DE19929096A1 - Elektronenstrahlerzeuger und Verfahren zur Verlängerung von dessen Lebensdauer - Google Patents
Elektronenstrahlerzeuger und Verfahren zur Verlängerung von dessen LebensdauerInfo
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Abstract
Elektronenstrahlerzeuger zur Verwendung in einer Vorrichtung, wie z. B. einem Rasterelektronenmikroskop (SEM) oder dgl. mit verringertem Verschleiß des Kathodenmaterials und verlängerter Lebenszeit. Der Elektronenstrahlerzeuger umfaßt ein Heizelement (12), eine einen Einkristall aufweisende Kathode (13), die vom Heizelement (12) aufgeheizt ist und an welche von außen zur Emission von Thermoelektronen eine negative Spannung angelegt ist, eine gegenüber der Kathode (13) angeordnete Anode (14) zur Begrenzung der Aufweitung eines von der Kathode (13) emittierten thermoelektrischen Strahls und einen in der Nähe der Kathode (13) angeordneten Generator (15) zur Atom-Emission von mindestens einem der den Einkristall (13) bildenden Elemente. Als Kathode (13) wird beispielsweise ein Einkristall aus Lanthanborid (LaB¶6¶) verwendet. Als Generator (15) wird z. B. zur Emission von Bor- und Lanthanatomen ein Polykristall aus LaB¶6¶ eingesetzt.
Description
Die Erfindung betrifft einen Elektronenstrahlerzeuger zur Emission von Thermoelektronen
aus einer Kathode sowie ein Verfahren zur Verlängerung der Lebensdauer des
Elektronenstrahlerzeugers.
Eine Vorrichtung, in welcher ein eng gebündelter Elektronenstrahl eingesetzt wird, wie z. B.
ein SEM (Rasterelektronenmikroskop), ein AES (Auger-Elektronenspektrometer), ein EB
(Elektronenstrahl)-Gerät oder dergl. verfügt über einen Elektronenstrahlerzeuger und hat
einen Aufbau, in welchem der Elektronenstrahlerzeuger in einer Vakuumkammer angeordnet
ist.
Wie in Fig. 1 gezeigt, umfaßt ein Elektronenstrahlerzeuger als Heizelemente dienende
Heizkörper aus Graphit 2, eine als Elektronenemissionsquelle dienende Kathode 3 und eine
Anode 4 aus Metall. In ihrem zentralen Teil weist die Anode 4 eine Öffnung auf, welche auch
als Metallfenster bezeichnet wird. Die Kathode 3 ist an ihrem Ende spitz zulaufend. Ein Paar
von Heizkörpern aus Graphit zum Aufheizen der Kathode 3 sind zu beiden Seiten des
Anfangsabschnitts der Kathode 3 angebracht. Das Metallfenster 4 ist gegenüber dem Endteil
einer solchen Kathode angeordnet.
In einem Elektronenstrahlerzeuger mit dem oben beschriebenen Aufbau heizen die Heizkörper
aus Graphit 2 die Kathode 3 auf, an welche von außen eine negative Spannung angelegt wird.
Gleichzeitig wird eine positive Spannung an das Metallfenster 4 angelegt. Thermoelektronen
werden so von der Kathode 3 emittiert. Das Metallfenster 4 verhindert die Aufweitung des
Elektronenstrahls.
Die Kathode 3 des zuvor beschriebenen Elektronenstrahlerzeugers 1 wird im allgemeinen aus
einem Ein- oder Polykristall aus Wolfram (W), Lanthanborid (LaB6) oder dergl. gebildet. So
ist z. B. eine aus einem Polykristall aus LaB6 gebildete Kathode bekannt. Für einen
vorteilhaften Wirkungsgrad bei der Emission von Thermoelektronen weist LaB6 im Vergleich
eine niedrigere Austrittsarbeit auf als Wolfram (Austrittsarbeit: W = 4,55 eV; LaB6 = 2,55
eV).
Der Vorgang der Emission von Thermoelektronen mittels eines Elektronenstrahlerzeugers läßt
sich mit der Richardson-Dushman-Gleichung wie folgt beschreiben:
J = AT2exp(-eΦ/KBT) (1)
worin J die aus der Emission der Thermoelektronen resultierende Stromdichte, A die
Richardson-Konstante, T die absolute Temperatur, e die elektrische Elementarladung, Φ die
Austrittsarbeit des die Kathode aufbauenden Materials und KB die Boltzmann-Konstante
bedeuten.
Aus der Richardson-Dushman-Gleichung ist zu ersehen, daß der Wirkungsgrad für die
Emission von Thermoelektronen von der Temperatur und der Austrittsarbeit des Materials für
den Elektronenstrahlerzeuger abhängt. Die Arbeitstemperatur, bei welcher man beispielsweise
einen ausreichenden Elektronenstrom erhalten kann, liegt für Wolfram ungefähr bei 2700 K
und für LaB6bei ungefähr 1700 K. Wegen der niedrigeren Austrittsarbeit von LaB6 im
Vergleich mit Wolfram kann LaB6 selbst bei niedriger Temperatur eine ausreichende Menge
von Thermoelektronen emittieren.
Da der vom Elektronenstrahlerzeuger erzeugte Elektronenstrom von der Temperatur und der
Austrittsarbeit der Kathode abhängt, wird es durch die Erhöhung der Austrittsarbeit der
Kathode aufgrund einer Veränderung bei der Alterung oder dergl. unmöglich gemacht, den
gleichen Elektronenstrom bei der gleichen Temperatur zu erzeugen. Bei einem gerade in den
Handel gebrachten Elektronenstrahlerzeuger beträgt die Lebenszeit der aus einem Einkristall
aus LaB6 gebildeten Kathode bei einer Betriebstemperatur von 1500°C ungefähr 1000
Stunden. Als Grund für diese Lebensdauer nimmt man an, daß eine Desorption oder
Elimination von Boratomen als negativ geladene Ionen aus der Kathode einen Fehler in der
Kristallstruktur des LaB6 verursachen, was zu einer Anhebung der Austrittsarbeit führt.
Fig. 2 zeigt schematisch die Kristallstruktur von LaB6, worin die weißen Kreise die Lage der
Lanthan-Atome und die schwarzen Punkte die der Bor-Atome wiedergeben. Die
Kristallstruktur von LaB6 ist kubisch, wobei ein Lanthan-Atom im Zentrum einer
Einheitszelle sitzt. Andererseits bilden Bor-Atome in Form von B6-Molekülen eine
regelmäßige achteckige Struktur aus, wobei die Bor-Moleküle jeweils an den Eckpunkten
einer sechseckigen Einheitszelle liegen.
Wird LaB6 einer solchen Kristallstruktur aufgeheizt, werden unter den Atomen
Gitterschwingungen aktiviert und schließlich brechen, wie in Fig. 3A gezeigt, die Bindungen
zwischen den Bor-Atomen auf. Das Bor-Atom mit aufgebrochener Bindung diffundiert
innerhalb des Kristalls und beginnt dann, sich an die Kristalloberfläche zu bewegen, wo die
Diffusion leicht vonstatten geht, wobei das Bor-Atom, wie in Fig. 3B gezeigt, energiestabil
ist. Das an der Kristalloberfläche sich bewegende Bor-Atom wird jedoch, wie in Fig. 3C
gezeigt, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit desorbiert oder entweicht in den Raum. Da
solche nacheinander desorbierten Bor-Atome Fehler in der Kristallstruktur des LaB6
verursachen, wobei die Austrittsarbeit zunimmt, ist der Elektronenstrahlerzeuger nicht mehr
in der Lage, aus der Kathode bei gleicher Temperatur den gleichen Elektronenstrom zu
erzeugen. In diesem Falle ist das Ende der Lebensdauer der Kathode erreicht und sie muß
ersetzt werden.
Zusätzlich werden ungefähr 10 Prozent der aus der Kathode entwichenen Bor-Atome zu
Bor-Ionen B⁻, was negativ geladene Ionen sind. Wie in Fig. 2 gezeigt, werden die B⁻-Ionen
durch die Anziehung des elektrischen Feldes beschleunigt und prallen auf die Anode 4,
wodurch positive Metall-Ionen erzeugt werden. Da die positiven Metallionen von der Kathode
3 mit einer Potentialdifferenz angezogen werden, wird die Kathode 3 durch Metall, das die
Anode 4 bildet, kontaminiert. Wenn die den Endabschnitt der Kathode 3 kontaminierende
Metallschicht äußerst dünn ist, bewirkt diese Metallschicht, daß das Potential auf der
Oberfläche zunimmt und sich die Austrittsarbeit für die Kathode vermindert. Beobachtungen
bei einem aktuellen Produkt zeigen jedoch, daß die Metallkontamination auf der Oberfläche
der Kathode aus LaB6 eine Schichtdicke von ungefähr 2 bis 3 nm aufweist, jedoch konnte
keine verminderte Austrittsarbeit festgestellt werden. Eher bewirken in der Kristallstruktur
eingelagerte metallische Verunreinigungen, daß die Kathode in ausreichendem Maße als LaB6
vorliegt, was eine Zunahme der Austrittsarbeit zur Foge hat. Somit kann die Kathode bei
gleicher Temperatur den gleichen Elektronenstrom nicht mehr erzeugen, womit das Ende der
Lebensdauer der Kathode erreicht ist und sie ersetzt werden muß.
Desweiteren bewirken die, wie oben erwähnt, nacheinander desorbierten Bor-Atome, daß die
Kristallstruktur vom LaB6-Typ nicht mehr aufrechterhalten werden kann, was schließlich eine
Desorption oder Elimination von Lanthan-Atomen zur Folge hat. Mit anderen Worten, die aus
einem Einkristall aus LaB6 bestehende Kathode 3 ist abgenutzt, woraus eine kürzere
Lebenszeit für die Kathode 3 resultiert.
Wenn die Kathode bestimmungsgemäß am Ende ihrer Lebensdauer angekommen ist, muß die
Kathode 3 oder der gesamte Elektronenstrahlerzeuger ersetzt werden. Ein solcher Austausch
läßt sich jedoch nur unter Schwierigkeiten durchzuführen, weil der Elektronenstrahlerzeuger,
wie oben erwähnt, im allgemeinen in einer Vakuumkammer untergebracht ist. Insbesondere,
wenn eine einen Elektronenstrahlerzeuger verwendende Vorrichtung ein Hochvakuum
erfordert, ist es schwierig, das Innere der Vakuumkammer wieder in ein Hochvakuum zu
überführen, wenn das Vakuum erst einmal aufgehoben und der Druck in der Vakuumkammer
infolge des Austauschs eines Elektronenstrahlerzeugers auf Atmosphärendruck angestiegen
war.
Es ist daher eine erste Aufgabe der Erfindung, einen Elektronenstrahlerzeuger mit längerer
Laufzeit zur Verfügung zu stellen, wobei der auf Veränderungen beim Altern beruhende
Anstieg der Austrittsarbeit an der Kathode reduziert wird.
Eine zweite Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Verlängerung der
Laufzeit eines Elektronenstrahlerzeugers zur Verfügung zu stellen.
Die erste der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mittels eines
Elektronenstrahlerzeugers gelöst, welcher ein Heizelement, eine vom Heizelement aufgeheizte
und einen Einkristall aufweisende Kathode, an welche zur Emission von Thermoelektronen
von außen ein negatives Potential angelegt ist, eine gegenüber der Kathode angeordnete
Anode zur Verhinderung der Aufweitung des von der Kathode emittierten
Thermoelektronenstrahls sowie einen nahe der Kathode angeordneten Generator zur Emission
von Atomen mindestens eines der den Einkristall bildenden Elemente aufweist.
Selbst wenn bestimmte Atome aus dem Einkristall der Kathode austreten oder eliminiert
werden, werden im erfindungsgemäßen Elektronenstrahlerzeuger die Leerstellen der
ausgetretenen Atome mit Atomen wieder aufgefüllt, welche vom nahe der Kathode
angeordneten Generator emittiert werden, um eine Veränderung der Kristallstruktur der
Kathode zu reduzieren. Um die Laufzeit des Elektronenstrahlerzeugers zu verlängern, wird
daher der Leistungsabfall beim Altern der Kathode vermindert.
Im erfindungsgemäßen Elektronenstrahlerzeuger kann die Kathode aus einem LaB6-Einkristall
bestehen und der Generator kann zumindest Boratome emittieren. Selbst wenn Boratome aus
dem LaB6-Einkristall der Kathode austreten, werden in diesem Fall die Leerstellen der
ausgetretenen Boratome mit Boratomen wieder aufgefüllt, die aus dem nahe der Kathode
angeordneten Generator emittiert werden, um eine Reduzierung in der Veränderung der
Kristallstruktur der Kathode zu erzielen. Um die Laufzeit des Elektronenstrahlerzeugers zu
verlängern, wird daher der Leistungsabfall beim Altern der Kathode vermindert.
Im erfindungsgemäßen Elektronenstrahlerzeuger kann die Kathode aus einem LaB6-Einkristall
bestehen und der Generator kann sowohl Boratome als auch Lanthanatome emittieren. Selbst
wenn Bor- und Lanthanatome aus dem LaB6-Einkristall der Kathode austreten, werden in
diesem Fall die Leerstellen der ausgetretenen Atome mit Bor- und Lanthanatomen wieder
aufgefüllt, die aus dem nahe der Kathode angeordneten Generator emittiert werden, um eine
Reduzierung in der Veränderung der Kristallstruktur der Kathode zu erzielen. Um die Laufzeit
des Elektronenstrahlerzeugers zu verlängern, wird daher der Leistungsabfall beim Altern der
Kathode vermindert.
Wenn der Generator sowohl Bor- als auch Lanthanatome emittiert, wird vorzugsweise ein
Polykristall aus LaB6 als Generator verwendet. Da ein Polykristall aus LaB6 im allgemeinen
eine größere Tendenz zur Emission von Atomen aufweist als ein Einkristall aus LaB6, kann
bei Verwendung eines LaB6-Polykristalls als Generator der Beginn der daraus erfolgenden
Emission von Lanthan- und Boratomen vor Beginn der Desorption oder Elimination der
Lanthan- und Boratome aus der Kathode eintreten. In Folge davon können die Leerstellen der
aus der Kathode ausgetretenen Atome vorzugsweise wieder von Atomen aufgefüllt werden,
die vom Generator emittiert wurden.
Erfindungsgemäß ist bevorzugt, daß das Heizelement so beschaffen ist, daß es sowohl die
Kathode als auch den Generator aufheizen kann. Da das so ausgebildete Heizelement zur
Aufheizung der Kathode auch den Generator aufheizt, emittiert die vom Heizelement
aufgeheizte Kathode Thermoelektronen und der Generator Atome. Daher bedarf es keines
eigenen Heizelements mehr und der Generator läßt sich mit einer einfachen Anordnung
aufzuheizen.
Erfindungsgemäß ist die Kathode so ausgestaltet, daß sie einen Endabschnitt zur Emission
thermischer Elektroden und einen an der entgegengesetzten Seite des Endabschnitts
angeordneten Anfangsabschnitt aufweist, so daß dieser bei dazwischenliegendem Generator
gegenüber dem Heizelement zu liegen kommt. Bei dieser Anordnung heizt das Heizelement
den Generator auf, durch welchen der Anfangsabschnitt der Kathode aufgeheizt wird, worauf
dann Thermoelektronen vom Endabschnitt der Kathode, deren Anfangsabschnitt aufgeheizt
ist, emittiert werden. Da die Aufheizung des Generators vor dem Aufheizen der Kathode
erfolgt, fängt der Generator bereits an, Atome zu emittieren, bevor Atome aus der Elektrode
auszutreten beginnen. In Folge davon können Leerstellen von aus der Kathode ausgetretenen
Atomen viel eher wieder mit vom Generator stammenden Atomen aufgefüllt werden.
Als Anode kann vorzugsweise eine Metallplatte mit einer darin befindlichen Öffnung zum
Durchtritt der Thermoelektronen und einem auf der Oberfläche aufgetragenen Schutzfilm zur
Verhinderung der Emission von positiven Metallionen eingesetzt werden. Bei Verwendung
einer solchen Anode läßt sich mit dem Schutzfilm die Emission positiver Metallionen aus der
Anode verhindern, selbst dann, wenn negative Ionen, die aus von der Kathode oder dem
Generator stammenden Atomen gebildet wurden, auftreffen. Daher kann die Kontamination
der Kathode mit Metallionen verhindert werden, womit sich die Lebensdauer der Kathode
weiter verlängern läßt. Als Schutzfilm kann vorzugsweise ein Seltenerd-Borid mit elektrischer
Leitfähigkeit eingesetzt werden. Durch den Einsatz eines leitfähigen Seltenerd-Borids kann
die Schutzfilm auch Boratome emittieren, welche zur Auffüllung der Kathode dienen können,
was zusätzlich zur Verlängerung der Lebensdauer der Kathode beiträgt. Als leitfähiges
Seltenerd-Borid kann beispielsweise Lanthanborid (LaB6) eingesetzt werden.
In einer erfindungsgemäßen Vorrichtung wird der vorbeschriebene erfindungsgemäße
Elektronenstrahlerzeuger in einer Vakuumkammer angeordnet und emittiert
Thermoelektronen ins Vakuum. Während sich der Austausch eines ganzen in einer
Vakuumkammer oder Teilen davon angeordneten Elektronenstrahlerzeugers nur mit
Schwierigkeiten durchführen läßt, muß der erfindungsgemäße Elektronenstrahlerzeuger
wegen seiner längeren Lebensdauer weniger häufig ausgewechselt werden. Daher verfügt die
erfindungsgemäße Vorrichtung über eine besonders günstige Langzeithaltbarkeit.
Fig. 1 zeigt in einem perspektivischen Schema den Aufbau eines herkömmlichen
Elektronenstrahlerzeugers;
Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung die Kristallstruktur des LaB6;
Fig. 3A, 3B und 3C zeigen in schematischer Darstellung den Vorgang des Austritts eines
Boratoms aus einem Einkristall aus LaB6;
Fig. 4 zeigt in einem perspektivischen Schema eine bevorzugte Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Elektronenstrahlerzeugers;
Fig. 5 zeigt in schematischer Darstellung das Stadium, wo ein Atom aus einem eine Kathode
darstellenden LaB6-Einkristall austritt und bewirkt, daß gleichzeitig die Leerstelle von
einem Atom der gleichen Art wieder aufgefüllt wird; und
Fig. 6 zeigt in schematischer Darstellung den Aufbau eines Rasterelektronenmikroskops
(SEM).
In Fig. 4 ist eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Elektronenstrahlerzeugers dargestellt. Der Elektronenstrahlerzeuger 11 umfaßt, ähnlich dem
in Fig. 1 gezeigten Elektronenstrahlerzeuger 1, als Heizelemente dienende Heizkörper 12 aus
Graphit, eine aus einem Einkristall aus LaB6 bestehende Kathode 13 mit einem spitz
zulaufenden Endabschnitt und eine Anode 14. Die Anode 14 umfaßt eine Metallplatte mit
einer im wesentlichen in der Mitte befindlichen Öffnung 18. Die Öffnung oder das Fenster 18
bilden den Teil, durch welchen die an der Kathode 13 erzeugten thermischen Elektronen
hindurchtreten müssen. Die Verwendung der so gestalteten Anode 14 verhindert eine
Aufweitung des Elektronenstrahls. Ein Paar von Heizkörpern 12 sind auf beiden Seiten des
Anfangsabschnitts der Kathode 13 angeordnet. Der spitz zulaufende Endabschnitt der
Kathode 13 liegt der Anode 14 gegenüber.
Der Elektronenstrahlerzeuger dieser Ausführungsform umfaßt auch einen Polykristall 15 aus
LaB6, welcher, anders als im Elektronenstrahlerzeuger der Fig. 1, als Generator dient. Der
Polykristall 15 ist in der Nähe der Kathode 13 angeordnet. Genauer gesagt sitzt der
Polykristall 15 am Anfangsteil der Kathode 13. Die Heizkörper aus Graphit 12 kommen
somit, bei dazwischen angeordnetem Polykristall 15, gegenüber der Kathode 13 zu liegen.
Ähnlich wie bei einem herkömmlichen Elektronenstrahlerzeuger weist die Anode 14 einen
aus Eisen bestehenden Abschnitt auf. Anders als bei einem herkömmlichen
Elektronenstrahlerzeuger ist die Oberfläche des Abschnitts 16 mit einem Schutzfilm 17
bedeckt. Der Schutzfilm 17 besteht aus einem leitfähigen Seltenerd-Borid, beispielsweise
LaB6.
Wie weiter unten beschrieben wird, kommt der in Fig. 4 dargestellte Elektronenstrahlerzeuger
11 im konkreten Fall in einer einen Elektronenstrahl verwendenden Vorrichtung, wie z. B. in
einem Rasterelektronenmikroskop (SEM), zum Einsatz und wird in einer einen solchen
Apparat bildenden Vakuumkammer angeordnet.
Als nächstes wird die Wirkungsweise eines Elektronenstrahlerzeugers 11 beschrieben. Auch
in diesem Elektronenstrahlerzeuger 11 wird die Kathode 13 von den Heizkörpern aus Graphit
12 am Anfangsabschnitt aufgeheizt und an die Kathode 13 von außen eine negative
Spannung sowie gleichzeitig an die Anode 14 von außen eine positive Spannung angelegt,
was bewirkt, daß Thermoelektronen von der Spitze am Endabschnitt der Kathode 13 emittiert
werden. Eine Aufweitung des Strahls aus thermischen Elektronen wird durch die Anode 14
verhindert.
Während aus der Kathode 13 aus einem LaB6-Einkristall Lanthan- oder Boratome austreten,
ist der Polykristall 15 zur Emission von Lanthan- oder Boratomen entsprechend aufgeheizt
worden. In Folge davon werden, wie in Fig. 5 gezeigt, die Leerstellen der aus der Kathode 13
ausgetretenen Lanthan- oder Boratome wieder von aus Polykristall 15 emittierten Lanthan- oder
Boratomen aufgefüllt, um damit eine Veränderung in der Kristallstruktur der Kathode 13
klein zu halten. Da selbst im Langzeitbetrieb die Austrittsarbeit der Kathode 13 nicht sogleich
ansteigt, wird speziell im erfindungsgemäßen Elektronenstrahlerzeuger, der Leistungsabfall
der Kathode 13 beim Altern verkleinert. Somit hat der Elektronenstrahlerzeuger 11 eine
längere Lebenszeit und der gesamte Elektronenstrahlerzeuger oder Teile davon brauchen nicht
so oft ausgetauscht werden. Aus diesem Grund braucht man den Innendruck in der
Vakuumkammer einer Apparatur mit Elektronenstrahlerzeuger nicht so häufig zu ändern.
Insbesonder besteht für diese Ausführungsform des Elektronenstrahlerzeugers 11 der
Polykristall 15 aus LaB6. Der Polykristall aus LaB6 emittiert Lanthan- oder Boratome unter
günstigeren Bedingungen als ein Einkristall. Somit ist der Polykristall 15 in der Lage, mit der
Emission von Atomen anzufangen, bevor die Atome in der Kathode 13 mit der Desorption
beginnen, so daß die Leerstellen der aus der Kathode 13 ausgetretenen Atome
vorteilhafterweise mit Atomen aufgefüllt werden können, die aus dem Polykristall 15
emittiert worden waren. Da der Polykristall 15 sowohl Lanthan- als auch Boratome erzeugt,
können zusätzlich die Leerstellen sowohl der Lanthan- als auch Boratome, die aus der
Kathode 13 ausgetreten sind, wieder aufgefüllt werden.
Bemerkenswerterweise werden aus einem Einkristall aus LaB6 zuerst Boratome desorbiert
oder eliminiert und Lanthanatome erst dann, wenn, wie weiter oben ausgeführt, so viele
Boratome freigesetzt worden sind, daß sie ihre Kristallstruktur nicht mehr beibehalten können.
Mit anderen Worten, die Leerstellen von Lanthanatomen brauchen nicht mehr aufgefüllt zu
werden, wenn die Leerstellen der Kathode 13 ausreichend mit Boratomen wieder aufgefüllt
werden können; in diesem Fall kann der Polykristall 15 ein Kristall aus Bor sein. Da es
jedoch im konkreten Fall schwierig ist, all die Leerstellen der aus der Kathode 13
ausgetretenen Boratome wieder aufzufüllen und man daher annimmt, daß auch Lanthanatome
ausgetreten sind, werden vorzugsweise, wie oben ausgeführt, die Leerstellen von sowohl
Lanthan- als auch Boratomen wieder aufgefüllt, um damit auch die Abnutzung der Kathode
13 zu verringern.
Im Elektronenstrahlerzeuger 11 dieser Ausführungsform werden sowohl die Kathode 13 als
auch der Polykristall 15 von den Heizkörpern aus Graphit aufgeheizt, wodurch es keines
eigenen Heizelements zum Aufheizen des Polykristalls 15 bedarf und sich Boratome oder
dergl. durch Aufheizen des Polykristalls 15 vorteilhafterweise mit einer einfachen Anordnung
erzeugen lassen. Da die Heizkörper aus Graphit 12 vorzugsweise am Anfangsabschnitt der
Kathode 13 angeordnet sind und der Polykristall zwischen beiden liegt, heizen die Heizkörper
aus Graphit 12 zuerst den Polykristall 15 auf und dann erst die Kathode 13. In Folge davon
kann die Emission von Atomen aus dem Polykristall 15 anfangen, bevor die Atome in der
Kathode 13 mit der Desorption beginnen, damit die Leerstellen der aus der Kathode 13
ausgetretenen Atome vorteilhafterweise mit aus dem Polykristall 15 emittierten Atomen
wieder aufgefüllt werden.
Darüber hinaus werden positive Metallionen nicht von der Anode 14 emittiert, selbst wenn
negative Ionen, die aus von der Kathode 13 oder dem Polykristall 15 erzeugten Boratomen
stammen, damit kollidieren, da ein Schutzfilm 17 aus einem leitfähigen Seltenerd-Borid auf
der Oberfläche der Anode 14 aufgebracht ist. Aus diesem Grunde wird die Kathode 13 nicht
mit Eisen kontaminiert, aus welchem der Abschnitt 16 der Anode 14 aufgebaut ist, wodurch
ebenfalls eine Verlängerung der Lebenszeit der Kathode 13 erzielt wird. Wie oben ausgeführt,
besteht der Schutzfilm 17 insbesondere aus Borid, was bedeutet, daß Boratome zur
Wiederauffüllung der Leerstellen in der Kathode 13 auch vom Schutzfilm 17 erzeugt
werden, wodurch eine nochmalige Verlängerung der Lebenszeit der Kathode 13 erreicht wird.
Fig. 6 zeigt ein Rasterelektronenmikroskop (SEM), ein Apparat, in welchem der
erfindungsgemäße Elektronenstrahlerzeuger zum Einsatz kommt.
Das SEM umfaßt eine Vakuumkammer 31 und eine Vakuumpumpe 32 zur Evakuierung der
Vakuumkammer 31. In der Vakuumkammer 31 befindet sich die Probe 37. Desweiteren sind
ein erfindungsgemäßer Elektronenstrahlerzeuger 11, eine Kondensorlinse 33 zum Sammeln
des Elektronenstrahls aus dem Elektronenstrahlerzeuger 11, eine Ablenkspule 34 zum
Scannen des Elektronenstrahls, Objektivlinsen 36 zum Fokussieren des Elektronenstrahls auf
die Probe 37, eine Elektronenanzeigevorrichtung 38 zum Nachweis von Sekundärelektronen
aus der Probe 37 in der Vakuumkammer 31 enthalten. Zusätzlich weist das SEM außerhalb
der Vakuumkammer einen Ablenkkreis 35 zur Betätigung der Ablenkspule 34, eine
Signalverstärkereinheit 39 zur Verstärkung der von der Elektronenanzeigevorrichtung 38
aufgenommenen Signale sowie ein Display 40 auf, so daß auf Grundlage von
Ausgangssignalen aus der Signalverstärkereinheit 39 die Lumineszenz moduliert wird und
entsprechend den Ablenksignalen aus dem Ablenkkreis 35 die Positionen auf dem Display
verändert werden. Nach Erreichen eines Hochvakuums in der Vakuumkammer 31 emittiert im
SEM der Elektronenstrahlerzeuger einen Elektronenstrahl, welcher die Probe 37 abtastet und
gleichzeitig wird die Intensität der Sekundärelektronen gemessen, wobei mit dem
Elektronenmikroskop ein Bild auf der Display-Einheit 40 angezeigt wird.
Während bei einem Austausch des Elektronenstrahlerzeugers in einem SEM dieses Typs das
Vakuums in der gesamten Vakuumkammer aufgehoben werden muß, kann bei Verwendung
eines erfindungsgemäßen Elektronenstrahlerzeugers ein Austausch desselben seltener
erfolgen. Daher weist das SEM im Vergleich mit einem SEM mit einem
Elektronenstrahlerzeuger nach dem Stand der Technik eine größere Haltbarkeit auf.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die obige Ausführungsform beschränkt.
Beispielsweise wird in der obigen Ausführungsform gezeigt, daß die Kathode aus einem
Einkristall aus LaB6 besteht und daß der Polykristall des Generators entsprechend ein
LaB6-Polykristall ist. Wie oben angegeben können jedoch verschiedene Materialien als Kathode
eingesetzt werden und entsprechend können die Materialien für den Generator auf
verschiedene Art und Weise abgewandelt sein.
Claims (12)
1. Elektronenstrahlerzeuger (11) mit
- - einem Heizelement (12);
- - einer einen Einkristall aufweisenden Kathode (13), die vom Heizelement (12) aufgeheizt ist und an welche von außen zur Emission von Thermoelektronen eine negative Spannung angelegt ist;
- - einer gegenüber der Kathode (13) angeordneten Anode (14) zur Begrenzung der Aufweitung eines von der Kathode (13) emittierten thermoelektrischen Strahls; und
- - einem in der Nähe der Kathode (13) angeordneten Generator zur Atom-Emission (15) von mindestens einem der den Einkristall (13) bildenden Elemente.
2. Elektronenstrahlerzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Heizelement (12) sowohl die Kathode (13) als auch den Generator (15) aufheizt.
3. Elektronenstrahlerzeuger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kathode (13) aus einem Einkristall aus LaB6 besteht und der Generator (15) zumindest
Boratome emittiert.
4. Elektronenstrahlerzeuger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kathode (13) aus einem Einkristall aus LaB6 besteht und der Generator (15) Bor- und
Lanthanatome emittiert.
5. Elektronenstrahlerzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Generator (15) einen Polykristall aus LaB6 aufweist.
6. Elektronenstrahlerzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kathode (13) einen spitz zulaufenden Endabschnitt zur Emission der
Thermoelektronen aufweist sowie einen an der entgegengesetzten Seite des spitz
zulaufenden Endabschnitts angeordneten Anfangsabschnitt, welcher gegenüber dem
Heizelement (12) liegt, wobei der Generator (15) zwischen dem Anfangsabschnitt und
dem Heizelement (12) positioniert ist.
7. Elektronenstrahlerzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anode (14) eine Metallplatte (16) mit einer darin gebildeten Öffnung (18),
durch welche die Thermoelektronen hindurchtreten sollen sowie einen auf der
Metallplattenoberfläche aufgetragenen Schutzfilm (17) zur Verhinderung der Emission
positiver Metallionen aufweist.
8. Elektronenstrahlerzeuger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schutzfilm (17) ein elektrisch leitfähiges Seltenerd-Borid enthält.
9. Verfahren zur Verlängerung der Betriebsdauer eines Elektronenstrahlerzeugers mit
einem Heizelement, einer einen Einkristall aufweisenden Kathode, die mit dem
Heizelement aufgeheizt ist und an welche von außen zur Emission von
Thermoelektronen eine negative Spannung angelegt ist, und einer gegenüber der
Kathode angeordneten Anode zur Begrenzung der Aufweitung eines von der Kathode
emittierten thermoelektrischen Strahls, gekennzeichnet durch den Schritt der
Erzeugung von mindestens einem der den Einkristall bildenden Atome in der
Nähe der Kathode.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode aus einem
Einkristall aus Lanthanborid (LaB6) gebildet wird und in der Nähe der Kathode
Boratome erzeugt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode aus einem
Einkristall aus Lanthanborid (LaB6) gebildet wird und in der Nähe der Kathode
Bor- und Lanthanatome erzeugt werden.
12. Einen Elektronenstrahl verwendende Vorrichtung mit einem in einer Vakuumkammer
angeordneten Elektronenstrahlerzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
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