DE19923690A1 - Verfahren zur Schätzung der relativen Geschwindigkeit eines Senders gegenüber einem Empfänger und Empfangsvorrichtung für Funksignale - Google Patents
Verfahren zur Schätzung der relativen Geschwindigkeit eines Senders gegenüber einem Empfänger und Empfangsvorrichtung für FunksignaleInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Schätzung der relativen Geschwindigkeit eines Senders (1) gegenüber einem Empfänger (2) bzw. eine Empfangsvorrichtung für Funksignale vorgeschlagen, das bzw. die die zeitliche Änderung der Übertragungseigenschaften des Funkkanals der relativen Geschwindigkeit eines Senders (1) gegenüber einem Empfänger (2) zuordnet. Diese Zuordnung geschieht nach einer dem Empfänger (2) bekannten Funktion zwischen zeitlicher Änderung der Übertragungseigenschaften des Funkkanals (4) und der relativen Geschwindigkeit zwischen Sender (1) und Empfänger (2). Mit der geschätzten Geschwindigkeit optimiert der Empfänger (2) das Funkübertragungssystem.
Description
Die Erfindung geht von einem Verfahren zur Schätzung der
relativen Geschwindigkeit eines Senders gegenüber einem
Empfänger bzw. von einer Empfangsvorrichtung für Funksignale
nach der Gattung der unabhängigen Patentansprüche aus.
Es ist bereits aus der Patentschrift von Hughes Aircraft
Company "Doppler bandwidth dependent estimation of
communications channel" US-Patent-Nr. 5,513,221, erteilt am
30. 4. 1996, bekannt, daß die Schätzung der relativen
Geschwindigkeit eines Senders gegenüber einem Empfänger
unter Ausnutzung des Doppler-Effekts vorgenommen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße
Empfangsvorrichtung mit den Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche hat demgegenüber den Vorteil, daß eine genaue
Geschwindigkeitsschätzung ermöglicht wird. Als weiterer
Vorteil ist anzusehen, daß das erfindungsgemäße Verfahren
bzw. die erfindungsgemäße Empfangsvorrichtung für einen
großen Geschwindigkeitsbereich bis fünfhundert
Stundenkilometer einsetzbar ist. Dadurch ergibt sich ein
großes Anwendungsgebiet.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten
Maßnahmen sind vorteilhafte Verbesserungen des in den
unabhängigen Ansprüchen angegebenen Verfahrens bzw. der
Empfangsvorrichtung möglich.
Besonders vorteilhaft ist, daß im Empfänger bereits aus der
Schätzung der Impulsantwort des Funkkanals ein Maß für die
zeitliche Änderung der Übertragungseigenschaften gewonnen
und daraus auf die relative Geschwindigkeit des Senders
gegenüber dem Empfänger geschlossen wird. Hierzu wird eine
einfache Formel zur Berechnung des Maßes verwendet. Ist im
Empfänger eine Funkkanalschätzung schon implementiert, ist
das Hinzufügen der Berechnung für das Maß für die zeitliche
Änderung der Übertragungseigenschaften des Funkkanals eine
mit geringem Aufwand verbundene Maßnahme.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des
erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen
Empfangsvorrichtung ist dadurch gegeben, daß im Empfänger
schon aus einer Mehrzahl von Empfangssignalen identischer,
nacheinander gesendeter Signale, ein Maß für die zeitliche
Änderung der Übertragungseigenschaften des Funkkanals
gewonnen und daraus auf die relative Geschwindigkeit des
Senders gegenüber dem Empfänger geschlossen wird, ohne daß
die genaue Form der Sendesignale im Empfänger bekannt ist.
Hierzu wird eine einfache Formel zur Berechnung des Maßes
verwendet. Die Hinzunahme dieser Berechnung für das Maß für
die zeitliche Änderung der Übertragungseigenschaften des
Funkkanals in den Empfänger ist mit einem sehr geringen
Aufwand verbunden.
Darüber hinaus ist es eine Eigenschaft der Erfindung, daß
dem Empfänger die Funktion bekannt ist, mit der das Maß für
die zeitliche Änderung der Übertragungseigenschaften des
Funkkanals mit der relativen Geschwindigkeit des Senders
gegenüber dem Empfänger verknüpft ist. Dadurch wird in
einfacher Weise der Wert für das Maß in einen Wert für die
Geschwindigkeit übersetzt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 den allgemeinen Aufbau eines
Funkübertragungssystems,
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Empfängers und
Fig. 3 ein weiteres Blockschaltbild eines Empfängers.
In Fig. 1 ist der allgemeine Aufbau eines
Funkübertragungssystems dargestellt. Ein Sender 1, eine
Mobilstation, strahlt über eine Antenne 3 ein Funksignal
über einen Funkkanal 4 ab. Über diesen Funkkanal 4 empfängt
ein Empfänger 2, eine Basisstation, mittels einer Antenne 10
das Funksignal.
Die vom Empfänger 2 empfangenen Funksignale entsprechen
nicht den vom Sender 1 ausgesandten Funksignalen. Dies liegt
in den Übertragungseigenschaften des Funkkanals 4 begründet,
durch den die ausgesandten Funksignale verändert werden. Für
die Übertragungseigenschaften sind eine Vielzahl von
Gegebenheiten verantwortlich: Die Entfernung zwischen Sender
und Empfänger, Mehrfachreflexionen von Funksignalen an
Gebäuden, der Landschaft, Fahrzeugen usw. und die
Frequenzverschiebung bei nicht verschwindender relativer
Geschwindigkeit zwischen Sender und Empfänger aufgrund des
Dopplereffekts. Im Empfänger 2 oder auch im Sender 1 sind
Mittel vorhanden, die in Kenntnis der
Übertragungseigenschaften des Funkkanals 4 aus den so
veränderten, empfangenen Funksignalen die ursprünglichen.
Signale wieder rekonstruieren.
Die Kenntnis der relativen Geschwindigkeit zwischen Sender 1
und Empfänger 2 wird dazu verwendet, die Zahl der
Schätzungen der Übertragungseigenschaften des Funkkanals pro
Zeiteinheit an die relative Geschwindigkeit anzupassen. Ist
die Geschwindigkeit hoch, werden sich die
Übertragungseigenschaften rasch ändern und daher müssen die
Funkkanalübertragungseigenschaften häufiger geschätzt
werden, um eine optimale Signalrekonstruktion im Empfänger
zu gewährleisten.
Darüber hinaus werden die geschätzten Geschwindigkeitswerte
dazu verwendet, in einem Mobilfunksystem bei niedriger
Geschwindigkeit eine Vorentzerrung der Sendesignale in der
Basisstation vorzunehmen, bei hohen Geschwindigkeiten
dagegen in den Mobilstationen. Eine Vorentzerrung in der
Basisstation verringert den Rechenaufwand der
Mobilstationen, da dann keine Nachentzerrung in den
Mobilstationen mehr nötig ist. Andererseits arbeitet eine
Vorentzerrung nur bei niedrigen Geschwindigkeiten
ausreichend gut, da die zur Vorentzerrung nötigen
Kanalschätzungen der Rückwärtsstrecke (Mobilstation-
Basisstation) bei hohen Geschwindigkeiten die
Vorwärtsstrecke (Basisstation-Mobilstation) inkorrekt
beschreiben. Die Bestimmung der Geschwindigkeit erlaubt es,
zwischen diesen beiden Betriebsarten, Entzerrung nur in der
Basisstation und Nachentzerrung in den Mobilstationen,
optimal umzuschalten.
Weiterhin ist es in bestehenden Mobilfunksystemen von
Interesse, die Funksignalleistung jeder Sendestation
individuell zu regeln. Hierbei ist es vorteilhaft, die
relative Geschwindigkeit zwischen Sender 1 und Empfänger 2
zu kennen, um beispielsweise die notwendige Schrittweite der
Funksignalleistungsregelung zu bestimmen oder die
Funksignalleistungsregelung bei hohen Geschwindigkeiten ganz
auszuschalten.
Additive Störungen wie zum Beispiel durch benachbarte
Funksysteme stören die Bestimmung der
Kanalübertragungseigenschaften. Es hat sich herausgestellt,
daß die dadurch entstehenden Fluktuationen der
Geschwindigkeitsschätzung durch mehrfache
Geschwindigkeitsschätzungen herausgemittelt werden.
Zur Bestimmung der Änderung der Übertragungseigenschaften
des Funkkanals 4 gibt es zwei Methoden:
- 1. Wiederholte Kanalschätzung
- 2. Direkte Auswertung wiederholt gesendeter Signalfolgen
Die Übertragungseigenschaften des Funkkanals 4 werden durch
seine Impulsantwort beschrieben. Die Impulsantwort verknüpft
rechnerisch das gesendete Funksignal mit dem empfangenen.
Die Verknüpfung ist durch die Faltungsoperation gegeben, das
heißt, das gesendete Funksignal gefaltet mit der
Impulsantwort des Funkkanals 4 ergibt das empfangene
Funksignal. Die Impulsantwort wird vollständig durch ihre
Betragskomponenten und ihre Phasenkomponenten beschrieben.
Diese Komponenten stammen von den unterschiedlichen Pfaden,
über die das Funksignal vom Sender 1 zum Empfänger 2
gelangt. Diese unterschiedlichen Pfade werden durch die oben
beschriebene Mehrwegeausbreitung verursacht.
Die Impulsantwort ändert sich bei Bewegung des Senders 1
gegenüber dem Empfänger 2. Denn eine Änderung der Entfernung
und der geometrischen Gegebenheiten zwischen Sender 1 und
Empfänger 2 ändert die Impulsantwort. Die zeitliche Änderung
der Impulsantwort enthält daher Informationen über die
Geschwindigkeit des Senders 1 gegenüber dem Empfänger 2. Die
Betragskomponenten der Impulsantwort des Funkkanals 4 ändern
sich aufgrund der unterschiedlichen Dämpfung, die von einer
sich ändernden Entfernung Sender/Empfänger und aufgrund
veränderter Phasen gleich langer Ausbreitungspfade stammt.
Die Phasenkomponenten ändern sich aufgrund des
Dopplereffekts und der veränderten Pfadlängen aufgrund
veränderter Mehrfachreflexionen.
Um die zeitliche Änderung der Impulsantwort zu ermitteln,
ist die Bestimmung der Impulsantwort im Empfänger 2
notwendig. Dafür wird einer Schätzung des Funkkanals 4
eingesetzt. Eine Funkkanalschätzung wird so durchgeführt,
daß das ursprünglich gesendete Funksignal dem Empfänger 2
bekannt ist, so daß der Empfänger das empfangene Funksignal
mit dem ursprünglichen Funksignal entfaltet und auf diese
Weise eine Schätzung für die Impulsantwort des Funkkanals 4
erhält. Voraussetzung für diese Methode ist, daß der Sender
1 in einem festen Zeitabstand dieses bekannte Funksignal
aussendet. Hier beträgt dieser Zeitabstand eine
Millisekunde. Um ein Maß für die zeitliche Veränderung der
Impulsantwort zu ermitteln, ist es notwendig, mindestens
zwei aufeinanderfolgende geschätzte Impulsantworten zu
berücksichtigen. Um zuverlässige Änderungswerte zu erhalten,
ist es von Vorteil, kurzzeitige Störungen der Schätzungen
der Impulsantwort herauszumitteln. Hier werden einhundert
geschätzte Impulsantworten berücksichtigt, das heißt, daß
nach einhundert Millisekunden die erste
Geschwindigkeitsschätzung erfolgt und jede weitere nach
einer weiteren Millisekunde.
Der Empfänger 2 nimmt nun eine Schätzung (n) der
Impulsantwort vor, wobei n den Zeitpunkt tn indiziert, zu
dem die Impulsantwort geschätzt wurde. Er speichert die
letzten N= einhundert Schätzungen der Impulsantwort ab.
Gespeichert wird nach dem FIFO-(First-In-First-Out) Prinzip.
Durch folgende Formel ist das Maß a für die zeitliche
Änderung der Übertragungseigenschaften des Funkkanals
gegeben:
wobei k eine ganze Zahl ist, die
die Funktion einer Laufvariablen hat. Im Zähler wird durch
die Differenzbildung die zeitliche Änderung der
Übertragungseigenschaften des Funkkanals 4 berücksichtigt,
während der Nenner aus Gründen der Normierung eingeführt
wurde. Der Empfänger 2 ordnet dem ermittelten Wert a einen
Geschwindigkeitswert zu. Die Zuordnung ist erfahrungsgemäß
linear. Mit dem Geschwindigkeitswert optimiert der Empfänger
2 die Funkverbindung.
Beobachtet man ein wiederholt ausgesendetes Funksignal im
Falle, daß sich der Sender 1 gegenüber dem Empfänger 2
bewegt, so gibt bereits die Änderung dieses wiederholt
empfangenen Funksignales Aufschluß über die Änderung der
Übertragungseigenschaften des Funkkanals. Diese Änderung
wird wieder in Betrag und Phase berücksichtigt, damit sowohl
die unterschiedliche Entfernung zwischen Sender 1 und
Empfänger 2, unterschiedliche Mehrfachreflexionen und ein
unterschiedlicher Dopplereffekt berücksichtigt werden. Der
Empfänger 2 muß in diesem Fall das ausgesendete Funksignal
nicht kennen. Es muß nur vom Sender 1 in festen
Zeitabständen in gleicher Form ausgesendet werden.
Hat dann beispielsweise der Sender 1 gegenüber dem Empfänger
2 eine Relativgeschwindigkeit von null, so ist die Differenz
zwischen dem empfangenen Funksignal zum Zeitpunkt tn und zum
Zeitpunkt tn+1 auch null. Liegt eine Relativgeschwindigkeit
von größer null vor, so werden sich die empfangenen
Funksignale zu den Zeitpunkten tn und tn+1 unterscheiden.
Damit gibt die Änderung des empfangenen Funksignals zu
verschiedenen Zeitpunkten Auskunft über die zeitliche
Änderung des Funkkanals 4 und damit über die relative
Geschwindigkeit zwischen Sender 1 und Empfänger 2. Der
Empfänger 2 empfängt die wiederholt gesendeten Funksignale
r (n) , wobei der Index n eine ganze Zahl ist und den
Zeitpunkt tn indiziert, zu dem das Funksignal empfangen
wurde. Der Empfänger 2 speichert die letzten N= einhundert
Funksignale ab. Abgespeichert wird wieder nach dem FIFO-
Prinzip. Der Empfänger 2 berechnet nach der folgenden Formel
das Maß a', das die zeitliche Änderung der
Übertragungseigenschaften des Funkkanals charakterisiert:
wobei k eine ganze Zahl ist, die die
Funktion einer Laufvariablen hat. Der Zähler berücksichtigt
durch Differenzbildung die zeitliche Änderung der
Funkkanaleigenschaften, während der Nenner aus Gründen der
Normierung eingeführt wurde. Dann folgt die Zuordnung einer
Geschwindigkeit zu diesem Wert a'. Mit diesem
Geschwindigkeitswert optimiert der Empfänger 2 die
Funkverbindung zwischen Sender 1 und Empfänger 2.
Neben dem Funksignal, das die Funktion eines Testsignals
inne hat, werden andere Funksignale, die Nutzdaten, wie
digital codierte Sprachsignale beim Mobilfunksystem,
beinhalten, vom Sender 1 zum Empfänger 2 über den Funkkanal
4 übertragen. Um die optimale Übertragung dieser Nutzdaten
zu gewährleisten, wird letztlich diese
Geschwindigkeitsschätzung durchgeführt.
Als gesendetes Funk- und Testsignal wird die 26 Bit-lange
Trainingssequenz des GSM (Global System for Mobile
Communication Standards) für beide Lösungsstrategien,
wiederholte Kanalschätzung und direkte Auswertung wiederholt
gesendeter Signalfolgen, verwendet. Diese Trainingssequenz
hat die Eigenschaft, daß sie im übrigen Datenstrom praktisch
nicht vorkommt. Alternativ kann jedoch auch eine andere
geeignete Sequenz, die entweder bekannt ist oder immer
gleich wiederholt wird, verwendet werden.
Die Trainingssequenz hat zum Beispiel wie im GSM eine Dauer
von 95,94 µs. Die Periodendauer von einer Millisekunde als
Abstand zwischen zwei Schätzungen der Impulsantwort und auch
als Zeit zwischen zwei empfangenen Funksignalen kann in
Abhängigkeit von der Genauigkeit der
Geschwindigkeitsschätzung, der Übertragungsrate und der
eingesetzten Hardware verändert werden. Es können mehr oder
weniger als einhundert Speichereinträge zur Berechnung in
Abhängigkeit von der Genauigkeit und der Speicherkapazität
verwendet werden. Die Trainingssequenz kann auch als Teil
eines Funksignals übertragen werden, in dem die Nutzdaten
gesendet werden. Dies ist zum Beispiel die übliche Form bei
dem GSM-Standard.
Alternativ dazu, daß gewartet wird, bis einhundert
Speichereinträge erreicht sind, um die erste
Geschwindigkeitsschätzung vorzunehmen, kann der Speicher
dynamisch verwaltet werden, so daß zunächst die vorhandenen
Speichereinträge in die Geschwindigkeitsschätzung eingehen,
bis einhundert erreicht sind und dann nach dem FIFO-Prinzip
fortgefahren wird. Das heißt, dann wird jede Millisekunde
mit einhundert Speichereinträgen gerechnet.
Andere Ausführungsbeispiele als Sender und Empfänger bei
einem Mobilfunksystem für die Erfindung sind, daß der Sender
1 und Empfänger 2 jeweils an Flugkörper, Raumflugkörper,
Landfahrzeuge oder Wasserfahrzeuge gebunden sein können.
Dies demonstriert die uneingeschränkte Verwendbarkeit der
Erfindung.
In Fig. 2 ist schematisch der innere Aufbau des Empfängers
2 dargestellt. Die Antenne 10 ist über eine Leitung mit
einem Hochfrequenzeingang eines Hochfreguenzempfangsteils 5
verbunden. Das Hochfrequenzempfangsteil 5 ist über seinen
Ausgang mit dem Eingang eines Analog-/Digitalwandlers 6
verbunden. Der Digitalausgang des Analog-/Digitalwandlers 6
ist über eine Datenleitung an einen Dateneingang eines
Prozessors 7 angeschlossen. Über Datenleitungen sind
Dateneingänge und Ausgänge des Prozessors 7 und eines
Speichers 8 miteinander verknüpft. Datenausgänge des
Prozessors 7 führen über Datenleitungen zu einem
Entzerrerfilter 9. Die Datenleitung zwischen dem Prozessor 7
auf der einen Seite und dem Analog-/Digitalwandler 6, dem
Speicher 8 und dem Entzerrerfilter 9, auf der anderen Seite
sind in der Zeichnung zur Vereinfachung als eine
Datenleitung dargestellt. In der tatsächlichen Schaltung
sind jedoch zum Teil mehr als eine realisiert.
Die empfangenen Funksignale werden von der Antenne 10
empfangen und gelangen über eine Leitung in das
Hochfrequenzempfangsteil 5. Dort werden die empfangenen
Funksignale gefiltert, verstärkt und in eine
Zwischenfrequenz umgesetzt. Über den Ausgang des
Hochfrequenzempfangsteils 5 kommen die verstärkten und
umgesetzten Signale über eine Leitung in den Analog-
/Digitalwandler 6, durch den sie digitalisiert werden. Die
digitalisierten Signale werden dann über den Digitalausgang
des Analog-/Digitalwandlers 6 über eine Datenleitung an
einen Dateneingang des Prozessors 7 übergeben. Der Prozessor
7 ist hier ein digitaler Signalprozessor. Er schätzt die
Geschwindigkeit nach einem der oben genannten Verfahren und
optimiert dann die Funkverbindung zwischen Sender und
Empfänger. In der oben genannten Druckschrift wird ein
Anwendungsbeispiel bezüglich eines Entzerrers dargestellt,
wobei in die Kanalschätzung eine mit der Geschwindigkeit
gewichtete Komponente eingeht. Da die Kanalschätzung die
Entzerrerkoeffizienten bestimmt, werden dadurch auch die
Entzerrerkoeffizienten angepaßt. Der ermittelte
Geschwindigkeitswert wird nämlich von dem Prozessor 7 über
einen seiner Datenausgänge über eine Datenleitung an den
Entzerrerfilter 9 übergeben, der damit seine Koeffizienten
für die Funksignalfilterung anpaßt. Die Funksignale selbst
gelangen über andere Datenausgänge des Prozessors 7 über
Datenleitungen an Dateneingänge des Entzerrerfilters 9. Der
Entzerrerfilter 9 ist hier ein vom Prozessor eigenständiger
digitaler Signalprozessor, durch den die vom Prozessor 7
kommenden Signale gefiltert werden.
In Fig. 3 ist ein Blockschaltbild eines Empfängers 2
dargestellt, wobei hier ein Kanalschätzer 11, ein Puffer 12
und ein Geschwindigkeitsschätzer 13 anstatt des Prozessors 6
und des Speichers 8 aus Fig. 2 erscheinen. Eine Antenne 10
ist mit einem Hochfrequenzempfangsteil 5 verbunden. Das
Hochfrequenzempfangsteil 5 ist an einen Analog-/Digital
wandler 6 angeschlossen. Der Analog-/Digitalwandler 6 ist
über seinen Digitalausgang an einen ersten Dateneingang
eines Entzerrerfilters 9 und an den Kanalschätzer 11
angeschlossen. Vom Kanalschätzer 11 geht ein Datenausgang an
den zweiten Dateneingang des Entzerrerfilters 9 und ein
zweiter Datenausgang an den Puffer 12. Der Puffer 12 ist mit
dem Geschwindigkeitsschätzer 13 verbunden. Der
Geschwindigkeitsschätzer 13 hat einen offenen Ausgang.
Die Funksignale werden mit der Antenne 10 empfangen und
gelangen dann in das Hochfrequenzempfangsteil 5. Dort werden
die empfangenen Signale gefiltert, um unerwünscht empfangene
Signale auf ungewollten Frequenzen zu eliminieren, verstärkt
und in eine Zwischenfrequenz umgesetzt. Von dem
Hochfrequenzempfangsteil 5 kommen die Signale in den Analog-
/Digitalwandler 6, wo sie digitalisiert werden. Dieser
Datenstrom geht dann von dem Digitalausgang des Analog-
/Digitalwandlers 6 zum ersten Dateneingang des
Entzerrerfilters 9 und zum Kanalschätzer 11. Im
Entzerrerfilter 9 wird der Datenstrom zwischengespeichert,
bis die Schätzung der Übertragungseigenschaften des
Funkkanals von dem Kanalschätzer 11 an den zweiten
Dateneingang des Entzerrerfilters 9 übermittelt wird.
Mittels der Kanalschätzung entzerrt der Entzerrerfilter 9
die Nutzdatensignale im Datenstrom in der oben beschriebenen
Weise.
Der Kanalschätzer 11 schätzt die Übertragungseigenschaften
des Funkkanals mittels der oben beschriebenen
Trainingssequenzen. Es liegen dann also Impulsantworten des
Funkkanals vor. Diese Impulsantworten werden im Puffer 12
zwischengespeichert. Der Geschwindigkeitsschätzer 13
entnimmt die gespeicherten Impulsantworten dem Puffer 12 und
schätzt die Geschwindigkeit des Empfängers 2 gegenüber dem
Sender 1 mit den oben beschriebenen Methoden. Dieser
geschätzte Geschwindigkeitswert liegt dann zur
Weiterverarbeitung vor.
Weiterhin kann die Geschwindigkeitsschätzung auch zur
Anpassung der Schrittweite der Sendeleistungsregelung an die
Geschwindigkeit und damit an die Veränderung der
Übertragungseigenschaften des Funkkanals 4 verwendet werden.
Eine hohe Geschwindigkeit erfordert eine schnelle
Veränderung der Dämpfung und daher ist eine rasche Anpassung
der Sendeleistung erforderlich.
Claims (11)
1. Verfahren zur Schätzung der relativen Geschwindigkeit
eines Senders (1) gegenüber einem Empfänger (2), wobei der
Sender (1) dem Empfänger (2) Funksignale über einen
Funkkanal (4) sendet, dadurch gekennzeichnet, daß im
Empfänger (2) aus einer Mehrzahl von empfangenen
Funksignalen die zeitliche Änderung des
Übertragungsverhaltens des Funkkanals (4) in Betrag und
Phase ermittelt und daraus eine Schätzung der relativen
Geschwindigkeit zwischen Sender (1) und Empfänger (2)
vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sender (1) dem Empfänger (2) ein bekanntes Funksignal
über den Funkkanal (4) sendet, daß das Übertragungsverhalten
des Funkkanal (4) durch eine Schätzung (n) der
Impulsantwort des Funkkanals (4) gewonnen wird, wobei n eine
ganze Zahl ist und den Zeitpunkt tn indiziert, zu dem der
Empfänger (2) aus dem Vergleich des empfangenen Funksignals
mit dem bekannten Funksignal die Impulsantwort des
Funkkanals schätzt und daß das Maß a für die zeitliche
Änderung des Übertragungsverhaltens des Funkkanals (4) zum
Zeitpunkt tn gegeben ist durch
wobei k eine ganze Zahl ist und die Funktion einer Laufvariablen hat und N bestimmt, wieviele Impulsantworten des Funkkanals (4) in die Berechnung des Maßes für die zeitliche Änderung des Übertragungsverhaltens des Funkkanals (4) eingehen.
wobei k eine ganze Zahl ist und die Funktion einer Laufvariablen hat und N bestimmt, wieviele Impulsantworten des Funkkanals (4) in die Berechnung des Maßes für die zeitliche Änderung des Übertragungsverhaltens des Funkkanals (4) eingehen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sender (1) dem Empfänger (2) ein wiederholtes Funksignal
sendet, daß das Übertragungsverhalten des Funkkanals (4)
durch die empfangenen Funksignale r (n) charakterisiert wird,
wobei n eine ganze Zahl ist und den Zeitpunkt tn indiziert,
zu dem das Funksignal empfangen wurde, und daß das Maß a'
für die zeitliche Änderung des Übertragungsverhaltens des
Funkkanals (4) zum Zeitpunkt tn gegeben ist durch
wobei k eine ganze Zahl ist und die Funktion einer Laufvariablen hat und N bestimmt, wieviele empfangene Funksignale r (n) in die Berechnung des Maßes für die zeitliche Änderung des Übertragungsverhaltens des Funkkanals (4) eingehen.
wobei k eine ganze Zahl ist und die Funktion einer Laufvariablen hat und N bestimmt, wieviele empfangene Funksignale r (n) in die Berechnung des Maßes für die zeitliche Änderung des Übertragungsverhaltens des Funkkanals (4) eingehen.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abbildung des Maßes für die
zeitliche Änderung des Übertragungsverhaltens des Funkkanals
(4) auf die relative Geschwindigkeit zwischen Sender (1) und
Empfänger (2) durch eine dem Empfänger (2) bekannte Funktion
vorgenommen wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bestimmung der Impulsantwort
des Funkkanals durch die Geschwindigkeitsschätzung
verbessert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bestimmung der Impulsantwort des Funkkanals durch
Mittelung von mehreren Schätzungen der Impulsantwort
vorgenommen wird und daß die letzten Schätzungen der
Impulsantwort in Abhängigkeit von der
Geschwindigkeitsschätzung bei der Mittelung gewichtet
werden.
7. Empfangsvorrichtung für Funksignale, wobei Sender (1) und
Empfänger (2) über mindestens einen Funkkanal (4) verbunden
sind, wobei der Sender (1) dem Empfänger (2) ein Funksignal
sendet, dadurch gekennzeichnet, daß der Empfänger (2) aus
einer Mehrzahl empfangener Funksignale die zeitliche
Änderung des Übertragungsverhaltens des Funkkanals (4) in
Betrag und Phase ermittelt, und damit eine Schätzung der
relativen Geschwindigkeit zwischen Sender (1) und dem
Empfänger (2) vornimmt.
8. Empfangsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Empfänger (2) von dem Sender (1) ein
bekanntes Funksignal empfängt, daß der Empfänger (2) das
Übertragungsverhalten des Funkkanals (4) durch eine
Schätzung (n) der Impulsantwort des Funkkanals (4) bestimmt,
wobei n eine ganze Zahl ist und den Zeitpunkt tn indiziert,
zu dem der Empfänger die Impulsantwort schätzt, daß der
Empfänger (2) die zu aufeinanderfolgenden Zeitpunkten
geschätzten Impulsantworten
(n) in einem Speicher (8) ablegt und daß der Empfänger (2)
das Maß a für die zeitliche Änderung des
Übertragungsverhaltens des Funkkanals (4) zum Zeitpunkt tn
mit
berechnet, wobei k eine ganze Zahl ist und die Funktion einer Laufvariablen hat und N bestimmt, wieviele abgespeicherte Impulsantworten des Funkkanals (4) in die Berechnung des Maßes für die zeitliche Änderung des Übertragungsverhaltens des Funkkanals (4) eingehen.
berechnet, wobei k eine ganze Zahl ist und die Funktion einer Laufvariablen hat und N bestimmt, wieviele abgespeicherte Impulsantworten des Funkkanals (4) in die Berechnung des Maßes für die zeitliche Änderung des Übertragungsverhaltens des Funkkanals (4) eingehen.
9. Empfangsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Empfänger (2) von dem Sender (1)
wiederholt das gleiche Funksignal erhält, und daß der
Empfänger (2) das Übertragungsverhalten des Funkkanals (4)
durch die empfangenen Funksignale r (n) bestimmt, wobei n
eine ganze Zahl ist und den Zeitpunkt tn indiziert, zu dem
der Empfänger (2) die Funksignale empfängt, daß der
Empfänger 2 die zu aufeinanderfolgenden Zeitpunkten
empfangenen Funksignale r (n) in einen Speicher (8) ablegt
und daß der Empfänger (2) das Maß a' für die zeitliche
Änderung des Übertragungsverhaltens des Funkkanals (4) zum
Zeitpunkt tn mit
berechnet, wobei k eine ganze Zahl ist und die Funkton einer Laufvariablen hat und N bestimmt, wieviele abgespeicherte Funksignale r (n) in die Berechnung des Maßes für die zeitliche Änderung des Übertragungsverhaltens des Funkkanals (4) eingehen.
berechnet, wobei k eine ganze Zahl ist und die Funkton einer Laufvariablen hat und N bestimmt, wieviele abgespeicherte Funksignale r (n) in die Berechnung des Maßes für die zeitliche Änderung des Übertragungsverhaltens des Funkkanals (4) eingehen.
10. Empfangsvorrichtung nach Ansprüchen 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Empfänger (2) die Abbildung des
Maßes für die zeitliche Änderung des Übertragungsverhaltens
des Funkkanals (4) auf die relative Geschwindigkeit zwischen
Sender (1) und Empfänger (2) mit einer dem Empfänger (2)
bekannten Funktion vornimmt.
11. Empfangsvorrichtung nach Ansprüchen 7 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Empfänger (2) die Schrittweite der
Funksignalleistungsregelung in Abhängigkeit von der
geschätzten Geschwindigkeit einstellt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999123690 DE19923690A1 (de) | 1999-05-22 | 1999-05-22 | Verfahren zur Schätzung der relativen Geschwindigkeit eines Senders gegenüber einem Empfänger und Empfangsvorrichtung für Funksignale |
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