DE19924309A1 - Werkstückhalter - Google Patents
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Abstract
Ein Werkstückhalter zum lösbaren Halten eines zylindrischen Teils besteht aus einer verstellbaren metallischen Hülse, die mit mehreren in Umfangsrichtung beabstandeten, längsverlaufenden Schlitzen versehen ist, und einem flexiblen polymeren Ring, der zumindest teilweise eine Strömungsmittelkammer bildet, um das Strömungsmittel in der Kammer gegenüber der Hülse abzudichten und dadurch ein Austreten des Strömungsmittels durch die Schlitze der Hülse zu vermeiden. Die Schlitze in der metallischen Hülse ermöglichen eine große Stellung (Verformung) der Hülse durch den polymeren Ring, so daß der hydrostatische Werkstückhalter in Verbindung mit Werkstücken mit rauher Oberfläche, wie z. B. Metallguß-Teilen, insbesondere Zylinderbuchsen für Brennkraftmaschinen, verwendet werden kann, Werkstücken also, die rauhe Oberflächen und eine relativ geringe Abmessungsgenauigkeit haben.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen hydrostatischen Werkstückhalter,
also eine Vorrichtung zum lösbaren Halten eines Teils, insbesondere für
Werkzeugmaschinen.
Es sind bereits verschiedene hydrostatische Werkstückhalter bekannt. So of
fenbart beispielsweise die US 5,516,243 einen Werkstückhalter mit einer oder meh
reren Strömungsmittelkammern, die bei Druckbeaufschlagung eine relativ dünne
metallische Hülse zusammenzieht, um einen innerhalb der Hülse angeordneten
Werkstückschaft einzuspannen. Wenngleich dieser hydrostatische Werkstückhalter
weitgehend zufriedenstellend arbeitet, kann die massive Stahlhülse lediglich inner
halb ihrer elastischen Grenzen und somit nur um einen relativ geringen Betrag zu
sammengezogen werden.
Bei bestimmten Anwendungen wäre jedoch eine größere Kontraktion oder
Expansion der Hülse erforderlich, um ein Werkstück sicher zu erfassen. So haben
beispielsweise Werkstücke aus Gußeisen eine relativ rauhe Oberfläche und eine re
lativ geringe Abmessungsgenauigkeit, so daß die Größe der Werkstücke aufgrund
der Fertigungstoleranzen beträchtlich variieren können. Um somit zu erreichen, daß
der Werkstückhalter alle Werkstücke mit hoher Sicherheit einspannt, müßte die
Hülse so stark verformt werden, daß sie permanent verformt bleibt. Außerdem wäre
ein extrem hoher Strömungsmitteldruck erforderlich, was nicht zuletzt zu Abdich
tungsschwierigkeiten führen würde.
Durch die vorliegende Erfindung soll ein Werkstückhalter der angegebenen
Gattung so ausgebildet werden, daß seine metallische Hülse bei relativ geringem
Strömungsmitteldruck vergleichsweise stark verstellt (verformt) werden kann, um
das Werkstück sicher einzuspannen.
Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Ansprüchen definiert.
Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen ein hydrostatischer Werkstückhalter
zum lösbaren Halten eines zylindrischen Teils, welcher besteht aus einer verstellba
ren metallischen Hülse, die mit mehreren in Umfangsrichtung beabstandeten,
längsverlaufenden Schlitzen versehen ist, und einem flexiblen polymeren Ring, der
zumindest teilweise eine Strömungsmittelkammer bildet, um das Strömungsmittel in
der Kammer gegenüber der Hülse abzudichten und dadurch ein Austreten des Strö
mungsmittels durch die Schlitze der Hülse zu vermeiden. Die Schlitze schwächen
die Hülse, so daß die Hülse mit einer wesentlich geringeren Kraft verformt werden
kann. Dies ermöglicht eine vergleichsweise große Verstellung der Hülse, ohne eine
extrem große Kraft auf die Hülse ausüben zu müssen, so daß der Werkstückhalter
zum Einspannen von Gußteilen wie z. B. Zylinderbuchsen für Brennkraftmaschinen
verwendet werden kann. Vorzugsweise läßt sich die Hülse um 0,25 inch oder mehr
verstellen.
Bei einem Ausführungsbeispiel umgibt die mit Schlitzen versehene metalli
sche Hülse die Außenseite eines Schaftes, wobei der polymere Ring und die zuge
hörige Strömungsmittelkammer innerhalb der Hülse angeordnet sind, so daß die
Druckkraft des Strömungsmittels in der Strömungsmittelkammer in Auswärtsrich
tung auf die Hülse einwirkt, um die Hülse radial aufzuweiten und gegen die innere
Oberfläche eines auf dem Schaft sitzenden Werkstückes zu drücken. Bei einem an
deren Ausführungsbeispiel befindet sich die metallische Hülse im Inneren einer
Bohrung eines Spannfutters oder anderen Werkstückhalters. Bei diesem Ausfüh
rungsbeispiel umgeben der polymere Ring und die Strömungsmittelkammer die Au
ßenseite der Hülse, so daß die Druckkraft des Strömungsmittels in der Strö
mungsmittelkammer in Einwärtsrichtung auf die Hülse wirkt, um die Hülse radial
nach innen zu verformen und in Anlage mit dem Werkstück zu drücken. Bei beiden
Ausführungsbeispielen wird die Druckkraft des Strömungsmittels auf die metalli
sche Hülse über den polymeren Ring übertragen.
Der erfindungsgemäß ausgebildete Werkstückhalter hat darüber hinaus den
Vorteil, daß er Schwingungen bei der Bearbeitung dämpft, daß er für eine bessere
Oberflächengenauigkeit und -glätte der bearbeiteten Teile sorgt, daß er für eine wie
derholbare und zuverlässige Positionierung und Zentrierung der Werkstücke sorgt.
Außerdem läßt er sich ohne Schwierigkeiten an Werkstücke unterschiedlicher
Größe anpassen, und er zeichnet sich durch einen einfachen Aufbau, wirtschaftliche
Herstellbarkeit und Montage sowie durch eine lange Lebensdauer aus.
Anhand der Zeichnungen werden bevorzugte Ausführungsbeispiel der Erfin
dung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Querschnittsansicht durch einen Werkstückhalter;
Fig. 2 eine Seitenansicht einer Hülse des Werkstückhalters in Fig. 1;
Fig. 3 eine Querschnittsansicht einer aus einem polymeren Ring und einem
Halteglied bestehenden Untereinheit des Werkstückhalters in Fig. 1;
Fig. 4 eine Teilschnittansicht einer Strömungsmittelzuführeinrichtung für den
Werkstückhalter in Fig. 1;
Fig. 5 eine Querschnittsansicht entsprechend Fig. 1 eines anderen Ausfüh
rungsbeispiels eines Werkstückhalters;
Fig. 6 eine der Fig. 3 entsprechende Querschnittsansicht der Untereinheit des
Werkstückhalters in Fig. 5.
Fig. 1 zeigt einen hydrostatischen Werkstückhalter in Form eines hydrostati
schen Spannschaftes 10, der zum zentrischen Spannen eines darauf sitzenden buch
senförmigen Werkstückes 12 dient. Bei dem Werkstück 12 handelt es sich bei
spielsweise um eine aus Gußeisen bestehende Zylinderbuchse für eine Brennkraft
maschine. Der Werkstückhalter 10 hat zwei metallische Hülsen 14, 16, auf die das
unter Druck stehende Strömungsmittel in zwei getrennten Strömungsmittelkammern
18, 20 wirkt. Die Strömungsmittelkammern 18, 20 werden zum Teil von polymeren
Ringen 26 innerhalb und benachbart zu den Hülsen 14, 16 gebildet. Hierdurch wer
den die metallischen Hülsen 14, 16 aufgeweitet, um in Anlage mit der inneren
Oberfläche 22 des Werkstückes 12 gedrückt zu werden. Um das Aufweiten der Hül
sen 14, 16 zu erleichtern, sind in den Hülsen 14, 16 mehrere in Umfangsrichtung
verteilte, in Längsrichtung verlaufende Schlitze 24 vorgesehen (Fig. 2). Um ein
Entweichen des Strömungsmittels in den Strömungsmittelkammern 18, 20 durch die
Schlitze 24 zu vermeiden, sind im Umfangsrichtung kontinuierliche polymere Ringe
26 zwischen dem Strömungsmittel in den Strömungsmittelkammern 18, 20 und den
Hülsen 14, 16 angeordnet, um zu einem Teil die Strömungsmittelkammern 18, 20
zu bilden. Die Druckkraft des Strömungsmittels wirkt somit auf die Hülsen 14, 16
durch die polymeren Ringe 26, um die Hülsen 14, 16 in Anlage mit dem Werkstück
12 zu drücken.
Werkstücke aus Gußeisen haben im allgemeinen eine relativ rauhe Oberflä
che, und ihr Innen- wie auch Außendurchmesser unterliegt erheblichen Fertigungs
toleranzen. Es ist daher eine relativ große Verstellung (Verformung) der Hülsen 14,
16 erforderlich, um das jeweilige Werkstück 12 präzise zentriert und mit hoher
Haltekraft während seiner Bearbeitung festzuhalten.
Der Werkstückhalter 10 hat einen Körper 30 mit einem zylindrischen Schaft
32 und einem radial verlaufenden Befestigungsflansch 34 an einem Ende. Der Kör
per 30 ist so ausgebildet, daß er an einer Spindel der Werkzeugmaschine drehfest
angebracht werden kann, beispielsweise durch Schrauben, die sich durch Bohrungen
36 des Flansches 34 erstrecken. Der Körper 30 hat eine als Strömungskanal die
nende Bohrung 38, die in den Schaft 32 verläuft, eine erste Gegenbohrung 40 und
eine zweite Gegenbohrung 42. Die Bohrung 38 ist mit dem Strömungsmittel gefüllt
und steht mit den Strömungsmittelkammern 18, 20 über Kanäle 44 in Verbindung,
die sich durch den Körper 30 quer zu der Bohrung 38 erstrecken.
Wie in Fig. 4 gezeigt, ist eine Strömungsmittelzuführung 31 an einem Ende
mit einem Zuführrohr 33 versehen, das sich durch die Spindel der Werkzeugma
schine in die Gegenbohrung 40 des Körpers 30 erstreckt, wobei in der Spindel eine
Buchse 35 sitzt. Das Zuführrohr 33 läuft im Betrieb mit dem Werkstückhalter 10
um. Eine von dem Rohr 33 getragene Dichtung 37 verhindert eine Leckage zwi
schen dem Rohr 33 und dem Körper 30. Eine Kupplung 39 verbindet das mit dem
Werkstückhalter 10 rotierende Zuführrohr 33 mit einer Zuführleitung 41, die aus
einer externen Druckquelle 43 unter Druck stehendes Strömungsmittel über das
Zuführrohr 33 in die Strömungsmittelkammern 28, 20 führt. Ein Klemmkonus 47
kann auf der Strömungsmittelzuführung 31 an der Maschinenspindel vorgesehen
werden.
Als andere Möglichkeit ist ein Stopfen 45 in der ersten Gegenbohrung 40
angeordnet; er kann zum Einfüllen und Ablassen des Strömungsmittels entfernt
werden. An dem entgegengesetzten Ende des Körpers 30 ist eine Einstellschraube
46 (in Fig. 1 strichpunktiert angedeutet) in den Kanal 38 eingeschraubt und kann
verstellt werden, um entweder das Strömungsmittel in dem Kanal 38 und dem Strö
mungsmittelkanal 18, 20 unmittelbar unter Druck zu setzen oder einen Kolben zu
diesem Zweck betätigen. Bei beiden Ausführungsformen werden die Strömungsmit
telkammern 18, 20 in der gewünschten Weise mit Druck beaufschlagt.
Ein Anschlagring 50 ist mit dem Körper 30 durch mehrere in Umfangsrich
tung beabstandete Schrauben verbunden, die sich durch komplementäre Bohrungen
52 eines radial verlaufenden Flansches 54 des Anschlagringes 50 erstrecken. Um
das Werkstück 12 relativ zu dem Körper 30 zu positionieren, hat der Anschlagring
50 eine ringförmige ebene Stirnfläche 56, an der das Werkstück 12 anschlägt, wenn
es auf dem Werkstückhalter 10 sitzt. Um den Anschlagring 50 relativ zu dem Kör
per 30 zu positionieren, besitzt ein Positionierstift 58 in jeder einer Gruppe von in
Umfangsrichtung verteilten Sackbohrungen 60 sowohl im Anschlagring 50 wie
auch im Körper 30. Um die Hülse 14 an dem Anschlagring 50 zu halten, hat die
Hülse 14 vorzugsweise axial verlaufende laschenartige Vorsprünge 62, die in
Schlitze 64 des Anschlagringes 50 greifen, um die Hülse 14 mit dem Werkstückhal
ter 10 drehfest zu verbinden. Diese Anordnung ermöglicht ein radiales Aufweiten
der Hülse 14 ohne Behinderung durch den Anschlagring 50. Entsprechende Vor
sprünge 65 gehen von der entgegengesetzten Seite der Hülse 14 ab und greifen in
Schlitze 90, die in einem Haltering 94 gebildet sind.
Wie in Fig. 3 gezeigt ist, wird jede Strömungsmittelkammer 18, 20 zum Teil
von einer Untereinheit 68 aus einem polymeren Ring 26 und einem ringförmigen
Halteglied 70 gebildet. Der polymere Ring 26 hat einen ungefähr U-förmigen Quer
schnitt und zwei entgegengesetzte, einwärts gerichtete Flansche 72, die im zusam
mengebauten Zustand an nach außen verlaufenden Schultern 74 des Haltegliedes 70
angreifen. Ein geeignetes Material für den polymeren Ring 26 ist Polyurethan. Die
Halteglieder 70 haben zwei beabstandete, in Umfangsrichtung kontinuierliche Nu
ten 76, die jeweils ein Dichtungsring wie auch einen O-Ring 77 aufnehmen, um eine
Strömungsmittelabdichtung zwischen dem Halteglied 70 und dem Schaft 32 des
Werkstückhalters 30 zu bilden. Ein zentraler Kanal 78 durch das Halteglied 70 ver
bindet die Kanäle 44 mit den Strömungsmittelkammern 18, 20.
Wie in Fig. 2 gezeigt, hat jede metallische Hülse 14, 16 einen zentralen Steg
80, und die Vorsprünge 62, 65 erstrecken sich von jedem Ende geringfügig nach
innen bezüglich des Außendurchmessers des Steges 80, um Schultern 86, 88 zu bil
den, die die Positionierung und Halterung der Hülsen 14, 16 auf dem Werkstückhal
ter 10 zu erleichtern. Wie bereits erwähnt, ist die Hülse 14 angrenzend an dem An
schlagring 50 und dem Haltering 94 angeordnet, und die Hülse 16 greift mit den
Vorsprüngen 62 in die Schlitze 92 auf der anderen Seite des Halterings 64, und die
Vorsprünge 65 greifen in Schlitze 118 in einem Endstück 112 des Werkstückhalters
10. Die Schlitze 24, die sich durch den Steg 80 der Hülsen 14, 16 erstrecken, sind
vorzugsweise gleichmäßig beabstandet in Umfangsrichtung und verlaufen axial zu
der zugehörigen Hülse 14, 16. Die Schlitze 24 schwächen die metallischen Hülsen
14, 16, um ein Aufweiten zumindest der zentralen Abschnitte der Hülsen 14, 16 zu
erleichtern und sie somit in feste Anlage mit dem Werkstück 12 zu drücken. Vor
zugsweise sind, wie in Fig. 1 dargestellt, zwei Hülsen 14, 16 vorgesehen, um an der
inneren Oberfläche 22 des Werkstücks 12 weitgehend gleichförmig anzugreifen.
Die metallischen Hülsen 14, 16 sind vorzugsweise flexibel genug, um sich an die
Form runder Werkstücke 12 zentrisch anzupassen, so daß sich das Werkstück 12
absolut rund herstellen läßt. Vorzugsweise lassen sich die Hülsen 14, 16 um 0,25
inch oder mehr aufweiten. Außerdem können Hülsen 14, 16 unterschiedlicher Dicke
vorgesehen werden, um zu ermöglichen, daß der Werkstückhalter Werkstücke un
terschiedlichen Innendurchmessers spannen kann.
Beim Zusammenbau wird der Anschlagring 50 mit dem radialen Flansch 34
des Körpers 30 verbunden, und ein Ringteil 100 wird auf dem Schaft 32 des Kör
pers 30 angeordnet. Anschließend wird eine erste Untereinheit 68 aus einem poly
meren Ring 26 und einem Halteglied 70 auf dem Schaft 32 angrenzend am Ringteil
100 angeordnet. Ein Ringteil 102 wird dann auf den Schaft 32 geschoben, und es
werden ein oder mehrere Positionierstifte 104 in Bohrungen 105 des Ringteils 102
und Sackbohrungen 106 des Schaftes 32 gesteckt, um das Ringteil 102 präzise zu
positionieren und zu halten. Hieraus wird eine zweite Untereinheit 68 aus einem
polymeren Ring 26 und einem Halteglied 70 auf den Schaft 32 in Anlage mit dem
Ringteil 102 geschoben, und ein äußeres Ringteil 110 wird auf der entgegengesetz
ten Seite der zweiten Untereinheit 68 angeordnet. Die Ringteile 100, 102 und 110
sichern somit die polymeren Ringe 26 gegen eine axiale Verschiebung und sorgen
für eine Abdichtung, die eine Leckage von Strömungsmittel aus den Strömungsmit
telkammern 18, 20 verhindert. Außerdem sorgen die Ringteile 100, 102 und 110 für
eine präzise Positionierung und Zentrierung der Hülsen 14, 16.
Die erste metallische Hülse 14 wird dann teleskopartig auf die verschiedenen
Teile 68, 100, 102 und 110 auf den Schaft 32 geschoben, wobei die Schulter 86 an
einer Schulter 95 des Anschlagrings 50 anliegt und die Vorsprünge 62 in den Schlit
zen 64 positioniert werden. Der Haltering 94 ist über den Teilen aus dem Schaft 32
angrenzend an der ersten Hülse 14 angeordnet, wobei die Schlitze 30 die anderen
Vorsprünge 65 der Hülse 14 aufnehmen. Die zweite Hülse 16 wird teleskopartig
über die Teile auf dem Schaft 32 geschoben, wobei ihre Vorsprünge 62 an einem
Ende in die Schlitze 92 auf der anderen Seite des Halteringes 94 greifen. Schließlich
wird ein Endstück 112 mit dem Schaft 32 verschraubt, wobei zwei oder mehr
Schrauben durch Löcher 116 des Endstückes 112 verlaufen und in Sackbohrungen
114 des Schaftes 32 geschraubt sind. Das Endstück 112 hat Schlitze 118, die zu
mindest teilweise die angrenzenden Vorsprünge 65 der zweiten Hülse 16 aufneh
men, um die Hülse 16 mit dem Werkstückhalter 10 drehfest zu verbinden.
Im Betrieb wird das Werkstück 12 über die Hülsen 14, 16 geschoben, bis es
an der Stirnfläche 56 des Anschlagringes 50 anliegt. Um das Werkstück 12 auf dem
Schaft des Werkstückhalters 10 festzuspannen, wird unter Druck stehendes Strö
mungsmittel von einer externen Quelle durch das Zuführrohr 33 und die Kanäle 38,
44 in dem Körper 30 in die Strömungsmittelkammern 18, 20 gefördert. Das Strö
mungsmittel weitet die polymeren Ringe 26 radial nach außen auf, wodurch die
Hülsen 14, 16 ebenfalls radial aufgeweitet und somit mit den inneren Oberflächen
22 des Werkstückes 12 verspannt werden, um das Werkstück 12 mit einer hohen
Haltekraft und großen Präzision festzuhalten. Um das Werkstück 12 nach seiner
Bearbeitung abzunehmen, wird der Druck in den Strömungsmittelkammern 18, 20
gesenkt, um die Hülsen 14, 16 zu entspannen.
Fig. 5 zeigt einen hydrostatischen Werkstückhalter 150 in Form eines
Spannfilters gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der Werk
stückhalter 150 hat einen Körper 152 mit einem radial verlaufenden Flansch 154,
der mit einer Maschinenspindel drehfest verschraubt ist. Der Körper 152 hat eine
zylindrische Seitenwand 156 mit einer durchgehenden Bohrung 158 und zwei Kanä
len 160, 162, über die Strömungsmittel getrennten Strömungsmittelkammern 164,
166 zugeführt wird. Vorzugsweise stehen zwei Zuführrohre (nicht gezeigt) mit je
dem der Kanäle 160, 162 in Strömungsverbindung, um unter Druck stehendes
Strömungsmittel aus einer externen Druckmittelquelle den Strömungsmittelkam
mern 164, 166 zuzuführen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, eine in jedem
Kanal 160, 162 angeordnete Schraube 168, wie in Fig. 5 strichpunktiert angedeutet
ist, zu drehen, um den Strömungsmitteldruck in den Strömungsmittelkammern 164,
166 zu steuern. Eine Gegenbohrung 170 in dem Körper 152 nimmt einen Anschlag
ring 172 auf, der an dem Körper 152 durch mehrere beabstandete Schrauben befe
stigt ist, die sich durch Löcher 173 in einem radial verlaufenden Flansch 175 des
Anschlagringes 172 erstrecken. Der Anschlagring 172 hat eine Ringwand 174, die
sich in die Bohrung 158 erstreckt und so ausgebildet ist, daß sie eine Anschlagfläche
176 bildet, die das Werkstück 12 innerhalb des Werkstückhalters 150 positioniert.
Statt dessen kann das Werkstück auch durch eine Luftführung oder andere geeignete
Mittel positioniert werden.
Wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel hat der Werkstückhalter 150 zwei
Untereinheiten 182 aus polymeren Ringen 184 und ringförmigen Haltegliedern 186,
die zum Teil die Strömungsmittelkammern 164, 166 bilden, welche das unter Druck
stehende Strömungsmittel enthalten, um zwei mit Schlitzen versehene metallische
Hülsen 188, 190 in Anlage mit dem Werkstück 12 zu drücken. Die Untereinheiten
162 sind, wie in Fig. 6 gezeigt, jeweils so ausgebildet, daß der polymere Ring 184
innerhalb des Haltegliedes 186 angeordnet ist, wogegen der polymere Ring 26 der
Untereinheit 68 des ersten Ausführungsbeispiels auf der Außenseite des Halteglie
des 70 angeordnet war. Der polymere Ring 184 hat einwärts verlaufende Flansche
183, die nach außen ragende Schultern 187 des Haltegliedes 186 übergreifen. Ra
diale Kanäle 191 des Haltegliedes 186 verbinden die Kanäle 160, 162 mit ihrer zu
gehörigen Strömungsmittelkammer 164 bzw. 166. Beabstandete Nuten 193, 195 in
dem Halteglied 186 sind jeweils so ausgebildet, daß sie ein Dichtungsglied wie z. B.
einen O-Ring 197 aufnehmen, um eine Abdichtung zwischen dem Halteglied 186
und dem Körper 152 zu bilden. Die Hülsen 188, 190 sind im wesentlichen genauso
ausgebildet wie die Hülsen 14, 16 des ersten Ausführungsbeispiels. Die Unterein
heiten 182 des Werkstückhalters 150 sind außerhalb der Hülsen 188, 190 angeord
net, und die Hülsen 188, 190 ihrerseits nehmen das Werkstück 12 in ihrem Inneren
auf, statt daß das Werkstück 12 außerhalb der Hülsen 14, 16 angeordnet ist, wie dies
bei dem ersten Ausführungsbeispiel des Werkstückhalters 10 der Fall war. Es kön
nen Hülsen 188, 190 unterschiedlicher Dicke vorgesehen werden, damit der Werk
stückhalter 150 mit Werkstücken unterschiedlichen Außendurchmessers verwendet
werden kann.
Um den Werkstückhalter 150 zusammenzubauen, wird ein Ringteil 192 in
die Bohrung 158 des Körpers 152 geschoben, bis er an dem Flansch 175 des An
schlagringes 172 anliegt. Eine erste Untereinheit 182 aus einem polymeren Ring
184 und einem Halteglied 186 wird dann in die Bohrung 158 in Anlage mit dem
Ringteil 192 geschoben. Ein Zwischenring 194 wird benachbart zu der ersten Un
tereinheit 182 angeordnet und mittels in Umfangsrichtung beabstandeter Positio
nierstifte 196 positioniert, die in Bohrungen 198 der Seitenwand 156 des Körpers
152 und in Sackbohrungen 199 des Zwischenrings 194 sitzen. Die zweite Unterein
heit 182 aus einem polymeren Ring 184 und dem Halteglied 186 wird dann in die
Bohrung 158 in Anlage mit dem Zwischenring 194 eingesetzt, und ein äußeres
Ringteil 200 wird dann in die Bohrung 158 benachbart zu dem anderen Ende der
zweiten Untereinheit 182 angeordnet. Anschließend wird die erste Hülse 188 in den
Ringteilen 192, 194 und der ersten Untereinheit 182 angeordnet, wobei ein Ende
zwischen der Wand des Anschlagrings 174 und dem Ringteil 192 liegt. Ein Ringteil
204 wird angrenzend an dem anderen Ende der ersten Hülse 188 angeordnet, und
die zweite Hülse 190 wird dann benachbart hierzu eingeschoben. Wie bei dem er
sten Ausführungsbeispiel sichern die Ringteile 192, 194, 200 die polymeren Ringe
184 gegen eine axiale Verschiebung durch das Strömungsmittel und sorgen für eine
Abdichtung zwischen ihnen. Außerdem werden die Hülsen 188, 190 durch die
Ringteile 192, 194, 200 präzise positioniert und zentriert.
Ein ringförmiges Endstück 214 wird an dem Körper 152 durch Schrauben
befestigt, die sich durch Löcher 215 des Endstücks 214 erstrecken und in Sackboh
rungen 217 des Körpers 152 eingeschraubt sind. Das Endstück 214 überlappt und
hält das Ringteil 200 in dem Körper 152. Das Endstück 214 hält die Hülsen 188,
190 innerhalb des Werkstückhalters 150.
Im Betrieb sitzt das Werkstück 12 innerhalb der Hülsen 188, 190, wobei ein
Ende an der Anschlagfläche 176 des Anschlagringes 172 anliegt (oder durch ein
Luftlager positioniert wird). Zum Einspannen des Werkstückes 112 innerhalb des
Werkstückhalters 150 wird unter Druck stehendes Strömungsmittel über geeignete
Zuführrohre und die Kanäle 160, 162 in dem Körper 152 in die Strömungsmittel
kammern 164, 166 eingeführt, wodurch eine Druckkraft erzeugt wird, die die poly
meren Ringe 184 in Anlage mit der Außenfläche der Hülsen 188, 190 drückt. Die
auf die Hülsen 188, 190 wirkende Druckkraft verformt die Hülsen 188, 190 und
verspannt sie somit mit dem Werkstück 12, so daß dessen Innenseite bearbeitet
werden kann.
Die hydrostatischen Werkstückhalter 10, 150 gemäß der vorliegenden Erfin
dung ermöglichen somit eine relativ große Verformung einer oder mehrerer metalli
scher Hülsen 14, 16, 188, 190, um die Hülsen 14, 16, 188, 190 mit einem Werkstück
12 in wiederholbarer Weise präzise und zentrisch zu verspannen. Bei dem Werk
stückhalter 10 sitzt das Werkstück 12 im Inneren des als Spannschaft ausgebildeten
Werkstückhalters 10, und seine Hülsen 14, 16 werden radial nach außen aufgewei
tet, um an der inneren Oberfläche 22 des Werkstücks 12 anzugreifen, so daß dessen
äußere Oberfläche bearbeitet werden kann. Bei dem Werkstückhalter 150 werden
die Hülsen 188, 190 radial nach innen verformt, um an der äußeren Oberfläche des
Werkstücks 12 so anzugreifen, daß dessen innere Oberseite bearbeitet werden kann.
Claims (11)
1. Werkstückhalter zum lösbaren Halten eines allgemein zylindrischen Teils
mit:
einem Körper (30; 152),
mindestens einem von dem Körper getragenen polymeren Ring (26; 184), der mindestens zum Teil eine Strömungsmittelkammer (18, 20; 164, 166) bildet, und mindestens einer allgemein zylindrischen metallischen Hülse (14, 16; 188, 190), die mit mindestens einem Schlitz (24) versehen ist, wobei die Hülse von dem Körper so getragen wird, daß der polymere Ring benachbart zu der inneren oder der äußeren Oberfläche der Hülse angeordnet ist und die jeweils andere Oberfläche der Hülse an dem zylindrischen Teil (12) angreift, wodurch bei Druckbeaufschlagung der Strömungsmittelkammer die von dem Strömungsmittel ausgeübte Druckkraft durch den polymeren Ring auf die Hülse übertragen wird, um die Hülse zum Halten des Werkstücks in Anlage mit dem Werkstück zu drücken.
einem Körper (30; 152),
mindestens einem von dem Körper getragenen polymeren Ring (26; 184), der mindestens zum Teil eine Strömungsmittelkammer (18, 20; 164, 166) bildet, und mindestens einer allgemein zylindrischen metallischen Hülse (14, 16; 188, 190), die mit mindestens einem Schlitz (24) versehen ist, wobei die Hülse von dem Körper so getragen wird, daß der polymere Ring benachbart zu der inneren oder der äußeren Oberfläche der Hülse angeordnet ist und die jeweils andere Oberfläche der Hülse an dem zylindrischen Teil (12) angreift, wodurch bei Druckbeaufschlagung der Strömungsmittelkammer die von dem Strömungsmittel ausgeübte Druckkraft durch den polymeren Ring auf die Hülse übertragen wird, um die Hülse zum Halten des Werkstücks in Anlage mit dem Werkstück zu drücken.
2. Werkstückhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Werkstück (12) auf der äußeren Oberfläche der Hülse (14, 16) sitzt und das Strö
mungsmittel, das auf die Hülse über den polymeren Ring (26) einwirkt, die Hülse
radial aufweitet, um die Hülse in Anlage mit dem Werkstück zu drücken.
3. Werkstückhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Werkstück (12) innerhalb der Hülse (188, 190) angeordnet ist und das Strö
mungsmittel, das auf die Hülse durch den polymeren Ring (184) wirkt, die Hülse
radial zusammenzieht, um die Hülse in Anlage mit dem Werkstück zu drücken.
4. Werkstückhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der polymere Ring (26; 184) einen U-förmigen Querschnitt hat
und auf einem ringförmigen Halteglied (70; 186) sitzt, um zum Teil die Strö
mungsmittelkammer (18, 20; 164, 166) zu bilden.
5. Werkstückhalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem
Körper (30; 152) mindestens ein Kanal (38, 44; 160, 162) vorgesehen ist, der mit
der Strömungsmittelkammer (18, 20; 164, 166) durch einen in dem Halteglied (70;
186) gebildeten Kanal (78; 191) in Verbindung steht und somit das unter Druck ste
hende Strömungsmittel enthält.
6. Werkstückhalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Hal
teglied (70; 186) mindestens einen Dichtring (77; 197) trägt, der zwischen dem
Halteglied und dem Körper (30; 152) angeordnet ist, um eine Strömungsmittel
leckage zwischen Halteglied und Körper zu vermeiden.
7. Werkstückhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwei beabstandete polymere Ringe (26; 152) vorgesehen sind, die
jeweils benachbart zu einer getrennten metallischen Hülse (14, 16; 188, 190) ange
ordnet sind.
8. Werkstückhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Verbin
dung mit Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der polymere Ring (26; 152)
zwei beabstandete, in Umfangsrichtung kontinuierliche, einwärtsgerichtete Flansche
(72; 183) hat, die jeweils einen von zwei in Umfangsrichtung kontinuierlichen,
auswärtsgerichteten Schultern (72; 187) des Haltegliedes (70; 186) übergreifen, um
den polymeren Ring an dem Halteglied zu halten.
9. Werkstückhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die metallische Hülse (14, 16; 188, 190) in der gewünschten
Richtung der Verstellung ungehindert und frei ist, so daß jede Hülse im wesentli
chen gleichförmig über ihrer gesamten Länge verstellt werden kann, so daß jede
Hülse an dem Werkstück (12) im wesentlichen gleichförmig angreift.
10. Werkstückhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem Körper (30; 152) ein Endstück (112; 214) angebracht
ist, wobei die Hülse (14, 16; 188, 190) zwischen dem Endstück und dem Körper
gehalten wird.
11. Werkstückhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Durchmesseränderung der Hülse (14, 16; 188, 190) 0,10
inch bis 0,35 inch beträgt, wenn die Druckkraft des Strömungsmittels über den po
lymeren Ring (26; 184) auf die Hülse übertragen wird.
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