DE19924824C1 - Vorrichtung zur Veränderung der Länge der Laufstrecke einer elektromagnetischen Welle - Google Patents
Vorrichtung zur Veränderung der Länge der Laufstrecke einer elektromagnetischen WelleInfo
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Abstract
Die Vorrichtung dient zur Veränderung der Länge der Laufstrecke einer elektromagnetischen Welle, und zwar insbesondere eines Lichtstrahles zwischen Sender und Empfänger. Sie weist zwei gegenüberliegende Reflexionseinrichtungen auf, zwischen denen der Strahl reflektiert wird, sowie eine Einrichtung zur Veränderung des Abstandes dieser Reflexionseinrichtungen. Die Reflexionseinrichtungen sind in einem Winkel beta zueinander angeordnet, der zwischen 0 DEG und 45 DEG liegt, so daß der einfallende Strahl mehrfach zwischen den Reflexionseinrichtungen hin- und hergeworfen wird, bis er schließlich deckungsgleich zurückgeworfen wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Veränderung der Länge der Lauf
strecke einer elektromagnetischen Welle gemäß den im Oberbegriff des Anspru
ches 1 angegebenen Merkmalen.
Vorrichtungen dieser Art sind bekannt und dienen zur Laufzeitveränderung eines
Strahls, zur Erzeugung einer Doppler-Verschiebung, zur Erzeugung eines zeit
abhängigen Spektrums oder dergleichen. Sie werden beispielsweise bei der opti
schen Kohärenztomographie (OCT), bei der Absorptionsmessung oder auch bei der
Fouriertransformspektroskopie eingesetzt. Allgemein sind derartige Vorrichtungen
dann einsetzbar, wenn es notwendig ist, die optische Weglänge eines Strahlengan
ges zu verändern.
Aus US-PS 5,220,463 ist eine derartige Vorrichtung bekannt. Dort wird die Ver
änderung der Laufstrecke des Lichtstrahls mittels eines Kurbelantriebes erzeugt,
wobei am Ende der Kurbelstange ein Retroreflektor angeordnet ist, der an einer
Parallelführung läuft, so daß der Reflektor bzw. das Reflektorenpaar bei jeder
Kurbelumdrehung eine Wegstrecke vor- und zurückbewegt wird, welche dem
doppelten Abstand zwischen Anlenkpunkt der Kurbelstange und der Drehachse der
Welle entspricht. Der Lichtstrahl durchläuft etwa fünfmal den zwischen den
Reflexionseinrichtungen liegenden Raum, bevor er umgelenkt durch einen Spiegel
quer zur Einfallsrichtung die Anordnung verläßt. Die hierbei zu erreichende
Weglängen- bzw. Laufzeitänderung ist vergleichsweise gering, da der Lichtstrahl
nur wenige Male zwischen den Reflexionseinrichtung hin- und hergeworfen wird,
bevor er austritt. Eine Vergrößerung der Spiegel- bzw. Retroreflektoren kann hier
kaum Abhilfe schaffen, da mit zunehmender Größe auch die Trägheitseigen
schaften der bewegten Teile negativ beeinflußt werden. Das System stößt also an
seine physikalischen Grenzen. Ein weiterer Nachteil ist, daß aufgrund der Umset
zung des rotatorischen Antriebes in eine translatorische Bewegung die trans
latorische Bewegung nicht linear, sondern abhängig von der Winkelstellung der
Kurbel ist.
Insoweit günstiger ist die aus US-PS 5,784,186 bekannte Vorrichtung, bei der
Spiegelanordnungen auf einer rotierenden Scheibe vorgesehen sind. Hierbei erfolgt
zwar eine praktisch lineare Weglängenänderung über die Zeit, doch ist diese
Weglängenänderung selbst recht gering, da der Strahl nur einmal reflektiert wird
und somit ein Multiplikator fehlt.
Die sich in diesem Zusammenhang insbesondere bei der optischen Kohärenztomo
graphie ergebenden Probleme sind beispielhaft in dem Artikel "In vivo video rate
optical coherence tomography" von Andrew M. Rollins u. a. in OPTICS EX-
PRESS Vol. 3, Nr. 6 vom 14.09.1998, Seiten 219 bis 229, insbesondere auf Seite
221 beschrieben.
Vor diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
gattungsgemäße Vorrichtung zur Veränderung der Weglänge der Laufstrecke einer
elektromagnetischen Welle, insbesondere eines Lichtstrahles, so auszubilden, daß
eine möglichst große, schnelle und kontrollierte Variation der Laufzeit mit ein
fachen Mitteln möglich ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die in Anspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung angegeben.
Gemäß der Erfindung sind mindestens zwei gegenüberliegend angeordnete Refle
xionseinrichtungen vorgesehen, zwischen denen der Strahl reflektiert wird und
deren Abstand veränderbar ist. Die Anordnung der Reflexionseinrichtungen erfolgt
dabei in einem Winkel β zueinander, der zwischen 0° und 45° (0° < β < 45°) liegt.
Die Reflex
ionseinrichtungen werden also so zueinander angeordnet, daß sie einen spitzen
Winkel aufspannen, derart, daß der Lichtstrahl mehrfach zwischen den Reflexions
einrichtungen hin- und hergeworfen wird und dabei die gesamte Breite der Reflex
ionseinrichtungen durchläuft, bis schließlich der Lichtstrahl im 90°-Winkel auf
eine der Reflexionseinrichtungen auftrifft und dann denselben Weg wieder zurück
läuft. Durch diese Anordnung wird einerseits eine große Weglängenänderung
erreicht, da bei geeigneter Wahl des Winkels β der Lichtstrahl zigfach hin- und
hergeworfen wird, bis er die Breite der Reflexionseinrichtung durchlaufen hat und
andererseits nicht die Gefahr besteht, daß durch Abstandsänderung der Reflexions
einrichtungen der Lichtstrahl "aus dem System fällt". Ein weiterer Vorteil dieser
Anordnung ist, daß der ein- und ausfallende Strahl bei geeigneter Anordnung
zusammenfallen. Durch die Vielzahl der Reflexionen zwischen den Einrichtungen
wird bei schon geringer Verschiebung der Reflexionseinrichtungen zueinander eine
vergleichsweise große Weglängenänderung erreicht.
Als Reflexionseinrichtung kann beispielsweise ein Spiegel, ein Prisma, ein Retro
reflektor oder dergleichen dienen. In einfachster Form werden die Reflexionsein
richtungen durch zwei im spitzen Winkel zueinander angeordnete Spiegel gebildet,
wobei der spitze Winkel β vorzugsweise im Bereich zwischen 0,01° und 5° liegt.
Um den Strahl möglichst häufig zwischen den Spiegeln reflektieren zu lassen, wird
der Winkel β möglichst flach gewählt, es werden also die Spiegel nahezu parallel
zueinander angeordnet.
Statt eines Spiegelpaares kann auch ein Spiegel mit einem Retroreflektor gegen
überliegend kombiniert werden. Verdoppelt werden kann die Wegänderung durch
die Verwendung von zwei Prismen als gegenüberliegende Reflexionseinrichtun
gen, wobei dann, wenn der einfallende und ausfallende Strahl zusammenfallen
sollen, zusätzlich eine dritte Reflexionseinrichtung, beispielsweise in Form eines
Spiegels, vorzusehen ist.
Die Veränderung des Abstandes der Reflexionseinrichtungen zueinander kann in
an sich bekannter Weise erfolgen, beispielsweise elektromotorisch mittels eines
Exzentertriebes, mittels eines elektromagnetischen Antriebes (z. B. Tauchspule),
mittels eines pneumatischen Antriebes oder dergleichen. Bevorzugt erfolgt der
Antrieb jedoch piezoelektrisch, und zwar über ein stack von Piezoelementen. Die
stack-Anordnung, d. h. die Anordnung mehrerer Piezoelemente hintereinander,
sorgt für ausreichend großen Hub und damit die gewünschte Weglängenänderung.
Alternativ zur stack-Anordnung kann auch ein einzelnes Piezoelement vorgesehen
werden, das mit entsprechend höherer Spannung beaufschlagt wird, um den
gewünschten Hub zu erreichen. Da die Piezoelemente sehr schnell reagieren, ist
damit auch die Steuerung eines Geschwindigkeits- oder Wegprofiles möglich, was
weitere Anwendungsbereiche der Vorrichtung eröffnet. Wenn zusätzlich ein
Wegaufnehmer so an der Vorrichtung angebracht wird, daß die tatsächliche Aus
lenkung der beweglichen Reflexionseinrichtung bestimmt werden kann, besteht die
Möglichkeit, die Position oder Geschwindigkeit der Reflexionseinrichtung auf ein
vorgegebenes Profil zu regeln. Es können wahlweise eine oder beide der gegen
überliegenden Reflexionseinrichtungen bewegbar angeordnet werden, so daß die
Wegänderung bei geeigneter Ansteuerung der Antriebselemente nochmals ver
größert werden kann.
Um sicherzustellen, daß bei der Abstandsänderung der Winkel β der Reflexions
einrichtungen zueinander konstant bleibt, ist es zweckmäßig, die bewegbare
Reflexionseinrichtung entsprechend zu führen. Die Parallelführung kann in an sich
bekannter Weise erfolgen, beispielsweise mittels eines Wälzlagers, mittels eines
Gleitlagers, mittels eines pneumatischen Lagers oder dergleichen. Bevorzugt
erfolgt die Führung des beweglichen Teils oder der beweglichen Teile mittels eines
Festkörpergelenks, insbesondere einer Parallelblattfederführung.
Je nach verwendeter Reflexionseinrichtung müssen unterschiedliche Anforderun
gen von der Führung erfüllt werden. Wenn die bewegliche Reflexionseinrichtung
ein Spiegel ist, sollte die Führung zunächst natürlich die gewünschte Translation
entlang der Z-Achse (siehe Fig. 2) ermöglichen. Falls sich im Zusammenhang mit
der gewünschten Translation eine zusätzliche translatorische Bewegung entlang
der Y-Achse (siehe Fig. 2) einstellt, schränkt das die Funktionsweise der Vor
richtung nicht ein. Auch eine Rotationsbewegung um die Z-Achse (rollen) schränkt
die Funktionsweise nicht ein. Die Führung muß allerdings parasitäre Rotations
bewegungen um die Y- und X-Achsen (siehe Fig. 2) (gieren und nicken) wirkungs
voll unterdrücken (kleiner einige µrad in der bevorzugten Ausführung), da andern
falls nicht gewährleistet werden kann, daß der aus der Vorrichtung austretende
Strahl deckungsgleich mit dem in die Vorrichtung eintretenden Strahl bleibt.
Falls die bewegliche Reflexionseinrichtung ein Prisma ist, können die Anforderun
gen an die zulässigen Verkippungen um die X-Achse erheblich geringer sein, da
die Verwendung eines Prismas die Vorrichtung invariant gegen Nickbewegungen
macht. Bei der Verwendung eines Retroreflektors als bewegliche Reflexionsein
richtung wird die Vorrichtung invariant gegen alle rotatorischen Bewegungen.
Das Einsatzgebiet der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vielfältig. Eine bevor
zugte Anwendung ist der Einsatz als Multipathzelle in der Spektroskopie. Hierbei
befindet sich das zu untersuchende Gas zwischen den beiden Reflexionseinrichtun
gen. Eine weitere vorteilhafte Verwendung der Vorrichtung als Multipathzelle liegt
in der Fourier-Transformspektroskopie, wobei mittels der beweglichen Reflexions
einrichtung die notwendige Längenänderung des Probenzweigs erreicht werden
kann. Auch kann die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gebildete Multipath
zelle zur Absorptionsmessung verwendet werden, wobei mittels der beweglichen
Reflexionseinrichtung die Länge der Absorptionsstrecke geändert wird, so daß eine
differentielle Messung des Absorptionskoeffizienten möglich ist. Eine bevorzugte
Anwendung der Vorrichtung liegt in der optischen Kohärenztomographie, wobei
die Vorrichtung dort als Referenzzweig des verwendeten Interferometers dient.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Aus
führungsbeispielen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den prinzipiellen Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Vorrichtung mit zwei Spiegeln als Reflexionseinrichtungen in
schematischer, perspektivischer Darstellung,
Fig. 3 eine Vorrichtung mit einem Spiegel und einem Prisma in Dar
stellung nach Fig. 2,
Fig. 4 schematisch den Strahlenverlauf in der Vorrichtung nach Fig. 3 und
Fig. 5 eine Vorrichtung mit zwei Prismen und einem Spiegel in Dar
stellung nach Fig. 2.
Es sind zwei im wesentlichen gegenüberliegende Reflexionseinrichtungen 1 und
2 in Form von Spiegeln vorgesehen, die in einem spitzen Winkel β zueinander
angeordnet sind. Die Spiegel 1, 2 sind so angeordnet, daß sie lediglich in der in
Fig. 1 sichtbaren Ebene im Winkel β zueinander stehen, im übrigen jedoch achs
parallel zueinander sind.
Die Darstellung nach Fig. 1 dient ausschließlich zum Verständnis der Wirkungs
weise der Funktion und ist weder maßstäblich noch winkelgetreu. Der tatsächliche
Winkel β beträgt in dem bevorzugten Ausführungsbeispiel 0,27°. Ein einfallender
Lichtstrahl 3 - die Einfallrichtung ist mit 4 gekennzeichnet - trifft mit einem
Einfallswinkel α auf den ersten Spiegel 1, der diesen mit gleichem Ausfallswinkel
zum Spiegel 2 reflektiert. Der Spiegel 2 wiederum wirft den Lichtstrahl 3 zurück
zum Spiegel 1. Der Lichtstrahl 3 durchläuft den zwischen den Spiegeln 1 und 2
gebildeten Raum viele Male, bis er schließlich in einem Winkel von 90° auf den.
Spiegel 2 auftrifft, wonach er nun den gleichen Weg noch einmal zurückläuft, bis
schließlich der Lichtstrahl wieder vom Spiegel 1 aus der Anordnung austritt. Die
Austrittsrichtung ist mit 5 gekennzeichnet. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, sind der
einfallende und der ausfallende Lichtstrahl 3 deckungsgleich. Der Einfallswinkel
α beträgt 13° und steht zum Winkel β zwischen den Spiegeln 1 und 2 in folgender
Beziehung:
α = n . β
wobei n die Anzahl der Reflexionen zwischen den Spiegeln 1 und 2 ist.
Legt man näherungsweise den Abstand zwischen den Spiegeln 1 und 2 als einen
mittleren Abstand a fest, so ergibt sich näherungsweise die Weglänge s, die von
dem eingestrahlten Lichtstrahl zwischen den Spiegeln bis zum Austritt zurückge
legt wird wie folgt:
s = n . a
Bewegt man nun bei geeigneter Wahl der Bewegungsrichtung die Spiegel 1 und 2
unter Einhaltung des Winkels β zueinander, beispielsweise in Richtung z, so ergibt
sich eine Weglängenänderung Δs, die der Anzahl der Reflexionen multipliziert mit
der Abstandsänderung entspricht
Δs = n . Δa.
Um beispielsweise eine für die optische Kohärenztomographie erforderliche
Weglängenänderung von 2 mm zu erreichen, genügt ein Bewegen der Spiegel 1
und 2 zueinander bzw. eine Bewegung des Spiegels 1 in Richtung Z in bezug auf
den Spiegel 2 von 45 µm. Der Einfallswinkel α beträgt dabei 13°, der mittlere
Abstand a der Spiegel zueinander 7,55 mm (Fig. 1). Dabei ergibt sich eine Weg
strecke s von 350 mm bei 46 Reflexionen. Es wird also deutlich, daß aufgrund der
vielfachen Reflexionen nur eine vergleichsweise kleine Abstandsänderung zwi
schen den Spiegeln 1 und 2 erforderlich ist, um eine vergleichsweise große Weg
längenänderung zu erhalten. Eine solche Weglängenänderung kann beispielsweise
durch einen Piezotranslator, sei es in Form eines einzelnen Piezoelementes oder
eines stacks von Piezoelementen, erzeugt werden. Der Einfallswinkel α sollte nicht
größer als 15° gewählt werden, da sonst die Reflektivitäten der Spiegel zu klein
werden und damit die Lichtverluste in der Verzögerungsstrecke deutlich ansteigen.
In Fig. 2 ist die anhand von Fig. 1 beschriebene Spiegelanordnung vorrichtungs
mäßig realisiert. Der in einer nicht dargestellten Lichtquelle, beispielsweise in
einem Laser, erzeugte Lichtstrahl wird über einen Lichtleiter 6 in die Vorrichtung
eingeführt. Am Ende des Lichtleiters 6 ist ein Kollimator 7 angeordnet, aus dem
der Lichtstrahl 3 austritt, im Winkel α auf den Spiegel 1 trifft und in der vor
beschriebenen Weise den Weg zwischen den Spiegeln 1 und 2 durchläuft. Der
Spiegel 2 ist über einen Ständer 8 fest und starr mit einer Bodenplatte 9 der Vor
richtung verbunden, welche die mechanische und auch optische Basis der Vor
richtung bildet.
Der Spiegel 1 ist an einer Parallelblattfederführung 10 angebracht, deren oberer
Teil 11 beweglich und deren unterer Teil 12 fest mit der Bodenplatte 9 verbunden
ist. Oberer und unterer Teil 11 und 12 der Parallelblattfederführung 10 sind in an
sich bekannter Weise durch Blattfedern so miteinander verbunden, daß der obere
Teil 11 im wesentlichen in Richtung Z bewegbar ist, wobei sich der obere Teil 11
aufgrund der Federwirkung der in der Figur nicht dargestellten Blattfedern selbst
tätig in eine neutrale Ausgangsstellung zurückstellt. Der obere Teil 11 ist an der
vom Spiegel 1 abgewandten Stirnseite durch einen Piezotranslator 13 beaufschlagt,
der sich an einem Ständer 14 abstützt, der fest mit der Bodenplatte 9 verbunden ist.
Bei elektrischer Beaufschlagung des Piezotranslators 13 kommt es zu einer span
nungsproportionalen Längenänderung des Piezoelementes (bzw. der Piezoelemen
te). Bevorzugt wird die Vorrichtung so betrieben, daß die Anregung durch den
Piezotranslator mittels eines Positionssensors und eines Regelkreises auf einem
vorgegebenen Positionsprofil nachgeführt wird.
Bei der anhand von Fig. 3 dargestellten Ausführung ist der Spiegel 1 durch ein
Prisma 15 ersetzt, im übrigen ist der Aufbau mit dem der in Fig. 2 dargestellten
Vorrichtung identisch. Wie die schematische Darstellung des Strahlverlaufes
anhand von Fig. 4 verdeutlicht, wird durch das Prisma der Weg, den der Strahl 3
innerhalb der Anordnung zurück legt, vergrößert; gleich bleibt hingegen die
mögliche Wegänderung im Vergleich zu einer Spiegelanordnung gemäß Fig. 2.
Der Winkel β ist in diesem Falle zwischen der zum Prisma 15 weisenden Fläche
des Spiegels 2 und der gegenüberliegenden Grundfläche 16 (entspricht der Hypote
nuse des im Querschnitt des Prismas gebildeten Dreiecks) aufgespannt. Auch der
Einfallswinkel α ist bezogen auf diese Grundfläche 16 zu verstehen.
Bei der Variante gemäß Fig. 5 ist auch der Spiegel 2 durch ein Prisma 17 ersetzt.
Bei dieser Anordnung ist ein weiterer schräg gegenüber vom Prisma 17 liegender
Spiegel 18 erforderlich, um den aus der Anordnung austretenden Strahl wieder in
Übereinstimmung mit dem eintretenden Strahl 3 zu bringen. Der Spiegel 18 ist
über einen Ständer 19 ebenfalls fest mit der Bodenplatte 9 verbunden. Bei dieser
Anordnung wird nicht nur der Weg, den der Strahl 3 innerhalb der Anordnung
zurücklegt, weiter vergrößert, sondern darüber hinaus auch die mögliche Weg
änderung gegenüber den vorbeschriebenen Anordnungen verdoppelt.
Mit den vorbeschriebenen Vorrichtungen ist es nicht nur möglich, die Weglängen
änderung und damit die Laufzeit des Strahles 3 zwischen einem Sender, z. B.
einem Laser und einem Empfänger, zu steuern, sondern es kann darüber hinaus
durch Vorsehen einer geeigneten Steuerung oder vorzugsweise Regelung auch ein
vorgegebenes Geschwindigkeitsprofil erzeugt werden, mit dem die Wegänderung
erfolgt. Anstelle der in den Ausführungsbeispielen dargestellten Piezotranslatoren
können auch ein magnetostriktives Element in Verbindung mit einer Spule oder
andere geeignete Antriebe verwendet werden. Auch die beschriebene Parallelblatt
federführung ist nur eine mögliche zahlreicher denkbarer Varianten, um sicher
zustellen, daß die Anordnung nur in z-Richtung bewegt wird. Weiterhin kann auch
für die andere Reflexionseinrichtung 2 bzw. 17 ein Antrieb vorgesehen sein, so daß
bei geeigneter Synchronisation beider Antriebe eine noch größere Änderung der
Weglänge erzielbar ist. Auch können die Spiegel 1, 2 durch andere geeignete
Reflexionseinrichtungen ersetzt werden. So kann beispielsweise der Spiegel 2
durch ein Retroprisma ersetzt sein.
1
- erster Spiegel
2
- zweiter Spiegel
3
- Lichtstrahl
4
- Einfallsrichtung
5
- Austrittsrichtung
6
- Lichtleiter
7
- Kollimator
8
- Ständer
9
- Bodenplatte
10
- Parallelblattfederführung
11
- oberer Teil von
10
12
- unterer Teil von
10
13
- Piezotranslator
14
- Ständer
15
- Prisma
16
- Grundfläche von
15
17
- Prisma
18
- Spiegel
19
- Ständer
α - Einfallswinkel
β - Winkel zwischen den Reflexionseinrichtungen [
α - Einfallswinkel
β - Winkel zwischen den Reflexionseinrichtungen [
1
und
2
bzw.
2
und
15
bzw.
17
und
15
]
a - mittlerer Abstand zwischen den Reflexionseinrichtungen [
a - mittlerer Abstand zwischen den Reflexionseinrichtungen [
1
und
2
bzw.
2
und
15
bzw.
17
und
15
]
n - Anzahl der Reflexionen
s - Weglänge, die der Lichtstrahl zwischen den Reflexionseinrichtun gen zurücklegt
Δa - Abstandsänderung
Δs - Weglängenänderung
n - Anzahl der Reflexionen
s - Weglänge, die der Lichtstrahl zwischen den Reflexionseinrichtun gen zurücklegt
Δa - Abstandsänderung
Δs - Weglängenänderung
Claims (11)
1. Vorrichtung zur Veränderung der Länge der Laufstrecke einer elektro
magnetischen Welle, insbesondere eines Lichtstrahls (3), mit zwei gegen
überliegend angeordneten Reflexionseinrichtungen (1, 2; 2, 15; 15, 17),
zwischen denen der Strahl (3) reflektiert wird, sowie mit einer Einrichtung
(10, 13) zur Veränderung des Abstands (a) der Reflexionseinrichtungen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Reflexionseinrichtungen (1, 2; 2, 15; 15,
17) einen Winkel β einschließen, wobei 0° < β < 45° ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine Reflexionseinrichtung durch einen Spiegel (1, 2) gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß minde
stens eine Reflexionseinrichtung durch ein Prisma (15, 17) gebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Reflexionseinrichtung durch einen Retroreflektor ge
bildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Reflexionseinrichtungen (1, 2; 2, 15; 15, 17, 18) so
zueinander angeordnet sind, daß der einfallende und der ausfallende Strahl
auf derselben Achse liegen.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Winkel β zwischen 0,01° und 5° beträgt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß Einfallswinkel α des Strahls (3) auf die erste Reflexionsein
richtung (1; 17) zwischen 5° und 25° beträgt, wobei α stets größer als β ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Reflexionseinrichtung (2; 15) fest und die andere (1; 17)
in konstantem Winkel zur ersten bewegbar angeordnet ist und daß die
Bewegung durch mindestens ein piezoelektrisches Element erzeugt wird.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwei Reflexionseinrichtungen jeweils in konstantem Winkel
zueinander bewegbar angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bewegung durch mehrere in Reihe hintereinander zu
einem Stapel angeordnete piezoelektrische Elemente (13) erzeugt wird.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Steuerung, vorzugsweise eine Regelung vorgesehen ist,
welche mindestens eine Reflexionseinrichtung (2; 15; 1; 17) nach einem
vorgegebenen Geschwindigkeitsprofil bewegt.
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