DE19936755A1 - Verfahren zum Starten von Brushless DC-Motoren - Google Patents
Verfahren zum Starten von Brushless DC-MotorenInfo
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Abstract
Verfahren zum Starten eines elektronischen kommutierten Gleichstrommotors, der einen Stator mit mindestens einer Wicklung und einen mit Permanentmagneten versehenen Rotor aufweist, wobei in der Startphase die Wicklung mit Startpulsen vorgebbarer Spannung und vorgebbarer Frequenz erregt wird und wobei die rückinduzierte Spannung gemessen wird, wobei DOLLAR A - die Startpulse einen für den Normalbetrieb erhöhte Spannung insbesondere die Maximalspannung aufweisen, DOLLAR A - die Spannung der Startpulse erhöht oder die Spannungsversorgung abgeschlatet wird, wenn keine rückinduzierte Spannung meßbar ist und DOLLAR A - die Frequenz und/oder die Spannung der Startpulse nach und nach an die für den Normalbetrieb nötige Frequenz und Spannung angepaßt werden, wenn eine rückinduzierte Spannung meßbar ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Starten
eines elektronischen kommutierten Gleichstrommotors, der
einen Stator mit mindestens einer und insbesondere drei
Wicklungen und einen mit Permanentmagneten versehenen Rotor
aufweist, wobei in der Startphase die Wicklung mit
Startpulsen vorgebbarer Spannung und vorgebbarer Frequenz
erregt wird und wobei die rückinduzierte Spannung gemessen
wird.
Derartige sogenannte bürstenlosen ("brushless") Gleichstrom
("DC")-Motoren gewinnen parallel mit der Entwicklung billiger
und zuverlässiger Leistungshalbleiterelemente an Bedeutung.
Bei diesen Motoren erfolgt die Kommutierung der Spannung
nicht wie bislang mittels Bürstenkontakten, sondern über das
gezielte Schalten von Leistungshalbleitern. Damit der
Mikroprozessor die Schaltvorgänge exakt koordinieren kann,
braucht er die Information über die aktuelle Ausrichtung des
Rotors. Bekanntermaßen wird zu diesem Zweck die Lage der im
Rotor befindlichen Magnete entweder mittels Hall-Sensoren
oder über die von den Magneten erzeugte rückinduzierte
Spannung in den Statorwicklungen gemessen, wobei durch die
Messung dieser "back-EMF" (BEMF) die Kosten gegenüber der
Verwendung der Hall-Sensoren verringert werden können.
Problematisch bei den Motoren, die mit Messung der BEMF
arbeiten ist, daß die Messung bei geringen Geschwindigkeiten
und vor allem beim Anlauf des Motors wegen der sehr kleinen
rückinduzierten Signale versagt. So sind Startverfahren
bekannt, bei denen die Wicklungen in der Anlaufphase solange
im Synchronbetrieb entlang der U/f-Kennlinie "blind"
angesteuert werden, bis die BEMF meßbar wird. Dann wird auf
die sensorlose Regelung anhand der BEMF umgeschaltet.
Problematisch an diesem Verfahren ist, daß es in starkem Maße
vom jeweiligen Motortyp abhängig ist.
Es sind weiterhin Verfahren bekannt, bei denen die erregenden
Ströme derart kontrolliert werden, so daß schon bei kleinen
Bewegungen des Rotors eine Messung der sehr geringen BEMF in
den stromlosen Phasen möglich wird. Um mit diesen Verfahren
einen zuverlässigen Start des Motors zu gewährleisten bedarf
es einer vergleichsweise aufwendigen Meß- und
Regelelektronik.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein
Verfahren zum Starten von brushless DC-Motoren zu schaffen,
das den Einsatz von Hall-Sensoren unnötig macht und mit dem
sich bei geringem technischen Aufwand verschiedene Motortypen
zuverlässig starten lassen.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren nach Anspruch 1
gelöst.
Ein Kerngedanke der Erfindung ist, daß die Wicklungen des
Motors mit Startpulsen bestromt werden, die eine Drehung des
Rotors hervorrufen müssen, solange keine Blockade des Rotors
vorliegt. Die Startpulse werden dazu in ihrer Spannung so
dimensioniert, daß sie den Rotor auch bei Höchstbelastung in
Bewegung versetzen würden. Ein solcher Startpuls erzeugt dann
mit Sicherheit eine Drehung und die Drehung eine meßbare
rückinduzierte Spannung in einer Wicklung. Diese BEMF nutzt
dann ein Mikroprozessor als Regelgröße für die Regelung der
Bestromung der einzelnen Wicklungen. Sobald die Regelung mit
dem oder den Startpulsen einsetzt, können Frequenz und/oder
Spannung der Pulse auf ein Niveau verändert werden, mit dem
der beabsichtigte Normalbetrieb erfolgt. Nun erfolgt die
Aktivierung des normalen sensorlosen Betriebes. Dabei
zeichnet sich der Normalbetrieb insbesondere dadurch aus, daß
jeder Puls in Abhängigkeit der in den Wicklungen erzeugten
rückinduzierten und gemessenen Spannung verändert wird.
So wird erfindungsgemäß der Motor in der Startphase mit
Startpulsen von überhöhter Spannung versorgt, wobei
vorteilhafterweise die Stromaufnahme beobachtet wird, um
einen Defekt durch Überhitzung zu vermeiden. Wird trotz der
überhöhten Startpulse keine BEMF gemessen, so kann deren
Spannung bis zu einer maximal zulässigen Spannung erhöht
werden, bevor entschieden wird, daß eine Blockade vorliegt
und die Versorgung abgeschaltet wird. Sollte die
Stromaufnahme des Motors in der Startphase einen festgelegten
Maximalwert übersteigen, so ist es vorteilhaft, die Spannung
der Startpulse zu verringern. Sobald eine BEMF meßbar ist
werden die Frequenz und/oder die Spannung der Startpulse nach
und nach an die für den Normalbetrieb nötige Frequenz und
Spannung angepaßt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine hohe
Zuverlässigkeit in der Startphase aus. Es läßt sich mit den
ohnehin in der Regelelektronik des Motors vorhandenen
Komponenten bewerkstelligen und trägt somit zu einer
Kostenreduzierung bei der Herstellung des Motors bei. Ein
besonderer Vorteil ist, daß es sich flexibel bei vielen
verschiedenen Motortypen einsetzen läßt.
In einer vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens haben die Startpulse von vornherein die maximal
mögliche Spannung, mit welcher der Motor auch unter
Höchstlast auf alle Fälle eine Rotation vollführt. Das hat
den Vorteil, daß beim Nichtvorhandensein einer meßbaren BEMF
sofort auf eine Betriebsstörung des Motors, beispielsweise
eine Blockade geschlossen werden kann und die notwendigen
Schritte unternommen werden können. Vorteilhafterweise ist
die Frequenz der Startpulse dabei geringer, als es unter
normalen Umständen diesem Modus entspräche. Wegen der hohen
Zuverlässigkeit dieses Startverfahrens wird der damit
verbundene ruckartige und laute Startbetrieb billigend in
Kauf genommen.
Da die Lage des Rotors im Stillstand unbestimmt ist und das
Startverfahren insbesondere bei Motoren mit nur ein oder zwei
Wicklungen zu einem Umlauf mit falscher Drehrichtung führen
kann, ist es vorteilhaft den Rotor mit einem ersten Startpuls
zu positionieren und nachfolgend die Wicklung(en) mit
Startpulsen entsprechend der beabsichtigten Laufrichtung zu
beaufschlagen. Um die Gefahr des Rückwärtsanlaufens zu
minimieren ist es von Vorteil, wenn der Stator mindestens
zwei und insbesondere drei Wicklungen aufweist.
Um eine möglichst exakte und rauschfreie Messung der BEMF
bewerkstelligen zu können, wird diese rückinduzierte Spannung
im stromlosen Intervall zwischen zwei Startpulsen gemessen.
Dazu wird die Messung erst nach dem Abschalten der Spannung
gestartet. Um möglichst umfangreiche Informationen über die
Bewegung des Rotors zu erhalten ist es von Vorteil, die
rückinduzierte Spannung mindestens zweimal, insbesondere
einmal vor und einmal nach der Hälfte des stromlosen
Intervalls, also einmal vor und einmal nach dem erwarteten
Nulldurchgang zu messen. Bei entsprechender Dimensionierung
der Meßintervalle ist es möglich, Fehlerkennungen von
Falschverläufen auszuschließen. Eine hohe Zuverlässigkeit des
Verfahrens wird dadurch gesichert.
Besonders vorteilhaft lassen sich mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren bürstenlose Gleichstrommotoren starten, die zum
Antrieb von Kreiselpumpen, insbesondere mit Spalttopf, dienen
und die insbesondere in Heiz- oder Kühlkreisläufen von
Wohnungen oder Kraftfahrzeugen eingesetzt werden.
Eine besondere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird im folgenden anhand der Zeichnung näher
erklärt.
Bei der Beschreibung wird die Regelung derartiger
elektronisch kommutierter Gleichstrommotoren als bekannt
vorausgesetzt. Diese Motoren haben beispielsweise einen
achtpoligen Permanentmagnetrotor, dessen drei Wicklungen in
Dreieckschaltung verschaltet sind. Die Kommutierung erfolgt
mittels eines Controllers in der Form eines Mikroprozessors,
der in diesem Falle sechs Leistungstransistoren ansteuert und
dadurch die Wicklungen der Reihe nach bestromt. Die Drehung
des Rotors induziert in den Wicklungen elektromotorische
Gegenkräfte (BEMF), die an den Phasen gemessen werden können
und die die Stellung des Rotors kennzeichnen.
In der Zeichnung ist dargestellt, wie in der Startphase eine
Wicklung mit zwei zeitlich beabstandeten Startpulsen 1 und 2
bestromt wird, die eine Spannung Umax bzw. Umin aufweisen, um
eine Drehung des Rotors zu verursachen. Die Spannungspulse
haben in diesem Beispiel die Form eines Rechteckes. Nach dem
Ende des positiven Pulses 1 wird in dem Zeitintervall Δt die
rückinduzierte Spannung 3 (BEMF) gemessen, deren Verlauf
idealisiert in der Zeichnung dargestellt ist. In diesem Fall
wird die BEMF zu zwei Zeitpunkten t1 und t3 vor und zu zwei
Zeitpunkten t2 und t4 nach dem Nulldurchgang, der etwa zur
Hälfte des Zeitintervalls Δt stattfindet gemessen.
Bei einem störungsfreien Anlauf des Motors genügen die an den
Punkten gemessenen Spannungen den folgenden Regeln.
U (t1) < (Umax - Umin)/2
U(t2) < (Umax - Umin)/2
U(t3) < U(t1)
U(t4) < U(t2)
Für den ansteigenden Ast der BEMF wären die Vergleiche
umzukehren.
Claims (11)
1. Verfahren zum Starten eines elektronischen kommutierten
Gleichstrommotors, der einen Stator mit mindestens
einer Wicklung und einen mit Permanentmagneten
versehenen Rotor aufweist, wobei in der Startphase die
Wicklung mit Startpulsen vorgebbarer Spannung und
vorgebbarer Frequenz erregt wird und wobei die
rückinduzierte Spannung gemessen wird,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Startpulse eine für den Normalbetrieb erhöhte Spannung aufweisen,
- - daß die Spannung der Startpulse erhöht oder die Spannungsversorgung abgeschaltet wird, wenn keine rückinduzierte Spannung meßbar ist,
- - daß die Frequenz und/oder die Spannung der Startpulse nach und nach an die für den Normalbetrieb nötige Frequenz und Spannung angepaßt werden, wenn eine rückinduzierte Spannung meßbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Startpulse
die maximale Spannung aufweisen, mit der im
Normalbetrieb unter Höchstlast eine Drehung des Motors
erreicht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Startpulse
eine Frequenz aufweisen, mit der im Normalbetrieb unter
Höchstlast eine Drehung des Motors erreicht wird.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
rückinduzierte Spannung im stromlosen Intervall
gemessen wird, in dem keine Spannung an den Wicklungen
anliegt.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung der
Startpulse verringert wird, wenn die Stromaufnahme des
Motors einen Maximalwert übersteigt.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz der
Startpulse erhöht wird, wenn die Stromaufnahme des
Motors einen Maximalwert übersteigt.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Normalbetrieb
jeder Puls in Abhängigkeit der in den Wicklungen
erzeugten rückinduzierten Spannung verändert wird.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im stromlosen
Intervall zwischen zwei Startpulsen die rückinduzierte
Spannung mindestens zweimal, insbesondere einmal vor
und einmal nach der Hälfte des stromlosen Intervalls,
gemessen wird.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stator drei
Wicklungen aufweist.
10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein erster
Startpuls den Rotor positioniert, bevor die
Wicklung(en) nachfolgend mit Startpulsen entsprechend
der beabsichtigten Laufrichtung beaufschlagt werden.
11. Bürstenloser Gleichstrommotor zum Antrieb einer
Kreiselpumpe, der einen permanentmagnetischen Rotor und
einen Stator mit insbesondere drei Wicklungen aufweist
und der mit dem Verfahren nach den vorherigen
Ansprüchen gestartet wird.
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