DE19932324A1 - Verfahren zur Ermittlung der Planheit bzw. der Welligkeit eines bewegten Bandes - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung der Planheit bzw. der Welligkeit eines bewegten BandesInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Ermittlung der globalen und der lokalen Planheit bzw. der Welligkeit eines bewegten Bandes beschrieben, bei dem zunächst zumindest punkt- und/oder linienweise die Lage einer Oberfläche des Bandes im Raum ermittelt wird. An diese Oberfläche wird zumindest punkt- und/oder linienweise eine virtuelle Auflagefläche anmodelliert. Die Welligkeit wird dann aus den Abweichungen der Oberfläche von der Auflagefläche ermittelt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der Planheit bzw. der Wel
ligkeit eines bewegten Bandes.
Bei biegsamen Bändern, beispielsweise gewalzten Stahlbändern, die zugfrei
auf einer horizontalen, ebenen Fläche ausgelegt sind, können die beim Wal
zen erzeugten Längenunterschiede der Bandfasern in vertikaler Richtung zu
Verwölbungen bzw. zu einer Planheit führen. Dies liegt daran, daß die kur
zen Bandfasern unter Zugspannung stehen und nahezu eben sind, während
die langen Bandfasern Druckspannungen aufnehmen müssen und deshalb
wellenförmig ausgelenkt sein können. Dabei verwölben dünne Bänder
leichter als dicke Bänder, da die kritische Druckspannung σK umgekehrt pro
portional zum Quadrat der Banddicke ist.
Setzt man als Bedingungen voraus, daß durch die Verwölbung des Bandes
eine cosinusförmige Welligkeit mit einer festen Wellenlänge L0 erzeugt wird
und bezeichnet man die maximale Auslenkung einer einzelnen Verwölbung
mit H, dann läßt sich die Welligkeit näherungsweise mit der Funktion
beschreiben.
Unter der zusätzlichen Voraussetzung
H << L0
gilt dann näherungsweise für den Längenüberschuß ΔL der langen Bandfa
sern
Ebenso gilt wegen
L = L0 + ΔL
in gleicher Näherung
Zur Messung der Welligkeit und daran anschließendem Ermitteln der lokalen
und globalen Planheit von Bändern "On-Line", das heißt während des
Durchlaufs des Bandes in einer Walzstraße, können im Prinzip Meßsysteme
eingesetzt werden, die die Faserlängen des Bandes aus dem lokalen
Abstand der Bandoberfläche von einem festen Bezugsniveau bestimmen.
Wird das Band während der Messung jedoch nahezu zugfrei transportiert,
und bewegt es sich dabei nahezu frei im Raum, erhält man bei einer solchen
Abstandsmessung ein Meßsignal, bei dem die Welligkeit u. a. durch die
Eigenbewegung des Bandes überlagert ist. Das heißt, der eigentlichen Meß
größe, der Bandwelligkeit, ist eine Störung überlagert, die unter Umständen
deutlich größer sein kann als die Meßgröße selbst. Somit entfallen ungünsti
gerweise die Voraussetzungen für die genannten approximativen Funktio
nen, so daß diese zur Auswertung des Signals nicht herangezogen werden
können.
Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, ein Verfahren anzugeben,
mit dem eine On-Line-Messung der Welligkeit trotz der Überlagerung der
Welligkeit durch Störeinflüsse möglich ist.
Dieses Problem wird dadurch gelöst, daß zumindest punkt- oder linienweise
die Lage einer Oberfläche des Bandes im Raum ermittelt wird und an diese
Oberfläche zumindest punkt- oder linienweise eine virtuelle Auflagefläche
anmodelliert und dann die Welligkeit aus den Abweichungen der Oberfläche
von der Auflagefläche ermittelt wird.
An die reale, gemessene Oberfläche wird somit zunächst eine virtuelle glatte
Auflagefläche anmodelliert, auf der das Band theoretisch aufliegt. Diese vir
tuelle Auflagefläche enthält die translatorischen und rotatorischen Eigenbe
wegungen des Bandes im Raum. Aufgrund dieser Eigenbewegungen weist
diese Auflagefläche erhebliche Abweichungen von einer horizontal liegenden
Bezugsebene auf.
Die Welligkeit wird anschließend aus den Abweichungen der Oberfläche von
der Auflagefläche bzw. aus der Differenz der beiden Flächen ermittelt. Auf
diesem Wege werden die durch die Eigenbewegung des Bandes erzeugten
Abweichungen von einer horizontalen Bezugsfläche separiert.
Neben der Eigenbewegung des Bandes wird das gemessene Signal der
Lage der Oberfläche im Raum in der Regel auch von Rauschen überlagert.
Daher wird die Oberfläche vorteilhafterweise vor dem Anmodellieren der
Auflagefläche durch Ausfiltern eines Rauschanteils geglättet.
Das Ausfiltern des Rauschanteils erfolgt vorzugsweise durch Anwendung
einer Wavelet-Transformation. Selbstverständlich können alternativ auch
andere Methoden zur Rauschreduktion Anwendung finden. Hierbei kommen
im Prinzip alle klassischen Methoden der Filterung im Orts- oder Frequenz
bereich, beispielsweise die gleitende Mittelung, das FIR-Verzögerungsfilter,
das IIR-Verzögerungsfilter, das Medianfilter, das gewichtete Medianfilter,
rekursive Medianfilter oder das Spline-Filter in Frage. Der Vorteil der Filte
rung mittels einer Wavelet-Transformation besteht darin, daß aufgrund der
verbesserten Lokalisierungseigenschaften der Wavelets und bei der nicht
linearen Filterung ein besseres Signal-Rausch-Verhältnis erzielt wird als bei
den klassischen Methoden. Eine Einführung in die Theorie der Wavelet-
Transformation ist in dem Buch "Wavelets" von A. K. Louis, P. Maaß, A. Rie
der, Teubner Verlag, Stuttgart 1994, beschrieben.
Für die Anmodellierung der Auflagefläche an die Oberfläche wird vorzugs
weise die B-Spline-Methode verwendet. Bei dieser Methode handelt es sich
um eine Verallgemeinerung der sogenannten Bézier-Methode mit verbes
serten Lokalisierungseigenschaften. Diese Methode ist unter anderem in
dem Buch "Principles of lnteractive Computer Graphics" von W. M. Newman,
R. F. Sproull, Mc. Graw-Hill, London, Second Edition, 1984, p. 320-330,
beschrieben. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Auflagefläche mit
tels anderer Methoden, beispielsweise durch dreidimensionale Ausgleichs
polynome nach der Methode der kleinsten Quadrate oder durch dreidimen
sionale rationale Ausgleichsfunktionen nach der Methode der kleinsten Qua
drate anzupassen.
Zur Ermittlung der Lage der Oberfläche des Bandes im Raum werden vor
zugsweise mehrere entlang paralleler Schnittebenen verlaufende zweidi
mensionale Oberflächenkurven, welche die Lage der Oberflächen entlang
der jeweiligen Schnittebene angeben, ermittelt. Dies geschieht beispiels
weise dadurch, daß durch mehrere, entlang der Breite des Bandes quer zur
Bewegungsrichtung nebeneinander angeordnete Meßeinrichtungen der
Abstand der Oberfläche des Bandes zu den Meßeinrichtungen gemessen
wird. Die Oberflächenkurven verlaufen dann parallel zur Bewegungsrichtung
des Bandes.
Aus den gemessenen Oberflächenkurven läßt sich prinzipiell durch lnterpo
lation eine vollständige dreidimensionale Oberfläche generieren. Bei dieser
Interpolation wird vorzugsweise die Polynom-Interpolation nach Lagrange
benutzt. Alternativ können auch beliebige andere Methoden der Interpola
tion, beispielsweise die barizentrische Interpolation, die Aitken-Neville-Inter
polation, die Neville-Interpolation, die Newton-Interpolation, die Hermite-
Interpolation, die Spline-Interpolation, die Thiele-Interpolation oder die Stoer-
Interpolation verwendet werden.
Da das Rauschen in der Regel von der jeweiligen Meßeinrichtung abhängig
ist, erfolgt eine solche Interpolation der zweidimensionalen Oberflächenkur
ven zu einer dreidimensionalen Oberfläche vorzugsweise erst nach der Aus
filterung des Rauschanteils. Der Rauschanteil wird dabei für jede der Ober
flächenkurven separat ausgefiltert und dann die geglätteten Oberflächenkur
ven interpoliert. Im Prinzip ist aber auch eine Ausfilterung des Rauschanteils
erst in der bereits interpolierten dreidimensionalen Oberfläche möglich.
Auch für die Anmodellierung der Auflageflächen bestehen verschiedene
Möglichkeiten.
Zum einen können an die zweidimensionalen Oberflächenkurven jeweils
direkt zweidimensionale Auflageflächenkurven anmodelliert werden.
Anschließend wird dann die angepaßte Auflageflächenkurve von der gemes
senen Oberflächenkurve abgezogen, so daß dann zweidimensionale Wellig
keitskurven entstehen. Diese können wiederum zur Bildung einer dreidimen
sionalen Welligkeitsfläche interpoliert werden. Dieses Verfahren ist vom
Rechenaufwand her günstiger.
Zum anderen ist es im Prinzip aber auch möglich, an die aus den zweidi
mensionalen Oberflächenkurven interpolierte dreidimensionale Oberfläche
eine dreidimensionale Auflagefläche anzumodellieren. Man erhält dann eine
dreidimensionale Welligkeitsfläche als Differenz aus der dreidimensionalen
Oberfläche und der dreidimensionalen Auflagefläche.
Da erfindungsgemäß die Welligkeit aus den deformativen Abweichungen
ermittelt wird und nicht auf einer Anwendung der eingangs genannten Nähe
rungsformeln beruht, unterliegt dieses Meßverfahren folglich auch nicht den
für die Gültigkeit der Formeln nötigen Voraussetzungen. Das heißt, die Wel
ligkeit kann auch dann ermittelt werden, wenn es sich nicht um eine cosi
nusförmige Welligkeit einer festen Wellenlänge L0 handelt bzw. wenn die
Bedingung H << L0 nicht erfüllt ist. Die benutzte Auswertemethode basiert auf
der Berechnung des Linienintegrals und gilt bei beliebiger Form der Wellig
keit und auch dann, wenn das Spektrum der vorkommenden Wellenlänge
kontinuierlich ist. Daher ist es möglich, mit dem erfindungsgemäßen Verfah
ren On-Line sowohl abwickelbare als auch nicht-abwickelbare Welligkeiten
zu messen. Aus der Welligkeit kann dann die lokale Planheit des Bandes
ermittelt werden und aus den einzelnen Werten der lokalen Planheit das Bild
über die globale Planheit des Bandes zusammengesetzt werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher erläutert. Es stellen dar:
Fig. 1 eine schematische perspektivische Ansicht auf ein bewegtes Stahl
band mit drei über der Bandoberfläche angeordneten Abstands
messern,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht eines Abstandsmessers mit einer
Darstellung der Laser-Triangulations-Meßmethode,
Fig. 3 eine von einem Abstandsmesser gemessene zweidimensionale
Oberflächenkurve,
Fig. 4 die Oberflächenkurve aus Fig. 3 nach der Ausfilterung des
Rauschanteils,
Fig. 5 eine dreidimensionale Oberfläche,
Fig. 6 eine zweidimensionale Auflageflächenkurve,
Fig. 7 eine dreidimensionale Auflagefläche,
Fig. 8 eine zweidimensionale Welligkeitskurve,
Fig. 9 eine dreidimensionale Welligkeitsfläche,
Fig. 10 ein Planheitssignal.
Wie in Fig. 1 dargestellt, sind zur Messung der Bandoberfläche 2 im Raum
oberhalb des sich bewegenden Bandes 1 in einer gemeinsamen Bezugs
ebene mehrere Abstandsmesser 10 angeordnet. Die Abstandsmesser 10
befinden sich entlang der Breite b des Bandes 1 quer zur Bewegungsrich
tung R parallel nebeneinander. Sie messen folglich die Lage der Oberfläche
2 entlang jeweils einer parallel zur Bewegungsrichtung R verlaufenden
Schnittebene 3.
Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem
Abstandsmesser 10 um laseroptische Sensoren 10, die auf der Basis der
Triangulation arbeiten. Dieses Verfahren ist schematisch in Fig. 2 dargestellt.
Aus einer Laserquelle 11 wird ein Laserstrahl 13 senkrecht auf die Oberflä
che 2 abgestrahlt. Dieser Strahl 13 wird dann auf der Oberfläche 2 reflektiert
und trifft auf einen Detektor 12. Der Auftreffort auf dem Detektor 12 hängt
von dem Abstand a zwischen dem Abstandsmesser 10 und der Oberfläche 2
ab. In Fig. 2 befindet sich die Oberfläche 2 in einer mittleren Distanz a, bei
spielsweise 200 mm vom Abstandsmesser 10.
Der Meßbereich c für die Messung des Abstands a ist durch die Ausmaße
des Detektors 12 begrenzt. Am oberen Grenzabstand wird der Strahl 13
entlang der Strahlrichtung 14 auf eine von der Laserquelle weiter entfernte
Stelle des Detektors reflektiert. Am unteren Grenzabstand wird der Strahl 13
unter einem spitzeren Winkel entlang der Achse 14' auf eine vordere, näher
an der Laserquelle 11 liegenden Position auf dem Detektor 12 reflektiert.
Die Banddicke liegt bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel in der Regel
zwischen 2 mm und 3 mm. Die Breite b des Bandes 1 beträgt zwischen 650
mm und 2000 mm je nach Bandart. Die Transportgeschwindigkeit liegt unter
1 m/s und wird während der Messung ermittelt.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit drei nebeneinander liegenden
Abstandsmessern 10. Selbstverständlich kann aber zur Durchführung des
Verfahrens auch eine beliebige andere Anzahl von Abstandsmessern
nebeneinander gesetzt werden. Bei einer Verwendung von 5 Abstandsmes
sern und einem 2000 mm breiten Band wird beispielsweise alle 500 mm die
Lage der Oberfläche gemessen, das heißt eine Oberflächenkurve aufge
zeichnet. Die Abstandsmesser arbeiten mit 1 Meßpunkt/mm. Bei einer
Bandgeschwindigkeit von 363 mm/s wird eine verlangsamte Laserquelle
benutzt. Alternativ können die Punkte auch bei 1/10 mm gesetzt werden. Die
dazwischen liegenden Bereiche können gut interpoliert werden. Daraus
ergibt sich ein Netz von Meßpunkten, welches in Transportrichtung enger
und senkrecht dazu weitmaschiger ist.
Fig. 3 zeigt ein typisches Meßsignal, wie es von einem der Abstandssenso
ren 10 aufgezeichnet wurde, das heißt eine typische zweidimensionale
Oberflächenkurve 4 entlang einer Schnittebene 3 unter dem Abstandsmes
ser 10. Aufgetragen ist hier der Abstand a über dem Ort auf dem Band 1 in
der Bewegungsrichtung R.
Diese "Rohdaten" der Abstandsmesser 10 werden im vorliegenden Ausfüh
rungsbeispiel zunächst zu einer in den Figuren nicht dargestellten Filterein
richtung geführt. In dieser Filtereinrichtung wird zur Beseitigung der Störein
flüsse von der Meßgröße der Rauschanteil des Signals eliminiert. Dies
geschieht durch Anwendung der diskreten Wavelet-Transformation, einer
Integraltransformation mit einem endlichen Träger. Hierdurch wird eine Filte
rung mit einem sehr guten Signal-Rausch-Verhältnis erreicht. Fig. 4 zeigt
eine zweidimensionale Oberflächenkurve 5 nach dem Ausfiltern des
Rauschanteils. Es handelt sich hierbei um die Oberflächenkurve 4 aus Fig. 3
in geglätteter Form.
Aus diesen geglätteten zweidimensionalen Oberflächenkurven 5 der einzel
nen nebeneinander liegenden Abstandsmesser 10 läßt sich dann durch
Interpolation eine dreidimensionale Oberfläche erzeugen. Fig. 5 zeigt ein
solches interpoliertes dreidimensionales Signal, wobei der Abstand a der
Oberfläche 2 des Bandes 1 von der Ebene der Abstandsmesser 10 als
Graustufenwert über der Breite b und der Bewegungsrichtung R aufgetragen
ist.
Nach der Rauschreduktion werden in einem zweiten Schritt die translatori
schen und rotatorischen Abweichungen der virtuellen Auflagefläche des
Bandes 1 von der horizontalen Ebene ermittelt. Dazu werden die gefilterten
Daten der Abstandsmesser 10 zu einer ebenfalls nicht dargestellten Model
lierungseinrichtung weitergeleitet. Hier wird an die geglätteten zweidimensio
nalen Oberflächenkurven 5 jeweils eine zweidimensionale Auflageflächen
kurve 6 anmodelliert. Hierzu wird die lokale B-Spline-Methode verwendet,
wobei die zur Modellierung erforderlichen Kontrollpunkte vorzugsweise zeit
lich äquidistant gesetzt werden. Dafür wird bei der Messung die Bandge
schwindigkeit aufgezeichnet. Mit dieser Methode sind ausgezeichnete
Ergebnisse erzielt worden. Fig. 6 zeigt die zu der Oberflächenkurve 5 aus
Fig. 4 gehörige Auflageflächenkurve 6.
Aus den zweidimensionalen Auflageflächenkurven 6 für die nebeneinander
liegenden Abstandsmesser 10, das heißt entlang der parallelen Schnittebe
nen 3, läßt sich dann durch Interpolation selbstverständlich wieder eine drei
dimensionale Auflagefläche erzeugen. Fig. 7 zeigt ein solches dreidimensio
nales Signal der Eigenbewegung des Bandes 1, wobei wiederum der
Abstand a in Form von Graustufen über der Breite b und der Bewegungs
richtung R des Bandes 1 aufgetragen ist. Ein Vergleich der Fig. 5 und 7
zeigt, daß die Auflagefläche erheblich glatter ist als die gemessene
Oberfläche nach dem Ausfiltern des Rauschanteils.
Aus den zweidimensionalen Oberflächenkurven 5 und den zugehörigen
zweidimensionalen Auflageflächenkurven 6 lassen sich in einem Differenzer
zeuger zweidimensionale Welligkeitskurven 7 erzeugen, welche jeweils die
Welligkeit entlang der entsprechenden Schnittebene 3 unter dem Abstands
messer 10 angeben. Eine derartige Welligkeitskurve 7, welche aus der
geglätteten Oberflächenkurve 5 aus Fig. 4 und der Auflageflächenkurve 6
aus Fig. 6 durch Differenzbildung erzeugt wurde, ist in Fig. 8 dargestellt. Hier
ist der Abstand a abweichend von einer Mittellinie 0 über dem Ort entlang
der Bewegungsrichtung R aufgetragen. Der Differenzerzeuger ist nicht in
den Figuren dargestellt. Er ist vorzugsweise, wie im übrigen auch die Fil
tereinrichtung und die Modellierungseinrichtung, in einem geeigneten Rech
ner verwirklicht. Prinzipiell kann es sich aber auch um getrennte Geräte han
deln.
Aus den einzelnen Welligkeitskurven 7 entlang der nebeneinander liegenden
Schnittebenen 3 läßt sich selbstverständlich auch wieder eine dreidimensio
nale Welligkeitsfläche interpolieren. Fig. 9 zeigt ein dementsprechendes
dreidimensionales Welligkeitssignal, wobei wieder der Abstand a als
Graustufe über den der Breite b und der Bewegungsrichtung R des Bandes
1 aufgetragen ist.
Aus dem Welligkeitssignal läßt sich schließlich sofort das Planheitssignal 8
für die lokale Planheit ermitteln, bei der mit der vorliegenden Erfindung eine
Auflösung im Millimeterbereich möglich ist. Ein solches Planheitssignal 8 ist
in Fig. 10 dargestellt. Zur Ermittlung des Planheitssignals 8 kann beispiels
weise die üblicherweise dafür benutzte Sekantenapproximation der Bogen
länge benutzt werden, die auf eine mehrfache Benutzung des Satzes des
Pythagoras hinausläuft. Genauere Resultate erhält man jedoch, wenn man
auch hier die Ergebnisse der Berechnung des Linienintegrals ("Bogenlänge")
verwendet. Aus der lokalen Planheit kann die globale Planheit ermittelt wer
den, die üblicherweise im Meterbereich angegeben wird.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das erläuterte Ausführungsbei
spiel beschränkt. Insbesondere ist es auch möglich, daß die Abstandsmes
ser nicht kontinuierlich sondern taktweise arbeiten und somit die Lage der
Oberfläche punktweise, beispielsweise in einem festen Raster, gemessen
wird. Die dazwischen liegenden Werte können dann wiederum durch eine
geeignete Interpolationsmethode ermittelt werden.
Claims (15)
1. Verfahren zur Ermittlung der Welligkeit bzw. Planheit eines bewegten
Bandes (1) bei dem zumindest punkt- und/oder linienweise die Lage
einer Oberfläche (2) des Bandes (1) im Raum ermittelt wird und an
diese Oberfläche (2) zumindest punkt- und/oder linienweise eine virtu
elle Auflagefläche anmodelliert und dann die Welligkeit aus den
Abweichungen der Oberfläche (2) von der Auflagefläche ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem
Anmodellieren der Auflagefläche die Oberfläche (2) durch Ausfiltern
eines Rauschanteils geglättet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aus
filterung des Rauschanteils eine Wavelet-Transformation durchgeführt
wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auflagefläche mittels einer B-Spline-Methode
an die zugehörige Oberfläche anmodelliert wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Ermittlung der Lage der Oberfläche (2) im
Raum mehrere entlang paralleler Schnittebenen (3) verlaufende, zwei
dimensionale Oberflächenkurven (4), welche die Lage der Oberfläche
(2) entlang der jeweiligen Schnittebene (3) angeben, ermittelt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ober
flächenkurven (4) parallel zur Bewegungsrichtung (R) des Bandes (1)
verlaufen.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberflächenkurven (4) mittels mehrerer entlang der Breite (b) des Ban
des (1) quer zur Bewegungsrichtung (R) nebeneinander angeordneter
Meßeinrichtungen (10) ermittelt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß aus den ermittelten Oberflächenkurven (4) jeweils ein
Rauschanteil ausgefiltert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß an die zweidimensionalen Oberflächenkurven (4, 5) jeweils
zweidimensionale Auflageflächenkurven (6) anmodelliert werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß aus den zweidimensionalen Oberflächenkurven (4, 5) eine
dreidimensionale Oberfläche ermittelt wird und an diese eine dreidi
mensionale Auflagefläche anmodelliert wird.
11. Vorrichtung zur Ermittlung der Welligkeit eines bewegten Bandes (1)
nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, mit min
destens einer Meßeinrichtung 10, welche mindestens punkt- und/oder
linienweise die Lage einer Oberfläche (2) des Bandes (1) im Raum
ermittelt, mindestens einer Modellierungseinrichtung, welche an die
Oberfläche (2) zumindest punkt- und/oder linienweise eine virtuelle
Auflagefläche anmodelliert und mindestens einem Differenzerzeuger,
welcher die Abweichungen der Oberfläche (2) von der Auflagefläche
ermittelt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch eine Filterein
richtung zum Glätten der Oberfläche (2) durch Ausfiltern eines
Rauschanteils.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, das
die Meßeinrichtung (10) mindestens einen Abstandsmesser (10) zum
Messen des Abstands der Oberfläche (2) von einer Bezugsebene
umfaßt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, gekennzeichnet durch meh
rere entlang der Breite (b) des Bandes (1) quer zur Bewegungsrichtung
(R) nebeneinander angeordnete Abstandsmesser (10).
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, das
die Abstandsmesser (10) laseroptische Sensoren umfassen.
Priority Applications (1)
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