DE19926051A1 - Sonnenkollektor - Google Patents
SonnenkollektorInfo
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Abstract
Bei einem Sonnenkollektor, bestehend aus wenigstens einem für das Sonnenlicht durchlässigen äußeren Hüllelement und wenigstens einem innerhalb des Hüllelements angeordneten, das Sonnenlicht absorbierenden Absorberelement sowie am Sonnenkollektor angeordneten Anschluß- und Dichteinrichtungen, ist vorgesehen, daß das äußere Hüllelement aus wenigstens einem oberen und einem unterem Preßglaselement besteht.
Description
Die Erfindung betrifft einen Sonnenkollektor, bestehend aus wenigstens einem
für das Sonnenlicht durchlässigen äußeren Hüllelement und wenigstens einem
innerhalb des Hüllelements angeordneten, das Sonnenlicht absorbierenden
Absorberelement, sowie am Sonnenkollektor angeordneten Anschluß- und
Dichteinrichtungen.
Unter den verschiedenen Typen von Sonnenkollektoren, der Umwandlung von
Sonneneinstrahlung in Wärme dienend, stellen neben den Flachkollektoren die
Röhrenkollektoren eine bedeutende Gruppe dar.
Marktgängige Röhrenkollektoren enthalten in einem Hüllrohr ein beschichtetes
Absorberblech, das sich durch die Sonnenstrahlung erwärmt und Kupferrohre
mit einer Wärmeträgerflüssigkeit erhitzt. Die Absorberplatte ist üblicherweise
aus Kupfer oder Aluminium. Sie ist mit einer selektiven Absorptionsbeschich
tung versehen, d. h. einer Beschichtung, die möglichst viel Sonnenlicht absor
biert und möglichst wenig davon als Wärmestrahlung wieder abgibt. Gegebe
nenfalls besteht eine solche Beschichtung auch aus mehreren Schichten. Übli
che Kennwerte sind Absorptionsgrade von 90% bis 98% und Emissionsgrade
von 5% bis 20%. Die Schwarzchrom-Schicht, die aus Einlagerungen von me
tallischen Chrompartikeln in Chromoxid besteht und eine mikrorauhe Oberflä
che aufweist, ist das am weitesten verbreitete Beschichtungsmaterial für Ab
sorber. Sehr effektiv ist Titanoxidnitrid, das aufgedampft wird, mit einem Emis
sionsgrad von nur ca. 5-6%. Solche Absorberplatten können um einen klei
nen Winkelbereich drehbar sein und so besser nach der Sonneneinstrahlung
ausgerichtet werden. Als Weiterentwicklung kann die Absorberplatte auch
leicht gebogen sein.
Eine Variante eines Vakuumröhrenkollektors stellt der sogenannte Sydney-
Kollektor dar. Bei ihm besteht die Röhre aus einem Doppelrohr aus zwei mit
einander verschmolzenen Glasrohren, zwischen denen Vakuum herrscht. Das
innere Glasrohr ist rundum selektiv beschichtet. In seinem Inneren, d. h. nicht
im Vakuum, befinden sich Kupferrohre, die die Wärme abführen und die über
Wärmeleitbleche mit dem Rohr verbunden sind.
Hinter dem Doppelrohr befindet sich ein rinnenförmiger Reflektor mit dem Profil
einer Kreisevolvente, der dafür sorgt, daß das zwischen den Absorberrohren
einfallende Licht auf die Absorber umgelenkt wird und sie rundum beschienen
werden. Dadurch wird die Fläche, über die Wärme abgestrahlt werden kann,
gegenüber einer Absorberplatte etwa halbiert, was zu einer Verringerung der
Wärmeverluste und damit zu einer Steigerung des Wirkungsgrads führt.
Röhrenkollektoren sind in verschiedenen Ausführungsformen und Bauarten
beispielsweise aus den Schriften US 45 79 107, DE 26 54 143 A1, DD 218 160 A1,
DE 27 19 255 A1, US 32 27 153 und US 44 40 154 bekannt.
Im Gebrauchsmuster DE 298 08 532.1 wird ein Röhrenkollektor beschrieben,
bestehend aus wenigstens einem für das Sonnenlicht durchlässigen äußeren
Rohr (Hüllrohr) und einem parallel zu und innerhalb jedes Hüllrohres angeord
neten inneren Rohr, das mit einem im Wellenlängenbereich von 0,3 µm bis 1,8 µm
absorbierenden Absorber versehen ist, sowie an den Enden des Röhren
kollektors angeordneten üblichen Anschluß- und Dichteinrichtungen, wobei
wenigstens das innere Rohr aus einem Material mit geringer Wärmeleitfähig
keit besteht und daß die Anschluß- und Dichteinrichtungen wenigstens teilwei
se, davon wenigstens die Sammeleinrichtung zumindest teilweise, aus Kunst
stoff oder Kunststoffverbundwerkstoffen bestehen.
Es sind auch Flachkollektoren, d. h. Kollektoren mit einer Flachglasabdeckung
und ohne Hüllrohr, bekannt, die unter den Wärmeträgerrohren, an denen sich
Kupfer-Absorberstreifen befinden, rinnenförmige Aluminium-Reflektoren auf
weisen. Die Absorberstreifen stehen senkrecht zum Scheitelpunkt der Reflek
torwölbung. Die genannten Bauteile befinden sich in einer Aluminium-Wanne.
Der Kollektor ist nicht hermetisch gegenüber der Umgebung abgeschlossen.
Des weiteren beschreibt die DE 196 44 284 A1 ein einstückig hergestelltes
Solardachelement, das eine Fläche < 20 qm oder eine Länge von 4 m aufweist.
Bei Vakuum-Kollektoren bietet sich der Röhrenkollektor besonders an, da ein
als Rohr geformtes Glas eine bessere Druckfestigkeit und Vakuumdichtheit
aufweist als eine gegen ein Gehäuse abgestützte und abgedichtete Glasplatte
eines Flächenkollektors.
Auf einen runden Absorber wird außerdem bei schrägem Sonneneinfall ein hö
herer Wirkungsgrad erreicht als bei einem flachen Absorber.
Gegenüber einem Röhrenkollektor läßt sich ein Flachkollektor dagegen einfach
dachintegriert montieren, was in der Regel zu einer ansprechenderen opti
schen Gesamterscheinung führt. Der Flächenbedarf ist beim Flachkollektor
jedoch aufgrund des im Vergleich zum Vakuum-Röhrenkollektor niedrigeren
Wirkungsgrades größer.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Sonnenkollektor zu finden, der die Nach
teile des Standes der Technik überwindet und die Vorteile bekannter Sonnen
kollektoren vereint und der, insbesondere dessen äußere Hülle, einfach, ko
stengünstig und mit geringem Montageaufwand herzustellen ist. Der Sonnen
kollektor soll dabei insbesondere eine flexibel einstellbare, auf die jeweiligen
äußeren Einsatzbedingungen angepaßte und optimierte Geometrie aufweisen,
er soll hochvakuumfest und mechanisch stabil aufgebaut sein und er soll eine
vereinfachte, dachintegrierte Montage erlauben.
Diese Aufgabe wird gemäß Hauptanspruch durch einen Sonnenkollektor, be
stehend aus wenigstens einem für das Sonnenlicht durchlässigen äußeren
Hüllelement und wenigstens einem innerhalb des Hüllelements angeordneten,
das Sonnenlicht absorbierenden Absorberelement sowie am Sonnenkollektor
angeordneten Anschluß- und Dichteinrichtungen, dadurch gelöst, daß das äu
ßere Hüllelement aus wenigstens einem oberen und einem unteren Preßgla
selement besteht.
Preßglaselemente, wie sie beispielsweise zur Herstellung von Fernsehbildröh
ren (Braun'sche Röhren), bestehend aus einem gepreßten Bildschirm- und ei
nem gepreßten Trichterelement, bekannt sind, lassen sich einfach und kosten
günstig herstellen.
Dadurch, daß das Hüllelement des erfindungsgemäßen Sonnenkollektors aus
Preßglaselementen besteht, ergeben sich eine Reihe von Vorteilen gegenüber
bekannten Kollektoren.
Die Geometrie der Preßglaselemente läßt sich aufgrund des Herstellungspro
zesses flexibel einstellen und auf die jeweiligen Einsatzbedingungen des Son
nekollektors anpassen und optimieren, wobei beispielsweise sowohl die gefor
derte mechanische Stabilität als auch die optischen Eigenschaften des Son
nenkollektors direkt bei der Herstellung des Preßglaselementes berücksichtigt
werden können. Preßglaselemente lassen sich mit sehr hoher Endgenauigkeit
und hoher optischer Qualität herstellen.
Analog zur Fernsehbildröhrenherstellung lassen sich die Preßglaselemente
gas- und vakuumdicht miteinander verbinden, wobei die verbundenen Ele
mente eine hohe mechanische Stabilität und insbesondere eine hohe Vaku
umfestigkeit und -dichte aufweisen.
So sind auch bei dem erfindungsgemäßen Sonnenkollektor die Preßglasele
mente vorzugsweise gas- und/oder vakuumdicht miteinander verbunden, wobei
die Verbindung bevorzugt mittels eines Glaslotes erfolgt. Glaslote zur Verbin
dung von Preßglasteilen sind beispielsweise aus der Fernsehbildröhrenpro
duktion bekannt. Vorzugsweise werden die Lötkanten der Preßglaselemente
vor dem Lötprozeß plangeschliffen.
Die Verbindung der Preßglasteile läßt sich aber auch mittels Kleben (organi
sche und anorganische Kleber), Verschmelzen, z. B. mittels Diffusionsver
schmelzen oder -schweißen, mittels Flamme oder mittels Laser, realisieren.
Darüber hinaus können auch Grünfolien aus kristallinen und/oder amorphen
Pulvern eingesetzt werden.
In einer besonders einfachen Ausführungsform des Sonnenkollektors wird
durch das äußere Hüllelement ein Gas, vorzugsweise Luft, geführt, das sich
erwärmt und gezielt zum Heizen von Räumen bzw. zur Energieabführung an
einen Wärmeaustauscher verwendet wird.
Vorzugsweise besteht das Absorberelement jedoch aus wenigstens einem Ab
sorberrohr. Bevorzugte Ausführungsformen eines Absorberrohrs sind bei
spielsweise im Gebrauchsmuster DE 29 80 8532.1 beschrieben.
Das äußere Hüllelement kann mit einem Gas unter Normaldruck oder Nieder
druck, z. B. zwischen 1 und 500 mbar, gefüllt sein. Zur Verbesserung der Wär
medämmung ist eine Edelgas-Füllung statt einer Füllung mit Luft bevorzugt,
beispielsweise Krypton oder Xenon. Bevorzugt ist die Menge des Gases in Be
zug auf das Hüllvolumen so gewählt, daß im Hüllelement ein Unterdruck
herrscht, vorzugsweise ein Druck zwischen 100 mbar und 500 mbar. Dadurch
wird die Konvektion des Gases im Hüllelement unterdrückt und damit die wär
medämmende Wirkung erhöht.
Besonders bevorzugt wird das Hüllelement auf weniger als 10-3 mbar evakuiert,
wobei hierbei der höchste Wirkungsgrad des Sonnenkollektors erreicht wird.
Das obere und das untere Preßglaselement können aus Glas unterschiedlicher
Zusammensetzung hergestellt sein. Dabei werden an das obere Preßglasele
ment weitaus höhere Anforderungen als an das untere Preßglaselement ge
stellt. Vorzugsweise ist das obere Preßglaselement bezüglich seiner optischen
Eigenschaften, z. B. hohe Transmission und geringe Reflexion des Sonnen
lichtes, und seiner Maßgenauigkeit hochwertiger als das untere Preßglasele
ment. Dadurch, daß die Anforderungen nur an das obere Element höher als die
an das untere sind, lassen sich die Herstellungskosten weiter reduzieren.
Vorzugsweise weist das untere Preßglaselement einen, bevorzugt parallel zur
Achse verlaufenden, Reflektor auf. Dieser Reflektor kann beispielsweise ein
Einschub aus Kunststoff oder Metall, letzteres z. B. gewalzt (Blech), sein, der
hochreflektierend beschichtet ist und der z. B. in Form einer Rinne oder vor
zugsweise in Form einer Evolvente ausgebildet und in das Preßglaselement
eingesetzt ist und beispielsweise mittels Halterungen aus Metall oder Kunst
stoff befestigt ist.
Vorzugsweise besteht der Reflektor aus einer reflektierenden Schicht, die auf
der Außenseite oder, besonders bevorzugt, auf der Innenseite des unteren
Preßglaselements aufgebracht ist. Die Schicht besteht beispielsweise aus
Aluminium oder, wie bevorzugt, aus Silber. Sie wird beispielsweise durch Auf
dampfen oder Sputtern oder vorzugsweise chemisch aufgebracht.
Dis Geometrie der Innenseite des unteren Preßglaselements kann dabei so
ausgebildet sein, daß sie auf die äußeren Einsatzbedingungen sowie auf die
jeweils verwendete Art und Anordnung der Absorberelemente abgestimmt und
optimiert ist.
Die reflektierende Beschichtung umfaßt vorzugsweise die gesamte Innenseite
des unteren Preßglaselements, also der Seite, in die im allgemeinen das Ab
sorberelement angeordnet ist.
Wenn der Reflektor als reflektierende Schicht auf der Außenseite des Preßgla
selements ausgebildet ist, ist diese Schicht vorzugsweise, insbesondere, wenn
sie aus Silber besteht, mit einer Schutzschicht versehen. Eine solche Schutz
schicht besteht beispielsweise aus Kupfer und kann durch Aufdampfen, Sput
tern, vorzugsweise chemisch aufgebracht werden. Sie schützt die reflektieren
de Schicht vor Oxidation.
Die Anordnung des Reflektors auf dem Preßglaselement führt zu einem höhe
ren optischen Wirkungsgrad, als durch einen externen Reflektor, wie auch der
Sydney-Röhrenkollektor einen besitzt, erreicht werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist zumindest das obere Preßglasele
ment, vorzugsweise auf seiner Außenseite, mit einer breitbandigen Entspiege
lungsschicht versehen, wodurch der Anteil der durchtretenden Strahlung erhöht
wird, und zwar von ca. 92% ohne Entspiegelung auf ca. 96-97% mit Entspie
gelung. Eine solche Schicht besteht beispielsweise aus einer porösen SiO2-
Schicht, die mit einem Sol-Gel-Verfahren aufgebracht wird.
Das Hüllelement kann auf seiner Innenseite mit einer lichtdurchlässigen IR-reflektierenden
Schicht versehen sein. Dadurch wird die Rückstrahlung von
nicht absorbierter Wärmestrahlung vermindert. Eine solche Schicht führt jedoch
auch zu Verlusten in der Durchlässigkeit, was je nach Schicht in der Summe
eine Verschlechterung des optischen Wirkungsgrades bedeuten kann.
In einer weiteren Ausführungsform des Sonnenkollektors ist das obere Preß
glaselement so ausgebildet, daß es das einfallende Sonnenlicht fokusiert. Das
Sonnenlicht kann dabei direkt auf ein Absorberelement oder auf einen Reflek
tor fokusiert werden. Die direkt bei der Herstellung flexibel einstellbare Geo
metrie des Preßglaselements erlaubt es, das Preßglaselement so auszuführen,
daß es wie eine oder mehrere Linsen, insbesondere wie Sammellinsen, wirkt.
Dadurch wird eine schnellere bzw. stärkere Erwärmung eines Wärmetrager
fluids bewirkt und in Folge der Wirkungsgrad des Kollektors erhöht.
Das obere Preßglaselement kann aber auch derart ausgeführt sein, daß es das
einfallende Sonnenlicht lenkt, bündelt, zerstreut oder strukturiert.
Bevorzugt sind mehrere Sonnenkollektoren aneinanderreihbar und zu einer
Einheit verbindbar, wobei sich die Sonnenkollektoren an den Verbindungsstel
len ggf. überlappen. Zur Verbindung der einzelnen Sonnenkollektoren unter
einander sind am äußeren Hüllelement korrespondierende Verbindungsstellen
angeformt. Vorzugsweise sind die Verbindungsstellen in Form einer Falz- und
Nut-Verbindung ausgeführt sind.
Bei einem an die jeweilige Oberflächenform von Dachziegeln angepaßten Son
nenkollektor, weist wenigstens das obere Preßglaselement die Form eines
Dachziegels oder mehrerer, miteinander verbundener Dachziegeln auf.
Zur einfachen dachintegrierten Montage sind ein oder mehrere Sonnenkollek
toren mit Dachziegeln aneinanderreihbar und zu einer Einheit verbindbar, wo
bei Sonnenkollektor und Dachziegel korrespondierende Verbindungsstellen
aufweisen und an den Verbindungsstellen überlappen.
Neben der in der Regel ansprechenderen optischen Gesamterscheinung eines
dachintegriert montierten und an die äußere Form der Dachziegeln angepaß
ten Sonnenkollektors ergibt sich zusätzlich eine Kostenreduzierung. So über
nimmt der Sonnenkollektor die Funktion der Dachziegeln, aufwendige Halterun
gen und Dachdurchführungen sind nicht notwendig.
Die Anschlußeinrichtungen des Sonnenkollektors sind vorzugsweise an der
Unterseite des unteren Preßglaselements angeordnet. Dies ist besonders dann
von Vorteil, wenn der erfindungsgemäße Sonnenkollektor dachintegriert mon
tiert wird. Aufwendige Dachdurchführungen der Anschlußleitungen sind dabei
überflüssig.
Der Sonnenkollektor wird vorzugsweise am unterem Preßteil integrierten Na
sen in die Dachlatten der Dachkonstruktion eingehängt. Die Stabilität entsteht
durch den Verbund der Sonnenkollektoren bzw. von Sonnenkollektor und
Dachziegel untereinander. Für Fassadenverkleidungen sind auch mit Glaslot
befestigte Haken denkbar.
Alternativ ist die Vormontage der Elemente in einem Einbaurahmen (vorzugs
weise aus Stahl oder Aluminium) denkbar. Der Einbaurahmen wird bevorzugt
mit der Dachkonstruktion verschraubt.
Die Einbauhöhe des Sonnenkollektros entspricht vorzugsweise einem handels
üblichen Flachkollektor und besonders bevorzugt einem herkömmlichen Dach
ziegel (z. B. Frankfurter Pfanne). Zur Integration der Kollektorfläche in die
Dachfläche werden gegebenenfalls Anpasselemente eingesetzt.
Im folgenden wird der erfindungsgemäße Sonnenkollektor anhand der Zeich
nung erläutert.
Fig. 1 zeigt beispielhaft einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemä
ßen Sonnenkollektor.
Fig. 2 zeigt entsprechend einen Querschnitt.
Der Sonnenkollektor (1) besteht aus einem für das Sonnenlicht durchlässigen
äußeren Hüllelement (2) und einem innerhalb des Hüllelements angeordneten,
das Sonnenlicht absorbierenden Absorberelement (3), sowie am Sonnenkol
lektor (1) angeordneten Anschluß- und Dichteinrichtungen (4).
Das äußere Hüllelement (2) besteht dabei aus einem oberen Preßglaselement
(2a) und einem unteren Preßglaselement (2b). Die Preßglaselemente (2a, 2b)
sind in Form einer nach außen gewölbten Doppelrinne ausgeführt, wobei das
Hüllelement nach dem Zusammenfügen der Preßglaselemente die Form eines
etwas abgeflachten Doppelröhrenkollektors aufweist. Dies ermöglicht auch bei
schrägem Sonnenlichteinfall einen erhöhten Wirkungsgrad gegenüber einem
flachen Kollektor.
An den zuvor plangeschliffenen Lötkanten (5) sind die Preßglaselemente (2a,
2b) mittels eines Glaslotes (6) vakuumdicht miteinander verbunden. Die Preß
glaselemente (2a, 2b) sind dabei so ausgelegt und miteinander verbunden,
daß das resultierende Hüllelement (2) mechanisch äußerst stabil und hochva
kuumfest ist. Der Innenraum (7) des Hüllelements (2) ist auf weniger als 10-3 mbar
evakuiert. Hierdurch wird ebenfalls eine Erhöhung des Wirkungsgrades
erzielt.
Am äußeren Hüllelement (2) sind korrespondierende Verbindungsstellen (8, 9)
angeformt. Dabei weist das obere Preßglaselement (2a) einen Falz (8) und das
untere Preßglaselement (2b) eine Nut (9) auf. Die angeformten Verbindungs
stellen ermöglichen analog zur Verbindung von Dachziegeln, daß mehrere
Sonnenkollektoren (1) einfach aneinanderreihbar und zu einer Einheit verbind
bar sind, wobei sich die Verbindungsstellen gegenseitig überlappen. Dies er
laubt die einfache dachintegrierte Montage eines oder mehrerer Sonnenkol
lektoren.
Das Absorberelement (3) besteht aus einem Absorberblech (3a) das mit einem,
den fluiden Wärmeträger enthaltenden Rohr (3b) versehen ist. Durch Abstand
halter (nicht eingezeichnet) wird das Absorberelement (3) innerhalb des Hülle
lements (2) fixiert.
Das obere Preßglaselement (2a) ist auf seiner Außenseite, mit einer breitban
digen Entspiegelungsschicht (10) versehen, wodurch der Anteil der durchtre
tenden Strahlung erhöht wird. Eine solche Schicht besteht beispielsweise aus
einer porösen SiO2-Schicht, die mit einem Sol-Gel-Verfahren aufgebracht wird.
Die Geometrie der Innenseite des unteren Preßglaselements (2b) ist so ausge
bildet, daß ein auf die äußeren Einsatzbedingungen sowie auf die jeweils ver
wendete Art und Anordnung der Absorberelemente abgestimmter und opti
mierter Reflektor (11) erhalten wird, wobei eine reflektierenden Schicht auf der
Innenseite des unteren Preßglaselements (2b) aufgebracht ist. Die Schicht be
steht beispielsweise aus Aluminium oder, wie bevorzugt, aus Silber. Sie wird
beispielsweise durch Aufdampfen oder Sputtern oder vorzugsweise chemisch
aufgebracht.
Die reflektierende Beschichtung umfaßt die gesamte Innenseite des unteren
Preßglaselements (2b).
Die Anschluß- und Dichteinrichtungen (4) des Sonnenkollektors (1) sind an der
Unterseite des unteren Preßglaselements (2b) angeordnet. Dies ist besonders
dann von Vorteil, wenn der erfindungsgemäße Sonnenkollektor (1) dachinte
griert montiert wird. Aufwendige Dachdurchführungen der Anschlußleitungen
sind überflüssig. Dabei handelt es sich bei den Anschluß- und Dichteinrichtun
gen (4) beispielsweise um bekannte Glas-Metall- oder Glas-Glas-Durch
führungen, die eine hohe Stabilität und Vakuumdichtheit aufweisen.
Der Sonnenkollektor (1) wird vorzugsweise mittels einer unteren Preßglasele
ment (2b) angeformten Nase (12) in die Dachlatten einer Dachkonstruktion
eingehängt.
1
Sonnenkollektor
2
Hüllelement
2
a oberes Preßglaselement
2
b unteres Preßglaselement
3
Absorberelement
3
a Absorberblech
3
b Absorberrohr
4
Anschluß- und Dichteinrichtung
5
Lötkanten
6
Glaslot
7
Innenraum des Hüllelements
8
Anschluß-Falz
9
Anschluß-Nut
10
Entspiegelungsschicht
11
Reflektorschicht
12
Nase
Claims (17)
1. Sonnenkollektor, bestehend aus wenigstens einem für das Sonnenlicht
durchlässigen äußeren Hüllelement und wenigstens einem innerhalb des
Hüllelements angeordneten, das Sonnenlicht absorbierenden Absor
berelement sowie am Sonnenkollektor angeordneten Anschluß- und Dicht
einrichtungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das äußere Hüllelement aus wenigstens einem oberen und einem un
teren Preßglaselement besteht.
2. Sonnenkollektor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßglaselemente gas- und/oder vakuumdicht miteinander ver
bunden sind.
3. Sonnenkollektor nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßglaselemente mittels eines Glaslotes, eines Klebers, einer
Grünfolie oder mittels Verschmelzen gas- und/oder vakuumdicht miteinan
der verbunden sind.
4. Sonnenkollektor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Absorberelement wenigstens ein Absorberrohr ist.
5. Sonnenkollektor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Absorberelement ein durch das äußere Hüllelement geleitetes
Gas, insbesondere Luft ist.
6. Sonnenkollektor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß im äußeren Hüllelement ein Druck von weniger als 10-3 mbar herrscht.
7. Sonnenkollektor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußeinrichtungen an der Unterseite des unteren Preßgla
selements angeordnet sind.
8. Sonnenkollektor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das obere und das untere Preßglaselement unterschiedliche Glaszu
sammensetzungen aufweisen.
9. Sonnenkollektor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das untere Preßglaselement mit einem Reflektor versehen ist.
10. Sonnenkollektor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das obere Preßglaselement das einfallende Sonnenlicht fokussiert oder
zerstreut.
11. Sonnenkollektor nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das obere Preßglaselement mit einer linsenförmigen Struktur verse
hen ist.
12. Sonnenkollektor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Sonnenkollektoren aneinanderreihbar und zu einer Einheit
verbindbar sind, wobei sich die Sonnenkollektoren an den Verbindungs
stellen ggf. überlappen.
13. Sonnenkollektor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß am äußeren Hüllelement korrespondierende Verbindungsstellen an
geformt sind.
14. Sonnenkollektor nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsstellen in Form einer Falz- und Nut-Verbindung aus
geführt sind.
15. Sonnenkollektor nach wenigstens einen der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens das obere Preßglaselement die Form eines Dachziegels
oder mehrerer, miteinander verbundener Dachziegeln aufweist.
16. Sonnenkollektor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein oder mehrere Sonnenkollektoren mit Dachziegeln aneinanderreih
bar und zu einer Einheit verbindbar sind, wobei Sonnenkollektor und
Dachziegel an den Verbindungsstellen überlappen.
17. Sonnenkollektor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß das äußere Hüllelement in einen Einbaurahmen eingebracht ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19926051A DE19926051A1 (de) | 1999-06-08 | 1999-06-08 | Sonnenkollektor |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19926051A DE19926051A1 (de) | 1999-06-08 | 1999-06-08 | Sonnenkollektor |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19926051A1 true DE19926051A1 (de) | 2000-10-12 |
Family
ID=7910523
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19926051A Withdrawn DE19926051A1 (de) | 1999-06-08 | 1999-06-08 | Sonnenkollektor |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19926051A1 (de) |
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- 1999-06-08 DE DE19926051A patent/DE19926051A1/de not_active Withdrawn
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