DE19925039A1 - Kalibrierungsverfahren für Füllmaschinen mit mehreren Füllstationen und Waagenkontrollvorrichtung hierfür - Google Patents
Kalibrierungsverfahren für Füllmaschinen mit mehreren Füllstationen und Waagenkontrollvorrichtung hierfürInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Kalibrierungsverfahren für Füllmaschinen mit mehreren Füllstationen, wobei zur Überprüfung des Füllvolumens, insbesondere durch eine Brutto-Tara-Verwiegung mit vor und hinter der Füllmaschine angeordneten Waagen, das Nettofüllgewicht jedes Gebindes ermittelt und mit einem Sollwert verglichen wird und wobei die Abweichung des Nettofüllgewichts eines Gebindes von dem Sollwert derjenigen Füllstation zugeorndet wird, an der das Gebinde befüllt wurde. Um sicherzustellen, dass mit den Waagen festgestellte Abweichungen des Nettofüllgewichts der Gebinde nicht auf Veränderungen des Wiegeverhaltens der Waage zurückzuführen ist, ist vorgesehen, dass für eine vorbestimmte Zahl von Füllvorgängen der Anteil der vom Sollwert des Nettofüllgewichts abweichenden Füllstationen an der Gesamtzahl der Füllstationen bestimmt wird, dass bis zu einem vorgebbaren Anteil abweichender Füllstationen eine Kalibrierung der entsprechenden Füllstationen durchgeführt wird und dass ab dem vorgebbaren Anteil abweichender Füllstationen eine Kontrolle und/oder Eichung der Waagen zur Brutto-Tara-Verwiegung vorgenommen wird. Die Erfindung betrifft ferner eine Waagenkontrollvorrichtung, mit der diese Kontrolle der Waagen auf einfache Weise durchgeführt werden kann.
Description
Die Erfindung betrifft ein Kalibrierungsverfahren für
Füllmaschinen mit mehreren Füllstationen für Gebinde,
insbesondere Abfüllmaschinen in der Getränkeindustrie, wobei
zur Überprüfung des Füllvolumens, insbesondere durch eine
Brutto-Tara-Verwiegung mit vor und hinter der Füllmaschine
angeordneten Waagen, das Nettofüllgewicht jedes Gebindes
ermittelt und mit einem Sollwert verglichen wird und wobei die
Abweichung des Nettofüllgewichts eines Gebindes von dem
Sollwert derjenigen Füllstation zugeordnet wird, an der das
Gebinde befüllt wurde. Die Erfindung erstreckt sich auch auf
eine Kontrollvorrichtung für die in der Füllmaschine vor
gesehenen Waagen.
In Getränkeabfüllanlagen, bspw. Fassabfüllanlagen, werden
Füllmaschinen verwendet, die mit volumetrischen Fülleinheiten
arbeiten, da die Gebindegröße teilweise vom Füllvolumen
abweicht und nicht als Maß zur Befüllung dienen kann. Die
Kontrolle, ob das eingefüllte Füllvolumen tatsächlich mit dem
Messvolumen der volumetrischen Fülleinheit übereinstimmt,
erfolgt durch Verwiegen. Bei der sogenannten Brutto-Tara-
Verwiegung wird der Behälter, in den das Produkt abgefüllt
werden soll, vor und nach dem Befüllen gewogen, so dass sich
aus der Differenz der beiden Verwiegungen das Nettofüllgewicht
ergibt. Weicht das ermittelte Nettofüllgewicht von der
eingestellten Nettofüllmenge (Sollwert) ab, so erfolgt eine
automatische Anpassung (Kalibrierung) der Einstellung der
Nettofüllmenge an der jeweiligen Füllstation. Hierbei kann,
wie bspw. aus der EP 0 477 233 B1 bekannt ist, zunächst aus
einzelnen Nettofüllgewichten einer Charge von Behältern ein
durchschnittliches Nettofüllgewicht ermittelt werden, das mit
dem Sollwert verglichen wird. So können die Kalibrierungs
schritte kleiner gehalten werden.
Die automatische Kalibrierung basiert bisher grundsätzlich auf
der Annahme, dass die Abweichung, die eine Kalibrierung
notwendig macht, auf Fehler bei der volumetrischen Fülleinheit
der Füllstation zurückgeht, so dass allein diese anzupassen
ist. Wenn aber die eingesetzten Kontrollwaagen zur Brutto- und
Tara-Verwiegung Ungenauigkeiten, bspw. in Form einer Messwert
drift aufweisen, wird eine ständige Fehlkalibrierung bewirkt.
Diese Fehlkalibrierung ist innerhalb der Kalibriereinrichtung
mit einer fehlerhaft arbeitenden Waage weder feststellbar noch
korrigierbar, da der Fehler gerade durch die Fehlfunktion der
Waage hervorgerufen wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Möglichkeit zur
Kalibrierung von Füllmaschinen mittels einer Brutto-Tara-
Verwiegung vorzusehen, bei der die Gefahr einer Fehlkalibrie
rung aufgrund fehlerhafter oder ungenau arbeitender Waagen
vermieden wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Kalibrierungsverfahren der
eingangs genannten Art im wesentlichen dadurch gelöst, dass
für eine vorbestimmte Zahl von Füllvorgängen der Anteil der
vom Sollwert des Nettofüllgewichts abweichenden Füllstationen
an der Gesamtzahl der Füllstationen bestimmt wird, dass bis
zu einem vorgebbaren Anteil abweichender Füllstationen eine
Kalibrierung der entsprechenden Füllstationen durchgeführt
wird, und dass ab einer den vorgebbaren Anteil übersteigenden
Zahl abweichender Füllstationen eine Kontrolle und/oder
Eichung der Waagen zur Brutto-Tata-Verwiegung vorgenommen
wird.
Hierdurch ist es möglich, ein sich veränderndes Messverhalten
einer Waage zu erkennen und zu korrigieren. In der Regel
weisen große Füllanlagen Füllmaschinen mit mehreren Füll
stationen auf, bspw. sogenannte Karussellfüllmaschinen, die
zwischen 12 und 120 Füllstationen haben können. Erfindungs
gemäß wird nun abgefragt, ob die volumetrischen Fülleinheiten
nur an einer oder wenigen Füllstationen nachkalibriert werden
müssen oder ob ggf. die Fülleinheiten nahezu aller Füll
stationen gleichzeitig kalibriert werden müssen. Im ersten
Fall ist es wahrscheinlich, dass lediglich die eine oder
wenigen volumetrische(n) Fülleinheite(n) Abweichungen
produziert hat (haben), im zweiten ist allerdings die
Wahrscheinlichkeit groß, dass die Waagen zur Brutto-Tara-
Verwiegung selbst eine Messdrift aufweisen, so dass eine
Kontrolle und ggf. Eichung der Waagen vorgenommen werden muss.
Diese einfache Art der Überwachung schafft eine hohe Prozess-
Sicherheit durch eine Plausibilitätskontrolle der Messwerte.
Da die zumeist verwendeten Rundfüller die Fässer zur Brutto-
Tara-Verwiegung sequenziell abgeben, kann die Kalibrierung für
die Fülleinheit dieser Füllstationen nacheinander einzeln mit
Hilfe von Softwaremodulen errechnet werden, wobei die
eindeutige Zuordnung zu den einzelnen Füllstationen gewähr
leistet ist. Dadurch kann auf einen aufwendigen Vergleich der
einzelnen Füllstationen relativ zueinander verzichtet werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung liegt der
vorgebbare Anteil der Füllstationen mit vom Sollwert abwei
chenden Nettofüllgewichten, ab dem eine Kontrolle und/oder
Eichung der Waagen erfolgt, bei der Hälfe oder zwei Drittel
der bei einer festgelegten Anzahl zu füllender Gebinde,
insbesondere 1, 2 oder 3 Umdrehungen der Füllmaschine,
überprüften Füllstationen. Dadurch kann ausgeschlossen werden,
dass einzelne Füllstationen, die bspw. ein leichtes Unterfüll
verhalten zeigen und bei einer entsprechenden Veränderung der
Waage keinen Nachkalibrierungsbedarf zeigen, die Messwert
analyse beeinträchtigen.
Erfindungsgemäß kann ferner vorgesehen sein, aus mehreren, in
Speichermitteln gespeicherten Nettofüllgewichten vorangegange
nen Abfüllungen einen Mittelwert zu bilden, der mit dem
Sollwert verglichen wird. Durch die im Mittel insgesamt
kleineren Abweichungen läßt sich das Regelverhalten der
Kalibrierung deutlich vereinfachen.
In Weiterbildung der Erfindung erfolgt eine Kalibrierung einer
einzelnen Füllstation erst, wenn die dieser Füllstation
zugeordneten Nettofüllgewichte in mehreren aufeinanderfolgen
den Füllvorgängen von dem Sollwert abweichen. Hierbei ist ein
Kompromiss zwischen einer stabilen Regelung der Kalibrierung
und einem rechtzeitigen Eingreifen bei einer volumetrischen
Abweichung in der Fülleinheit einer einzelnen Füllstation zu
erzielen.
Besonders zeitsparend kann die Kontrolle und/oder Eichung
einer Waage durch Beaufschlagung mit Eichgewichten zwischen
Verwiegungen zweier Behälter durchgeführt werden.
Die Kontrolle oder Eichung der Waage, die gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren häufiger als bisher vorgenommen werden
muss, erfordert aber auch eine entsprechend einfache Kontroll
einrichtung für die Waagen, um es dem Bediener zu ersparen,
wie in der Vergangenheit ein Eichgewicht von bspw. 75 kg auf
die Waage zu wuchten und den Messwert mit einem für dieses
Gewicht ermittelten Sollwert zu vergleichen. Die Erfindung
erstreckt sich daher auch auf eine Waagenkontrollvorrichtung
für Füllmaschinen, bei denen zur Kontrolle und Einstellung des
Füllvolumens der Gebinde eine Brutto-Tara-Verwiegung mit einer
Waage vor der Füllmaschine zur Tara-Verwiegung und einer Waage
hinter der Füllmaschine zur Brutto-Verwiegung der Gebindes
erfolgt, wobei die Waagen eine Wiegeplattform aufweisen, auf
die die Gebinde zum Wiegen geschoben werden, und die dadurch
gekennzeichnet ist, dass an, insbesondere unter der Wie
geplattform ein Teller oder dgl. vorgesehen ist, auf welchen
ein Eichgewicht aufbringbar ist, dass das Eichgewicht
beweglich angeordnet ist und dass Haltevorrichtungen vor
gesehen sind, über die das Eichgewicht im Arbeitsbetrieb der
Waage von dem Teller oder dgl. abgehoben gehalten wird und zum
Kontrollieren der Waage auf den Teller absenkbar ist. Mit
Hilfe des Eichgewichts ist die genaue und korrekte Funktion
der Waage reproduzierbar, einfach und zuverlässig überprüfbar.
In der Regel zeigen die hier verwendeten Waagen einen dem
Gewicht proportionalen Stromwert an, so dass bei einer
Veränderung des Messverhaltens der Waage korrigierte Eichwerte
zur Umrechnung des Stromwertes in Gewichtsangaben verwendet
werden können. Können mehrere Eichgewichte getrennt auf die
Waage aufgelegt werden, ist es sogar möglich, eine Eichkurve
entsprechender Genauigkeit aufzunehmen. Eine Korrektureichung
kann für die Waagen zu Brutto-Tara-Verwiegung unabhängig
voneinander und beliebig oft durchgeführt werden, so dass auch
eine unterschiedliche Messdrift der Waagen genau erkennbar und
korrigierbar ist.
Bei einer besonders einfachen Ausgestaltung der Erfindung ist
der Teller zur Aufnahme des Eichgewichtes über eine Verbin
dungsstange an der Wiegeplattform der Waage befestigt und das
Eichgewicht als Ring ausgebildet und um die Verbindungsstange
angeordnet. Dadurch wird eine gleichmäßige Beaufschlagung der
Waage bei der Eichung gewährleistet.
Um eine große Extrapolation im Messbereich zu verhindern, die
bei Nichtlinearitäten der Waagen zu Ungenauigkeiten führen
kann, sind das/die Eichgewicht(e) vorzugsweise an den
Messbereich anpassbar und entsprechen insbesondere etwa dem
Gewicht eines gefüllten Gebindes.
Erfindungsgemäß ist das Eichgewicht über einen Hydraulik
zylinder oder dgl. abstützbar, wobei der Zylinder oder dgl.
über eine Steuereinrichtung ansteuerbar ist. Somit kann die
Eichung der Waage auf einfache Weise mit Hilfe der Steuerein
richtung durchgeführt werden und der Benutzer muss die
Eichgewichte nicht selbst heben.
Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der
Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnung. Dabei bilden
alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale
für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der
Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den
Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Ausschnitt einer Füllanlage zum
Abfüllen von Gebinden und
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht einer erfindungs
gemäßen Waagenkontrollvorrichtung.
Der in Fig. 1 dargestellte Ausschnitt einer Füllanlage für
Gebinde zeigt eine insbesondere als Rundfüller ausgebildete
Füllmaschine 1 mit einer Vielzahl von Füllstationen 2 für
Gebinde 3, insbesondere Kegs. Vor und hinter der Füllmaschine
1 sind Waagen 4, 5 zur Durchführung einer Brutto-Tara-
Verwiegung der Gebinde 3 vorgesehen. Die Auswertung der
Messergebnisse erfolgt in einer nicht dargestellten Regel- und
Steuereinrichtung, in der auch die Einstellung der von den
einzelnen Füllstationen 2 abzugebende Füllmengen festgelegt
wird. Die Förderung der Gebinde 3 durch die Anlage erfolgt
über nur angedeutete Transportbänder 6.
In der Anlage wird ein noch unbefüllter Behälter 3 auf einem
Transportband 6 zu der Waage 4 transportiert, auf der das
Leergewicht (Tara) des Behälters 3 ermittelt und zu nicht
dargestellten Messwertverarbeitungsmitteln übertragen wird.
Über das Transportband 6 gelangt der Behälter 3 dann zu der
Füllmaschine 1, wo er in einer der Füllstationen 2 aufgenommen
und während des Umlaufs in der Karussellfüllmaschine befüllt
wird. Nach der Befüllung wird der Behälter 3 über ein
Transportband 6 der Waage 5 zugeführt, auf der der nun
gefüllte Behälter 3 gewogen wird (Brutto). Das ermittelte
Bruttogewicht wird den Messwertverarbeitungsmitteln zugeführt,
die aus dem Bruttogewicht und dem bei der Tara-Verwiegung
ermittelten Leergewicht des Behälters 3 das Nettofüllgewicht
bestimmen. Anschließend wird der Behälter 3 über ein weiteres
Transportband 6 nachfolgenden Bearbeitungsstationen zugeführt.
Während ein Behälter 3 noch in einer ersten Füllstation 2
befüllt wird, wird bereits ein weiterer Behälter 3 nach der
Tara-Verwiegung auf der Waage 4 einer nachfolgenden Füll
station 2 zugeführt, so dass mehrere Behälter 3 gleichzeitig
befüllt werden können. Nach einem vollständigen Füllzyklus
durch die Füllmaschine 1 steht in dem Messwertverarbeitungs
mitteln für jede Füllstation 2 das tatsächlich abgefüllte
Nettofüllgewicht als Messwert zur Verfügung. Durch Vergleich
dieser Messwerte mit einem Sollwert für das Nettofüllgewicht
(bspw. 50 Liter) kann die an den einzelnen Füllstationen
volumetrisch abgegebene Füllmenge überprüft und ggf. nach
geregelt werden.
Um bei der Anpassung der einzelnen Füllstationen zu große
Kalibrierungsschritte zu vermeiden, werden in der Regel die
Messauswertungen mehrerer Füllkontrollen in einem Speicher
abgelegt und hieraus ein Mittelwert errechnet. Dieser
Mittelwert wird nun mit dem vorgegebenen Sollwert verglichen,
wobei sich ingesamt kleinere Abweichungen ergeben, so dass
sich das Regelverhalten der Kalibrierung vereinfachen lässt.
Eine korrekte Nachkalibrierung der einzelnen Füllstationen 2
setzt jedoch voraus, dass die Waagen 4, 5 die Gewichte der
leeren und befüllten Behälter 3 richtig ermittelt haben. Wenn
in einem Messzyklus nach einem Vergleich der ermittelten
Nettofüllgewichte mit dem Sollwert alle oder die meisten
Füllstationen 2 nachkalibriert werden müssten, ist die
Wahrscheinlichkeit groß, dass der Fehler nicht in den
Füllstationen 2 liegt, sondern dass eine oder beide Waagen 4,
5 selbst eine Messungenauigkeit, bspw. eine Messwertdrift
aufweisen, so dass die Brutto-Tara-Verwiegung nicht korrekt
ausgeführt werden konnte. Dann ist eine Kontrolle und/oder
Eichung der Waagen 4, 5 vorzunehmen.
Die Kontrolle und/oder Eichung der Waagen 4, 5 wird ab einem
vorgegebenen Anteil A der Füllstationen 2 mit insbesondere um
mehr als einen vorgegebenen Toleranzbereich von dem Sollwert
abweichenden Nettofüllgewichten durchgeführt. Vorzugsweise
liegt dieser Anteil A bei der Hälfte oder zwei Dritteln der
bei einer festgelegten Anzahl zu füllender Gebinde 3 über
prüften Füllstationen 2. Die Anzahl der überprüften Füll
stationen kann bspw. bei 1, 2 oder 3 Umdrehungen der Füll
maschine liegen. Bei Zugrundelegung mehrerer Umdrehungen der
Füllmaschine 1 wird ausgeschlossen, dass der Anteil A der
nachzukalibrierenden Füllstationen 2 durch die Mittelwert
bildung des mit dem Sollwert verglichenen Nettofüllgewichts
zu stark beeinflusst wird.
In Fig. 2 ist schematisch und vereinfacht der Wägemechanismus
der Waagen 4, 5 dargestellt. Eine das Gebinde 3 aufnehmende
Wiegeplattform 7 des Transportbandes 6 liegt auf einem
Messbügel 8 auf, der an seinem einen Ende an einem Lager 9
schwenkbar gelagert aufgenommen ist. Das gegenüberliegende
Ende des Messbügels 8 liegt auf einem Messfühler 10 auf, der
das auf ihn drückende Gewicht bestimmt und bspw. einem
Stromwert zuordnet. Eine leere Wiegeplattform 7 ist dabei
bspw. einem Stromwert von 4 mA zugeordnet während ein Gewicht
von 75 kg, das einem gefüllten 50 l Keg entspricht, einem
Stromwert von 12 mA zugeordnet ist.
An dem Messbügel 8 ist über eine Verbindungsstange 11 ein
Teller 12 angeordnet, auf dem ein ringförmiges Eichgewicht 13
angeordnet ist. Das Eichgewicht 13, bspw. mit einem dem
Messbereich angepassten Gewicht von insbesondere 75 kg wird
über einen oder mehrere Hydraulikzylinder 14 oder dgl. derart
gehalten, dass der Messbügel 8 im Normalzustand der Waage 4,
5 unbelastet ist und die Wägung der Gebinde 3 durchführen
kann. In der Praxis sind an den Waagen 4, 5 Einrichtungen
vorgesehen, um eine gleichmäßige Belastung der Messfühler 10
auch bei nicht zentrischer Aufbringung des Gebindes 3 zu
gewährleisten. Hierauf kommt es aber für die vorliegende
Erfindung nicht an, so dass auf eine detaillierte Beschreibung
und Darstellung verzichtet wird. Es können Waagen verwendet
werden, wie sie standardmäßig in Kegfüllanlagen eingesetzt
werden.
Zur Kontrolle oder Eichung der Waage 4, 5 wird das Eichgewicht
12 manuell oder über die Steuerungseinheit gesteuert mit
seinem vollen Gewicht auf dem Teller 12 aufgebracht, wobei die
Waage 4, 5 durch die ringförmige Gestalt und den zentrischen
Angriff des Eichgewichts 13 gleichmäßig belastet wird. Zeigt
die Waage 4, 5 nun den dem Eichgewicht 13 zugeordneten Wert
von insbesondere 12 mA an, so ist die Waage 4, 5 in Ordnung.
Anderenfalls muss die Waage 4, 5 neu kalibriert werden. Es ist
ferner vorgesehen, den einer leeren Wiegeplattform 7 zu
geordneten Stromwert von bspw. 4 mA zwischen den Wiegungen
abzufragen. Auch hierdurch kann der ordnungsgemäße Betrieb der
Waagen 4, 5 überprüft werden. Die Abfrage der Stromwerte und
der Vergleich mit den der leeren Wiegeplattform 7 bzw. dem
Eichgewicht zugeordneten Sollwerten kann über eine Steuer
einheit automatisch erfolgen.
Mit der erfindungsgemäßen Kontrollvorrichtung läßt sich der
ordnungsgemäße Zustand der Waagen 4, 5 auf einfache Weise
überprüfen. Dies kann in regelmäßigen Abständen erfolgen oder
dann, wenn im Rahmen des oben beschriebenen Kalibrierungs
verfahrens für die Füllmaschine 1 gleichzeitig eine Mehrzahl
von Füllstationen 2 nachkalibriert werden müsste. Mittels der
Waagenkontrollvorrichtung kann dann überprüft werden, ob die
die Neukalibrierung erforderlich machenden Gewichtsabweichun
gen auf Fehler in den Füllstationen 2 oder auf eine Ver
änderung der Waagen 4, 5 zurückzuführen ist. Die Überprüfung
der Waagen 4, 5 mit der erfindungsgemäßen Kontrollvorrichtung
kann dabei zwischen der Verwiegung zweier Gebinde 3 erfolgen,
so dass keine großen Ausfallzeiten entstehen. Es ist sogar
möglich, die Waagenüberprüfung zwischen allen Wiegeschritten
durchzuführen.
Mit der Erfindung wird somit eine Plausibilitätskontrolle der
im Rahmen der Brutto-Tara-Verwiegung angezeigten Neukalibrie
rung von Füllstationen 2 durchgeführt, um auf Veränderungen
der Waagen 4, 5 zurückzuführende Fehler bei der Gewichts
messung auszuschließen. Zum anderen wird die Überprüfung der
Waagen 4, 5 durch die erfindungsgemäße Kontrollvorrichtung auf
einfache Weise ermöglicht, so dass die Erfindung eine hohe
Prozesssicherheit mit nur geringen Ausfallzeiten und Aufwand
bei der Überprüfung und Eichung der Waagen 4, 5 verbindet.
1
Füllmaschine
2
Füllstation
3
Gebinde
4
Waage
5
Waage
6
Transportband
7
Wiegeplattform
8
Messbügel
9
Lager
10
Messfühler
11
Verbindungsstange
12
Teller
13
Eichgewicht
14
Hydraulikzylinder
Claims (10)
1. Kalibrierungsverfahren für Füllmaschinen (1) mit mehreren
Füllstationen (2) für Gebinde (3), insbesondere Abfüll
maschinen in der Getränkeindustrie, wobei zur Überprüfung des
Füllvolumens, insbesondere durch eine Brutto-Tara-Verwiegung
mit vor und hinter der Füllmaschine (1) angeordneten Waagen
(4, 5), das Nettofüllgewicht jedes Gebindes (3) ermittelt und
mit einem Sollwert verglichen wird und wobei die Abweichung
des Nettofüllgewichts eines Gebindes (3) von dem Sollwert
derjenigen Füllstation (2) zugeordnet wird, an der das Gebinde
(3) befüllt wurde, dadurch gekennzeichnet, dass für eine
vorbestimmte Zahl von Füllvorgängen der Anteil der vom
Sollwert des Nettofüllgewichts abweichenden Füllstationen (2)
an der Gesamtzahl der Füllstationen (2) bestimmt wird, dass
bis zu einem vorgebbaren Anteil (A) abweichender Füllstationen
(2) eine Kalibrierung der entsprechenden Füllstationen (2)
durchgeführt wird und dass ab einer den vorgebbaren Anteil (A)
übersteigenden Zahl abweichender Füllstationen (2) eine
Kontrolle und/oder Eichung der Waagen (4, 5) zur Brutto-Tara-
Verwiegung vorgenommen wird.
2. Kalibrierungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass der vorgebbare Anteil (A) der Füllstationen (2)
mit vom Sollwert abweichenden Nettofüllgewichten, ab dem eine
Kontrolle und/oder Eichung der Waagen (4, 5) erfolgt, bei der
Hälfte oder zwei Drittel der bei einer festgelegten Anzahl zu
füllender Gebinde (3), insbesondere 1, 2 oder 3 Umdrehungen
der Füllmaschine (1), überprüften Füllstationen (2) liegt.
3. Kalibrierungsverfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass aus mehreren in
Speichermitteln gespeicherten Nettofüllgewichten vorangegange
ner Abfüllungen ein Mittelwert gebildet wird, der mit dem
Sollwert verglichen wird.
4. Kalibrierungsverfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kalibrierung
einer einzelnen Füllstation (2) erst erfolgt, wenn das dieser
Füllstation (2) zugeordnete Nettofüllgewicht in mehreren
aufeinanderfolgenden Füllvorgängen von dem Sollwert abweicht.
5. Kalibrierungsverfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrolle und/oder
Eichung der Waagen (4, 5) durch Beaufschlagung mit Eichgewich
ten (13) zwischen Verwiegungen von zwei Gebinden (3) erfolgt.
6. Kalibrierungsverfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrolle und/oder
Eichung der Waagen (4, 5) in regelmäßigen Abständen durch
geführt wird.
7. Kontrollvorrichtung für Waagen (4, 5) in Füllmaschi
nen (1), insbesondere in Abfüllmaschinen für Gebinde in der
Getränkeindustrie, bei denen zur Kontrolle und Einstellung des
Füllvolumens der Gebinde (3) eine Brutto-Tara-Verwiegung mit
einer Waage (4) vor der Füllmaschine (1) zur Tara-Verwiegung
und einer Waage (5) hinter Füllmaschine (1) zur Brutto-
Verwiegung des Gebindes (3) erfolgt, wobei die Waagen (4, 5)
eine Wiegeplattform (7) oder dgl. aufweisen, auf die die
Gebinde (3) zum Wiegen geschoben werden, dadurch gekenn
zeichnet, dass an, insbesondere unter der Wiegeplattform (7)
ein Teller (12) oder dergleichen vorgesehen ist, auf welchen
ein Eichgewicht (13) aufbringbar ist, dass das Eichgewicht
(13) beweglich angeordnet ist und dass Haltevorrichtungen (14)
vorgesehen sind, über die das Eichgewicht im Arbeitsbetrieb
der Waage (4, 5) von dem Teller (12) oder dergleichen
abgehoben gehalten wird und zum Kontrollieren der Waage (5)
auf den Teller (12) absenkbar ist.
8. Kontrollvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Teller (12) über eine Verbindungsstange
(11) an der Wiegeplattform (7) der Waage (4, 5) befestigt ist
und dass das Eichgewicht (13) als Ring ausgebildet und um die
Verbindungsstange (11) angeordnet ist.
9. Kontrollvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht des Eichgewichts (13)
an den Messbereich anpassbar ist, insbesondere etwa dem
Gewicht eines gefüllten Gebindes (3) entspricht.
10. Kontrollvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das Eichgewicht (13) über einen
Zylinder (14) oder dergleichen abstützbar ist und dass der
Zylinder (14) oder dergleichen über eine Steuereinrichtung
ansteuerbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999125039 DE19925039A1 (de) | 1999-06-01 | 1999-06-01 | Kalibrierungsverfahren für Füllmaschinen mit mehreren Füllstationen und Waagenkontrollvorrichtung hierfür |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1999125039 DE19925039A1 (de) | 1999-06-01 | 1999-06-01 | Kalibrierungsverfahren für Füllmaschinen mit mehreren Füllstationen und Waagenkontrollvorrichtung hierfür |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19925039A1 true DE19925039A1 (de) | 2000-12-07 |
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ID=7909852
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---|---|---|---|
DE1999125039 Withdrawn DE19925039A1 (de) | 1999-06-01 | 1999-06-01 | Kalibrierungsverfahren für Füllmaschinen mit mehreren Füllstationen und Waagenkontrollvorrichtung hierfür |
Country Status (1)
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DE (1) | DE19925039A1 (de) |
Cited By (7)
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