DE19933455A1 - Verfahren zur reaktiven Entwässerung von Lösemitteln und Absorbentien - Google Patents
Verfahren zur reaktiven Entwässerung von Lösemitteln und AbsorbentienInfo
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Abstract
Beschrieben wird ein Verfahren zur reaktiven Entwässerung von Lösemitteln und Absorbentien, bei dem durch den Zusatz eines durch chemische Reaktion das Wasser bindenden Reaktanden der Wassergehalt so weit abgesenkt wird, daß unerwünschte wasserhaltige Azeotrope vermieden werden bzw. Reaktionen hemmendes Wasser von Absorbentien entfernt wird. Gleichzeitig mit der Wasserentfernung durch chemische katalytische oder nicht katalytische Reaktion wird aus dem Wasser und dem zugeführten Reaktanden ein Stoff gebildet, der die weitere Verwendung des Lösemittelgemisches nicht stört, mit anderen Komponenten des Reaktionsgemisches weiter reagiert zu gewünschten Stoffen bzw. leicht durch Destillation abgetrennt werden kann. Auf diese Weise gelingt es, die Ausbeute an Wertstoffen im Lösemittelgemisch zu erhöhen, ohne Absorbentien teuer thermisch trocknen oder entsorgen zu müssen.
Description
Lacke und Farben finden in vielen Teilen der Gesellschaft Verwendung. Die
Inlandsproduktion im Jahr 1997 lag bei etwa 2 Mio. Tonnen /SBA 98/. Lacke und
Farben stellen Gemische dar, die sich aus einer Vielzahl von Komponenten wie
Bindemitteln, Pigmenten, Füllstoffen und Lösungsmitteln zusammensetzen. Den
Lösungsmitteln kommt eine besondere Bedeutung zu. Sie dienen dazu, die weiteren
Komponenten in Lösung zu halten und einen verarbeitungsfähigen Zustand zu
gewährleisten. Die Komplexität dieser Lösungsmittelgemische wird in Abb. 2
anhand eines Chromatogramms verdeutlicht.
In den letzten Jahren wurde jedoch verstärkt der Versuch unternommen, die organischen
Lösungsmittel aus Umweltgründen durch die Komponente Wasser zu ersetzen. Ohne
Qualitätseinbußen ist ein solcher Austausch jedoch nicht vollständig möglich.
Als nachteilig erweist sich die höhere Verdampfungswärme des Wassers von
40,65 kJ/mol gegenüber 36,28 kJ/mol bei Butylacetat (Werte bei Siedetemperatur /Lid
98/), die zur Folge hat, daß Trockenzeiten verlängert werden und die Weiterverarbeitung
verzögert wird. Die Oberflächenspannung des Wassers unterscheidet sich ebenfalls
deutlich von der organischer Lösungsmittel. Die Oberflächenspannung des Wassers
beträgt bei 25°C 71,99 mN/m während die des Butylacetats lediglich 24,88 mN/m
ausmacht /Lid 98/. Unter Umständen reicht die Benetzung nicht mehr aus und das
Lackierergebnis ist unbefriedigend. Das Deutsche Lackinstitut stellt fest, daß es reine
"Wasserlacke" nicht gibt. Eine gewisse Menge an organischen Hilfslösemitteln ist
unentbehrlich /DLI 90/.
Gerade in heutiger Zeit gewinnen die Produktionskreisläufe zunehmend an Bedeutung.
Ein Wiedereinsetzen der in den Abwässern enthaltenen organischen Lösungsmitteln
sollte daher ein vorrangiges Ziel der lackverarbeitenden Industrie sein.
Die Rückgewinnung von Lösungsmitteln durch Destillation stellt inzwischen ein
weitverbreitetes Verfahren dar. Ein entsprechender Schwund /DLI 94/ muß jedoch
berücksichtigt werden. Dieser Schwund an Zielkomponenten läßt sich durch die
Bildung von Azeotropen erklären.
Die für die Trocknung verantwortlichen Komponenten sind organische Ester wie
Butylacetat. Durch die Anwesenheit von Wasser bilden sich Azeotrope aus, deren
Siedepunkte deutlich unter denen der übrigen beteiligten Komponenten liegen. In
Tabelle 1 wird diese Problematik am Beispiel von Butylacetat verdeutlicht.
In der vorhandenen Literatur konnte bisher kein brauchbares Verfahren aufgezeigt
werden, welches in der Lage ist, solche komplexen Systeme in ansprechender Weise zu
trennen und somit eine Wiederverwendung zu ermöglichen. Selbst bei der
Beschränkung auf die Komponenten Butylacetat, Wasser, Butanol und Essigsäure
finden sich nur wenige Angaben, die sich in der Regel auf gegenseitige Löslichkeiten
/Bev 84/, Mischungsverhalten von Dreistoffgemischen /Spo 88/ und die Abtrennung
von Essigsäure /And 78, Eco 78/ beschränken.
In der Technik weit verbreitet ist die thermische Auftrennung solcher Gemische mittels
einfacher Destillation /DLI 94/. Wie oben bereits erwähnt, ist bei diesem Verfahren
jedoch mit großen Verlusten infolge der Bildung von Azeotropen zu rechnen. Der
Gehalt der Zielkomponente ist somit sehr gering.
In zahlreichen Veröffentlichungen werden unterschiedliche Verfahrensvarianten
erläutert, die eine Entwässerung von Lösungsmitteln ermöglichen. Dabei wird der
Aufbereitung azeotroper Stoffgemische eine besondere Beachtung geschenkt. Als
Verfahren werden die Extraktivrektifikation, die Azeotroprektifikation, das
Zweidruckverfahren und der Einsatz von Membranen im Rahmen der Pervaporation
genannt /Sat 95, Vie 95, Rau 97, Fra 90/.
Die dort aufgeführten Beispiele beziehen sich jedoch auf Zweistoffsysteme,
beispielsweise die Aufkonzentrierung von Ethanol, die Trennung von
Isopropanol/Wasser oder die Abtrennung von Methanol aus MTBE-
Syntheseproduktströmen /Fra 90/. Von Vorteil bei diesen Beispielen ist, daß das
Zielprodukt in der Regel den Leichtsieder im zu behandelnden System darstellt und
somit nach Abtrennung des Wassers bzw. Verschieben der azeotropen
Zusammensetzung als Kopfprodukt nahezu rein abgezogen werden kann. Für die oben
aufgeführten Beispiele gibt Sattler /Sat 95/ Hilfsstoffe an, die für die Auftrennung in der
Azeotroprektifikation und der Extraktivrektifikation eingesetzt werden können.
Für Lösemittelgemische, in denen Butylacetat der Schwerstsieder ist, existieren bisher
keine befriedigenden technischen Verfahren um dieses Produkt ohne größere Verluste
destillativ wiederzugewinnen.
Von Vorteil wäre ein Verfahren, daß die Entwässerung von Lösemitteln oder
Lösemittelgemischen zuläßt, ohne daß Adsorbentin eingesetzt werden müssen, die teuer
getrocknet oder entsorgt werden müssen. Gleichzeitig wäre es wünschenswert, wenn
durch ein neues Verfahren das im Lösemittel enthaltenen Wasser durch eine chemische
Reaktion zu einem Wertstoff umgewandelt werden könnte. Dabei sollte der gebildete
Wertstoff entweder leicht aus dem Reaktionsgemisch abgetrennt werden können oder in
ihm ohne störenden Einfluß verbleiben können. Von besonderem Vorteil wäre, wenn
ein Verfahren zur Verfügung stehen würde, welches sich leicht in die bestehenden
Anlagen zur destillativen Aufarbeitung integrieren ließe.
Mit dem hier vorgestellten neuen Verfahren zur reaktiven Entwässerung können diese
Ziele erreicht werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung eines Verfahrens zur kontinuierlichen reaktiven
Entwässerung von Lösemitteln, Lösemittelgemischen und/oder Adsorbentien ist in
Abb. 1 dargestellt. Aus einem Lagertank 1 gelangt durch eine Förderpumpe 2 das
zu entwässernde Lösemittel durch einen Wärmetauscher 3 zur Vorheizung des Fluids in
eine Kolonne 4. Diese Kolonne ist mit einem selektiv Wasser sorbierenden Katalysator
5 gefüllt. Gleichzeitig wird diese Kolonne zur destillativen Aufarbeitung des
Lösemittelgemisches verwendet. Dazu wird sie im unteren Teil durch einen
Wärmetauscher 6 geheizt. Das im oberen Teil der Kolonne eintretende Gemisch rieselt
über den Katalysator der Schwerkraft folgend nach unten. Während dieser Vorgang
abläuft wird ein zusätzlicher Reaktand in die Kolonne eingespeist (im Falle von
leichtsiedenden Stoffen im unteren Teil der Kolonne bei A, bei hochsiedenden Stoffen
im oberen Teil der Kolonne bei B). Der Katalysator sorbiert das im Gemisch enthaltene
Wasser und fördert die Reaktion des sorbierten Wassers mit dem zusätzlichen
Reaktanden. Das aus dieser Reaktion hervorgehende Produkt gelangt entweder mit den
Leichtsiedern in das Kopfprodukt, oder verläßt die Kolonne am Sumpf zusammen mit
den Schwersiedern bei C. Das Kopfprodukt wird durch einen Kühler 7 kondensiert und
verläßt diesen bei D.
Zur Beschleunigung der Wasserentfernung sind geeignete Katalysatoren solche, die
selektiv Wasser sorbieren und gleichzeitig saure Zentren besitzen. Geeignete
Materialien sind saure Ionenaustauscherharze, Molsiebe, Zeolithe und
Heteropolysäuren. Reaktionen, die zur Wasserbindung geeignet sind, sind z. B.
Veretherungen und Additionen. Reaktanden hierfür sind Olefine und Säureanhydride.
Bei einem Vielstoffsystem wie Lösemittelgemische es sind, würde man normalerweise
keine reaktive Wasserabtrennung durchführen, denn auf Grund der Vielzahl an
Komponenten bestehen zahlreiche Möglichkeiten für Nebenreaktionen mit dem
zusätzlichen Reaktanden und den schon in der Mischung vorhandenen Stoffen.
Überraschenderweise hat sich nun aber gezeigt, daß beim Einsatz von bestimmten
Katalysatoren wie z. B. Ionenaustauschern das zu entfernende Wasser selektiv an diesen
sorbiert wird. Die übrigen Komponenten gelangen kaum an die katalytisch aktiven
sauren Zentren. Dadurch werden sie auch nicht zu Nebenprodukten umgesetzt. Wenn es
nun gelingt, das sorbierte Wasser durch eine chemische Reaktion mit einem
zusätzlichen Reaktanden ständig aus dem Katalysator zu entfernen, so steht ein
Verfahren zur Verfügung, mit dem eine kontinuierliche und selektive Entwässerung von
Lösemittelgemischen möglich ist bzw. welches es erlaubt selektiv Wasser sorbierende
Adsorbentien reaktiv zu trocknen.
Durch letztere Anwendung dieses Verfahrens ist die Regeneration von naßen
Adsorbentien möglich. Hierbei vermeidet man ein energieaufwendiges Trocknen durch
Wärmezufuhr und wandelt das sorbierte Wasser zu einem Wertstoff um. Für diese
Verwendung des Verfahrens bieten sich Säureanhydride besonders an. Aus ihnen
entstehen die Säuren, die dann mit anderen Komponenten der Reaktionsmischung sogar
zu weiteren Wertprodukten umgesetzt werden können.
Die Vorteile eines Verfahrens entsprechend dieser Patentanmeldung sind:
- - Der Einsatz von reinen Adsorbentien wird vermieden, dadurch wird die aufwendige Trocknung oder Entsorgung dieser Materialien unnötig.
- - Der Prozeß kann kontinuierlich geführt werden.
- - Der Prozeß kann in der ohnehin für die Lösemittelaufarbeitung notwendigen Kolonne oder Säulen durchgeführt werden, d. h. das Verfahren kann leicht in bestehende Anlagen integriert werden.
- - Durch die Reaktion des Wassers mit einem zusätzlichen Reaktanden ist die Gewinnung eines Wertproduktes aus dem störenden Wasser möglich.
- - Die Bildung von wasserhaltigen Azeotropen wird verhindert, dadurch steigt der Anteil an rückgewinnbaren organischen Lösemitteln.
Die Wirksamkeit des hier vorgestellten neuen Verfahrens zur Entwässerung von
Lösemitteln und Adsorbentien soll an Hand einiger Beispiele verdeutlicht werden.
Um die Wirksamkeit des hier beschriebenen Verfahrens zur Entwässerung von
Lösemitteln und zur Trocknung von Adsorbentien zu demonstrieren, wurden zunächst
Untersuchungen zur Wasserentfernung an einem für die Lösemittelauf
arbeitungsindustrie repräsentativen Gemisch durchgeführt. Als Testgemisch kam ein
Vierstoffsystem bestehend aus Butylacetat, Butanol, Essigsäure und Wasser zum
Einsatz. Mit herkömmlichen Verfahren wie der Destillation ist eine Wasserentfernung
durch die Bildung unerwünschter Azeotrope nicht möglich. Ein großer Teil des
Wertproduktes Essigsäurebutylester wird durch Azeotropbildung mit dem Wasser bei
der Destillation entfernt.
Für die Untersuchungen wurde das Lösungsmittelgemisch mit dem industriell
weitverbreiteten Katalysator Amberlyst 15 (saure Ionenaustauscher) und der
Zusatzkomponente Isoamylen in einem Kolben vorgelegt und am Rückfluß gekocht.
Es wird deutlich, daß mit zunehmender Reaktionszeit Isoamylalkohol gebildet wird. Die
Bildung des Alkohols geht einher mit der Abnahme des Wassergehalts, da die Reaktion
nach der Gleichung
Isoamylen + H2O ↔ Isoamylalkohol
erfolgt. Diesen Sachverhalt gibt Abb. 3 wieder.
Es ist mit diesem Verfahren möglich, den Wassergehalt in den anfallenden
Lösungsmittelgemischen durch reaktive Umsetzung zu senken. Durch den geringer
werdenden Wasseranteil wird die Bildung von Azeotropen reduziert und es kann eine
größere Menge des Zielproduktes Butylacetat zurückgewonnen werden.
Bei einer anschließend durchgeführten fraktionierten Destillation wird deutlich, daß der
Gehalt an n-Butylacetat auf etwa 45 Gew.-% aufkonzentriert werden kann. Das
bedeutet, daß eine reaktive Trennung in der Lage ist, die Menge an gewünschtem
Zielprodukt mehr als zu verdoppeln, wie Abb. 4 zeigt. Der durch die Reaktion
entstandene Isoamylalkohol kann aufgrund des niedrigen Siedepunktes von 100°C als
Leichtsieder abgezogen und einer weiteren Verwendung zugeführt werden.
Die Trocknung von Adsorbentien erfolgt normalerweise bei erhöhten Temperaturen bis
ca. 450°C. Dies ist sehr energieaufwendig und teuer und führt zur Alterung des
Adsorbens. Die Wirksamkeit der Wasseradsorption läßt mit der Häufigkeit der
Regenerierzyklen nach. Zum Nachweis der vorteilhaften reaktiven Trocknung wurde
folgender Versuch durchgeführt:
In ein Gewebe wurden 40 g eines Molsiebes M3 (Porendurchmesser 0,3 nm) eigenäht.
Diese Probe wurde in ein Testgemisch aus Wasser und Isopropanol eingelegt. Der
Wassergehalt des Testgemisches wurde bestimmt. Nach einer Stunde wurde die
eingenähte Molsiebprobe entnommen. Dann wurde der Wassergehalt des Gemisches
neu bestimmt und das Molsieb im Trockenschrank regeneriert. Die erzielten
Wassergehalte im Testgemisch in Abhängigkeit von den Trocknungszyklen sind in
Abb. 5 zu sehen. Dabei zeigte sich, daß zur Wiederherstellung einer hohen
Wasseraufnahmefähigkeit bei Temperaturen deutlich über 150°C längere Zeit
getrocknet werden muß (Meßpunkte 6, 7 und 8). Solch hohe Temperaturen sind bei der
reaktiven Trocknung nicht nötig, hier liegen die Temperatur deutlich unter 100°C. Bei
diesen Temperaturen für die nichtreaktive Trocknung ist die Wasseraufnahmefähigkeit
deutlich geringer (Meßpunkte 1 bis 5).
Es ist noch anzumerken, daß zur Aufnahme von 5,5 Massen% Wasser aus dem
Testgemisch ca. 360 g Molsieb pro kg Lösemitel notwendig sind. Die Trocknung solch
großer Mengen eines Adsorbens auf thermischen Wege ist sehr energieaufwendig.
Hinzu kommt noch, daß das Adsorbens für die Trocknung normalerweise aus dem
Reaktor entfernt werden muß, da die Anlagen zur Wiederaufarbeitung von Lösemitteln
nicht für effektive hohe Trocknungstemperaturen ausgelegt sind.
Zur Abgrenzung gegenüber dem Stand der Technik bei der Entwässerung von
Lösemitteln bzw. Lösemittelgemischen wurden Kontrollversuche unter Einsatz
homogener Katalysatoren durchgeführt. Als Katalysatoren kamen Schwefelsäure und
Phasentransferkatalysatoren zum Einsatz. Bei diesen Untersuchungen zeigte sich, daß es
nicht gelingt, den Wassergehalt bedeutsam zu senken.
Einem Lösemittelgemisch wurde als homogener Katalysator Schwefelsäure zugesetzt.
Zur Entfernung des Wassers wurde als zusätzlicher Reaktand Isoamylen zugesetzt. Zur
Bewertung der Wasserentfernung wurde die Bildung von Isoamylalkohol über der Zeit
verfolgt. In Abb. 6 sind die Meßwerte dieses Experimentes dargestellt. Zu Beginn
ist der Gehalt an Isoamylalkohol bei ca. 1,3%. Durch den Zusatz des homogenen
Katalkysators Schwefelsäure sinkt der Wassergehalt und der Isoamylalkoholgehalt
geringfügig durch den Verdünnungseffekt. Wird dieser Mischung Isoamylen als
wasserbindender Reaktand zugesetzt, so sinkt der Wassergehalt des Lösemittel
gemisches durch die zusätzliche Verdünnung weiter ab. Es kommt aber nicht zu einer
starken Bildung des Isoamylalkohols aus dem zugesetzten Isoamylen und dem Wasser.
Der Wassergehalt sinkt auch im Verlauf der weiteren Versuchsdauer nicht unter 1,5%
ab. Selbst Erhitzen bis zum Siedepunkt bewirkt mit dem homogenen Katalysator
Schwefelsäure kein bedeutende Wasserabmagerung des Lösemittelgemisches.
In Lösemittelgemischen kann es durch den Zusatz eines zusätzlichen Reaktanden zur
Entfernung des Wassers zu einer Phasentrennung kommen. Für einen solchen Fall
wurde mit zwei homogenen Phasentransferkatalysatoren versucht eine Entwässerung
des Lösemittelgemisches zu erreichen. Wie man in den Abb. 7 und 8 sieht,
gelingt dies nicht. Als Phasentransferkatalysatoren kamen Polyethylenglykol und
Tertiär-butylammoniumiodid zum Einsatz. In beiden Fällen wurde keine Reduzierung
des Wassergehaltes im Lösemittelgemisch beobachtet.
Hierdurch wird deutlich, daß erst die Kombination eines zusätzlichen Reaktanden mit
einem selektiv Wasser sorbierenden festen sauren Katalysator die überraschende
Wirkung des neuen Verfahrens zeigt. Lediglich einen zusätzlichen Reaktanden
zuzuführen und die gewünschte Reaktion mit einem homogenen Katalysator zu
beschleunigen bringt keinen Erfolg.
/And 78/ Andreeva, N. G. et al.
Isolation of Acetic Acid by Azeotropic Distillation from the Products of Isopentane Oxidation
Translation from Zhurnal Prikladnoi Khimii, Vol. 51, No. 9, pp. 1981- 1985
Plenum Publishing Corporation 1978
/Bev 84/ Bevia, F. R. et al.
Quaternary Liquid Liquid Equilibrium:
Water-Acetic Acid-1-Butanol-n-Butyl Acetate at 25°C
Fluid Phase Equilibria, 18 (1984) 171-183
Elsevier Science Publishers Bit.
Amsterdam 19984
/DLI 94/ DLI
Deutsches Lackinstiut GmbH
Dokumente zu Lacken und Farben 2
Vermeidung, Verminderung und Verwertung von Lackschlämmen 1994
/DLI 90/ DLI
Deutsches Lackinstiut GmbH
Ratgeber Farbe
Farbe und Industrielackierung 1990
/Eco 78/ Econompoulos, A. P.
Acetic Acid Dehydration:
Process and Control
The Chemical Engineer March 1978
/Fra 90/ Franke, M.
Auslegung und Optimierung von Pervaporationsanlagen zur Entwässerung von Lösungsmitteln und Lösungsmittelgemischen
Dissertation an der RWTH Aachen 1990
/Lid 98/ Lide, D. R.
CRC - Handbook of Chemistry and Physics
CRC Press Boca Raton 1998
79th
Isolation of Acetic Acid by Azeotropic Distillation from the Products of Isopentane Oxidation
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Farbe und Industrielackierung 1990
/Eco 78/ Econompoulos, A. P.
Acetic Acid Dehydration:
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The Chemical Engineer March 1978
/Fra 90/ Franke, M.
Auslegung und Optimierung von Pervaporationsanlagen zur Entwässerung von Lösungsmitteln und Lösungsmittelgemischen
Dissertation an der RWTH Aachen 1990
/Lid 98/ Lide, D. R.
CRC - Handbook of Chemistry and Physics
CRC Press Boca Raton 1998
79th
Edition 1998-1999
/Rau 97/ Rautenbach, R.,
Membranverfahren: Grundlagen der Modul- und Anlagenauslegung
Springer-Verlag 1997
/SBA 98/ Statistisches Bundesamt
Produktionsstatistik 1998
/Sat 95/ Sattler, K.
Thermische Trennverfahren
Verlag Chemie, Weinheim 1995
/Spo 88/ Spottke, L.; et. al.
Mischungsverhalten der Dreistoffgemische Aceton/Butanol/Wasser und Butylacetat/Butanol/Wasser
Chem.-Ing.-Tech. 60 (1988) Nr. 8, S. 633-635
VCH Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim 1988
/Vie 95/ Vier, J.
Pervaporation azeotroper wäßriger und rein organischer Stoffgemische- Verfahrensentwicklung und -integration
Dissertation an der RWTH Aachen
Verlag Shaker, Aachen 1995
/Rau 97/ Rautenbach, R.,
Membranverfahren: Grundlagen der Modul- und Anlagenauslegung
Springer-Verlag 1997
/SBA 98/ Statistisches Bundesamt
Produktionsstatistik 1998
/Sat 95/ Sattler, K.
Thermische Trennverfahren
Verlag Chemie, Weinheim 1995
/Spo 88/ Spottke, L.; et. al.
Mischungsverhalten der Dreistoffgemische Aceton/Butanol/Wasser und Butylacetat/Butanol/Wasser
Chem.-Ing.-Tech. 60 (1988) Nr. 8, S. 633-635
VCH Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim 1988
/Vie 95/ Vier, J.
Pervaporation azeotroper wäßriger und rein organischer Stoffgemische- Verfahrensentwicklung und -integration
Dissertation an der RWTH Aachen
Verlag Shaker, Aachen 1995
Claims (4)
1. Verfahren zur Entwässerung von Lösemitteln und Adsorbentien, dadurch
gekennzeichnet, daß dem zu entwässernden Lösemittel, Lösemittelgemisch und/oder
Adsorbens ein solcher Reaktand zugesetzt wird, der mit dem Wasser in einer
chemischen katalytischen oder nichtkatalytischen Reaktion so zu einem Stoff
reagiert, daß die die destillative Wasserabtrennung störenden wasserhaltigen
Azeotrope bei der Lösemittelaufbereitung vermindert werden und daß gleichzeitig
der gebildete Stoff die weitere Verwendung des Lösemittelgemisches nicht stört
oder durch Trennverfahren leicht abgetrennt werden kann.
2. Verfahren zur Entwässerung von Lösemitteln und/oder Adsorbentien nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Beschleunigung der chemischen Reaktion des
Wassers mit dem zusätzlichen Reaktanden ein solcher Katalysator eingesetzt wird,
der selektiv Wasser sorbiert (Ionenaustauscherharze, Zeolithe, Molsiebe,
Heteropolysäuren) und daß dieser Katalysator wirksam ist, die wasserbindende
Reaktion (Veretherung, Addition, Säurebildung aus Anhydriden) zu beschleunigen.
3. Verfahren zur Entwässerung von Lösemitteln und/oder Adsorbentien nach einem
der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß als zusätzlicher Reaktand
Olefine oder Säureanhydride verwendet werden.
4. Verfahren zur Entwässerung von Lösemitteln und/oder Adsorbentien nach einem
der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein zu entwässerndes
Lösemittel oder Lösemittelgemisch mit einem der genannten Adsorbentien versetzt
wird, nach Sorption des Wasser vom Adsorbens getrennt wird und anschließend eine
reaktive Trocknung des Adsorbens mit einem zusätzlichen Reaktanden erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999133455 DE19933455A1 (de) | 1999-07-16 | 1999-07-16 | Verfahren zur reaktiven Entwässerung von Lösemitteln und Absorbentien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999133455 DE19933455A1 (de) | 1999-07-16 | 1999-07-16 | Verfahren zur reaktiven Entwässerung von Lösemitteln und Absorbentien |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19933455A1 true DE19933455A1 (de) | 2001-03-01 |
Family
ID=7915065
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999133455 Withdrawn DE19933455A1 (de) | 1999-07-16 | 1999-07-16 | Verfahren zur reaktiven Entwässerung von Lösemitteln und Absorbentien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19933455A1 (de) |
-
1999
- 1999-07-16 DE DE1999133455 patent/DE19933455A1/de not_active Withdrawn
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