Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Desulfatisierung eines NOx-Speicherkatalysators.
Die Schadstoffemission von Ottomotoren kann durch eine katalytische
Nachbehandlung wirksam verhindert werden. Dabei geht es im wesentlichen darum,
den noch nicht vollständig verbrannten Kraftstoff vollständig zu verbrennen. Ein
Katalysator fördert die Nachverbrennung von reaktivem CO und HC zu ungefährlichem
Kohlendioxid (CO2) und Wasser (H2O) und reduziert gleichzeitig im Abgas
vorkommende Stickoxide (NOx) zu neutralem Stickstoff (N2).
Üblich ist beispielsweise der Dreiwege-Katalysator, der alle drei Schadstoffe CO, HC
und NOx gleichzeitig abbaut. Er hat ein Röhrengerüst aus einer Keramik, die mit
Edelmetallen, vorzugsweise mit Platin und Rhodium beschichtet ist, wobei letztere den
chemischen Abbau der Schadstoffe beschleunigen.
Das katalytische Dreiwege-Verfahren setzt voraus, daß das Gemisch stöchiometrisch
zusammengesetzt ist. Eine stöchiometrische Gemischzusammensetzung ist durch
eine Luftzahl = 1,00 charakterisiert. Bei dieser Gemischzusammensetzung arbeitet
der Katalysator mit einem sehr hohen Wirkungsgrad. Schon eine Abweichung von nur
einem Prozent beeinträchtigt die Wirksamkeit der Schadstoffumsetzung erheblich.
Die bekannte λ-Sonde liefert zur Verwendung bei der Gemischregelung ein Signal über
die augenblickliche Gemischzusammensetzung an das Steuergerät. Die λ-Sonde ist im
Abgasrohr des Motors an einer Stelle eingebaut, an der über den gesamten
Betriebsbereich des Motors die für die Funktion des Systems nötige
Abgashomogenität vorhanden ist.
Um das Verbrauchspotential besonders eines direkt einspritzenden Ottomotors
vollständig zu nutzen, ist es erforderlich, den Motor mit Luftüberschuß, also mager (λ
< 1), zu betreiben. In dieser mageren Betriebsart sind die bekannten
Dreiwege-Katalysatoren jedoch nutzlos, da sie die Stickoxide (NOx) nicht mehr
umwandeln können.
Als alternative Möglichkeit, NOx aus dem mageren Abgas zu entfernen, stellt der an
sich bekannte NOx-Speicherkatalysator eine aussichtsreiche Alternative dar. Im
Neuzustand eines solchen NOx-Speicherkatalysators können heute bekannte bzw.
geltende Abgasgrenzwerte eingehalten werden.
Allerdings weist der NOx-Speicherkatalysator, der NOx in Form von Nitraten speichert,
eine Empfindlichkeit gegenüber Schwefel auf, da die viel selteneren aber dafür
chemisch stabileren Sulfate die Speicherplätze für die Nitrate belegen. Dies hat zur
Folge, daß der Speicherkatalysator während des Betriebs in Abhängigkeit vom
Schwefelgehalt des Kraftstoffs vergiftet und im Laufe der Zeit seine
NOx-Speicherfunktion vollständig einbüßt. Bei einem Schwefelgehalt des Kraftstoffs von
30 ppm (clean fuel nach US-Norm California Phase 2) muß der Speicher nach ca. 70
Stunden oder ca. 2000 km von Sulfaten gereinigt werden.
Der wirksame Betriebsbereich für die Entgiftung liegt nachgewiesenermaßen bei
Monolithen-Temperaturen < 600°C in fettem Abgas (λ ≦ 0,98), wobei die herrschende
Temperatur die notwendige Entgiftungsdauer bestimmt. Allerdings schädigen
Temperaturen von über 750°C die bisher bekannten NOx-Speichermaterialien
thermisch. Solche günstigen Desulfatisierungsbedingungen treten bei Fahrzeugen in
Kundenbetrieb nur dann auf, wenn über mehrere Minuten mit Vollgas gefahren wird.
Insbesondere bei Fahrzeugen mit leistungsstarken Motoren treten solche
Betriebsbedingungen im Feld so gut wie nie auf.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Desulfatisierung eines NOx-Speicherkatalysators anzugeben, wodurch
die Desulfatisierung unabhängig von den vom Fahrer vorgegebenen Betriebszuständen
durchgeführt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Desulfatisierung eines NOx-Speicherkatalysators
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und die entsprechende Vorrichtung gemäß
Anspruch 11 weisen den Vorteil auf, daß die Entgiftung mittels spezifischer Funktionen
der Direkteinspritzung unabhängig von den fahrerseitig gewünschten
Betriebszuständen der Brennkraftmaschine durchführbar ist und darüber hinaus nicht
vom Fahrer als störend bemerkbar ist.
Die vorliegende Erfindung macht sich die auf direkt einspritzende Motoren beschränkte
Möglichkeit zunutze, dem verbrannten Abgas während der Ausschiebephase bzw.
Ausstoßphase, also bei offenem Auslaßventil, erneut Kraftstoff zuzugeben, was auch
als Späteinspritzung bezeichnet wird. Ein weiterer Vorteil einer solchen
Direkteinspritzung besteht darin, daß die Zusammensetzung des
Luft-Kraftstoff-Gemischs, also der λ-Wert, zur Erzeugung der Motorleistung innnerhalb
systemabhängiger Grenzen frei wählbar ist. Es wird dabei unterschieden zwischen
dem λ-Wert im Motor (λM), worunter die Gemischzusammensetzung bei der zur
Motorleistungserzeugung stattfindenden Verbrennung zu verstehen ist, und dem
λ-Wert des Abgases (λA), das die Gemischzusammensetzung zu verschiedenen Zeiten
an unterschiedlichen Orten des Abgassystems beschreibt, bzw. dem λ-Wert des
Katalysators (λK), worunter die im Katalysator wirksame Gemischzusammensetzung zu
verstehen ist.
In einer ersten Variante wird vorgeschlagen, im Entgiftungsmodus den Wert λM an
jedem Betriebspunkt derart zu wählen, daß mittels einer Späteinspritzung nach
erfolgter Verbrennung der λ-Wert λK zumindest auf den oberen Grenzwert des
λ-Wertes zur Entgiftung λK = 0,98 eingestellt wird und die eingesetzte
Späteinspritzmenge geeignet ist, im NOx-Speicherkatalysator eine Nachverbrennung
zu erzeugen, durch die die normale Betriebstemperatur des Katalysators mindestens
bis zu derjenigen Temperatur (600°C) erhöht wird, die zur Desulfatisierung erforderlich
ist. Bei Betriebspunkten mit niedriger Last und entsprechend niedriger
Betriebstemperatur muß ein λ-Wert λM mit verhältnismäßig viel Sauerstoffüberschuß
gewählt werden, damit durch die Späteinspritzung entsprechend viel Kraftstoff
beigegeben werden kann und ein entsprechend großer Heizwert erzielt werden kann,
um die große notwendige Temperaturerhöhung zu bewirken. Dieses Verfahren ist
prinzipiell auf jeden Betriebspunkt anwendbar, so daß eine Desulfatisierung
unabhängig von den Kundengewohnheiten realisierbar ist. Durch gezieltes Freisetzen
des erforderlichen Heizwerts unmittelbar im Speicherkatalysator, wo die
Temperaturerhöhung stattfinden soll, ist das Verfahren optimal hinsichtlich seines
Wirkungsgrades.
Allerdings ist bei dieser ersten Variante zu beachten, daß der NOx-Speicherkatalysator
die erste katalytisch wirksame Umsetzeinrichtung bzw. Umwandlungseinrichtung
stromabwärts des Auslaßventils sein muß, er jedoch durch seine thermische
Empfindlichkeit nicht zum motornahen Einbau geeignet ist. Ein motornaher
Startkatalysator in üblicher Dreiwegetechnik kann bei dieser Vorgehensweise nicht
eingesetzt werden, da er beim oben beschriebenen Verfahren den im Abgasstrom
mitgeführten Heizwert sofort freisetzen würde. Auf der anderen Seite ist es schwierig,
ohne einen motornahen Katalysator die zunehmend strengeren Abgasvorschriften
einzuhalten.
Die vorliegende Erfindung bietet gemäß einer zweiten Variante die Möglichkeit, unter
Zuhilfenahme einer Sekundärluftpumpe, das erfindungsgemäße Verfahren auch mit
einem Vorkatalysator einzusetzen. Dabei wird der zur Aufheizung des
NOx-Speicherkatalysators notwendige zusätzliche Kraftstoff wie bei der ersten Variante
dem Abgas hinzugefügt. Durch eine geeignete Steuerung bzw. Regelung der zur
Leistungserzeugung erforderlichen Hauptverbrennung mit Kraftstoffüberschuß, d. h.
fettes Gemisch (λ < 1), enthält hier allerdings das Abgas, welches von der
Hauptverbrennung herrührt nur wenig Sauerstoff (O2), so daß der nachträglich mit
Späteinspritzung beigefügte Kraftstoff den jeweiligen Vorkatalysator ohne
nennenswerte chemische Reaktion passieren kann. Der zur Heizwertfreisetzung im
NOx-Speicherkatalysator erforderliche Sauerstoff wird dem Abgas erst nach dem
Vorkatalysator mittels der Sekundärluftpumpe zugegeben, so daß der gewünschte
Heizeffekt erst im NOx-Speicherkatalysator auftritt.
Während bei der zweiten Variante bedingte durch den Einsatz des Vorkatalysators und
der Sekundärluftpumpe ein leicht erhöhter Bauaufwand notwendig ist, beschreibt eine
dritte Variante der Erfindung, die aus einer sinnvollen Kombination der ersten und
zweiten Variante besteht, ein Verfahren und eine Vorrichtung, bei denen die zur
Desulfatisierung erforderliche Temperaturerhöhung am NOx-Speicherkatalysator selbst
bei Systemen mit Vorkatalysator ohne zusätzlichen Bauaufwand mittels der ohnehin
vorhandenen Motorsteuerung realisierbar ist.
Da bei Direkteinspritzmotoren aus Gründen des Ladungswechsels und der
Verbrennung eine Aufteilung der motornahen Abgasführung unter Beachtung der
Zündfolge auf zwei Vorkatalysatoren üblich ist, kann das Vorhandensein von zwei
Vorkatalysatoren als Stand der Technik vorausgesetzt werden. Die dritte Variante der
Erfindung schlägt daher vor, die Zylindergruppen, welche jeweils aus einem oder
mehreren Zylindern bestehen, die mit jeweils einem Vorkatalysator verbunden sind,
auch steuerungs- oder regelungstechnisch gesondert zu betreiben. Dies eröffnet die
Möglichkeit, die eine Zylindergruppe unterstöchiometrisch ohne wesentliche
Sauerstoffanteile im Abgas zu betreiben. Dem entsprechenden sauerstoffarmen Abgas
kann mittels Späteinspritzung eine beliebige Quantität an unverbranntem Benzin
beigefügt werden ohne daß eine unkontrollierte Umsetzung im Vorkatalysator
stattfindet. Die andere Zylindergruppe wird überstöchiometrisch betrieben, so daß das
dort entstehende Abgas eine hohe Konzentration an Sauerstoff aufweist. Die beiden
Vorgänge sind derart aufeinander abzustimmen, daß durch die Vermischung nach
Durchlaufen der Vorkatalysatoren im zu desulfatisierenden Hauptkatalysator die zur
Desulfatisierung ideale Abgaszusammensetzung von λ ≦ 0,98 entsteht und das Abgas
exakt die zum Erreichen der Mindesttemperatur von 600°C erforderliche Menge an
Kraftstoff mit sich führt.
Aus Gründen der Laufruhe kann es erforderlich werden, in beiden Zylindergruppen das
gleiche λM anzuwenden. In diesem Fall kann durch Vorsehen eines
überstöchiometrischen λA durch entsprechende Kraftstoffzugabe mittels
Späteinspritzung nur auf einer Zylindergruppe die gleiche Wirkung bei etwas
verminderter Effizienz erzielt werden, d. h. in der ersten Zylindergruppe strömt das
überstöchiometrische Abgas, wie es vom Motor kommt, und in der zweiten
Zylindergruppe liegt λA << 1 durch Späteinspritzung an.
Um eine thermische Überlastung eines Vorkatalysators zu vermeiden, kann die
Betriebsart in kurzen Abständen zwischen den Zylindergruppen gewechselt werden.
In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen
der Erfindung.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Abgassystems einer Brennkraftmaschine
mit einer Direkteinspritzung als erstes Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung,
Fig. 1a eine Darstellung der Temperaturerhöhung bei einer Variation des λ-Wertes
beim ersten Ausführungsbeispiel zur Illustration des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Abgassystems einer Brennkraftmaschine
mit einer Direkteinspritzung als zweites Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung,
Fig. 2a eine Darstellung der Temperaturerhöhung bei einer Variation des λ-Wertes
beim zweiten Ausführungsbeispiel zur Illustration des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Abgassystems einer Brennkraftmaschine
mit einer Direkteinspritzung als drittes Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung,
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Abgassystems einer Brennkraftmaschine
mit einer Direkteinspritzung als viertes Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung,
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines Abgassystems einer Brennkraftmaschine
mit einer Direkteinspritzung als fünftes Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung,
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines Abgassystems einer Brennkraftmaschine
mit einer Direkteinspritzung als sechstes Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung,
Fig. 7 eine schematische Darstellung eines Abgassystems einer Brennkraftmaschine
mit einer Direkteinspritzung als siebentes Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung,
Fig. 8 eine schematische Darstellung eines Abgassystems einer Brennkraftmaschine
mit einer Direkteinspritzung als achtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung und
Fig. 9 eine schematische Darstellung eines Abgassystems einer Brennkraftmaschine
mit einer Direkteinspritzung als neuntes Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung.
In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche
Elemente.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Abgassystems einer
Brennkraftmaschine mit einer Direkteinspritzung als erstes Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung.
In Fig. 1 bezeichnen 1 eine Brennkraftmaschine mit vier Zylindern A bis D, 2 einen
Luftfilter, 20 Ansaugleitungen und 40 Drallklappen zur Turbulenzerzeugung für die
jeweiligen Zylinder A bis D, 10 eine Abgasleitung, 4 einen NOx-Speicherkatalysator und
4a einen nachgeschalteten Dreiwege-Katalysator sowie 6 einen Nachschalldämpfer.
Bei dieser ersten Ausführungsform wird der Desulfatisierungsmodus ungefähr alle 70
Stunden oder alle 2000 km durchgeführt. Dies läßt sich durch eine geeignete
Timerschaltung erreichen. Auch kann zur Beurteilung der Notwendigkeit einer
Desulfatisierung das NOx-Speicherverhalten anhand eines NOx-Sensors stromabwärts
des zu überwachenden NOx-Speicherkatalysators erfaßt werden. Als
Beurteilungskriterium können interne Modellrechnungen herangezogen werden.
Im Desulfatisierungsmodus erfolgt durch geeignete Steuerung der Direkteinspritzung
eine Späteinspritzung in das Abgas während des Ausschiebetaktes.
Bei der Steuerung der Gemischzusammensetzung für die Hauptverbrennung wird ein
derartiger Sauerstoffüberschuß im Abgas vorgesehen, daß im NOx-Speicherkatalysator
4 eine Nachverbrennung zur Desulfatisierung stattfindet, wobei im
NOx-Speicherkatalysator 4 eine Temperatur von mindestens 600°C und ein
λ-Wert ≦ 0,98 vorherrscht.
Fig. 1a zeigt eine Darstellung der Temperaturerhöhung bei einer Variation des
λ-Wertes bei der ersten Ausführungsform zur Illustration des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Auf der x-Achse ist der λM-Wert aufgetragen und auf der y-Achse die zugehörige
Temperaturerhöhung. Die Gerade G zeigt beispielhaft einen Betriebspunkt mit einer
Drehzahl von 2000 UpM und einer spezifischen Arbeit we von 0,2 kJ/dm3.
Im Normalbetrieb ist λM = λA = λK = 3,2, wodurch eine Abgastemperatur TA im
Abgaskrümmer von 320°C und eine Katalysatortemperatur TK von 250°C erreicht
wird.
Das Ziel-λK bzw. Ziel-λA zur Desulfatisierung liegt bei 0,98 und die
Ziel-Katalysatortemperatur TK bei 700°C.
Diese Zielwerte werden erreicht durch λM = 1,8 sowie eine durch eine
Späteinspritzung bewirkte λK-Änderung Δλ, wodurch eine
Katalysator-Temperaturerhöhung ΔT von 380 K bewirkt wird.
Dabei wird also in dem Desulfatisierungsmodus für die Hauptverbrennung im
Brennraum eine exakt so magere Gemischzusammensetzung vorgesehen, daß der
Brennwert der Nacheinspritzung zur Einstellung des λK auf 0,98 zusammen mit dem
im ausgeschobenen Abgas enthaltenen Sauerstoff bei der Nachverbrennung im
NOx-Speicherkatalysator 4 genau die Desulfatisierungstemperatur < 600°C einstellt.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Abgassystems einer
Brennkraftmaschine mit einer Direkteinspritzung als zweites Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung.
Bei diesem Ausführungsbeispiel sind im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel
ein jeweiliger Dreiwege-Vorkatalysator 3a, 3b im Abgasleitungszweig der Zylinder B, C
bzw. A, D vorgesehen. Desweiteren ist stromabwärts der Vorkatalysatoren 3a, 3b
nach dem Vereinigungspunkt der beiden Abgasleitungszweige über eine
Sekundärluftleitung 30 eine Sekundärluftpumpe 7 angeschlossen.
Der zur Aufheizung des NOx-Speicherkatalysators 4 notwendige zusätzliche Kraftstoff
wird, wie beim ersten Ausführungsbeispiel dem Abgas hinzugefügt. Durch eine
geeignete Steuerung bzw. Regelung der zur Leistungserzeugung erforderlichen
Hauptverbrennung mit Kraftstoffüberschuß, d. h. fettes Gemisch, enthält hier allerdings
das Abgas nur wenig Sauerstoff (O2), so daß der nachträglich mit Späteinspritzung
beigefügte Kraftstoff den jeweiligen Vor- oder Startkatalysator 3a, 3b ohne
nennenswerte chemische Reaktion passieren kann.
Der zur Heizwertfreisetzung im NOx-Speicherkatalysator 4 erforderliche Sauerstoff wird
dem Abgas erst nach den Startkatalysatoren 3a, 3b mittels der Sekundärluftpumpe 7
zugegeben, so daß der gewünschte wirkungsgradoptimierte Heizeffekt des
NOx-Speicherkatalysators 4 genau wie im vorher beschriebenen Fall mit nur einem
NOx-Speicherkatalysator eintritt.
Fig. 2a zeigt eine Darstellung der Temperaturerhöhung bei einer Variation des
λ-Wertes bei der zweiten Ausführungsform zur Illustration des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Auf der x-Achse ist wiederum der λM-Wert aufgetragen und auf der y-Achse die
zugehörige Temperaturerhöhung. Die Gerade G zeigt auch hier beispielhaft den
Betriebspunkt mit einer Drehzahl von 2000 UpM und einer spezifischen Arbeit we von
0,2 kJ/dm3.
Im Normalbetrieb ist wie beim vorherigen Beispiel λM = λA = λK = 3,2, wodurch eine
Abgastemperatur TA von 320°C und eine Katalysatortemperatur TK von 250°C erreicht
wird.
Das Ziel-λK bzw. Ziel-λA zur Desulfatisierung liegt bei 0,98 und die
Ziel-Katalysatortemperatur TK bei 700°C.
Diese Zielwerte werden erreicht durch λM = 1,0, λA = 0,82 und λK = 0,98, eine durch
eine Späteinspritzung bewirkte λK-Änderung Δλ1, und eine durch die
Sekundärluftzugabe bewirkte λA-Änderung Δλ2 wodurch eine
Katalysator-Temperaturerhöhung ΔT von 380 K bewirkt wird.
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Abgassystems einer
Brennkraftmaschine mit einer Direkteinspritzung als drittes Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung.
Bei diesem dritten Ausführungsbeispiel bilden zwei hintereinander angeordnete
Monolithen 4,4' den NOx-Speicherkatalysator. Hier wird mit einer mittels der
Taktventile 8a bzw. 8b steuerbaren Sekundärluftzuführung zwischen den beiden
Monolithen 4,4' die Möglichkeit geschaffen, die Heizwertfreisetzung durch Zugabe der
Sekundärluft von der Sekundärluftpumpe 7 durch die Sekundärluftleitungszweige 30a
bzw. 30b von stromaufwärts des ersten Monolithen 4 nach stromabwärts des ersten
Monolithen 4, also unmittelbar vor den zweiten Monolithen 4', zu verlagern.
Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Abgassystems einer
Brennkraftmaschine mit einer Direkteinspritzung als viertes Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung.
Im Gegensatz zum dritten Ausführungsbeispiel sind bei diesem vierten
Ausführungsbeispiel die beiden Taktventile 8a bzw. 8b durch ein einziges
Umschaltventil 9 ersetzt.
Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung eines Abgassystems einer
Brennkraftmaschine mit einer Direkteinspritzung als fünftes Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung.
Bei diesem fünften Ausführungsbeispiel bezeichnen zusätzlich zu den bereits
eingeführten Bezugszeichen 5 einen die NOx-Speicherkatalysatoren umhüllenden
Abgaswärmetauscher, 50 eine Trennwand und 49 eine Einlaßöffnung oberhalb des
zweiten Monolithen 4'. Der Abgaswärmetauscher 5 ist durch eine weitere
Sekundärluftleitung 30c mit einem Einlaß in die Abgasleitung oberhalb des ersten
Monolithen 4 verbunden.
Hier wird zur Reduzierung des Brennstoffeinsatzes auf einen möglichst geringen Wert,
die Sekundärluft dadurch vorgeheizt, daß stromabwärts der zu regenerierenden
Katalysatoren 4,4' aus dem Abgasstrom durch den Abgaswärmetauscher 5 ein Teil
des freigesetzten Heizwertes auf die Sekundärluft übertragen wird.
Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist durch die Taktventile 8a bzw. 8b, welche
einen alternativen Zugang zu den zwei durch die Trennwand 50 getrennten Kammern
des Abgaswärmetauschers 5 bieten, eine Wahlmöglichkeit für die Entgiftung der
Monolithen 4 bzw. 4' gegeben.
Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung eines Abgassystems einer
Brennkraftmaschine mit einer Direkteinspritzung als sechstes Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung.
Im Gegensatz zum fünften Ausführungsbeispiel sind bei diesem sechsten
Ausführungsbeispiel die beiden Taktventile 8a bzw. 8b durch ein einziges
Umschaltventil 9 ersetzt.
Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung eines Abgassystems einer
Brennkraftmaschine mit einer Direkteinspritzung als siebentes Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung.
In Fig. 7 bezeichnet zusätzlich zu den bereits eingeführten Bezugszeichen 5' einen
weiteren Abgaswärmetauscher, der stromabwärts der beiden Monolithen 4,4'
angeordnet ist. Von ihm führt eine Sekundärluftleitung 30d in den ersten
Abgaswärmetauscher 5. Hierin ist eine zweite Trennwand 51 vorgesehen, wobei der
Einlaß 49 nunmehr in der zwischen der ersten und zweiten Trennwand 50 bzw. 51
definierten Kammer liegt. Über das Umschaltventil 9 und die weiteren
Sekundärluftleitungen 30e, 30f, 30g ist auch hier eine Wahlmöglichkeit für die
Entgiftung der Monolithen 4 bzw. 4' gegeben.
Fig. 8 zeigt eine schematische Darstellung eines Abgassystems einer
Brennkraftmaschine mit einer Direkteinspritzung als achtes Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung.
Im Unterschied zum vorhergehenden siebenten Ausführungsbeispiel ist es bei diesem
achten Ausführungsbeispiel durch zusätzliche Taktventile 8c und 8d möglich, die
Zugabe von Sekundärluft wahlweise vorgeheizt oder ungeheizt erfolgen zu lassen. Der
ungeheizte Fall stellt ein ausgezeichnetes Mittel dar, den NOx-Speicherkatalysator nach
einer Desulfatisierung wieder abzukühlen, um möglichst rasch zum
verbrauchsoptimalen Magerbetrieb zurückzukehren, was aus Emissionsgründen erst
nach dem Zurückführen der Katalysatortemperatur auf ca. 400°C oder darunter
möglich ist. Bis dahin ist ein Betrieb mit λM = 1 erforderlich.
Fig. 9 zeigt eine schematische Darstellung eines Abgassystems einer
Brennkraftmaschine mit einer Direkteinspritzung als neuntes Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung.
Bei diesem neunten Ausführungsbeispiel wird ausgenutzt, daß die Brennkraftmaschine
1 eine erste (A, D) und eine zweite (B, C) Zylindergruppe aufweist, deren Abgase an
einem Punkt stromaufwärts des NOx-Speicherkatalysators zusammengeführt werden,
wobei im Abgaszweig jeder Zylindergruppe stromaufwärts des Punktes ein
entsprechender Vorkatalysator 3a, 3b vorgesehen ist, in dem keine Nachverbrennung
stattzufinden hat.
Bei der einen Zylindergruppe (A, D) wird für die Hauptverbrennung im Brennraum eine
erste Gemischzusammensetzung mit λM << 1 vorgesehen und eine Späteinspritzung in
das Abgas dieser Zylinder während des Ausschiebetaktes der Brennkraftmaschine 1
durchgeführt. Daher reicht der Sauerstoffgehalt des ausgeschobenen Abgases für
eine nennenswerte Nachverbrennung im Vorkatalysator 3b nicht aus. Bei dieser
Zylindergruppe ist das Luft/Kraftstoff-Verhältnis des Abgases also
unterstöchiometrisch, d. h. Sauerstoff fehlt zur Nachverbrennung im Vorkatalysator.
Bei der anderen Zylindergruppe (B, C) wird für die Hauptverbrennung im Brennraum
eine erste Gemischzusammensetzung mit λM < 1 vorgesehen und keine
Späteinspritzung in das Abgas dieser Zylinder während des Ausschiebetaktes der
Brennkraftmaschine 1 durchgeführt.
Daher ist das Abgas sauerstoffreich, d. h. λA < 1, und der Sauerstoffgehalt des
ausgeschobenen Abgases reicht ebenfalls für eine nennenswerte Nachverbrennung im
Vorkatalysator 3a nicht aus. Bei dieser Zylindergruppe ist das Luft/Kraftstoff-Verhältnis
also überstöchiometrisch, d. h. Kraftstoff fehlt zur Nachverbrennung im Vorkatalysator.
Die erste und die zweite Gemischzusammensetzung sind derart bemessen, daß der
Sauerstoffgehalt des zusammengeführten Abgases der ersten und zweiten
Zylindergruppe für die Nachverbrennung im NOx-Speicherkatalysator 4 das
Desulfatisierungs-λ ≦ 0,98 erreicht und die Temperatur des Katalysators auf < 600°C
eingestellt wird.
Obwohl die vorliegende Erfindung vorstehend anhand bevorzugter
Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf
vielfältige Weise modifizierbar.
Die vorstehend beschriebenen Verfahren lassen sich dadurch weiter optimieren, daß
der Vorgang in zwei Phasen zerlegt wird. Eine erste Phase besteht im Aufheizen des
NOx-Speicherkatalysators, wobei sich die tatsächliche Katalysatortemperatur unterhalb
der idealen Desulfatisierungstemperatur befindet. In dieser Phase ist es von Vorteil,
wenn dem Katalysator soviel Heizenergie wie möglich zugeführt wird. Nach Erreichen
der idealen Desulfatisierungstemperatur, wird die zweite Phase eingeleitet, in der die
ideale Desulfatisierungstemperatur nur noch gehalten wird. Die Durchführung der
ersten Phase ist allerdings mit dem Risiko einer Überhitzung für den
NOx-Speicherkatalysator verbunden. Es wird daher vorgeschlagen, den
Phasenübergang unter Zuhilfenahme einer Temperaturmessung der
Katalysatortemperatur, wie sie in vielen Fällen zu Onboard-Diagnose-Zwecken ohnehin
zukünftig erforderlich sein wird, zu steuern. Die gleiche Temperaturmessung ist in der
zweiten Phase zur Regelung der Kraftstoffzugabe einsetzbar. Damit läßt sich
größtmögliche Effizienz mit optimaler Betriebssicherheit verbinden.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf eine Vierzylinder-Brennkraftmaschine
beschränkt, sondern auf jegliche Anzahl von Zylindern anwendbar.
Auch kann der nachgeschaltete Katalysator stromabwärts des
NOx-Speicherkatalysators ein üblicher Dreiwege-Katalysator sein.