DE19931676A1 - Verfahren zum Vermessen von Werkstücken und Bearbeitungsstation - Google Patents
Verfahren zum Vermessen von Werkstücken und BearbeitungsstationInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vermessen von Werkstücken, insbesondere Fahrzeugkarosserien und eine Bearbeitungsstation (1) mit mindestens einem Meßwerkzeug (10), das von mindestens einem mehrachsigen Meßroboter (6) geführt und an ein oder mehrere Meßpunkte (11) am Werkstück (2) bewegt wird. Der Meßroboter (6) wird vor oder während der Vermessungen durch Anmessen von mehreren in der Nähe der Meßpunkte (11) oder Meßräume angeordneten Kalibriermarken (13) kalibriert, an denen ein Meßkoordinatensystem (17) aufgespannt wird, an welchem die Messungen erfolgen. Der Meßroboter (6) und das Werkstück (2) können bei der Vermessung relativ zueinander bewegt und anschließend wieder kalibriert werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Vermessen von Werkstücken, insbesondere
Fahrzeugkarosserien und deren Teilen mit den Merkmalen im
Oberbegriff des Verfahrens- und
Vorrichtungshauptanspruchs.
In der Praxis sind Bearbeitungsstationen, insbesondere
Vermessungsstationen, bekannt, in denen ein mehrachsiger
Manipulator, insbesondere ein Industrieroboter, ein
optisches Meßwerkzeug führt und damit eine
Fahrzeugkarosserie an ein oder mehreren Meßpunkten
vermißt. Vor dem Meßbetrieb wird der Roboter einmalig
kalibriert, wobei seine Achsenfehler ermittelt und in den
Maschinendaten beziehungsweise der Steuerung kompensiert
werden. Darüber hinaus erfolgt eine einmalige Ausrichtung
in Bezug auf das Bauteil durch Vermessung mit einem
übergeordneten Meßsystem. Bei der Vermessung geht man
davon aus, daß der einmalige Einrichtvorgang genügt und
der Meßroboter dann eine hinreichende Meßgenauigkeit in
seinem gesamten Arbeitsraum hat. Die erzielbare
Meßpräzision und absolute Genauigkeit ist in der Praxis
trotzdem beschränkt und unterliegt Fehlereinflüssen, die
sich während des Betriebs über längere Zeiträume
einstellen und z. B. auf wärmeabhängige Veränderungen der
Robotergeometrie oder Verschleiß zurückzuführen sind. Die
erzielbare Meßpräzision kann durch eine einmalige
Justierung nicht gewährleistet werden. Es ist vielmehr
eine fortlaufende Kalibrierung zum Ausgleich der
Positionierfehler der einzelnen Systemkomponenten
(Roboter, Zusatzachsen, Transportsystem etc.)
erforderlich.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein besseres
Verfahren nebst Vorrichtung zur Vermessung von
Werkstücken, insbesondere von Fahrzeugkarosserien und
deren Teilen, z. B. Baugruppen und Anbauteilen,
aufzuzeigen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im
Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruch.
Das Anmessen von Kalibriermarken in der Nähe, vorzugsweise
im unmittelbaren Umfeld der Meßpunkte oder Meßräume am
Werkstück hat den Vorteil, daß die Meßgenauigkeit des
Roboters wesentlich erhöht wird. Der Roboter kann sich an
den Kalibriermarken und deren bekannter absoluter Postion
"einnullen" und somit ohne Berücksichtigung der
Fehlerursachen eine Über-alles-Kalibrierung durchführen.
Positionierfehler des Roboters während des Arbeits- und
Meßbetriebs können erkannt und insbesondere lokal besser
kompensiert werden. Ferner kann über eine solche
Kalibrierung auch eine Qualitätsüberwachung und -sicherung
der Vermessung erreicht werden.
Durch die Kalibriermarken ist es möglich, den Arbeitsraum
des Roboters bzw. den von ihm erreichbaren Meßraum am
Werkstück in kleinere Teilarbeitsräume und sogenannte
Unterräume zu unterteilen, in denen eine höhere
Meßgenauigkeit möglich ist. Hierbei ist es ferner günstig,
an den zugehörigen Meßmarken ein eigenes
Meßkoordinatensystem aufzuspannen, das in einer bekannten
Relation zum Fahrzeugkoordinatensystem steht und somit
eine direkte Transferierung der Meßdaten in das
Fahrzeugkoordinatensystem ermöglicht. Dabei ist außerdem
eine 6-D-Anpassung des Meßkoordinatensystems (über drei
lineare und drei rotatorische Achsen) zum
Fahrzeugkoordinatensystem möglich.
Die Anordnung der Kalibriermarken in der Nähe der
werkstückseitigen Meßpunkte hat den Vorteil, daß durch den
Roboter, wie auch durch Zusatzachsen hervorgerufene
Positionier- und Meßfehler minimiert werden. Die im
Arbeits- und Bewegungsbereich des Manipulators im
Teilarbeitsraum (Unterraum) der Kalibriermarken
auftretenden Positionierfehler werden durch die
Kalibriermarken kompensiert. Es besteht dann nur noch eine
Einflußmöglichkeit durch Positionierfehler, die in dem
kleinen Bewegungsbereich zwischen den Kalibriermarken und
den naheliegenden Meßpunkten theoretisch entstehen
könnten. Dieser Fehlereinfluß ist jedoch sehr gering.
Insgesamt ist das Meßverfahren und die Meßstation nach der
Erfindung wesentlich genauer als beim Stand der Technik.
Die Kalibriermarken, insbesondere die stationären
Kalibriermarken, haben eine genau bekannte Position.
Hierbei ist sowohl die Zuordnung zum
World-Koordinatensystem der Vermessungsstation
beziehungsweise zum Basis-Koordinatensystem des
Meßroboters bekannt, wie auch die Zuordnung zum
Fahrzeug-Koordinatensystem der zu vermessenden Karosserie.
Die stationären Kalibriermarken ermöglichen es, den
Arbeitsbereich des Meßroboters durch ein oder mehrere
zusätzliche Fahrachsen zu vergrößern. Nach Beendigung der
Fahrbewegung kann sich der Meßroboter an den
Kalibriermarken einmessen und justieren. Er hat dann für
die folgenden Vermessungstätigkeiten am Werkstück sofort
wieder die erforderliche Genauigkeit.
Ein oder mehrere Meßmarken können auch am Werkstück
und/oder an einem Werkstückträger, z. B. einer Grundplatte,
in bekannter Lage angebracht sein. Dies ermöglicht es, den
Arbeitsraum und den Meßbereich des Meßroboters durch eine
Fahrbewegung des Werkstücks zu vergrößern. Hierbei kann
der fehlerbehaftete Fahrweg über eine Kalibrierung an
diesen Kalibriermarken festgestellt und kompensiert
werden. Die am Werkstückträger befindlichen Meßmarken
können auch zur Kalibrierung des vorerwähnten Roboters mit
ein oder mehreren zusätzlichen Fahrachsen eingesetzt
werden.
Zudem braucht die Positionierung des zu vermessenden
Werkstücks nicht hochgenau zu sein. Das Werkstück,
insbesondere eine Fahrzeugkarosserie muß dabei auch nicht
gespannt sein, wodurch Verzüge besser bemerkt werden. Die
Vermessung kann ferner an Karosserieteilen vor der Montage
bzw. vor dem Fügen stattfinden.
Die genannte Kalibrierung kann zu beliebigen Zeitpunkten
vor und während des Meßbetriebs ein- oder mehrmals
durchgeführt werden. Bei Relativbewegungen zwischen
Werkstück und Meßroboter während des Meßbetriebs wird eine
Kalibrierung jedesmal unmittelbar nach der Fahrbewegung
durchgeführt. Auf diese Weise können auch Fehlereinflüsse
bemerkt und kompensiert werden, die sich während des
Meßbetriebs durch Erwärmung des Meßroboters oder durch
andere Einflüsse einstellen. Insbesondere wird mit den
Meßmarken die absolute Positionier- und Meßgenauigkeit des
Manipulators beziehungsweise Meßroboters ermittelt und
verbessert.
Die Kalibriermarken ermöglichen darüber hinaus auch
unterschiedliche Vermessungsverfahren. In dem üblichen und
vom Zeitaufwand her schnellsten Vermessungsverfahren wird
der Meßroboter mit seinem Meßwerkzeug direkt zum Werkstück
und dessen Meßpunkten bewegt. Die Messung findet dann im
World-Koordinatensystem beziehungsweise im
Basis-Koordinatensystem des Roboters statt. Über die
bekannte Lage des Werkstücks beziehungsweise des
Werkstückträgers, die sich ebenfalls mit den
trägerseitigen Kalibriermarken oder zeitsparend über eine
separate externe Vermessung feststellen läßt, kann dann
eine Transformation der Meßpunkt-Koordinaten in das
Fahrzeug-Koordinatensystem durchgeführt werden. Über die
Kalibriermarken ist es andererseits aber auch möglich,
über die bekannte und genau festgelegte Position der
Kalibriermarken eine Relativmessung durchzuführen, indem
der Meßroboter von den Kalibriermarken und einem dort
aufgespannten Koordinatensystem aus die Meßpunkte am
Werkstück vermißt. Die Fehlereinflüsse sind hierbei wegen
der minimierten Meßwege besonders klein. Auch bei diesem
Verfahren kann eine Transformation der
Meßpunkt-Koordinaten in das Fahrzeug-Koordinatensystem
erfolgen.
Das Meßverfahren und die zugehörige Vorrichtung eignen
sich besonders für optische Vermessungen mit einem vom
Roboter geführten Kamerasystem und einem sogenannten
3-D-Sensor. Die Kalibriermarken haben hierfür vorzugsweise
eine kreisrunde, ebene Kontur und sind als Öffnungen,
Farbmarken oder Plättchen an ihren Trägern angeordnet.
In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise und
schematisch dargestellt. Sie zeigt in
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Bearbeitungs
beziehungsweise Vermessungsstation mit
einem Meßroboter, einer Fahrzeugkarosserie
und mehreren Kalibriermarken.
Die Bearbeitungs- oder Meßstation (1) dient zur Vermessung
von beliebigen Werkstücken (2). Vorzugsweise handelt es
sich hierbei um die in der Zeichnung dargestellten
Fahrzeugkarosserien und deren Bauteile, die beispielsweise
entlang einer Transferlinie (4) in die Meßstation (1)
gebracht und wieder abtransportiert werden.
Die Vermessung erfolgt über einen mehrachsigen
Manipulator, vorzugsweise einen sechsachsigen Meßroboter
(6), der zusätzlich mindestens eine weitere Fahrachse (9)
haben kann. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der
Meßroboter (6) auf einer Lineareinheit (8) montiert und
kann mit dieser translatorisch entlang der Achse (9)
gegenüber dem Werkstück (2) vor- und zurückbewegt werden.
Die Fahrachse (9) beziehungsweise Lineareinheit (8) sind
dabei vorzugsweise parallel zur Transferlinie (4)
ausgerichtet. Über die ein oder mehreren Fahrachsen (9)
wird der Arbeitsbereich des Meßroboters (6) vergrößert.
In Fig. 1 ist der Übersichtlichkeit wegen nur ein
Meßroboter (6) dargestellt. Ein zweiter Meßroboter (6) in
gleicher oder in ähnlicher Ausbildung kann auf der
gegenüberliegenden Seite angeordnet sein. Zudem können
noch weitere Meßroboter oder Manipulatoren (6) vorhanden
sein.
Der einzelne Meßroboter (6) zeigt an seiner Roboterhand
(7) ein geeignetes Meßwerkzeug (10). Hierbei handelt es
sich vorzugsweise um ein optisches Erfassungssystem, z. B.
einen sogenannten 3-D-Sensor, mit dem eine
dreidimensionale Vermessung möglich ist.
Das Werkstück (2) ist auf einem Werkstückträger (5), z. B.
einem sogenannten Skid für Fahrzeugkarosserien, angeordnet
und wird mit diesem entlang der Transferlinie (4) bewegt.
Am Werkstück (2) befinden sich ein oder mehrere definierte
Meßpunkte (11), die für die Werkstückgeometrie relevant
sind und die eine bestimmte räumliche Position haben
müssen. Bei der gezeigten Fahrzeugkarosserie (2) sind dies
z. B. Bohrungen oder Kanten an bestimmten Stellen der
Karosserie. Hierbei kann es sich auch um
Karosseriebezugspunkte handeln, die in einer definierten
Beziehung zu einem Fahrzeug-Koordinantensystem (3) stehen.
Der Meßroboter (6) führt die Vermessungen unter Bezug auf
sein Basis-Koordinantensystem oder auf ein
World-Koordinantensystem (16) der Meßstation (1) durch.
Die hierauf bezogenen Koordinaten der Meßpunkte (11)
werden dann in Koordinaten des
Fahrzeug-Koordinatensystemes (3) umgerechnet und
transformiert. In der Praxis werden häufig das
World-Koordinantensystem (16) und das
Fahrzeug-Koordinatensystem (3) zusammengelegt.
In der Meßstation (1) sind in der Nähe der Meßpunkte (11)
oder der Meßräume am Werkstück (2) mehrere Kalibriermarken
(13) angeordnet. Sie befinden sich seitlich neben oder
unter dem Werkstück (2). Sie sind Bestandteil einer
Kalibriereinrichtung (12), die z. B. aus mehreren in genau
bekannten Positionen stationär angeordneten Markenträgern
(14) mit jeweils drei Kalibriermarken (13) besteht. Die
Markenträger (14) haben beispielsweise eine Winkelform,
wobei die Kalibriermarken (13) im Eckbereich und an den
Schenkelenden angeordnet sind. Alternativ können die
Markenträger (14) auch eine T-Form mit drei
Kalibriermarken (13) an den Schenkelenden oder eine
einfache Balkenform mit zwei Kalibriermarken (13)
aufweisen. Die Kalibriermarken (13) können in gleicher
oder in unterschiedlicher Höhe an den Markenträgern (14)
angeordnet sein.
Außerdem können ein oder mehrere Kalibriermarken (13) am
Werkstückträger (5) oder der Werkzeuggrundplatte
angeordnet sein. Wie Fig. 1 verdeutlicht, ist z. B. eine
Kalibriermarke (13) an einer Querstrebe des Skids
befestigt. Auch diese Kalibriermarke (13) befindet sich in
räumlicher Nähe zu ein oder mehreren Meßpunkten (11) an
der Fahrzeugkarosserie (2). Als Kalibriermarken (13)
können unter Umständen auch Bezugsmarken, z. B.
Bezugsbohrungen am Werkstück (2) dienen.
Die Kalibriermarken (13) haben vorzugsweise eine
kreisrunde Form oder Kontur. Sie bestehen aus Öffnungen in
den Markenträgern (14) beziehungsweise dem Werkstückträger
(5) oder aus aufgebrachten kreisrunden Blättchen.
Alternativ kann es sich auch um Farbmarken oder
dergleichen handeln. Die Kalibriermarken (13) sind optisch
erfaßbare Marken. Als kreisrunde ebene Marken haben sie
den Vorteil, daß sie vom Meßwerkzeug (10) aus jeder
Orientierung heraus als Kreise oder Ellipsen erkannt
werden, wobei der Mittelpunkt ohne größeren Aufwand erfaßt
und berechnet werden kann.
Alternativ können die Kalibriermarken (13) je nach Art des
Meßwerkzeugs (10) auch in beliebig anderer Weise
ausgebildet sein. In Fig. 1 sind sie außerdem nur zum
Teil dargestellt. Auf der anderen Karosserieseite (=
+y-Richtung) sowie in +z-Richtung verschoben können sich
ähnliche Kalibriermarken (13) befinden.
Dem Meßroboter (6) kann außerdem ein Kalibrierkörper (15)
mit mehreren eigenen Marken im Arbeitsbereich zugeordnet
sein. Dieser Meßkörper erlaubt ein einmaliges Einrichten
des Meßroboters (6) vor dem Meßbetrieb und während des
Meßbetriebs eine Kompensation der relativen Achsenfehler
(Denavit-Hartenberg Parameter).
Der Meßroboter (6) führt eine absolute Vermessung an den
Meßpunkten (11) durch. Mit den Kalibriermarken (13) kann
durch eine Verkleinerung des Arbeitsraumes auf kleinere
Teilarbeitsräume (18) die absolute Positionier- und
Meßgenauigkeit des Meßroboters verbessert, kontrolliert
und gesichert werden. Durch ihre bekannte Position und
ihre Nähe zu den Meßpunkten (11) des Werkstücks (2) können
die beim Meßroboter (6) im Bewegungs- und Auslegerbereich
bis zu den Kalibriermarken (13) eventuell auftretenden
Positionierfehler erkannt und kompensiert werden. In dem
verbleibenden kleinen Restweg von den Kalibriermarken (13)
bis zu den Meßpunkten (11) ist ein eventuell auftretender
Fehler minimal.
An den Kalibriermarken wird außerdem ein vorzugsweise
kartesisches Meßkoordinatensystem (17) aufgespannt, in dem
die Messungen innerhalb des zugehörigen Teilarbeitsraums
(18) durchgeführt werden. Durch die bekannte absolute Lage
der Kalibriermarken (13) und des Meßkoordinatensystems
(17) ist eine einfache Koordinatentransformation der
gemessenen Meßpunkt-Koordinaten in das
Fahrzeugkoordinatensystem (3) oder ein anderes gewünschtes
Koordinatensystem möglich.
Der Meßroboter (6) fährt zunächst einmal zu Beginn des
Serienmeßbetriebs die Kalibriermarken am Kalibrierkörper
(15) an, vermißt diese, berechnet daraus eventuelle
Positionierfehler, und kompensiert diese in den
Maschinendaten über geeignete Rechen- und Steuerprogramme
in der Robotersteuerung (globale Kompensation der
Positionierfehler des Roboters).
Bei der lokalen Kompensation, die der zusätzlichen
Verbesserung der absoluten Positioniergenauigkeit dient,
fährt der Meßroboter (6) mit seinem Meßwerkzeug (10) einen
oder mehrere, vorzugsweise alle Markenträger (14) des
Teilarbeitsraumes an und vermißt mindestens drei dort
befindliche Kalibriermarken (13). Der Meßroboter (6) wird
dabei kalibriert und "eingenullt". Bei der Kalibrierung
werden seine in der Robotersteuerung für die
Kalibriermarken (13) ermittelten Sollkoordinaten mit den
aus der Vermessung bekannten Ortskoordinaten der
Kalibriermarken (13) überschrieben.
Je drei Kalibriermarken (13) spannen das lokale
Meßkoordinatensystem (17) auf. Der Kalibriervorgang kann
auch während des Serien-Meßbetriebs ein- oder mehrmals
wiederholt werden. Dabei werden während des Betriebs
eventuell auftretende Einflüsse absoluter Fehler entdeckt
und kompensiert, z. B. durch Verschleiß hervorgerufene
Änderungen der Roboterbauteile.
Der Arbeits- und Meßbereich des oder der Meßroboter (6)
kann einerseits über die Fahrachse(n) (9) und andererseits
über eine Verschiebebewegung des Werkstückträgers (5) mit
dem Werkstück (2) vergrößert werden. Wenn eine solche
Relativbewegung zwischen Meßroboter (6) und Werkstück (2)
stattfindet, wird nach Ende der Bewegung und vor Aufnahme
der Vermessungsarbeiten eine Kalibrierung durchgeführt.
Wenn der Meßroboter (6) sich entlang seiner Fahrachse(n)
(9) bewegt, kalibriert er sich an ein oder mehreren
stationären Markenträgern (14) und deren Kalibriermarken
(13). Wenn das Werkstück (2) sich bewegt, findet die
Kalibrierung über ein oder mehrere Kalibriermarken (13) am
Werkstückträger (5) statt. Trotz Vergrößerung des
Arbeitsraumes durch eine Fahrachse (9) liegt infolge der
lokalen Kalibrierung in unmittelbarer Bauteilnähe keine
schlechtere Meßgenauigkeit vor. Über diese Kalibriermarken
(13) am Werkstückträger (5) kann zudem die Position des
Werkstücks (2) beziehungsweise des Werkstückträgers (5)
aufgenommen und für die Vermessung der Meßpunkte (11)
herangezogen werden. Auf diese Weise erfolgt eine exakte
Bestimmung der aktuellen Bauteillage in Bezug auf das
World- bzw. Roboterbasis-Koordinatensystem.
Abwandlungen der gezeigten Ausführungsform sind in
verschiedener Weise möglich. Zum einen können die
Ausbildung und Zahl der Werkstücke (2) und deren Transport
variieren. Veränderlich sind zudem Zahl und Ausbildung der
Manipulatoren (6) beziehungsweise Industrieroboter (6)
sowie der Meßwerkzeuge (10). Je nach Art der Meßpunkte
(11) am Werkstück (2) kann zudem die Zahl und Anordnung
der Kalibriermarken (13) beziehungsweise der Markenträger
(14) variieren. Veränderlich ist auch die Form der
Markenträger (14) und der Kalibriermarken (13).
1
Bearbeitungsstation
2
Werkstück, Fahrzeugkarosserie
3
Fahrzeug-Koordinatensystem
4
Transferlinie, Längsachse
5
Werkstückträger, Skid
6
Manipulator, Meßroboter
7
Roboterhand
8
Lineareinheit
9
Fahrachse
10
Meßwerkzeug, 3D-Sensor
11
Meßpunkt
12
Kalibriereinrichtung
13
Kalibriermarke
14
Markenträger
15
Kalibrierkörper
16
World-Koordinatensystem
17
Meßkoordinatensystem
18
Teilarbeitsraum
Claims (13)
1. Verfahren zum Vermessen von Werkstücken,
insbesondere Fahrzeugkarosserien und deren Teilen,
in einer Bearbeitungsstation mit mindestens einem
Meßwerkzeug, das von mindestens einem mehrachsigen
Manipulator, insbesondere einem Meßroboter, geführt
und an ein oder mehrere Meßpunkte am Werkstück
bewegt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Manipulator (6) vor oder während der
Vermessungen durch Anmessen von mehreren in der Nähe
der Meßpunkte (11) oder Meßräume angeordneten
Kalibriermarken (13) kalibriert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß an den
Kalibriermarken (13) ein Meßkoordinatensystem (17)
aufgespannt wird, in dem die Messungen erfolgen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der
Kalibrierung im Bereich der Meßpunkte (11) und
Kalibriermarken (13) Teilarbeitsräume (18) generiert
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Manipulator (6)
und/oder das Werkstück (2) bei der Vermessung
relativ zueinander bewegt werden, wobei nach der
Bewegung vor der nächsten Vermessung eine
Kalibrierung des Manipulators (6) an den
Kalibriermarken (13) durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vermessung und
die Kalibrierung mit dem gleichen Meßwerkzeug (10)
durchgeführt werden.
6. Bearbeitungsstation, insbesondere
Vermessungsstation, zum Vermessen von Werkstücken,
insbesondere Fahrzeugkarosserien und deren Teilen,
mit mindestens einem Meßwerkzeug, das von mindestens
einem mehrachsigen Manipulator, insbesondere einem
Meßroboter, geführt und an ein oder mehrere
Meßpunkte am Werkstück bewegt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Nähe der
Meßpunkte (11) mehrere Kalibriermarken (13) für den
Manipulator (6) angeordnet sind.
7. Bearbeitungsstation nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kalibriermarken
(13) an ein oder mehreren ortsfesten Markenträgern
(14) und/oder an einem Werkstückträger (5) und/oder
am Werkstück (2) angeordnet sind.
8. Bearbeitungsstation nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere
Kalibriermarken (13) in einer Gruppe mit definierter
räumlicher Distanz zueinander angeordnet sind.
9. Bearbeitungsstation nach einem der Ansprüche 6 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die
ortsfesten Kalibriermarken (13) eine bekannte
Position im Fahrzeug-Koordinatensystem (3) und im
World-Koordinatensystem (16) der Bearbeitungsstation
(1) oder im Basis-Koordinatensystem des Manipulators
(6) einnehmen.
10. Bearbeitungsstation nach einem der Ansprüche 6 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Meßwerkzeug (10) als optisches Vermessungssystem,
insbesondere als optischer 3D-Sensor, ausgebildet
ist.
11. Bearbeitungsstation nach einem der Ansprüche 6 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kalibriermarken (13) eine ebene kreisrunde Kontur
aufweisen und als Öffnungen, Blättchen oder
Farbmarken ausgebildet sind.
12. Bearbeitungsstation nach einem der Ansprüche 6 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Manipulator (6) und/oder das Werkstück (2) mit
mindestens einer zusätzlichen Fahrachse (9)
beweglich angeordnet sind.
13. Bearbeitungsstation nach einem der Ansprüche 6 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Manipulator (6) und/oder das Werkstück (2) auf
mindestens einer Lineareinheit (8) angeordnet sind.
Priority Applications (6)
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---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999131676 DE19931676C2 (de) | 1999-07-08 | 1999-07-08 | Verfahren zum Vermessen von Werkstücken und Bearbeitungsstation |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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