DE19927481C1 - Akustische Fokussiereinrichtung mit veränderbarem Fokusabstand - Google Patents
Akustische Fokussiereinrichtung mit veränderbarem FokusabstandInfo
- Publication number
- DE19927481C1 DE19927481C1 DE1999127481 DE19927481A DE19927481C1 DE 19927481 C1 DE19927481 C1 DE 19927481C1 DE 1999127481 DE1999127481 DE 1999127481 DE 19927481 A DE19927481 A DE 19927481A DE 19927481 C1 DE19927481 C1 DE 19927481C1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- segments
- lens
- acoustic
- focusing device
- focusing
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G10—MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
- G10K—SOUND-PRODUCING DEVICES; METHODS OR DEVICES FOR PROTECTING AGAINST, OR FOR DAMPING, NOISE OR OTHER ACOUSTIC WAVES IN GENERAL; ACOUSTICS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- G10K11/00—Methods or devices for transmitting, conducting or directing sound in general; Methods or devices for protecting against, or for damping, noise or other acoustic waves in general
- G10K11/18—Methods or devices for transmitting, conducting or directing sound
- G10K11/26—Sound-focusing or directing, e.g. scanning
- G10K11/30—Sound-focusing or directing, e.g. scanning using refraction, e.g. acoustic lenses
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Acoustics & Sound (AREA)
- Multimedia (AREA)
- Investigating Or Analyzing Materials By The Use Of Ultrasonic Waves (AREA)
- Transducers For Ultrasonic Waves (AREA)
- Ultra Sonic Daignosis Equipment (AREA)
Abstract
Die akustische Fokussiervorrichtung dient der Fokussierung einer Schall- oder Stoßwelle. Sie enthält eine Linse (50) aus mindestens zwei diskreten Segmenten (51, 52), die in einer Ausgangsposition Teile einer fiktiven Ursprungslinse sind. Die Segmente (51, 52) sind in bezug auf eine Hauptachse (25) der fiktiven Ursprungslinse kippbar, so daß ein akustischer Pfad der Schall- oder Stoßwelle durch die Linse (50) von einem Kippwinkel (alpha1, alpha2) der Segmente (51, 52) abhängt. Damit ist der Fokusabstand durch die Kippung der Segmente (51, 52) veränderbar.
Description
Die Erfindung betrifft eine akustische Fokussiereinrichtung
zur Fokussierung einer Schall- oder Stoßwelle.
Eine akustische Fokussiervorrichtung für eine Welle, bei
spielsweise eine Schallwelle, eine Ultraschallwelle oder auch
eine Stoßwelle, kommt derzeit bei vielen Anwendungen zum Ein
satz. Die Welle kann dabei als kontinuierliche Welle
(Continous Wave = CW), als Wellenpaket (Burst) oder als Puls
vorliegen. Die Fokussiereinrichtung dient zur punktgenauen
Plazierung von akustischer Energie in einem Zielgebiet. Die
höchste Energiedichte wird in einem Brennpunkt (= Fokus) der
Fokussiervorrichtung erreicht.
In dem Aufsatz Ultrasonics, July - September 1965, Seiten 115
bis 127 sind verschiedene Ausführungsformen einer Fokussier
vorrichtung beschrieben. Zur Schallfokussierung lassen sich
demgemäß unter anderem ein parabolischer oder sphärischer
Reflektor, eine Schallwellenleiteranordnung sowie eine aku
stische Linse, verwenden. Die Wirkungsweise der letztgenann
ten akustischen Linse beruht dabei auf der Brechung einer
akustischen Welle beim Durchtritt durch eine Grenzfläche
zwischen zwei Medien mit unterschiedlicher Schallgeschwindig
keit. Bei allen in dem Aufsatz offenbarten Ausführungsbei
spielen für die akustische Fokussiervorrichtung ist jedoch
der Abstand des Fokus von der Fokussiervorrichtung durch die
einmal gewählten Parameter fest bestimmt und insbesondere
während eines Betriebs der akustischen Fokussiervorrichtung
nicht mehr veränderbar.
Der Aufsatz IEEE Transactions on Sonics & Ultrasonics, Vol.
SU-24, No. 4, July 1977, Seiten 235 bis 243 befaßt sich mit
der Schallabbildung durch eine akustische Linse. Es wird
ausgeführt, daß der Fokusabstand durch Geometrieparameter der
akustischen Linse festgelegt ist. Ein in diesem Zusammenhang
wichtiger Geometrieparameter ist z. B. die Oberflächenkontur,
insbesondere der Krümmungsradius. Bei vorgegebener Geometrie
ist damit jedoch auch der Fokus der akustischen Linse ein
deutig bestimmt und insbesondere nicht mehr veränderbar.
Bei manchen Anwendungen besteht jedoch gerade die Forderung
nach einem lokal variablen Plazieren einer akustischen hohen
Energiemenge oder auch nach der Detektion einer Schallwelle,
deren Ursprung an verschiedenen Stellen, insbesondere in
unterschiedlicher Tiefe, in einem Untersuchungsgebiet liegen
kann. Ein Beispiel für den erstgenannten Anwendungsfall ist
ein sogenanntes Lithotripsie-System. Bei einem solchen System
wird eine Stoßwelle in einem Brennpunkt fokussiert, so daß
der Brennpunkt beispielsweise auf einem zu zertrümmernden
Nierenstein im menschlichen Körper justiert ist. Durch eine
gewisse Anzahl von Stoßwellen wird der Nierenstein dann zer
stört. Je nach anatomischen Gegebenheiten kann ein solcher
Stein in unterschiedlicher Tiefe, d. h. in unterschiedlichem
Abstand von der zugänglichen Hautoberfläche des Patienten,
liegen. Damit ergibt sich die Forderung nach einer variablen
Fokussierung für die Stoßwelle. Ein Fokusabstand soll in
Abhängigkeit von der aktuellen Tiefe eines Behandlungsgebiets
eingestellt werden können.
In der EP 0 486 815 A1 wird deshalb eine akustische Fokus
siereinrichtung zum Einsatz in einem Lithotripsie-System
vorgeschlagen, das eine variable Fokussierung während des
Betriebs ermöglicht. Die offenbarte Fokussiervorrichtung
umfaßt mehrere mit teilweise unterschiedlichen Flüssigkeiten
befüllte Kammern, wobei einige der Grenzflächen zwischen
diesen Kammern gegeneinander verschoben werden können. Ein
Verschieben dieser Grenzflächen bewirkt dann auch einen
Flüssigkeitsausgleich in den Kammern. Da eine der Grenz
flächen außerdem auch formflexibel ausgebildet ist, ergibt
sich bei einer Verschiebung der Grenzflächen und dem dann
resultierenden Flüssigkeitsausgleich eine Veränderung des
Krümmungsradius dieser formflexiblen Grenzfläche. Damit
ändert sich jedoch auch der Fokusabstand dieser akustischen
Fokussiervorrichtung. Die beschriebene Fokussiervorrichtung
ist jedoch sehr aufwendig in der Herstellung. Da die aktuelle
Krümmung der formflexiblen Grenzfläche die jeweilige Fokus
lage bestimmt, ist ggf. ein separates Meßsystem zur Über
wachung dieser aktuellen Krümmung erforderlich, insbesondere
dann, wenn der Fokusabstand genau eingestellt werden soll.
In der EP 0 421 290 A1 wird ein Stoßwellenwandler zum Einsatz
in einem Lithotripsie-System beschrieben, der eine Fokussie
rung der Stoßwellen bereits durch die gegebene Geometrie des
Stoßwellenwandlers selbst durchführt. Der Stoßwellenwandler
ist dabei in mehrere Segmente unterteilt, die insbesondere
translatorisch verfahren oder auch um einen Kippwinkel
gegenüber einer Hauptachse des Schallwandlers gekippt werden
können. Dadurch wird eine gezielte Vergrößerung eines Fokus
bereichs des Stoßwellenwandlers erreicht. Der Stoßwellen
wandler ist jedoch nicht in der Lage, den Fokusbereich längs
der Hauptachse innerhalb eines bestimmten Variationsbereichs
zu plazieren.
Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, eine akustische
Fokussiervorrichtung zur Fokussierung einer Schall- oder
Stoßwelle anzugeben, bei der ein Fokusabstand verändert
werden kann und die außerdem einen einfachen und leicht
herstellbaren Aufbau aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine akustische Fokussiervor
richtung entsprechend den Merkmalen des Patentanspruchs 1
angegeben.
Die erfindungsgemäße akustische Fokussiervorrichtung zur
Fokussierung einer Schall- oder Stoßwelle umfaßt mindestens
- - eine Linse mit mindestens zwei diskreten Segmenten,
- - die in einer Ausgangsposition Teile einer fiktiven Ur sprungslinse mit einem vorgegebenen Fokusabstand sind, wobei
- - die Segmente in bezug auf eine Hauptachse der fiktiven Ursprungslinse kippbar sind, so daß ein akustischer Pfad der Schall- oder Stoßwelle durch die Linse von einem Kipp winkel der Segmente abhängt und der Fokusabstand durch die Kippung der Segmente veränderbar ist.
Die Erfindung beruht dabei auf der Erkenntnis, daß sich die
Brechkraft einer akustischen Linse auf einfache Weise ver
ändern läßt, indem der akustische Pfad durch die Linse ver
ändert wird. Durch Aufteilung der Linse in diskrete Segmente
und jeweils kippbare Fixierung dieser Segmente ergibt sich
eine von dem aktuellen Kippwinkel des Segments abhängige
Weglänge eines eintreffenden akustischen Signals durch das
betreffende Segment. Gleichzeitig wird durch das Verkippen
der Einfallswinkel des auftreffenden akustischen Signals
verändert. Sowohl die veränderte akustische Pfadlänge als
auch der veränderte Einfallswinkel bewirken nun aber die
gewünschte Änderung der Brechkraft der Linse. Damit erhält
man auch eine Variationsmöglichkeit für den Fokusabstand.
Dies wird mit einem vergleichsweise einfachen Aufbau er
reicht.
Da jeder Kippwinkeleinstellung eindeutig ein Fokusabstand
zugeordnet ist, kommt die akustische Fokussiervorrichtung
außerdem im Gegensatz zum Stand der Technik auch ohne ein
aufwendiges Meßsystem aus, selbst wenn der Fokusabstand sehr
genau eingestellt werden soll.
Durch eine mechanische Aufteilung der Linse in mehrere Seg
mente, die insbesondere auch kippbar fixiert sind, ergibt
sich auch bei einer vollständig symmetrischen fiktiven Ur
sprungslinse eine von den aktuellen Kippwinkeln abhängige
Unsymmetrie des Fokusbereichs. Der Fokusbereich erfährt
außerdem eine geringfügige Vergrößerung. Da beispiels
weise zu zerstörende Nierensteine häufig eine relativ große
lokale Abmessung aufweisen, bedeutet dies gegebenenfalls
sogar einen zusätzlichen Vorteil. Die Unsymmetrie im Fokus
bereich läßt sich außerdem durch eine Erhöhung der Anzahl an
Segmenten reduzieren. Vorteilhaft liegt die Zahl der Segmente
zwischen 2 und 10. Damit erhält man einen guten Kompromiß
zwischen Handhabbarkeit einerseits und Symmetrie des Fokus
bereichs andererseits.
Die beschriebenen Vorteile gelten dabei unabhängig von der
Form der Schall- oder Stoßwelle. Sie kann insbesondere als
kontinuierliche Welle, als Wellenpaket oder als Puls aus
gebildet sein.
Besondere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen akustischen
Fokussiervorrichtung ergeben sich aus den abhängigen An
sprüchen.
Eine vorteilhafte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus,
daß alle Segmente jeweils unabhängig voneinander gekippt
werden können. Dadurch erhält man eine große Gestaltungs
möglichkeit hinsichtlich der Form und Position des Fokus
bereichs.
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform lassen sich die
Segmente jeweils nur um den gleichen absoluten Kippwinkel
kippen. Dies hat den Vorteil, daß der Fokusbereich trotz der
Kippung eine immer noch sehr hohe Symmetrie aufweist. Außer
dem liegt der Fokusbereich dann auf der Hauptachse.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die Seg
mente so ausgebildet, daß sie sich um einen Kippwinkelbetrag
zwischen 1° und 30° kippen lassen. Ein Kippwinkel in diesem
Winkelbereich gewährleistet eine gute Handhabbarkeit. Gleich
zeitig kann mit diesem Winkelbereich für die Kippwinkel der
Fokusabstand in einem Lithotripsie-System zwischen etwa 12
und 16 cm variiert werden. Dies ist jedoch genau der Ab
standsbereich, in dem sich das Behandlungsgebiet (Nieren-
oder Gallenstein oder ähnliches) anatomiebedingt befinden
kann.
Die Segmente weisen entsprechend ihrer ursprünglichen Posi
tion in der fiktiven Ursprungslinse jeweils einen Randbereich
und einen zentralen Bereich auf. Die fiktive Ursprungslinse
kann z. B. eine runde Scheibengeometrie haben. Um die Segmente
kippen zu können, gibt es bevorzugte Ausgestaltungen, bei
denen die Segmente entweder im zentralen Bereich oder aber im
Randbereich mechanisch fixiert sind. Bei der ersten Ausge
staltung sind die Einzelsegmente dann um die jeweils zuge
hörigen zentralen Fixierungspunkte kippbar, bei der zweiten
Ausgestaltung um die jeweils zugehörigen Randfixierungs
punkte.
Da eine im Zentrum der Linse auftreffende Welle praktisch
parallel zur Hauptachse verläuft, erfährt sie beim Passieren
der Linse keine wesentliche Beeinflussung. Ein zentrumsnaher
durch die Linse hindurchtretender Anteil der Welle hat somit
keinen wesentlichen Einfluß auf die Fokussierung der gesamten
Welle. Die Wirkungsweise der Linse verändert sich deshalb
wenig oder gegebenenfalls sogar auch überhaupt nicht, wenn
wie in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsgform das
Linsenmaterial in diesem zentrumsnahen Bereich ausgespart
wird und eine Durchlaßöffnung vorgesehen wird. Diese Mate
rialaussparung hat auch deshalb keinen wesentlichen Einfluß,
da im zentrumsnahen Bereich gegenüberliegende Begrenzungs
flächen der Linse praktisch parallel verlaufen würden. Mit
parallelen Begrenzungsflächen läßt sich aber wenn überhaupt,
nur ein sehr geringer Fokussierungseffekt erzielen.
Die verfügbare Durchlaßöffnung im Zentrum der Linse kann für
verschiedene Zwecke eingesetzt werden. So ist es beispiels
weise möglich, Justage- oder Überwachungsmittel für die
Schall- oder Stoßwelle in dieser Durchlaßöffnung anzuordnen.
Als Justage- oder Überwachungsmittel kommen z. B. ein B-Bild-
Applikator oder auch eine Röntgen-Antennenanordnung in Frage.
Außerdem kann auch die mechanische Fixierung in besonders
günstiger Art und Weise erfolgen, indem die zentralen Fixie
rungspunkte gerade im Bereich der Durchlaßöffnung angeordnet
werden. Dadurch beeinflussen die zentralen Fixierungspunkte
das Fokussierungsverhalten der Linse praktisch nicht. Gleich
zeitig ergibt sich dadurch eine sehr kompakte Bauform.
Bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der die Segmente
mindestens einen Kunststoff, wie z. B. Plexiglas (PMMA), Poly
styrol (PS) oder Silikongummi, oder mindestens einen metalli
schen Werkstoff, wie z. B. Aluminium, enthalten. Die Segmente
können jedoch auch nur aus einem der genannten Stoffe beste
hen. Diese Materialien eignen sich aufgrund ihres akustischen
Verhaltens besonders gut für den Einsatz in einer akustischen
Linse.
Da sich zu beiden Seiten der Linse insbesondere bei dem Ein
satz in einem Lithotripsie-System zwei unabhängig voneinander
steuerbare Wasserräume befinden können, ist bei einer weite
ren vorteilhaften Ausgestaltung ein alle Segmente überdecken
der Bezug zumindest auf einer Seite der Linse vorgesehen. Der
Überzug ist dabei insbesondere wasserundurchlässig, so daß
die beiden Wasserräume auch trotz der zwischen den diskreten
Segmenten vorhandenen kleinen Zwischenräume sicher vonein
ander getrennt sind. Der Überzug kann dabei beispielsweise
aus einer etwa 100 µm dicken elastischen Gummi-Folie beste
hen, die durchlässig für die zu fokussierende Schall- oder
Stoßwelle ist.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen betreffen die Gestalt der
fiktiven Ursprungslinse. Diese kann je nach gefordertem
Fokussierungsgrad und je nach verwendetem Material einen
plankonkaven oder bikonkaven Querschnitt aufweisen. Bei der
Verwendung von z. B. Silikongummi als Material für die Seg
mente der Linse ist auch ein plankonvexer oder bikonvexer
Querschnitt möglich.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele werden nunmehr anhand der
Zeichnung näher erläutert. Zur Verdeutlichung ist die Zeich
nung nicht maßstäblich ausgeführt, und gewisse Merkmale sind
schematisiert dargestellt. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 ein Lithotripsie-System mit einer akustischen Fokus
sierungvorrichtung in Form einer mehrsegmentigen
Linse,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die der mehrsegmentigen Linse von
Fig. 1 zugrunde liegende Ursprungslinse,
Fig. 3 verkippte Segmente der Linse,
Fig. 4 eine mehrsegmentige Linse mit einer zentralen mecha
nischen Fixierung der Segmente,
Fig. 5 eine mehrsegmentige Linse mit einer mechanischen
Randfixierung der Segmente und
Fig. 6 einen akustischen Strahlengang bei nicht-gekipptem
und gekipptem Segment.
Einander entsprechende Teile sind in den Fig. 1 bis 6 mit
denselben Bezugszeichen versehen.
In Fig. 1 ist ein Lithotripsie-System 100 dargestellt, das
einen Wandler 10, einen ersten Wasserraum 11, eine akustische
Fokussiervorrichtung in Form einer mehrsegmentigen Linse 50
sowie einen zweiten Wasserraum 12 umfaßt. Der Wandler 10, der
im vorliegenden Fall beispielsweise als nicht näher darge
stellte elektromagnetische Stoßwellenquelle mit einer Flach
spule und einer Membran ausgebildet ist, erzeugt eine Stoß
welle, die über den ersten Wasserraum 11, die mehrsegmentige
Linse 50 und den zweiten Wasserraum 12 in ein Behandlungs
gebiet 200 eingekoppelt wird. Die Linse 50 ist dabei so
ausgebildet, daß die vom Wandler 10 erzeugte Stoßwelle im
Behandlungsgebiet 200 auf ein Konkrement 210 fokussiert ist.
Dieses Konkrement 210 kann ein Nierenstein oder ein Gallen
stein in einem menschlichen Körper sein. Durch die hohe
Energiedichte im Fokus der Stoßwelle wird das Konkrement 210
zerstört.
Aufgrund der speziellen mehrsegmentigen Ausbildung der Linse
50 kann der Fokusabstand zur Linse 50 verändert werden. Damit
lassen sich Konkremente 210, die in unterschiedlicher Tiefe
in dem Behandlungsgebiet 200 liegen, mit ein und demselben
Lithotripsie-System 100 behandeln, ohne daß dabei ein Umbau
an dem Lithotripsie-System 100 notwendig ist.
Der Wandler 10, die beiden Wasserräume 11 und 12 sowie die
Linse 50 sind innerhalb eines Ankoppelbalgs 20 angeordnet,
der an einer von der Linse 50 abgewandten Begrenzungsfläche
des zweiten Wasserraums 12 auf das Behandlungsgebiet 200
aufgesetzt wird. Zur sicheren Trennung der beiden Wasserräume
11 und 12 befindet sich ein wasserundurchlässiger Überzug 56
auf einer Seite 26 der Linse 50. Der Überzug 56 besteht dabei
insbesondere aus einer 100 µm dicken elastischen Gummi-Folie.
Er erstreckt sich über alle Segmente der Linse 50 sowie auch
über die zwischen den Segmenten vorhandenen Zwischenräume.
Von den mehreren Segmenten der Linse 50 sind in dem Längs
schnitt von Fig. 1 nur zwei zu sehen. Diese tragen die
Bezugszeichen 51 und 52. Die Segmente 51 und 52 sowie alle
weiteren Segmente der Linse 50 bestehen aus Aluminium. In
einem zentralen Bereich der Linse 50 ist eine materialfreie
Zone in Form einer Durchlaßöffnung 55 vorgesehen. Die
Durchlaßöffnung 55 dient beispielsweise der Aufnahme eines
Überwachungsgeräts für die Zerstörung des Konkrements 210
durch die Stoßwelle.
Das Lithotripsie-System 100 hat in dem Ausführungsbeispiel
von Fig. 1 eine Rotationssymmetrie bezüglich einer Haupt
achse 25. Die Linse 50 weist insbesondere eine bikonkave
Gestalt auf.
Obwohl die mehrsegmentige Linse 50 mit dem veränderbaren
Fokusabstand im Ausführungsbeispiel von Fig. 1 in ein
Lithotripsie-System 100 integriert ist, stellt dies keine
Einschränkung hinsichtlich der möglichen Anwendung dar. Die
akustische Fokussiereinrichtung läßt sich vielmehr ohne
weiteres auch an anderer Stelle, wie z. B. in einem nach dem
Puls-Echo-Prinzip arbeitenden Ultraschall-Diagnosegerät oder
auch in einem Gerät zur Thermotherapie mittels CW-Ultra
schall, einsetzen.
Alle Segmente der Linse 50 können in ihrer ungekippten Aus
gangsposition als Bestandteile einer fiktiven Ursprungslinse
500, die in Fig. 2 in Draufsicht gezeigt ist, interpretiert
werden. Die fiktive Ursprungslinse 500 enthält vier Segmente
51, 52, 53 und 54, die jeweils einen Randbereich 511, 521,
531 bzw. 541 sowie einen zentralen Bereich 512, 522, 532 bzw.
542 haben. Die Durchlaßöffnung 55 ist auch in der fiktiven
Ursprungslinse 500 vorhanden. Die mehrsegmentige Linse 50
läßt sich durch mechanische Trennung der Segmente 51 bis 54
der fiktiven Ursprungslinse 500 herstellen.
Die Möglichkeit zur Einstellung eines variablen Fokusabstands
erhält man, indem die Segmente 51 bis 54 jeweils kippbar in
bezug auf die Hauptachse 25 angeordnet werden. Eine mögliche
Verkippung der Segmente 51 und 52 der mehrsegmentigen Linse
50 ist in Fig. 3 dargestellt. Dabei ist das Segment 51 um
einen Kippwinkel α1 und das Segment 52 um einen Kippwinkel
α2 in bezug auf ihre ursprünglichen Positionen innerhalb der
fiktiven Ursprungslinse 500 gegen die Hauptachse 25 gekippt.
Die Beträge der Kippwinkel α1 und α2 können dabei sowohl
identisch als auch voneinander verschieden sein. Bei identi
schen Beträgen der Kippwinkel α1 und α2 ergibt sich ein
symmetrischer Fokusbereich, der insbesondere auf der Haupt
achse 25 liegt. Werden dagegen verschiedene Beträge für die
Kippwinkel α1 und α2 gewählt, so resultiert ein unsymmetri
scher Fokusbereich, der auch neben der Hauptachse 25 liegen
kann.
Die Fig. 4 und 5 zeigen zwei Ausführungsbeispiele von
mehrsegmentigen Linsen 50a bzw. 50b, bei denen die für die
Verkippung der Segmente 51 bis 54 notwendige mechanische
Fixierung in unterschiedlicher Art und Weise realisiert ist.
Bei der mehrsegmentigen Linse 50a von Fig. 4 erfolgt diese
mechanische Fassung an zentralen Fixierungspunkten 514 und
524. Die Segmente 51 und 52 sind dann um diese zentralen
Fixierungspunkte 514 bzw. 524 kippbar. In Fig. 4 sind ve
rschiedene Kippositionen der Segmente 51 und 52 mit gestri
chelter Linie dargestellt.
Bei der mehrsegmentigen Linse 50b von Fig. 5 erfolgt die
mechanische Fixierung dagegen über eine kippbare mechanische
Verbindung der Randbereiche 511 und 521 mit Randfixierungs
punkten 513 bzw. 523. Auch in Fig. 5 sind mögliche Kipp
positionen der Segmente 51 und 52 mit gestrichelter Linie
eingetragen.
Zur Verdeutlichung des Einflusses auf die Fokussierung ist in
Fig. 6 ein akustischer Strahlengang bei nicht-gekipptem und
gekipptem Segment 51 bzw. 51' dargestellt. Das nicht-gekippte
Segment 51 sowie der zugehörige Strahlengang sind jeweils mit
durchgezogener Linie dargestellt, wohingegen das gekippte
Segment 51' und der dazugehörige Strahlengang mit jeweils
gestrichelter Linie dargestellt sind. In beiden Fällen trifft
jeweils ein akustischer Strahl 30 auf das nicht-gekippte und
das gekippte Segment 51 bzw. 51' auf. Nach Durchlaufen des
Segments 51 in der jeweiligen Position ergibt sich ein ab
gelenkter Strahl 31 bei einem nicht-gekippten Segment 51 und
ein abgelenkter Strahl 32 bei einem gekippten Segment 51'.
Der deutliche Unterschied in der Richtung der beiden ab
gelenkten Strahlen 31 und 32 läßt sich mit den verschiedenen
Einfallswinkeln des auftreffenden akustischen Strahls 30 auf
das Segment 51 sowie die unterschiedliche Lauflänge innerhalb
des Segments 51 je nach aktuellem Kippwinkel α1 erklären.
Mit einem Kippwinkel α1 von bis zu 30° läßt sich eine Brenn
weite (= Fokusabstand) der mehrsegmentigen Linse 50 in einem
Bereich zwischen typischerweise 12 und 16 cm verändern.
Der Fokusabstand läßt sich über die Variation der Kippwinkel
α1, α2, ... der Segmente 51, 52, 53 und 54 außerdem sehr
genau einstellen, ohne daß dazu ein gesondertes aufwendiges
Meß- oder Überwachungssystem notwendig ist. Da jeder Kipp
winkeleinstellung ein bestimmter Fokusabstand zugeordnet ist,
reicht eine ggf. vorhandene einfache Steuerungseinheit zur
Einstellung der Kippwinkel völlig aus, um die gewünschte
Brennweite hochgenau einzustellen.
Claims (11)
1. Akustische Fokussiervorrichtung zur Fokussierung einer
Schall- oder Stoßwelle umfassend mindestens
- - eine Linse (50, 50a, 50b) mit mindestens zwei diskreten Segmenten (51, 52, 53, 54),
- - die in einer Ausgangsposition Teile einer fiktiven Ur sprungslinse (500) mit einem vorgegebenen Fokusabstand sind, wobei
- - die Segmente (51, 52, 53, 54) in bezug auf eine Hauptachse (25) der fiktiven Ursprungslinse (500) kippbar sind, so daß ein akustischer Pfad der Schall- oder Stoßwelle durch die Linse (50, 50a, 50b) von einem Kippwinkel (α1, α2) der Segmente (51, 52, 53, 54) abhängt und der Fokusabstand durch die Kippung der Segmente (51, 52, 53, 54) veränderbar ist.
2. Akustische Fokussiervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Segmente (51, 52, 53, 54) unabhängig voneinander kippbar
sind.
3. Akustische Fokussiervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß für die
Segmente (51, 52, 53, 54) nur jeweils gleiche absolute Kipp
winkel (α1, α2) einstellbar sind.
4. Akustische Fokussiervorrichtung nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Segmente (51, 52, 53, 54) um einen Kipp
winkelbetrag (α1, α2) zwischen 1° und 30° kippbar sind.
5. Akustische Fokussiervorrichtung nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Segmente (51, 52, 53, 54) entsprechend
ihrer ursprünglichen Position in der fiktiven Ursprungslinse
(500) jeweils einen Randbereich (511, 521, 531, 541) und
einen zentralen Bereich (512, 522, 532, 542) aufweisen und in
dem Randbereich (511, 521, 531, 541) mechanisch fixiert sind,
so daß sie um einen jeweils zugehörigen zentralen Fixierungs
punkt (514, 524) kippbar sind.
6. Akustische Fokussiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Segmente (51, 52, 53, 54) entsprechend ihrer ursprüng
lichen Position in der fiktiven Ursprungslinse (500) jeweils
einen Randbereich (511, 521, 531, 541) und einen zentralen
Bereich (512, 522, 532, 542) aufweisen und in dem zentralen
Bereich (512, 522, 532, 542) mechanisch fixiert sind, so daß
sie um einen jeweils zugehörigen Randfixierungspunkt (513,
523) kippbar sind.
7. Akustische Fokussiervorrichtung nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Segmente (51, 52, 53, 54) mindestens einen
Kunststoff oder einen metallischen Werkstoff umfassen.
8. Akustische Fokussiervorrichtung nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß sich im Zentrum der Linse (50, 50a, 50b) ein
materialfreier Bereich in Form einer Durchlaßöffnung (55)
befindet.
9. Akustische Fokussiervorrichtung nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Segmente (51, 52, 53, 54) zumindest auf
einer Seite (26) der Linse (50, 50a, 50b) mit einem alle
Segmente (51, 52, 53, 54) überdeckenden Überzug (56) versehen
sind.
10. Akustische Fokussiervorrichtung nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die fiktive Ursprungslinse (500) einen plan
konkaven oder bikonkaven Querschnitt aufweist.
11. Akustische Fokussiervorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die fiktive Ursprungslinse (500) einen plankonvexen oder
bikonvexen Querschnitt aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999127481 DE19927481C1 (de) | 1999-06-16 | 1999-06-16 | Akustische Fokussiereinrichtung mit veränderbarem Fokusabstand |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999127481 DE19927481C1 (de) | 1999-06-16 | 1999-06-16 | Akustische Fokussiereinrichtung mit veränderbarem Fokusabstand |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19927481C1 true DE19927481C1 (de) | 2000-06-29 |
Family
ID=7911443
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999127481 Expired - Fee Related DE19927481C1 (de) | 1999-06-16 | 1999-06-16 | Akustische Fokussiereinrichtung mit veränderbarem Fokusabstand |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19927481C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN107889537A (zh) * | 2015-06-01 | 2018-04-06 | 通用电气(Ge)贝克休斯有限责任公司 | 用于声学透镜的基本人造单元 |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0421290A1 (de) * | 1989-10-03 | 1991-04-10 | Richard Wolf GmbH | Ultraschall-Stosswellenwandler |
DE4229630C2 (de) * | 1992-09-04 | 1994-06-16 | Siemens Ag | Akustische Linse |
-
1999
- 1999-06-16 DE DE1999127481 patent/DE19927481C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0421290A1 (de) * | 1989-10-03 | 1991-04-10 | Richard Wolf GmbH | Ultraschall-Stosswellenwandler |
DE4229630C2 (de) * | 1992-09-04 | 1994-06-16 | Siemens Ag | Akustische Linse |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN107889537A (zh) * | 2015-06-01 | 2018-04-06 | 通用电气(Ge)贝克休斯有限责任公司 | 用于声学透镜的基本人造单元 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0486815A1 (de) | Akustische Fokussiereinrichtung | |
EP0300315B1 (de) | Stosswellengenerator für eine Einrichtung zum berührungslosen Zertrümmern von Konkrementen im Körper eines Lebewesens | |
DE3932967C2 (de) | ||
EP2760622B1 (de) | Vorrichtung zum laserschneiden innerhalb transparenter materialien | |
DE4110102C2 (de) | ||
DE3443295A1 (de) | Einrichtung zur beruehrungsfreien zertruemmerung von konkrementen im koerper von lebewesen | |
EP0327917A1 (de) | Stosswellenquelle zum berührungslosen Zertrümmern von Konkrementen im Körper eines Lebewesens | |
WO1999058637A2 (de) | Vorrichtung und verfahren zur gezielten beaufschlagung einer biologischen probe mit schallwellen | |
DE3320998C2 (de) | Vorrichtung zum Anpassen eines Stoßwellenfeldes | |
DE10301875B4 (de) | Vorrichtung zur Erzeugung von unterschiedlichen akustischen Druckwellen durch variable Reflexionsflächen | |
EP0254104B1 (de) | Stosswellengenerator zur Erzeugung eines akustischen Stosswellenimpulses | |
EP1445758A2 (de) | Linsensystem für einen Stosswellengenerator | |
DE4236255C2 (de) | Akustische Linse | |
DE19927481C1 (de) | Akustische Fokussiereinrichtung mit veränderbarem Fokusabstand | |
DE3727692C2 (de) | Stoßwellenquelle mit kurzer Fokussierung | |
DE3739393C2 (de) | Lithotripter mit verstellbarer Fokussierung | |
EP0243650B1 (de) | Stosswellenquelle mit verbesserter Fokuszone | |
EP0513279B1 (de) | Vorrichtung zur erzeugung von fokussierten akustischen schallwellen | |
DE8809253U1 (de) | Stoßwellengenerator zum berührungslosen Zertrümmern von Konkrementen im Körper eines Lebewesens | |
EP0079351A1 (de) | Vorrichtung zur abstrahlung und zum empfang fokussierter ultraschallwellen | |
DE102013108066A1 (de) | Vorrichtung zur Ablenkung eines Lichtstrahls | |
DE4122590A1 (de) | Druckimpulsgenerator mit variablem fokus | |
DE1285638B (de) | Anordnung zur Steuerung der Richtung der Emission eines optischen Senders oder Verstaerkers | |
DE3120611A1 (de) | "vorrichtung zur abstrahlung und zum empfang fokussierter ultraschallwellen" | |
DE2337863C2 (de) | Akustische Linsenanordnung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |