei die Diffusion im Bereich der energiereichen Großwinkelkorngrenzen
erleichtert wird. Die dadurch entstehende höhere Leerstellendichte in Korngrenznähe
ermöglicht das Klettern von Versetzungen und bildet so die Voraussetzung für
ausgeprägte plastische Verformungen, sogenanntes Kriechen. Das Ausmaß der
Verformungen hängt von der thermischen Belastung ab, und ist daher auf der dem
Ofeninneren zugewandten Seite des Kühlelements größer.
Fällt die Temperatur nach dem Schmelzvorgang, schrumpft das Kühlelement dem
nach auf der dem Inneren des Lichtbogenofens zugewandten Seite stärker als auf
der außen liegenden Seite. Dies führt zu einer zum Ofeninneren gerichteten Krüm
mung des Kühlelements, die mit zunehmender Anzahl der Schmelzvorgänge und
den damit einhergehenden Temperaturwechseln zunimmt. In der Praxis ergibt sich
dann die Problematik, daß beim Beschicken eines Lichtbogenofens Metallteile auf
die vorstehenden Kanten der verbogenen Kühlelemente prallen, was zu erheblichen
Beschädigungen der Kühlelemente führen kann.
Der Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, ein
Kühlelement als austauschbaren Bestandteil einer inneren Verkleidung eines Licht
bogenofens zu schaffen, das über alle Betriebssituationen hinweg eine deutlich ver
besserte Formbeständigkeit aufweist.
Zur Lösung der Aufgabe schlägt die Erfindung vor, die dem Inneren des Lichtbo
genofens zugewandte Seite des Kühlelements mittels sich in Richtung auf die Kühl
mittelkanäle erstreckender gitterartig angeordneter Nuten in eine Vielzahl von Flä
chensegmenten zu unterteilen.
Auf diese Weise ist es möglich, die durch Kriechen bedingte Krümmung des
Kühlelements zu verringern. Die einzelnen Flächensegmente ziehen sich beim Ab
kühlvorgang durch die Gefügeveränderung weiterhin lateral zusammen, allerdings
sind diese Längenänderungen lokal auf das jeweilige Flächensegment begrenzt. Sie
werden nicht auf das benachbarte Flächensegment übertragen.
Kriechspannungen wirken sich aufgrund der durch die Nuten gebildeten Zwischen
räume nicht auf benachbarte Flächensegmente aus. Somit werden Eigenspannun
gen in dem Kühlelement wirkungsvoll reduziert, wodurch ein Krümmen weitgehend
unterdrückt werden kann.
Wesentlich bei der Erfindung ist es, daß sich der Werkstoff nicht auch am Grund der
eingebrachten Nuten zusammenzieht. Hierzu ist es erforderlich, daß am Nutgrund
die Grenztemperatur für die Schrumpfungserscheinungen von etwa 140°C nicht
überschritten wird. Diese Voraussetzung wird dadurch erfüllt, daß der Nutgrund nahe
an den im Inneren des Kühlelements angeordneten Kühlmittelkanälen liegt.
Je nach thermischer Beanspruchung können die Flächensegmente unterschiedlich
groß sein. Die Nuten können hierbei eine beliebige Richtungsorientierung besitzen.
In vorteilhafter Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist nach Anspruch 2 vorge
sehen, daß das Kühlelement sich kreuzende Kolonnen von jeweils parallel zueinan
der verlaufenden Nuten aufweist.
In der Weiterbildung gemäß den Merkmalen der Ansprüche 3 und 4 können die von
den Nuten begrenzten Flächensegmente aber auch rechteckig oder rautenförmig
sein.
Ferner ist eine vieleckige, insbesondere sechseckige, Konfiguration denkbar.
Es ergeben sich in erster Linie fertigungstechnische Vorteile, wenn die Nuten, wie
nach Anspruch 5 vorgesehen, mechanisch eingearbeitet und vorzugsweise einge
fräst sind. Vorteilhaft ist der Einsatz eines Scheibenfräsers, durch den Nuten geziel
ter Kontur erzeugt werden können.
Da die Kühlelemente oberhalb der Schmelze nicht durch Schamotte abgedeckt sind,
lagern sich Schlackespritzer auf jedem Kühlelement an. Im Laufe des Schmelzpro
zesses bildet sich aus den Schlackespritzern eine Schlackeschicht, die das
Kühlelement zusätzlich gegenüber den im Inneren eines Lichtbogenofens herr
schenden Temperaturen abschirmt. Die eingebrachten Nuten tragen somit ergän
zend zu einer verbesserten Schlackeablagerung bei. Insbesondere wenn die Nuten
an ihren Nutmündungen eine geringere Breite als am Nutgrund aufweisen (Anspruch
6), kann die Schlackeschicht gut an dem Kühlelement haften.
Nach den Merkmalen des Anspruchs 7 ist das Kühlelement aus einem Rohblock aus
Kupfer oder einer niedrig legierten Kupferlegierung geschmiedet oder gewalzt. Das
Gefüge von gewalztem oder geschmiedetem Kupfer oder Kupferlegierungen ist
dichter und homogener als das von gegossenen Kupferplatten. Weiterhin besitzen
geschmiedete oder gewalzte Kupferplatten eine höhere Festigkeit und Wärmeleitfä
higkeit als gegossene Kupferplatten. Darüber hinaus ist mit dem erfindungsgemäßen
Kühlelement eine verbesserte Kühlung möglich, da durch die eingebrachten Nuten
die Oberfläche der dem Inneren des Lichtbogenofens zugewandten Seite des
Kühlelements vergrößert ist.
Nach dem Schmieden oder Walzen des Rohblocks werden die Nuten und die Kühl
mittelkanäle in die Kupferplatte zur Bildung des Kühlelements eingebracht.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen schematisch darge
stellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Kühlelement im Vertikalschnitt durch einen
Kühlmittelkanal;
Fig. 2 das Kühlelement gemäß Fig. 1 in der Frontalansicht;
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform eines Kühlelements in der Frontalan
sicht und
Fig. 4 den Ausschnitt IV der Fig. 1 in vergrößertem Maßstab gemäß einer
weiteren Ausführungsform.
Die Fig. 1 und 2 zeigen ein plattenartiges Kühlelement 1, das ein austauschbarer
Bestandteil einer inneren Verkleidung eines nicht näher dargestellten Lichtbo
genofens ist. Das Kühlelement 1 ist innerhalb des Lichtbogenofens oberhalb der
Metallschmelze angeordnet.
In die dem Inneren des Lichtbogenofens zugewandte Seite 2 des Kühlelements 1
sind im gleichmäßigen Abstand zueinander senkrecht zur Seite 2 Nuten 3 einge
bracht. Die Nuten 3 erstrecken sich in Richtung auf im Inneren des Kühlelements 1
angeordnete Kühlmittelkanäle 4. Von diesen ist nur ein einzelner schematisch darge
stellt. Der Kühlmittelkanal 4 ist durch eine vom in der Bildebene oberen Ende her in
das Kühlelement 1 eingebrachte Sackbohrung 5 gebildet und von einem Stopfen 6
dicht verschlossen.
Auf der rückwärtigen Seite 7 des Kühlelements 1 sind im mittleren Höhenbereich
Rohrstücke 8, 9 für die Kühlmittelzufuhr und -abfuhr plaziert. Die Rohrstücke 8, 9
stehen in nicht näher dargestellter Weise mit den Kühlmittelkanälen 4 in Verbindung.
Auf der rückwärtigen Seite 7 des Kühlelements 1 sind ferner im unteren und mittleren
Höhenbereich hakenförmige Befestigungselemente 10 angeordnet, über die das
Kühlelement 1 am Gerüst des Lichtbogenofens befestigt werden kann.
Die Nuten 3 haben in dem Beispiel gemäß Fig. 1 eine konstante Breite. Es ist aber
in einer Weiterbildung der Erfindung gemäß Fig. 4 auch denkbar, daß die Nuten 3
an ihrem Nutgrund 11 breiter sind als an ihren Nutmündungen 12.
Fig. 2 zeigt, daß in das Kühlelement 1 eine erste Kolonne 13 von parallel zueinan
der verlaufenden Nuten 3 gleichen Abstands eingebracht ist. Eine zweite Kolonne 14
ist von in der Bildebene vertikal verlaufenden parallelen Nuten 3a gebildet. Die Nuten
3 und 3a begrenzen Flächensegmente 15, die in diesem Ausführungsbeispiel qua
dratisch sind.
Im Rahmen der Ausführungsform der Fig. 3 sind die Flächensegmente 16 des
Kühlelements 1a rautenförmig und von äquidistanten parallelen Nuten 17, 17a gebil
det.
1
Kühlelement
1
a Kühlelement
2
Seite des Kühlelements
1
3
Nuten
3
a Nuten
4
Kühlmittelkanäle
5
Sackbohrung
6
Stopfen v.
4
7
rückwärtige Seite des Kühlelements
1
.
8
Rohrstück
9
Rohrstück
10
Befestigungselemente
11
Nutgrund v.
3
12
Nutmündung v.
3
13
erste Kolonne
14
zweite Kolonne
15
Flächensegmente
16
Flächensegmente
17
Nuten
17ä Nuten
17ä Nuten
Claims (7)
1. Kühlelement als austauschbarer Bestandteil einer inneren Verkleidung eines
Lichtbogenofens, welches aus Kupfer oder einer niedrig legierten Kupferlegierung
besteht und von Kühlmittelkanälen (4) durchzogen ist, wobei die dem Inneren des
Lichtbogenofens zugewandte Seite (2) des Kühlelements (1) mittels sich in
Richtung auf die Kühlmittelkanäle (4) erstreckender gitterartig angeordneter Nuten
(3, 3a; 17, 17a) in eine Vielzahl von Flächensegmenten (15, 16) unterteilt ist.
2. Kühlelement nach Anspruch 1, welches sich kreuzende Kolonnen (13, 14) von
jeweils parallel zueinander verlaufenden Nuten (3, 3a; 17, 17a) aufweist.
3. Kühlelement nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem die Flächensegmente (15)
rechteckig sind.
4. Kühlelement nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem die Flächensegmente (16)
rautenförmig sind.
5. Kühlelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei welchem die Nuten (3, 3a; 17,
17a) mechanisch eingearbeitet, vorzugsweise eingefräst, sind.
6. Kühlelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei welchem die Nuten (3, 3a; 17,
17a) an ihren Nutmündungen (12) eine geringere Breite als am Nutgrund (11) auf
weisen.
7. Kühlelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, welches aus einem Rohblock aus
Kupfer oder einer niedrig legierten Kupferlegierung geschmiedet oder gewalzt und
dann mit den Nuten (3, 3a; 17, 17a) sowie den Kühlmittelkanälen (4) versehen ist.
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